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Jahr und für das Laufend der durchschnittlichen Bevölkerung, den 4. März, bormittags von 11-11 Uhr, im Kommissionszimmer| Nun forderte die Klägerin vor dem Gewerbegericht, daß ihr Antaly nur 14,32 in 1914, aber 15,34 in 1915. Das Beispiel des Gemeindeverwaltungsgebäudes, Veitstr. 5, statt. Die Vertreter nicht nur den genannten Betrag, sondern außerdem noch 75 M. rüd­dieser beiden Monate zeigt, wie bedenklich es ist, Monats- für diejenigen Personen, die sich nach Maßgabe des§ 46 der Land- ständigen Arbeitslohn zable. Antaly selbst war nicht erschienen. ergebnisse zu solchen Betveisen zu mißbrauchen. Da die gemeindeordnung vermöge ihres Grund befizes in der Aus- Er hatte eine Vertreterin gesandt. Diese sagte, viele Arbeiterinnen Sterblichkeit sehr wesentlich von der Witterung beeinflußt wird, so übung des Stimmrechts vertreten lassen dürfen, haben sich über hätten ja von Antaly ihr Geld nicht bekommen, aber die Klägerin kann die Zahl der Sterbefälle einzelner Monate sehr bedeutende ihre Vertretungsbefugnis durch Vorlegung einer Vollmacht auszus habe ihren Lohn erhalten und nichts mehr zu fordern. Als der Ver­Schwankungen erleiden, und selbst für ganze Jahre lassen oft die weisen. Diese Vollmachten müffen jeden Zweifel an ihrer Richtig treterin des Beklagten die Abtretungsurkunde vorgehalten wurde, Sterbeziffern noch den Einfluß günstiger oder ungünstiger Witterung feit ausschließen. Im ersten Wahlbezirk der dritten Abteilung meinte sie, das sei kein Arbeitslohn, sondern ein Geschenk an die erkennen. Die Sterbeziffern der zwölf Monate, immer beredmet auf findet in diesem Jahre keine Ergänzungswahl statt. Geliebte, auf das diese keinen Rechtsanspruch habe. Eine Zeugin das ganze Jahr und für das Tausend der durchschnittlichen Bevölkerung, M., die, ebenfalls mit einer Abtretungsurkunde von Antaly ver waren( ohne Totgeburten) nach Angabe des Berliner   Statistischen Amis Beschluß des Wahlvereins Bohnsdorf. sehen, bei der Firma Zadud mit der Klägerin zusammen in 1914 und in 1915: Januar 14,78 und 17,21, Februar 15,30 der In der letzten Mitgliederversammlung wurde Bericht erstattet traf, will bei dieser Gelegenheit aus dem Munde und 17,25, März 14,59 und 16,31, April 14,81 und 16,13, von der Vorsitzendenkonferenz des Kreises Teltow   und nachstehender Klägerin gehört haben, daß sie von Antaly nichts mehr Mai 14,62 und 15,01, Juni 13,92 und 15,27, Juli 13,66 und 13,62, Beschluß gefaßt: zu fordern habe... Auch diese Zeugin meinte, Antaly habe August 14,34 und 13,03, September 14,36 und 12,84, Oftober 14,01 Die Mitglieder des Wahlvereins Bohnsdorf erklären sich mit wohl der Klägerin etwas zuwenden wollen, weil sie damals und 13,64, November 14,32 und 15,34, Dezember 16,73 und 16.46. der Abstimmung der Vorsitzendenzusammenkunft vom 30. Januar ein Liebesverhältnis mit ihm gehabt habe. Die Klägerin bestritt Aus dieser Zusammenstellung ersehen wir, daß in 1915, berglichen nicht einverstanden, da diese ein öffentliche& Urteil über die ganz entschieden, daß zwischen ihr und dem Beklagten ein Liebes­mit 1914, der Winter und der Frühling bis zum Sommeranfang Haltung unseres Reichstagsabgeordneten bezüglich der Kreditbewilli- verhältnis bestanden habe. Aber, sagte sie, die Beugin ſei mit hin ungünstigere Ergebnisse brachten, aber im Hochsommer bis gung nicht abzugeben. berechtigt ist. Die Parteigenossen erklären Antaly ausgegangen. Darauf erwiderte die Zeugin, Antaly ſei ja in den Herbst hinein die Ergebnisse günstiger waren. Der Weitere Bemerkungen weiter, daß eine solche Zusammenkunft nur einen informatorischen mit allen seinen Arbeiterinnen ausgegangen. Durchschnitt aus dem ganzen Jahre ſtellt sich für 1914 auf 14,62 Charakter haben kann, und eine solch entscheidende, von ihr getroffene dieser Art schnitt der Vorsitzende ab mit den Worten: Wir wollen Sterbefälle pro Tausend der Bevölkerung, für 1915 auf Abstimmung eine reistonferenz erledigen muß, in welcher nicht zu tief in die Herzensangelegenheiten des Beklagten hinein­15,18 Sterbefälle pro Tausend der Bevölkerung, so daß im ganzen die Genossen nach Stärke der Mitgliederzahl vertreten sind." steigen." die Sterblichkeit nicht abgenommen, sondern zugenommen hätte. Bu beachten ist freilich, daß die übliche einfache Vergleichung der Gestorbenenzahl mit der Bevölkerungszahl, wobei Eigenart und Aenderungen der Bevölkerungszusammenießung unberücksichtigt bleiben, teinen sicheren Maßstab für die Sterblichkeit zu geben ver­mag. Das gilt besonders für die Kriegszeit, in der die männliche Bevölkerung gerade ihren kräftigsten Altersklassen großenteils an das Heer abgegeben hat.

Selbstmord auf den Eisenbahnschienen berübte am Sonnabend abend zwischen Karlshorst   und Sadowa eine junge, etwa 22 jährige Frau. Als gegen 8 Uhr ein Stadtbahnzug herannahte, warf sich die Lebensmüde vor die Maschine und wurde überfahren. Der Frau wurden der Kopf, die Arme und Beine abgetrennt, so daß der Tod auf der Stelle eintrat. Die Persönlichkeit der Selbstmörderin konnte noch nicht festgestellt werden, da Ausweispapiere bei ihr nicht vor­gefunden wurden. Die Verstorbene hat rotblondes Haar und trug fchwarzes Kleid, schwarzen Mantel und schwarzen Hut mit Feder­bejazz. In der Geldtasche fand man außer einigem Kleingeld eine

Berliner   Brotmarke mit der Nummer 21 409.

Schwere Brandverletzungen erlitt die Tochter Charlotte des Arbeiters Dünnebier in der Liesenstr. 10. Sie tam mit ihrem Kleidchen der Feuerung in der Küche zu nahe und erlitt besonders am Unterleib gefährliche Brandwunden, die ihre sofortige Ueber­führung nach dem Rudolf- Virchow- Krankenhaus erforderlich machten.

Städtische Heil- und Erziehungsanftalt.

Lebensmittelverkauf in Mariendorf  .

Die Gemeinde Mariendorf   verkauft durch die Kaufleute grüne Erbsen und weiße Bohnen. Der Preis beträgt bei beiden 50 Bf. für das Pfund. Die Geschäfte sind durch rote Blafate fenntlich gemacht. Außerdem wird im Rathause, Zimmer 10-11, werktäglich bon 9-1 Uhr vormittags fondensierte Milch zum Preise von 80 Pf. für eine 490 Gramm- Dose, 75 Pf. für eine 450 Gramm- Dose und 72 Pf. für eine 430 Gramm- Dose verabfolgt.

Jugendweihe in Adlershof  .

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Die Verhandlung endete mit der Verurteilung des Be­tlagten zur Zahlung von 84,70 Mart, weil dieser Be­trag als schuldiger Arbeitslohn durch die Abtretungsurkunde an ertaunt sei. Die weitere Forderung der Klägerin wurde abgewiesen, weil es hierfür an einem Beweis fehlte.

Gerichtszeitung.

Wirkungen des Alkohols.

Ein unbedeutender Wirtshausstreit, der ein Menschen­Sonntag, den 2. April, nachm.2 Uhr, findet in Adlershof  , Gesellschafts- leben zum Opfer gefordert hat, lag der Verhandlung zugrunde, haus, Bismarditr. 29, die Jugendivethe für die Drte Adlershof  , Alt- mit welcher gestern eine neue Tagung des Sch wurgerichts Glienice und Bohnsdorf   statt. Die Beteiligung ist kostenlos. Es am Landgericht I unter Vorsitz des Landgerichtsdirektors ist nicht unbedingt notwendig, daß die Eltern oder Kinder aus der Splettstößer begann. Landeskirche ausgeschieden sein müssen, um an der Feier teilnehmen 34 fönnen. Meldungen nehmen entgegen: Mar Schönfeldt, Adlershof  , Handjernstraße 2, parterre; Gustav Uhlig  . Alt- Glienicke  , Wilhelm­straße 10; Franz Walter, Bohnsdorf  , Paradiesstraße 6.

Soziales.

Kranfcuunterstützung und Wahlrecht.

ein

Wegen Körperberlegung mit Todeserfolg war August 8e pernid, ein vielfach vorbestrafter Mensch, angeklagt. Am Abend des 8. Juni hatte der Angeklagte in angeheitertem Zu­stande ein Schanklofal in der Nähe des Königstors betreten, in welchem ein elektrisch betriebenes Klavier Musik machte. Er fing bald an, nach den Klängen der Mufit zu tanzen und Allotria zu treiben, wobei er mehrere Gläser umriß, die zu Boden fielen. Als ihn ein Gast aufforderte, sich anständig zu benehmen, wollte er diefem zu Leibe gehen, doch verstand es ein anderer Gast, die Streitenden zu trennen. Nunmehr richtete sich der ganze Zorn des Angklagten gegen den Friedensstifter und als dieser das Lokal und Bekanntlich hat das Oberverwaltungsgericht seit länger als einem verließ, trat der Angeklagte auf ihn zu stieß ihm Es ist vielfach die Wahrnehmung gemacht worden, daß Kinder, bereit gehaltenes Messer mit solcher Gewalt in die wegen pihchischer Mängel von dem Schulbesuch ausgeschlossen Jahrzehnt an der unsozialen Auffassung festgehalten: die für eine Vor diesem werden mußten, von den Erziehern, troß der dringenden Mahnung Ehefrau oder deren Kinder gewährte Krankenhausbehandlung gilt die Seite, daß die Leber erheblich verletzt wurde. der Schulbehörde, nicht der für die Erziehung derartiger Kinder ein- als Armen unterstützung des Ehemannes, falls der Frau oder den eine Stichwunde beigebracht. Der Verlegte sant blutend zu Boden verhängnisvoll gewordenen Stoß hatte ihm der Angeklagte schon gerichteten in Berlin  - Wittenau   belegenen sogenannten diotenanstalt Kindern die Krankenhausbehandlung ohne Bezahlung gewährt ist, und mußte nach dem Krankenhause gebracht werden, wo er nach Dalldorf" zugewiesen worden sind, weil die Eltern der Ansicht weil sie unterstützungsbedürftig waren. Demnach verliere, wenn die wenigen Tagen verstorben ist. waren, daß der Name Idiotenanstalt" und die Ortsbezeichnung Der Angeklagte behauptete, so bes. Dalldorf den Kindern in ihrem späteren Leben einen Makel auf Kosten für die Krankenhausbehandlung nicht zurückerstattet werden, der trunken gewesen zu sein, daß er von dem ganzen Vorfall nichts wisse. Die drücken würde. In der Tat trifft der Ausdrud Idiotenanstalt" Ehemann sein kommunales Wahlrecht. An dieser Anschauung hat Die Beweis aufnahme bestätigte die Behauptung nicht.- für die Anstalt nicht zu. Die Anstalt ist nicht dazu be- das Oberverwaltungsgericht in einer am 17.d.M.ergangenen Entscheidung Geschworenen verneinten mildernde Umstände. stimmt, Idioten" im Sinne der Armengefeße zu verpflegen, festgehalten. Sie betrifft einen Beschluß der Stadtverordneten  - Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu 5 Jahren Bucht­sondern ausschließlich erzieherischen Zweden zu dienen. Sie versammlung zu Altona  , die mit Recht Chemänner, deren Wahlrecht aus und 5 Jahren Ehrverlust unter Anrechnung von 3 Monaten soll sich der Erziehung von geistesschwachen Kindern widmen, aus dem erwähnten Grunde gestrichen war, in die Wählerliste wieder der Strafe auf die Untersuchungshaft. die mit Rücksicht auf ihre besonderen Eigenschaften, vielfach aufnahm. auch mit Rücksicht auf die häuslichen Verhältnisse, auch nicht mehr Dies Beharren des Oberverwaltungsgerichts an der unsozialen

Der tödliche Schreckschuß.

Um 10 000 Mart bestohlen wurde in der Nacht zum Sonntag Weißensee. Engel besitzt dort ein eigenes Grundstück, auf dem er der Bäckermeister Wilhelm Engel   aus der Parkstraße 4 zu Berlin­allein mit seiner Familie und einem Bäder wohnt. In der Nacht zum Sonntag haben sich Einbrecher, die sich wahrscheinlich abends auf dem Hinterlande verbargen und einschließen ließen, mit Gewalt Zugang zur Bäckerei und dem Kontor verschafften. Vom Hofe aus stiegen sie durch ein Fenster, in dem sie eine Scheibe zertrümmerten, zunächt in die Backstube ein. Dann erbrachen sie die Kontortür, nachdem sie den Drücker herausgerissen hatten. In einem einfachen, rohgearbeiteten Holzschrank, der zur Aufbewahrung der Geschäfts­bücher dient, fanden die Einbrecher ein Holzfästchen mit Drahteinsatz. schön. Aber ist die Aenderung des besprochenen Mißstandes. das für über 10 000 Mart bares Geld enthielt. Sie entleerten es feines Inhalts und entkamen mit der Beute unbemerkt. Unter dem nicht mehr wert als eine Vertröftung für die Zukunft? Seit einem gestohlenen Gelde befinden sich mehrere Tausendmarkscheine und für Jahrzehnt ist die Sache spruchreif. Was hindert ein endliches 2000 Mart Fünf- und Dreimarkstücke. Das übrige sind kleinere Vorgehen? Scheine und Münzen. Der Einbruch wurde gestern morgen entdeckt, als der Meister sein Kontor aufsuchte.

in der Hilfsschule gefördert werden können. Idioten im eigentlichen Auffassung, die Familienmitglieder seien in dem Krankenhaus nicht Wegen fahrlässiger Tötung hat das Landgericht Grau­Sinne, d. h. bildungsunfähige schwachsinnige Kinder, deren Ver­pflegung dem Landarmenverbande als eine gesetzliche Pflicht obliegt, lediglich deshalb aufgenommen, weil sie trant, sondern weil sie denz am 11. November v. J. den Wirtschaftsinspektor nimmt die Anstalt grundsätzlich nicht auf. Um diesen Verhältnissen arm scien, macht dringend die vor Jahren, bereits allgemein bermiftag des 17. Juli v. J. fab der Angeklagte auf einem Nitin Otto Borries zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt. Am Nach­gerecht zu werden, hat der Magistrat schon bor längerer Zeit belangte Aenderung der Gefeßgebung erforderlich. Tas Reich hat die Nähe ſeines reifen, den Namen der una zu ändern und Städtische bekanntlich im Jahre 1908 burch Gefst festgelegt, daß Krankenaulagen an dem Majen spielen cut to a barber in den Eins von ihnen Jogar auf Heil und Erziehungsanstalt ohne Ortsbezeichnung zu hilfe nicht als Armenunterstützung im Sinne des Reichswahlrechts einen Baum geklettert. Er drohte den Kindern, die daraufhin eilig benennen. Es ist zu hoffen, daß dadurch das Vorurteil, das viele zu gelten hat. Anders steht es mit Preußen. Dort ist allerdings davonliefen. Um seiner Warnung auch für die Zukunft noch etwas Eltern abschreckte, ihren geistig schwachen Kindern die notwendige Erziehung in einer Anstalt zuteil werden zu lassen, endgültig be- ein Entschluß angenommen, der eine ähnliche Aenderung der für Nachdrud zu verleihen, gab der Angeklagte aus seinem Revolver seitigt werden wird. Preußen in Betracht kommenden Wahlgejeze für das Land, die Provinzen, Kreise und Kommunen schafft. Die Regierung hat diesem Verlangen aber bisher nicht entsprochen. In der jezigen sonders dringend ist, sollte endlich der angeführte Mißstand besei­3eit, in der soziale Fürsorge im Interesse der Allgemeinheit be­tigt werden Sein Fortbestehen wirkt auch ungünstig auf den Ge­fundheitszustand von Kindern und Frauen ein. Denn er wirkt der Bereitwilligkeit zum Aufsuchen eines Krankenhauses entgegen.

Die große Berliner   Straßenbahn ist infolge weiterer Ein­berufungen von Fabrern genötigt, vom 22. d. M. ab den Betrieb der Einfeßlinie 20E. Neukölln- Dönhoffplay auf die Zeit des Früh verkehrs von 6-9 Uhr vormittags zu beschränken.

Aus den Gemeinden.

Das Neuköllner Mieteinigungsamt im Jahre 1915. Im Kalenderjahr 1915 wurden beim Mieteinigungsamt der Stadt Neukölln 4222 neue Anträge auf Mieteinigung gestellt, und zwar 1537 schriftlich und 2685 mündlich, 3178 von den Vermietern und 1044 von den Mietern.

Es wird jest viel über Erhaltung und Mehrung der Volks­traft geschrieben und gesprochen. Es ist glaubhaft behauptet, alle Zweige der in Betracht kommenden preußischen Ministerien be­schäftigten sich eifrig mit dieser Frage. Das ist auch recht gut und

Arbeits- und Liebesverhältnis.

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noch einen Schreckschuß ab, indem er die Waffe nicht in der Rich­tung der Kinder, sondern seitwärts nach oben hielt. Dabei traf er unglücklicherweise einen achtjährigen Knaben, der noch auf einem letzte starb zwei Tage später im Krankenhause. Die von dem An­Baum saß und sich vor dem Angeklagten in dem Geäſt verſtedt hatte. Die Kugel war dem Knaben in den Kopf gegangen, und der Ver­geklagten trok des auffallend niedrigen Strafmaßes eingelegte Re­vision wurde jezt vom Reichsgericht verworfen.

Aus aller Welt.

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Lawinenkatastrophe im Hochkönigsgebiet. Ueber 100 Personen verschüttet.- 55 Leichen geborgen. Ein furchtbares Lawinenunglück ereignete sich am Sonn­abendnachmittag im Hochfönigsgebiet( Berchtesgadener Alpen  ). Vom Kälberriedel herab gingen zwei mächtige Staublawinen und begruben die Schweizerhütte unter sich, welche teilweise Die Klägerin ist bei mir erstens als Braut, zweitens als demoliert wurde. Stimannschaften, welche mit dem Stepperin mehr untätig als tätig gewesen." Mit diesen Ausschaufeln der an den beiden vorangegangenen Tagen ge­Worten leitete der Schneidermeister Antaly die Beantwortung fallenen Schneemassen beschäftigt waren, wurden durch die einer Klage ein, welche Fräulein Frida W. beim Gewerbe- Lawinen verschüttet. Sofort wurden Rettungsarbeiten gericht gegen ihn erhoben hatte. Als das nicht gerade all eingeleitet, an denen sich auch eine von Salzburg ent­Bis Sonntagabend tägliche Doppelverhältnis zwischen den Parteien im Laufe der fandte Sanitätspatrouille beteiligte. Verhandlung erwähnt wurde, bemerkte der Vorfißende:" Man wurden 55 Tote und 49 Verlegte geborgen, welche soll die rauhen Bedingungen eines Arbeitsverhältnisses nie nach dem Reservespital in Bischofshofen   geschafft wurden. Un mit den zarten Herzensneigungen eines Liebesverhältnisses gefähr 30 Personen werden vermißt. Die Aus­berknüpfen. Das gibt erfahrungsgemäß immer ein Unglück." grabungen gestalten sich äußerst schwierig, weil die Gefahr be­-Dieser Satz trifft im vorliegenden Falle zu. Das Unglück steht, daß noch weitere Lawinen niedergehen. Es ist auch der Klägerin ist, daß sie, so lange zarte Herzensbeziehungen wenig Hoffnung vorhanden, daß die noch Verschütteten lebend mitsprachen, dem Beklagten ihren Arbeitslohn stundete, den sie geborgen werden können. aber nicht befam. als sie sich auf die rauhen Bedingungen des Arbeitsverhältnisses berief.

Eine reizende" Idee.

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Von diesen Anträgen wurden 601 vor oder während der Ver­handlung vor dem Mieteinigungsamt zurückgezogen. In 360 Fällen Ein anderes Lawinenunglück ereignete sich Sonntagnachmittag erfolgte eine Vertagung. 150 Sachen sind noch nicht zum Abschluß Schneidermeister Antaly ist unseren Lefern fein Unbekannter. auf dem Skiausflugsort Birgiz Köpfl( Tirol). Zwei Men= gelangt. Bei den 3191 endgültig erledigten Sachen scheiterten nur wir haben ihn schon vor Monaten der Deffentlichkeit vorgestellt. fchen fielen ihm zum Opfer. Die Leiche des einen der in 274 Fällen die Vergleichsverhandlungen, während in 2917 Fällen Damals war er bei der Schlichtungsfommission der Militärschneider Verunglückten ist bereits geborgen, es ist ein Mann namens Reiter. ein Vergleich geschlossen wurde. Die verglichenen Streitfachen von 10 bis 15 munteren jungen Mädchen verklagt, die er in seiner Der andere, der Landesinspektor Dr. Joseph Alton, fonnte noch betragen also rund 90 Proz. sämtlicher endgültig erledigter Anträge. Arbeitsstube beschäftigt hatte. Aus den Verhandlungen vor der nicht aufgefunden werden. An Sigungen sind in dem gleichen Zeitraum 185. an Einigungs- Schlichtungsfommission ergab sich ohne Zweifel, daß Antaly an den verhandlungen mit Einschluß der Vertagungen insgesamt 4302 ab- jungen Mädchen nicht nur die Arbeitskraft, sondern auch das Ewig­gehalten worden, durchschnittlich also 25 in jeder Sigung. weibliche zu schäßen wußte, und daß seine Werbungen um die Gunst Das Amtsgericht Neukölln   hat außerdem während des In der christlichen Arbeiterbewegung spielen bekanntlich oft Jahres 1915 in 164 Mietstreitfachen ein Gutachten des Miet- einzelner Arbeiterinnen, zu denen er sich besonders hingezogen fühlte, nicht erfolglos geblieben sind. In einem der vor der Schlich- Personen eine Rolle, die sich aus philanthropischen oder anderen einigungsamtes über die Gewährung einer Zahlungsfrist und die tungskommission gegen Antaly verhandelten Prozesse befand Gründen dieser Bewegung annehmen, die aber ebensowenig von Beseitigung der Verzugsfolgen erbeten. sich unter den Klägerinnen auch Frida W. Sie erklärte den wirklichen Bedürfnissen des arbeitenden Volfes wissen wic Samals, sie habe die Klage nicht eingereicht, anscheinend habe von den gewerkschaftlichen Grundsäßen einer Arbeiterorganisation. Antaly für sie gegen sich selbst Klage erhoben. Nach dieser Erklärung Auf was für Einfälle diese Personen manchmal kommen, zeigt ein Jm März finden die regelmäßigen Ergänzungswahlen zur Ge- wies die Schlichtungskommission die Klage von Frida W. wegen Vorkommnis in Kassel  , über das die christliche Zeitschrift Dic meindevertretung statt. Für die dritte Abteilung ist im mangelnder Aftiblegitimation ab. Die Forderung, welche Frida W. zweiten Wahlbezirk für die Dauer von sechs Jahren ein Gemeinde- damals vor der Schlichtungsfommission nicht geltend machen wollte, Heimarbeiterin kürzlich berichtete. bertreter zu wählen, der Hausbefizer fein muß. Die Wahl findet erbob sie jetzt nachdem ihre freundlichen Beziehungen zu Antaly anderem: statt Donnerstag, den 2. März, von 2-7 Uhr nachmittags im fich in feindliche gewandelt hatten beim Gewerbegericht. Hier Restaurant Hamused. Hauptstr. 6. In der zweiten Abteilung legte sie ein von Antaly unterzeichnetes Schriftstück vor, durch das find zwei Gemeindeverordnete zu wählen, die beide Hausbesiger er von einer Forderung, die er angeblich bei der Firma Zaduck hat, sein müssen. Deren Wahl findet am Freitag, den 3. März, nach der Klägerin den Betrag von 84,70 M. für rückständigen Lohn abtritt. mittags von 4-6 Uhr in demselben Lokale statt. In der ersten Als Frida W. diese Abtretungsurkunde bei der Firma Zaduck in Geld Abteilung sind ebenfalls zwei Gemeindeverordnete zu wählen, von umfegen wollte, wurde ihr geiagt: Die Zettel von Antaly kennen denen einer Hausbefizer sein muß. Diese Wahl findet Sonnabend, I wir schon. Die haben gar keinen Wert. Darauf zahlen wir nichts."

Gemeindewahlen in Tegel  .

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Tas Blatt schrieb unter

,, Nun möchten wir noch von einer ganz reizenden Idec berichten, die unsere Rassenführerin hatte, und die sic auch gleich in die Tat umsette; vielleicht findet die Sache auch in anderen Gruppen Nachahmung. In der Novemberversammlung schlug unsere Kassenführerin unsern Mitgliedern vor, sie möchten doch auch einmal ihre Kinder etwas tun lassen für den Krieg. Jedes Kind sollte