Nr. 61-1918
Unterhaltungsblatt des Vorwärts Conabend, 2. mirs
Die grüne Fliege.
( Schluß.)
„ Ach, Herr Profeffor", antwortete dieser, bei uns gibt es ja nichts als Klatschbasen
März
„ Nun und Johann Gal hegt feinen Verdacht? Er scheint doch Methode mußte aber darum bezweifelt werden, weil bekanntlich dem ein fluger Mann zu sein."
„ Der Bauer ist wohl ein fluger Mann, aber was bermag die Klugheit der Männer gegen die Schlauheit der Weiber? Er ahnt nichts."
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Der Profeffor ftand eine Weile in Gedanken verfunfen, dann winkte er dem Richter, ihm zu folgen, und als sie außer Hörweite Nun, da der Profeffor Bescheid wußte, eilte er in den Bauernwaren, fragte er ihn: Gibt es hier im Dorfe nicht eine Klatsch- hof zurück. Es war auch schon die höchste Zeit, denn die beiden base, Herr Nichter?" Rappen waren schon angespannt und icharrten so ungeduldig den Boden, daß die Kiefelsteine flogen. Der Kutscher aber, ein bild. hübscher strammer Bursche, stand vor dem Küchenfenster und scherate mit der Bäuerin. Das Eintreten des Professors unterbrach das Zwiegespräch. Als sie feiner anfichtig wurde, reichte sie ihm das Nun, das ist ohne Zweifel Frau Nebet, das gelbe Gich Honorar mit einigen Dankesworten. Der Professor nickte ihr zu und sagte:„ Während Sie mein Gepäck in den Wagen tragen laffen,
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.So nennen Sie mir diejenige unter ihnen, die diesen Namen am meisten verdient!"
hörnchen."
"
Warum nennen Sie sie das gelbe Eichhörnchen?"
,, Weil ihr Geficht so flein, spißig und gelb ist, wie das eines Eichhörnchens."
So führen Sie mich denn zu Frau Rebek Hin."
In einem der Nachbarhäuser fanden sie die Gesuchte. Die magere, vertrocknete Greifin, deren spiges Gesicht wirklich dem des Nagetierchens glich, strich beim Erblicken der vornehmen Gäste ihre grauen Haarsträhnen zurück und glättete ihre Schürze, denn selbst in ihr war das Weib noch nicht ganz erstorben.
Womit kann ich dienen?" fragte die Alte knigend. Ich möchte unter vier Augen mit Ihnen sprechen," sagte ber
Brofeffor.
„ Dann hätten der gnädige Herr allein lommen sollen, denn ich habe doch auch zwei Augen."
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will ich mich bei dem Kranken verabschieden."
Er fand ihn in derselben Lage, in der er ihn verlassen hatte. " Hat Ihnen meine Frau das Geld übergeben?" fragte Gal gleich mütig. " Ja, ich habe mich eben von ihr verabschiedet; eine schöne, junge Frau!"
Der Krante niďte. Und tüchtig und fleißig!" „ Sie ist zu schön und gut für den Baul!"
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gleichen örtlichen Wetterbild sehr verschiedene allgemeine Wetterlagen angehören tönnen. Die praktischen Versuche aber, die von Dr. Rudolf Schneider von der K. K. Zentralanstalt für Meteorologie in Wien unternommen wurden, wobei man die mehr als dreißigjährige Reihe daß die Kaltenbrunneriche Methode sich in fast allen Fällen als richtig der Wiener Beobachtungen zur Grundlage nahm, baben gezeigt, erwies. Bei der Vorausfage der Bewölfung zeigte sich die stattstische Methode in nicht weniger als 82 Broz. der Fälle als richtig. Im Gegensatz zu 75 Broz, die mit der synoptischen Methode er zielt wurden. Die besten Ergebnisse in einzelnen Monaten waren nach der statistischen Methode von Kaltenbrunner 88 Broz, nach ber synoptischen Methode 85 Proz. Wehnlich zeigte sich das Ver Methode ist der synoptischen insofern unterlegen, als fie natur bältnis auch bei Voraussage der Niederschläge. Die statistische gemäß stets mehr oder weniger örtlich begrenzt sein muß, in diesem alle erscheint sie aber sehr borteilhaft, da sie ermöglicht, noch vor Ausgabe der amtlichen Wetternachricht mit einem Zeitaufwand von nur wenigen Minuten einen zuverlässigen Ausblick auf das örtliche Wetter des fommenden Tages zu gewinnen.
Schnepfenzug.
Die Jäger erwarten Meister Langichnabel, dic Schnepfe, bald aus dem Süden zurück: zu Ofuli, dieses Jahr also am 3. März, soll sie( nach dem bekannten Jägerverse) bereits eintreffen. Der Schnepfenzug war bisher noch ziemlich ungeflärt; in manchen Jahren tritt die Zugicnepfe maffenbaft auf, in anderen Jahren wieder fehlt fie ganz, furz ihr Zug weist allerlei Unregelmäßigkeiten auf. Reihe wertvoller Aufschlüsse über den Schnepfenzug ist nun in den letzten Jahren durch Ningbersuche gewonnen worden, wie Major v. Lucanus unlängst in einem Vortrage darlegte, über den die „ Naturwissenschaften" berichten.
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Für welchen Baul, wen meinen Sie denn, Herr Profeffor?" " Ihren Kutscher! Sollten Sie denn wirklich nichts gemerkt haben; sollte es Ihnen auch nicht aufgefallen sein, daß Ihre Frau in die Operation, die Ihnen das Leben retten würde, nicht willigen wollte?" Der Bauer ward weiß wie die Wand, und die gesunde Rechte „ D diese Schlange, diese Undankbare aber ich will-" „ Nur ruhig, lieber Freund; Sie wissen: Jugend fennt letne Tugend. Uebrigens fann es Ihnen ja gleichgültig sein, ob Ihr Nachfolger Paul Nagy, oder ein anderer fein wird." Der alte Nabob fnirschte mit den Zähnen: Diese Schmach Drien erlegt: Südfrankreich , Ditende, Kent in England, bulbe ich nicht..."
„ Warum nicht gar!" rief der Richter lachend, Ihr habt doch ballte sich zur Faust. allein mehr als hundert Augen, Frau Lahr ."
Frau Rebet lächelte geschmeichelt. Nun ja, der Herr hat mich mit guten Augen gefegnet, ich sehe den Menschen bis ins Innerste hinein und fenne die geheimen Kräfte, die in den Pflanzen und Tieren verborgen find."
Die Alte führte ihre Gäste in ihr dumpfes Stübchen, von dessen niederem Gebält große Kräuterbündel, getrocknete Eidechsen und Kröten berabbingen, und den Staub von einem Stuble wischend, lub sie den Professor ein, Blag zu nehmen. Nachdem der Richter gegangen war, sagte fie:" Jezt sind wir also unter vier Augen, was wünschen Sie, gnädiger Herr?"
Der Professor ließ zwei Silbergroschen in ihre runglige Hand gleiten. Ich möchte einige wahre Worte von Ihnen hören, Frau
Rebel."
„ Ei, et, für solche Ware babe ich bisher leine Stunden gebabi, aber ich kann auch damit dienen. Was wünschen der gnädige Herr zu erfahren?"
* Ich habe mich hier in eine junge Frau verliebt, und möchte fie gewinnen."
Die Alte wiegte bedenklich den Stopf hin und her. Das wird schwer halten," sagte sie bedauernd,„ denn Sie sehen nicht so aus, daß die Frauen fich auf den ersten Blid in Sie verlieben Sie dürfen mir's nicht übelnehmen." ſetzte sie binzu, „ denn Sie verlangten doch ausdrücklich, die Wahrheit zu bören. Uebrigens, wer ist denn die Frau? Jede Rose ist zu brechen. wenn's drauf anfommt."
fönnten.
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Dre Frau des Johann Gal."
Die alte Here ticherte boshaft, die ist nicht zu haben, gnädiger Serr!" Aber Sie fagten doch eben selbst, daß jebe Rose au brechen ist." „ Ja, wenn sie nicht schon ein anderer an seinen Hut gestedt hat!" Das war es, was der Profeffor wissen wollte. Wer ist benn dieser Andere?" fragte er.
ift faum glaublich."
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Töchter der Hekuba.
„ Noch steht es Ihnen frei, diese Schmach zu bindern ; Sie fönnen doch auch mit der kräftigen Rechten die Zügel halten; doc fenn Sie es vorziehen, Ihr Weib freizugeben, so fann Sie niemand zwingen Da sprang der Strante auf, toie ein gereizter Löwe ein dumpfes Grollen, ein zorniges Brüllen drang aus seiner gepreßten Stehle, und den hochgeschwollenen Arm ausstreckend, stöbnte er: , Schnell das Messer her: retten Sie mich, Herr Professor!"
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Eine neue Methode zur Vorausbestimmung des Wetters.
Gewöhnlich wird die Aufstellung der amtlichen Wetterprognose auf Grund der sogenannten synoptichen Methode gemacht, indem gleichzeitige Beobachtungen aus einem weiten, eine große Anzahl von Stationen umfaffenden Gebiet einheitlich bearbeitet und zu fammengestellt werden. Durch ihre Gesamtbeit wird die Wetterfarte bestimmt, auf der man das wefentlichste über die Verteilung des Luftdruckes, die Windverbältnisse, Bewöllung und Niederschlag entuchmen fann. Darum bevorzugt man stets ein möglichst großes Beobachtungsgebiet, das des deutichen amtlichen Wetterdienstes z. B umfaßte in Friedensgetren den europäischen scontinent, England und Irland mit den wichtigsten Stationen an der atlantischen Küste und die nordatlantischen Insein mit Jeland.
PV
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Von zwei im Herbste auf Helgoland Beringten Schnepfen wurde im folgenden Herbste eine in Oldenburg erlegt die andere im Sommer in Südschweden. Fünf bei Peters burg beringte Schnepfen wurden auf dem Zuge an folgenden Landau in der Pfalz und Bifignano in Istrien . In Ostpreußen , befonders auf der Kurischen Rehrung, sowie auf Helgoland , den nord- und ostfriesischen Inseln und der jüblich davon gelegenen Festlandsküste finden häufig im Herbste große Massenzüge von Waldichnepfen statt. Solche Wanderungen wurden 1909 und 1910 im Anfange des Oftobers in Ostpreußen , im November im Nordseegebiete beobachtet. Im November 1910 wurden außer auf Helgo land und im Nordseegebiete auch in Westfalen , im Rheinlande, im Main - Kinzig- Tal sowie in den Bergländern zu beiden Seiten des Rheins bis zum Schwarzwald ungeheure starte Schnepfenzüge beobachtet, woraus ein allmähliches Wordringen der Schnepfen aus Skandinavien , das als Heimat der über die Nordsee wandernden Schnepfen zu betrachten ist, in südwestlicher und füdlicher Richtung bervorgeht. Nach den damaligen Beobachtungen erstreckte sich das Einfallstor dieser Schnepfen an der Festlandsfüste von der Wesermündung bis zur Wester- Ems, also über einen Raum von etwa 130 Kilometer. Das ist eine Bogelzug, Straße" von recht erheblicher Breite.
Alle bieber vorliegenden Beobachtungen lassen sich nach Lucanus in folgende Vermutungen über die Zugrichtungen der Waldschnepfe zusammenfaffen: Schnepfen aus Mittelrußland ziehen nach dem Ballan und Kleinafien; aus Nordrußland ziehen Schnepfen durch Mähren , Stärnten, Jitzien nach Italien , andere durch Ostpreußen nach Südwesten, über die Vogesen , nach Südfrankreich , der Pyrenäenbalbinsel und wahrscheinlich bis Nordafrika . Eine dritte Bugstraße führt aus Nordrußland nach Besten, längs der Meerestliste nach England, Belgien und Nordfrankreich. Aus Standinavien führt eine Schnepfenstraße über Rügen durch Mitteldeutschland nach Südweften, eine andere über Jütland und die Nordsee nach der deutschen und holländischen Küste und weiter nach Südfrankreich und dem westlichen Mittelmeergebiet. Die Alpen werden von den Schnepfen anscheinend überhaupt nicht gefreuzt.
Notizen.
Eine ganz andere Methode, die von Stephan Kaltenbrunner er dacht und 1914 zum erstenmal versucht wurde, schildern jetzt die Naturwissenschaften". Die Voraussegung dieses neuen Weges zur Wetterbestimmung bietet die einfache Regel: Auf gleiche Wetter fattoren folgt wiederum das gleiche Wetter, war also einmal ein Tag schon da, der die gleichen wichtigen Wetterfattoren aufwies wie Der schöne Paul Nagy, der als Kutscher bei den Gal's der heutige Tag, so wird nach menschlicher Voraussicht auch das bient." Wetter des morgigen Tages wieder das gleiche werden, wie es - heaterchronit. Jm Friedrich 2iIeIm .Diefer Knecht sollte mein glücklicher Nebenbuhler sein? Das jenes war, das auf die damaligen gleichen Wetterfaftoren gefolgt städtischen Theater gelangt Sonntag. nachm. 8 Uhr, zu ist." Es handelt sich also um eine rein statistische Methode, und volkstümlichen Breisen die Verdische Oper„ Der Troubadour " zur als die genannten wichtigsten Faktoren" werden babet die Daß die Frau ihn liebt, ist gewiß, denn sie war fürzlich relative Feuchtigkeit, die Windrichtung. Aufführung. die Lufttemperatur bei mir, um einen Liebestrant zu holen, den sie dem Paul geben und ihr nächtlicher Tiefftwert, der Luftdruck und feine Aen Die Nationalgalerie erwarb ein eben von Mar wollte." berung bezeichnet. Die Allgemeingültigfeit ber statistischen 2 febermann vollendetes Porträt, das Richard Strauß darstellt. Hose der an der Scheunentür baumelte, würde sich nie- Run sollte das aber eine Glückseligkeit werden. mand bergreifen, der taugte nur noch, als Mann auf der Vierzehn Tage Urlaub! Schon fühlte er sie in seinem Arm. Stange ins Feld gestellt, die Rehe und Hasen zu schrecken. Seine Augen waren vom Staub der Eisenbahn, vom Ein Roman aus unserer Zeit von Clara Viebig . Sie hoffte jetzt endlich Schlaf zu finden. Aber faum lag langen Wachen und der Helle des Frühlings, die er im Es war eine beklemmende Luft in der Stube. Aber sie im Bett, so hatte sie doch wieder das Gefühl, draußen dunklen Graben nicht gewohnt war, verschwollen und rot Gertrud getraute sich nicht, das Fenster zu öffnen. Da war schleiche jemanb. Dicht zog sie ihr Kind zu sich; als fönne entzündet, als er endlich in Berlin antam. Er fühlte nicht, vorhin doch jemand draußen gewesen und hatte herein- fte bei dem fleinen Störper Schuß finden, schmiegte sie sich daß sie brannten, fühlte auch nicht den Hunger, der sich endgeguckt. Wer fonnte das gewesen sein?! Die Dombrowski an. Ihre Gedanken flatterten umher, sie waren wie auflich meldete; mit dem legten Zug der Vorortbahn fuhr er war längst nach oben gegangen; sie hatte Besuch. Heut war geschredte Vögel, die bang zu einem Horst streben. Bald noch hinaus zu ihr. Es war schon spät, vom Turm der Kirche der aus Berlin gefommen, der Barbier. Daß der Kerl schon ließen sie sich da nieder, bald dort: Gretchen Minta schlug es eins, als er auf den Hof tappte. Sie schlief. Das wieder auf Urlaub war! Gertrud fühlte eine Wut in sich der Mann das tägliche Brot Arbeit Not Krieg Häuschen war ganz dunkel. Db er sie noch weckte? Sie aufsteigen- so eine Schande!- und zugleich eine große der immer furchtbarer werdende Krieg. Nirgendwo ein würde sich sehr erschrecken, wenn es so spät flopfte. Er wagte Angst. Und nun wußte fie, warum sie so unruhig war: nicht bergendes Nest. es, in ein Fenster zu spähen; er sah eine fremde Frau. Aha, um das arme, Gretchen, das nahm ja nun der Tob in seinen Gertrud hatte im Alltag ihres Lebens nicht mehr an sie hatte vermietet, das war tüchtig von ihr- ja, feine Minker!! Arm, sie war unruhig, weil sie einen da oben wußte. Herr Beten gedacht. Heute, jetzt, fiel ihr auf einmal wieder Am Ende legte er sich doch besser in der Scheune nieder Dombrowski hatte lange nichts von sich hören lassen, aber das Kindergebet ein, das sie hatte sprechen müssen, wenn und wartete bis morgen früh. Er fand noch etwas verdas letzte Mal hatte er etwas von Urlaub geschrieben. die Mutter abends an ihrem Bette stand. Ganz brachte faultes Stroh. Aber die sehnsüchtige Ungeduld ließ ihm Minta hatte es ihr gezeigt, bergnügt lachend: ihr guter fie es nicht mehr zusammen, aber auch das Wenige be- feine Ruhe. Er umschlich das Haus, er fonnte sich nicht entStani!' ruhigte fie: schließen, sie herauszupochen, aber vielleicht, daß sie ihn von felber hörte, das Fenster öffnete wie vorhin die Fremde und fragte: Wer ist da? Dann- o, danu!
er bemerkt war.
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„ Kranke Herzen Heile zu,
Nasse Augen trockne du, Alle Menschen groß und fein Sollen dir befohlen sein!"
Wenn ein Steinchen unter seinem Fuß knirschte oder ein Mörtelstückchen von der Wand, an der er jegt entlangstrich ,. abbröckelte, freute er sich: vielleicht, daß sie ihn jegt hörte.
Horch! Gertrud fezte sich jetzt im Bette auf: das war wirklich nicht auszuhalten, sie fühlte es ganz deutlich, draußen war jemand. Db fie nach der Dombrowski rufen sollte? Die tam ja doch nicht. Die hatte sich's ein für allemal verbeten. Ob sie die schlafenden Kinder weckte? Was sollten ihr die? Sie nahm all ihren Mut zusammen. Wenn es einer war, Es war doch einer auf dem Hof. Ganz leife tappte Gut, daß die Fremde ihn nicht gesehen hatte, überraschen der stehlen wollte, würde er davonlaufen, wenn er sah, daß Herr Dombrowski. Der Soldat erfährt es nicht lange vor- wollte er seine Minka ganz und gar. Er hörte schon den her, wann er Urlaub befommt wozu nun erst noch) hellen Schrei, den sie ausstieß; sie überschüttete ihn mit 8ärtSie öffnete das Fenster spaltbreit: Wer ist da?" schreiben? Er war ja selber eher da. Was würde sich seine lichkeit. Es lief ihm heiß und falt über. Reine Antwort. Alles totenstill. Der laue Atem der Früh- Minfert freuen! Die Retfe war ihm zur Ewigkeit geworden. Er hatte sich nun doch eine Weile aufs Stroh in der lingsnacht wehte besänftigend um die heiße Stirn der Erregten. War das eine Lungerei und Saumseligkeit auf den Stationen, Scheune hingestreckt, fern schlug es zwei, als es ihn wieder Sie streckte den Kopi vollends heraus: ah, das tat gut! nicht zum Aushalten. Er konnte nicht mehr essen vor Er aufriß Die Nachtigall hatte ausgeschluchat, jetzt quatte ein Jezt mertte man deutlich, wie es wuchs, wie es dem Sommer wartung. Geschlafen hatte er auf der Fahrt auch nicht; Frosch sein Liebeslied. Aber pochen würde er nicht. Sie lag zudrängte. daran war aber nicht die harte Bank schuld und das ge- im Bett, er würde einsteigen zu ihr, aber nicht durch die Tür Von den Feldern tam der Duft fatter, feuchter Erde; der pferchte Sigen zwischen anderen Urlaubern, er hatte in viel Minterl, Minfert, seine schönie, junge Frau! Das Herz ganze Hof war voll davon. Zwar war es nur der Geruch schlechterer Position, mitten im Geschüßdonner in einer hämmerte ihm gegen die Rippen. Da unten im Zimmer farger Adererde; aber gemischt mit dem Hauch des Kiefern Gefechtspause, den Tornister noch auf dem Buckel, auf durch wohnte die Fremde. Ein Fenster weiterer schlich und waldes hatte er etwas Berauschendes. Es trant sich die Luft weichter, blutgetränfter Erde traumselig und fest geschlafen. spähte hinein: zwei Kinderbettchen. Er war enttäuscht. Die wie Wein, liebfosende Hände streckte die Nacht aus. Von dem Jezt schmiegte er sich vergebens in die Ecke des Abteils und Küche hatte eine vergitterte Lufe. Halt, sie schlief gewiß Luch braußen im Acer , um den es im Feuchten üppiger grünte, drückte die Augen zu. Seine Minfert, feine Minfert, wie oben im Mansardenstübchen! Darin hatte er gehauft, alletam jetzt ein langgezogenes schluchzendes Locken: das war die würde die sich freuen! Die Kinder würden auch hübsch mal wenn sie in Wochen war. Hinauf zu ihr! erste Nachtigall. groß geworden sein. Aber an die dachte er faum, Wie eine Rage flomm er an der Dachrinne empor; mit
Mit einem Seufzer schloß Gertrud das Fenster: Gott die Frau verschlang all feine Gedanken. Wie hatte den Füßen sich in eine Mauerrige klemmend, hing er in der sei Dant, sie hatte sich doch wohl geirrt, es war niemand sie geweint, als er Abschied nahm, und so lange Schwebe am Fenstersims. Das Fenster stand offen er auf dem Hof! Was gab es denn auch hier zu stehlen? An nachgewinkt! War es nicht eigentlich eine Gemein- schaute hinein. dem alten Männeranzug
zerschliffener Rock, zerfranste heit, daß er sie solange nicht hatte sehen dürfen?!! Es war gerade hell genug. Er sah.
( Forts. folgt.)