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Jr. 77.

31: Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Dounerstag, 19. Mär 1914.

Abgeordnetenhaus.

52. Sigung. Mittwoch, den 18. März 1914, bormittags 11 hr.

Am Ministertisch: v. Breitenbach. Präsiden: Graf Schwerin- Löwig erbittet und erhält die Ermächtigung, der Prinzessin Viktoria Luise   zur Geburt des ersten Sohnes zu gratulieren. Die Abgeordneten der bürger­lichen Parteien erheben sich von ihren Plätzen, während die sozial­demokratischen Abgeordneten ſizen bleiben.

Die

zweite Lesung des Eisenbahnetats wird forigesetzt bei der Erörterung der Arbeiter- und Beamten­Eisenbahnminister v. Breitenbach:

fragen.

Ich freue mich, daß der Abg. Delius anerkannt hat, daß die Verwaltung viel soziales Verständnis bewiesen habe. Lobnordnung ist als großer Fortschritt von den Arbeitern begrüßt Die neue worden.

weibliche

Abg. Schmidt- Conz( 3.):

Regelung ihres Uebergangs in den Beamtenstand. Sie verlangen frühere etatsmäßige Anstellung. Der Wärterdienst wird mit der Ausdehnung des Verkehrs immer anstrengender. Die freie Zeit, die politit treibt und freuen uns über das Steigen der Löhne, das aller Wir erkennen an, daß der Minister eine wohlwollende Lohnt­die Bahnwärter haben sollen, steht vielfach nur auf dem Papier. Dings durch die Verteuerung der Lebensmittel gefordert Auch hier ist die Zahl der etatsmäßig Angestellten im Verhältnis wurde. Daraus sind auch immer neue Lohnforderungen der Arbeiter zur Zahl der Beschäftigten sehr gering. Auch haben sie zu wenig zu erklären. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen trägt der Ruhetage. Die Löhne bei der Eisenbahnverwaltung sind durchschnittlich licher Beziehung muß die Arbeiterschaft gehoben werden. Redner eine Reihe von Wünschen der Arbeiter vor. Auch in fitt noch sehr niedrig, es gibt Durchschnittslöhne von 2,95 M. für ein­Die zelne Gruppen.( hört! hört! bei Jugend bedarf einer besseren Erziehung. Ferner den Sozialdemokraten.) Jezt sollen 19 Millionen für Lohnaufbesserungen eingestellt muß der Altoholgenuß und die materialistische Weltanschauung worden sein. Im Etat werden die Löhne gar nicht aufgeführt. Das I ich nationalem bekämpft werden. Die meisten Arbeiter stehen auf christ­ist sehr merkwürdig. Dann könnte man sich ein Bild von den Lohn- urteilende Kritik der Sozialdemokraten ab. Boden und lehnen die alles bera verhältnissen im kommenden Jahre machen, während wir jetzt nur hilfe der bürgerlichen Parteien Unter der Bei­eine Uebersicht über die Löhne erhalten, wie sie vor zwei Jahren Lage der Eisenbahnarbeiter im gegenwärtigen Staate statifinden. muß die Besserung der waren. 1912 betrug danach der Lohn der Bahnunterhaltungsarbeiter Die Erklärung des Ministers bezüglich des Staatsarbeiterrechts be 927 M.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Für 1914 soll dauere ich sehr. Wir verlangen die volle Vereinsfreiheit für die der Lohn dieser Arbeiter immer noch nur 960 m. betragen. Eisenbahnarbeiter unter Ausschluß des Streitrechts. ( hört! hört!) Die Bahnunterhaltungsarbeiter im Reichsland erhalten 1090 M. Werden wir deshalb von den Sozialdemokraten angerempelt, so Das Reichsland ist uns ja freilich in allem faffen wir das als eine besondere Ehre für uns auf.( In feiner Wahlrecht voran, auch im Wahlrecht und vielleicht steht das beffere weiteren Polemik gegen die Sozialdemokratie wird der Redner vom dort auch im Zusammenhang mit dem höheren Vizepräsidenten Dr. v. Krause unterbrochen und zur Sachlichkeit Lohn. Auch die um rund 100 m. schlechter als in den Reichslanden; sie erhalten Arbeiter mit Wohlwollen entgegenzukommen. Werkstättenarbeiter stehen in Preußen gemahnt.) Ich bitte den Eisenbahnminister, den Wünschen der 1675 M., die Werkstättenarbeiter in Preußen nur 1578 M. Die Hoffnungen, die hier an die neue Lohnordnung gefnüpft worden sind, werden nicht in Erfüllung gehen. Daß die Arbeiter damit Minister v. Breitenbach: allgemein zufrieden feien, trifft nicht zu. Ein Ministerialdirektor hat Beamten angeht, so muß die amtliche Tätigkeit für sie die Haupt­Was die Beschwerde betreffend die schriftstellerische Tätigkeit der in der Kommission offen zugegeben, daß die Neuordnung auf das fache bleiben. Lohneinkommen der Arbeiter selbst teinen Einfluß habe. Das nichts Neues. Dem Grundíaz seiner Partei gemäß hat er alle Fort Die Ausführungen des Abg. Zeinert brachten steht im Widerspruch mit der Erklärung des Ministers im Plenum. schritte der Verwaltung beanstandet und ihren Wert herabgelegt. lebrigens soll ja die Lohnordnung, die gewiß einzelne anerkennens Unsere Staatsarbeiter stimmen aber nicht seiner Auffassung, Die Ausgleichzulage der Werkführer wird 1914 erhöht werden. werden. Bedenklich ist die Trennung in Grundlohn und Stellen- Abg. Leinert über die Lohnaufbesserung der Bahnunterhaltungs­werte Bestimmungen enthält, erst in einigen Jahren durchgeführt fondern derjenigen der bürgerlichen Parteien zu. Was ( Bravo  ! links.) Den Stamm unserer Arbeiter bilden die Bahn- zulage. Die Stellenzulagen tönnen den Arbeitern unter Umständen arbeiter gesagt hat, trifft nicht zu, denn die Löhne der Bahn­unterhaltungsarbeiter, ihre Löhne sind in den letzten 10 Jahren um vorenthalten werden, was zu einer Lohnherabsetzung führen kann. 39 Proz. gestiegen, die Löhne der Werkstättenarbeiter um 38 Proz. Die Unferen vollen Beifall findet die Bestimmung der Lohnordnung, hört! rechts.) unterhaltungsarbeiter sind dauernd aufgebessert worden.( Hört! Wünsche unserer Arbeiter und Beamten und ihre Interessenvertretungen daß mit den Gepädträgern ein Vertrag abgeschlossen werden Vertrag mit den Gepäckträgern. Ferner hat sich der Abg. Leinert Ebenso unzutreffend waren seine Angaben über den hören wir gern an, aber mit außerhalb stehenden Gruppen verhandeln soll. Warum geschieht das nicht mit allen Arbeitern der Eisenbahn  - darüber beschwert, daß ein Staatsarbeiter gemaßregelt wurde, der wir nicht. Die Notwendigkeit der Schaffung eines Staatsverwaltung? Der Minister meinte, der Arbeitsvertrag beruhe auch eine leitende Stellung in der Arbeiterschaft einnahm. arbeiterrechts vermag die Verwaltung nicht einzusehen. Das bei der Eisenbahn auf freier Vereinbarung. Aber Tatsache ist doch. diesen Mann wegen feiner heftigen Agitation gegen Wir mußten Arbeitsverhältnis beruht im Gegensatz zum Beamtenverhältnis auf daß die Staatsarbeiter selbst dabei gar nicht gefragt werden. Viel die Privatvertrag, auf freier Vereinbarung. Davon fann auch der richtiger wäre es, es würden Tarife mit den Organisationen den Schluß ziehen, daß wir das Vereinigungsrecht unserer Beamten Verwaltung entlassen. Daraus fann Staat als Arbeitgeber nicht abgehen. Dazu kommt, daß die Staats- der Eisenbahner abgeschlossen. Dazu gehört allerdings ein nicht anerkennen. Der Abg. Leinert hat behauptet, der Vorsteher des arbeiter ohnehin besser gestellt sind als die Privatai beiter, fie ge- freies Koalitionsrecht der Eisenbahner. Aber das Koalitionsrecht Rangierbahnhofs Seelze   treibe nießen z. B. den Schutz der Kritik in den Parlamenten. Regelung der Rechtsverhältnisse zwischen Staat und Staatsarbeitern Was heute an Organisationen der Eisenbahner besteht, ist nur die figen, eine derartige Beleidigung auch außerhalb dieses Hauses, wo Die der Eisenbahner ist vollständig vernichtet.( Sehr wahr! b. d. Soz.) Schindluder. Ich hoffe, der Abg. Leinert wird den Mut be­ist der Reichsgesetzgebung nicht vorbehalten, sie bleibt Sache der Kuliffe, hinter der die völlige Vernichtung des Koalitionsrechts steckt, er nicht durch seine Immunität geschüßt ist, zu wiederholen oder Einzelstaaten.( Bravo  ! rechts.) Die Stellung unserer Arbeiter In einer Versammlung der Eisenbahner in Hannover   hat man er aber sie zu widerrufen. Die gesamte Beamtenschaft muß eine der ist so sicher, daß eine weitere Eicherung wirklich nicht notwendig ist. flärt, es sei ein Standal, wie der Vorsitzende des früheren Trierer, artige ( Lebhafte Bravo  ! rechts.) Aeußerung als eine jezigen Berliner   Verbandes, der nationalliberale schwere Beleidigung Reichstags empfinden. Meine Beamten werden sich das merken.( Lebhafter abgeordnete   Jckler die neue Lohnordnung so in den Himmel heben Beifall rechts.) tönne. Die Verbandsversammlung hat deshalb dem Verbands­Abg. Dr. v. Kries( t.) vorsitzenden Idler ein Mißtrauensvotum

Der Minister geht auf die einzelnen Lohnerhöhungen ein, bleibt aber auf der Tribüne bei den andauernden lauten Privat­gesprächen der Konservativen, die trok wiederholten Zifchens auf der Linken nicht aufhören, so gut wie unverständlich. Präsident Graf Schwerin Löwit greift nicht ein, trotzdem er wiederholt von den Schriftführer Abg. Schulze- Belfum( t.) auf die große Un­ruhe im Hause hingewiesen wird. Erst als sich Abg. Schulze- Pelfum zum Abg. v. Pappenheim  ( f.) begibt und diefer mit dem Präs fidenten gesprochen hat, ersucht Präsident Graf Schwerin- Löwiß, die Privatgespräche außerhalb des Saales zu führen.

Abg Lein ft( Soz.):

Eine große Reihe von Deiter und Beamtenkategorien haben mir im vorigen Jahre ihrer Dank gesagt, daß ich hier ihre Wünsche fo energisch vertreten Fatte. Auch diesmal ist uns wieder eine große Fülle bon material zur Verfügung gestellt worden. Das Personal Der Eisenbahnverwaltung wird mit dem An­steigen des Verk drs natürlich immer umfangreicher, es ist jetzt auf über 500 000 estiegen.

-

der

man nicht

mit dem Leben der Arbeiter

stimmt dem Minister in allen Punkten zu.

Abg. Dr. König( 3.):

Abg. Dr. Gottschalk( natl.):

ausgesprochen. Als aber verlangt wurde, daß das Mißtrauens­votum in die Zeitung des Verbandes eingesezt würde, erklärte der Vorsitzende der Versammlung, das könne er nicht zusagen, denn in erlitten, wie der Abg. Leinert. Ich freue mich, daß der Minister Nicht oft hat wohl ein Abgeordneter eine derartige bfuhr die Zeitung fäme nur herein, was das Ministerium wolle, die vom Abg. Leineri erhobene Beschuldigung nicht auf der Die Seigerung der Zahl der etatsmäßig angestellten Beamten( hört! hört! bei den Sozialdemokraten) und Abg. Idler fei Beamtenschaft hat fizen lassen. Der Eindruck der Rede des Ministers ist gerir ger als die der Arbeiter. Das beweist, wie unrichtig die mit dem Ministerium befreundet. Der Vorfigende fagte, ich werde ging nicht spurlos an ihm vorüber. Herr Leinert ist ganz blaß. Behabtung des Ministers ist, daß alle Arbeiter der Eisenbahn Ihnen Antwort geben, vorausgefeßt, daß ich nicht, weil ich das geworden,( Sehr richtig! rechts. Widerspruch bei den Sozialdemo verwaltung die Aussicht haben, Beamte zu werden. Wenn der Mißtrauensvotum nicht verhindert habe, bis zur Erteilung der fraten.) Minister behauptet, der Sozialdemokratie sei es unerwünscht, wenn Antwort nicht mehr an meiner Stelle bin.( hört! bört! bei den Arbeiter Beamte würden, so wird es schon dadurch widerlegt, daß Sozialdemokraten.) Das zeigt, wie die Arbeiter selbst die Unsicher wir alljährlich die Schaffung von mehr etatmäßigen heit ihrer Existenz empfinden. Sie werden nach jeder Richtung von fchriftstellerische Betätigung der Beamten, soweit sie für die In Breslau   turde eine Verfügung erlassen, durch die jede Stellen verlangen. Nun besteht in den Streisen der beteiligten der Verwaltung am Gängelbande geführt, werden behandelt Deffentlichkeit bestimmt sein sollte, verboten wurde. Arbeiter die Befürchtung, daß die meisten der neuen etatmäßigen wie Unmündige. Ein Eine solche Stellen infolge der neuen großen Heeresvermehrung den Militär- verbandes in Mainz  , der eine 15 jährige einwandfreie Dienst- ordnung ist ein wichtiger Fortschritt. Die heutige Erklärung des Bezirksleiter desselben Eisenbahner Verfügung vernichtet die persönliche Freiheit. Die neue Lohn­anwärtern vorbehalten bleiben sollen. Ich bitte den Minister, sich zeit hinter sich hat, ist jetzt wegen feiner Tätigkeit für Ministers über das Arbeiterrecht hat viele Hoffnungen der Arbeiter darüber zu äußern. Beim Lokomotiv personal ist eine den Verband gemaßregelt worden.( hört! hört!) Es wird ihm vernichtet. Man darf aber einem solchen Arbeiterrecht nicht zu große Verkürzung der Dienstzeit vorgefchen und man stellt es als ganz vorgeworfen, er habe in Beziehungen zur sozialdemokratischen praktische Bedeutung anmeffen. besonderes Wohlwollen der Verwaltung hin, daß deshalb eine Bresse gestanden. Das ist aber durchaus unwahr. Bezeichnend ist, Anzahl neue Beamte eingestellt sind. Wir können das nicht daß der Verband seinen Bezirksleiter jezt vollständig fallen Hierauf wird ein Schlußantrag gegen die Stimmen der anerkennen. Die Verkürzung der Dienstzeit der Lokomotiv  - gelassen hat. Das Drgan des Verbandes schrieb, daß der Fall Sozialdemokraten angenommen. führer war so dringend notwendig, daß das, notwendig, daß das, was jetzt Heinrich zum Besten des Verbandes erledigt sei". Es war in Aus­geschieht, nur ein Beweis dafür ist, wieviel die Eisenbahnverwaltung ficht genommen, eine Sammlung für Heinrich einzuleiten. Sie bisher versäumt hat. Die Zahl der Ruhetage ist bei den Loko wurde verboten, weil im Ministerium dem Zentralvorstand des Die Herren von der Rechten haben von der Redefreiheit einen motivführern die geringste. Wir verlangen eine viel weitgehendere Verbandes erklärt wurde, daß sonst die Auflösung des Ver- sehr ausgiebigen Gebrauch gemacht. Auch vom Zentrum haben zwei Berkürzung der Dienstzeit dieser Beamten. Denn auf ihrer Tätig- bandes erfolgen würde, wenn man Heinrich nicht fallen lasse. Redner zu dem zur Debatte stehenden Kapitel gesprochen. Indem feit beruht die Sicherheit des reisenden Publikums. Bei der letzten( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Dieser Fall zeigt, wie die Sie mir jetzt das Wort abschneiden, verhindern Sie mich, auf Ihre Erhöhung der Beamtenbesoldung hat der Minister darauf hin- freie Betätigung der Verbände ist, die der Minister duldet.( Sehr gegen die Sozialdemokratie gerichteten Angriffe zu antworten gewieien, daß die Lokomotivführer 800 M. Nebenbezüge hätten. In wahr! bei den Sozialdemokraten.) und einige Forderungen der Eisenbahnbeamten vorzubringen. der Tat hat aber nur ein ganz geringer Prozentsaz der Lokomotiv führer Nebengelder in dieser Höhe. Die Entlohnung der Lokomotiv  Abg. Leinert( Soz.): führer entspricht nicht im geringsten ihrer anstrengenden Tätigkeit. Bei der neuen Besoldungsregelung sollte man hier einmal ordentlich zugreifen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Das Höchst gehalt ist zum größten Teile nur

cine dekorative Ziffer

Abg. Paul Hoffmann( Soz.):

D

Parlamentarisches.

Die Schaffung eines Staatsarbeiterrechts hat der Minister abgelehnt. Dem stimmen wir zu, aber nicht aus feinen Gründen, sondern weil wir es für richtiger halten, daß die Ver- vorsteher in Seelze   untergeschoben, daß er mit dem Leben der Der Minister hat mir unterstellt, ich hätte dem Oberbahnhofs. hältnisse der Staatsarbeiter durch das In Preußen, wo mat pie alte, Gelinde ord flug auf war,' n ich geregelt werden. Arbeiter Schindluder treibe. Ich habe ausgeführt, daß in den fünf recht erhält, wo man im Gegensatz zum Reichstag erhöhten weniger als fünf Todesfälle vorgekommen sind und Schuß der Streitbrecher zu fördern sucht, wo das daß trotzdem die Arbeitszeit noch verlängert wurde. Wenn jo für die Lokomotivführer. Dasselbe trifft für alle Unterbeamten zu. öffentliche Wahlrecht die Tätigkeit des ganzen Abgeord- etwas geschieht, so haben wir doch das Recht zu behaupten, daß der Die Zahl der Nuhetage ist im allgemeinen noch viel zu gering. netenhauses beeinflußt, wo man im Begriff ist, die Kranten   Vorsteher sich um die Unglücksfälle nicht viel fümmere und mit dem Eine ganze Anzahl von Arbeitern und Angestellten haben nur einen affenbeamten zu Inebeln, ein Staatsarbeiterrecht ber- Leben der Arbeiter Schindluder treibe.( Zurufe rechts: Na also!) grozen Ruhetag von 32 Stunden.( Hört! hört! bei den Sozial- langen, hieße den Bock zum Gärtner machen.( Sehr richtig! bei Demokraten.) Nur etwa 60 000 Arbeiter und Angestellte haben mehr arbeiter mit den übrigen Arbeitern. den Sozialdemokraten.) Wir verlangen Gleichstellung der Staats- In der weiteren Einzelberatung ersucht nach unwesentlichen Aus­als drei Ruhetage im Monat. Wir wollen fein besonderes führungen des konservativen Abg. v. Hennings Techlin der Abg. Ruhetage bei plötzlichem Ansteigen des Verkehrs nicht einmal ein- Staatsarbeiterrecht, sondern das Menschenrecht der Staatsarbeiter Dr. Liepmann Teltow( natl.) den Minister, den Verein zur Be­gehalten werden. Bei den Ruhetagen sollte tein Unterschied gemacht wie für jeden anderen Arbeiter. fämpfung des Alkoholgebrauchs zu unterstüßen. werden zwischen Beamten und anderen Angestellten, zumal die Ich komme dann noch kurz zu den gestrigen Angriffen des Darauf vertagt das Haus die weitere Beratung auf Donnerstag Dienstzeit der Beamten, was wir ihnen gewiß gönnen, ohnehin bg. Wallbaum gegen die Sozialdemokratie. Er behauptete, in 11 Uhr. günstiger ist. Wir fordern wöchentlich einen Ruhetag für unseren Betrieben würden geringe Löhne gezahlt. In unseren Be- Nach einer kurzen Geschäftsordnungsdebatte wird auf Antrag Arbeiter und Beamten. Rund 75 Prozent der Angestellten und Ar- trieben sind die Arbeitsbedingungen so günstig wie auch nicht an- des Abg. v. Pappenheim   der Rest des Eisenbahnetats, ferner beiter haben noch immer eine Arbeitszeit von 10 bis 15 Stunden nähernd in einem konservativen Betriebe. Den Gegenbeweis wird das Grundteilungsgesetz und drittens die Eingemeindung von Köln  ( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten), 10,54 Prozent bis 8 Stunden, Herr Wallbaum nicht erbringen fönnen. Sorgen Sie dafür, daß die auf die morgige Tagesordnung gesetzt. 14,58 Prozent 8 bis 10 Stunden. Der Minister hat nun auch einen singungen für ihre Angestellten schaffen. Besonders auch für die Herren vom Bund der Landwirte menschenwürdige Bea Erlaß herausgegeben, wonach die einzelnen Verwaltungen auf mög- Landarbeiter. Der Abg. Ballbaum hat ja gestern eine Rede lichste Verminderung des Betriebsaufwandes sehen sollen. Neu­Es war einstellungen sollen ohne Genehmigung des Ministers in diesem borgelesen. das erstemal, daß er hier Jahre nicht erfolgen. Unter den Wirkungen dieses Erlasses müssen im Sigungssaal gewesen wäre, hätte aufgetreten ist, und wenn der Herr Abg. Beumer hier natürlich die Angestellten und Arbeiter schwer leiden. Das Personal er den Hut ab- Nach den stürmischen an anderer Stelle wiedergegebenen Vor ist in der Zeit der Verkehrsverminderung keineswegs minder an schon früher immer gehalten und die Rede des Abd. Wallbaum ist am Mittwochnachmittag in ruhigere Bahnen. Es liegt ein Regierungs­genommen, denn der Abg. Beumer hat die gleiche Rede mittagsverhandlungen lenkte die Budgetkommission des Reichstags gestrengt gewesen. Redner trägt eine Reihe von Miß­ständen auf dem Güterbahnhof in Seelze   bei Hannover   vor.wohl aus irgend einem stenographischen Bericht irgend eines Jahres entwurf vor, der das Besoldungsgesetz vom 15. Juli 1909 zumt All diese Beschwerden und andere wurden in einer Eisenbahner- einer Stelle seines abgelesenen Berichtes gesagt, es verstehe sich von abgeschrieben worden. Der Herr Abg. Wallbaum hat an dritten Male ergänzen", d. h. verbessern will. bersammlung in Hannover   mitgeteilt. Verheiratete Rotten Unsere Genossen wünschen, daß die Vorlage Gesetz wird, ehe der arbeiter erhalten pro Woche 17,60 Mart. Wie sie das Kunst- selbst, daß die Sozialdemokraten Widerspruch erheben. Als der Herr Etat in dritter Lesung zur Erledigung kommt; ferner haben sie eine ftück fertig bringen, davon mit Familie zu leben, ist mir ein Rätsel. Sie, Herr Abg. Wallbaum, haben das vorgelejen, weil es jo in sind und einige sehr fragwürdige Aufbefferungen" durch Wehr Abgeordnete das vorlas. hatte unsere Partei kein Wort gesagt! Reihe von Wünschen, die in entsprechenden Anträgen niedergelegt Bum mindesten sollte doch die Eisenbahnverwaltung die ortsüblichen Ihrer Rede stand und weil Sie erwartet hatten, daß an dieser bewilligung Löhne zahlen. Vielfach werden uns Lohnkürzungen gemeldet, zum Stelle Jeres Manuskriptes Widerspruch erfolgen würde. Ehe Sie, lichen Verbesserungen machen wollen, über die 5434 046 Mr. von etwa 33 Millionen Mart zu wirt. Beispiel von den Maschinenpuzern in Hannover  . Die Arbeiter auf Herr Abgeordneter, wieder eine solche Rede halten, laffen Sie doch hinaus, welche die Regierungsvorlage den Unterbeamten zu ihren den Güterböden beschweren sich über Ueberanstrengung, die zu vor­zeitiger Erkrankung führt, und über rigorose Strafen bei die Rede von einem erfahrenen Berlamentarier, vielleicht von Herrn jetzigen Bezügen hinzugewähren will. feder Kleinigkeit, die bei der Güterausgabe vorkommt. Dabei sind mittierenden Stellen wegstreicht. Oder sagen Sie uns vorher: Bei die Erfüllung aller Wünsche eine Mehrausgabe von 460 Millionen b. Pappenheim  , durchlesen, damit er die Sie kompro In der General debatte erklärte Abg. Erzberger, daß Beamten als Aufpasser dieser Stelle erwarte ich Ihren Widerspruch. Wenn wir das Stich Mark im Jahre erfordern würde, daß aber an so weitgehende Zu­angestellt und es wäre viel wichtiger, wenn diese bestraft würden, wort nicht haben, können wir nicht widersprechen, und Sie machen geständnisse nicht gedacht werden könnte, weil schon die Deckung der wenn die Güter nicht an die richtige Stelle fommen. Weiter ver es uns wirklich unmöglich, bei dem Stichwort Ihres Manuskriptes jezigen Vorlage gewisse Schwierigkeiten biete. Genosse Ebert langen diese Arbeiter Sicherstellung in ihren Affordbezügen. Heute einzuspringen. Es ist uns sonst wirklich unmöglich herauszufinden, trat der Auffassung bei, daß es sich jetzt nicht um eine allgemeine wissen sie nie, was sie zu bekommen haben. Die Folge der Spar- wo in dem Manuskript Ihrer Rede Widerspruch bei den Sozials Aufbesserung handeln könne. Die Vorlage der Regierung aber be famkeitspolitik der Eisenbahnverwaltung, die die Packmeisterstellen demokraten" steht. Mit der Verlesung selbst haben Sie natürlich zeichnete er als unbefriedigend, da sie nach unten hin nicht verringert, ist die Verlangsamung der Güterabfertigung zum feinen Eindrud gemacht; wir gehen darüber zur Tagesordnung über. genügende Rücksicht nimmt; den Unterbeamten der Reichseisenbahn Nachteil der Reisenden. Die Hifsbeamten wünschen einheitliche( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) entzieht man mit der einen Hand, was man ihnen mit der andern

Beamtenbesoldung.

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