Nr. 65. 31. Jahrgang.
Aus der Geschichte der proletarischen
Frauenbewegung.
Zum Frauentag.
genommen.
Sonnabend, 7. März 1914.
möglichte, wurden trotzdem aus praktischen Rücksichten einige Ein- Eure Töchter werden euch mit Interesse zuhören, wenn ihr von richtungen beibehalten, die, wie die Frauenleseabende, die Frauen- eurem harten Los erzählt, sie, die mit der ganzen Hoffnungsfreudigfonferenzen u. a., sich bei der Schulung von Agitatorinnen bewährt feit ihrer Jugend glauben, daß ihnen ein besseres Los beschieden ist. hatten. Weibliche Vertrauenspersonen fonnten jezt Vorstandsmit- Erzählt ihnen von den tausend Wunden, die der Kapitalismus Unscheinbarer und weniger aussichtsvoll konnte kaum etwas glieder in den Parteiorganisationen werden. In den Vorstand der einem jeden von euch geschlagen hat, von dem heldenmütigen Erin der Welt sein, als die Anfänge der heute so mächtig auf- Gesamtpartei wurde eine Genoffin als Parteisekretärin auf- tragen all derer, die um ihrer Ueberzeugung willen Seimat uns strebenden proletarischen Frauenbewegung. Ihre Wiege stand nicht, Familie verlassen mußten, erzählt ihnen, daß heute im Deutschen wie vielfach angenommen wird, in der Reichshauptstadt, sondern Inzwischen hatte die wirtschaftliche Entwickelung, die zu einer Reiche fast 4 Millionen verheiratete Frauen und über eine im Zentrum des sächsischen Weberelends, in den unteren Teilen riesenhaften Ausdehnung der Frauenerwerbsarbeit führte, sinnen- halbe Million Kinder unter 14 Jahren Tag für Tag schwer ardes Erzgebirges, deren Hauptort Crimmitschau ist. Dort hatte die fällig gezeigt, daß diese längst nicht mehr ein Durchgangsstadium beiten müssen, und daß die gesamte Arbeiterklasse ganz andere stürmisch über den alten handwerksmäßigen Betrieb hinsveg- aur Che war, sondern mit steigender Häufigkeit Lebensberuf wurde Opfer bringt, als je ein Fürst gebracht, so viel man ihnen auch in fchreitende wirtschaftliche Entwickelung in den sechziger Jahren wie beim Manne. Damit wuchs die Bedeutung der Organisation der Schule, in Jugendklubs und Fortbildungsschulvereinen von rasch ein Fabrikproletariat geschaffen, dessen Männer, Weiber und für die Proletarierinnen und ihr Interesse an der Erreichung des deren Heldentaten erzählen mag. Kinder in unmenschlicher Fron, immer hart an der Grenze des vollen Bürgerrechts. Die auf der internationalen Frauenkonferenz In wenigen Jahren wird es sich zeigen, ob der Samen, den ihr Berhungerns, dem Textilindustriekapital ungeheure Reichtümer er- in Kopenhagen 1910 geschaffene Einrichtung des Frauentags, heute in eurer Töchter Herz gestreut, aufgegangen ist. Wenn ihr arbeiteten. Hier war der Boden, in dem die Ideen der alten der in jedem Jahre einmal die sozialistischen Frauen aller Länder nicht vergessen werdet, den Boden gut zu pflegen, so werden die Margschen Internationale Wurzel faffen konnten. Von den Arzu gemeinsamer Demonstration für das Frauenwahlrecht vereinigt, Früchte nicht ausbleiben, und mit dem vollendeten 18. Lebensjahre beiterorganisationen, die es sich angelegen sein ließen, auch unter hat bei den deutschen Proletarierinnen begeisterte Aufnahme ge- werden eure Töchter euch freiwillig zur politischen Versammlung den Frauen das Evangelium des Sozialismus zu verbreiten, war funden. begleiten, als eure Freundinnen, eure Mitstreiterinnen. Sorgen die bedeutendste wohl die Gewerksgenossenschaft der Manufaktur-, Immer mehr geht in den letzten Jahren die Frauenbewegung wir in der Roten Woche" fleißig dafür, daß, wenn Hand- und Fabritarbeiter in Crimmitschau . Ihre großen Wer in den Aktionen der Gesamtpartei auf. Wahlkämpfe wie große unsere vierzehnjährige Jugend von heute das 18. Lebensdienste um die zielflare Schulung der ersten Sendbotinnen des politische Kundgebungen sehen Männer und Frauen Schulter an jahr erreicht haben wird, die Entrechtung der Jugend und die Sozialismus hat Klara. Bettin im Neuen Weltkalender von 1906 Schulter. Da gibt es teine Eigenbrödelei, da ist ein Wille, ein politische Rechtlosigkeit der Frau der Vergangenheit angehören und eingehend gewürdigt. Die Proletarierin, die in der Hölle des Kapitalismus als die schöpf gewesen, bie proletarische Frauenbewegung steht heute als Fraul Weg und ein Ziel. Die einst ein schwächliches blutarmes Ge- die Bahn frei ist für die politische Betätigung der Jugend und der wirtschaftlich Schwächere und stärker Belastete noch größere Bein ein bühendes, traftftroßendes Weib da. In den fünf Jahren von litt als der Arbeiter, bedurfte das erkannte man in dieser 1908 bis 1913 ist die Zahl der weiblichen Parteimitglieder von de
tapferen Organiſation ſchon sehr früh ganz besonders bes 40 421 auf 130 371 geftiegen. Die Gleichheit", die lange Fabre Die proletarische Frauenbewegung
nus wurden.
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Trotz der Vorstöße, die Partei und Gewerkschaften in Italien in den letzten zehn Jahren gemacht haben, fann man noch nicht von einer irgendwie beachtenswerten proletarischen Frauenbewegung auf der Halbinsel sprechen. Wohl haben auch die italienischen Arbeiterinnen unvergängliche Seiten in dem Buche des proletarischen Befreiungskampfes geschrieben: man denke an die Landarbeiterinnen von Molinella, die in monatelangen Ausständen den Grundbesitzern Troß geboten haben und sich weder durch den Hunger noch durch den Polizeiterror beugen ließen, man denke an die zahlreichen Streits der Reisarbeiterinnen, die dieser Kate= es an einer einheitlichen, das ganze Land umfassenden Bewegung; ja, es fehlt sogar an einem Organisationsgebilde, das die zerstreuten Anfäße, einer proletarischen Frauenbewegung in Berbindung erhält, und zu gemeinsamer Aftion schult und erzieht.
Schubes und Nüdhalts, den der Zusammenschluß mit ihren Klaffen- hindurch einen schweren Stand hatte, mustert heute an die 120 000 genossen bot. Aber auch die Organisation konnte die Frau als Abonnentinnen. Ein stolzes Ergebnis, wenn man weiß, welche Mitkämpferin nicht entbehren; sie war ihr ein willkommener Macht- große Hemmnisse sich der Einreihung der Proletarierinnen in den zuwachs. Tüchtige Rednerinnen gingen aus dieser kleinen Stern- Klassentampf entgegenstellten bis auf den heutigen Tag! truppe sozialistischer Frauen hervor, deren Eifer, Ausdauer und Tapfer hat die proletarische Frauenbewegung während ihres Pflichttreue von den damals mit ihnen zusammenwirkenden Ge- Aufstiegs stets den Sirenengesängen der bürgerlichen Frauen noffen nicht genug gelobt werden konnten. Unsere Vorkämpfer bewegung von der einen großen Schwesternschaft widerstanden, auch Motteler und Bebel haben auch nach dem Zusammenbruch des dann, als einige Berührungspunkte mit dem linken Flügel der Gewerkvereins den ersten Regungen der erwachenden Frauen- bürgerlichen Frauenbewegung vorhanden waren, der flein an Zahl bewegung in Sachſen jede erdenkliche Förderung zuteil werden und von den rechtsstehenden Frauenrechtlerinnen ständig an die Lassen. In seinen Lebenserinnerungen berichtet Bebel, daß er Wand gedrückt, sich durch den Zuzug proletarischer Frauenkolonnen unter seinen Zuhörern stets eine nicht unerhebliche Zahl von gern verstärkt hätte. Vor solcher Bundesgenossenschaft bewahrte die Frauen hatte, die nachher eifrige Agitatorinnen für den Sozialis- Proletarierinnen ihre Einsicht in die unüberbrückbaren Klassen- gorie ein besonderes Schutzgesetz errungen haben. Troßdem fehlt In Berlin wurde im Jahre 1869 der erste Versuch gemacht, proletarische Frauen zum Zusammenschluß zu veranlassen. Der Verein zur Fortbildung und geistigen Anregung der Proletarierfrauen berfiel aber schon 1871 der polizeilichen Auflösung wegen Beschäftigung mit Politik". Neue Vereinsgründungen traf das selbe Schicksal. Die Frauen befaßen ja teine politischen Rechte, und das alte Vereins- und Versammlungsrecht, später auch das Sozialistengeseh, daben der Polizei und den Gerichten Handhaben genug zur Unterdrückung aller Organisationen, mochten sie sich mun Bildungsvereine oder gewerbliche Frauenvereine nennen. JahreLang war schließlich die Offenbacher Zentral- Kranken- und Be gräbnistaffe die einzige Verbindung der proletarischen Frauen miteinander. Ihre Gründerin, die Genossin Guillaume- Schack , gab auch das erste sozialdemokratische Frauenblatt heraus, Die Staatsbürgerin", das aber nach furzer Zeit dem Sozialistengesetz zum Opfer fiel.
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gegenfäße zwischen bürgerlichen und proletarischen Frauen. Von den ersten Pionierinnen der proletarischen Frauenbewegung dect wohl die meisten längst der fühle Rasen, aber die Saat, bie sie unter befreiungssehnsüchtigen Wünschen ausgestreut, ist unter dem Schuße des roten Banners herrlich aufgegangen. Aach hier können wir mit Hutten ausrufen: Die Geister sind erwacht, und es ist eine Lust zu leben!
Jugend und Frauentag.
Eine große Zahl von Müttern wird sich am Sonntag auf den Weg machen nach dem Festsaale, in welchem die Versammlung für die Eroberung des Frauenwahlrechts stattfindet. Fleißiger noch als sonst werden sie ihre Hände regen, um rechtzeitig mit aller Arbeit fertig zu werden.
Aus manchem Kinder- und Mädchenmund wird die halb un
Nicht, daß es der proletarischen Frauenbewegung in Italien an tapferen und aufopfernden Führerinnen gefehlt hätte. Seit Jahrzehnten hat die Genossin Anna Kulisch off tein Mittel unversucht gelassen, um die Arbeiterinnen um die Fahne unserer Partei zu scharen. Argentina Altobelli , die verdiente Sekretärin des Zentralverbandes der Landarbeiter, organisiert und arbeitet unermüdlich und vertritt auch als Mitglied des Ausschusses des Reichsarbeitsamtes die Interessen der proletarischen Frau. Angelica Balabanoff , Linda Malnati, Maria Goia und viele, viele andere wirken in der Presse, in ben Versammlungen, in der politischen and wirtschaftlichen Orga nisation, für die sozialistische Aufklärung des Proletariats. Wenn trotzdem die Zahl der zu uns stehenden Proletarierinnen noch gering ist, so müssen wir dafür nicht die Personen, sondern die Verfeit der industriellen Entwicklung als die historischen Verhältnisse, die Last des Ueberkommenen und der Vorurteile, die das Proletariat noch immer mit sich schleppt.
Bald entstanden überall im Reiche, wo die wirtschaftliche Ent- geduldige, halb neugierige Frage an die Mutter gerichtet werden: wickelung durch Einbeziehung der Frau in den Produktionsprozeß Was ist denn heute, daß du so eilst, dich so fein machst, sag doch, den Boden vorbereitet hatte, Frauenvereine, die allen Süden und Mutter!" Gar manche Mutter wird darauf antworten:" FrauenTücken des Sozialistengesetzes zum Trobe das Klassenbewußtsein tag ist heute; aber das versteht ihr noch nicht. Das ist nichts für der Arbeiterinnen medten und pflegten. Mit bewunderungs- euch, da kann ich euch nicht mitnehmen." würdiger Umsicht verstanden die Genossinnen es schließlich, jede Mütter, nie werdet ihr eine schönere Gelegenheit haben, euern Ueber die Zahl der in der Landwirtschaft und Industrie beLüde zwischen den Fußangeln und Selbstschüssen des alten einzel- fragenden größeren Kindern zu erklären, welche Bedeutung der schäftigten Frauen fehlen neuere Angaben, da die Ergebnisse der staatlichen Vereinsgefeßes zu erspähen, um ein wenig Raum für Frauentag hat! Sagt euern Töchtern, daß dies der Tag ist, an dem Volkszählung von 1911 über diese Frage noch nicht bekannt sind. ihre politische Betätigung zu gewinnen. Anfang 1891 erschien in die Proletarierinnen der ganzen Kulturwelt ihre politische Mündig- Die Bolkszählung vom Jahre 1901 ergab 3,2 Millionen landwirtHamburg die sozialdemokratische Wochenschrift Die Arbeiterin", feitserklärung fordern. Und den Mädchen und Jünglingen, die schaftlicher und 1,371,000 industrieller Arbeiterinnen, wobei 300 000 ein Jahr darauf stellte sie ihr Erscheinen ein und die in Stuttgart euch durchaus begleiten wollen und noch nicht 18 Jahre alt sind, hausindustrielle Spinnerinnen und Weberinnen mit einbegriffen herausgegebene Gleichheit übernahm unter Klara Zetkine denen fagt: Obwohl ihr von frühster Jugend an habt mitarbeiten find. Die erste Stelle nimmt die Textilindustrie ein, die außer Redaktion die theoretische Unterweisung und praktische Anregung müssen, ja vielfach um erbärmlichen Lohn euern Morgenschlaf den Heimarbeiterinnen 346 000 Frauen beschäftigte. Seitdem haben der noch immer an Zahl sehr schwachen Schar von klassenbewußten opfern mußtet, um mit Frühstück oder Zeitung treppauf treppab sich die Verhältnisse wesentlich geändert und die Inanspruchnahme Kämpferinnen. Nicht das fleinste Verdienst der„ Gleichheit" be- zu rennen, habt ihr doch keine sorgenfreie Kindheit gefannt. Eure der weiblichen Arbeitskraft durch die Großindustrie hat gewaltige steht darin, daß sie von Anbeginn an niemals müde wurde, die Eltern saht ihr sich plagen von früh bis spät. Eure Schulzeit war Fortschritte gemacht. Wenn trotzdem bei einem OrganisiertenVorurteile zu zerstreuen, die innerhalb der männlichen Partei- noch eure beste Beit; fie gab euch Ferien und manche frohe Spiel- bestand von etwa 320 000 Mitglieder die italienische Gewerkschaftsgenossenschaft vielfach noch gegen die politische Betätigung der stunde mit Kameradinnen und Freundinnen. Seit ihr die Schule zentrale, die Konföderation der Arbeit, nur etwa 6 Proz. weiblicher Frauen bestanden, und ihnen die Gewinnung der Frauen gu ge- berlassen, müßt ihr euch euer Brot zu verdienen suchen und fobiel Mitglieder zählt, so darf man nicht in der industriellen Rückständigmeinsamer politischer Arbeit zur Pflicht zu machen. Wollten jene mie möglich zur Erhaltung der Familie beitragen. Ihr werdet von teit die alleinige Erklärung suchen. Wie ginge es sonst zu, daß die Fesseln des Klassenstaates sprengen, so durfte die unaufgeklärte dem Staate, in dem ihr lebt, für flug genug gehalten, an den die katholischen Gewerkschaften, die sich doch an dieselbe ArbeiterFrau nicht als hemmendes Bleigewicht an ihren Rodschößen hän- gefährlichsten Maschinen zu arbeiten, für stark genug, den ganzen masse wenden, bei einem Gesamtbestand von 67 500 Organisierten, gen oder den Klassengenossen in den Rüden fallen. Diese Mahnung, Tag stehend eure Arbeit zu verrichten, für reif genug, euch der 30 280 Arbeiterinnen in ihren Reihen haben? fowie die aufopfernde, mit zäher Ausdauer geleistete Kleinarbeit Strafbarkeit der geringsten gefeblichen Uebertretung voll bewußt Die Rückständigkeit, die die italienische Proletarierin noch zuder Frauen, bewirkte bei den Genoffen denn auch allmählich einen zu sein, und mit dem 16. Jahre für alt genug, in jedem Betriebe rückhält, im Klassenfampf den Plaz einzunehmen, den ihre nordvollen Umschwung von anfänglicher Duldung und wachsendem dem erwachsenen Arbeiter gleichgestellt zu werden. Aber dieser und mitteleuropäischen Schwestern wacker ausfüllen, liegt nicht Wohlwollen zu allgemeiner warmer Anerkennung und kraftvoller selbe Staat hält euch nicht für klug, reif und alt genug, in diesem unmittelbar in den gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnissen. Förderung der proletarischen Frauenbewegung. Alter an einer öffentlichen politischen Versammlung teilzunehmen. Diese treiben auch in Italien die Frau in die Fabrit, meisen die Nach dem Falle des Sozialistengesetes im Jahre 1890 war die Er verbietet euch, Mädchen und Jünglingen, bis zum vollendeten Familie auf ihren Erwerb an, machen sie zur Mitarbeiterin und fozialdemokratische Partei eifrig bestrebt, auf ihren Kongressen den 18. Lebensjahre euch politisch zu betätigen, genau so wie dieser zur. Konkurrentin des Mannes. Die Rückständigkeit liegt noch grundsäglichen Charakter, die Ziele wie die Tattit der langfam felbe Staat bis zum Jahre 1908 euern Müttern verboten hatte, in der Psychologie und zwar nicht zuletzt in der des männlichen erstartenden Arbeiterinnenbewegung zu erörtern und festzulegen Mitglieder eines Wahlvereins zu werden oder eine politische Ver- Proletariers. Dieser selbst hält das Vorurteil gegen die sich um und ihr innerhalb der Parteiorganisation Raum zur Betätigung fammlung zu besuchen. Politik fümmernde, Versammlungen besuchende und Zeitungen zu verschaffen. Im Erfurter Programm von 1891 wurde die volle Auf das„ Warum" eurer Kinder müßt ihr Mütter ihnen er- lesende Frau aufrecht. Gar oft ist er ein organisierter Arbeiter Gleichberechtigung der Frau zum ersten und bisher einzigen Male flären, daß die heutige Gesellschaft in zwei Hälften zerfällt: in die oder auch ein Parteigenoffe: aber im eignen Hause will er von den in einer politischen Partei ausdrücklich proklamiert, und diesem Herrschenden und in die Beherrschten. Die Herrschenden haben nur neuen Ideen nichts wissen, und die eigne Frau sieht er lieber in Programmpunkt gemäß ist die Vertretung der Sozialdemokratie in das eine Interesse, sich so lange wie möglich in der Herrschaft zu der Kirche als im Versammlungssaal. Mit dem die Frau gehört den gesetzgebenden Körperschaften für die Rechte der Frauen stets erhalten. Um das zu können, wollen sie sich aus der Arbeiterjugend ins Haus" mag er zehnmal in seinem Denfen fertig sein: in auf das wirksamite eingetreten In öffentlichen Versammlungen eine neue Leibgarde schaffen, die jederzeit bereit sein soll, die seinem Gefühl lebt es fort. So findet man in Italien , auch in wurden weibliche Vertrauenspersonen gewählt, die die Agitations- Rechte der Ausbeuter zu verteidigen gegen die der Ausgebeuteten. Den hochindustriellen Zentren der Lombardei und Liguriens , in der und Organisationsarbeit unter den Frauen zu betreiben hatten. Diese Ausgebeuteten aber, das seid ihr selbst, ihr Proletarier Arbeiterfamilie noch immer die patriarchalische Zurüdgezogenheit Seit dem Parteitag zu Mainz 1900 fanden alle zwei Jahre Frauen- eltern, ihr Proletariermütter! Wollt ihr verhindern, des Mädchens und der Frau als deal, um dessen Erhaltung man tonferenzen statt, deren Anregungen zu planmäßiger und einheit daß eure Kinder zu Feinden der Klaffe erzogen sich der unaufhaltsamen wirtschaftlichen Entwicklung entgegenlicher Gestaltung der parteipolitischen Arbeit reiche Früchte trugen. werden, der sie entstammen, dann klärt sie auf! stemmt. Wie man an den Universitäten erleber kann, daß die Ein Frauenbureau mußte schließlich als Zentralstelle gegründet Seid euch bewußt, daß hierbei die Kinder jedes einzelnen in Studentinnen von Vater oder Mutter abgeholt werden, weil sie und eine besoldete Beamtin zur Leitung der immer mehr wachsen- Frage kommen, daß die Gesamtheit des proletarischen Nachwuchses nicht allein auf der Straße gehen sollen, so kann man diesen unden Aufklärungs- und Organisationsarbeit gewählt werden. Der systematisch dem Einfluß seiner Eltern zu entziehen versucht wird. sinnigen Kompromiß von Altem und Neuem auch an den Toren der Arbeiterinnenschuh, die Wirtschaftskrise, der Brot- und Zollwucher 80 000 Gemeindeſchüler haben in den drei letzten Jahren die Fabrifen sehen. Die Tradition der Familie schlägt die Fran hoten Anknüpfungspunkte für die Gewinnung und Schulung der Berliner Gemeindeschulen verlassen, fast lauter Arbeitertinder. seelisch noch in ihren Bann, auch wenn die Wirtschaft sie längst Proletarierinnen. Auch die nichterwerbstätige Proletarierin galt wird erst die Pflichtfortbildungsschule für Mädchen in Berlin voll n den rauhen Kampf ums Dasein hinausstößt. es im Geiste des Sozialismus aufzuklären, sie als Bürgerin, Haus- ausgebaut sein, so ist mit rund 30 000 Mädchen im Alter von 14 bis frau und Mutter zu paden, nicht zulegt damit der Nachwuchs, 18 Jahren zu rechnen. Dabei sind alle die Haustöchter und Hausauf dem unsere Zukunftshoffnung beruht, nicht durch verfehrte Grangestellten, die zum Besuch der Fortbildungsschule nicht verpflichtet ziehung der Sozialdemokratie verloren gehe. So wuchs die Frauen- find, nicht mit eingerechnet.
Von den Fesseln des Ueberlieferten sehen wir die Frau sich frei machen wo sie aus der angestammten hemmenden Umgebung herausgerissen wird. So sind die Reisarbeiterinnen, die alljährlich in der Zahl von 40 bis 50 000 die Jätung der Reisfelder borbewegung mit ihren größeren Zweden. Auf den nationalen und Wollt ihr Mütter ruhig zusehen, wie euch eure Töchter durch nehmen, ein gut organisierbares Material, and haben die beinternationalen Parteitagen der Sozialdemokratie nahm die Zahl patriotische oder fromme Schulflubs und Vereine entfremdet stehenden Schuhgeseze zum großen Teil den eignen Kämpfen zu der Delegiertinnen ständig zu. Es wurden auch mit den Ge- werden? danken. Auch die schnellen Verschiebungen in den Massen der städtischen Arbeiterschaft, die den Einzelnen der Umgebung entreißen, in der er aufgewachsen ist, tragen zur Zersehung der Vorurteile bei.
nojfinnen anderer Länder Verbindungen angeknüpft, die auf der Habt ihr's nicht am eigenen Leibe tausendmal bitter genug internationalen Frauenkonferenz in Stuttgart 1907 zur Festlegung erfahren müssen, wie da nirgends ist ein Ohr, zu hören eure lage, einer einheitlichen Marschroute in Sachen des Frauenwahlrechts ein Herz, fich des Bedrängten zu erbarmen"? Wollt ihr eure führten. Auf Antrag der Genossinnen sprach sich der internationale Stinder auf demselben Dornenweg, den ihr geschritten seid, auch Sozialistentongreß damals einmütig für das allgemeine Wahl- wieder die Füße wund reißen lassen, oder wollt ihr eure Kinder recht aller Großjährigen aus und verpflichtete die Genoffen aller beizeiten auf den Weg führen, den ihr erst nach so vielen er Länder zum energischen Kampfe für das Frauenivahlrecht. müdenden Frrwegen als den erkanntet, der allein zur Befreiung führt aus all der Mühfal, die euch Müttern im Zeitalter des Sapitalismus auferlegt worden ist.
Ars 1908 das neue Reichsvereinsgefeß den Frauen in ganz Deutschland die gemeinsame Organisation mit den Männern er
Aber zum Ausroden deffen, was feit vielen Generationen in den Köpfen lebt, gehört viel Zeit. Einstweilen bilden die Frauen, besonders in Norditalien , noch die Leibgarde des Pfaffentums, das fie gerade jest wieder aufbietet, um gegen das Gesetz über den Vortritt der Ziviltrauung und gegen ein mögliches Gesek über die Chefcheidungen Sturm zu laufen. Die Proletarierin, die gerade