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2. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner   Volfsblatt.

Nr. 23.

Zur Nothstands- Debatte.

Von allen Seiten laufen uns zuschriften ein, welche die vorigen Angaben des Herrn von Bötticher und seiner Gehilfen in der Nothstands- Debatte widerlegen. Wir wollen hier einen eingehenderen Bericht aus Thüringen   mittheilen, dem ein kurzer Mahnbrief aus Berlin   folgen mag:

Sonntag, den 28. Januar 1894.

Also ebenfalls Elend und Noth.

Von

11. Jahrg.

Soziale Leberlicht.

Im Lehestener Bezirk ist die Schiefertafel- und Dachschiefer­Fabrikation vorherrschend. Dort sind diefelben Zustände wie im Steinacher Bezirk. In Pößneck   wiegt die Flanellindustrie Krisen, die sich von Jahr zu Jahr immer schwerer und nach­An die Klavierarbeiter! Kollegen! Die wirthschaftlichen vor und diese geht immerhin noch leidlich. Doch leider auch ge- haltiger in unserem Berufe bemerkbar machen, haben die Zahl drückte Löhne. Verdienste von 4, 6, 8 M. die Woche sind keine der Arbeitslosen fortwährend gesteigert. Wir erblicken in dieser Seltenheiten. 15 M. Durchschnitt die höchsten Löhne. Männer: Erscheinung nur einen Ausfluß der kapitalistischen   Produktions­Aus Thüringen   schreibt man uns: und Frauenverdienste, gute und schlechte Arbeiter, und Arbeitsweise; diese Uebel werden nicht eher beseitigt werden, bis das Wer aufmerksam die Debatten im Deutschen   Reichstage und stätten, zusammengeworfen, kommen faum 9 M. Durchschnitts- heutige System verschwunden ist. In welcher Weise aber die speziell die über die Nothstands Interpellation verfolgt hat, muß lohn heraus! Die Gerberei ist fast vernichtet. unwillkürlich an die Axel Oxenstierna  'schen Worte denken:" Du 200 Gerbereien existiren noch 1 große und 8 fleine!- Bon Arbeitslosigkeit geradezu künstlich gesteigert wird, zeigt die schon glaubst nicht mein Sohn, mit wie wenig Verstand die Welt 340 Tuchmachermeistern noch 2 und 15 große Textilfabriken. Fabrikanten Joseph, in Firma Mittag Na ch f. Genannter wiederholt fritisirte Handlungsweise des Herrn Pianoforte regiert wird." Entweder wissen die Bötticher und Genossen Auf der einen Seite Millionäre und auf der anderen Seite Herr scheint den ersten Versuch zu machen, sich in unserer thatsächlich nicht, wie es im Reiche aussieht, oder, was ich von Proletarier im wahrsten Sinne des Wortes. Stumm und Kropatscheck bestimmt glaube, sie wollen es nicht Der Bahnbau Arnstadt- Saalfeld und Triptis  - Blanken- der Versuch auf diesem Gebiete geglückt, so werden bald andere Fabrikation der Gefängnißarbeit zu bedienen. Kollegen, ist erst wissen, daß ihre fünfzehnjährige Schutzzollpolitik Deutschland stein bietet immerhin einen Theil der arbeitslosen Handwerker, nachfolgen, und wir brauchen wohl nicht darauf hinzuweisen, welche kräftig und gesund sind, einigen Verdienst( 1,80-2,20 m. was für schwere Folgen entstehen für unsere Kollegen, wenn sie Aus Meiningen  - Hildburghausen   und speziell aus dem zweiten pro Tag). Freilich wenig, aber immerhin schüßt es vor Hunger. gezwungen sind, die Konkurrenz mit der Gefängnißarbeit auf­Meininger Reichstags Wahlkreise, den Landrathsämtern Sonne  - Für die armen Spielwaaren- und Porzellanarbeiter ist jedoch berg und Saalfeld  , bin ich nun in der Lage, folgendes wahre fein Platz an der Eisenbahn, denn erstens fehlt diesen Leuten zunehmen. Da heißt es für uns, diesem Beginnen mit aller Macht die Muskelkraft, und zweitens sind alle Stubenarbeiter an die entgegentreten, den ersten Versuch abzuschlagen und auch die Abnehmer Die Industrie im Sonneberger   Bezirt besteht vorwiegend Wärme gewöhnt und zur Arbeit im Freien nicht verwendbar. ein wirklich gutes Fabrikat gestellt werden, bei der Fabrikation jener Fabrikate darauf hinzuweisen, daß Anforderungen, die an aus Spiel und Glaswaaren Fabritation; ferner Das wissen natürlich die Klugmeier im deutschen   Reichstage im Buchthause unmöglich erfüllt werden können. Hier vermag der Porzellan, Schiefertafel- und Griffel- nicht.-Als vor einigen Wochen die Telephonleitung hier man wohl Artikel in Massenfabrikation herzustellen, aber nicht Industrie. gebaut wurde und das im preußischen Nachbarorte Grölva Erzeugnisse, die eine gewisse technische und praktische Bildung

ruinirt hat.

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Bild vom Stande der Industrie zu entwerfen.

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Die Löhne in diesen Branchen sind auf das tiefste Niveau( Station an der Bahnlinie Gera Probstzella  ) gelegene beim Arbeiter vorausseßen, unstreitig fann nur ein sehr minder­heruntergedrückt, so daß vor Jahren sich die herzogl. Staats- Thonwert angeschloffen werden sollte, suchte die Firma werthiges Fabrikat erzeugt werden. Kollegen! begreift den Ernst regierung genöthigt sab, die Steinacher Griffels( Schieferstifte) Bergner u. Weiser, Gasleitungs- und Wasserleitungs- In der Situation und erscheint alle Mann für Mann in der Ver­Industrie bezw. die Griffelbrüche in eigne Regie zu nehmen. ftallitationsgeschäft( oder Gas- und Wasserleitungsfammlung, die am Dienstag, den 30. Januar, Abends 8 Uhr, in Viel besser ist es in dieser Branche trotzdem nicht geworden, Installiteure) 10 Arbeiter zum Seßen der Telephon  - den Kontordia- Sälen stattfindet und zur Besprechung dieser An­denn 1000 Stück Griffel zu machen, das lohnen 85 Pfg. Mehr stangen. 62 Arbeiter boten sich an und wollten zum Theil für gelegenheit dienen soll. wie 20 000 darf ein Griffelmacher die Woche nicht liefern. 10 Pf. die Stunde arbeiten!

Mann, Frau und Kinder müssen tüchtig arbeiten, wenn Die indirekten Steuern und Zölle haben eben das Volk voll­sie in einer Woche 17 M. verdienen wollen. Von diesem Ver- ständig ausgepowert und trotzdem finnt die Reichsregierung dienste gehen noch 2,50 M. für Benutzung des Bruches ab. Das immer mehr darauf, neue Basten auf die Bevölkerung zu Abräumen( Beseitigung der Erd- und Schuttmassen, welche wälzen! auf dem festen Gestein lagern) wird unentgeltlich vom Aber auch die direkten Steuern wachsen. In Meiningen   be­Griffelmacher und feiner Familie verlangt, bezw. die Entlohnung steht zwar eine progrefsive Einkommensteuer. Aber fragt nur für diese Arbeit ist mit im Griffelpreis berechnet! Nicht besser nicht, wie sie ist. Die Besteuerung beginnt mit 600 m. 0,8 pet. ist es in der Schiefertafel Industrie. Nach den Atten des ist der Steuersatz. Bei 700 1 pct. 800 1,2 pбt. Won 9 bis Landraths zu Saalfeld   muß ein Tafelmacher 18 Stunden 18 Mille steigt der Prozentsatz von 3 zu 3 Mille um 0,1 pt. täglich arbeiten, wenn er i m. verdienen will und da muß er und bei 33 000 Mart hört die Steigerung auf!- das Rahmenholz noch aus den meiningen  'schen Staatsforsten Die Kommunallasten betragen in den meisten Orten des dazu stehlen." Die Spielwaaren- Industrie hat Saisonarbeit, Kreises 150, 170 ja 210 pet. Zuschlag zur Staatssteuer!- Ju, sie währt in der Regel von August bis Weihnachten. Jedoch seit ja, man weiß, wie man die Lasten von den tragfähigen Schultern der Schußzoll- Uera, welche ja die Mc Kinley- Bill mit gezeitigt, auf die wirklichen Lastträger" der menschlichen Gesellschaft ab­find die Geschäfte stets schlechter gegangen, und die Arbeits  - wälzt und dies hat auch die Bevölkerung des 2. Meininger verdienste in der Hausindustrie gleich Null. Ein Glück, daß Wahlfreises zur Erkenntniß, und den Genossen Reißhaus in den die Kartoffel gerathen, sonst wäre ein namenloses Elend über Reichstag   als Vertreter der Ausgebeuteten gebracht. Wenn sich unsere Waldbevölkerung hereingebrochen. So heißt es aber: diese Zustände noch weiter entwickeln, wird bald die Bevölkerung Kartoffeln in der Früh', des schönen Thüringer   Landes nach Berlin   zu Miquel betteln gehen.

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Zu Mittag in der Brüh',

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Des Abends mit sammit dem Kleid*)- Kartoffeln in alle Ewigkeit.

Von den idyllischen" Verhältnissen, wie sie hier liegen, ver stehen die großen Staatsmänner, wenn sie auch in die thüringischen Badeorte oder Sommerfrischen gehen, allerdings nichts, denn ihre Löhne" sind bei einem besser denn solche von 100 thüringer  Waldarbeitern zusammengenommen.

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J. A.: Paul Scholz.

An die Bauarbeiter Berlins  ! Kollegen! Am Sonntag, den 4. Februar, findet eine öffentliche Versammlung der Bau­arbeiter statt. In dieser soll unter anderen Stellung genommen werden über die Verwendung der bis jetzt auf Listen gesammelten Gelder. Es ist deshalb dringend nothwendig, daß diejenigen Kollegen, welche noch im Besiz derartiger Listen find, dieselben entweder an mich oder spätestens am Sonntag, den 4. Februar, Vormittags 11 Uhr, in der Versammlung bei Scheffer, Insel straße 10, abliefern.

J. A.: Aug. Giese, Bernauerstr  . 29, 2 Tr. Aufruf an die Arbeiter sämmtlicher Gewerkschaften! Nach dreiwöchentlichem schwerem Kampfe haben wir uns, durch Verhältnisse gezwungen, veranlaßt gesehen, den Kamps aufzugeben. Wie Ihr wißt, handelte es sich um die Neuunifor­mirung der Tarameter- Droschkenkutscher, in erster Linie aber um die Einführung des weißlackirten Hutes, wozu die Polizei, wie sie selbst in ihrem Antwortschreiben an uns zugiebt, auf Er­suchen der Tagameter- Droschtenfuhrherrn die hierzu nöthige Ver­ordnung herausgab. Wir wissen zu genau, ist den Fuhrherren erst die Einführung des weißlackirten Hutes gelungen, so dauert es nicht mehr lange und die übrige Üniform wird nach dem Wunsche derselben Fuhrherren wieder durch Polizeiverordnung Die Porzellanindustrie, welche im ganzen Wahlfreife eingeführt. Die Uniform hat sich der Kutscher   natürlich selbst verbreitet ist, hat noch nie solchen schlechten Geschäftsgang gehabt, zu beschaffen. Werthe Genossen! Wenn wir uns vergegen­denn die ältesten Porzelliner" wissen sich eines solchen Geschäfts­wärtigen, wie es den Fuhrherren von seiten der Polizei so leicht ganges nicht zu entsinnen. Aber nicht nur im Meiningenschen Und aus Berlin   wird uns geschrieben: wie nur irgend möglich gemacht wurde, um neue Kutscher für steht es mit der Porzellanindustrie so schlecht, sondern auch im Obgleich ich fein Sozialdemokrat bin, baben mir die Reden die Streifenden зи erhalten, so fann es niemand benachbarten Schwarzburg Rudolstadt  . Entweder die Former der Sozialdemokraten in betreff der zu schaffenden Arbeit für die Wunder nehmen, daß diese Verhältnisse zu der ver und Maler haben gar keine Arbeit, oder es wird von 8-5 Uhr feiernden Arbeiter sehr gefallen, ich möchte Sie aber darauf auf änderten Taktik führten und wir den Streit für beendet wie in Hüttenstein noch gearbeitet. In Pößneck   find die Maler merksam machen, daß ein sehr dankbares Feld in unserer nächsten erklärten. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, und so sind froh, wenn sie für 3, 4 und 5 M. Arbeit die Woche bekommen. Nähe liegt, und das ist der Stettiner und der Görliger wir fest entschlossen, unsere Berufsgenossen noch fester um uns zu Nun bilden aber die Porzellanarbeiter im ganzen Kreise die Bahnhof. Dem Elend der Arbeitslosigkeit im Baugeschäft schaaren und sie durch ein gemeinsames Band, die Organisation, stärkste Bevölkerungszahl, und wenn diese nichts verdienen, wäre mit einem Schlage ein Ende bereitet. Gerade letzterer widerstandsfähiger zu erhalten. Werthe Genossen, wie jeder woher sollen Bäcker, Fleischer, Händler, Wirthe, Schuhmacher, Bahnhof unterbindet die Lebenskraft der ganzen Gegend, würde Streit Opjer fordert und hinterläßt, so hat auch der unsere dies Schneider u. f. w. etwas einnehmen? Und da wagt man im der Bahnhof hoch, die Straßen durchgelegt, so würde der dortige zur Folge. Ge find zirka 175 Kollegen mit zirka 400 Rin­Reichstage den Nothstand zu leugnen? Porzellanfabriken sind Stadttheil einer der blühenditen von Berlin   werden und Tausende dern als gemaßregelt zu unterstützen. Wir ersuchen in folgenden Städten und Orten des zweiten Meininger Wahl- und Abertausende ihr tägliches Brot verdienen. Selbst die Kosten Euch daher, die etwa in Eurem Besitz befindlichen Sammellisten Treises verbreitet und kann sich der Bild würden sehr geringe sein, da die großen Raumverhältnisse des nach Ablauf dieser Woche so schnell wie möglich uns zuzu­machen, daß der Nothstand nicht nur in einem Orte, sondern Bahntörpers es gestatten, daß auf beiden Seiten der Bahn Baustellen, damit wir die Zahlungen nicht zu unterbrechen überall ist. Sonneberg  , Köppelsdorf  , Hüttensteinnach( 2). stellen mit 5 Ruthen Tiefe verkauft werden könnten und Millionen brauchen. Ferner richten wir noch die Bitte an Euch, Steinach, Pisau, Lippelsdorf, Wallendorf, Taubenbach  , Schmiede- einbringen würden. werthe Genossen, mit den Sammlungen nicht nachzu­feld, Reichmannsdorf  , Gräfenthal  ( 2). Probstzella  , Poeßneck  ( 2) Im Interesse der nothleidenden Arbeiter bitte ich Sie, bei lassen, sondern uns nach wie vor träftig zu unterstützen, und Igelshieb besigen je 1-3 Porzellanfabriken( oder passender Gelegenheit diesen Bau in Vorschlag zu bringen, da denn es dürfte vor der Hand schwer halten, diese ausgesperrten haben). Außer Geschirrsachen( Teller, Tassen, Menagen 2c.) der Umbau ja so wie so nur eine Frage der Zeit ist. werden Atrappen, Nippes, Figuren, Vasen, Pieifen und Puppen­

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A. W., Maurerineifter.

töpfe   und dergl. in den Fabriten gefertigt. Jedoch überall die- Der obige Vorschlag wird uns auch noch von anderer Seite selbe Mifere. Keine Arbeit, fein Lohn. In Saalfeld   herrscht gemacht, und von vertrauenswürdiger und fachkundiger Seite die Eisenindustrie vor, dort werden außer Gußwaaren, wird uns der Vorschlag als ein guter bezeichnet. hauptsächlich Nähmaschinen gefertigt. Auch hier herrscht Arbeits- Herr Thielen wird freilich anderer Meinung sein; er ist losigkeit und Hunderte von tüchtigen Maschinenschlossern wandern Eisenbahnminister des Militärstaats Preußen, und wenn entweder aus, suchen anderorts Beschäftigung, oder arbeiten als der preußische Militärstaat teine Bahnhöfe braucht, dann braucht Handarbeiter am Bahnbau Arnstadt- Saalfeld. Die beiden größten fie auch der preußische Eisenbahnminister nicht. Er ist militär­Fabriken Bielefelder" und" Vogel u. Komp." find pleite; die fromm. Testere Fabrit, welche im Konkurs arbeitet, hört im Februar gauz auf.

fie

*) Kleid Schale.

Sonntagsplauderet.

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zu

Kollegen wieder unterzubringen, und werden wir zu diesem Zweck noch neue Listen ausgeben. In dem Bewußtsein, daß Ihr uns nicht verlassen, sondern uns kräftigst unterſtüßen werdet, damit wir unsere treuen Mitkämpfer nicht der allergrößten Noth preisgeben müssen, übergeben wir Euch diese Zeilen, hoffend, daß unser Ruf nicht ungehört an Euch vorübergehen wird. Geldsendungen und Briefe sind zu richten an A. Stiller, Berlin  , Schüßenstr. 58 bei Kiesel. Da 3 Agitationstomitee der Droschkentutscher.

Friedrichshagen  . Parteigenossen! Die Wählerlisten zur Gemeinderathswahl für Friedrichshagen   liegen bis 30. Januar im Gemeindebureau zu jedermanns Einsicht a u 3. Wir erachten es für eine Pflicht der Parteigenossen, die

fich's wohlfeil gemacht; und ihrem filzigen Grundcharakter Lebensabend verschönt; und seht, wie der weichmüthige blieb sie auch diesmal treu. Sie hatte sich in Bismarck Bismard von den Huldbeweisen bis zu Thränen gerührt ihren Herrn geschaffen; ihm hatte sie sich er ist. Heil uns, Achilles   grollt nicht mehr und nicht mehr Es ist erstaunlich, welche Kunststücke die modernen geben. So wenigstens versicherte fie ein über das soll das Ausland sagen dürfen, der Deutsche   verstehe nicht Kautschukmänner, die sich einbilden, Wettermacher der andere Mal. Als aber Bismarck   nach dem Zerwürfniß mit seine Großen zu schäßen. Das alles malen gewandte öffentlichen Meinung" zu sein, in den lezten Tagen fertig seinem Herrn für die Erfolganbeter nicht mehr der Unent- Zeitungsschreiber in rührsamen Farben aus. Sie spotten gebracht haten. Ihnen steht gleich rasch Lachen und behrliche geworden, als der Alte im Sachsenwald" sich in ihrer selber und wissen nicht wie und ihre Schönfärbereien, Weinen zur Verfügung. Sie geberden sich begeisterungs- den zürnenden Achilles verwandelt hatte, da wurde es der die jeder Erfahrung, jeder Erkenntniß der menschlichen Seele wüthig oder bewahren eiskalte Zurückhaltung, wie's gerade schwächlichen Bourgeoisie lazenjämmerlich zu Muthe. Sie und fürstlicher Gebräuche Hohn sprechen, werden wider Willen verlangt wird. Sie spötteln über ein gleichgiltiges Ereigniß philosophirte über den Wechsel alles Jrdischen und schwer- der Verfasser zu luftigen Satiren, in denen sich Herz und und im Handumdrehen machen sie aus demselben Ereigniß müthige Betrachtungen über das Vergängliche aller Größe Nieren der Bourgeoisie und ihrer Wortführer in prächtigster einen bedeutsamen historischen Moment. Wie wissen sie da floffen von ihren stets beredten Lippen. Jetzt aber schwillt Unzweibeutigkeit enthüllen. Solchem knechtseligen und vor den Wund voll zu nehmen, welch' befeuertes Pathos wissen erneuter Stolz die biederen Gemüther. In langen Reihen allen Dingen ruhebedürftigen Bolk gegenüber sind die sie anzuschlagen, und es ist doch alles eitel Schauspielerei hat man sich aufgestellt vom Lehrter Bahnhof   bis zum Regierungskünfte wahrlich nicht schwer. Ein Schau- und und eitle Schönfärberei. Nicht um tiefe und ernste Be- Schloß des Königs. Man hat die Müßen geschwenkt und Blendstück und es ist befriedigt und legt sich fanft auf's wegung handelt es sich ihnen, im Komödianteneifer wollen Hurrah! gerufen! Das ist so spottbillig und nimmt sich der Menge ein bischen sensationelle Erregung so schön aus. Achilles   zürnt nicht mehr, rief man freudig einflößen; und ist der Kikel vorüber, dann ist es bewegt, weil der Mann, der sein Lebtag gewohnt war, den auch aus mit der Weihe des großen geschichtlichen Augen- Schein eines guten tönigtreuen Dieners zu wahren, die Pflicht des Dieners, dem Herrn, der sich ihm huldreich naht, Wie immer man sich zu Bismard's Charakterbild auch mit unverwandtem Jugrimm im Herzen zu ge­stelle: thöricht war es von den Schelmen, die heute Jubels horchen, erfüllt, so weit es das höfische Zeremoniell befiehlt. Ein kluger Mann weiß immer mit sich handeln zu hymnen singen, doppelt thöricht, anzunehmen, das sozialistisch Nun ist man froh; man sieht den Schein und nicht den lassen. Wenn die Herren Miquel und Posadowsky mit empfindende Proletariat werde die Straßen Berlins   über Werth der Dinge; die Dankesschuld ist abgetragen. Was ihren Steuervorlagen zur Deckung der neuen Militärkosten fluthen und gegen seinen rücksichtslosen Haffer demonstriren. thut's, daß Bismarck  , sobald sein zeremonielles Geschäft er auf todtes Geleise gefahren sind, wenn Tabak und Wein Der Schlag weckt den Gegenschlag; die Macht fordert die ledigt, so rasch als möglich den nächsten Eilzug benutzt, der nicht bluten müssen, wie die Steuerfindigen vorerst es ver­Gegenmacht heraus; und gegen seinen Verfolger hat das ihn nach Hamburg   führt. Das Bürgerthum will seine langt haben, ihnen ist darum um den endlichen Erfolg Proletariat sich rustigen Armes gewehrt. Was hätte es Ruhe haben. Ihm war das Frondiren, ihm waren die nicht bange. Sie werden durch durch neue Handelschaft aber bei dem höfischen Schaustück zu thun gehabt? Nur Verstimmungen, die sich gegen die neuen Machthaber sich neue Freundschaft erwerben. Und wenn man lächeln kann das Proletariat über die Summe von tehrten, schon lange unbequem. Nun kann es behaglich die nach uralten Regierungsmustern Schreckgespenster auf­Komödianterei, die in den Tagen der glorreichen Versöhnung Hände über seinen besänftigtem Bauch falten und mit ge- marschiren läßt, fo erlernen immer noch ant des grollenden Kanzlers offenbar wurde. Von jeher war rührter Stimme ausrufen: Wir sind der Dankesschulden solchen Schauftücken mannhafte Seelen" das Gruseln. die Bourgeoisie fuidrig, wenn sie an ihre Götter und quitt. Seht, wie der Herr den Mann ehrt, der seinen Was thut man nicht alles um der lieben Gözen Dankesschulden abzahlen sollte. Von jeher hat sie Vorfahren ein getreuer Paladin war; wie er ihm seinen Sicherheit willen? Selbst die angeborene Knickrig

blids.

Ohr. Es murrt nicht mehr; denn es ist im Grunde immer geneigt gewesen, sich jedem Selbstbetrug hinzugeben, um nur nicht murren zu dürfen. Ein bischen aufmucken muß man, das riecht nach Männlichkeit; aber zähe zu ver harren, bis man erlangt hat, was man für sein Recht hält, das ist verstockte Trotzigkeit.

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