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bem ein Stubent einen jungen Arbeiter erschoß! Daraufhin ent wickelte sich sehr rasch unter großer Beteiligung auch der Arbeiter ein Demonstrationszug. Dieser ist dann in die Häuser und Gasthöfe der studentischen Korporationen eingedrungen und hat dort deren monarchistische Fahnen und Embleme verbrannt. Schwer ver­leht soll bisher nur der Student sein, der den Jungkommunisten er­

schossen hat.

Dor.

Der Reichsbahnetat. Geringeres Defizit als erwartet.

Der Abschluß des ordentlichen Haushaltes der Reichsbahnverwaltung für das Rechnungsjahr 1921 liegt Er ergibt eine Einnahme von 45,1 Milliarden und eine Ausgabe von rund 52 Milliarden. Der Fehlbetrag beläuft sich mithin auf 6,9 milliarden, das ist gegenüber dem Haushaltsansaß 1921 von 10,8 Milliarden eine Verbesserung um 3,9 Milliar­den und gegen den Fehlbetrag im Rechnungsjahr 1920 mit 15,6 Mil liarder eine Verbesserung um 8,7 Milliarden Mart. Der Fehlbetrag ist also geringer als nach der vom Reichsverkehrsminister bekannt gegebenen Schäzung. Die Verbesserung des Ergebnisses ist einerseits den Tariferhöh ungen, der günstigen Berkehrsgestaltung und der scharfen Erfassung aller sonstigen Einnahmequellen, andererseits den Erfolgen auf dem Gebiete der Ausgabewirtschaft zu danken.

So weit die amtliche Meldung. Den Statistikern bleibt es vor­behalten, zu berechnen, wie groß die Minderung des Defizits tat­fächlich ist, wenn man berücksichtigt, wie sehr sich das Geld inzwischen weiter entwertet hat und wie die mit der Geldentwertung verbundene Steigerung der Materialpreise die Ausgabefeite des Cisenbahnetats belastet. Gewiß ist es alles andere als erfreulich, wenn auch die Reichseisenbahn dazu übergehen mußte, ihre Tarife mit der Verschlechterung der Mart zu erhöhen, gewiß bleibt auch weiter das Ziel, durch eine rationelle Betriebsführung die Leiftung der Bahnen zu erhöhen. Immerhin ist dieser Fortschritt erfreulich, zumal er den Beweis liefert, daß die Reichsbahn in absehbarer Zeit wieder rentabel gestaltet werden kann, ohne daß man sie dem Privatfapital auszuliefern braucht. Hoffentlich wird jetzt das Intereffe der Industrie an dem Besiz der Bahnen, das ja angeblich nur fachlichen Erwägungen entsprang, nachlassen.

Zwei Millionen Belohnung.

Berlin  , 24. Jufl.( WTB.) Der Herr Oberreichsanwalt ersucht uns, der Presse mitzuteilen, daß eine Belohnung bis zu zwei millionen ausgesetzt ist für die Ermittlung und Ergreifung von Personen, die Mordtaten gegen Mitglieder der im Amte befindlichen oder einer früheren republikanischen Regierung oder einer Boltsver­tretung des Reichs oder eines Landes( Ermordung der früheren Minister Erzberger   und Rathenau  , Attentat gegen den Oberbürgermeister Scheidemann   u. a.) verabredet oder sonst organisiert haben oder die solche Verabredungen oder Organisationen dura) Geld oder sonstwie unterstützt haben, und daß die Entschei­dung darüber, ob die Belohnung verdient ist, und wie sie gegebenen­fails zu verteilen ist, endgültig durch den Oberreichsanwalt erfolgt.

Tätigkeit des bayerischen Ordnungsblocks.

Der Kleingarten im Juli.

Bestellung freigewordener Beete. Die späten Erbsen sind geerntet, Eine der hauptsächlichsten Juli- Arbeiten im Kleingarten ist die die Puffbohnen abgeräumt und auch die Busch bohnen sind

tn der Hardenbergstraße und schloß die Korridorfür hinter sich ab. Als Beamte der Polizei Einlaß begehrten, öffnete endlich Frau M., ab, worauf M. und seine Ehefrau nach der Kantwache geführt werden bedrohte die Beamten mit einer Pistole und hegte ihren Hund auf die Beamten. Einer derselben gab einen Schreckschuß konnten, von wo man sie nach ihrer Feststellung wieder entließ.

Nächtliche Ueberfälle.

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bald genußfähig. Diese Beete sind mit späten Kohlarten zu besetzen. Auch Rettig, Radieschen und Rüben( Teltower  ) sowie früher Kohlrabi, Winterkohl, Buschbohnen, Salat, Spinat, frühe Karotten und Envidien fönnen Ein 16jähriges Mädchen Gertrud B. wurde in der vergangenen ausgesät werden. Der frühe Blumenkohl zeigt jetzt seine Nacht in die Spree geworfen. Ein unbekannter Mann sprach das weißen Blütenscheiben. Um diese recht fest und zart zu erhalten, Mädchen, das sich auf dem Heimwege befand, an, belästigte es nicht man zur Beschattung die beiden nächststehenden großen Blätter mit unfittlichen Anträgen, verfolgte es nach dem Gröben­nach innen. Bei den Tomaten sind die Achseltriebe auszubrechen. ufer und fiel dort über es her. Das Mädchen setzte sich entschieden Jetzt muß viel auf Schmitterlingseier an den Kohlblättern geachtet Durch die Hilferufe der Ueberfallenen wurden zwei Schiffer auf den zur Wehr. Endlich packte es der Unhold und warf es ins Wasser. werden; sie müssen beizeiten zerdrückt werden, damit die austriechen- Borgang aufmerksam, die sie retteten. Der llebeltäter verschwand den gefräßigen Raupen teinen Schaden anrichten und das Absuchen unterdessen und entfam. nicht erschweren. An Obstbäumen sind die reichtragenden 2este Brinz- Handjern Kurz nach 1 Uhr fielen an der Ecke der und Hermannstraße zu Neukölln mehrere zu stützen. Zu reicher Fruchtansah kann jetzt noch nicht vermindert Straßenmädchen und deren Anhang über den 41 Jahre werden, da die jungen Früchte sowieso später noch abfallen. alten Schlosser Gerhard Jakoby aus der Hobrechtstr. 37 her und sonst sich die Schädlinge weiter entwickeln. Schon jetzt bilden sich den mußte. Beamte der Schutzpolizei   nahmen ein Mädchen und Wurmstichiges Obst darf nicht auf dem Boden liegen bleiben, da mißhandelten ihn durch Fußtritte und Schläge mit Schirmen und Stöcken so schwer, daß er nach der Rettungsstelle gebracht wer­die neuen Blütenfnospen für das nächste Jahr aus. Ein Jaucheguß einen Mann fest und brachten sie nach der ache des Polizeiamts Neu­mit einem Zusatz von 40 Gramm Superphosphat auf 10 Liter fölln. In der Warschauer Straße überfielen zwei Männer den ist daher zur guten Ausbildung dieser Knospen ratsam. Dasselbe gilt Musifer Paul Lewe aus der Grüneberger Str. 8 und versuchten, auch für die Erdbeeren nach der Ernte. Die Erdbeerranten ihn die Brieftasche zu rauben. Der Ueberfallene schlug Lärm, eine find zu entfernen. Die kräftigsten Jungpflanzen sind besonders Streife der Schuhpolizei eilte herbei und konnte den einen der Uebel­aufzupflanzen, um im August ein neues Beet anlegen zu können. täter, einen 19 Jahre alten Urmacher Emil Milz noch festnehmen, Das Otulieren der Rosen, Pflaumen, Kirschen und der 23 Jahre alte Telegraphenarbeiter Kurt Wilhelm aus der Rathe­während der andere entfam. Vor dem Hause Stromstr. 28 wurde später der Aepfel und Birnen wird von Ende Juli ab vorge- nower Str. 24 in einer Schläger ei schwer verletzt. Er erhielt nommen. Noch eine Reihe anderer Arbeiten werden in diesem mehrere Messerstiche, darunter einen in die Lunge, und Monat ausgeführt, über die das Kleingartenamt bereitwilligst mußte nach dem Krankenhause Moabit   gebracht werden. Die Täter fostenlos Auskunft gibt. wurden festgenommen.

Das Neuköllner Kleingartenamt stellt auf Antrag der Bereine Referenten für Borträge oder praktische Belehrungen auf dem Ge­biete des Gartenbaues zur Verfügung. Das Kleingartenamt Neu­föln ist jetzt im neuen Rathause, Zimmer 150. Die Be­ratungsstunden sind auf Dienstag und Freitag in der Zeit von 5 bis 6 Uhr nachmittags festgesetzt.

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Die Milchknappheit.

Milchpreise Am heutigen Morgen sind für Berlin   die neuen erhöhten 11,40 m. für Kartenmilch und 14,80 m. für Freimilch in Kraft getreten. Es fragt sich jedoch, ob diese Er­höhung von 2,20 m. pro Liter die Produzenten in den Zufuhr­gebieten Berlins   veranlassen wird, die Milchzufuhren nach Berlin   zu steigern. Die Abnahme der Milcheingänge in der Reichshauptstadt ist in den letzten Tagen geradezu erschreckend gewefen. Während Monat Juli etwa 420 000 Liter in Berlin   eintrafen, hat die Zufuhr noch Mitte Juni täglich zirka 560000 Liter und im Anfang des Ende der letzten Woche nur etwa 350000 Liter betragen, so daß an eine den Anforderungen der Verbraucher entsprechende Ver­forgung mit Milch gar nicht mehr zu denken ist. Wenn diesem rapiden Rückgang nicht bald Einhalt geboten wird, dann dürfte der Eintritt einer Ratastrophe in der Berliner   Milchversorgung un­ausbleiblich sein. In der freien Wirtschaft kommt es ja auch schließ­lich nicht darauf an, daß die Konsumenten mit Ware versorgt werden, sondern daß die Produzenten genügend Profite ernten. Die Be­völkerung fann zugrunde gehen, wenn nur die Gewinnziffer steigt.

Er hatte alles.

Aufdedung umfangreicher Poffdiebstähte.

In der Deutschnationalen Partei tobt bekanntlich ein heftiger Rampf zwischen dem gemäßigten Flügel und dem Flügel der völki­schen Kreise. An der Spitze letterer stehen die Hennig, Wulle, Runze usw. Major Hennig, M. 5. R., ist noch maßgebende Person in dem erband nationalgesinnter Soldaten", der anläßlich des Rathenau  - Mordes der Auflösung verfallen ist. Schon vor dem Morde hat ein Teil der Mitglieder und Gruppen Ein ungetreuer Postschaffner wurde vor einiger Zeit entlarot des Verbandes sich von ihm getrennt und sich zu einem National- und festgenommen. Er hatte wiederholt Briefe mit Scheds verband deutscher   Soldaten" zusammengeschlossen. Um die unterschlagen, die Papiere dort Bekannte zu Geld machen Person Hennigs wird zurzeit in der Deutschnationalen Partei heftig lassen und die Beute mit diesen geteilt; wobei er selbst am aller­gefämpft. Wie wir zu diesen Vorgängen von sehr gut unterrichteter wenigsten abbekommen hat. Die Kriminalpostdienststelle ging diefen Seite erfahren, wird der Kampf gegen Major Hennig innerhalb veruntreuungen gründlich nach und deckte dabei auf dem Bost amt der rechtsstehenden Kreise von dem Vorsitzenden der Bundes- Wilmersdorf planmäßige Diebstähle auf, die schon bis in die leitung des bayerischen Ordnungsblods geleitet. Jahre 1921 und 1920 zurückreichen. Der Ordnungsblock hat schon Mitte Juni d. I. zum Kampf gegen Hennig und dem ,, Berband nationalgesinnter Soldaten" in Rund­jchreiben aufgerufen.

Der Bürgerkrieg in Irland  . Condon, 24. Juli.  ( WTB.) Die irischen Regierungstruppen rücken gegenwärtig auf Cork   vor, wo sich der letzte große Stüß­punkt der Aufständischen befindet. Die Blätter nehmen allerdings , daß die Aufständischen, wenn sie in offener Feldschlacht end­gültig geschlagen worden sind, zum Teil in den Guerillakrieg über­gehen werden. Bei der Einnahme von Limmerid verloren die Re­gierungstruppen nach einer amtlichen Meldung 5 Tote und 20 Ber­

wundete.

Autonomie auf Kündigung.

Condon, 24. Juli.  ( EE.) Der englische General Allen by richtete an den ägyptischen Ministerpräsidenten Sarwat Pascha eine Note, worin der englische   Oberkommissar erklärt, daß seine Regierung mit größter Sorge die in Aegypten   durch eine Reihe von Morden und Attentaten entstandene Lage beobachte. Denn die Opfer dieser Attentate waren englische Offiziere und Soldaten. Die ägyptische Regierung habe sich unfähig erwiesen, die Schuldigen zu entdecken. General Allenby rät Sarwat Pafcha, alle Anstrengungen zu machen, damit der Gerechtigkeit Genüge getan werde, andernfalls werde die englische Regierung gezwungen, das gesamte ägyptische Problem neuerdings in Beratung zu ziehen.

Der Urheber und Haupttäter dabei war ein Post­schaffner Kersten. Er stahl systematisch alles was ihm in die Hände fam: Stoffe und Stiefel, Belze und Ledersachen, Nahrungs­und Genußmittel, Gänse, Würste, fondensierte Milch, Bigarren und Zigaretten, Aepfel, Schokolade usw., furz alles, was ihm auf dem Amte durch die Hände ging und was er für geeignet hielt. Nach­dem er allein angefangen hatte, gewann er nach und nach eine ganze Reihe von Angestellten und Aushelfern fershelfer gewann er, indem er ihnen zunächst Zigarren und Ziga­zu Mittätern. Andere waren Mitwisser. Männliche Hel­retten anbot und zusteckte, weibliche fing er mit Schokolade ein. Als Betriebsrat mißbrauchte er seinen ungewöhnlichen Einfluß aegen Aushelferinnen, indem er sie zwang, ihm zu willen zu sagen. Mehrere Mittäter und Mitwisser beiderlei Geschlechts verließen schon por längerer Zeit den Postdienst und suchten andere Beschäftigung. Auch Kersten war bereits im Frühjahr d. J. freiwillig aus­geschieden, weil er sich wahrscheinlich nicht mehr sicher fühlte. Er ging zulegt fo weit, daß er nicht nur beschädigt angekommene Batete beraubte, sondern auch unversehrt ankommende absichtlich be­schädigte, um sie berauben zu können. Seine Beute verkaufte er, soweit er sie nicht selbst gebrauchen konnte oder verteilte. Biele Leute wußten, daß bei ihm allerlei, besonders auch Lebensmittel zu haben waren. Vier Beteiligte wurden festgenommen, über zwan­verfahren eingeleitet. Die Beteiligten find ausnahmslos ge­zig aus dem Dienst entlassen. Gegen alle murde das Straf­ständig. Unter ihnen befindet sich auch ein ehemaliger Wilmers­ dorfer   Stadtverordneter, ein Bofifchaffner, der 22 Jahre im Dienst gewesen ist. Einige behaupten, daß sie die Herkunft der Sachen wohl gekannt, aber nur genascht hätten, andere geben zu, auch wertvolle Sachen bekommen und verkauft zu haben. Sie ge­stehen sogar ein, daß sie öfter die ganze Nacht hindurch in ihren Wohnungen Schokolade und auch Seifen umgefocht haben, um fie

Rabiate Leute.

Karuffell und Politit. Mit Recht beklagen sich bei uns die in der Reichsarbeitsgemeinschaft der Vereinigungen reisender Gewerbe­treibender Deutschlands   organisierten Schaustellungsinfo unfenntlich in den Handel bringen zu können. haber, daß sie mit ihren Karussels, Kasperletheatern und artisti­fchen Jahrmaritsausstellungen oft in politische Dikussionen hinein­gezogen werden. Die Reichsarbeitsgemeinschaft betont, daß die ge­famie Kollegenschaft auf dem Boden der Verfassung und der Republik   steht. Die von ihnen beschäftigten Artisten find aus nahmslos Mitglieder der Internationalen Artiſtenloge und da hurch dem fl- Bund angeschlossen. Die sonstigen Gehilfen sind im Transportarbeiterverband organisiert. Kommen fie zu Schüßen­oder ähnlichen jetzt verbotenen Veranstaltungen, dann wollen sie nur der Volksbeluftigung dienen; es ist ein Unrecht, wenn man sie mit den Veranstaltern monarchistischen Rummels verwechselt.

Für 500 000 Mark deutschnationale Anfragen. In den ersten beiden Jahren der gegenwärtigen Reichstagswahlperiode sind ins­gesamt 1691 Kleine Anfragen gestellt worden. Davon entfallen auf die Deutschnationalen 502. An zweiter Stelle steht die Deutsche Volkspartei   mit 489 fleinen Anfragen. In weitem Abstand folgt die SPD  . mit 166, die Demokraten mit 155, die USB. mit 132, das Zentrum mit 73. Die kleine Bayerische Volkspartei   hat allein 64 Anfragen eingebracht, die Kommunisten nur 21, der Bayerische Bauernbund 3, die Hannoveraner 6. 77 Anfragen sind von mehre ren Parteien gemeinsam gestellt worden. Da die Unkosten für eine Anfrage etwa 1000 Mart ausmachen, so hat die Anfragenüber­schwemmung der Deutschnationalen dem Reiche Kosten in Höhe von 500 000 Mart verursacht. Zusammen mit der Deutschen Volks­partei haben diese Untesten fast die Höhe von einer Million Mart erreicht.

Gestern nachmittag fuhr der 26 Jahre alte Kutscher Johann Trokinsfi mit einem hochbeladenen Heuwagen die Treptower Chauffee auf den Straßenbahnschienen entlang. Als ein Beamter der Schuhpolizei ihn aufforderte, die Schienen zu verlassen, da der Straßenbahnverkehr behindert werde, nahm L. feinerlei Motiz davon, fuhr vielmehr im schnellsten Tempo weiter. Jest stieg der Beamte auf den Wagen, wurde aber von T. hinabgestoßen, so daß er Verlegungen an der rechten Hand erlitt. Als der Be­amte zum zweiten Male auf den Wagen sprang, pacte ihn der rabiate Kutscher an der Kehle und würgte ihn. Um den Angreifer abzu­mehren, zog der Grüne" seine Pistole und versetzte ihm einen Schlag mit dem Pistolenkolben auf den Kopf, wodurch endlich sein Widerstand gebrochen wurde. Ein Unterwachtmeister der Schupo wollte in der Belle- Alliance- Straße den Händler Emil Künisch aus Tempelhof   feststellen, weil er auf seinem Wagen einen großen und hatte, der feinen Maultorb trug. R. fezte feiner Feststellung den heftigsten Widerstand entgegen. Als nun der Beamte auf den Wagen sprang, wurde er von dem Hunde in denrechten Unter­arm gebissen. Erst mit Hilfe eines Kameraden konnte der Widerspenstige festgenommen werden. In der vergangenen Nacht gegen 3 hr sollte der 42 Jahre alte Kaufmann Wilhelm Müller  festgestellt werden, weil er sich einem Droschkenfutscher gegenüber als Kriminalbeamter ausgegeben hatte. M. flüchtete in seine Wohnung

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Die neue Angestelltenversicherung. hat die Beitragsberechnung zur Angestelltenversicherung vom 1. Juli Infolge der Aenderung des Versicherungsgefeßes für Angestellte 1922 ab nach folgender Aufstellung zu erfolgen:

bei einem Jahresarbeitsverdienst

bis zu 550 M. für 1 Monat 1,60 M., für 12 Monate 19,20 m. Beitrag, von mehr als 550 M. bis zu 850 M.: 3,20 M., bato. 38,40 m. 1150

850

"

" f

4,80

"

H

1150

1500

6,80

57,60 81,60

"

99

"

H

1.500

2000

9,60

115,20

11

2000

2500

13,20

158,40

19

"

2 500

3 000

16,60

199,20

" 7

"

"

"

3 000 4.000

4.000

20,-

240,-

"

"

5.000

26,60

319,20

" 1

W

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5.000

10 000

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M

#

33,20

398,40

M

15 000

40,

480,

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15 000

30 000

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48,-

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576,

19

30 000

50 000

60,

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2

"

W

720,-

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50 000

75 000

80,

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99

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960,

100 000

110,

1320,-

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"

10 000

75 000 gefeßes für Angestellte gehören neben der Vergütung oder dem Lohn Zum Entgelt( Arbeitsverdienst) im Sinne des Versicherungs­auch Versorgungsgebührnisse, Gewinnanteile, Sach- und andere Be­züge( z. B. Wohnung, Koſt, Licht, Feuerung). Empfänger von

Ruhegehalt und Wartegeld, die vorübergehend beschäf= rungspflichtig, wenn sie das Alter von 60 Jahren noch nicht tigt werden, find während dieser Beschäftigung nur dann versiche­vollendet haben. Sie werden aber auf ihren eigenen Antrag be­freit. Solche Befreiungsanträge müssen bis zum 31. Juli 1922 beim Renfenausschuß oder bei der Reichsversicherungs­ anstalt für Angestellte   zu Berlin- Wilmersdorf  , Hohenzollerndamm 193-195, eingereicht werden. Be­freiungen von der eigenen Beitragsleistung, die auf Grund des bis­bleiben bestehen. Neue Befreiungen von der eigenen Beitragsleistung herigen Gesezes ausgesprochen sind oder noch ausgesprochen werden, sind nicht mehr zulässig. Angestellte, die beim Infrafttreten des Gesetzes d'as 55. Lebensjahr bereits vollendet haben, werden auf ihren Antrag von der Versicherungspflicht be­freit, wenn ihnen die Abkürzung der Wartezeit nicht gestattet wird oder aus einem anderen Grunde nicht möglich ist.

Vom Tode überrascht. Gestern nachmittag ist die 24 Jahre alte Margarete Klettte aus der Graudenzer Straße 16 auf einem Ausfluge nach Schmöcwih am Crossin- See plöglich vom Herzschlage getroffen worden und war auf der Stelle tot. Vor dem Viktoria­Café Unter den Linden   brach gestern nachmittag der 35 Jahre alte Kaufmann Alfons Oehlen aus Wilmersdorf   plötzlich infolge eines Bluffturzes tot zusammen. Man brachte den Verunglückten nach der Charité.

Lieder auf der Straße. In der kommenden Woche veranstalten Berliner   Gesangvereine auf städtischen Pläzen nachstehende Konzerte: Karl- Plaz, 28. Juli, abends 7% Uhr( Südost) Marian­25. Juli abends Uhr: Charlottenburg  , Friedrich­nenpla B.

wurde der Bankbeamte Ernst Mette auf dem Weg ins Bureau Zeugen gesucht. Am Montag, 10. Juli, gegen 8 Uhr morgens, in der Burgstraße, nahe am Zirbus Busch, von einem Bierwagen überfahren. Der Verunglückte ist jetzt einen Verlegungen erlegen. Augenzeugen des Unfalls werden gebeten, sich bei dem Sohn des Berstorbenen, A. Mette, 2.30, Mohstr. 66, telephonisch Amt üow 7435, zu melden oder ihre Adressen mitzuteilen. Kosten werden vergütet.

teilt mit: Die Tarifsäge der Gebührenordnung vom 30. 11. 1921 Erhöhte Gebühren für Dienstmänner. Der Polizeipräsident werden nach Anhörung der in Frage kommenden Interessenten unter Zustimmung des Magistrats verbreifacht. Sie treten mit der Maßgabe in Kraft, daß entstehende Pfennigbeträge nach oben auf volle 10 Pfennige abgerundet werden.

Der Patetverkehr nach Polnisch- Oberschlesien wird mit dem 25. Juli aufgenommen. Weitere Auskunft erteilen die Bostanstalten.

Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde. 19. Berwaltungsbezirk: Bankow  , Niederschönhausen  , Buch, Hermsdorf. Karow  , Buchholz. Diens. tag, 25. Juli: Ferienausflug nach Tegel  - Flieg. Baden, Waldspiele. Fahrgeld 1,50 M. Treffpunkt: Bahnhof Pantow- Nordbahn 9 Uhr. Bankom Heinersdorf und Bahnhof Blankenburg: Bahnhof Searow 8 Uhr morgens. oben, eine halbe Stunde früher. Fahrgeld 3 M. Jedes sind soll Napf und Eklöffel sowie zu beiden Ausflügen Badeanzüge mitbringen. Eltern Bismardplat zum Abmarsch nach dem Bahnhof. sind herzlich willkommen. Niederschönhausen   trifft sich 9 Uhr am

Donnerstag, 27. Juli: Nach Lehnitsee. Treffpunit wie

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Einen Lehrgang über Bienenzucht veranstaltet die Landwirtschaft­liche Hochschule zu Berlin   in den Räumen der Gärtnerlehranstalt zu Dablem am 1. und 2. August 1922. Meldungen zur Teilnahme find unter Ein­zahlung der Gebühr von 20 Mr. an die Kaffe der Landwirtschaftlichen Hoch­ schule  ( Invalidenstraße 42) zu entrichten.

" Argentinien   und seine Stellung in der Weltwirtschaft". Auf Einladung des Deutsch  - Argentinischen   Centralverbands spricht über dieses Thema Dr. Bartolomé Daneri, Spezialdelegierter der argetinischen Re­gierung, am Mittwoch, den 26. Juli, abends 8 Uhr, in der Aula der Han­delshochschule( Berlin   C, Spandauer Str. 1). Eintritt fret.

Wetter für morgen.

Berlin   und Umgegend. Etwos fühler, zeitweise auffärend, aber noch überwiegend trübe mit wiederholten Regenfällen und ziemlich frischen zwischen Südwest nnd Nordwest schwankenden Winden.