2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
r. 24.
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Man kann
auf einer Bombe nicht shen.
Dienstag, den 30. Januar 1894.
11. Jahrg.
dem Zeitraum einer halben Stunde stößt sie den früheren Be- wird. Statt daß nun angesichts solcher betrübenden Thatsachen schluß um. Ein schallendes Gelächter erhob sich in ganz Frank die Bureau- Angestellten sich zu einem zielbewußten Vorgehen, au reich. Niemals hat sich eine Rammer so lächerlich gemacht. einer geschloffenen Organisation gegen den gemeinsamen Feind,
Aber welch' großer Erfolg für den Sozialismus! Die den Kapitalismus aufraffen, hängen sie sich an die Rockschöße der Paris , den 26. Januar 1894. Philister aller Parteien, von den radikalen Republikanern bis Bourgeoisie und leben in dem Wahne fort, daß, wenn sie nichts Man kann auf Bajonetten nicht fißen," sagte Napoleon , zu den tatholischen Monarchisten, reden den Bauern vor, die fordern, fie noch am beñen dabei fahren. Kollegen! Die Bourgeoisie der begriff, daß es, um ein Volk zu regieren, anderer Mittel be- Sozialisten seien Theiler, die den Bauern ihr Land und ihr begiebt sich aus eigenem Antriebe, aus purer Menschenfreundlichdarf, als der rohen Gewalt. Herr Cofimir Perier hat diesen Geld wegnehmen wollen, um es unter sich zu vertheilen, und feit feines ihrer Machtmittel zur Unterdrückung des Arbeiterweisen Rath nicht beherzigt, dem zu folgen Napoleon selber bei- doch sind es gerade die Sozialisten, welche die Kleinbauern gegen standes. Mögen sich die Kollegen auch nicht von falschen läufig nicht in den Sinn kam. Die anarchistische Bombe hatte den Fiskus vertheidigen, der ihnen ihr Geld nehmen will; die Freunden firren lassen, die ihre hilflose Lage nur auszunüßen ein Ministerium befestigt; er setzte sich auf fie, vergaß aber, Bourgeois- Abgeordneten vielmehr sind es, die sie schmachvoll ver- fuchen, um ihre Sonderintereffen zu verfolgen und die durch daß es eine Umfturzbombe war. riethen, um den Ministern zu gefallen. Bildungsspielerei fich den Anschein geben, als vertreten sie die Einem Schauspieler gleich, der seine Rückkehr auf die Bühne Die Bourgeoispresse warf in ihrer Verlegenheit den Sozial- Interessen der Berufsgenossen. Unsere Aufgabe erblicken wir darin, dem Arbeiter- gleichforgfältig vorbereitet, traf Herr Casimir Perier alle Maßregeln, demokraten vor, fie verleugneten ihre kommunistischen Grundsätze, damit die Wiedereröffnung der Kammer mit dem Prozeß Vaillant sie seien die Beschüßer der Kleingrundbesitzer, die von aller Welt viel ob geistig oder physisch thätig sozialpolitische Aufklärung zusammenfallen sollte er wollte den Abgeordneten den Kopf ausgebeutet würden, sie forderten Reformen nur für die Land- zu bieten und ihn von dem Wahn zu befreien, als ob die sogedes Anarchisten darbieten, der ihnen nur die Haut gefragt hatte. leute, während sie für die Arbeiter der Städte gar nichts nannten Wohlfahrts- Einrichtungen, die von einigen unserer Die Eache ging schief. Diese Haft überraschte und ver- thäten: mit solch' dummen Mitteln suchten die Bourgeois- Berufsgenossen ganz besonders gepflegt werden, zur sozialer stimmte das Publikum. Der Advokat Vaillant's weigerte Blätter die Wirkung des sozialistischen Sieges abzuschwächen. Befferstellung irgend etwas beitragen können. sich in der Alle Kollegen, welche das Streben haben, ihre Lage zu legten Minute, ihn unter solchen Be- Allein die Sozialisten schlafen auf ihren Lorbeeren nicht ein. dingungen zu vertheidigen. Man mußte einen anderen Ver- Kaum ist Jaurès damit fertig, das Ministerium in die Minorität bessern, sind in unseren Versammlungen jeden Dienstag nach dem theidiger finden, der einige Zage Frist verlangte, um die Aften zu versehen, so tommt Rouanet, der sozialistische Abgeordnete 15. und 1. bei Golisch, Lothringerstr. 63, stets gern gesehen. Der Verein der Bureau- Angestellten zu studiren, und so kam es, daß die Kammer vor der Ver- von Paris , mit Vorschlägen zu gunsten der Kaufleute. In Anund verw. Berufsgenossen. urtheilung des Anarchisten eröffnet wurde. Der Oberstaatsanwalt betracht des fortwährenden Sinkens der Rapitalzinsen, daß dem verlangte feinen Kopf und erhielt ihn von den Geschworenen. Staat erlaubt, seine Schuld umzuwandeln, verlangt er von der Achtung, Stuckateure! Der Unterzeichnete ersucht die Weit entfernt, die öffentliche Meinung zu befriedigen, hatte Rammer eine Herabsetzung der gefeßlichen Zinsen im Handelsdieses unmenschliche Urtheil im Gegentheil die Wirkung, allen verkehr von 6 pet. auf 5 pet. und im bürgerlichen Kredit- Kollegen aus den Stadttheilen Moabit und Wedding , sich an Echrecken, den das Kammerattentat erzeugt hatte, sich ver- verkehr von 5 pt. auf 4 pCt. Die Bourgeois find ganz er einer Besprechung, die am Donnerstag, den 1. Februar, bei flüchtigen zu lassen. Mitleid wurde für den zum Tode Verstaunt, solch vernünftige und vortheilhafte Vorschläge in ihrem Gieshoit, Bonenstr. 40, stattfindet, recht zahlreich zu betheiligen. urtheilten erweckt, und in der Kammer und außerhalb der Kammer Interesse von einem Sozialisten und nicht von ihren eigenen Die Zusammenkunft soll die Gründung einer Zahl- und Verkehrswurden Petitionen unterzeichnet, um eine Umwandlung der Strafe großen Männern ausgehen zu sehen. Eelbst der Zemps" mußte stelle für obige Stadttheile berathen. Der Vertrauensmann der Stuckateure( Berlin N.). zu erwirten. Das elfjährige Töchterchen Vaillant's ist fein Gegen das Zeitgemäße einer solchen Reform anerkennen. T. Weichbrod, Kielerstr. 18. ibi. stand des Abscheus, wie das Kinder und Verwandte von Ber - Während die Sozialisten die gute Meinung aller Klassen der urtheilten zu sein pflegen; es flößt im Gegentheil allgemein Mit- Gesellschaft für sich erobern, streiten sich die Minister, denen es Achtung, Kürschner! Bei der Firma S. Wachtel, leid und Sympathie ein. Man beunruhigt sich um ihr Schicksal. nicht gelungen ist auf der anarchistischen Bombe zu ſizen, unter Hamburg , haben die Kollegen am 27. d. M. die Arbeit niederDie reaktionären Beitungen: der" Figaro", der Gaulois", der sich: Cafimir Perier ist wüthend auf Dubost, den Justizminister, gelegt. Der Grund hierzu war die schlechte Behandlung feitens Soleil" u. f. w. bitten gutmüthige Seelen unter ihren Lesern, der durch seine Ungeschicklichkeit Sympathien für Baillant erweckt eines neuen Werkführers. Derselbe beabsichtigte auch, die Löhne fich doch des Kindes anzunehmen und für seine Zukunft zu sorgen. hat, auf Raynal , den Minister des Innern, der am 1. Januar zu reduziren. Kollegen, zeigt Gure Solidarität. Der Zuzug ist Die Herzogin von Uzès , der einzige Mann der boulangistischen zweitausend Verhaftungen und Haussuchungen veranlaßt batte streng fern zu halten. Partei, erbietet sich es zu erziehen. Es entsteht dann ein wahrer und doch nicht die kleinste anarchistische Verschwörung zu stande Wettkampf um die Tochter Baillant's. Jeder will fie verforgen. Professoren, Journalisten, Künstler, Kleinbürger ohne von den Anarchisten zu reden, und vornehme Damen fchreiben an die Zeitungen, schreiben an den Vater und an die Mutter, schreiben an Gott und die Welt, um die Vormundschaft der kleinen Sidonie zu bekommen, die sie in ihrer Familie erziehen wollen. Die Spitze des Sieges, den Herr Casimir Perier vor dem Schwurgericht davongetragen hat, wendet sich gegen ihn, und wenn er Vaillant den Kopf abschneiden läßt, so hat er eine Kanonenkugel am Bein.
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bringen fonnte, und auf Burdeau, den Finanzminister, der nicht die Millionen der Rentenumwandlung vertheidigen fonnte und ihn genöthigt hatte, persönlich einzutreten, um die Lage zu retten. Er gab die Kammer der Lächerlichkeit preis, und diese fann ihm die Ueberrumpelung, durch welche er ihr jene Abstim mung entriffen hat, nie verzeihen
An die Parteigenossen in Wilmersdorf richten wir dringend die Aufforderung, die Gemeindewähler- Listen einzusehen. Bis jetzt sind die Parteigenossen dieser Pflicht noch sehr wenig nachgekommen. Diejenigen Genoffen, die teine Zeit haben, sich Einsicht in die Listen zu verschaffen, mögen sich bei dem Vertrauensmann melden.
Ed. Riem, Aderstr. 21, Hof part. Achtung, Rigdorf! Sämmtlichen Vorständen der Gewerk schaften in Rigdorf und der Umgegend machen wir es zur Pflicht, dem Beschluß der Versammlung vom 3. Dezember 1893 nachzukommen. Danach soll für unseren Ort ein Gewerkschaftsfartell gebildet werden, behuss einheitlicher Regelung der VerMan spricht von Verschiebungen im Ministerium. Cafimir fammlungen. Es ist deshalb nothwendig, daß die GewerkPerier will sich jener drei Tolpatsche entledigen, die ihn durch schaften so schnell als möglich in öffentlichen Versammlungen ihre unreinliche Vergangenheit und ihre notorische Unfähigkeit einen Delegirten wählen. Die Adressen der Gewählten sind bei fompromittiren. In der alten Kammer nannte man das die A. Böttcher, Göthestr. 1, abzugeben. Die Kommission. Die Regierung hoffte mit der Rentenumwandlung von 41/2 Minister ausschiffen", heute ist man energischer, man sagt den auf 32 pet., die ihr 68 Millionen einbringen und das Gleich Ballast wegwerfen". Von der Wasserschifffahrt ist man zur Luftgewicht des Budgets herstellen sollte, einen neuen Triumph zu schifffahrt übergegangen und demnach steht die Marine auf erringen; aber fie machte die Rechnung ohne die Sozialisten. der Tagesordnung. Clémenceau , der seit seiner Wahlniederlage Statt zu 31/2 pet. umzuwandeln, folltet Ihr zu 3 pet. um- gang wild geworden ist, denunzirt" unablässig jeden Morgen das wandeln! sagte der Sozialist Avez, statt 68 Millionen habt Ihr Marineministerium, daß er als eine wahre Diebeshöhle hinstellt: dann 100!" Der Sieb brachte Burdeau, den Finanzminister, er veröffentlicht in der Juftice" amtliche Schriftstücke über amt aus der Fassung derselbe wußte in seiner liche Schriftstücke, die beweisen, daß in Toulon , einem der drei G. Kübler, Vertrauensmann, Verlegenheit nichts anderes zu sagen, als Avez wolle großen Kriegshäfen Frankreichs , die Verproviantirung so unSigmaringenftr. 82, 2 Tr. die ganze Staatsschuld abschaffen, das heißt streichen. Gut genügend ist, daß im Falle eines plöglichen Krieges die Touloner Diese Enthüllungen Ein Kongres sämmtlicher in der Bekleidungsindustrie fällt Jaurez ein wandeln Sie zu 31/2 pCt. um, da Sie die Be- Flotte den Hafen nicht verlassen tönnte. rechnungen der Spekulation nicht umwerfen wollen, aber die haben die öffentliche Meinung so aufgeregt, daß die Regierung Württembergs beschäftigten Arbeiterinnen und Arbeiter 68 Millionen, die sie gewinnen werden, verlange ich für die eine Untersuchung anordnen mußte, und sie haben die obersten wird am 25. Februar in Stuttgart abgehalten. Auf der Landwirthschaft. Man verspricht den Bauern bei jeder Renten- Spigen der Marine so in Wuth gebracht, daß man schon von Tagesordnung stehen folgende Punkte: 1. Bericht der Delegirten. umwandlung einen Steuernachlaß. Halten Sie dies Mal Ihr einer Anklage gegen Clémenceau spricht: doch man wird einen 2. Branchen- Zentralisation oder Industrieverbände. 3. Agitation. 4. Statistik. Außerdem wird auf dem Kongreß auch der AnVersprechen und verwenden Sie diese 68 Millionen zur Ab- solchen Schritt nicht wagen. schaffung der Grundsteuer für die Kleinbauern, die sollen ihr schluß an die außerdeutschen Verbände der Branche besprochen Gutchen bebauen." Weder die Kammer, noch die Minister hatten werden. dicfen Streich erwartet. Die Deputirten der Rechten und des Zentrums, die sich als Vertheidiger der Kleinbauern aufspielen, waren in der Falle; sie konnten nicht anders: sie mußten für den Jaureg'schen Vorschlag stimmen, um ihren Wählern nicht zu mißfallen. Jonnart, der Handelsminister, den Deville für einen Fälscher und einen Tropfertlärt hat, wagte nicht etwas einzuwenden; er schwieg. Der Antrag ging mit erdrückender Mehrheit durch. Diese Abstimmung hätte das Ministerium gestürzt, wenn sie aufrecht erhalten worden wäre. Burdeau läuft voll Bestürzung zum Telephon und bittet Cafimir Perier, schleunigst in die Rammer zu kommen. Er kommt und erklärt der Kammer: er werde, wenn die Abstimmung nicht rückgängig gemacht werde, sein Amt niederlegen. Boll Schrecken willfährt die Mehrheit seiner Aufforderung, um nicht eine neue Ministerkrisis zu eröffnen, und in
Das Ministerium ist entgleist; es bedarf einer anarchistischen Bombe zu seiner Rettung, aber: non bis in idem. Solche Glücksfälle wiederholen sich nicht.
Gallus.
Soziale Lleberlicht.
Auch eine Antwort. Die Düsseldorfer Arbeitslofen wählten in einer Versammlung eine Kommission, die beauftragt wurde, im Namen der Arbeitslosen an das Oberbürgermeisteramt den Antrag auf Beschaffung von städtischen Arbeiten zu stellen. Auf diesen Antrag lief folgende klassische Antwort des Oberbürgermeisters Lindemann ein:
An die Bureau- Angestellten. Die Erwerbsverhältnisse Auf die gefällige Eingabe ohne Datum, hier eingegangen der Bureau- Angestellten dürften gewiß mit zu den traurigsten am 12. Januar cr., bescheide ich Sie, daß es einer Beschlußerachtet werden. Löhne von 30 und 35 M. monatlich gehören fassung der Stadtverordneten Versammlung über die Inangriffnicht zu den Seltenheiten. Thatsache ist, daß selbst von Amts- nahme städtischer Arbeiten nicht bedarf. Wenn Sie Arbeit gerichten dem Schreiber 30 M. Monatsgehalt geboten werden, wünschen, wollen Ste sich auf Zimmer Nr. 14 im Rathhause und von privater Seite das Gehalt oft noch unter 20 m. herab melden; ich werde mich, falls die demnächst anzustellenden Ergedrückt wird. Es ist weiterhin bekannt, daß auch Kinder uns mittelungen ergeben, daß Sie wirklich der öffentlichen Fürin unserem Beruf Konkurrens machen und für einen Lohn von sorge bedürfen, bemühen, Ihnen Arbeit nachzuweisen." 3 M. und noch weniger monatlich deren Arbeitskraft ausgebeutet
Wie John Neve verhaftet wurde. wurde. amt und fragte per Draht zu Hauſe an, ob eine Botschaft für
II.
Ehe also Jemand Arbeit erhält, muß er sich einer hochnoth
lichen Namen dort abgestiegen sei. So eilte ich auf's Telegraphen Beutert war nicht da. Wir beschlossen daher zu Hrn. Möhlig zurückzukehren. Während mein Begleiter fich in bas Hotel begab, mich angekommen sei, und welche. Antwort: Nichts. Ich ging observirte ich die Straße. Das hatte taum ein paar Minuten Der Bug fuhr in die Station. Die ersten Passagiere, welche nochmals nach dem Cologne. Nichts! Endlich beschloß gedauert, als ich hinter mir haftige Schritte hörte. Ich wandte die Bahnhofshalle verließen, waren Peutert und Neuk; ich, einen Brief an Herrn Möhlig, Ingenieur"( unter dieser mich um und fah Peutert in Begleitung eines Menschen, in dem erfieren fannte ich persönlich, letterer trug der Ber- Adresse hatte Herr M. erklärt, im Cologne absteigen zu wollen), ich einen früher in der Schweiz aufhältlich gewesenen Anarabredung gemäß ein rothes Halstuch gleich nach dem Hotel de Vienne zu senden. Das Unglaubliche war chisten Leonhard zu erkennen glaubte, in das Hotel eilen. Herrn Möhlig. geschehen: Herr Möhlig war unter seinem wirt. Ich theilte dies dem„ Bekannten" sofort mit; doch dieser wollte Die Beiden schritten sehr schnell an einer langen Reihe von lichen Namen imgleichen Hotel mit Peutert ab durchaus nicht daran glauben. Warum? Satte Peutert Treschten vorüber, sprangen dann in die letzte und fuhren, nach gestiegen, dem dort zu begegnen kaum vermieden werden konnte![ eine Antunft etwa auf später angesezt ge= ein paar Worten zum Kutscher, davon. Und Peutert, wie mir der Anchener„ Bekannte" des Herrn M. habt??? Da erschien Herr Möhlig unter dem Hoteleingang Eben im Beriff in die nächste Droschke zu steigen, hörte ich am Abend zuvor erzählt hatte, war ihrer Beider auf dem Bahnhof und theilte uns mit, daß der Portier ihn diesen Augenblick dar die Stimme des Herrn Möhlig: gewahr geworden und hatte sie durchdringend fixirt, auf aufmerksam gemacht habe, daß der Herr von Nr. 26" soeben besonders Hrn. Möhlig, der mit seinem über dem in Begleitung eines englischen Genossen" eingetroffen sei. Ueberzieherfragen getragenen rothen Halstuch eine sehr auffällige Figur war. Entweder war also das ganze bisherige Verfahren der beiden Herren ein sehr ungeschicktes, oder Peutert war nicht zu fürchten.
Guten Abend," sagte er." Fahren Sie nach Hause?" ( sic!!!) Nein," antwortete ich, ganz paff" über diese Frage in diesem Moment.„ Aber die Keris Tommen uns ja aus! Steigen Sie doch schnell irgendwo ein! Schnell!"
Trautner schildert nun des Langen und Breiten, wie der Polizeikommiffar Möhlig so gar tein Interesse daran bezeugt habe, den beiden angeblich zu Ueberwachenden( Peukert und Reuß) zu folgen, wohl weil er sicher war, daß sie direkt in das ihm von Renß bezeichnete Hotel de Vienne, Rue de la Fourche, fahren würden. Das geschah auch. Trautner folgte den beiden Ehrenmännern bis zum Hotel.
Es verging eine halbe Stunde, als Herr Möhlig und sein Bekannter langfam heranbummelten. Eind fie im Hetel?" fragte Herr Möhlig. Und als ich auf die Frage bejahend geantwortet hatte, meinte er:„ Na, dann tönnen wir uns getrost in die Klappe legen."
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Als während unseres Aufenthalts unter dem Hotelthore die beiden Polizeibeamten abermals damit begannen, was denn nun zu thun fei, trennte ich mich mit dem Vermerk, daß ich die Straßenseite rechts vom Hoteleingang übernehmen wolle, dem Bekannten" die linke überlassend.
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Ich bekam also aus dem Hotel de Vienne eine Antwort des Heren Möhlig, dahin lautend, daß ich ihn daselbst besuchen Kaum hatte ich 15 oder 20 Schritte gemacht, als ich Peukert möge. Also nochmals eine Einladung nach dem Vienne ! Ich und Reuß aus der Rue de la Fourche in haftigen Schritten erwiderte, daß ich aus bekannten Gründen sein Hotel nicht hervorkommen fah, hart gefolgt von dem„ Bekannten". Sie betreten tönne und bat, mich im Croix de fer, einem deutschen wandten sich nach dem Boulevard Anspach und von da nach Bierhaus auf der Grande Place, aussuchen zu wollen. Dorthin dem Nordbahnhof. Ich folgte gleichfalls; die Sache wurde famen denn auch nach einer Weile Hr. Möhlig und der Be- interessant. Unterwegs kam der Bekannte" zu mir heran, taunte". nachdem ich ihn tüchtig darob aufgezogen, daß Sie erzählten Trautner, daß Peukert gegen 9 Uhr Morgens Herr Möhlig mir als mir gegenüber ihn einen Mann ausgegangen, von ihnen aber nicht überwacht worden ausgegeben hatte, den er vor Jahren in Aachen gekannt fei. Trautner erstaunte natürlich nicht wenig über diese ihn und dessen Bekanntschaft er im Eisenbahn - Coupé erneuert habe, unbegreifliche Nonchalance: bekannte er Farbe. Er hieß Dornerer,*) war ein Kriminal= Soviel stand fest, daß für den Augenblick das Hotel ohne beamter aus Berlin , seit 9 Jahren in der politischen Möhlig und fein Bekannter" in das gegenüber liegende Hotel Aufsicht war, daß also, falls Peufert nicht wissentlich der Polizei Abtheilung, die rechte Hand der HH. Krüger, von Hake de Cologne, in dem die beiden Leyteren angeblich Logis bezogen, in die Hände arbeitete, eventuell das ganze Unternehmen, infolge und von Mauderode,"( na, na!) seit einiger Zeit an der belgiund Trautner auf den nächsten Morgen um 10 Uhr bestellten. des dann als grobe Nachlässigkeit erscheinenden Verhaltens der schen Grenze thätig,( verstand aber keinen Deut französisch!) Als Trautner zur festgesetzten Stunde zum Rendezvous fich ein- beiden Polizeibeamten, hätte scheitern können. Denn, wie wir tannte die Adressen aller Geheimagenten,( sic! Die werden sich fand, erfuhr er, daß der Herr Polizeifommiffar und sein Be alsbald fehen werden, weigerte fich Neve, mit Neuf freuen!) hatte schon mit Reuß früher zu thunge= fannter" gleich nach ihm am Abend vorher sich entfernt und feinerlei etwas zu thun zu haben, und schickte ihn weg, habt,(?) 2c. 2c. und endlich schloß er die Lobrede auf sich selbst Nachricht für ihn hinterlassen hatten. Und nun fährt Trautner fort: um mit Beukert allein zu reden, aber nicht auf seiner Wo sollte ich diese beiden M.... polizisten finden?! Wahr Wohnung, die bem Peutert nicht an fcheinlich waren sie trotz aller Abmachungen im gleichen Hotel vertraute.
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*) So verstand ich; kann auch Torner geheißen haben. Am
mit Peutert und Reuß abgestiegen. Persönlich fonnte ich( da) Jetzt war feine Beit mehr zu verlieren. Sr. Möhlig begab sich Ende gar der Wachtmeister T.( aus Berlin ), der seiner Zeit Peutert mich kannte) das Hotel nicht betreten; andererseits durfte nach seinem Hotel zurück, während ich seinen„ Bekannten" nach einem die... gefcheidten Briefe an den Sozialdemokraten Ulbrich( in ich nicht wohl annehmen, daß Herr Möhlig unter seinem wirke Hause dirigirte, in welchem ich Peutert vermuthen durfte. Doch Elberfeld ) schrieb?
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