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Wieder einmal Erfurter Streifjustiz.

Lifte I.

,, bas Monopol der freien Geiverlschaften beseitigen und| lage geschloffen worden, daß die Ansprüche der Hapag für den einer nationalen Vertretung auch in unserer Ortskaffe die Frachtverkehr bewilligt werden, wofür der Lloyd Zugeständnisse im Wege ebnen will." Auswandererverkehr erhält. Beide Gesellschaften haben daneben Arbeiter und Arbeiterinnen im Buchdrudgewerbe! Stimmt am wohl die Absicht, ihre gegenseitigen Zugeständnisse durch Mehr­Sonntag, den 15. Februar, geschlossen für forderungen gegenüber den ausländischen Mitgliedern der nord­atlantischen Schiffahrtskonvention( dem Pool") auszugleichen. Gin offiziöser Bericht meldet über die getroffene Vereinbarung: Zwischen der Hapag und dem Norddeutschen Lloyd ist eine fahrt in ähnlicher Form wie von der Kosmos"-Linie und der Hamburg- Süd geschlossen worden. Jede Gesellschaft wird ihren Dienst getrennt weiterführen. Bestimmte Grundsätze, die in den Details noch näher zu bestimmen sind, werden die gemeinschaftlichen Interessen regeln. Hinsichtlich der Quotenfrage werden die beiden Gesellschaften als eine geschlossene Einheit auf­treten, insbesondere auch bei den Poolverhandlungen mit dem Auslande. Damit sind die Streitigkeiten Awischen den deutschen Gesellschaften beendet und eine Form der Verständigung herbei­geführt worden, welche die führenden deutschen Linien vor allen Dingen gegenüber dem Auslande stärkt. Die Interessengemein­schaft wird sich sowohl auf den Bassagierverkehr, wobei der größeren Auswandererbeförderung des Lloyd Rechnung getragen wird, als auch auf den Frachtverkehr erstreden, wobei die größere Leistung der Hapag eine entsprechende Berücksichtigung erfahren wird.

Bei dem Streik der Chauffeure des Tarameterfuhrgeschäfts von August König in Erfurt war der Telephonist Hoffmann eben­falls mit entlassen worden, weil er das Verbrechen beging, sich mit den Streifenden zu unterhalten. Im Verlauf des Ausstandes suchten nun H. und einige andere Ausständige den Arbeitswilligen Rudolf Weidner zu veranlassen, mit in eine Versammlung Zeigt durch eure geschlossene Abstimmung, wie ihre jene Elemente zu kommen. Weidner verhielt sich nicht ablehnend, gebrauchte aber einschäßt, welche durch ihr Verhalten bei dem jetzigen Kampfe unserer Ausflüchte. Nachträglich erst fiel dem Arbeitswilligen ein, österreichischen Arbeitsbrüder wiederum bewiesen haben, was die Interessengemeinschaft in der nordatlantischen Schiff­er sei beleidigt worden und nun erstattete er Anzeige gegen Arbeiterschaft von ihnen zu erwarten hat. einige Streifende, auch gegen H. wegen Beleidigung und Nötigung, Da die Wahl am Sonntag, den 15. Februar, pünktlich um 9 1hr obwohl dieser noch bei der Unterredung gesagt hatte: 2 aßt ihn beginnt und pünktlich um 2 ühr geschlossen wird, so daß nur die gehen; er muß wissen, was er zu tun hat!" Der Arbeits- jenigen ihr Wahlrecht noch ausüben fönnen, welche um 2 Uhr im willige Weidner selbst ist inzwischen wieder auf Veranlassung Wahllofal anwesend sind, werden die Wähler ersucht, sich möglichst der Polizei entlaffen worden, weil er vorbestraft zeitig zur Wahl einzufinden. ist. Der Staatsanwalt beantragte für die Beleidigung, für die Bum ersten Mal unter der neuen Reichsversicherungsordnung der Arbeitswillige der einzige Belastungszeuge werden die Wahlen zum Ausschuß der Kasse nach dem System der war, zwei Monate Gefängnis. Das Gericht, unter Proportionalwahl vollzogen. Vorsiz des durch seine starken Streiturteile bekannten Landgerichts­direktor Dr. Siebert, erkannte auf drei Monate Gefäng­nis, mit der Begründung, das Wort Streitbrecher" sei eine schwere Beleidigung eines Arbeiters, weil es sagen solle, daß ein Arbeitswilliger aus der Achtung jedes anständigen Menschen ausscheide. Das sei eine Auflehnung gegen die Staatsautorität.

Ob unsere Juristen glauben, daß ein Arbeitswilliger" in der Achtung der anständigen Menschen steigt, wenn man ihn nicht Streifbrecher nennen darf, ohne auf Monate ins Gefängnis zu fliegen?

Keine Aussperrung in der Schuhindustrie zu Speyer . Die von der Firma B. Roos in Speyer angedrohte Aussperrung fonnte noch in letter Stunde verhindert werden. Nach einer Unterhandlung mit der Firma und den Vertretern der in Betracht kommenden Or ganisationen hat die Firma die schriftliche Erklärung abgegeben, daß sämtliche von ihr erfolgten Kündigungen als zurückgezogen gelten, wenn am Montag die Arbeit fortgesetzt wird. Eine Ber­jammlung der beteiligten Arbeiter entschied in diesem Sinne, so daß damit der Ausbruch eines schweren Kampfes verhütet wurde.

Jede Etimme ist notwendig!

Gebe jeder am Sonntag, den 15. Februar seine Stimme der Liste I.

Soziales.

Eine Liebesheirat vor dem Kaufmannsgericht.

die

Schutzgebietsanleihe.

Ebenso wie die preußische Anleihe( von 600 Millionen) hat auch neue Schuhgebietsanleihe bei der öffentlichen Zeichnung einen Erfolg gehabt. Die 45 Millionen, die zu 4 Proz. verzinst werden, wurden allein durch Zeichnungen mit Sperrver­pflichtung überzeichnet. Das Interesse für Rentenpapiere ist be­fanntlich infolge des Konjunkturrüdganges und des niedrigen all­gemeinen Zinssages zurzeit groß.

Benzin- Monopol.

Der Konflikt zwischen Vater und Sohn um einer Liebesheirat willen fand vor der 1. Kammer des Berliner Kaufmannsgerichts seinen Abschluß. Es flagte dort der Handlungsgehilfe Collin gegen seinen Vater, den Königlichen Hofbuchbinder W. Collin, auf Ge­haltszahlung bis zum 1. April d. J. C. jun. war feit Jahren im väterlichen Geschäft tätig, bis es durch folgende Geschehnisse zum Bruch kam. Der Sohn hatte sich mit einem achtbaren, aber armen jungen Mädchen verlobt. E. sen. verlangte aber von dem Sohne, daß er eine reiche Heirat eingehe. Alls er von der Verlobung er­fuhr, geriet er in große Wut und beschimpfte sowohl den Sohn wie dessen Braut. Zum vollen Bruch zwischen Vater und Sohn fam es, nachdem Mitte November vorigen Jahres die Heirat des Sohnes vollzogene Tatsache wurde. Drei Wochen später erhielt der junge Die Nachricht, daß die Regierung auch das Benzin in das Lohnreduktionen und Arbeiterentlaffungen hat die Firma Chr. Ehemann vom Vater die Kündigung. Das Angebot des Waters, Petroleummonopol einzubeziehen die Absicht habe, ift swar Lotz Söhne, Holzschuhwarenfabrik in Staiserslautern ihren noch bis zum 1. April das Dienstverhältnis fortzusehen, lehnte der dementiert worden. Aber gewisse Vorgänge auf dem deutschen Arbeitern angekündigt. Bei dieser Firma läuft am 15. Februar Kläger ab, weil er sich durch den Ausdruck Blödsinn", den der Benzinmarkt sprechen doch dafür, daß eine solche Erweiterung bes dieses Jahres der Tarifvertrag ab. Sie verlangte von den Ar- Vater in einem Briefe an ihn gebraucht hatte, beleidigt fühlte. Monopols von den deutschen Interessenten geplant oder gewünscht beitern die Einreichung ihrer Forderungen zum Abschluß eines Wie der Kläger in der Verhandlung ausführte, jei er als wird. Bis zum 31. Dezember 1913 bestand für alle Gesell­neuen Tarifvertrages. Diesem Wunsch kam die Arbeiterschaft nach. 28jähriger Mensch wohl Manns genug, sich selber vor seinem Ge- schaften, die Benzin nach Deutschland importieren, ein Abkommen. Die Antwort der Firma war die Aushängung eines Lohntarifes, wissen über seine Handlungsweise Rechenschaft zu geben, und be- Neben der Steana Romana, die von der Deutschen Bank finanziert der eine Lohnreduktion von 5 bis 10 Proz. gegenüber den zurzeit dürfe nicht der Bevormundung des Vaters, besonders nicht, wenn ist, gehörte diesem Abkommen auch die Afiatic Petroleum Co. an. gültigen Affordlöhnen bedeutet, und schon am 15. Februar in Kraft sie in dieser Form geschehe. Er stehe nach wie vor auf dem Stand- Nun haben sich alle der Steana Romana nahestehenden Benzin­treten soll. Die Arbeiter reichten darauf ihre Kündigung ein. Die punkt, daß in der Frage der Che die persönliche Zuneigung, nicht gesellschaften getrennt und bilden eine besondere Gruppe. Die Firma beabsichtigt, einen Schlag gegen die Organisation zu führen. Der Geldpunkt ausschlaggebend sein müsse, und er habe darum seine Trennung von der Afiatic Petroleum Co. bedeutet die Trennung Sie hat bereits in den übrigen Abteilungen sämtlichen organisierten Braut geheiratet, obgleich fie ein armes Mädchen gewesen sei. von dem niederländisch - englischen Betroleumkonzern, denn die Arbeitern gekündigt. Deswegen lasse er seine Frau und sich noch lange nicht beleidigen. Afiatic ift eine Berkaufsgesellschaft der Kgl. Niederländischen Be Das habe aber sein Vater getan. Seine Frau habe er ausgetroleumgesellschaft.( Der Generaldirektor der Aftatic ist zugleich schimpft, und zu ihm selber habe er gefagt:" Es ist eine Schuftig Generalbirektor der Kgl. Gesellschaft.) Im vergangenen Jahr hat keit und Gemeinheit von Dir, daß Du dies Mädchen heiratest." sich die Petroleumgruppe der Deutschen Bank von dem amerika­Wegen fibi diefer euerungen habe er, Kläger , auch schon die Benifchen Petroleumtruſt losgemacht; in diesem Jahre trennt fie fich leidigungsflage anhängig gemacht. leidigungsklage anhängig gemacht. Der Beklagte ließ dem Kläger von den niederländisch - englischen Interessenten. Das ist zugleich durch einen Vertreter das Gehalt für einen Monat in Höhe von ein Beweis dafür, daß die Deutsche Bank sich kraft des geplanten Die Wahlen finden am Sonntag, den 15. Februar, von vor- 140 M. bieten, wenn er die Klage beim Kaufmannsgericht und Monopols start genug fühlt, den Konkurrenzkampf allein auf­mittags 9 Uhr bis nachmittags 2 Uhr statt. Wahlberechtigt ist jedes auch die Beleidigungsklage zurücnähme. Das Gericht schien sich zunehmen. männliche und weibliche Mitglied der Kasse, welches das 21. Lebens auf den eigenartigen Standpunkt zu stellen, daß der Ausdruck Gesellschaft für deutsch- amerikanischen Handel. Zur Pflege jahr volleudet hat. Die Wahlausweise tönnen im Kaffenlokal, Blödsinn"( nur dies kam für das Dienstverhältnis als Beleidigung und Förderung der deutsch- amerikanischen Handelsbeziehungen Alexandrinenstraße 44, von vormittags 8 Uhr bis nachmittags 3 Uhr in Frage) dem Kläger noch keinen Grund zur Arbeitseinstellung sowie zum Schuße der kommerziellen Interessen ist unter den in Empfang genommen werden und sind mit dem Vor- und Zunamen gab. Denn es riet dem jungen Mann nach der Beratung drin- Staatsgefeßen New Yorks eine Chamber of German- American des Wählers zu versehen und vom Arbeitgeber zu unterschreiben gend, die gebotenen 140 M. anzunehmen. Da letterer mit seiner Commerce gegründet worden. v. Helmolt vom Norddeutschen bezw. zu unterstempeln. Als Wahlausweis genügt auch eine vom jungen Frau zurzeit gänzlich mittellos dasteht, so akzeptierte er Ioyd, Hermann Sielden, Isaac Seligman und Simon Ber­Arbeitgeber ausgestellte Bescheinigung, daß derselbe am Tage der schweren Herzens den im Verhältnis zu seiner Gesamtforderung beimer von der Firma Gebrüder Mosse in Berlin sowie andere Wahl noch in Beschäftigung steht. sehr mageren Vergleich. Er mußte sich auch für die 140 M. ver- Großtaufleute und Bantiers gehören dem Direttorentat an. Es pflichten, die Beleidigungstlage gegen den Vater zurückzunehmen. wird auch ein Zusammenarbeiten mit der amerikanischen Handels­tammer in Berlin und der Deutschen Gesellschaft für Welthandel erstrebt.

Die Wahlen zur Ortskrankenkasse für das Buchdruckgewerbe zu Berlin .

Die freien Gewerkschaften, Verein der Berliner Buch­drucker und Schriftgießer", Verein der Buch= und Steindruck - hilfsarbeiter und Hilfsarbeite­rinnen" und, Deutscher Buchbinder Verband( 3ahl­stelle Berlin )" haben gemeinschaftlich

Lifte I

aufgeftellt. Die Zersplitterer in der Arbeiferbewegung, die fogenannten Chriftlichen im Gutenbergbunde, haben unter dem Namen Rationaler Wahlausschuß" eine eigene Liste aufgestellt. Der Gutenbergbund". der in Berlin kaum sobiel Mitglieder hat als Ausschußmitglieder mit ersten und zweiten Stellvertretern zu wählen sind, verkündet bombastisch, daß er

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Aus Industrie und Handel.

Friede im Schiffahrtsstreit.

Gerichtszeitung.

Kaum einen Monat hat die offene Fehde zwischen der Ham- thod burg- Amerita- Linie( Sapag) und dem Nord­Der berüchtigte" Zenge Keiling. beutschen Lloyd gedauert. Die Herabsetzung der Schiffahrts- Eine Gerichtsverhandlung, welche gestern vor dem raten am 1. Februar, wie sie von beiden Gesellschaften und der aus- Schöffengericht Berlin- Mitte stattfand, bot Ge­ländischen Konkurrenz vorgenommen wurde, hat beide Parteien legenheit, die Zuverlässigkeit des Arbeitswilligenagenten zu einem Friedensschluß bewogen. Der Friebe ist auf der Grund- Reiling als Zeugen kennen zu lernen. Der Arbeiter

Mit einem Wort: Preußen. Da kommt man aus dem Wun­dern überhaupt nicht heraus. Alles ist ein Weltwunder: vom Schutz­mann an der Ede bis zum Geheimen Oberkonsistorialrat. Und es gibt nur ein Ding in diesem Lande, das ist für uns kein Welt­wunder mehr.( Wie es auf fremde wirkt, weiß ich nicht.) Einen gibt es, über den wundert man sich nicht. Man nimmt ihn, gut­mütig lächelnd hin, man weiß schon immer, was nun wieder tommt, man ist keineswegs erstaunt. Giner gehört nicht zu den Weltwundern: der Berliner Polizeipräsident. Musik.

steigerungen recht deutlich sind. Damit würden andere Vorteile eng zusammenhängen, die nicht zu unterschäßen find. Aber das Aber fommt immer nach einmal würde eine Entwickelung in dieser Richtung anderen, vielleicht erfreulicheren Bestrebungen, die eine Zentralisierung des öffentlichen Lebens, verbunden mit einer De­zentralisierung des Familienlebens, im Auge haben, die, wie die Gartenstadtgesellschaften, die Wohnungsgenossenschaften und andere, im Sinne der Bodenreform arbeiten. entgegenwirken, indem fie an Stelle des Grundbefizes" das Kompromiß Wohnbesig" ießt. Zweitens würden wahrscheinlich solche Stocwerf- Befiger öffentliche und private Verwaltungsschwierigkeiten hervorrufen, die vielleicht Bofstümliches Ronzert der Typographia. Auf nicht so einfach zu beseitigen sind und eine Interessengemeinschaft verlangen, die faum eine Eigenschaft des modernen Menschen, vor dem Programm standen nicht eigentlich neue Lieder, die seit dem allem nicht des Großstädters, ist. Drittens aber ist dieser Groß- Totenfonntagefonzert hinzugefommen wären. Gleichwohl war es städter und welcher mehr als der Pariser?, ein so ein­gefleischter Nomade, daß er schwer für den Gedanken zu gewinnen jein wird, sich kapitalistisch in einem Stockiert festzulegen. Und, auf diese Weise, was würde es geben, wenn nun der Etagenbefizer wieder zum Vermieter wird und plöglich, o Hydra, statt eines miet zinssteigernden Eigentümers zehn am Wert wären?

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Der Operettenschund. In der Erfurter Stadt­verordnetenversammlung hat der Oberbürgermeister Schmidt bei einer Debatte über den Spielplan der Theater bemerkt: Um den heutigen Geschmack sieht es sehr bedauerlich aus, bei Buppchen" und anderm elenden Zeug, da sind die Leute da, da wird hineingelaufen. Der Direktor wäre felber froh, wenn er flaifische Stüde geben könnte; die alten Selassiter tosten ihn teine Tantiemen, während das andere Zeug sehr hohe kostet. Die neuen Operetten sind schlechtes, jammervolles Zeug, aber es werden leider keine besseren Sachen auf biefem Gebiete geschrieben, und das Publikum will das elende Beug fehen. Wir wüßten ein Publikum, das lieber in die Klassiker ginge: die Arbeiter. - Der Nachfolger Licht warts ist Professor Pauli interessant, dant der Fülle der Gaben, wie der gefanglichen Leistungen. geworden. Der verdienstvolle Leiter der Bremer Kunsthalle wird was der Verein wirklich kaim, zeigte er wieder im Vortrag von alio in Zukunft die Hamburger Kunsthalle verwalten und in vielfach Schumanns riesig schwerem Ritornell" und in Kauns prachtvoller größerem Maßstabe das fortießen, was er in Bremen begonnen. Pauli hat in Ballade Die Ablösung". Kein Wunder, daß dies Stück wiederholt gehemmt durch den lokalen Geist werden mußte. Im einzelnen wäre vielleicht in Robin Adair" die Bremen eine sehenswerte moderne Galerie geschaffen, worin natür­Stelle Dort an dem Stlippenhang" etwas raicher im afzent zu lich auch die hervorragenden Franzosen nach Gebühr vertreten sind. nehmen und die Liebesbeteuerung in der Schlußstrophe noch inniger, Daneben hat er aber auch die heimische Kunst, speziell die Worps­Der Warenhausfänger. Aus Chemnitz wird eine amüsante hingebungsvoller zu gestalten. Hier und da, beispielsweise in weder Schule gepflegt. Daß er nicht nur ein fluger Sammler, Heine Geschichte berichtet: Eines der größten Warenhäuser von Bergers Ueberfall" ließ die Ausiprache an Klarheit vermiffen. fondern auch ein unabhängiger Charakter ist, hat er im Streite um Chemnitz veranstaltete dem Zuge der Zeit folgend ein großes Judes follen folche Anmerkungen nicht den großen Gesamt die Florabüste bewiesen, in dem er den Bodeschen Machinationen man davontrug. Konzert, zu den unter anderem als Mitwirkender auch der befannte eindruck schmälern, den Solistisch wirkten fräftig entgegentrat. Wagnerfänger Dr. v. Bary gewonnen worden war. Am 4. Februar mit: Alfred Wittenberg , der in Paganinis Caprice" alle darin follte das Stonzert stattfinden. Im legten Augenblid aber fagte der aufgehäuften Herenfunststücke eines Shwierigkeiten nicht fennenden berühmte Sänger ab. Der Grund dieser Ablage aber soll ein Tele- Geigenvirituosen vollbrachte und in Padermartinis Andante" süße gramm gewesen sein, das eine Anzahl Chemnizer Mufitfreunde ge- Weichheit des Tones mit edlem Vortrag zu verbinden wußte, und meinsam an den beliebten Künstler richtete und das den lakonischen Paula Weinbaum. Der strahlende Glanz ihres pastosen Organs, Wortlaut hatte: Bis jetzt waren Sie ein großer Wagnerfänger, eine wundervoll innige Kantilene tamen wohl in Löwes Marien jegt werden Sie ein großer Warenhausfänger!" Diefe telegraphische tirche" am schönsten zur Geltung. Unfagbar fein nuanciert, dabei stundgebung der Chemnizer Wufitfreunde soll den Künstler ver- plastisch- lebendig traf sie das Kindliche in Dolega- Kamienstis Liedern. schnupft haben, und so folgte eine Abiage- wegen Heiferteit. Für Chormeister Alexander Weinbaum erwies sich neuerdings als ihn sprang dann ein Mitglied der Dresdener Hofoper in die Breiche. gediegener Musiker am Flügel. Die sieben Weltwunder. Eine Berliner Zeitung " schwerindustrielle. Lokalanzeiger" gern von der schweigsamen Stoufurrenz genannt wird, hat wieder einmal ein Preisausschreiben an die Abonnenten gebracht. Die sieben Weltwunder". Nun, fie haben das landläufige Zeug aufgezählt, drahtlose Telegraphie, den Kintopp, den Imperator" und dergleichen. Ich will auch mitmachen. Die Liste der Gewinner ist abgeschlossen, passieren tann also nichts mehr ich will auch Weltwunder vorführen. Meine sieben Weltwunder sind: Erstens: das preußische Wahlrecht. Zweitens: der höfliche preußische Unterbeamte. Drittens: der Berliner Kommunalfreifinn.( Vielleicht kein Weltwunder? So was gibt's nicht noch einmal!) Viertens: die Nummer der Woche", in der nicht ein Bild vom Kaiser drin ift.

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Fünftens: das Opernhaus, das niemand zu bauen wagt.

Sechstens: das Publikum bei Fürstenempfängen.

Notizen.

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Die Benfur im Eliaß. Das in Colmar berbotene elfäffische Dialektstück ist nicht direkt verboten worden. Der Bezirks Und da lag e amtmann, heißt es jetzt, hat nur nahegelegt uiw. natürlich nahe, daß das heater sich das Stück selbst verbot. Die deutich nationalen Handlungsgehilfen haben im Stampfe mit dem Zentralverbande der Handlungsgehilfen fämtliche Munition verschoffen. In ihrer Not greifen fie zu einer Gloffe unferes feinen Feuilletons, in der fürzlich gewiffe Mode­narreteien der Stultur" welt und beiläufig auch gewiffe Jünglinge aus der Handelswelt, die die großen Herren spielen möchten, mit­genommen werden. Die verehrlichen Gegner glauben ganz Dumme zu dem Glauben befehren zu können, die Sozialdemokratie wäre - Die Freie Gezeiiton heißt eine neue Stünstlerorgani- handlungsgehilfenfeindlich, weil hier ein lächerlicher Typus verfpottet sation, in der sich die aus der alten Sejeffion Ausgefchiedenen zu- wurde, der unter Brinzipalsföhnchen usw. vorkommt, aber immerhin fammengetan haben. Es gehören u. a. Liebermann , Slevogt , Gaul, felten ist. Die Deutschnationalen beleidigen aber wirklich die ge­Tribner dazu. Man spricht von 80 Mitgliedern und proflamiert famten Handlungsgehilfen, wenn fie ihnen zumuten, fich mit Mode­eine republikanische Grundlage: aus den Gründern soll durch das affen und Schiebergents solidarisch zu fühlen. Der Lugus in alten Gemälden, der von den 208 jeweilig der Präsident bestellt werden.( Also eine Republit mit zwei Sorten von Mitgliedern: berechtigten und unberechtigten amerikanischen Millionären sportsmäßig betrieben wird, hat wieder einmal zu einem Reford geführt. und an der Spige der Kunsthändler Caffirer als Großherzog.) Die fog. Cowpersche Madonna Die Berliner Akademie der Künfte hat vier von Raffael ist für 2800 000 M. an den Deutsch- Amerikaner neue Mitglieder gewählt: darunter auch May Slevogt, den früheren Wiedener verkauft worden. Der Mann hatte es eigentlich gar nicht Sezessionisten, und den Münchener Stadtbaurat Grässel, dem die nötig: denn der letzte Reford zwei Millionen für Rembrandis tvar auch von ihm erftritten worden. Weitere Kultur­Stadt ieines Wirkens geschmackvolle und tüchtige Bauten verdankt. Müble

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Wenn Slevogt der unabhängige Künftler wäre, den sich manche bedeutung hat natürlich dieser und ähnliche Anfäufe nicht, fie zeugen wahl nicht annehmen: benn bie alademische Scheinherrlichkeit rottet von der wahnsinnigen Bergeubung des leidgeborenen Mehrwerts für unter einem führenden Sezeifionsmitgliede vorstellen, würde er die nur von einem gerissen Reifezustande der kapitalistischen Wirtschaft:

Siebentes Weltwunder: daß Forstner noch nicht General ift. man nicht aus, indem man sie mitgenießt.

reine Luguszwede.