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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Arbeitgeber wie auch Sie Gefellen darüber einig, daß die Arbeitszeit zu lange dauert, ober durch die Einberufungen von Fleischergesellen zum Heeresdienst ist es eben unmöglich geworden, weitere Arbeits­

Referent fagte, daß man unter Ragen" viel verstehen könne, feden falls fei den Frauen eine genugiam große Leistung aufgepackt worden. In einem Betriebe erhalten die Arbeiterinnen 19,50 M. Wochenlohn bei einer Arbeitszeit von 54%, Stunden pro Woche. fräfte

Eine Bersammlung der Gürtler, Kronenfchloffer und aller Ar- Diese Frauen verrichten dieſelben Arbeiten wie die Männer. Bei erfolgt einzustellen. Alle Versuche, Gesellen zu bekommen, find beiter und Arbeiterinnen derjenigen Gürtlerbetriebe, welche Militär- Belter u. Plathen werden über 20 Frauen beschäftigt, die den Kreisen der Fleishergesellen die Einsicht bewirkt, daß sie sich effeften herstellen, tagte am Donnerstag. Frizz Karl hielt zunächst 10-15 M. Wochenlohn erhalten. In manchen Betrieben stehen auf Krsten der konsumierenden Bevölkerung nicht wucherisch be­einen Vortrag über die Gestaltung der wirtschaftlichen Verhältnisse Frauen schon an Kreis- und Bandsägen, ein Zustand, den niemand reichern dürfen.... Zu allem Ueberfluß bringt auch die Dresdener während des Krieges und in Zukunft. Zum Schluß bemerkte er: vor dem Kriege sich hätte träumen lassen. Jedenfalls geht die Rundschau" in ihrer letter Nummer einen Artikel darüber, wie Es gebe Vertreter, die für die Zeit nach dem Kriege in wirtschaft- Frauenarbeit rapide vorwärts und es ist zu verstehen, daß jede gut es die Fleischergesellen haben. Sie schildert ein Vorkommnis licher Beziehung goldene Berge erwarteten, und es gebe andererseits Organisation, die davon betroffen wird, auch dazu Stellung nehmen aus Berlin  , dessen Sachverhalt, wie sie selbst zugibt, nicht geklärt ist. auch Vertreter, die da meinten, durch den Krieg werde muß. Pflicht eines jeden Arbeiters ist aber, unter den arbeitenden Aber schlankweg wird trotzdem behauptet, daß in Dresden   bei der man politische große Vorteile erzielen. Beides feien faliche Frauen regste Agitation zu betreiben und sie der Organisation zuzu- Reichsschlachtung ein Geselle pro Tag 25 M. erhält und an Schlacht­Hoffnungen. Nur die Macht der Arbeiterschaft tönne auch führen. Die Frauen zu verdrängen, liegt nicht in der Absicht der tagen jogar noch eine Extravergütung! Diese Behauptung wollen nach dem Kriege die Lage verbessern. Darum fei es Organisationen, sie aber den Aufgaben und Bestrebungen der wir nur tiefer hängen. Sie ist absolut erfunden und kennzeichnet angesichts des bekannten Streites unsere Aufgabe, zu verhindern, Arbeiterverbände zugänglich zu machen, ist ein Gebot der Selbst. sich dadurch selbst." daß der alte Streit zwischen Partei und Gewerkschaften wieder erhaltung. daraus entsteht. Es sei vielleicht auf beiden Seiten gesündigt worden. Höchst bedenklich sei es, folche Wortverdrehungen vernehmen zu müssen, wie die von Landsberg   und Heine. Und wenn man auf einen Zwischenruf einem Abgeordneten zurufen höre: Schämen Sie sich als Deutscher!", dann gebe das viel zu weit. Andererseits könne er auch den Standpunkt nicht billigen, der in dem Blatt der Generalfommission dahin vertreten sei, daß man der Verhandlung der Wahlrechtsvorlage erst nach dem Kriege zu stimmen fönnte. Es wäre beffer, wenn sich beide Seiten der Streitenden ein flein wenig Zurüdhaltung auferlegen würden. Die gemeinschaftliche Basis der Arbeiterbewegung müsse erhalten bleiben, sonst seien unsere Gegner nach dem Kriege der lachende Dritte. Mit allen Mitteln müsse für die Enigkeit der Arbeiterschaft eingetreten

werden.( Lebhafter Beifall.)

Eine Diskussion wurde nicht beliebt.

Jetuich erstattete dann den Jahresbericht. 24 Kommissionssitungen und 90 Werkstattbersammlungen statt. In Es fanden einer Reihe von Betrieben wurden Teuerungszulagen und sonstige wirtschaftliche Verbesserungen erzielt. In der Militär effektenbranche erreichte man indessen nicht, was man erhoffte.

Richard Jekusch wurde wieder zum Vertreter des im Felde befindlichen Branchenvertreters bestellt.

Deutsches Reich  .

Einigungsverhandlungen wegen der Entlohnung

für die neue Offiziersuniform.

Der 16. ordentliche Verbandstag der Schuhmacher wird trotz des Krieges am 19. Juni und in den auf ihn folgenden Tagen in Stuttgart   abgehalten werden. Man hofft die Arbeit des Verbands­tages in 3-4 Tagen erledigen zu können. Der Vorstand bat den Verbandstag einberufen, obgleich erhebliche Bedenken dagegen sprechen. Auf der anderen Seite sind aber auch eine Reihe von Am 25. und 26. Januar haben in Nürnberg   zwischen Ver- Fragen zu erörtern, die noch vor Beendigung des Krieges geflärt tretern der Unternehmer und der Arbeiter des Schneidergewerbes fein müssen. Dazu gehört vor allen Dingen die wichtige Frage der erneute Verhandlungen wegen der Regelung des Lohnes für die Beschäftigung von Kriegsinvaliden und die Frage der Frauenarbeit. neuen Offiziersuniformen stattgefunden. Die Verhandlungen tagten Ausschlaggebend für die jetzige Einberufung des Verbandstags war auch unter Vorsiz der unpartetischen Herren Dr. Hiller Frankfurt a. M. die Ueberzeugung des Vorstandes, daß der Verband bei Verschiebung und Dr. Brenner- München. Zwischen den Zentralvorständen der der Tagung bis furz nach Beendigung des Krieges mit ganz anor Verbände der Unternehmer und der Arbeiter wurde eine vollständige scheidung wichtiger Fragen auch nicht förderlich sein fönnen. D malen wirtschaftlichen Verhältnisien zu rechnen habe, die der Ent Einigung erzielt. Die Berechnung der Bluse und des fleinen Roces Kriegsverbandstag soll sich nun freilich auch nur auf die Erledigu für die Offiziersuniform soll überall so erfolgen, daß der Waffenrock- des Allernotwendigsten beschränken. Insbesondere sollen keine lage genommen wird. lohn plus eines Lohnaufschlages für drei Stunden Lohn als Grund- Statutenänderungen vorgenommen werden. Tiefeinschneidende Be schlüsse fönnen natürlich nicht von einem Verbandstage gefaßt werden, an dessen Beratungen zwei Fünftel der Mitglieder nicht teilzunehmen vermögen.

Außer der weiteren Regelung einiger Extrarbeiten bleiben die Schiedssprüche der Unparteiischen vom November vorigen Jahres für den Waffenrod und den Mantel bestehen. Die in Berlin   be­reits vorher erzielte Einigung wird von dieser neuen Vereinbarung nicht berührt.

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Die Möbelpolierer befaßten sich in einer Branchen versammlun mit der Frauenarbeit. Jn Berlin   hat die Frauenarbeit ebenso wie in anderen Städten teilweise sehr stark Eingang gefunden und in Die Dresdener   Fleischergesellen protestieren! bielen Tischlereien stehen daselbst Frauen an Stellen, wo sonst nur Jm Amtsblatt der Stadt Dresden   erschien fürzlich ein Artikel, Männer arbeiteten. Dadurch droht die Gefahr, daß die Löhne und der sich mit der Festsetzung eines Höchstpreises für Blut durch den Arbeitsbedingungen in den Holzbetrieben verschlechtert werden. Die Oberbefehlshaber in den Marken beschäftigt. Darin wird behauptet, maßgebenden Arbeitgeberkreise haben sich denn auch bereits mit der daß die Schlachthofsgesellen bisher mit dem Blut einen schwung­Frage beschäftigt und der Mitarbeiter Kuh der Arbeit haften Handel betrieben und dadurch Ministereinkommen von geber Zeitung" ist zu der Schlußfolgerung gelangt, daß wöchentlich 1200 m. erhalten hätten. Hiergegen nahmen die nicht die Löhne der Arbeiterinnen zu niedrig, sondern die Dresdener   Fleischergesellen in nachstehendem Protest Stellung, den der Arbeiter zu hoch seien. Unter diesen Umständen haben wir mit einigen durch die Zeitverhältnisse gebotenen Kürzungen die Arbeiter alle Veranlassung, die Entwickelung der Frauenarbeit wiedergeben: Aus dem Artikel liest man heraus, daß wohl auch aufmerksam zu verfolgen, damit hier nicht eine Schmuskonkurrenz hier in Dresden   solche Verhältnisse bestehen sollen, und da gegen großgezogen wird, die für die Organisationen verhängnisvoll werden wärtig System darin zu liegen scheint, daß man die Fleischer­fönnte. Einzelne Gewerkschaften haben sich schon in dieser Hinsicht gesellen als Fleischberteuerer hinzustellen versucht, so wollen wir beim Neuabichluß von Verträgen gesichert. Auch für die Holz- nur feststellen, daß in Dresden   die Fleischergesellen mit dem Blut arbeiter dürfte es fich als notwendig erweisen, in Zukunft bei Lohn- feinen Handel treiben können, weil das Vieh, das durch die bewegungen und Tarifabschlüssen der Frauenarbeit das regste Interesse Fleischermeister geschlachtet wird, dem Besitzer des Tieres gehört, zu schenken. und die Tiere, die für die Konservenfabrik geschlachtet werden, an Die Kommission hat befonders im Dsten Berlins   eine größere einen Zwischenhändler verkauft werden, der allerdings mit 100 Pro3. Zunahme der weiblichen Arbeit feststellen können. Poliererinnen Aufschlag weiter verkauft Mit vollem Recht weist der Vorstand und Beizerinnen sind reichlich eingestellt worden und zwar der Dresdener Fleischerinnung den ganzen Verdacht zurück und zu Anfang weniger aus Mangel an männlichen Arbeitern als aus gibt auch die Löhne der Fleischergesellen mit dem Trinkgeld der Rücksicht darauf, daß die Männer höhere Löhne bekommen. Die Wahrheit entsprechend auf 40 bis 60 M. wöchentlich an. Wir wollen Umfrage hat die Stommission statistisch dargestellt. In einem Betrieb roch darauf hinweisen, daß diese Löhne für eine 82stündige Arbeits­arbeiten die Frauen 51 Stunden und erhielten 42 Pf. die Stunde. zeit in der Woche gezahlt werden, es tommt also ein Stundenlohn Sie haben nachträglich 45 Pf. verlangt und der Unternehmer hat von 50 bis 70 Pf. Heraus. Dabei muß die Arbeit in falten Räumen ihnen geantwortet: Gut, das sollt ihr bekommen, aber drei und mit großer Kraftanstrengung geleistet werden, ohne daß es jetzt Lagen müßt ihr pro Tag machen, sonst werdet ihr entlassen." Der möglich ist, geregelte Essenspausen einzuhalten. Wohl find sich die

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Ausland.

Aufhebung des 50 Meter- Erlaffes gegen kämpfende Arbeiter in Basel  .

Jm Sommer 1912 war in Basel   ein Schlächtergeschäft von der organisierten Arbeiterschaft boykottiert worden und zur Durchfüh­rung des Boykotts wurden in der Nähe des Geschäfts an das Publikum Boykoitzettel verteilt. Der Kampf drehte sich um den Abschluß eines Tarifvertrages, den der Lebens- und Genußmittel­arbeiterverband von der betreffenden Firma verlangt, diese aber verweigert hatte. Auf Betreiben der Basler   Mezgermeisterinnung erließ die Polizei ein Verbot, auf eine Entfernung von 50 Metern von dem Geschäft Posten zu stehen, oder Zettel zu verteilen. Die organisierte Arbeiterschaft wehrte sich gegen diese ungesehliche Parteinahme der Polizei für die boykottierte Firma, und nunmehr nach Jahren hat die Regierung den Polizeierlaß als gesetz­widrig aufgehoben. Seinen damaligen Zwed hatte er freilich er­reicht, indem er die Arbeiterschaft an der erfolgreichen Durchführung des Boykotts hinderte, so daß der Geschäftsdespotismus der Metzger­meister triumphieren konnte.

Eingegangene Druckschriften.

Die Lösung der Boden- und Wohnungsfrage durch Staat und Gemeinde. Von C. Harz. 30 Vf. Verlag: Gebr. Harz, Altona   a. E. Dokumente des Fortschritts. 9. Jahrg. Januarheft. Internationale Revue, herausgegeben von Prof. Dr. N. Broda. Jährlich 4 Heste, 5 M. M. Drechsel, Bern  .

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Mikrosmos. Zeitschrift für angewandte Mikroskopie. 9. Jahrgang. eft 8-10. Jährl. 12 Hejte nnd 2 Buchbeil. 5,60 M. Bulgarien  und die Bulgaren  . Von Dr. K. Floeride. Broch. 1 M. Frandh, Stuttgart  .

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Verantw. Redakt.: Alfred Wielevy, Neukölln. Inseratenteil verantw. Zb. Glode, Berlin  . Druk u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl