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Gewerkschaftsbewegung

Unter der Herrschaft der Unabhängigen.

Nach dem Demonstrationsstreit, den die Unabhängigen mit ihrem fommunistischen Anhang am 21. Juli ins Wert geiezt hatten, beschloß eine in der Mehrheit aus Unabhängigen bestehende Be­triebsversammlung der Siemens- Halste A.-G., Abteilung Nord­Südbahn:

Der Arbeiterausichuß hat das Recht, bei ähnlichen Vor­fommnissen die Arbeitsrube selbständig zu beschließen. Sollten Kollegen dagegen verstoßen, so sind dieselben sofort zu maßregeln. Das ist die Höbe des von den Unabhängigen in den Betrieben Wenn sie, die ja im Arbeiterausschuß die ausgeübten Terrors. Mehrheit haben, einen politischen Streik nur um einen solchen handelt es sich beschließen, der sich gegen die S. P. D. richtet, dann haben die Mitglieder dieser Partei den Streit mitzumachen, das heißt, ihre eigene Partei zu bekämpfen oder sie werden gemaß regelt, also auf die Straße geießt und brotlos gemacht. Grauenvolle Aussichten würden sich eröffnen, wenn diese Terroristen zur politischen Herrschaft tämen, wovor ein gütiges Geschick uns be­wahren möge.

Zum Konflikt in den Provisions Generalagentur­Betrieben.

weitere Berhandlung wurde den Angestelltengewerkschaften unmög-| Die stark befuchte Versammlung der Angestelltenausschüsse im lich gemacht. Die organisierten Angestellten wollen feine Ejau- Versicherungsgewerbe stellt mit Entrüftung fest, daß von seiten der Ar­gerichte, sondern den vollen Reichstarif gleich den übrigen Berufs- beitgeber der zum Abschluß gefommene Tarifvertrag eine zu großen Un­follegen. Somit ist der Streit der Provisions- Generalagenturange- gerechtigkeiten gegen die Beamtenschaft gerichtete Auslegung erfährt. stellten im ganzen Deutschen Reiche seit Montag, den 4. August, infolge diefer Tatsache hat sich in der breiten Masse der Angestellten eine im Gange. starke Beunruhigung bemerkbar gemacht, die ihren Auswuchs in der Forderung einer Entichuldungssumme hatte. Nur geleitet von dem Gedanken der Vertragstreue lehnte die Verfammlung die Aufstellung der Forderung zur jetzigen Zeit ab, beauftragt aber den Verband, den Vertrag zu fündigen und nach diesem Zeitpunkt vor Eintritt in die Verhandlungen über den neuen Vertrag die zurüc geftelte Forderung einer Entschuldungssumme zunächst als sein Ziel

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Streik im chemischen Großhandel.

In der gestern stattgefundenen überfüllten Bersammlung der Angestellten und Arbeiter des chemischen Großhandels referierte Ba arte( Handlungsgehilfenverband) über die Verhandlungen mit den Arbeitgebern. Die Verhandlungen mußten getrennt werden, Da die Industrie wesentlich höhere Gehälter bewilligt habe als der zu betrachten." Großhandel. Der Großhandel habe dann weitere Verhandlungen Der Abschluß ale wenig aussichtsreich abgelehnt. eines Tarifvertrag.s für die Arbeiter wurde überhaupt ab­Die Kaffeehausbefizer und der Musikertarif. Montag nachmittag traten die Kaffeehausbefizer zusammen, gelehnt, da angeblich zu wenig Arbeiter beschäftigt würden. Der um zu dem kürzlich im Reichs- Arbeitsministerium erfolgten Großhandel habe 55 bis 240 Mart weniger als die In- chiedsspruch für die Kaffeebausmuiiter Stellung dustrie bewilligt. Die Unternehmer hätten nicht das geringste Ent­zu nehmen. Nach dem Schiedsspruch sind den Musikern jetzt bei gegenkommen gezeigt. Der Redner verlas einen Brief der Unter einer täglichen Arbeitszeit von vier Stunden monatlich 540 Mark, nehmer, in welchem die Bereitwilligkeit zum Ausdruck kommt, nach bei fünfitündiger Arbeitszeit 630 Mark und bei sechsstündiger Möglichkeit es zu versuchen, in Verhandlungen über den Tarifver Arbeitszeit 720 M. Entlohnung zu zahlen. An Sonn- und Feier trag zu treten und zu einer Einigung zu kommen". Der Ausdruck nach Möglichkeit" sei absichtlich in den Brief hineingebracht worden. tagen ist eine längere als sechsstündige Arbeitszeit zulässig. darf jedoch fie acht Stunden nicht übersteigen. Die Milau( Transportarbeiterverband) begrüßt es, daß die Ange- Ueberstunde ist mit 4 Mart zu bezahlen. Jeder Musiker stellten mit den Arbeitern Schulter an Schulter kämpfen wollen. hat alle zwei Wochen das Recht auf einen freien Wochentag Während d die Unternehmer vor wenigen Monaten es selbst wünsch unter Fortzahlung der Entlohnung. Der Referent Beefe führte ten, daß ein Tarifvertrag abgeschlossen werde, lehnen sie es heute aus, daß dieser Schiedsspruch für das durch die übrigen Forde Der Verband der Bureauangestellten schreibt uns: ab. Es bleibe weiter nichts übrig, als in den Streif zu treten. Die Verhandlungen, welche zieds Anerkennung des Reichs- In der Diskussion wurde es begrüßt, daß endlich die Arbeiter rungen der Angestellten schon überlastete Gastwirtsgewerbe un tarifvertrages der Versicherungsangestellten auch für die in den und Angestellten geschlossen für ihre gemeinsamen Interessen ein- annehmbar sei. In der sich anschließenden Aussprache stellten fich Provisions- Generalagenturbetrieben beschäftigten Versicherungsan- treten. milau teilte noch mit, daß die Forderungen der Kutscher alle Redner auf denselben Standpunkt. Selbst auf die Gefahr eines gestellten von seiten der fartellierten Verbände mit dem Arbeit- und Arbeiter auf 100 m. und nach einem halben Jahr auf 110 M. Musikerstreits hin müsse man zur Ablehnung des Spruches fommen.. geberreichsverband deutscher Versicherungsvertreter vom 16. bis erhöht worden sind, da seit Aufstellung der Forderungen bereits zwei Nach einer ausgedehnten Debatte wurde der Schiedsspruch Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, 19. Juni 6. J. als unverbindliche Aussprache geführt Monate vergangen sind. Für die weiblichen Angestellten werden einstimmig abgelehnt. daß die trotz Ablehnung des Schiedsspruchs durch den waren, hatten zu einem für die Angestellten unannehmbaren Er- 75 Broz. der Löhne gefordert, des weiteren für sämtliche Arbeiter gebnis geführt, das von der Angestelltenversammlung abgelehnt und Arbeiterinnen eine Entschuldungssumme in Höhe des vierfachen Verbandsvorsitzenden Beese angebahnten Verbandlungen mit dem wurde. Es wurde volle Gleichberechtigung mit den Angestellten der Wochenverdienstes. Der Streif wird gegen eine Stimme beschlossen. Deutschen   Musikerverband doch noch in legter Stunde zu einer direkten Generalagenturen durch die Annahme des Reichstarifs ge- Die Angestellten und Arbeiter treten heute früh in den Ausstand. Einigung führen. fordert. Andererseits waren die Provisions- Generalagenten ihrer Das Streitlofal befindet sich in den Sophiensälen, am 24. Juni eingegangenen Verpflichtung, bis 14. Juli gemeinsam Sophienst r. 15/16. Sämtliche Ausständigen versammeln sich mit den Angestellten die minderleistungsfähigen Betriebe nachzu- heute früh 9 Uhr in den Sophiensälen. weisen, unter Vertragsbruch nicht nachgekommen. Vielmehr hatten fie willkürlich ohne vorherige Verständigung mit den Angestellten­organisationen ihrer Generalversammlung am 13. Juli einen an­Tarifkündigung der Versicherungs- Angestellten. ders gearteten Beschluß unterbreitet. Es drohte daher bereits am Eine Versammlung der Vertrauensleute der Versicherungs- An­15. Juli der Konflikt auszubrechen, das Entgegenkommen der An- gestellten, die gestern nachmittag im großen Saal der Sophien­gestelltenverbände ermöglichte jedoch neue Verhandlungen, die zu fäle stattfand, beschäftiate fi mit der Frage, ob man, trotzdem einem vorläufigen Ergebnis führten. Das Organ der Provisions  - der abgeschlossene Tarifvertrag noch bis Ende des Jabres läuft, Generalagenten selst, die Bundeszeitung", schreibt über dieses schon jetzt wieder eine Entschuldungssumme fordern solle. Die Abkommen vom 15. Juli: Da die Generalagenten diesmal wenig Gewerkschaftsführer mahnten dringend, von der Aufstellung einer stens zu einem festen Abkommen mit den Angestellten ge- derartigen Forderung Abstand zu nehmen, da fie ohne Tarif langen wollten, wurden schließlich nachstehende Abmachungen pro- bruch nicht durchzusetzen fei. In der Aussprache stellten sich tofollarisch festgelegt: Die Abmachungen, die im wesentlichen die aber viele der Arbeitnehmer auf den Standpunkt. daß Ausdehnung des Reichstarifs auf die Provisions- Generalagentur- der Tarifvertrag bon dent Arbeitgebern nicht innege­betriebe brachten, sollten von der Vertreterversammlung bis zum halten werde, und daß die Deffentlichkeit über die Notlage der Mit einem 28. Juli angenommen sein. Entgegen dem Abkommen begannen Versicherungsangestellten aufgeflärt werden müsse. auf Anordnung ihres Verbandes die Provisions- Generalagenten monatlichen Einkommen von 250-260 m. sei es in der jetzigen heimlich wider Treu und Glauben vor dem 28. Juli einzelne Aus- Zeit nicht möglich, durchzukommen. Funktionäre des graphischen Gewerbes. Mittwoch, den 6. August, einandersetzungen mit ihren Angestellten, bedrohten durch Reverse Weiter stellte sich die Verfammlung auf den Standpunkt, daß nachmittags 5 Uhr, im Jugendheim, Lindenſtr. 3, 2. Hof: Konferenz der das Koalitionsrecht u. a. mehr. Am 28. Juli erklärten die Pro- im Kampf der Provision Generalagentur Ange Funktionäre des graphischen Gewerbes( S. P. D.) Aeußerst wichtige visions- Generalagenten, ihr Vertretertag hate das Abkommen nicht stellten der Versicherungsbetriebe teine Streitagesordnung. genehmigt, und begannen sogleich dantit, ihre darbenden Ange- arbeit geleistet werden dürfe. Dem entsprechend müsse jede stellten durch Anbietung von Abfindungssummen zum Abgehen vom Arbeit abgelehnt werden, die einen Geschäftsverkehr mit den Reichstarif zu veranlassen. Die Not der Leute ist so groß erwähnten Betrieben darstelle. மேன் wenn sie nur Geld sehen, dann bun sie alles," war die rücksichtslos In der Frage der Entschuldungssumme wurde mit sehr geäußerte Ansicht der Provisions- Generalagenturvertreter. Gine großer Mehrheit die folgende Entschließung angenommen:

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Deutscher Holzarbeiter- Verband.

Bertranen männer- Versammlungen Mittwoch, den 6. Auguft: Tischler, Bezirk Südwesten und Westen: Abends 7 Uhr bei Klein, Hafenbeide 89. Bezirk Süden: Abends 7 Uhr, bei Müller, Schönleinstr. 6. Bezirk Südost: Abends 7 Uhr bei Lier, Naunynstr. 9. Musikinstrumenten. Arbeiter. Mittwoch, den 6 August, nam. 5 Uhr, Bersammlung aller Vertrauensleute und Ausschußmitglieder im Reichenberger Hof, Heichenberger Str. 147. Tagesordnung: Die Ferien frage. Es ist notwendig, daß die noch fehlenden Werkstattfragebogen ab­gegeben werden.

Berantwortlich für den redaktionellen Teil: Alfred Scholz, Neukölln; für An­Beigen: Theodor Glode, Berlin  , Verlag: Vorwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwästs- Buchdruckerei und Berlagsanstalt Paul Singer u. Co. in Berlin  , Lindenstraße 3. bed Sterzu 1 Beilage.

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