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Deutschlands   Antwort an Briand.! 2

Wie wir hören, ist die deutsche   Antwort auf Briands Tege Note foweit fertiggestellt, daß sie nach redaktioneller Durcharbeitung heute, Sonnabend, dem französischen   Bot­fajefter in Berlin   überreicht werden dürfte.

Basel  , 22. Juli( EE.) Die Nationalzeitung" meldet aus Paris  : Die Regierungsmitglieder haben sich heute in Rambouillet  versammelt. Briand   äußerte sich dort über die äußere Pollitt, in­dem er seine Meinung über die oberschlesische Frage barlegte und die Gründe auseinandersetzte, aus denen er feine Eile habe, an den Sikungen des Obersten Rates teilzunehmen, folange die Engländer nicht die technischen Sachverständigen ernannt und Truppenver­ffärkungen nach den besetzten Gebieten in Oberschlesien   gesandt haben. Eine Versammlung des Obersten Rates wäre jetzt auch nicht imfiande, einen eigentlichen Beschluß zu fassen. Unter diesen Um­ffänden sei es besser, die Debatte bis Ende Auguft oder sogar Anfang September zu verschieben. wenn man jenseits des Kanals durchaus das Bedürfnis habe, in die Ferien zu gehen. Man weiß, daß die oberschlesische Frage viel zu ernst und sorgenvoll ist, und wollte man versuchen, diese Frage in ein oder zwei Sitzungen zu er­bigen, so würde dies eine vollkommene Verkennung der franzöfi­fchen elementariten Sicherheit snotwendigieifen bedeufen. Der Bericht versichert zum Schluß, daß die Konferenz von Boulogne   um einen Monat zurüdgestellt ist.

Der Gegensatz offenkundig. London  , 22. Juli.  ( WIB.) Ein diplomatischer Bericht erstatter des Daily Telegraph  " schreibt: Die britische   Regierung bleist bei ihrer energisch ausgesprochenen Ueberzeugung, daß die Frage von Oberschlesien  , der Sanktionen am Rhein   und der Kriegs­beschuldigten ohne weitere Berzögerung verhandelt werden soll. Bec­foiedene Puntie der Reparationsfrage dulden feinen weiteren Auf­chub. Es wäre 3 wedlos, alle Meinungsverschiedenheiten zwi­fchen Condon und Paris   zu verheimlichen. Nach Auffassung der britischen Regierung fann die Lage nicht so bleiben, da äußerst fritische Probleme durch eine Art passiver Resistenz Frant­reichs aufgehalten werden. Ueber die Haltung der britischen Re­gizrung wird möglicherweise schon heute vom Kabinett beschlossen

werden.

Paris  , 22. Juft.( WTB.) Der Londoner   Korrespondent des ,, New York Herald  " erklärt, es werde bekannt, daß zwischen Frank­ reich   und England eine ernste Meinungsverschiedenheit auch über den Umstand hinaus bestehe, daß man sich über das Konferenz­datum nicht einigen fönne. Obwohl Sir Harold Stuart seinen Na­men unter den gemeinsamen Appell an den Botschafterrat gefeßt habe, in dem Truppenverstärkungen gefordert würden, habe das Foreign Office gestern von ihm eine Depesche erhalten, die eine cafche Regelung als dringende Notwendigkeit hinstelle, ob neue Truppen geschickt würden oder nicht. Lord Curzon   und Lloyd George   seien im Begriff, dem Quai d'Orsay diesen Standvunft in höchst dringlicher Form flarzumachen. In Downingstreet werde nahezu offen herausgesagt, man befürchte, daß der französische   Pre­mierminister unter dem Einfluß der Militärs stehe, die auf die völlige Metin türben, ip fönnten sie die reinsten Absichten von der Welt Unterwerfung Deutschlands   seier Wenn nur französische Truppen geschickt so haben, das bloße Borwiegen der französischen   Militärmacht werde mit Sicherheit seine Wirkungen auf die deutsche Empfindlichkeit haben. Die Engländer wollten nicht, daß die Deutschen   zu einem Borgehen hingeriffen würden, mit dem gewisse Franzosen ihr Drän­gen nach Radhe rechtfertigen fönnten.

Im Unterhaus verwies Lloyd George   alle Anfrager wegen Aufhebung der Sanktionen und Oberschlesiens   auf die Tagung des Obersten Rates, der allein zu entscheiden habe, und über dessen Zusammentritt verhandelt werde.

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Italien und Oberschlesien  .

Wirtschaft

Arbeitsstreckung zweds Spelenersparnis.

Rom  , 22. Juli.  ( 3.) Ueber den von der Pariser Presse gemeldeten Schritt des Botschafters Fraffati bei Dr. Rosen meldet die" Tribuna", der Botschafter habe sich weder für die französische, noch für die deutsche These ausgesprochen. Er habe den Minister Der Konfettionär" verbreitet eine Meldung, derzufolge eine nur auf den unzweifelhaften Umstand verwiesen, daß die Entschei- große amerikanische   Exportfirma zum ersten Male seit ihrem Bestehen dung über die oberschlesische Frage dem Oberfien Rat allein zusteht, beschlossen hat, nur fünf Tage in der Woche arbeiten zu lassen um und daß inzwischen eine Anhäufung deutscher   Truppen an der die Geschäftsspesen während der Sommermonate zu verringern". schlesischen Grenze un ziemlich und gefährlich wäre. Diese Die Angestellten erhalten infolgedessen auch nur für fünf Tage in Erilärung entspreche in allem den von Jtalien in der leidigen Frage der Woche Gehalt. Eine derartige Maßnahme in Amerika   erscheint feit jeher eingehaltenen Richtlinien und stehe in feinem Zusammen- außerordentlich auffällig, um so mehr, als man drüben eine Beendi hang mit der französisch  - englischen Unstimmigkeit in der Frage des gung der Krise und ein Wiedererstarken der amerikanischen   Wirt Daß es jedem sozialen Empfinden Hohn spricht, den Angeftell Zusammentritts des Obersten Rats. Diese Frage würde aber wohl fchaft andauernd geffiffentlich betont. am besten gelöst werden, wenn der Oberfie Rat auf den 28. Juli ten den Brotforb höher zu hängen, nicht etwa, um die Lebensfähig. feit feines Unternehmens zu erhalten, sondern lediglich um die Ge einberufen würde. fchäftsspesen zu verringern", braucht an dieser Stelle nicht erwähnt zu werden. Amerita, das sich sonst gerne das Land der unbeschränk ten möglichkeiten nennen läßt, ist ein Land der unmöglichen Be schränktheiten auf dem Gebiete der Sozialpolitik und der gewert schaftlichen Organisation.

Warschau  , 22. Juli.  ( EE.) Wie hier bekanntgegeben wird, sind zwei italienische Regimenter auf dem Wege nach Oberschlesien  . Die französische   Rheinarmee erhielt den Befehl, zwei Divisionen für Ober­fchlesien bereitzuhalten.

dunkl

Horthys Dank.

Was uns in Deutschland   hieran aber ganz besonders interessiert, ist der Eifer, mit dem das genannte Unternehmerblatt diese Meldung Budapest  , 21. Juli( UR.) Nachdem die Anflage gegen Stephan vorbereitet. Dieser ist so groß, daß fie die Nachricht extra der Tages. presse zugehen läßt. Das scheint mehr zu sein, als, reklamehafte Friedrich zurückgezogen ist, werden nunmehr im Tisza- Prozeß die wichtigtuerei, das ist eine Aufforderung an die ganze bürgerliche legten Beugen vernommen. Das Urteil ist für Anfang August zu erwarten. Der Zeuge Sander, der bei Ausbruch der Oftober- Presse, diese Nachricht im Kampfe gegen etwa berorstehende Forde revolution Stadthauptmann von Budapest   war, und Ludwig Marungen oder auch nur Abwehrmaßnahmen der Angestellten- bzw. gyar, der wegen fommunistischer Vergehen gegenwärtig eine Zucht- Arbeiterschaft sich nicht entgehen lassen. hausfirafe von 10 Jahren abbüßt, fagten übereinstimmend aus, daß die von der Front zurückflutenden Regimenter und das in Buda­ pest   selbst befindliche Militär den Umsturz herbeiführten. Die Arbeiterschaft habe durch ihre disziplinierte Haltung Ausschreitungen der Soldatesta verhindert. Im Nationalrat hatten sich allerdings viele verdächtige Elemente zu­fammengefunden, doch waren die Leiter der Bewegung bestrebt, den Umsturz in geordnete Bahnen zu lenten. Ungefähr drei Wochen später famen Bela Run und feine Genoffen aus Rußland   an und untergruben durch ihre sofort sehr intenfio einfeßende Agitation die Ordnung.

aus

Es ist männiglich bekannt, wie gefliffentlich derartige arbeiter. feindliche Maßnahmen in Amerika  , England und anderwärts in der deutschen   Unternehmer-, ja in der ganzen bürgerlichen Presse re­gistriert und verbreitet werden. In der stillen Absicht: Zur Nach­ahmung empfohlen wird jede derartige Nachricht verarbeitet. Schon heute stimmt die Unternehmerpresse wahre Jubelhymnen an, wenn es irgendwo im Auslande gelungen ist, die Löhne zu fürzen oder die Arbeiter sonstwie übers Ohr zu houen, und schildert, welche un­geheuere Bedeutung für die ganze Boltswirtschaft, einschließlich der heiß und innig geliebten Arbeiter, eine Lohnreduftion im Gefolge haben muß.

Bei dieser Meldung aber tommt der Pferdefuß unverhüllt zum Vorschein. Nicht um der nationalen Wirtschaft auf die Beine zu helfen, sondern lediglich, um die Geschäftsspesen eines einzelnen Unternehmens zu verringern, werden hier Arbeitnehmer gezwungen, Wo bleibt da die viel den Schmachtriemen enger zu schnallen. gepriesene Rücksicht auf das Gemeinwohl?

Erfreulicherweise sind wir in Deutschland   durch die Errungen. schaften der Revolution so weit, daß eine Uebertragung derartiger brutaler Machenschaften in unsere Betriebe nicht mehr ohne weiteres möglich ist. Falsch wäre es aber, sich deshalb in Sicherheit zu wiegen. Hinweise auf Amerika   haben noch stets bei unseren Unternehmern ein milliges Ohr gefunden. Möge also die gesamte Arbeiterschaft auf der Hut sein!

In der Nationalversammlung teilte der Justizminister Tomizanŋi mit, die Regierung beabsichtige. energische Schritte zur Herstellung der Rechtsordnung zu unternehmen. Einerseits werde auf Grund der Enthüllungen des Abg. Beniczy das Verfahren gegen die militärischen Terroristen eingeleitet, andererseits wolle man gegen die Umtriebe der vaterlandsfeindlichen Elemente, die eine neue Revolution heraufbeschwören wollen, vorgehen. Der Stadthauptmann von Budapest   ist mit den Funktionen eines Bolizei­ministers für das ganze Land ausgestattet worden. Abg. Beniczky wurde aufgefordert, der Staatsanwaltschaft die Beweise für seine Behauptungen vorzulegen, er erwiderte jedoch, der Staatsanwalt möge die Aften aus seiner Wohnung abholen lassen, denn die Menge der Dokumente sei fo groß, daß ein Mensch allein sie nicht zur Die oberschlesischen Kohlentransporte. Bon gutunterrichteter Journalisten, die an die Wiener Emigrantenpresse Berichte geliefert Geite erfährt die Reichsbauptstädtische Korrespondenz: Die Wagen Polizei bringen fönne. Inzwischen dauern die Verhaffungen von haben sollen, fort. d Die Regierung hat die Wiederherstellung bes gestellung für Kohlen in Oberschlesien   erreicht jetzt die Zahl von rund beantragt. Dieses foll bestehen 5000 Wagen täglich und ist weiter im Steigen begriffen. Wenn die Magnatenhauses Prinzen, die über 24 Jahre vor dem Polenaufstand gestellte Zahl von 8-9000 Wagen bisher den föniglichen alt find, dem aus Rammerherrn und dem Grafen noch nicht wieder erreicht worden ist, so liegt das nicht, wie irrtüm­Don Breßburg, den beiden Thronhütern, dem Präsidenten und dem lich gemeldet worden ist, an einem Mangel an Lokomotiven, sondern Bizepräsidenten der föniglichen Kurie, den katholischen   Erzbischöfen lediglich daran, daß der Betrieb noch nicht auf allen Einzelstrecken und Bischöfen usw. Dazu tommen als gewählte Mitglieder Ver- in dem früheren Umfange hat aufgenommen werden können. Die treter der fürftlichen, gräflichen und freiherrlichen Familie, der deutschen   Eisenbahnbeamten sind in den Gegenden, in denen nach Romitate und städtischen Gemeinden, der Landwirtschaft, des Han wie vor der Terror der polnischen Insurgenten herrscht, so häufig Belgien   sekundiert England, bels ufm. Außerdem fann das Staatsoberhaupt Mitglieder bis zur Lebensgefahren und körperlichen mißhandlungen Fehlt nur noch das getrönte ausgesetzt, daß sie sich weigern, auf den durch diese Gegenden füh­Paris, 22. Juli.  ( WTB. aus Daily Telegraph  ") Die Unter- höchftzahl von 25 ernennen. Oberhaupt. New York Herald  " will wissen, daß Karl bereits renden Eisenbahnstrecken Dienst zu tun. Die Aufständischen haben redung zwischen dem belgischen Finanzminister Theunis und wieder auf dem Wege nach Ungarn   ist. Die ungarischen Gesandt zwar eine Anzahl von Lokomotiven gestohlen und eine noch größere dem englischen Schazkanzler Sir Robert Horne bezog sich nicht Anzahl betriebsunfähig gemacht, doch hat die Reichseisenbahn für genügende Aushilfe gesorgt, so daß der Abtransport von Rohle nur auf den belgischen Prioritätsanspruch auf die deutschen   Re- chaften und Konfulate im Ausland nennen sich fämtlich föniglich". burch Lokomotivmangel nicht behindert sein wird. parationszahlungen, fondern auch auf das Vorrecht Englands auf d Ersatz seiner Besatzungskosten. Minister Theunis hat die lange Hin­ausschiebung einer Zusammenkunft des Obersten Rates bemängelt, wodurch die von Deutschland   geleisteten Zahlungen unbenutzt in den amerikanischen   und europäischen   Banktressors liegen blieben und er habe es für ganz natürlich erflärt, taß unter diesen Umständen die beiden Hauptbeteiligten eine vorläufige Verständigung suchen. Hierzu bemerkt ,, Temps", aus den Brüsseler Nachrichten scheint hervorzugehen, daß der erste Schritt zu diesen Unterhandlungen von England ausgegangen sei; die Mitteilungen des Daily Telegraph  " verdienten insofern eine Ergänzung, als etwa 120 Millionen Gold­mart, die am 1. Mai in der Tasche der Reparationsfommission vor handen waren, der englischen   Regierung übergeben wurden und diese sich wenigstens insoweit also nicht zu beklagen haben. Benn man jetzt den Daily Telegraph  " lese, so gewinne man den Ein­drud, als ob England die nächste Tagung des Obersten Rates be­nußen wolle, die deutsch  - französischen Verhandlungen über Repara­tionen in Natura zum Scheitern zu bringen unter dem Vorwand, daß diese Verhandlungen auf Umwegen eine Priorität zugunsten der verwüsteten Gebiete Frankreichs   zu erzielen bestimmt sind.

Rückkehr de Marinis- Abzug Le Ronds? Der Vertreter Italiens   in der JR., General de Marinis, ist nur zur Berichterstattung nach Rom   gereist und soll nach Oppeln  zurückkehren. Dagegen wird bestimmt versichert, daß Le Ronds Abberufung feststehe.

Das Burgenland  .

Budapesti Hirlap" fchreibt auf Grund amtlicher Informationen: Keine Balufaentschädigungen aus Reichsmitteln. Ein Teil der Die ungarische Regierung hat entschieden erklärt, daß alle Gerüchte vollständig unwahr sind, wonach militärische Kreise die Ueber Preise brachte im Anschluß an einen Bericht über die Gründung nahme Westungarns mit Waffengemalt verhindern wollten. Sie steht einer Vereinigung zweds Wahrnehmung der wirtschaftlichen Inter­unbedingt auf der Grundlage des Friedens von Trianon unter den effen der geschädigten Deutschen   in Polen   die Nachricht, die Regie­Bedingungen, die im Begleitschreiben des Friedensvertrages um rung habe fich bereit erflärt, zunächst ohne Rüdücht auf die Ergeb schrieben find. Der Wunsch, in der westungarischen Frage eine nisse der Verhandlungen mit den Ländern, einer Valutaentschädigung direkte Verständigung zwischen Desterreich und Ungarn   herbeizus aus Reichsmitteln näherzutreten. An maßgebender Stelle ist, wie führen, entspricht dem Geifte der erwähnten Mantelnote. Die un- die DA. erfährt, von einer berartigen Bereitwilligkeit nichts befannt. aarische Regierung hofft daher, daß auch Desterreich die Wünsche Die Meichsregierung hat nicht die Absicht, Valutaentschädigungen Ungarns   würdigen und verstehen wird und einsieht, daß dies aus Reichsmitteln zu zahlen, fie steht vielmehr auf dem Stand­der letzte Augenblick ist, um eine solche Lösung in der weftungarischen punkt, daß das vor der Ratifikation des Friedensvertrages erlaffene Frage zu treffen, durch welche das freundschaftliche Verhältnis und polnische Währungsgesetz einen unzulässigen Eingriff in die deutsche die ungestörte wirtschaftliche Verbindung zwischen beiden Nachbar Staatshoheit enthält und daher von der Reichsregierung nicht staaten für die Zukunft gesichert werden fönnte.

anerkannt werden kann.

In Wien   denkt man gar nicht daran, mi: Ungarn   über die Aus­Bom Ausbau der deutschen   Wasserstraßen. Die Gründung führung des Friedensdiftats zu verhandeln, an dem doch Deutsch  österreich   nicht mitgewirkt hat. Das fehlte noch, daß man sich das einer Rhein- Main- Donau- Attien- Gesellschaft zum Bau der großen Schiffahrtsstraße Rhein- Main- Donau   ist in einer am 19. d. Mts. noch dazu, wo der Fianz abgehaltenen Sigung beschlossen worden. Es wurde ein Gründungs­Burgenland abgaunern ließe minister Hegedues in einer vom amtlichen ungarischen Nachrichten- cusschuß eingefeßt, der die Sazungen der Aktien- Gesellschaft vor. berät, einen Prospett ausarbeitet und die weiteren Vorbereitungen bureau verbreiteten Rede wörtlich gesagt hat: Das Desterreich, um deswillen wir gegen den Protest Tiszas für die Gründung der Aktien- Gesellschaft im einzelnen trifft. Der in den Krieg zogen, beffen Generäle uns zugrurde richteten, des fich Gründungsausschuß hat noch an demselben Lage seine Arbeiten auf dem Kriegsschauplah stets zurückzog, das mit uns zufammen aufgenommen und in allen wesentlichen Bunkten vollständige Einig­auf dem Boden liegt und uns schließlich die goldene Uhr aus teit erzielt. Es ist mit Bestimmtheit damit zu rechnen, daß dos Aftienfapital, auch soweit es vom Privattapital aufgebracht wird, der Tasche stiehlt, das ist die größte Weltschande." Gegen diese Gemeinheit eines aftiven ungarischen Minifters in wenigen Wochen voll gezeichnet sein wird. hat der deutschösterreichische Gesandte in Budapest   inoffizielle Schritte getan.

Um eine einheitliche

Ungebrochene Insurgentenherrschaft. In Budapest   erwartet man das Eintreffen der Interalliierten Beuthen  , 21. Juli.  ( WTB.) In Friedenshütte erhieiten cin Gastwirt und ein Arbeiter ein mit dem polnischen Aldier und mit dem italienischen   General 3ucharelli an der Spize. einem polnischen Stempel versehenes Schreiben, in welchem sie von Einigungsbeftrebungen in Südflawien. dem polnischen Kommandanten von Friedenshütte aufgefordert fozialistische Partei in Jugoslawien   zu organisieren, werden Dele wurden, sich am 21. Juli, abends 6% Uhr, vor einem außeror gierte aller sozialistischen   Gruppen zusammentreten, um die Grund­dentlichen polnischen Gericht in Friedenshütte einzu- lage für eine Bereinigung zu schaffen. finden und sich dort zu rechtfertigen. In Schwientochlowig Die Fasciffenfchlacht von Sarzano hat zur Abfage aller Ber­fam es wieder zu größeren Schießereien. In der Umgegend von Königshütte   terrorisieren die Polen   jetzt systematisch auch gnügungsvorstellungen in Rom   und anderen Orten geführt; auch in Padua   hat es Stämpfe gegeben. Die Sache unter Fascistendrud diejenigen Leute, welche sie während des Aufstandes verschont fann Bonomis Schwierigkeiten erhöhen. In Sarzano find die Bei einer Schießerei in Biskupih gab es einen Toten. Später hielten Infurgenten die Kleinbahnen an und nahmen allen weißen Terroristen jedenfalls schwer gefchlagen worden. Inhabern von grünen Legitimationstarten, das heißt in Ober­fchlesien anfäffigen, aber nicht dort geborenen Personen, ihre Kar­ten ab und zerrissen sie. In Hindenburg verlangten die Polen  , es solle eine rein polnische Gemeindewache ge­

hatten.

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bildet werden, obgleich die Stadt Hindenburg mit 21 250 deutschen und 14 853 polnischen Stimmen fich in der Mehrzahl zum Deutsch tum befannt hat. Zurzeit hat Hindenburg   überhaupt teine o lizei. Die nicht in Oberschlesien   gebürtigen blauen Polizisten find von der Interalliierten Kommiffion ausgewiesen worden und die noch zurückgebliebenen Polizeimannschaften dürfen auf Veran­laffung der Polen   feinen Dienst tun.

Das Oberschlesier- Hilfswerk.

Die neuesten Meldungen aus Oppeln   ergeben, daß der Bedarf an Mitteln zur Abhilfe der allerbittersten Not, die in ihrem ganzen Umfange erst jeht nach Abzug der Insurgententruppen übersehen werden fann, ungeheuer is. Taufende von Familien leben ohne Ceibwäsche, ohne Kleider, ohne Betten, ihrer Nahrungsmittel beraubt in halbzerstörten Häusern. Bom Oberschlesier- Hilfswerk tonnten für die Notstandshilfe bereits 5 millionen, 2 millionen für die ergän­zende Flüchtlingsfürforge überwiesen werden.

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Mangel an landwirtschaftlichen Geräten froh Arbeitsmangel der landwirtschaftlichen Maschinenfabriken. Die Freie wissenschaftliche Sozialistische Agrar- Korresponbenz" meist in bemerkenswerten Ausfüh rungen auf den Mangel an landwirtschaftlichen Geräten in sehr vielen Bauernwirtschaften hin. Wir haben heute", so heißt es ,,, noch eine viel zu große Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe, in denen nicht nur die mit moderner Technit ausgestatteten Maschinen fehlen, sondern in denen es auch an normolen, in der Landwirtschaft un entbehrlichen Gerätschaften fehlt." Es wird dann weiter auf die Gründe hingewiesen, die zu diesem die landwirtschaftliche Produktion start beeinträchtigenden Mangel an Arbeitsmitteln geführt haben und folgende Frage aufgeworfen: Wie wäre es, wenn die landwirtschaft lichen Genossenschaften oder auch amtliche Stellen mit Hilfe in dustrieller Kreise die landwirtschaftlichen Geräte, Maschinen und Er­Jagteile herstellen, den Bersuch machten, hier helfend einzugreifen, indem sie die Anschaffung fehlender Dinge durch längere Kredit gewährung mit langsamer Abzahlungspflicht erleichterten?" Dieser Vorschlag verdient um so mehr Beachtung, als zahlreiche landwirtschaftliche Maschinenfabriken schon seit geraumer Zeit über einen fühlbaren Auftragmangel zu flagen haben, und infolgedeljen dort auch die Arbeitslosigkeit groß ist. Jedes Mittel, die Landwirt. fchaft zum Bezuge neuer, oder auch nur zur Wiederherstellung heruntergewirtschafteter Geräte zu veranlassen, muß daher aus den verschiedensten Gründen vollste Beachtung finden.

Die irifchen Verhandlungen werden trotz der Abreise der Ulfter. leute von der britischen Regierung im Parlament als hoffnungsvoll bezeichnet. General March, der bisherige Generalftabschef Nordamerikas  , ist in Koblenz   eingetroffen und macht dann eine Reise durch Deutschland  . Wahrung berechtigter Intereffen auch für Sozialdemokraten an­erkannt. Unser Kaffeler Parteiblatt hatte einen deutschnationalen Rechtsanwalt fräftig angefaßt, weil er in seinem Rampfe gegen den Genossen Scheidemann durch teilweise Veröffentlichung von Gut Der achten falsche Darstellungen der Tatbestände gegeben hatte. Eine neue Rothschild  - Gründung in Haifa  ( Balästina). Mit einem von unserer Zeitung Gezüchtigte lief zum Richter. Das Gericht ver- Rapital von 5 Millionen Franten hat Baron Edmond de Rothschild  urteilte unser Blatt. Bei der Revision vor der Straftammer wurde in Haifa   eine Aktiengesellschaft gegründet, die sich vornehmlich dem das Urteil, das auf Haft gelautet hatte, entscheidend revidiert. Die Mühlenbau widmen will. Die neu zu errichtenden Mühlen sollen Strafe wurde in eine niedrige Geldsumme wegen formaler Beleidi- Mehl nicht nur für die Bedürfnisse Palästinas, sondern auch für die gung umgewandelt, dem Redakteur unseres Parteiblattes wurde der der angrenzenden Länder nermahlen. An der Spitze dieser Société Schutz des§ 193, aljo Wahrung berechtigter Interdes Grands Moulins de Palestina" stehen hervorragende Fachleute effen, zugebilligt. Die Zubilligung der Wahrung berechtigter aus Deutschland  . Baron Edmond de Rothschild  , der Chef der Pariser  Interessen an sozialdemokratische Redakteure erscheint uns als erfreu- Rothschild  - Gruppe, ist ein befannter Förderer zionistischer Be. licher Fortschritt, wenn fie nicht nur eine Schwalbe ist, die noch strebungen, die auch den wirtschaftlichen Aus- und Aufbau Palästinas teinen Sommer macht bezweden,