tr
Gewerkschaftsbewegung
Terrorismus im Holzarbeiter- Verband.
Obgleich der Vollzugsrat am 17. Februar beschlossen hat, daß es mit dem Recht der freien politischen Ueberzeugung jedes Staatsbürgers völlig unvereinbar ist, wenn Arbeiter oder Angestellte aus politischen Gründen entlassen werden, machen es die Unab hängigen in der Berliner Ortsverwaltung des Holzarbeiterverbandes anders.
Am Mittwoch, den 30. April, haben sie in der Generalverjammlung den ersten Vorsitzenden, Kollegen Glocke, der 35 Jahre an der Spitze der Holzarbeiterbewegung in Berlin stand und diesen verantwortungsvollen Posten ehrenamtlich ver sehen hat, nicht wiedergewählt, weil er nicht der U. S. P. angehört. In einer Generalversammlung Ende März wurde ihm zugerufen: Warum bist Du nicht zu uns übergetreten? An seine Stelle wurde der Wortführer der Unabhängigen, Siegle, gewählt. Aber nicht als ehrenamtlicher 1. Vorsitzender, wie vielleicht viele Delegierte dachten, die ihn gewählt haben, sondern als befoldeter Beamter.
Nun ging's an das
Hinauswerfen der besoldeten Verwaltungsmitglieder und der übrigen Angestellten. Außer dem 1. Kassierer und einem invaliden Kollegen wurden alle übrigen, 10 an der Zahl, hinausgewählt. Alles Männer, die jahrzehntelang im Dienste der Organisation stehen, als Pioniere gewirft haben in einer Zeit, als es noch nicht Mode war, jich zu organisieren, die 10, 15, einer jogar 22 Jahre als Angestellte im Holzarbeiterverbande tätig sind. Sie wurden gemaßregelt, weil sie es nicht mit ihrer Ueberzeugung in Ginflang bringen fonnten, zu der Schaufelgesellschaft, genannt. E. P., überzutreten. ( In der Verwaltungssigung wurde ihnen gelegentlich augerufen: Warum fommt Ihr denn nicht zu uns?) Es fonnte feinem einzigen etwa Pflichtverlegung oder sonst etwas nachgesagt werden, was seine Wiederwahl in Frage gestellt hätte. Einzig und allein
aus politischen Motiven gemaßregelt.
Bei seiner Antrittsrede betonte Siegle besonders, daß er Zentralverband der Handlungsgehilfen. Die fonftituierende auch die Interessen derjenigen vertreten will, die ihm ihre Stimmen Bersammlung des Bezirks Wilmersdorfhalenfeenicht gegeben haben. Doch nicht nach ihren Worten, sondern nach Schmargendorf des Zentralverbandes der Handlungsgehilfen findet ihren Taten sollt ihr sie beurteilen. Als erste Tat brachte er einen morgen Donnerstag, den 15. Mai, abends 8 Uhr, in der Aula des ftatt. der Weise zur Abstimmung: Wer dafür ist, daß in Zukunft nur Anitrag, der sich gegen das Inserieren im Vorwärts" wandte, in Bismard- Gymnasiums, Wilmersdorf , Pfalzburger Straße 30/31 Tagesordnung: Verbandsangelegenheiten. Wahl einer Bezirksleitung. in der Freiheit"," Rote Fahne" und" Republik " inseriert wird, Verschiedenes. ersuche ich, eine Hand zu erheben, was mit Mehrheit angenommen in den„ City- Festfälen", Dresdener Straße 52/53( Citypassage): BranchenDeutscher Buchbinder- Verband. Heute Mittwoch, nachm. 5 Uhr, wurde, ohne vorher das Pro und Kontra betreffend„ Vorwärts" Versammlung aller in den Luguspapierfabriten, photozu erörtern. graphische t Kunstanstalten, Briefumschlag- und Genossen, das braucht Ihr Euch nicht gefallen zu Bapierausstattungsbetrieben beschäftigten Arbeiter und Iajien, auch ihr habt das gleiche Recht wie die Leser der Arbeiterinnen. Tagesordnung: Wahl der Branchenleitung. Stellung Freiheit"," Rote Fahne" und" Republik ". Ihr habt das Recht, aus nahme zum Verbandstag. Branchenangelegenheiten. curer Tageszeitung zu erfahren, was im Verbande vor sich geht. 15. Mai, pünktlich nachm. 4%, Uhr, im Dresdener Garten", Dresdener Deutscher Metallarbeiter- Verband. Morgen Donnerstag, den Manchmal kommen einem doch Bedenken, ob es nur politische Straße 45: Versammlung aller in der Gold- und Silberwaren Industrie Motive sind, die die Maßregelung veranlagt haben. Genau wie beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen. Vortrag über„ Das Näteſyſtem". 3irkel, der im vorigen Herbst den Kollegen Fendel in der Pankow . Morgen Donnerstag, 6 Uhr, Schul- Aula, Grunowstraße: Generalversammlung angriff, so daß er hinausgewählt wurde, sich Bersammlung der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter: Demobilmachung sofort an dessen Stelle sezte, haben die Wortführer in der General- und Erwerbslosenfürsorge. Diskussion. versammlung, Siegle und Böse, fich jezt an die Stelle der Verdrängten wählen lassen und haben sich in der nächsten Generalbersammlung ganz ansehnliche Gehälter( 8400 Mark pro Jahr) betvilligen lassen. Für Siegle als 1. Vorsitzenden soll in nächster Reit noch eine weitere Erhöhung in Aussicht gestellt sein. Am Ende ist doch ein bissel Egoismus dabei.
Führer!
Obleute aller Angestelltenausschüffe der Metallindustrie. Freitag, den 16. d. M., abends 6 Uhr pünktlich, Bersammlung in den Musiker- Festsälen, Kaiser- Wilhelm- Straße. Tagesordnung:
1. Wahl in den Vollzugsausschus. 2. Der fommende Tarifvertrag. a) Urlaub.
b) Mitbestimmungsrecht und Regierung. c) Gehaltsreform.
Vollzähriges Erscheinen dringend notwendig.
Ueber die Forderungen der Telegraphenarbeiter aus dem Schiedsspruch
Industrie und Handel.
Großzeinkaufsgesellschaft deutscher Konsumvereine.
für 1918. Der Warenverkehr litt, abgesehen von der allgemeinen Die Gesellschaft veröffentlicht nunmehr ihren Geschäftsbericht Wirtschaftslage, auch unter der Tatsache, daß die Kriegswirtschaft den amtlichen Stellen fand, fich gegen die Konjumvereinsbewegung trob theoretischer Anerkennung, die die Großeinkaufsgesellschaft bei wandte und sie auszuschalten versuchte. Der Warenumja b belief sich auf 104,5 Millionen Marf, 3,2 Millionen weniger als im Vorjahr und erheblich weniger als im Jahre 1914, wo er sich auf 157,5 Millionen Mark belaufen. hatte. Davon entfielen auf Manufaktur- und Schuhwaren 12,76 Millionen Mark( i. 2. 16,8 MI lionen Mark), die Fabriken der Gesellschaft, die Ende 1918 insgejamt 763 Personen beschäftigten, jegten insgesamt für rund 20 Millionen Mark Waren um. Die Bankabteilung fonnte ihren Giroverkehr um mehr als 100 Millionen Mark steigern, auch Bankeinlagen wie der Postfcheckverkehr weisen im Geschäftsjahr erheblich höhere Ziffern auf als in den Vorjahren. In allen Betrieben der Gesellschaft wurden Ende 1918 insgesamt 1195 Perjonen beschäftigt; der Personalbestand hat sich infolge des Rüdganges in den Produktionsbetrieben um 382 Personen verringert. Für Gehälter und Löhne wurden 2,86 Millionen Mark verMark. Die freiwilligen Leistungen zugunsten des Personals erausgabt, an Teuerungszulagen und Anschaffungsbeihilfe 922 622 forderten 1,078 Millionen, die Kriegsfürsorge 440 673 M. Bilanz weist einen eingewinn von 1 306 363 M. nach, wobon 357 257 M. für Rüdvergütungen auf den Umjak verwendet werden sollen. 408 077 M. werden an Zinsen auf das Stammbapital aus gezahlt, 5 Proz. dem Reservefonds und 95 Proz. dem Dispositionsfonds überwiesen, der Rest von 181 714 M. tommt dem Pensionsfonds und dem Unterstützungsfonds zugute. Der Jubiläumsbericht bekanntlich schließt die Gesellschaft mit ihm das 25. G Tarifvertrag der Bäcker für Groß- Berlin. Der Zweckverband schäftsjahr aberwähnt noch die fortbestehenden Schwierigkeiten, der Bäckermeister, der Verein der Brotfabrikanten, die Freie Ver- welche eine Entwicklung des Handels auch nach Kriegsabschluß durch einigung der Bäckermeister und der Zentralverband der Bäder, notwendige Aufrechterhaltung der Zwangswirtschaft beeinträchtigen. Konditoren und verwandten Berufsgenossen Deutschlands in Groß- Die Gesellschaft hofft aber, daß die föswillige Ausschaltung der geBerlin haben beantragt, den Tarifvertrag vom 25. März für all- nossenschaftlichen Organisationen bei der Lebensmittelverteilung gemeinverbindlich zu erklären. Dem Geltungsbezirk gehört nicht nach den politischen Umwälzungen ein Ende findet. nur der Stadt- und Landespolizeibezirk Berlin und die näheren Vororte, sondern auch die entfernteren wie Lichtenrade , Mahlow, Druckfehlerberichtigung. Im gestrigen Börsenbericht muß es Rudow , Teltow , Groß- Ziethen, Cöpenick, Adlershof . Niederschöne am Anfang heißen„ Erholung" statt Erregung. weide, Alt- Glienice, Grünau , Johannisthal , Friedrichshagen , Rahne dorf, Müggelheim , Mahlsdorf , Karlsborst, Kaulsdorf , Tegel . Berantwortlich für Politit Artur Zidler, Charlottenburg , für den übrigen Teil des Spandau , Finfenfrug, Falfenhagen, Seegefeld , Staaten, Seeburg, Blattes: Alfred Scholz, Neuköln; für Anzeigen: Theobor Glode, Berlin . Berlag: Drud. Vorwärts- Buchdruderei und Haselhorst , Niederneuendorf, Baufin, Schönwalde, Kladow , Behlen- Berwärts- Verlag G. m. b. S., Berlin . Berlagsanstalt Paul Singer u. Co. in Berlin , Lindenstraße 3. hdorf, Schlachtenfee und Nikolasjee... Sierzu 1 Beilage...
gerufen.
Doch wie fonnte dies alles fommen? Schon in den Vorverjammlungen zu den Delegiertenwahlen zur Generalversammlung, in den Bezirken und Branchen, wurden alle möglichen unwahren Behauptungen über die Verwaltung verbreitet, 3. B. sie hätte Kriegsanleihe gezeichnet, hätte Flugschriften der Kriegsheber im Bureau ausgelegt usw., was nachweislicher Schwindel ist. Aber alle folche Lügen brauchte man, um die nötige Hege betreiben zu handlung, in der über das mangelnde Entgegenkommen der Post erhalten wir von der Organisationsleitung noch eine längere Abfönnen. Die Angestellten im Bureau baben sich während des ganzen Kriegs immer nach den Beschlüssen der Ortsverwaltung verwaltung bei den Verhandlungen geklagt wird. Während die und Generalversammlungen gerichtet und peinlich auf Neutralttät Vertreter der Arbeiterschaft sich bereit erklärten, von der Differenz gegenüber den verschiedenen Strömungen in der Partei, die ja 1 M. in allen Lobnklassen abzuftreichen, lehnten die Vertreter der auch im Verband vertreten waren, gehalten. Bostverwaltung das Anerbieten, 1,40 pro Tag und Lobnklasse zuzu In verschiedenen Bezirken und Branchenbersammlungen legen, ab. Bei den Arbeitnehmern hat der Schiedsspruch des mußten die Kandidaten ein politisches Glaubensbekenntnis ablegen, Schlichtungsausschusses gleichfalls lebhaftes Befremden hervor und Anhänger der Sozaldemokratie wurden terrorisiert. So wurden auf diese Weise recht viele Unabhängige als Delegierte zur Generalbersammlung gewählt, weil die Mehrheitssozialisten, angewidert durch dieses Treiben, aus den Versammlungen verschwanden. So fam diese Generalversammlung zustande, deren Mehrheit nun alles hinausausgewählt, was nicht zur U. S. P. schwört. Unter den gefündigten Angestellten befinden sich auch fünf Kriegsteil nehmer, drei von ihnen sind erst gegen Weihnachten zurückgefommen. Ihnen wird gleichfalls vorgeworfen, die friegsverlängernde Politik der Gewerkschaftsführer, gemeint ist die Bewilligung der Kredite, mitverschuldet zu haben, was schon an fich ein Widersinn ist. Weiter befinden sich noch darunter ein Ariegsbeschädigter, der 2 Jahre in russischer Gefangenschaft war, im vorigen Sommer als Invalide ausgetauscht wurde und heute noch nicht vom Militär entlassen ist. Aber macht nichts, der Jude wird doch verbrannt.
WERKE
Die
Werke
der Schriftftellerin Jolanthe Marés.
Band 1.
Lilli und Lilli's Ehe.
Ein Sittenbild aus Berlin W. in zivei Bänden. Wurde von der Beschlagnahme freigegeben. Preis geheftet pro Band 5, M., gebunden pro Band 7,- M. Band 2.
Seine Beichte. Roman eines
Lebemannes.
Preis geheftet 7,50 M., vornehm gebunden 9, M.
Band 3.
Preis geh. 7,50 M.,
Begierde. vornehm geb. 9,- m.
Band 4.
Mütterreigen. Sehr ernste
Geschichten. Preis geheftet 7,50 M., vornehm gebunden 9, M. Band 5 erscheint in ca. 3 Wochen; man bittet schon jetzt zu bestellen, da die Nachfrage cine schr große sein wird.
Das große Unrecht.
Aufzeichnungen eines Frauenarztes. Preis geheftet 8,- M., vornehm gebunden 9, M.
Einzeln oder zusammen zu beziehen durch:
Bogler& Co., Berlin W 9, Köthener Straße 27, Abtig. 9.
Vooler lo
Berlin.1.9. Köthenerstraße 27
Bürgerliche
Versicherungs- Aktien- Gesellschaft
Lebens- Sterbegeld. Kranken- Versicherung. Mitarbeiter allerorts gesucht! Subdirektion, Generalagenturen sind zu vergeben!
Abtlg. 9.
Für Jabriten, Kantinen Die Braris des Fliegens
ufw. habe ich laufend mehrere Zentner prima
Fleischfülze,
Anleitung zum Fliegen für Flugschüler und Flugschüleranwärter von Flugzeugmeister Hammer, Preis 4. vorzüglich im Geschmad, frische mobiltechnik 13,50. Geg, NachFlugzeugtechnik 4,20. AutoWare, in 20 Bfb.- Gatten, lofenahme. L. Schwarz& Co., Berabzugeben. Lieferung in Berlin 1. Bororte franto Saus. Geff. lin 16, Annenstr. 24. Anfragen nur von direkten Großverbrauchern erbeten an Schließfach 48, Abt. S, BerlinSchöneberg. 22590
Piano kauft
174/11
Strebsamen Personen jeden Standes übertragen wir guten Haupt- oder Nebenverdienst. 36/1
Asser, Flensburger Straße 1. Stövers Verlag, schweig 26,
Erklärung.
Die unterzeichneten, im Lehrervereinshaus versammelten Ziegentvurstfabrikanten protestieren energisch gegen die von gewisser Seite aufgestellte und durch Flugblätter usw. verbreitete Behauptung: es würde Kinder-, Hunde- und Katzenfleisch.in die Ziegenwurst verarbeitet". Das ist eine bewußte Lüge zur Aufhebung des Publikums.
Wir erklären hiermit, daß wir niemals anderes als reines Ziegenfleisch mit reinen Zutaten in die Ziegenwurst verarbeitet haben. Unsere Betriebe werden dauernd von der Ersatzmittelstelle, als vorgesetzte Behörde, kontrolliert. Auf den Einwurf, es gäbe nicht soviel Ziegen, wird erwidert: Auf dem Berliner Schlachthof werden etwa 6-7000 Stück Ziegen wöchentlich geschlachtet, von außerhalb kommt wöchentlich das gleiche Quantum herein. Durch den freien Handel hat sich der kleine Besizer auf die Ziegenzucht gelegt und sind in Deutschland noch Millionen Ziegen schlachtreif vorhanden.
H. Jordy Ww.,
Stralfunder Str. 27.
M. Kaufmann,
Frankfurter Allee 318.
Frih Bock,
Rosenthaler Str. 6/7.
Robert Lange, Grüner Weg 128.
Hans Winsch,
Wilhelmstr. 48.
Paul Kulke,
Birkenstr. 7.
Carl Rost, Dranienburger Str. 52. Paul Preske,
Baherische Str. 33. Willi Gericke, Petersburger Str. 31.
22600
Gustav Wühle,
Emdener Str. 2.
Adolf Nagel,
Allensteiner Str. 27.
Jul. Menzel,
Cöpenider Str. 159.
A. Lehnacker, Reichenberger Str. 78.
Gördelingerstr. 15.