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Preise von Lebensmitteln

in Groß- Berlin.

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die bisher rund 22 Millionen Mart bereits bewilligt worden sind und wovon schon ein Teil verausgabt worden ist.

Der Magistrat begründet seinen Antrag mit dem Hinweis auf die geringen zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte und mit den hohen Materialkosten. Er meint, daß nach Beendigung des Krieges die Inangriffnahme dieser Arbeiten der bann eintretenden größeren Arbeitslosigkeit leichter abhelfen könnte und die Arbeiten auch billiger ausgeführt werden könnten als heute. Es wird trotzdem genau ge­prüft werden müssen, ob nicht Bauten, die der Fertigstellung ent­gegengehen, wie beispielsweise die Erziehungsanstalt in Struveshof  , auch im Interesse der Allgemeinheit nicht doch zu Ende zu führen find.

Zur Vervollständigung sei noch bemerkt, daß neben der agra­rischen auch die sozialdemokratische Presse an diesen Zuständen durch ihre Hezereien nach Meinung der Fleischer schuld sei. Wie sich die agrarische Bresse damit abfindet, ist ihre Sache. Der Deutschen  Feischer- Zeitung sei es aber gesagt, daß es gerade die sozial­Das Berliner   Statistische Amt hat in seinem allmonatlich demokratische Partei und Presse waren, die von Kriegsanfang Maß erscheinenden Bericht über Lebensmittel des Kleinhandels nahmen gefordert haben, die diese Zustände unmöglich gemacht hätten. jezt das Ergebnis für Mitte April 1916 veröffentlicht. Die Bevölkerung sollte mit Nachdruck von der Gemeinde ver­Befragt wurden die Konsumgenossenschaft Berlin   und Um- langen, die Fleischversorgung in eigene Regie zu übernehmen. gegend und der Beamtenwirtschaftsverein Berlin  , doch blieben die Auskünfte wieder sehr lückenhaft. Für die wenigsten Polizeiliche   Durchsuchung sämtlicher Schlächterläden. Waren haben beide Konsumentenorganisationen einen Preis genannt, oft liegt nur von der einen oder der anderen dieser Fleischhändlern des Landespolizeibezirks Berlin   ist zweds Feststellung wir gestern veröffentlichten, sollen auch Anwendung finden auf die Das Polizeipräsidinm teilt mit: Bei sämtlichen Schlächtern und Organisationen eine Angabe vor, und in vielen Fällen fehlt der Zurückhaltung eine eingehende Durchsuchung der Läden, Lager- Arbeiter und Arbeiterinnen in der Wollhutindustrie. von beiden die Antwort. Die Reihe der Waren, die nicht und sonstigen Räume der Geschäftsinhaber angeordnet worden. mehr geführt wurden, ist von Monat zu Monat größer ge­worden. Wir geben eine Auswahl der Antworten für April Fleischwaren mit Sicherheit ausgeschlossen. Durch diese Maßregel wird jede unzulässige Zurückhaltung mit 1916 und sehen zur Vergleichung die Preise aus demselben Monat von 1915 und 1914 daneben, wo nur die Konsum- gut tun, freiwillig alles zu verkaufen, was sie auf Vorrat gelegt haben. genossenschaft befragt wurde.

Um Mitte April kostete das Pfund( wo nicht anders an gegeben) in Pfennig:

Heringe( 1 Stüd).

Fettwaren:

Tafelbutter

Margarine

.

Käse:

Briefäie

Vollfetter Holländer Käse

Mühlenfabrikate:

1915

76

1914

1916

Kartoffeln:

Speisekartoffeln( 10 Pfd.) 25

75

65

Wurst, Fleischwaren, Fische:

Büchsenfleisch

112

120

280

Thüringer Fleischwurst. 120

160

200

Feine Leberwurst.

120

140

250

Randleberwurst

110

140

240

Berliner   Mettwurst.. 120

140

240

Beste Thür. Salamiwurst 180

240

400

Gekochter Schinken

160

240

360

Roher Schinken

180

240

360

Berliner   Sülzwurst

90

100

190

.

71

9

23

.

144-152

180

280

80-90 100-110

200

100

120

130 240

Graupen.

22

50

49

·

Kälberzähne

18

36

43

Haferflocken.

. 25-30

32-40

55

Safermehl

32-58

40-58

80

Roggenmehl

14

24

22

Weizenmehl 00

18

26

24

Weizengrieß

25

40

45

Konserven( 2 Pfd.- Dose):

Brech u. Schnittbohnen

33

40

52-58

Kohlrabi mit Grün

32

32

50

Geschnittene Karotten

32

40

42

°

Spinat

50

Stangenspargel

Gemischtes Gemüse.. 55-75

50 60 140-160 140-160 140-180 60-80 95

Kakas, Kaffee, Zucker, Salz:

Kalao.

120

240

500

Schokoladenpulver

100

140

280

Kaffee.

144-192 156-200

288

Malzkaffee

25

40

55

Gebrannte Gerste.

20

35

45

21

11

30 12

Zucker( Melis)

Salz

..

24 12

Die Schlächter werden

Die Unterstützungssätze für die arbeitslosen Tertilarbeiter, die

Betriebsunfall bei der Firma Loewe. Montagvormittag gegen 1210 Uhr ist in der Waffenfabrik von Loewe u. Co., Wittenau  , ein schwerer Betriebsunfall passiert, bei dem ein Mann sofort tot und vier andere in schwerverletztem Zu Der Schlächtermeister Korbel in der Oberberger Straße ersucht stand in das Gerhardtstift übergeführt werden mußten. uns mitzuteilen, daß er von dem ihm von der Stadt gelieferten In der genannten Fabrik waren in den Vormittagsstunden vier Schwein alles bis auf zehn Pfund an die Käuferinnen abgegeben Monteure der Firma Körting, Moabit  , mit Montierungsarbeiten an hatte, als die Polizei bei ihm erschienen sei. Und auch diese letzten einem unterirdischen Heizungsfanal beschäftigt, als plöglich das zehn Pfund habe er nicht zurüdgehalten, sondern nur für Kunden zurückgelegt, die vorher schon bestellt hatten. Es sei ihm gar nicht eingefallen, Fleisch zurückzuhalten.

Was ist Suppenfleisch? Der Magistrat von Neukölln teilt mit: In der Auslegung der Verordnung über die Kleinhandelshöchstpreise für Rindfleisch vom 20. vorigen Monats find als Suppenfleisch ( 1,90 M. je Pfd.) folgende Fleischarten anzusehen:

Blutiger Hals, Flankenzipfel, Hesse mit sämtlichen Knochen. Querrippe gehört zu der Gruppe Fehlrippe, Brust, Kamm, Bug für je 2,30 M. je Pfund.

Bestrafungen wegen der Lebensmittelverordnungen. Das Königliche Polizeipräsidium teilt folgende Straffälle mit: 1. Gemüsehändlerin Anna Fröhlich, geb. Eschbach, hier, Arndt­straße 30 wohnhaft, ist durch polizeiliche Strafverfügung vom 13. April 1916 wegen Uebertretung der§§ 1 und 3 der Verordnung der Preisprüfungsstelle Groß- Berlin vom 28. Januar 1916 mit 3 m. eb. einem Lage Haft bestraft worden, weil in ihrem Verkaufsstande einzelne Warengruppen nicht mit dem Verkaufspreise ausgezeichnet

waren.

2. Gemüsehändlerin Margarete Kuste, geb. Kummert, hier, Meter Straße 8 wohnhaft, ist durch polizeiliche Strafverfügung vom 11. April 1916 wegen Uebertretung der§§ 1 und 3 der Ver­ordnung der Preisprüfungsstelle Groß- Berlin vom 28. Januar 1916 mit 30 M. ev. 3 Tagen haft bestraft worden, weil eine Preistafel im Verkaufsraume nicht von außen deutlich sichtbar angebracht war. 3. Milchhändlerin Minna Aue, geb. Heinemann, hier, Straß­burger Str. 27 wohnhaft, ist durch polizeiliche Strafverfügung vom 21. April 1916 wegen Uebertretung der§§ 2 und 3 der Verordnung der Preisprüfungsstelle Groß- Berlin vom 28. Januar 1916 mit 3 M. ev. einem Tage Haft bestraft worden, weil sie Milch nicht verab­folgte, obwohl sie solche noch besaß.

4. Milchhändlerin Marie Olbrich, hier, Wilhelmshavener Str. 62 wohnhaft, ist durch Strafbefehl des Königlichen Amtsgerichts Berlin- Mitte vom 14. April 1916 wegen Vergehens gegen§ 73 der Verordnung des Bundesrats vom 28. Oktober 1915 mit 10 M. ev. zwei Tagen Gefängnis bestraft worden, weil in ihrem Verkaufs­raume die Bekanntmachung des Bundesrats zur Einschränkung des Fleisch und Fettverbrauches vom 28. Oktober 1915 nicht ausge­hängt war.

Jm April 1916 waren etwas billiger als im Vorjahr die 5. Milchhändlerin Jda Buchlowski, hier, Hussitenstr. 78 wohn­Kartoffeln und das Mehl. Die für April dieses Jahres ver- haft, ist durch Strafbefehl des Königlichen Amtsgerichts Berlin­Mitte vom 14. April 1916 wegen Bergehens gegen§ 6 des Höchst­zeichneten Preise dieser Waren sind Höchstpreise nach neuerer preisgefeges in Verbindung mit der Bekanntmachung vom 4. No Festsetzung. Neue Höchstpreise sind auch für Wurst, Fleisch- vember 1915 und lebertretung der Verordnung vom 28. Januar und Fettwaren festgesetzt worden. Hier aber haben sie für 1916 mit 120 M. eb. 24 Tagen Gefängnis und 30 M. ev. 6 Tagen April 1916 gegenüber März eine weitere Verteuerung ge- Saft bestraft worden, weil sie für einen Liter Milch 35 Pf. verlangt bracht. Beispielsweise stieg von Mitte März bis Mitte April und es ferner unterlassen hatte, den vorgeschriebenen Aushang über der Preis für Landleberwurst von 200 auf 240, für Schinken den Milchpreis im Geschäftslokal anzubringen. bon 300 auf 360, für Tafelbutter von 268 auf 280, dem­entsprechend für Margarine von 160 auf 200. Start stiegen

Leitsätze für Kaffeebereitung.

T- Stück eines Dampfrohres platte und das ausströmende Kondens wasser und der Dampf die dabei beschäftigten Monteure und einen anwesenden Betriebsleiter der Firma Loewe schwer verbrühte. Der Monteur Hahn war sofort tot, während die übrigen vier auf einem schnell als Krankenwagen zurechtgemachten Lastauto nach dem Gerhardtstift gebracht wurden.

Von einem Kraftwagen überfahren und schwer verletzt wurde gestern an der Ecke der Tolziger und Eldenaer Straße ein unbe­fanntes fleines Mädchen. Es erlitt einen Schädelbruch und wurde nach dem Krankenhaus am Friedrichshain   gebracht. Die Verunglückte ist etwa drei Jahre alt und trug ein rotes Kleid, eine weiße Schürze und gelbe Schuhe und Strümpfe.

Vom Spiel in den Tod.

Beim Spielen am Ufer der Havel   in Spandau   hat der 8 Jahre alte Schüler Kurt Jensen, der Sohn des Oberpostassistenten J., den Tod gefunden. Der Krabe vergnügte sich damit, auf der Havel   in der Nähe der Schulenburgbrüde fleine, selbstgefertigte Kähne schwimmen zu lassen. Dabei beugte er sich zu weit vor und stürzte ins Wasser. Er ging fofort unter, geriet unter die dort beranfert liegenden Billen und ertrant. Seine Leiche fonnte noch nicht geborgen werden.- In den letzten vierzehn Tagen sind bereits drei Kinder beim Spielen am Havelufer ins Wasser gefallen und haben den Tod in den Wellen gefunden.

An den Folgen eines Hufschlages gestorben ist ein 43 Jahre alter Koppeltnecht Otto Schmidt in einem Fremdenlogis in der Schlegelstraße. Der Mann flagte, als er am Freitag dort einkehrte, dem Wirt, daß ein Pferd ihn vor den Leib geschlagen habe und daß er starke Schmerzen leide. Er war nach Berlin   gekommen, um sich hier behandeln zu lassen, ging auch am Sonnabend noch aus, sagte aber bei der Rückkehr nichts, was aus seinen Bemühungen geworden fei. Gestern fand ihn der Wirt tot in seiner Stube liegen.

Ein sehr gefährlicher Brand beschäftigte am Sonntag und Mon­tag die Berliner Feuerwehr in der Gerichtstraße 12/13. Dort war in einem Keller der ehemaligen chemischen Fabrit von J. D. Riedel, der jetzt von der A. E. G." benutzt wird, nachts aus unbekannter Urfache ein großes Feuer ausgekommen, das an 8infvorräten und anderen Materialen unbekannter Zusammensetzung schnell reiche Nah­rung gefunden batte. Der Brandmeister ließ angesichts der großen Qualmentwicklung und der süßlichen Dämpfe, die das Atmen erschwerten, die Rohrführer mit Rauchschußanzügen und Sauerstoff­apparaten ausrüsten. Durch fräftiges Löschen mit Rohren stärksten Kalibers fonnte schließlich nach einer Stunde die größte Gefahr be­seitigt werden.

Zweimal wurde die Feuerwehr nach der Köpenider Straße alarmiert. Nr. 10 brannte eine Räucherkammer und 112 eine Woh nung. Zu der Glogauer Str. 16 hatte sich eine weibliche Person mit Gas vergiftet. Sie wurde gerettet und nach dem Urban" ge­bracht. Ferner batte die Wehr in der Alten Leipziger Straße 7/9,

von März zum April auch die Preise für Kaffee und Kakao, Der Kriegsausschuß für Kaffee, Tee und deren Ersatzmittel G. Fehmarnsir. 16, Markgrafenstr. 56 und anderen Stellen zu tun. Unser Rechtsleben und der Krieg. Die Schriften, Das Recht für Staffee von 240 auf 288, für Statao von 320-380 auf 500, m. 5.§., Berlin   W., Bellevuestr. 14, veröffentlicht die nachstehenden während des Krieges"( 40 Bf.) und Die Versorgung dementsprechend für Schokoladenpulver von 160-230 auf 280. Leitfäße für die Kaffeebereitung: Die Preissteigerungen für April 1916 gegenüber demselben Die Güte des Kaffeegetränks leidet sehr häufig unter den Fehlern, der Kriegsteilnehmer, ihrer Familien und ihrer Monat von 1915 und vollends von 1914 treten in der oben die bei seiner Bereitung gemacht werden. Um eine möglichst fach- interbliebenen"( 30 f.) liegen in neuen Bearbeitungen vor, und auch der Führer für den Militärpflichtigen" wiedergegebenen Zusammenstellung so scharf hervor, daß jedes gemäße Ausnutzung des gerösteten Kaffees zu sichern, find folgende Die Arbeiterschaft findet in diesen Schriften den Stoff in einer An Wort der Erläuterung überflüssig ist. ordnung, die ihren besonderen Interessen entspricht. Zu beziehen sind die Broschüren durch alle Buchhandlungen sowie direkt vom Verlag, Buchhandlung Vorwärts Paul Singer u. Co., G. m. b. H., Lindenstr. 3.

Aus Groß- Berlin.

,, Eine wahnsinnige Hete".

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Regeln zu beachten:

I.

Der Kaffee muß frisch geröstet verwandt werden. Im gerösteten Zustand hält Kaffee sein volles Aroma nur furze Zeit.

II.

Gerösteter Kaffee ift troden, am besten in feftverschlossenen Büchsen aufzubewahren.

III.

IV.

Den Fleischermeistern und ihrer Presse ist das Vorgehen der Behörde sehr unangenehm. Die Brandmarkung der Fleischzurüc Der geröstete Kaffee muß furz vor dem Aufguß möglichst fein haltung durch die Presse nennt die Allg. Fleischer- Zeitung" eine gemahlen werden. Je feiner das Kaffeemehl, je höher die Er­wahnsinnige Hezze. Sie schreibt von dem Geschrei hysterischer giebigkeit. Frauen", von Neid und Mißgunst, Ausnahmegefeßen für Fleischer und anderes. Mit diesen Kraftworten wird das Treiben gewisser Fleischer­meister feineswegs aus der Welt geschafft. Weil es an stichhaltigen Gründen zur Entschuldigung fehlt, fangen die Herrschaften mit Schimpfen an.

( 30 Bf.) hat ergänzende Zufäge gefunden, die beute wichtig find.

Aus den Gemeinden.

Fleisch auf Brotkarten in Lichtenberg  .

20 Gramm gerösteter Kaffee( feingemahlen) genügen, um ein schlächter von dem ihnen zugeteilten Schweine fletich 65 Proz., Liter Kaffeegetränk herzustellen.

V.

Die zur Kaffeebereitung dienenden Gefäße müssen peinlichst sauber gehalten werden; schon eine Spur von Fett oder eine sonstige geringe Unreinlichkeit beeinträchtigt das Kaffeearoma.

VI.

Zurückgestellte städtische Banten.

schon

Der Lichtenberger Magistrat macht bekannt, daß die Laden­von dem übrigen Fleisch 90 Proz. im öffentlichen Verkauf an jeder. mann abzugeben haben. Das Fleisch darf nur auf Brotfarten, die die Seriennummer XXVII oder XXVIII haben, abgegeben werden.

Auf eine Brotkarte darf nicht mehr als Pfund Fleisch und an einen einzelnen Haushalt insgesamt nicht mehr als 3 Pfund wöchent­lich verkauft werden. Die Brotkarten sind durch den Geschäfts­stempel des Schlächtermeisters zu entwerten. Die Fleischabgabe er­folgt am Nachmittage von 4 Uhr ab des auf die Fleischzuteilung an die Schlächter folgenden Tages. Schlächter, die diese Bestimmung nicht auf das genaueste innehalten, werden unnachsichtlich von jeder fünftigen Fleischzuteilung ausgeschloffen.

Aenderung in der Ausgabe des städtischen Schweines fleisches.

Noch kräftigere Töne schlägt die Deutsche Fleischer- 8tg." an. Zunächst versucht sie für die Sünder mildernde Umstände geltend zu machen. Sie meint, von Zurückhalten könne feine Stede sein, da es Die Kaffeebereitung ergibt nur dann ein gutes Getränt, wenn nicht ausgeschlossen sei, daß die Fleischer aus Mangel an Arbeits- das Wasser richtig focht, d. h. lebhaft brodelt. Wasser, das fräften, oder wegen der fleischlosen Tage, nicht in der Lage waren, längere Zeit gefocht hat, gibt feinen wohlschmeckenden Kaffee. die Ware zu verarbeiten oder zu verkaufen. Heilige Einfalt! Seit Monaten steigt die Zahl der a- beitslosen Gesellen im ganzen Reiche. In Berlin   dürften mehr denn 500 arbeitslose Fleischergesellen vor- Der Magistrat Berlin   hat beschlossen, den Um- und Er­handen sein und die Fleischermeister haben keine Arbeitskräfte. Wem weiterungsbau der städtischen Gastwirtschaft in Treptow  ( vormals will die Deutsche Fleischer- Zeitung" diesen Bären aufbinden? Weiß Benner) vorläufig zurückzustellen. Ferner sollen zurückgestellt Nach Mitteilung des Neuköllner Magistrats wird von jetzt sie nicht, daß die Innung die große Arbeitslosigkeit benutzt hat, werden: Der Bau einer Kraftzentrale( 250 000 M.) auf dem Gas- ab während der Sommerzeit die Ausgabe des Schweinefleisches an öffentlich aufzufordern, die Löhne herabzusetzen? Die fleisch anstaltsgrundstück in Schmargendorf  , die Herstellung von neuen die Ladenschlächter Dienstags und Freitags nachmittags erfolgen, losen Tage als Entschuldigungsgrund anzuführen, ist lächerlich. Straßen auf dem Gasanstaltsgrundstück an der Müllerstraße damit der Verkauf an dem darauffolgenden Mittwoch und Sonn­Bornehmlich ist längst fertiggestellte Ware gefunden worden,( 227 000 M.), die Eisenbahnunterführung auf dem neuen Gasanstalts- abend stattfinden kann. Der Verkauf des Schweinefleisches an die die schon seit Wochen verkauft werden konnte. Haben gewisse Fleischer- grundstüd in der Wuhlheide( 150 000 m.), die Errichtung einer Bezugsberechtigten erfolgt vom 10. d. M. ab Mittwochs und Sonn­abends nachmittags bis zum Geschäftsschluß. meister ihre Dauerware wegen Gesellenmangel oder der fleischlosen Sohlentransportanlage mit Gleisen( 700 000 m.) an der Danziger Tage nach ihren Privatvillen bringen lassen oder im Schlafgemach Straße, der Neubau des Wasserwerkes Wuhlheide( 4 Millionen 160 Proz. Einkommensteuerzuschlag in Stralau. versteckt? Jeder Unbefangene wird zugeben, daß sie diese un- Mark), die Verlängerung der Brunnengalerie in der Richtung nach In der letzten Sigung der Gemeindevertretung wurden zunächst gewöhnlichen Aufbewahrungsräume in einer bestimmten Absicht ge- Ertner( 250 000 m.), die Erweiterungsbauten auf dem Viehhof wählt haben und sich der Unzulässigkeit ihres Handelns bewußt( 21 Millionen Mark), der Bau der Großmarkthalle in Moabit   die neugewählten Vertreter durch den Gemeindevorsteher in ihr Amt eingeführt. Mit kleinen Abänderungen wurde sodann der Notetat ( 1. Rate 300 000 M.), die Herstellung neuer Straßenbahnen angenommen. Die Einnahme und Ausgabe desselben betragen ( 4 Million Mark), der Neubau für die Erziehungsanstalt 360 000 m. gegen 344 000 M. im Vorjahre. Der Gemeinde­Man hat dem Böbel Gelegenheit gegeben, sein Mütchen an den Strubeshof( 175 000 m.). Außerdem sollen vorläufig ruben: einkommensteuerzuschlag wurde von 125 auf 160 Proz. erhöht. Fleischern zu fühlen, da man Demonstrationen anderer Art sehr ver- die Arbeiten Rolandufer, für die Verbreiterung der Einer Vorlage über Striegsfürsorge für die Textilarbeiter, entsprechend nünftigerweise unterdrückt und ihm so die Möglichkeit, sich dort aus- Landsberger, Invaliden- und Neue König- Straße, für den den Berliner   Grundsägen, wurde zugestimmt. Zum Ankauf von Durchbruch der Linden nach der Beuthstraße, der Josiy Wintergemüse wurden dem Gemeindevorstand die nötigen Mittel zur autoben, benimmt... straße nach der Neuen Königstraße, für die Verbreiterung der Verfügung gestellt. Dresdener Straße, der Straße am Nordhofen  , für die Herstellung Aus der Stadtverordnetenversammlung in Köpenick  . des Jubiläumsplages, die Regulierung der Bellevueftraße und des In der letzten Sizung, am Freitag, den 5. Mai, stellten unsere Reichstagsufers, der Roßstraße, der Alten Jakobstraße, die Bebauung Genossen die Anfrage, ob der Magistrat bereit sei, über den Stand des alten Inselspeichergrundstücks, der Neubau der Stadtbibliothek usw. der Lebensmittelversorgung in Köpenid Auskunft zu geben. Insgesamt tommen Arbeiten in Betracht, für Magistratsdezernent Baurat Kinzer erklärte sich bereit, diesem

waren.

Weiter schreibt das Blättchen in seinem Zorn:

So kam der Berliner   Böbel dazu, Läden zu plündern, un­schuldige Menschen zu mißhandeln, Lebensmittel, die wir notwendiger brauchen tönnen, zu vernichten, und die Polizei ist nicht imstande, es zu verhindern, das ist das Wunderbare."

Die Bevölkerung, die dem Fleischwucher nicht ruhig zufieht, wird als Böbel bezeichnet. Es ist unerhört!

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