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Nr. 76. 31. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Gewerkschaftliches.

Mittwoch, 18. März 1914.

fällen find fast restlos den Stranken- und Be- aber die liebe Konkurrenz nicht zufrieden. Die Berliner  gräbniskassen der Gewerkvereine zuzuzählen. Lettere Maschinenbau Gesellschaft, vormals Schwarz­Rassen werden von den Gewerkvereinstassen organisch ge- topff, ersuchte in einem vertraulichen Schreiben um Auskunft, Gewerkschaftliche Unterstützungsleistungen. mitglieder angehören. Natürlich müssen die Mitglieder der die Breslauer Volkswacht" zu veröffentlichen in der Lage ist: trennt verwaltet; ihnen können auch andere als Gewerkvereins worauf von den Linke- Hofmann- Werken das nachfolgende ver­trauliche Schreiben an die Berliner   Konkurrenz gerichtet wurde, das Sowohl die christlichen Gewerkschaften als auch ins Kranken- und Begräbniskaffen die ja fakultative Einrich­besondere die Hirsch Dunderschen Gewerkvereine nehmen gern tungen sind besondere Beiträge leisten. Seit Jahr und für sich den Ruhm in Anspruch, für ihre Mitglieder in bezug Tag suchen die Gewerkvereine, froß wiederholter Kritik, die auf Unterstügungen bedeutend mehr zu leisten als die Streit Deffentlichkeit durch statistische Manipulationen zu täuschen, in­bereine", die freien Gewerkschaften. Beleuchten wir diese Be- dem sie die Einnahmen und auch Ausgaben der Kranken- und hauptungen einmal durch einige Zahlen. Wie fläglich sich die Begräbniskassen den Gewerkvereinskassen zuzählen, um ihre Unterstüßungsleistungen der christlichen Gewerkschaften und Finanzverhältnisse und gewerkschaftlichen Leistungen im Hirsch- Dunckerschen Gewerkvereine gegenüber denen der freien rosigsten Lichte erstrahlen zu lassen. Wollten die freien Ge­Gewerkschaften ausnehmen, beweist die nachfolgende ver- werkschaften ihre Rechnungsergebnisse Derselben nach gleichende Zusammenstellung, die auf den amtlichen Dar- Methode zusammenstellen, dann müßten sie die Unterstützungs­stellungen beruht, die neulich im 8. Sonderheft zum Reichs- leistungen der freien Hilfskaffen mit aufführen. Daß ein arbeitsblatt" erschienen sind. solches Verfahren durchaus unzulässig ist, liegt klar auf der Hand.

Es verausgabten im Jahre 1912:

Arbeitslosenunterſtügung

Reiseunterstügung

Umzugsunterstüßung

Notfallunterstützung Kranten  

, Invaliden- u. Sterbe

fallunterstützung

Streitunterstützung im Beruf Gemaßregeltenunterstügung. Streits in anderen Gewerkschaften und Ausland

"

11

Um ein zutreffendes Bild von den Unterstügungsleistungen der verschiedenen Gewerkschaftsrichtungen zu erhalten, muß die Gesamtausgabe der Hirsch- Dunckerschen Gewerkvereine um rund 900 000 m. oder rund 38 Proz. gekürzt werden. In schaften Wirklichkeit bleibt die prozentuale Ausgabe der Gewerkvereine für Unterſtügungszwede um rund 30 Proz. hinter der der freien Gewerkschaften zurück.

Freie Gewerks Christliche Gewerk bereine Gewerk schaften( H.-D.) Mr. M.

907.

-

7 741 240

1 179 102

405 408

226 776 18 412 20 887

201 223

516 818

34 194

13 160 026

903 047

437 457

-

Insgesamt 86 561 989 1 552 255

966 376

57 611 1 879 588 1879 588

Die Darstellung des Herrn Dr. Ehlers, von der uns der Herr Geschäftsführer Kenntnis gibt, entspricht nicht den Tatsachen. Wir haben veber berichtet, daß für die Loko- motiven jezt 4000 Mart weniger geboten werden, noch haben wir uns auf dieses Minder­gebot in unseren Verhandlungen mit den streitenden Arbeitern berufen. Herr Dr. Ehlers stügt sich anscheinend auf Angaben, die in der hiesigen Presse gelegentlich des auf unseren Werten ausgebrochenen Streits seitens Ser Arbeitnehmer verbreitet sind.

Wir halten es für das richtigste, wenn Sie Herrn Dr. Ehlers fragen möchten, woher er die Angabe, daß die Preise um 4000 M. pro Lokomotive niedriger als früher feien, erhalten hat und ob er sich durch fachliche Prüfung bergewissert hat, ob diese Angaben zutreffen.

Wir wiederholen, daß wir mit Herrn Ehlers in dieser Sache überhaupt nicht verhandelt haben.

Kopie dieses Briefes haben wir Herrn Dittges übersandt. Linte Hofmann Werte, Breslauer Aftiengesellschaft für Eisenbahnwagen, Lokomotiv- und Maschinenfabrit.

gez.: Hinnenthal gez.: Hoensch. Auf dem Gebiete der Kampfes unterstützung Wenn die Linke- Hofmann- Werte behaupten, weber berichtet noc ( Streit- und Gemaßregeltenunterstüßung) überragen die gefagt zu haben, daß für Lokomotiven jezt 4000 m. weniger gezahlt Leistungen der freien Gewerkschaften sowohl die der christlichen werden, so steht demgegenüber die ganz bestimmte als auch die der Hirsch- Dunderschen Gewerkschaften um ein Aussage des Dbmanns der Kesselschmiede, zu dem Herr des Direttors Bedeutendes; die freien Gewerkschaften verausgabten 21,5, Direktor Eichberg in Gegenwart die Gewerkvereine 14,9 und die Christen gar nur 12,5 Proz. Weber am 30. Januar die fragliche Aeußerung getan hat. 11072 887 848 939 654 323 ihrer Gesamtausgaben für Stampfeszwede. Die freien Gewert: Da wir absolut keine Ursache haben, den Worten des Arbeiters weniger Glauben zu schenken als dem Brief der Direktion, so ergibt schaften sind ja wirtschaftliche Stampfesorganisationen; ihr ich auch hier wieder, daß der Lohnabzug der Arbeiter durch eine leitender Gesichtspunkt ist, die Verbesserung der Lohn- und Ausrede begründet wurde. Die Unterstüßungs­Arbeitsbedingungen der Mitglieder. einrichtungen der freien Gewerkschaften sind nicht Selbstzweck, sondern vielmehr Mittel zum Zweck, das heißt, sie sollen die Mit ben wenigen Rausreißern haben die Linke- Hofmann- Werfe entschieden Bech. Einmal find die Leute gar nicht in der Lage, ein Widerstandskraft und Unabhängigkeit der Arbeiter steigern, vernünftiges Stück Arbeit zu liefern, so daß die Fabrit mehr Schaben damit und der wirtschaftliche Stampf besser erfolg- als Nugen hat, dann aber kommt es innerhalb der Fabrit werden 3,9 reicher durchgeführt troydem häufig unter den Arbeitswilligen felbst zu schweren dem Unterstüßungswesen in den freien Gewerkschaften Schlägereien. Die in der Fabrit zum Schue" der Arbeits­sekundäre Bedeutung beigemessen wird, sind die Leistungen willigen stationierten Gendarmen mußten schon wiederholt die denen der christlichen Gewerkschaften und der Hirsch- eigenen Schüzlinge" verhaften. Da die nüglichen Dunckerschen Gewerkvereine weit voraus. Elemente unter Ausschluß jeber Kündigungsfrist eingestellt werden Angesichts solcher Vorzüge der freien Gewerkschaften und eine Rückvergütung des ihnen abgezogenen Koftgelbes von 10 M. nimmt es nicht wunder, daß die denkenden Arbeiter sich mehr pro Woche nur dann zu fordern haben, wenn sie bis zur Beendigung der Aussperrung aushalten, so sind Arbeitswillige. und mehr den freien Gewerkschaften zuwenden, die nicht nur die vorzeitig aufhören, und Fabrikleitung ständige Gäste vor dem einen Wachtfaktor im Wirtschaftskampfe bilden, sondern die Breslauer Gewerbegericht. Obgleich die Fabrikleitung auch ihren Mitgliedern schüßend und schirmend in allen Lebens- die vom Gewerbeinspektor angebotenen Einigungsverhandlungen lagen zur Seite stehen. progig ablehnte, mehren sich doch die Anzeichen, daß die Aus­sperrung sich ihrem baldigen Ende nähert und zwar nicht zum Schaden der Ausgesperrten.

Sonstige Unterſtüßungen

In Prozenten der Gesamtausgabe:

Arbeitslosenunterſtügung

12,6

9,7

Reiseunterstügung

1,9

0,8

Umzugsunterstützung

0,7

0,9

Rotfallunterſtüßung.

0,8

1,4

Kranten, Invaliden u. Sterbe

fallunterstügung

21,5

38,5

18,5

Streitunterstügung im Beruf

19,7

14,9

12,5

Gemaßregeltenunterstützung

1,8

0,7

Streife in anderen Gewerkschaften

und im Ausland Sonstige Unterstügungen

-

Insgesamt 59,7

66,2

1,1

36

fann.

Allein

Deutsches Reich.8

Ausreden.

Betrachtet man die absoluten Zahlen, dann berausgabten die freien Gewerkschaften in einem Jahre für Unterstütungszwede 36 561 989 m., die christlichen Gewerkschaften nur 1879 533 M., die Hirsch- Dunckerschen Zur Aussperrung in der Solinger Waffenindustrie. Gewerkvereine sogar nur 1 552 255 M. Allerdings nach den Vor Beginn der Aussperrung der 5000 Arbeiter der Linke- Dem Beschluß des Unternehmterverbandes, alle Waffenarbeiter Verhältnisziffern scheint es, als wenn die Hirsch- Dunderschen Hofmann Werte in Breslau   versuchte der Direttor Gich auszusperren, find nicht alle dem Unternehmerverbande angehörenden Gewerkvereine prozentual am meisten leisten, da sie die freien berg den um gurlidnahme der Lohnreduzierungen borsprechenden Firmen nachgekommen. Bier feltiere Firment lehnen dies nach wie Gewerkschaften um 6,5 Prozent und die christlichen Gewerk ommiffionen diefe damit zu begründen, daß der Staat jegt für vor entschieden ab, und weigern sich sogar, Streifarbeit zu ber jede Lokomotive 4000 art weniger zahle und die Arbeiter richten. Nach seinem Statut tann der Unternehmerverband diese schaften um 30,2 Prozent übertrumpfen. Aber nur scheinbar bemzufolge auch Opfer bringen müßten. Auf Anfrage des Genoffen Firmen ausschließen; erreichen wird er dadurch aber nichts. Die Die Hirsch- Dunckerschen Gewerfvereine Gewerkvereine treiben nämlich Sue und des Fortschrittlers Dr. Ehlers im Abgeordnetenhause Sochkonjunktur, die augenblicklich in der Waffenindustrie herrscht, Zahlenverschleierung. Die Ausgaben der Gewerkvereine erwiderte ein Regierungsvertreter, daß von Preisbrüdereien bei wird sicher dazu beitragen, daß auch die großen Firmen in furger Krantenunterstützung und Beihilfe in Sterbe- Vergebung von Lokomotiven feine Rede sein fönne. Damit gab fich Beit nachgeben müssen. Die bulgarische Regierung hat bei einer der

für

Kleines Feuilleton. Der Schotter.

Heut las ich wieder in dem stolzen Buch:

Von unten auf! in dem Kapitel Großstadt.

-

Nun stand ich mitten in der Werktagsflut und schrie und rang und schuf und litt, preßte mein Herz, den tollen Pocher, stand hochgestimmt in Flut und Wut

und hörte der Weltstadt Hämmer rafen.

Die roten Funken sprühten auf,

sie wuchsen ungestüm zu Aufruhrflammen.

Die Gegenwart versant in ihrer Glut,

in Schwall und Drang und Wogen von Gestalten,

und aus der Menge sprang das fühnste Wort. Begeist'rung zudte in die Menschenleiber-

Der Schotter, der um Sklavenlohn gemauert, gerbrach empört die Lastenstraße- Er wollte einmal Edstein sein!

So wurde eine Barrikade.

Die Armut fchleppte ihre legte Sabe,

ihr legtes bißchen Gut zum Freiheitsbau. Und eine Mutter sprach zu ihrem Sohn: Da, nimm das Bett,

ich kann auf nackter Diele sterben! Und eine Braut zu ihrem Bräutigam: Es fehlt an Steinen, gib den Leib!

Selbst Kinder halfen an dem großen Wert. Ihr Spielzeug war schon in den Bau gefügt. Ein leines Mädchen brachte ihre Puppe, ein blondes Bürschchen gar fein Schaukelpferd, die heißgeliebten Zinnsoldaten, fürwahr, das wurden blanke Kugeln!

Die Not der Zeit und dann auch die Bedrängnis von Bruder, Sohn im bunten Lügenrock­Das war ein wilder Guß in neue Form! Aufruhr und Tob! Die Kugeln flatschten gleichtönig in die Leiber und die Steine. Jm Rauch und Qualm und Kampfgetös stand eine Fahne gutberrammt im Bau. Berschossen und zerfetzt war schon ihr Tuch Rebellenrot bräunt sich mit schwarzumbangner Trauer.. Berschlagen und zersplittert lagen Kämpfer. Die blinde Wut der gutdreffierten Soldatesta fraß Stein und Fleisch mit gleichem Appetit. Geblendet und berauscht,

Unmenschlichkeit in den versteinten Mienen,

mit Schuß und Stich, mit Fluch und Rachbegier,

so stürmten sie die stolze Barrikade.

Hohnlachend rissen sie an der Verkettung,

fie fanden Stein und Bett, das Schaukelpferd, die Puppe,

und auch der Armut Hausgerät.

Gie zündeten ein großes Feuer

und warfen dann das trogige Gerümpel in die Glut. Die Flamme schlug nicht himmelauf

Ein schwerer Qualm wälzt' sich in alle dunkeln Ecken. Das war ein Opferrauch, wie ihn die Sage meldet von Kain   und Abel   aus dem. Paradies, bevor der erste Brudermord geschah. Die Fabne ward zersplittert und zerbrochen und in die aufgeriff'ne Straße eingeſcharrt. Drauf rammten sie die Schottersteine, die kühnempörten, die schon Edstein waren, und fegten dann den Kampfplay rein. Schon viele Jahre sind bersunken,

seit diese Mördertat geschah.

In Hochpalästen haben reiche Leute

sich an der Straße eingewohnt,

und schöne Feste sind an ihr verrauscht.

Sie wissen nichts von diesem Grund und Schotter, auch nichts von Herzblut, Hirn und warmem Fleisch. Auch nichts von jenem Schaukelpferd und jener Puppe, bom wilden Guß in neue Form.

Doch ob der Blindheit Stirnen droben, mit stolzem Bauschen über der Weltstadt Dächern  greift eine Fahne wehend mächtig aus. Ginst roh verscharrt, wuchs wieder sie empor, und festgerammt steht sie im Grund,

im Schottergrund der Lastenstraße,

einst wild gerstampft, rot übersprengt, durchtränkt. Doch Menschenblut fließt nicht umsonst!

Der Schotter will nun endlich Eckstein werden:

er häuft sich dicht, verwächst zu Quadermassen, baun will er, unverrückbar baun,

und aus den Steinen, die er reiht und fügt, im Sonnenlicht, flingt höchster Taf Getön: Das Land, auf dem wir baun, ist heilig Land: Erkauft, getauft mit unvergess'nem Blut! Nun soll das Leben notlos blüh'n!

May Barthel

200 Muster von blutsaugerischer Heimarbeit, die eine eindringliche Mahnung zur Schaffung eines Gesetzes zum Schutze der Heimarbeit enthalten.

Chauvifinismus. Was ist das? Surrapatriotismus im Kino, im Mozarisaal. Geschichtsflitterung auf der Leinwand. The man ben " großen Kanzler" in allen Lebensphasen zeigt, zeigt man zum Unter­fchied den langen Kanzler in soundsovielen Bildern. Von der Wiege bis zum fogenannten Nationaldenkmal kann man den Reichsschmied berfolgen, mit dem nötigen Zamtam und Striegslärm. Mit dem Fleiß einer Biene hat Hummel   alle erreichbaren patriotischen Weisen zufammengefoppelt. Da nur Patrioten hingehen, klatschte das Publikum. Wie unglaublich naiv und anspruchslos ist doch dieses Bublikum!

Ein solch unbändiger Musterknabe, wie dieser gefilmte Heros, ist mir felbft im titschigsten Schundroman nicht vorgekommen. Kein blaffer Schimmer irgendeiner Schwäche; taufen, ſaufen, furz alles fann er besser als jeder andere. Das Publifum flatscht. Gelegentlich) der Bismarckipende behauptet eine Tafel, es sei eine Spende des gangen Bolles gewesen. Da hätte der Verfasser vorher das ganze Bolt befragen sollen. Auch eine Depesche kommt vor Ausbruch des franzöfifchen Strieges. Ob es die berüchtigte Emser ist, wird natürlich nicht ge­sagt. Wir sehen den Kanzler schweren Herzens fein Entlassungs­gefuch schreiben. Ueber den Grund seiner Entlassung ist nichts gefagt. Und so fort ein Geschichtsunterricht im Kino, ganz nach dem Herzen der Herrschenden und dieses Publikums. Denn es flascht.

Notizen.

- Vorträge. Frant Shuman aus Philadelphia   spricht über seine Sonnenfraftmaschine( mit Kinovorführung) morgen Donnerstag, abends 8 Uhr, im Plenarsizungsfaal des Neichstagsgebäudes. Seit vorigem Sommer ist die erste große Sonnenfraftmaschine, die ohne Feueranlage arbeitet, nahe bei Kairo  im Betrieb; fie treibt eine Pumpenanlage mit einer Leistungsfähig­feit von 27 000 Liter Wasser pro Minute.

- John Murray, der hervorragende Dzeanforscher, dem foeben eine Automobilfahrt das Leben gekostet hat, gehört zu den Gelehrten, die an der großen Challenger Expedition 1872-76 teilnahmen, diefer bedeutenden Fahrt im Atlantischen und Stillen Ozean, die in der Tiefseeforschung Entscheibendes geleistet Hat. Auf dieser und anderen wissenschaftlichen Expeditionen hat Murray sein besonderes Augenmerk auf die Tierwelt der Tiefsee ge­richtet.

-

Das Kennwort. In der Universität Breslau wurden fürzlich die preisgekrönten Bearbeiter akademischer Preisaufgaben verkündet. Einer der Preisbewerber hatte das Kennwort gewählt: Der Deutsche, bieber, fromm und start, bekümmert sich um jeden Quart.

Ein Wiedertäufer Roman   soll das Werk sein, an Das Hungerlohn- Museum. Vor etwa neun Jahren ist in dem Gerhart Hauptmann   gegenwärtig arbeitet. Daß er an Berlin   in einer Ausstellung die furchtbare Not der Heimarbeiterin einem wiedertäufer- Drama schafft, ist seit Jahren bekannt. Er trug nen in Wort und Bild gezeigt worden. Jekt hat auch die fran- gelegentlich im Vortragssaal Szenen daraus vor. zösische Vereinigung der Riga   der Jungen Republik" in Paris   ein Museum der Wirtschaftsgreuel" eröffnet. Wahrhaft ein Museum menschlichen Jammers! Die Ausstellungsobjekte bringen die er schütternde Tragödie der um Hungerlohn fronenden Arbeits­tlaven zu eindringlicher Anschauung. Da fieht man ein paar Lederhandschuhe, beren Stepparbeit die Arbeiterinnen zwingt, mit ihrer Bunge das Rohmaterial, das vorher ein aus unnennbaren Die Heiterkeit, die bei dem Verlesen dieses schönen Wortes aus­Substanzen bestehendes Bad durchgemacht hat, anzufeuchten, so daß brach, legte sich nicht, als hinzugefügt wurde, daß die Fakultät dieses am Ende des Arbeitstages biele der armen mißbrauchten Zungen Wort als ungehörig bezeichnet hat. Der Verfasser hatte aber nicht entzündet und blutig sind. In einem anderen Schaukasten sind nur den Trost, daß er den vollen Preis erhielt, sondern es ist ihm Muster von Trauerkränzen und Balmwedeln untergebracht, für sogar noch die kostenlose Promotion in Aussicht gestellt worden. deren Anfertigung pro hundert Stück 64 Pf. bezahlt werden, wobei Was sehr erfreulich absticht von dem, was der Deutsche, sofern bemerkt sein mag, daß die tüchtigste Arbeiterin in zehn Stunden er die sogenannte Form nicht wahrt, bei seinen steifleinenen Be­nut 70 Stück machen kann. Im ganzen enthält das Museum etwa hörden zu erleben pflegt.