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Nr. 340. 30. Jahrgang.

1. Beilage des, Vorwärts" Berliner Volksblatt. Donuerstag, 25. Dezember 1913.

Gewerkschaftliches.

Dumm- freche Hetze.

Auch eine Weihnachtsbetrachtung.

Die Satten aber, die Nuznießer werktätiger Arbeit, die der achtziger Jahre wurden die ersten Versuche gemacht Häufer des Reichtums, die nichtstuenden Zehrer vom Profit, und die Erzeugnisse sind jegt in vielen Millionen von Exemplaren sie lassen die Arbeitslosen verhöhnen und verspotten und in allen Weltteilen eingeführt, follte man annehmen, daß die Zahl plärren nun das verlogene Lied vom: Frieden auf Erden! der gelernten Arbeiter in dieser Industrie größer thäre. Daß zu Wir sagen: Kampf, unablässigen Kampf gegen diese brutale, fräfte notwendig find, dürften die Erzeugnisse beweisen. Wohl auch diesen Arbeitsleistungen zum Teil besonders gutqualifizierte Arbeits­widerfinnige Wirtschaftsordnung! deshalb sind die Löhne sehr unterschiedlich. Die niedrigsten Löhne sind die der kaum Ausgelernten, während die Höchstlöhne nur von äußerst tüchtigen Kräften erreicht werden.

Deutfches Reich.

Die Lohnzahlung selbst erfolgt in sehr verschiedenen Zahlungs­perioden. Um die Löhne einheitlich zum Vergleich einfügen zu tönnen, find diese in Halbmonatslöhne umgerechnet. Dieselben schwanken für männliche Arbeiter zwischen 115 M.

Man weiß nicht: soll man sich mehr über die polizei­tvidrige Dummheit oder über die Frechheit wundern, mit der das Scharfmachertum und seine Spießgefellen gegen die Forde­rung einer Arbeitslosenversicherung hetzt? Einmal schüttelt Die P. P. S. und die Gewerkschaftsfrage. man sich vor Entrüstung über die knauserigen Gewerkschaften, Am 7. Dezember fand in Essen   eine Konferenz der P.P.S. die bei gefüllten Kassen bedauernswerte Arbeitslose darben für Rheinland   und Westfalen   statt. Dort wurde zur Gewerk lassen und dann wieder macht man ihnen indirekt den Vor- schaftsfrage cine Resolution angenommen, worin der Vorstand der und 35 M.; der Durchschnittslohn beträgt 76 M. 9 Pf., stets halb­wurf, fie zahlen ganz unberechtigterweise Unterstützungen, nur... aufgefordert wurde, bei der polnischen Berufsvereinigung monatlich gerechnet. um den Anschein großer Arbeitslosigkeit zu erwecken. Denn anzufragen, ob diese ihre Taktik in bezug auf die sozialistischen   Für Arbeiterinnen schwanken die Löhne zwischen 65 M. und solcher Vorwurf liegt doch in der Behauptung, die Arbeits- Grundfäße ändern, sich ehrlich auf den Standpunkt des Klassen- 22 P. 50 Pf.; der Durchschnittslohn bei diesen beträgt 63 M. 60. Pf., Tosenzählungen der Gewerkschaften seien nicht einwandfrei, gäben kampfes stellen und in religiöser und politischer Hinsicht Neutralität auch halbmonatlich gerechnet. ein bewußt trüb gefärbtes Bild. üben wolle. Wenn diese Anfrage in bejahendem Sinne beant­wortet würde, dann sollten Vorbereitungen getroffen werden, daß alle polnischen Arbeiter, welche unter der Fahne der P.P.S. stehen und mit ihr sympathisieren, zur polnischen Berufsvereinigung über treten. Der Vorsitzende der P.P.S. hat sich darauf mit der polnischen Berufsvereinigung in Berbindung gejezt und diese ersucht, sie möge Zeit und Ort bestimmen, um eine Aussprache in Sachen der P.P.S. herbeizuführen. Die Polnische Berufsveretni­gung hat nun dem Vorstand der P.P.S. cine Antvort gegeben, die diese sich nicht hinter den Spiegel stecken wird. In dem Brief lesen

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Die Apportenträger solch alberner Unterstellungen die offiziöse Nordd. Allgem. Ztg." gehört auch dazu müssen wissen, daß die meisten Gewerkschaften für die von ihnen fest­gestellten Fälle von Arbeitslosigkeit Entschädigungen zahlen, ſie also mit der künstlichen Erhöhung der Arbeitslosigkeit ganz ungerechtfertigter Weise ihre Stassen plündern würden. Wenn's dann wieder anders paßt, behaupten die Ordnungsstügen und -Retter aber: die Gewerkschaften betrügen die Arbeitslosen um ihr eigenes Geld! So sieht es mit der Logik der Behaup tungen freiwilliger und bezahlter Scharfmacher aus. In Wirk­lichkeit zweifeln sie kaum daran, daß die Gewerkschaften auf Grund ihrer statutarischen Bestimmungen über die Erwerbslosigkeit ihrer Mitglieder sehr genau Buch führen. Und danach ist nicht zu zweifeln, daß die Arbeitslosigkeit wächst und schon einen bedrohlichen Charakter angenommen hat. Nach den von den Fachverbänden an das Reichsarbeitsblatt" ge­lieferten Angaben erhält man dieses Bild über die Arbeits­Tofigkeit im 3. Quartal 1913 im Vergleich mit den Ergebnissen der Parallelzeit 1912:

Zahl der Mitglieder Arbeitslofentage überhaupt

davon Unterstügungstage

Zahl der unterstützten Personen

Summe der gezahlten Unterstügung M.

1912 2147 946 1841 042

Es entfallen demnach auf 100 Mitglieder:

Arbeitslosentage überhaupt

Unterſtügungstage.

Unterstützte Personen

Unterstützung

1913 2046 696 3 197 376 1 848 126 103 613 2 682 851

1 091 674

68 292

1629 614

85,7 50,8

0

3,1

M. 75,9

156,2 90,3 5,0 131,-

wit u. a.:

Die Herren dürfen nicht vergessen, daß die Polnische Be­rufsvereinigung ihre Grundsäße, welche sie über 11 Jahre zum Wohle der Organisation und mit Erfolg für die polnischen Ar­beiter anvendet, nicht auf den Wunsch einer kleinen Gruppe von Leuten aufgeben kann, welche jetzt den Uebertritt zur Bolnischen Berufsvereinigung als angängig bezeichnen, dieselben Leute, welche noch vor kurzem die Polnische Berufsvereinigung hart­nädig bekämpft haben. Ferner müssen wir in Rücksicht auf die im öffentlichen Leben angenommenen Grundsätze der Taktik und Ehrlichkeit solche Anträge, wie sie die Effener Konferenz gestellt hat, als wunderlich bezeichnen. Die Herren huldigen augen­scheinlich dem Grundsaz, daß Bescheidenheit eine Tugend sei, doch daß man ohne diese weiter fäme. Bei dieser Gelegenheit können wir die Ausführungen des Herrn Paterof aus Bochum  nicht vermissen, welcher ohne Protest von irgendeiner Seite auf der genannten Konferenz gesagt hat, daß an die Ehrlichkeit der Polnischen Berufsvereinigung nicht geglaubt werden könne. Qu ivas soll man mit unehrlichen Leuten zu irgendeiner Aussprache zusammenkommen. Zum Schluß unterstreichen wir, daß wir, wie bisher, auch in Zukunft sorgen werden, um die durch die deutschen   Verbände irregeführten polnischen Arbeiter zu organi­fieren. Wir nehmen an, daß uns das gelingt.... Mit Hochachtung

Hiernach werden die weiblichen Arbeitskräfte zum Zeil sehr fchlecht bezahlt, das dürfte vor allem in der Gleichgültigkeit gegen die Organisation feinen Grund haben. Die Lohnzahlung erfolgt bei 7 Firmen halbmonatlich, bei 5 Firmen wöchentlich, darunter ist eine Firma, die einem einzelnen Angestellten ausnahmsweise den Lohn monatlich auszahlt. Ein Grund hierfür ist nicht angegeben. Die Arbeitszeit der Beschäftigten ist sehr verschieden und schwankt wifchen und 8 Stunden täglich. Die Durchschnittsarbeitszeit telt sich auf 8.35 Stunden für männliche und 8.31 Gtungen für Lithographen und Chemigraphen in einzelnen Firmen fürzer ist wie weibliche Personen. Sodann zeigt sich, daß die Arbeitszeit der die der Photographen. Bei 2 Firmen arbeiten die Lithographen und Chemigraphen 8 Stunden, die Photographen aber 9 Stunden. Ueberstunden werden bei den meisten Firmen nicht gemacht, da, wo es sich hin und wieder notwendig macht, werden sie mit ent­fprechendem Aufschlag bezahlt.

Nicht bei allen Betrieben richtet sich die Größe desselben nach der Zahl der Beschäftigten; in einzelnen fommen die Bromsilber­Abteilungen nur als Rebenbetriebe in Frage. Die Zahl der Be­schäftigten in den einzelnen Betrieben schwankt zwischen 91 und 4 Arbeitern und Arbeiterinnen. Der Organisation gehören zirka 50 Proz. der Beschäftigten an, mithin bleibt auch noch besonders bei den weib­lichen Branchenangehörigen manches zu tun. Berücksichtigt man ferner, daß vor einiger Zeit eine der größeren Firmen an den Höchst­löhnen Reduzierungen vornahm, ist es wohl notwendig, daß sich alle Arbeiter und Arbeiterinnen dieser kleinen Gruppe der Organisation anschließen, um für einheitlichere bessere Entlohnung und Arbeitszeit wirken zu können.

Husland.

Streif im Kopenhagener Freihafen.

Wie telegraphich schon gemeldet, sind die Arbeiter im Kopen­hagener Freihafen in den Ausstand getreten. Die Ursache dieses Ausstandes ist das schofle Verhalten der Freihafengesellschaft, bie eine erhebliche Verschlechterung der Arbeitsbedingungen durch­führen will und bei den recht langwierigen Verhandlungen keiner­

Bei dieser Aufstellung handelt es sich, wohlgemerkt, nur um die Arbeitslosen am Drt. Die auf der Reise befindlichen Organisierten sind nicht eingeschlossen. Auch ihre Zahl erfuhr eine beträchtliche Steigerung. Die an sie gezahlte Unter- wird die Gründung einer eigenen politisch- sozialistischen Gewerk­stützungssumme erhöhte fich von 327808 M. auf schaft betrieben. Darüber soll der Parteitag, der am 25. und 487869 M. Die Differenz zwischen den überhaupt fest- 26. Dezember in Oswiecim  ( Galizien  ) tagt, beschließen. Daß in gestellten arbeitslosen Tagen und den Tagen, für welche diesem Sinne dort beschlossen wird, ist nicht zweifelhaft. Unterstüßung gezahlt worden ist, erklärt sich aus der für den Anspruch auf Unterstübung vorgeschriebenen Karenzzeit. Das dritte Duartal 1913 zeigt nach den vorstehenden An­gaben schon ein recht trübes Bild. Mittlerweile ist es noch viel trüber geworden. Die fortschreitende Verschlechterung der Lage am Arbeitsmarkt kommt schon in den Ziffern für den Monat September zum Ausdruck. Ende des Monats Sep­tember wurden nämlich ortsanwesende Arbeitslose gezählt:

Der Zentralvorstand der Polnischen Berufsvereinigung." lei Entgegenkommen zeigte. Diese Autwort hat der Vorstand der P.P.S. verdient. Nun

Die Lohn- und Arbeitsverhältniffe in den Bromfilber­druckanstalten.

finden kann. In Dänemark   ist das Geschäft nicht lohnend und so Die Gesellschaft sucht nun Streitbrecher, wo sie solche wendet sie sich durch ihre Agenten an ausländische Häfen. Tamit die Arbeiter in den deutschen   Häfen diese Agenten ge­bührend zurückweisen fönnen, sei hier auf die hauptsächlichsten Differenzen hingelviesen. Abgesehen von der Frage der Nacht­arbeit, in der eine Einigung möglich wäre, spist sich der Konflikt auf die Regelung der Lohnfrage zu. Die Gesellschaft bet­spricht den Streitbrechern einen Arbeitsverdienst von 1800 bis Die Zentralfommission der Photographen im Verbande der 2000 Kranen pro Jahr. Das ist kompletter Schwindel. Denn in Lithographen  , Steindrucker und verwandten Berufe hat vor einiger Wirklichkeit beträgt der Lohn in den Wintermonaten 25,50 kr. und Zeit eine Statistik in den in Deutschland   vorhandenen Bromsilber- in den Sommermonaten 28 Sr. wöchentlich. Da aber in Afford Brudanstalten aufgenommen, soweit solche für die Luruspapierbranche gearbeitet wird, soll dieser Wochenlohn nur die Lohngarantie dar­und für Reklame oder Kunstdruck produzieren. An Firmen find ins- stellen. Gerade beim Affordlohn aber will die Gesellschaft ihr gesamt 14 zu verzeichnen. Statistische Angaben waren von 12 Be Geschäft machen und darum drehen sich die Differenzen. Der trieben zu erhalten, die zwei fehlenden kommen aber bei der Be Affordlohn soll nach den Forderungen der Gesellschaft fortan Hiernach ergibt sich eine Zunahme der Arbeitslosen um urteilung der Verhältnisse nicht in Betracht, da sie nur wenige Ber  - monatlich abgerechnet werden, während wöchentlichen= rund 80 Prozent. Erfahrungsgemäß erfolgen nach Weihnachten fonen beschäftigen. In den 12 Betrieben wurden 193 gelernte Arbeiter genannte Abschlagszahlung erfolgt. Bei ber monatlichen Abr und Neujo's zahlreiche Entlassungen. Aller Voraussicht nach Darin find Hilfsarbeiter und-arbeiterinnen nicht mitgezählt, weil zielten Affordüberschuß restlos auszahlen, sondern fie für ent und Arbeiterinnen 148 männliche und 45 weibliche beschäftigt. mung will die Gesellschaft nicht mehr den von den Arbeitern er­schwillt det das Heer er Arbeitslosen noch ganz gewaltig fie für diese Drganisation nicht in Frage kommen. Hingegen find Wochen, in denen der Arbeiter die 25,50 resp. 28 Kr. nicht verdient an. Für viele, viele Proletarier und Proletarierinnen, die verwandte Berufsangehörige, die mit den Photographen zusammen hat, die Differenz vom Affordüberschuß in Abzug bringen. schon seit Wochen, manche seit Monaten auf Beschäftigungs- arbeiten, besonders aufgenommen, und zwar 30 Lithographew, Somit hört die Abschlagzahlung auf, eine Lohngarantie zu sein. gelegenheit warten, rüdt dic Hoffnung darauf in immer 4 Chemigraphen und 19 Zeichner und Maler. Obwohl Durch dieses Verfahren erfolgt eine Reduktion der bisherigen weitere, graue Ferne. diese Industrie verhältnismäßig jungen Datums ist Mitte Löhne unt 400 bis 500 Kr. pro Arbeiter und Jahr.

1912 1913

27 525 49 067

Weihnacht.

Die Reichen schliefen alle im warmen Beit, da Maria den Heiland entbunden hätt. Reiner hat in der kalten Nacht

an den Sohn einer armen Mutter gedacht. Drei arme Hirten nur waren dabei,

als es hieß, daß der Christ geboren sei.- Zweitausend Jahr ist es wohl schon her und ist doch noch immer die gleiche Mär: Dem Volfe nur, das im dunkeln figt, strahlt der Stern, der auf Bethlehem   einst geblikt. Den armen Hirten nur winkt er zu;

die Reichen schlafen in guter Ruh.

Und Armen nur ist die Botschaft gesagt, daß ein Heiland kommt und ein Morgen tagt, der aus Zeiten der Not und aus Nöten der Zeit feine harrenden, armen Brüder befreit.

Drum ist Weihnacht der armen Leute Fest, weil der Arme den Armen nicht verläßt.

Karl Bröger.  

teuerung regte sie auf und sie beschimpften das Regierungs-| mit der Geigen und die Engerlweiberl mit den Gsangl system, dem fie die Schuld daran zuschrieben. 1793 wollte wär auch was und Kegelscheiben wär auch was. man den Frauen das Tragen der Nationaltokarde auferlegen. Das Der liche Gott: mir ist's recht.

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Tarocken

führte zu täglichen Zusammenrottungen und Prügeleien in den Der heilig Sankt Peter: Taroden wär mir lieber; ich bin Straßen. Je nach dem reaktionären oder revolutionären Charakter

des Stadtviertels peitschte man die Frauen aus, die sie trugen oder ein bissel müd und in der Fruh um Viere sind noch ein Duzend die sie nicht trugen. Das Bolt b. h.   die Kleinbürger- beschwerte arme Seelen kommen und waren lauter Weibete. Die dischkurieren sich über die revolutionären Komitees, über die allzu zahlreichen halt viel.

Verhaftungen, auch über den Unfug, den manche Nationalgardisten Ja, einen Tarock, sagt der heilig Sankt Paulus.

auf ihren nächtlichen Patrouillengängen gegen Bassanten verübten. Geht also grad ein schöner Tarod zusammen, sagt der liebe Die öffentliche Sicherheit war damals nicht groß, was zum Teil Gott  . damit zusammenhing, daß die Straßenlaternen nicht die ganze Nacht brannten. Diebstähle waren ziemlich häufig, auch die Bettelei start. Daran aber trug das furchtbare Elend die Schuld. Vor den Bädereien mußte man manchmal 7 Stunden warten, um Brot zu

bekommen.

"

Offenbar nach spartanischem Vorbild tourden Brudermahle beranstaltet, bei denen die Bürger ohne Unterschied ihres gesellschaft­lichen Ranges an den auf der Straße aufgestellten Tischen Blazz nahmen. Diese Mahlzeiten hatten einen großen Erfolg und riefen fchließlich fogar, trotz ihrer zur Schau getragenen gleichheitlichen Tendenz, das Mißtrauen der Kommune und des Konvents hervor. Die bürgerliche Gleichheit sollte auch durch das allgemeine Duzen demonstriert werden. Das Sie" galt als Beleidigung. In dem noch heute existierenden Café Procope  ", einem beliebten Rendezvous der Revolutionäre, wurde einmal ein alter Stellner von zwei Gästen, die er mit Sie" angesprochen hatte, als Sklavenseele wüst beschimpft nach dem bekannten Motto: und willst du nicht mein Bruder jein..

Das erst Solo hat der liebe Gott triegt; hat Herz geheißen und hat nur fünf Trumpf gehabt.

Der heilige Sankt Petrus spielt's gut und hat den lieben Gott trumpfarm gemacht. Hat schon die Herzaß heimstechen müssen, der liebe Gott.

Der heilig Sankt Paulus sagt: das wirst halt auch Teiner Lebtag, nicht gewinnen! und spielt die Schellaß aus. Sticht der liebe Gott wieder mit der Herzaß. Baß auf, Peter!! wischpert der heilig Sankt Paulus. Und die zwei passen scharf auf wie die Haftelmacher. Und wieder Schelln! schreit der heilig Sankt Peter. Gestochen! sagt der liebe Gott und haut den Brief mit der Herzaß zusammen.

Aber da schmeißt der heilig Sanft Peter die Starten auf den Tisch und schreit: lieber Gott, wann wir tarocken, dann magst Deine Wunder schon daheimlassen!

Schauts, Leutl, drum ist's im Himmel nicht anderst, wie

Bariser Leben in der Schreckenszeit. In den landläufigen Ge Im ganzen sieht man, daß trok der rücksichtslosen Diktatur der schichtsdarstellungen, und zwar in den großen wissenschaftlichen Revolutionäre die Meinungen viel freier zur Geltung famen, als in Mittermanning, sagt der Lüften Maril; und der Krautschneider Berken der bürgerlichen Historiker der Revolution wie in den nach dem 9. Thermidor, wo dann unter Leitung der" goldenen und ich passen auf wie der Peter und der Paulus Da mußt populären" Stlitterungen und in den Schulbüchern wird das Leben Jugend" eine rüdsichtslose, racedurstige Verfolgung aller radikalen in Paris   während der Schreckenszeit in einer Weise geschildert, daß Gesinnungen auhob, freilich auch eine Ungebundenheit des Lebens- schon das Bemogeln sein lassen, Herr Hochwürden. mau glauben fönnte, eine bleierne Angst habe jede Lebens- genujjes, der gegenüber das Leben der Schredenszeit als düsterer freude erwürgt und jede Aeußerung der freien Meinung er- Buritanismus erscheinen lann.

stidt. Wie Professor Vautouchet in einem Vortrag in Der himmlische Zarod. In den Schnurren des Rochus Mang, der Ecole des hautes études sociales" gezeigt hat, entspricht Baders, Meßners und Leichenbeschauers zu Fröttmannsau, die bei diefe Borstellung durchaus nicht der Wirklichkeit. Die Pariser   ver­bargen sich keineswegs aus Angst vor den Terroristen des Konvents R. Piper in München   erschienen sind, erzählt Georg Queri   dem und der Kommune hinter ihren vier Mauern. Vielmehr lebte man Volksmund folgende Legende nach:

damals viel außer Hause, auf der Straße, im Café und überhaupt Der Herr Pfarrer und der Strautschneider und der Lüften an öffentlichen Orten und hielt mit seiner Meinung, auch wenn sie Mart! spielen ihren Taroc am Sonntag nachmittag beim Obern den Herrschern des Tages ungünstig war, nicht im geringsten zurüd. Wirt in Mittermanning.

Das Wort Weihnachten ist der dritte Fall der Mehrzahl von dem Worte Weihnacht. Der Gebrauch der Mehrzahl hat seinen Grund in der alten kirchlichen Sitte, die zwölf heilige Nächte und zwar vom 25. Dezember bis zum 6. Januar, dem Feste der heiligen drei Könige, zählte und sie diu wihe nahte nannte. Ein Rest des alten Ansehens dieser Nächte hat sich noch jetzt im Voltsglauben er halten. Denn viele Leute meinen, daß sich alles erfüllt, was man in ihnen träumt, und daß das Wetter, wie es sich in diesem Zeit­raum zeigt, so auch während des ganzeit Jahres vorwiegend

wonach

Auf den Galerien des Konvents folgte eine leidenschaftlich er- Sagt der Lüften Martl: glaubt mir, Herr Hochwürden, das bleibt. regte Menge den Verhandlungen und begnügte sich nicht zuzuhören, ist im Himmel nicht viel anderst wie in' Mittermanning. Da tun Daß man auch die Tage Weihnachten nennt, findet wohl sondern bezeugte überaus laut ihre Zufriedenheit oder Unzufrieden­heit mit den Rednern. Die Sigungen des Jakobinerklubs und die sie auch einmal das Maul aufsperren zum Gähnen, im Simmel, in dem altgermanischen Verfahren seine Erklärung, man nicht nach Tagen, sondern nach Nächten zählte. Verhandlungen des Revolutionsgerichts und haben auch Zeitlang und meinen: ja, was fönnt man jekt Siben naht, über vierzehn naht sind Fristbestimmungen, die häufig Bublikum an, vor allem die Frauent, die ihrer Meinung anfangen vor lauter Langweil? in alten Rechtsdenkmälern vorkommen. Warum braucht man aber unverhohlen Ausdrud gaben. Besonders die Lebensmittel- l Und der heilig Sankt Paulus sagt: Allweil die Engelmanndert auch noch heut den dritten Fall der Mehrzahl in dem Wort Weih­

zogen ebenso das