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I5tten zuströmenden Liebesgaben so viel für ihre Behaglichkeit zu tun, wie die Verhältnisse im Felde zulassen. Kriegsrechtsverletzungen. Amtlich. Berlin  , 28. Oltober.(W. T. B.) Zur Feststellung der don unseren Feinden begangenen Kriegsrechtsverletzungen rst im Kriegsministerium eine besondere Untersuchungsstelle eingerichtet worden. Es wird gebeten, dieser alle Fälle, aber auch nur solche nntzutcilen, in denen Augenzeugen dafür benannt werden können, daß feindliche Militär- oder Zivilpersonen sich unseren Truppen gegenüber der Verletzung des Kriegsrechts schuldig gemacht haben. Die Adreste lautet: Kriegsministerium(Militär- Unlersuchungsstelle für Verletzung des Kriegsrechts), Berlin   W. 66, leipziger Str. 5._ Eine öeutsch-hollänüische Annäherung. Amsterdam  , 28. Oktober.  (T. U.) Der Leiter der holländischen Sozialdemokraten, T r o e l st r a, hatte eine Unterredung mit dem Unterstaatssekretär im Reichsamt des Innern Dr. Zimmer- wann, der unter anderem folgendes sagte: Die deutsche Re- gierung schätzt die Holländer und weiß, daß diese selbstbewußt wie weine ostpreußischen Landsleute auch ein eigensinniges Volk sind. Kein Mensch werde uns für fähig halten, Holland   Gewalt anzu- tun und Holland   dem Deutschen Reich« einzuverleiben. Was auch die eine oder die andere Privatperson früher gesagt oder ge- schrieben haben mag, bei der deutschen   Regierung besteht in dieser Hinsicht die volle Anerkennung der holländischen Un- abhängi gleit und Unverletzlichkeit und das mit voll- ständiger Einmütigkeit. Ich kann Ihnen dies nicht nur persönlich, sondern amtlich versichern. Dies hinsichtlich der politischen Unab- hängigkeit. die Sie wohl in erster Linie interessiert. Hinsichtlich der wirtschaftlichen Beziehungen nach dem Kriege kann man jetzt noch nichts Bestimmtes sagen. Ich kann mir wohl vor- stellen, daß sich nach dem Kriege eine wirtschaftliche An- Näherung zwischen den verschiedensten Staaten entwickeln wird und daß Holland   es dann von selbst als in seinem Jntercffe liegend erachten wird, sich uns anzuschließen. Aber «uch in diesem Falle wird eine Annäherung zstvischen uns und Holland   nur auf freundschaftlicher Basis zustande kommen. Die Rückkehr nach Paris  . Paris  , 27. Oktober.  (W. T. B.) Unter der Ueberschrift «Ein ernstes Problem" beschäftigt sich der»T e m p 6" 0In 25. Oktober mit der Frage der Rückkehr der Behörden Vach Paris und sagt unter anderem: Es gibt zwei Strömun- flenj- die Bureaukratie der Kammern ist noch mehr für die Rück- kehr als die Ministerien und betreibt sie allgemein. Die Minister bcr nationalen Verteidigung machen in dieser Frage weise Vor- �ehalte. Wir haben heute die moralische Gelvißheit, daß die Deutschen   ihren Vormarsch nicht werden wieder ausnehmen können, ledoch haben wir in dieser Beziehung keine materielle Ge- wißheit, was auch� im Innersten unsere Uebcrzeugung sein wöge. Die Communiques. lassen nur zu gut erkennen, daß an einigen Punkten der Schlachtlinie der Feind gegen die Unsrigen nur in einer Entfernung von ungefähr 106 Kilometern vor Paris   kämpft. Die Rückkehr der Regierung und der Kammern würde die aggressive Tätigkeit der Deutschen   zweifellos noch er- höhen, und sie würden besonders ihre Unternehmungen im Luft- Wege verdoppeln: zudem würde die Anwesenheit der ReglerungZ- behörden die.Verantwortlichkeit des MilitärgouverueurS erhöhsn und den General �of-fre in seinen Entscheidungen beeinflussen. Die Zeitung fragt weiter: Darf man das diplomatische Korps zur Rückkehr ausfordern, ehe jeder Offensivrückstotz völlig unmöglich geworden ist? Auch Gründe der inneren Politik sprechen dagegen. gewisse Minister sind ja besonders empfindlich, insbesondere die- lenigen, die in ihren Amtsgeschäften mehr den Agitationen der parlamentarischen Welt unterliegen. Wie sollen diese indiffe- rent bleiben bei den ständigen S o n d e r v e r s a m m l u n g e n ber Pariser   Deputierten, die eine Art von kleinem Parlament bilden würden und sich bald hier bald dort versam- weln, um dann ihre Wünsche und Beschlüsse, die unter ziemlich anormalen Bedingungen zustande gekommen waren, an die Rc- Lierung zu telegraphieren. Heute sind es noch einfache Wünsche, Morgen vielleicht schon Resolutionen und Forderungen, die sich tu mehr oder weniger befehlshaberischer Weise darstellen werden. jGiele Abgeordnete, die ihre Kinder zum Schulbeginn nach Paris  begleitet haben, finden am Nachmittag natürlich alle den Weg »> die Wandelgänge. Von da bis zur Bildung der Sondergruppen 'st nur ein Schritt. Das Blatt schließt: Die Entscheidung über bie Rückkehr der Behörden ist ein schftercr und ernster Entschluß doller Konsequenzen für die Zukunft, der nicht auf die leichte Achsel genommen werden darf. Die Expeüition nach valona  . Mit ätzendep Schärfe und beißendem Spott wendet sich derAvanti" gegen die Expeditionnach Valona   gegen Unbekannt", die erein idiotisches und gefährliches Abenteuer" nennt. Die offiziösen und nationalistischen Blätter, die jetzt Feuer und Flamme für das Unternehmen sind, haben noch dor l0 Tagen eine Expedition nach Albanien   als völlig in- opportun bezeichnet und ihre damalige Ansicht mit den trif- tigsten Beweisstücken belegt. Jetzt aber sind sie hingerissen don der ganzkonsequenzlosen" Spazierfahrt" nach Albanien  . don dessen Gestade nach ihrer Behauptung Tausende von Armen sich nach den italienischenBefreiern" ausstrecken l DerAvanti" erinnert daran, daß dieselben Blätter voran das sattsam bekannte, nationalistisch- klerikaleGiornale d'Jtalia" dieselbe Sprache führten, als es galt, für den Zug nach Tripolis   Stimmung zu machen. Auch damals kvar die Rede von einer Spazierfahrt ohne Kosten und Opfern, auch damals erwartete nach den Schilderungee jener Blätter die Bevölkerung, der die Expedition galt, in freudiger Erregung die italienischenBefreier". Das begrüßende Feuerwerk, das die nationalistischen Zeilcnreißer dem italienischen Geschwader in erfreuliche Aussicht gestellt hatten, erfolgte in der Tat; aber es waren keine Kugeln, die harmlos in der Luft zerplatzten. Die Erfahrungen, die Italien   damals mit den Arabern von Tripolis   gemacht habe, könnten sich leicht bei den Ghegen und anderen interessanten Bölkerschaften des vielstämmigcn Albaniens   wiederholen. Man spreche davon, nur Valona besetzen zu wollen und daS Hinterland außer Spiel zu lassen. Leichter gesagt als ge- tan! Wie nun, wenn unruhige Bewegungen entstehen und andere Mächte mehr oder minder offen die Unruhestifter Unterstützen, z. B. Griechenland die Epiroten? Das italienische Proletariat so etwa schließt derAvanti" seine Ausführungen logt Protest gegen das törichte albanische Abenteuer ein. Der Protest mag für den Augenblick wirkungslos verhallen; aber er wird wieder- holt werden, wenn die Stunde gekommen sein wird, um von den Betreibern dieser Abenteuerpolitik Rechenschaft zu fordern. Die Griechen in Süöalbanien. Athen  , 27. Oktober.  (W. T. B.) Die Agence d'AtheneS meldet: Trotz der im epirotischen Feldzuge gebrachten Menschen- und Geldopfer hatte Griechenland   entgegen dem Wunsche der Bevölkerung von Nordcpirus, um sich den Beschlüssen der Mächte anzupassen, die Räumung desjenigen Teils von E p i r u s durchgeführt, der von der Votschafterkonferenz dem albanischen Staate zuerkannt worden war. Das in der Folge zwischen epiro- tischen Delegierten und Vertretern der Mächte abgeschlossene Uebereinkommen von Korfu   gewährte den Bewohnern von Nord- epirus ethische und religiöse Garantien, die ihnen gestattet hätten, unter dem neuen Regime friedlich zu leben. Unglücklicherweise haben die inzwischen eingetretenen Ereignisse die Wiederherstellung der Ordnung und Sicherheit, der unerläßlichen Vorbedingung des. Wohlergehens dieser bereits so schwer heimgesuchten Bevölkerung, unmöglich gemacht. In dieser Gegend nahm die Unsicherheit über- Hand und cs fanden häufige Angriffe albanischer Banden gegen die Truppen des autonomen Epirus   statt. Blutige Kämpfe waren die Folge, die die Bevölkerung nicht zu einem fried- lichen Leben kommen ließen und sie seit Monaten in einem Zu- stände ewiger Angst erhielten, während andererseits zahlreiche muselmanische Einwohner dieser Gegenden Haus und Herd im Stiche ließen und nach Valona   flüchteten. Zu wiederholten Malen wandten sich die Mächte an die hellenische Regierung mit der Forderung, sie möge ihren Einfluß bei Zographos aufbieten, um die Rückkehr dieser Auswanderer zu sichern. Die geringen Mittel jedoch, über die die provisorische Regierung verfügte, ge- statteten ihr nicht, die Verantwortung dafür zu übernehme», der Rückkehr der oben genannten Flüchtlinge zuzustimmen und die Ordnung, Sicherheit und Wohlfahrt der von ihr derinalteten Pro- vinz wirksam verbürgen zu können. Unter diesen Umständen und angesichts der sich daraus ergebenden fortschreitenden Anarchie entschloß sich die griechische Regierung, geleitet von Gefühlen der Menschlichkeit und auf Bitten der christlichen und muselmanischen Bewohner von Epirus  , die wiederholt die griechische Regierung ersucht hatten, die Verantwortung für die Ordnung und die Sicherheit im Lande z» übernehmen, ihre Truppen in die Bezirke von Argvrokastr« und Prcneti zu dem Zwecke ein- rücken zu lassen, hier die Ordnung zu sichern, den herdflüchtigen Bewohnern die Rückkehr zu ermöglichen, das Leben und das Eigen- tum aller Epiroten ohne Unterschied der Religion zu gewährleisten und an den Grenzen des Königreiches die zu seiner Sicherheit un- erläßliche Ordnung herbeizuführen. Die Notwendigkeit dieses Vorgehens stellte sich als um so dringender dar, als die Saatzeit naht und den Familien der Ausgewanderten Gelegenheit gegeben werden mußte, zur rechten Zeit heimzukehren, um die Felder be- stellen zu können. Indem Griechenland   zu dieser Maßregel greift, die einen rein provisorischen Charakter(?) trägt, nimmt es sich vor, sich stets.streng nach den Beschlüssen der Mächte zu richten, denen es durch seine Note vom 8./21. Februar beige- treten ist, wie es denn auch bereits in diesem Sinne den Mächten eine Erklärung abgegeben hat. Die englische NarinemisiZon in Petersburg  . Der R e t s ch" zufolge trifft dieser Tage die bisherige englische   Marinemission in Konstantinopel  , die bekanntlich von der türkischen   Regierung entlassen wurde, in Petersburg  ein. Offenbar werden die Mitglieder dieser Mission in der russischen Flotte Dienst tun. Die rujsischenHefreier* in Galizien  . Das.Karpathische Rußland", das offizielle Organ der russischen Regierung in den okkupierten Teilen Lstgaliziens, veröffentlicht folgende obligatorische Verfügung des General-Gouverneurs Graf Bobrinsky: ES ist verboten, Bücher in russischer und kleinrussischer Sprache, die nickst in Rußland   herausgegeben worden sind, in Buchhandlungen und Zeitungskiosken zu verkaufen oder in den Bibliotheken auszuleihen. Alle derartige Bücher müssen an eine besondere Stelle nach Weisung der Ortsbehörde eingeliefert werden." Da bisher die in Galizien   zirkulierende klcinrussii'che und russische   Literatur zum größten Teil nicht aus Rußland   stammte, wird denbefreiten" Ruthenen ihre eigene Literatur genommen, um für die unter den Fittichen der russischen Zensur erscheinende Literatur ein neues Verbreitungsgebiet zu schaffen. Zugleich wird natürlich auch der»illegalen" Literatur aus dem Auslande der Weg nach Galizien   gesperrt._ politische Uebersicht. Ungeduldige Wcltvcrteiler. Gewisse Kreise scheinen unausgesetzt bemüht, trotz desBurg- friedenS" ihre Sonderpolitik zu propagieren. Obgleich durch die militärischen Behörden die Weisung an die Presse ergangen ist, man möge von einer Erörterung der Annexions  - frage absehen, kümmern sich gewisse Organe picht darum. Schon in einem Artikel derDeutschen Tageszeitung" vom Dicns- tag führte Herr Reventlow eine sehr deutliche Sprache. Die eben erschienene 9. Kriegsnummer der freikonservativen Wochenschrift Das neue Deutschland" enthält eii»n Aufsatz ihres Herausgebers. der mit aller Klarheit vorschlägt, man mögedie Linie Lüttich   Ncnnur als strategische Linie behalten, dazu Antwerpen  nehmen" usw. Am ärgsten treibt es aber diePost". Nach- dem sie zunächst einen Auszug aus der Rede gebracht hatte, die der Genosse Bernstein   in einer Metallarbeiterversammlung ge- halten hatte, um allerlei Bemerkungen daran zu knüpfen, entrüstet sie sich jetzt über die Wiedergabe dieses Berichtes imVor- wärt S", obgleich was diePost" verschweigt derVor­wärts" diesen Bericht(ohne die dazu gemachten Bemerkungen) erst d e.rPost" entnommen und dieses Blatt auch als Quelle zitiert Heitel Und diese Gelegenheit nimmt diePost" nun wahr, um in der allerschärfsten Weise das Pro- gramm des Kaisers und Kanzlers, mit dem zweifellos die große Mehrheit des Volkes einverstanden ist, anzugreifen ohne natürlich diese Spitze offen zu zeigen I Trotz des Verbotes, über Annexionen zu schreiben, stellt daS Blatt Forderungen auf wie diese:Das Deutsche Reich... darf und muß Belgien   annektieren und eS darf bei Auferlegung der Kriegskostenentschädigung unter keinen Umständen Milde walten lassen." In der Kriegsgeschichte aller Zeiten und aller Völker ist es so gewesest, daß ein eroberte? Land dem Eroberer gehört. Das ist das einzige durchgreifende, stets anerkannte, niemals außer Kurs gesetzteVölkerrecht". Wer jetzt angesichts der vielen tausend deutschen   Brüder, die in den Massengräbern zivischen Lüttich   und Antwerpen   gebettet liegen, Belgien   preisgeben will, der schlägt dem nationalen Empfinden des deutschen   Volkes ins Gesicht. Er verlangt nichts mehr und nichts weniger, als daß der ganze bisherige Erfolg der deutsche,  : Waffen als null und nichtig erklärt werde.... Cs gehen aber Quertreiber und Ignoranten um. Leute, die. mit chronischem Humanitätsdusel behaftet sind und noch unterin Donner der Kanonen von Schonung reden. Und diese Leute üben ihr trauriges Handwerk denn es ist ein Hand- werk in voller Freiheit. Sie besorgen die Geschäfte Belgiens  am hellichten Tage. Nicmeand hindert sie daran. Was verträgt nicht alles der Deutsche  !... Es muß einmal darauf hingewiesen werden, daß e» der Kaiser ist und niemand sonst, der den Frieden schließt. Ter deutsche   Reichstag hat in diese Frage nichts dreinzureden.... Das deutsche   Volk erwartet die Eindeutschung Belgiens   als etwas Selbstverständliches und Naturnotwendiges. Wenn Deutsch- land es nicht einmal fertig bringt, ein erobertes Land zu halten, dann ist eS untauglich zur Weltherrschaft. Tann mag englisch  Trumpf bleiben in der Welt!" Wir enthalten uns, gegen diese Anschauungen zu polemisieren und d i e Gebote der Zensur unse- rerseits zu verletzen. Wir tun das um so eher, als wir erwarten, daß sich die verantwortlichen Stellen durch solche Aus- führungen nicht beeinflussen lassen werden, Verbot des Schnapsausschanks. Für das obcrschlesische Kohlenrevier war mit Ausbruch des Krieges der Schnapsverkauf verboten worden. Später wuidsn erleichternde Ausnahmen zugelassen, die aber jetzt wieder rückgängig gemacht worden find. LautSchlestscher Zeitung" ist neuerdings angeordnet worden, daß in den Stadt- und Landkreisen Beuthen  , Kattowitz  , Glciwiy und Ratibor  , Zabrze  , Groß-Strehlitz und Rybnik   in den Wirtschaflslokalen neben alkoholfreien Getränken nnr reiner T r a u b e n w e i>i u n d Bier zum Ausschank gebracht werden dürfen. Der Ausschank von Branntwein und Likören und der Kleinhandel mit Spirituosen sind verboten. Zu Heilzwecken dürfen Spirituosen, insbesondere HosfmannS- tropfen nur auf ärztliche Anordnung abgegeben werden. Zu- Widerhandlungen gegen diese Verordnung werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre bestraft. Außerdem haben Zuwiderhandelnde die Schließung des gesamten Wirtschaftsbetriebes bezw. der Vcr- kaufslokale zu gewärtigen. Wenn dem übermäßigen und unnötigen Schnapsgenuß und da- mit auch dem Kartoffelverbrauch für Brennereien gesteuert wird, so ist dies Vorgehen nur zu billigen. Inthronisation des Breslauer Fürstbischofs. In Breslau   fand am Mittwoch die feierliche Einführung des neuen Erzbischofs, dcS bisherigen Bischofs von Hildesheim  , Dr. Bertram, statt. Ter Reichskanzler sandte aus dem Großen Hauptquartier   ein Telegramm.__ Disziplinarverfahren gegen entflohene Beamte. Beim Einfall der Russen in Ostpreußen   flüchteten ein« Anzahl Beamte, denen jetzt der Prozeß gemacht werden soll. So beschloß der Magistrat in Jnsterburg die Einleitung eines Disziplinarver- fahrens gegen den Gasanstaltsdirektor Stawitz und den Kontrolleur Poweleit vom städtischen Wasserwerk in Jnsterburg, die beide ihre Posten vor dem Einfall der Russen verlassen hatten, Ter Hochverratsprozest. Sarajewo  , 28. Oktober. Im Hochverratsprozeß ist sol- gendes Urteil gefällt worden: Die Angeklagten Jlic, Vesiko Ciubrilowic, Nedo Kerowic, Jowanowtq und Milowic wurden zum Tode durch den Strang verurteilt. Mitar Kerowic wurde zu lebenslänglichem schweren Kerker, Pnncip, Cabrinovic und Grabez zu je zwanzig Jahren, Vaso Cubrilowic zu sechzehn Jahren, Popowic zu dreizehn Jahren, Kranjcevic und Gjnkic zu zehn Jahren, Stjepanowic zu sieben Jahren, Zagorac und Perin zu je drei Jahren schweren Kerkers verurteilt. Die übrigen Angeklagten wurden freigesprochen. fim öer parte!. Zurückgenommene Ausweisung. Genosse Dr. Adolf Braun  , der stn Jahre 1898 als Re­dakteur amVorwärts" aus Preußen ausgewiesen worden war, hat die erfreuliche Mitteilung erhalten, daß seine Ausweisung nunmehr zurückgenommen ist. Genosse Dr. Adolf Braun  leitet zurzeit unser Nürnberger Parteiblatt. Ungarischer Burgfrieden. Vor einiger Zeit, noch in: Frieden, war der ungarische Partei« genösse Karl M o z e s wegen eines Artikels in der Budapcster Nepszava  "(Volksstimme) angeklagt. Die Geschworenen, tauler Besitzende, sprackien ihn von der Beschuldigung, die Besitzlosen gegen die Besitzenden aufgereizt zu haben, frei. Jetzt aber, wo MozeS: m Felde steht, ha: die Kgl. Kurie, da« oberste Gericht, den Frei- pruch aufgehoben und MozeS zu sechs Monaten Staatsgefängnis, das Blatt zu 1900 Kronen Geldstrafe ver­urteilt. DieNepszava  " hat übrigens in der vorigen Woche vier Prozesse zu bestehen gehabt, einen vor der Khl. Kurie, drei vor den Geschworenen. Vor längerer Zeit, auch noch im Frieden, war einem ihrer Mitarbeiter eine Geldstrafe von 500 Kronen auserlegt worden. Die Staatsanwaltschaft gestaltete ihm, die Strafe in Monatsraten von 50 Kronen zu bezahlen. Als der Mann jetzt einrücken mußte, stellte er die Bitte, ihn: die Zahlungen zu stunden. Dies wurde von der StaatSonwallschast und dem Justizminister abgelehnt und der letztere fügte hinzu, daß bei Nichtzahlung Freiheitsstrafe eintreten werde I Letzte Nachrichten. Das private Eigentum der Deutschen   in Frankreich  . Der«Frankfurter Zeitung  " wird von der schweizerischen Grenze vom 28. Oktober gemeldet: Die französische   Regie- rung beginnt einzusehen, daß ihr Vorgehen gegen das private Eigentum von Deätscksen und Oesterreichern nicht gesetzlich ist. (Siehe den Artikel ans der 1. Hauptblattseite dieser Nummer. Red. d.Vorwärts".) Im Anschluß an den letzten Minister- rat, der sich mit dieser Angelegenheit befaßte, hat die Agence Havas folgende offiziöse Note ausgegeben:Laut aus der Schweiz   stammenden Informationen soll die deutsche Regie- rung zu der Beschlagnahme der beweglichen und unbeweg- lichen Güter schreiten, die in Elsaß-Lothringen   wohnenden Franzosen gehören, als Repressalie gegen eine angebliche Be- schlagnahme der Güter von Deutschen   in Frankreich  . Das von den Deutschen   angeführte Zirkular der französischen   Regie- rung vom Ii. Oktober 1914 scheint nicht richtig verstanden worden zu sein. Es ist wichtig, zu präzisieren, daß dieses Dekret nicht eine Beschlagnahme anordnete, sondern bloß eine Verwahrungsmaßnahme.