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Parteitag des Zentrums.

Im Plenarsizungsfaal des Reichstags begannen am Sonntag die Berhandlungen des zweiten Reichsparteitags des Zentrums. Neben zahlreichen Delegierten waren fast alle Reichs und Landesminister der Zentrumspartei   anwesend, darunter auch Reichskanzler Dr. Wirth. Der Vizepräsident des Preußischen Land­tags Dr. Borsch eröffnete den Parteitag mit einer Ansprache und wurde einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Das Referat über die politische Lage mar ursprünglich dem Abg. Dr. Marg zugedacht, statt seiner sprach jedoch

Reichsarbeitsminister Dr. Brauns:

Er ging von der außenpolitischen Lage aus, die er als nach wie vor ungünstig bezeichnete. Allerdings stellt sich jetzt her. aus, daß es in jedem Kriege außer den sichtbaren auch verbor gene Sieger und verborgene Besiegte gäbe, die erst später in die Erscheinung treten. Die politische Bedeutung des europäischen  Kontinents hat zugunsten Ameritas erheblich abgenommen. Durch die Entmannung Deutschlands   hat England die militärische Borherrschaft Frankreichs   herbeiführen helfen, das in folge seiner heutigen Stellung, ni dht mehr das bemitleidete Land ist. Deutschland   ist leider immer noch Objekt, nicht Subjekt der weltpolitischen Entwicklung. Aber die Einsicht wächst, daß es bei der Wiederherstellung Osteuropas   nicht zu entbehren ist.

Die Erfüllungspolifit.

Der Redner fuhr fort: Endlich ist der deutsche Erfül. lungswille bis zur Grenze des möglichen, den alle Regierungen der deutschen Republik befundet haben und den die jezige Regierung nach dem Londoner   Diktat bewiesen hat, ein nicht zu unterschätzender Sach walter zu unseren Gunsten. Die

Einstellung unserer Außenpolitik auf die Durchführung des Londoner

Dittats bis zu den Grenzen des möglichen war richtig.

durch die verschiedenen Schwankungen sich genug davon über zeugen können, daß das zur Stärkung der eigenen Partei nicht geführt hat. Wir haben fein Interesse daran, an ihrer Schwächung zu arbeiten, sondern ein Interesse, zu wünschen, daß die bürgerlichen Elemente das genügende Rüd grat zeigen, zu jeder unsere Reparationsverpflichtungen darstellen, kann man dem deutschen   Zeit in den gefährlichsten Stunden an der Aufrichtung des Vater­Volte nicht zumuten; dafür würde auch die Zentrumspartei   nicht zu landes mitzuarbeiten.( Beifall.) Ebenso hat der Kanzler bei der Re­haben sein. Ich glaube, daß durch die Ausgestaltung der vor gierungsbildung versucht, einen Herrn der Boltspartei in die Re geschlagenen Befihsteuern, vielleicht noch unter Einbegierung zu ziehen. Der betreffende Herr hat sich leider dem Partei­iehung des Notopfergedankens, sich auch diese Streit diftat gefügt. Fehrenbach tam dann noch auf die Akademiter Frage frage aus der Welt schaffen läßt. zu sprechen und führte aus:

Zentrum und Koalitionspolitik.

Am Schluß seiner Rede fam der Reichsarbeitsminister auch auf die Frage der Koalitionspolitik zu sprechen, dabei fiel bereits eine Andeutung über die Misstimmung, die im Zentrum über die schwankende Außenpolitik der liberalen Parteien herrscht. Der Redner sagte nämlich:

Die Zentrumspartei   hat sich stets bemüht, der Regierung eine möglichst breite Basis in der Bolksvertretung zu verschaffen. Waren diese Bemühungen nicht immer erfolgreich, so hat die Schuld nicht an uns gelegen. Sollen diese Bemühungen endlich, was drin gend zu wünschen wäre, auch im Reiche Erfolg haben, so sind zwei Dinge unbedingt erforderlich: Einmal die Bereitwilligkeit zu einer derartigen Koalition auf breiter Basis in allen politischen Fragen, nicht nur in denen der Innen-, fondern auch in denen der Außen­Politif. Regierungsfoalitionen von Fall zu Fall haben wenig oder gar keinen Wert. Weiterhin müssen alle beteiligten Parteien sich darüber flar sein, daß einer Regierungstoalition natürliche Grenzen gesteckt sind. Sie muß so zusammengefetzt sein, daß fie arbeitsfähig ift, was selbstverständlich zur Voraussetzung hat, Verfassung stellen und daß man in der Koalition feine Elemente daß alle Beteiligten sich aufrichtig auf den Boden der bestehenden zusammenführen will, die sich nun einmal nicht vertragen. Angriff Fehrenbachs gegen rechts.

Der Hochschulring deutscher Art", der sich jetzt aufgetan hat, perbrämt feine Ziele mit allen möglichen völkischen Redensarten. Wenn ich das Wort völlisch" höre, dann wird es mir schon ein bißchen bunt.( Heiterkeit.) Der Zwed ist aber ein rein politischer, er ist gerichtet gegen die Sozialdemokratie und gegen die Juden. Wir ,. die zusammenarbeiten, zufammenarbeiten müssen mit der Sozialdemokratie, fönnen

den öden Antisemitismus und das blöde Uriertum nicht verstehen. Ich verstehe nicht recht, wie gerade im Rheinland  und Westfalen   diese begeisterte Schwärmerei für die alten Verhält­niffe fich so betätigen fann. Ich erinnere mich ganz dunkel, daß man früher davon geredet hat, nicht bloß daß unsere Studenten feine Förderung erfahren haben, sondern davon, daß unsere ganzen Be­strebungen durch ein ganzes Jahrhundert hindurch unterdrückt worden find.

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Einstimmiges Vertrauensvotum für Wirth.

Am Schlusse der Debatte über das Referat Brauns wurde eine vom Reichstagsabgeordneten Joos eingebrachte Entschließung an­genommen, durch die der Reichsparteitag der Parteileitung und der Fraktion des Reichstages sein vollstes Vertrauen ausspricht. Weiter heißt es in der Entschließung:

Die Rede Fehrenbachs wurde mit stürmischem Beifall und hände flatschen aufgenommen. Aus den übrigen Disa fussionsreden ist noch hervorzuheben eine Begrüßungsrede des öfter­lidhsozialen Partei Desterreichs überbrachte, eine tapfere Rede des reichischen Nationalrats Dr. Kunschaf, der die Grüße der Christ­Kuratus Radek Belgard gegen den deutschnationalen Terror in Pommern   und eine Rede des Reichsministers Dr. Diese noch sehr vorsichtig gehaltenen Andeutungen fanden in Hermes über Ernährungs- und Steuerfragen. Hermes suchte die der Diskussion eine außerordentlich temperamentvolle Unterstrei- Aufhebung der Cetreidezwangswirtschaft zu rechtfertigen und sprach Das Zustandekommen der Konferenz in Cannes   ift ein Reichstanzler Fehrenbach, dem der Barteitag bereits aus An- staatlichen Zuschüsse, die jährlich 16 bis 18 Milliarden betragen, be chung. Nach der Mittagspause ergriff nämlich der ehemalige dann von der neuesten Erhöhung des Brotpreises. Die Lichtblick, der auch durch das Obsiegen der Chauvinisten in Frant laß des Gedenkens an feinen fiebzigsten Geburtstag lebhafte Dva- deuteten den Ruin der Finanzwirtschaft. Doch tönnten sie nicht auf reich nicht ganz tionsverpflichtungen auf ein erträgliches Maß würden zurüd- tionen bereitet hatte, das Wort, um folgendes auszuführen: einmal abgebaut werden, sondern es müffe ein gewisses Tempo geführt werden, wenn auch nur für eine bestimmte Frist, war zu Zur Frage der Koalition möchte ich furz ergänzend Stel- innegehalten werden. Auf dem Gebiete der Steuerpolitik verlangte erwarten. Das bedeutet aber nur eine vorläufige Erleichterung lung nehmen. Man sollte ja glauben, daß die nun schon so lange Hermes, daß endlich mit der Schaffung neuer Borschriften aufgehört unferer Lage. andauernde Not unseres Baterlandes alle wirklichen Baterlands- und erst einmal eine Drainage" des Steuerapparates Im zweiten Teil seiner Rede behandelte der Reichsarbeitsmi- freunde zusammen vereinigen würde, in dem Bestreben, die Not zu vorgenommen werde, damit die Kanäle fließen fönnten, während nifter die innere Politit. In dem Kompleg der wirtschaft. mildern und am Wiederaufbau mitzuwirken. Die Kritik an einzelnen sie jetzt durch Ueberlastung des Steuerapparates verstopft feien. lichen Fragen berührte er auch den Acht stundentag und bezeiche Tätigkeit einer gewiffen Partei( der Deutschnationalen. Handlungen ist dabei nicht ausgeschlossen. Aber wenn man die nete die Polemik der Arbeitgeberpreffe gegen diesen als nicht gerade Red.) verfolgt, so tann man sich nicht der Erkenntnis terschließen, glücklich. Das Zentrum habe teinen Anlaß, dom daß nicht bloß alles einer ätzenden Kritik unterzogen wird, sondern Grundfah des Achtstundentages abzugehen. Bon auch mit einer hämischen Freude an allen etwaigen Niederlagen der besonderer Bedeutung waren die Ausführungen des Redners fiber Regierung, an allen fritischen Bunkten angesezt wird.( Sehr richtig.) die Steuerpolitik und die Es überkommt einem vielfach ein Etel über die Art und Weise, wie die Preise diefer Bartei fich ausläßt.( Beifall.) Man Pann es nicht genug bedauern, wenn im gleichen Tone auch hervor Hierzu führte der Redner aus, daß die Eigentümer von fogenann ragende Parteiführer bei den verschiedensten Anlässen sich ten Sachwerten, wie Grund und Boden, Gebäuden, gewerblichen betätigen. Das ist keine Tätigkeit im Interesse des Vaterlandes. und anderen Betrieben, angesichts des Warenmangels, der steigenden( Stürmischer Beifall.) Elemente dieser Art befinden sich aber nicht Breife, der fortgefeßten Geldentwertung und der Unsicherheit des nur in einer Partei. Die Roalition nach rechts wird von uns ganzen Wirtschaftslebens im allgemeinen wesentlich günstiger nicht unter allen Umständen erstrebt.( Beifall.) Sie darf gestellt sind, als die übrigen Bevölkerungsfreise, ist unbestritten. feine Elemente in die Regierung hineinbringen, denen es nicht darum Dem muß die Steuergesetzgebung Rechnung tragen durch Auswahl, zu tun ist, gemeinsam mit den übrigen Regierungskollegen am Maß und Gestaltung der Besi steuern. Die Zentrumspartei   ist, Wiederaufbau des Reiches zu arbeiten, sondern die nur eine wie früher, so auch heute entfchloffen, eine gerechte Berteilung der Steuerlaften vorzunehmen. Sie wird deshalb bereit sein, denjenigen treiben- wollen!( Stürmischer Beifall.) Zu meinem großen Sabotage bei der Regierungstätigkeit Boltstreifen, welche die Erfassung der Sachwerte immer wieder befonen, soweit als irgend möglich entgegenzukommen. Im Leidwesen muß ich bemerken, daß nach meiner Auffassung allgemeinen gilt der Grundsay, daß die laufende und fortgesezt zu zahlende Bermögenssteuer( von Erbschafts  , Bermögenszuwachs und dergleichen Steuern ist hier nicht die Rede) sich im Rahmen der Er­trägniffe des Vermögens bzw. feines inneren Wertes halten muß. Wir leugnen aber feineswegs, daß der Staat unter Umständen auch das Recht und die Pflicht hat, in die Substanz des Vermögens einzu­greifen. Aber diese Eingriffe in die Substanz haben ihre Grenzen, falls wir nicht auch die letzten Werte, die uns noch geblieben sind, burch eigene Torheit verlieren wollen. Solche Eingriffe in die Sub­stanz müssen zeitlich beschränkt sein und vor allem müssen fie der Wirtschaft dienen. Eingriffe in die Substanz zu tun, um die dadurch erzielten Werte in ein Faß ohne Boden zu werfen, wie es etwa

Frage der Erfaffung der Sachwerte.

Der Kriegsberichterstatter.

Bon Rabund.

Siegfried Silbermann, der schon den Buren- und den Baltan­frieg als Kriegsberichterstatter der Neuen Freien Trompete" mit­gemacht hatte, wurde telegraphisch in das Hauptquartier von Erzellenz Eydikuhnen, Oberbefehlshaber Nordost, berufen lenes Feldherrn, der erst anläßlich dieses Krieges in fo glänzende Er fcheinung getreten ist.

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in der Deutschen Volkspartei   genügend Elemente sind, die zu diesem lehteren unglüdlichen Fattoren 3 zählen sind. Eine Verbreitung nach dieser Seite hin ist nur möglich mit Bersönlichkeiten, die auf dem Boden unserer Ber. faffung stehen und gewillt sind, mit den übrigen Kreisen in der Regierung zusammenzuarbeiten.( Stürmischer Bei fall.) Es ist ja das große Unglück, daß die zwei Mittelparteien, das Zentrum ausgeschlossen, hin und her schwanken und zu den ver schiedensten Fragen eine präzise Stellung zu nehmen nicht imstande find. Bei der letzten Regierungsumbildung hat die Demokratische Bartel nur den Reichswehrminister in der Regierung gelassen, den übrigen die Mitarbeit aber verweigert. Die Herrschaften hätten

Es war nur ein Feldstuhl vorhanden.

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Silbermann notierte: spartanische Lebensweise Wollen Sie fich nicht feßen?" lächelte Erzellenz Endtkuhnen. Das Schreiben und Denken im Stehen ermüdet." Bitte, nach Ihnen, Erzellenz," verbog fich Silbermann devot. " Oh, wehrte die Exzellenz ab, ich stehe schon so lange im Felde, daß ich ruhig noch ein wenig länger stehen kann." Silbermann notierte: Beharrlichkeit. Ausdauer

ger.

manische Bähigkeit... Oben in den Lüften begann es zu pfeifen und zu furren, zu schnauben und zu knallen. Schon ehe er das Auto des Preffeftabes beftieg, wurden Sieg­Exzellenz Endtkuhnen murmelte erheitert: fried Silbermann mit einem dunklen Tuch wie einem Parlamentär " Feindliche Aeroplane. sie haben es auf mein Haupt­die Augen verbunden, damit er auf der Fahrt nach der Front ja quartier abgesehen.. aber beruhigen Sie sich, lieber Silbermann: nichts zu sehen befäme, was sich im geringsten als militärisches Ge- fie treffen nie etwas. Höchstens, wenn man sich etwa auf neutralem heimnis darstellen und von ihm vielleicht als Anlaß zu einer seiner Boden befände, könnten sie einem gefährlich werden." hinlänglich bekannten Plaudereien benügt werden könne. Es gehört Krrrrrrr... fnauß rum eine Fliegerbombe platte zur feelischen und beruflichen Eigenschaft des Kriegsberichterstatters, in fünfzig Schritt vor Silbermann. daß er nichts, aber auch rein gar nichts vom Kriege sieht, hin und Silbermann fonnte gerade noch: Raltblütigkeit notieren, dann wieder nur wird ihm die Binde abgenommen, und er fühlt sich er- fiel er in Ohnmacht.  staunt vor einem toten Pferd oder einem niedergebrannten Haus. Exzellenz Eydtkuhnen   winkte, und Silbermann wurde von den Darüber darf er dann als" Augenzeuge" berichten. Wendet er feinen Ordonnanzen, die eben noch den Ochsen gebraten hatten, ins Auto Blid von dem toten Pferd oder dem niedergebrannten Haus ein des Pressestabes geschafft. Auf der Redaktion der Neuen Freien wenig empor und in die Weite, so sieht er nichts als ein graues, ödes, Trompete" war es, wo er wieder zur Besinnung fam. Noch die endloses Feld, das sich viele Meilen bis an den Horizont erstreckt. Abendausgabe der" Neuen Freien Trompete" brachte auf ihrer erften Das nennt er dann die Leere des modernen Schlachtfeldes". Geite Silbermanns nachgerade so berühmt gewordenes Interviem Siegfried Silbermann schlug die Augen auf und fand sich einem des Oberbefehlshabers Nordost  , Erzellenz Endttuhnen. Bier

In Anbetracht der schwierigen außenpolitischen Lage erklärt er sich rüdhalilos einverstanden mit der von der Regierung geführten Politik der Klugheit und Mäßigung, die, unbeirrt und zielficher geführt, der wirtschaftlichen Gefundung der ge. famten Welt und der Zusammenarbeit der Völker die Wege cbnen wird. Er empfindet es mit hoher Genugtuung, daß in den schwersten und entscheidensten Augenblicken des politischen Lebens die Führer der Zentrumspartei   frei von vermirrenden Einflüssen an verantwortungsvollsten Posten ausgehalten haben. Die Entschließung fordert ferner energische Weiter. führung der Finanzpolitit- unter Berücksichtigung der Grundsäge einer gerechten Lastenverteilung und schließlich im Bolitik der Mitte mit dem Ziel der Berföhnung aller letzten Absatz gegenüber den Extremen rechts und links eine weise Kreise und der Einigung aller Deutschen  . Die Annahme der Resolution erfolgte einstimmig. Darauf wurde der Parteitag auf Montag vormittag vertagt.

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Die heute geschloffene Sigung wurde vom Vizepräsidenten des Landtages Dr. Porsch gegen 10% Uhr eröffnet. Nach Berlesung einiger Begrüßungstelegramme referierte der Generalsekretär Dr. Raßenberger über Bartelorganisation".

Wilde Boltsbühnen. Der Name Boltsbühne" wird in letzter Zeit in den Vororten Berlins   vielfach von Theater­unternehmungen in Anspruch genommen, die mit dem Wesen der Berliner Volksbühne e. V. nichts gemein haben. Es find nicht Be fucherorganisationen gemeinnüßigen Charafters, sondern geschäft. liche Gründungen von Regisseuren" und Darstellern, die durch die Bezeichnung Bolfsbühne Vertrauen zu erwecken suchen. Dem Verband der deutschen   Bolfsbühnenvereine, der die nach dem Vorbild der alten Berliner   Boltsbühne wirkenden gemeinnützigen Vereinigungen zusammenfaßt, gehören in Berlin   und Umgegend nur noch die Volfsbühne des Nordens in Bankow  , die Spandauer   Boltsbühne und die Pots. damer Volksbühne e. V. an.

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Der Reichskunstwart und das deutsche Handwert. Der Reichs. funstwart Dr. Redslob hat sich im vergangenen Jahre in Ber.  bindung mit dem Deutschen Wertbund start eingefeßt für die Er. haltung alter Handwerkstechniken. Im hochentwickel. ten handwerklichen Können ruht ein unpfändbires Nationalgut, das in gegenwärtiger Zeit vor allem erhalten und weiter gepflegt wer den muß. Diese wichtige Wurzel der deutschen   Wirtschaft, die teil. weise zu verdorren droht, muß neue fräftige Triebe ansehen können. Auf Einladung einer großen Anzahl fultureller Berbände Han­ novers   wird der Reichsfunstwart am 18. Januar, abends 8 Uhr, im alten Rathausfcal in Hannover   seine Bestrebungen auf diesem Ge biet des Handwerts programmatisch fundgeben in einem Bortrag über Künstlerisches und handwerkliches Können in Deutschland  ;

älteren, ftattlichen Herrn gegenüber, dessen Brust mit Orden und Bröfel u. Co. Die eiserne Mauer. Eindrüde und Expreffionen, Er. leine Bedrohung und die Notwendigkeit seiner Erhaltung".

Ehrenzeichen überfät war. herrisch an seinen geftrafften Beinen. Er zwirbelte nachdenklich an lebtes und Erschautes von der Nordostfront", von Siegfried Silber feinem braunmelierten, altertümlichen Bart.

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Silbermann zitterte.

leutselig.

betrachten.

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mann

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ein stattlicher Band in Lexikonformat.

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Die Todesopfer der Berge. Aus München   wird geschrieben: Im Jahre 1921 haben die Alpen  , soweit sie zum Vereinsgebiet des deutsch  - österreichischen Alpenvereins gehören, 107 Todesopfer gefor. Silbermann zog feinen Notizblod und notierte: martialisch. dert. 35 Personen stürzten von Felsen ab, 17 erfroren im Gebirge, Erzellenz Endtkuhnen, der große Feldherr benn er war es Der Bildungsausschuß Berlin   der SPD  . gab gestern im großen 6 verunglückten durch Ausgleiten auf Rasenbändern, 5 infolge Stein­in eigener Person legte seine große, fnochige Hand schwer auf Saal der Philharmonie vor vollbefeptem Haufe feih piertes fchlages. Auf Gletschern gingen 11 Bersonen zugrunde, an Erschöp Siegfried Silbermanns schwankende Schulter. Festkonzert. Ein von befter Beratung zeugendes, forgfam zu fung ftarben 3, beim Beeren und Edelweißpflüden usw. stürzten fammengestelltes Programm. Zwei Solisten von reifem Können 6 ab. 17 Bersonen gelten als permißt, mit ihrem Tode muß ge Er feuchtete den Tintenstift leise an der Zunge an und notferte: hatte der Ausschuß gewonnen. Der Pianist Eduard Erdmann   rechnet werden, da meist Monate jeit ihrem Abgehen verstrichen spielte J. G. Eckardts   B- Dur- Sonate, ein Meister aus der zweiten sind. Im Verhältnis zu der überaus großen Zahl von Touren, die Silbermann wagte endlich, die nähere Umgebung prüfend zu kommt, Franz Schuberts   romantische C- Dur- Sonate( unvollendet) und die von Sachverständigen auf über eine Million angesetzt werden, Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts, den man felten zu hören be in diesem schönen Sommer in den Alpen unternommen wurden, Um ein riefiges rauchiges Lagerfeuer hockten malerisch ge- und zuletzt das ebenfalls selten gespielte, mufifgeschichtlich wie mufi ift die Zahl der Todesfälle gering, was vor allem dem günftigen, frümmt eine Anzahl höherer und niederer Offiziere. Es war der falich sehr interessante Werk des Petersburgers Modest Mussorgsky   trockenen Wetter zugeschrieben werden muß. Bilder einer Ausstellung". Der Tondichter typischer Ruffe Stab des Feldherrn. Sie rauchten eine Pfeife, die reihum ging: die fogenannte Friedenspfeife. Ueber dem Feuer wurde ein Ochse von zeigt sich( Mitte der achtziger Jahre) als Vorbote des Expressionis. Volksbühne E. V. Als nächste Itterariide Sonderbor mehreren Ordonnanzen am Spieß gedreht. Man traf Borbereitun- mus und Eduard Erdmann   sich als ausgezeichneter Interpret des ftellung der Boltsbühne bereitet das Neue Boltstheater eine Erstauf teilweise große Anforderungen stellenden Wertes. Durchbrungen führung von Julius Maria Beders Vesten Gericht vor. Die gen zum Mittagsmahl. vom Werke und wiederschöpfend, gab er einzelne Bilder verblüffend Regie führt Willi Löhr, der als Intendant des Darmstädter Landestheaters plastisch( Spieiende Kinder"), mit hinreißenden Humor( 3wei das Wert in einer früheren Raffung bereits vor zwei Jahren einmal auf polnische Juden" und" Streitende Marktweiber") und leuchtend farbig die Bühne bratte. Für die Aufführung sind als Gäste gewonnen worden ( Katakomben"). Frau Gertrud Wolf fang musikalisch gedacht Baul Bildt, Karl Ludwig Achaz und Eleonore Een. und empfunden Schubert, Hugo Wolf, Richard Strauß   und Mahler. Shlokbarttheater Steglis, Großes Haus, eine Aufführung Große Volksoper. Am Dienstag, den 17., abends 7 Uhr, findet im Ein glänzend disponierter Sopran, in den oberen Lagen manchmal von Berdis Rigoletto statt. Spielleitung: Oberregiffeur d'Ainals. ein bißchen gleißend, in den tieferen warm, aber dabei flacher. Dr. Musikalische Zeitung: Gustav Brecher  . Ernst Joll begleitete mit Hingabe ans Wert und dezent. Das Nora 3epler gibt am 21. abends, 18 Uhr, im Meisterseal einen Bublifum fand des Dantes taum ein Ende. B. N.

des Löwen

" Wollen Sie mit uns speisen?" sagte Exzellenz Eydtkuhnen  . Des Feldherrn Stimme rollte in gutturalen Rehllauten. Silbermann notierte: nicht nur die Tage, nein, auch die Stimme Ich habe mit dem feindlichen Heerführer ausgemacht, daß die Schlacht erst nach dem Mittagessen, sobald der Kaffee abserviert ist, beginnt." Silbermann notierte: humane Kriegführung.

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Ballabenabend.