Wilhelms Anwalt berichtigt.
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Die Städtische Werke G. m. b. H.
daß sie vermutete, es mit einem Verbrecher zu tun zu haben, ohne zu wissen, um welche Delifte es sich handle, reiche zu einer Berurteilung nicht aus. Das Gericht kam, diesen Ausführungen folgend, zu einer Freisprechung der Angeklagten. Arsenikbrötchen.
Ein Racheart?
Justizrat Willy Hahn ist nicht nur Anwalt des Der von der Stadtverordnetenversammlung gewählten geRathenau- Mörders Techow, sondern auch der Rechtsvertreter mischten Deputation ist jetzt ein vom Oberbürgermeister Böß aus Wilhelms. Dazu hat ihn Herr v. Berg bestimmt. In dieser gearbeiteter Entwurf für die Sagung einer Städti letzteren Eigenschaft übersendet er uns eine Berichtigung, die ichen Werte B. m. b. 5. zugegangen. Das Ergebnis der ersten sich in ihrem ersten Teil ziemlich wörtlich mit der Zuschrift Beratung dieses Ausschusses war gewesen, daß für die Bildung einer deckt, die wir von Herrn v. Berg erhalten hatten, deren Ab- gemeinnützigen G. m. b. H., der der Betrieb und die Verwaltung Auf einigen Rettungsstellen im Südwesten Berlins wurde eine druck mir jedoch mit der Begründung ablehnten, daß uns nie der Gas-, Waffer- und Elektrizitätswerte übertragen werden soll, Anzahl von Personen behandelt, die erklärten, daß sie sich an Brötmand werde zwingen fönnen, Redensarten wie Seine eine große Mehrheit vorhanden war. Auf eine Beteiligung des chen vergiftet hätten. Die Brötchen waren in der Bäckerei GrieMajestät der Kaiser" Raum zu gewähren. Wir stellen fest, Privattapitals oder Verpachtung soll dabei ausdrücklich verzichtet bat, Lindenstraße 8, gekauft worden. Den Erkrankten wurde der daß diese Ausdrücke aus der Berichtigung des Justizrats werden. Der Besiz der Werke wird nicht auf die Gesellschaft über- fäuferinnen sind nach dem Genuß der Brötchen, die in der Nacht zu Magen ausgepumpt. Auch die Familie des Bäckers sowie die VerHahn verschwunden sind, womit also die Berechtigung unseres tragen. Einspruches zugegeben wird. Wir könnten nun auch den Ab- Der vorliegende Entwurf ist in seinen Einzelheiten im höchsten die Tochter des Bäckermeisters, die von den Brötchen nichts gegessen gestern ausgebaden wurden, zum Teil sehr erheblich erfrankt. Nur druck dieses neuen Schreibens mit der Begründung ablehnen, Grade anfechtbar. Wir werden sowohl nach der grundsäglichen hatte, blieb gesund. Wie im Chemischen Institut des Hauptgesunddaß darin dreimal vom ,, Kaiser " die Rede ist obwohl es einen Seite wie zu den einzelnen Sonderproblemen noch eingehend Stel- heitsamts auf Grund einer Untersuchung von Proben, die der in solchen seit vier Jahren nicht mehr gibt, und daß zweimal lung nehmen. Wir wollen jetzt nur von vornherein einige Punkte Frage kommende Bäcker eingeliefert hat, fefigestellt worden ist, Seine Gemahlin" mit einem großen S. darin vorkommt, hervorheben, die unferer Meinung nach unbedingt geändert werden sind die Vergiftungen nicht auf die Beschaffenheit des verwendeten wofür wir, die wir nicht, wie die Herren v. Berg und Stuben- men. Der Jahresabschluß der Gesellschaft bedarf nach Mehls zurückzuführen. Das Gift- und zwar Arsenik - fand rauch, Mitglieder des Bundes der Aufrechten" sind, kein Ber - städtischen Körperschaffen, die nur bei der einmaligen muß daher in die Brötchen während der Zubereitung gelangt sein. unserer lieberzeugung unbedingt der Genehmigung der sich nur in den Brötchen, nicht im mehl oder in der Hefe, und ständnis haben, aber wir ziehen es vor, diesen Kleinfrieg ab- Beratung der Jahresbilanz, mit der auch die Festsehung des Rein- Bon dem betroffenen Bädermeister wird ein Rachealt vermutet; zubrechen, indem wir das Schreiben mit einigen von uns gewinnes, der an die Stadt abzuführen ist, verbunden sein wird, es ist im übrigen festgestellt, daß es sich nicht um Mehl aus städtiselbst vorgenommenen Aenderungen veröffentlichen, die in die Möglichkeit genauer Nachprüfung der Erfahrungen und Erschen Beständen handelt. Fettdrud hervorgehoben sind. gebnisse der Wertsverwaltung haben. Die lle bertragung der
Berichtigung.
In der Morgenausgabe des„ Borwärts" vom 31. Oftober 1922 befindet sich die Mitteilung, daß der ehemalige Kaifer als Hochzeitsgeschenk für seine Gemahlin einen überaus foftbaren Schmuck, deffen Hauptstück, ein Brillantdiadem, von Fachleuten auf 800 Millionen Marf geschätzt worden sei, bei mehreren Juwelierfirmen in Auftrag gegeben habe. Diese Nachricht ist unzutreffend. Das Hochzeits geschent des ehemaligen Kaisers für seine Gemahlin besteht weder aus einem Diadem, noch aus anderem wertvollen Schmud; es ist solcher weder neu angefertigt, noch umgearbeitet. Nachfragen bei den in dem Artikel vom 31. Oftober angegebenen Juwelierfirmen haben ergeben, daß die Schmudgegenstände, von denen in dem Artikel gesprochen wird, für Privatpersonen bestimmt sind, die in feinerlei Beziehungen zum ehemaligen Kaiser und zu Haus Doorn stehen.
Tarifhoheit auf die Gesellschaft fann nur eine vorüber= Selbstmord einer Schauspielerin. Die bekannte Berliner Schaugehende sein, solange wir unter nicht stabilen Währungsverhält- spielerin Olga Wojan , eine junge aufstrebende Darstellerin pronissen leben. Grundfäßlich muß deshalb das Recht der Tariffeft- blematischer Frauencharattere, in Berlin insbesondere durch ihr Auffezung den Gemeindebehörden erhalten bleiben, die nur mit Rüd- treten im Deutschen Theater und als Franziska in der Tribüne beficht auf die besonderen Umstände vorübergehend bis fannt, schied heute vormittag freiwillig aus dem Leben. zur Herstellung anderer Währungsverhältnisse dieses Recht auf die Abermals erhöhte Droschfenfahrpreise. Der Polizeipräsident Gesellschaft übertragen können. hat mit Zustimmung des Magistrats für den Polizeibezirk Berlin zeichnet. Aus der ganzen Faffung des betreffenden Paragraphen 70 Pfennige beträgt. Das Gangwerk des Fahrpreis anzeigers Als Hauptorgan der Gesellschaft wird die Direttion be- berordnet, daß die Grundgebühr der Droschkenfahrpreise von den Sachverständigen unserer Meinung nach mit Recht ver- auf Stufe 1 geschaltet. Die sich hiernach ergebende Summe wird geht hervor, daß unter dieser Direttion offenbar die gleiche auch wird auf Stufe 3, bei den bereits abgeänderten Fahrpreisanzeigern worfene zentrale Gesamtverwaltung der ganzen Werte an einer bei Pferdebroschten verdreihundertfacht, bei den elektrischen Stelle gedacht ist. Diese übertriebenen 3entralisations- und Benzin- Kraftdroschten verfünfhundertfacht. Die er tendenzen, die sich in Berlin ja auch an anderen Stellen be- höhten Fahrpreise treten am Montag, den 18. November, merkbar machen, eignen sich nicht für die zentrale Leitung ver- in Kraft. schiedener wirtschaftlicher Unternehmungen. In den von den SachAuch die in dem„ Lokalanzeiger", dem ,, Tag", der„ Deutschen Stadtbaurats war eine relative Selbständigkeit der einzelnen Werke verständigen als geeigneter bezeichneten Vorschlägen des Berliner vom 4. November gebrachten, vom„ Borwärts" abgedruckten Be- nehmungen nur ein verhältnismäßig fleineres Kontrollbureau zur Tageszeitung" vom 3. November und im„ Tag" und in der Beit" vorgesehen, denen ähnlich wie bei allen großen industriellen Untermerkungen, daß ein alter Schmud der verstorbenen Kaiserin umge- Sammlung und zum Ausgleich der Betriebserfahrungen und zur arbeitet, oder daß die schlesischen Diamanten zu einem neuen Diadem Steigerung der Rentabilität der einzelnen Werke übergeordnet vereinigt worden seien, sind unrichtig. werden soll.
N. Willy Hahn, Justizrat.
Im Auftrage des Generalbevollmächtigten des vormals regierenden Kaisers und Königs, Exzellenz v. Berg . Es ist zwar ein ebenso seltenes wie erfreuliches Schaufpiel, daß im Auftrage Wilhelms der„ Borwärts" dazu benutt wird, angeblich unrichtigen Behauptungen der Deutschen Tageszeitung", des Tag", des Lotal- Anzeigers" und der " Beit" entgegenzutreten, zur Sache selbst werden wir aber das Ergebnis der behördlichen Untersuchung abwarten, che wir irgendeine unserer Behauptungen aufgeben. Erhöhung der Berliner Gewerbesteuer.. Der Städtische Ausschuß stimmte heute prinzipiell der vom Magiftrat beantragten Erhöhung der Gewerbesteuer zu Zur genauen Festsetzung der in den einzelnen Stufen zu erheben den Zuschläge wurde ein fünfgliedriger Unterausschuß eingefeßt. Nach dem Ergebnis der Beratung ist damit zu rechnen, daß die Gewerbesteuer mit einigen Ermäßigungen für die niedrigeren Stufen unter Erhöhung der Zuschläge für die Klaffe 1 so angenommen wird, daß das finanzielle Ergebnis, welches der Magiftrat auf etwa 1,8 milliarden veranschlagt, auch erreicht wird. Der Gesamtausschuß wird endgültig am Mitwoch folgender Woche beschließen, so daß die neue Gewerbesteuer eventuell bereits am Donnerstag verabschiedet werden kann.
Dänemark und die Deutschen . Kopenhagen , 11. November. ( Mtb.) In der Budgetdebatte wandte sich Ministerpräsident Neergaard gegen den deutschen Abg. Pastor Schmidt- Wedder und betonte, daß die Unterstüßung, die der dänische Staat den Dänen südlich der Grenze angedeihen lasse, sich lediglich auf die Förderung der dänischen Sprache und Kultur beschränke und ohne politischen Charakter sei. Die fleinen Militärabteilungen in Nordschleswig bedeuteten teine Gefahr für Deutschland . Außenminister Colb erflärte, er wolle dieselben Wege wandeln wie sein Vorgänger Harald Scavonius, und er hoffe ein gutes Zu sammenarbeiten mit Deutschland und die Schaffung erträglicher Verhältnisse nördlich und füdlich der Grenze zu erreichen.
Auch die Zusammensetzung des Aufsichtsrates ist zum mindesten anfechtbar. Es ist nicht einzusehen, warum bei den von der Stadtverordnetenverfammlung vorzuschlagenden Personen die paritätische Besetzung unmöglich gemacht werden soll. Der vorliegende Entwurf wird jedenfalls noch lebhafte Debatten heraufbeschwören und faum ohne einschneidende Veränderungen an das Plenum gelangen können.
Welt einen Ballettabend. Erste Solofräfte der Staatsoper unter Ballettabend in Neukölln. Gestern abend veranstalteten die Runstgemeinde und das Volksbildungsamt Neukölln in der„ Neuen überraschten mit einem reichhaltigen Programm. Tänzer und OrWelt einen Ballettabend. Erste Solokräfte der Staatsoper unter Leitung des Ballettmeisters Egon Molkom waren gewonnen und chester unter Clemens Schmalstich wetteiferten und gaben ihr Bestes zum Gelingen des Abends. Das den großen Saal bis auf den letzten Blaz füllende Publitum zeigte großes Verständnis für die fünstlerisch vollendeten Darbietungen und spendete reichen Beifall. Alles in allem, eine Aufführung, die sich sehen und hören lassen fann. Das fehr rührige Boltsbildungsamt und die Kunstgemeinde fönnen stolz auf ihren Erfolg sein.
„ Alles wird verungeniert". Nach dieser Methode berichtete Rote Fabne" über eine Revolutionsfeier im Vo wärts" Gebäude und erzählt, daß von den etwa 500 Hochflut bei den Mieteinigungsämtern. schäftigten noch nicht 200 Personen erschienen waren. Dazu Massenhaft laufen bei den Mieteinigungsämtern Anträge der bemerkt, daß nicht der Verlag, sondern der Betriebsrat in d Hausbefizer wegen Streitigkeiten über die gesetzliche Miete ein. In Mittagspause die Arbeiter und Angestellten furz zuvor zu einer den meisten Fällen hat man bei den Spruchlammern den bestimmten Busammenkunft im vierten Hofe eingeladen hatte, um den RevoGindrud, daß sehr viele dieser Anträge leicht vermieden werden lutionstag nicht ganz fang und flanglos vorübergehen zu lassen. fonnten. Während die Mieter sich gewöhnlich a asgezeichnet Von den 500 Beschäftigten hatten mindestens 110 Nachtschicht, orientiert zeigen, stellen 5) ausbefizer auch Anträge während alle übrigen an der kurzen, schlichten Feier teilnahmen, in ganz farliegenden Fällen, deren Entscheidung sich ohne weiteres soweit sie nicht durch ihre Tätigkeit daran verhindert waren. Das aus dem Reichsmietengesez und aus den Ausführungsbestimmungen Künstler"-Pech ist ganz auf jener Seite. ergibt. Man weiß nicht recht, ob mit solchem nuziosen Vorgehen irgendein bestimmter 3wed verfolgt wird. Die betreffenden Haus wirte müssen dann zwar die Kosten des ganz unnötigen Berfahrens tragen, aber die Mieter, die zuweilen rubelweise tommen, verlieren das Fahrgeld und vergeuden vor allem ihre Zeit. Uebrigens dürfen Klagesachen, bei denen nicht vorher ein Einigungsversuch mit der Mietervertretung stattgefunden hat, gar nicht zur Berhandlung und Entscheidung fommen.
Die steigende Teuerung.
im großen Schauspielhause stattfindenden Proletarischen Feierstunden werden die Teilnehmer gebeten, pünktlich zu erscheinen, um 11 Uhr werden die Türen geschlossen.
Proletarische Feierstunden. Zu den morgen, Sonntag vormittag.
Giftanschlag auf den Londoner Polizeipräsidenten. Der Lon doner Polizeipräsident ist das Opfer eines anonymen Vergiftungsversuches geworden. Er hatte Bonbons erhalten, nach deren Genuß er die Besinnung verlor. Man glaubt aber, ihn retten zu können. Die Untersuchung hat ergeben, daß die Bonbons mit Arsenik und Strihnin vergiftet waren.
Wetter für morgen.
frübe und nebelig, am Tage ziemlich mild, bei schwachen, vorherrschend Berlin und Umgegend. Zeitweise aufflarend, jedoch überwiegend westlichen Winden. Keine erheblichen Niederschläge.
Das Statistische Amt der Stadt Berlin berechnet für den Monat Oftober die wöchentlichen Lebensmittelausgaben eines Erwachsenen mit 1009,10 mart gegen 639,07 m. im Monat September. Das tommt innerhalb eines Monats einer Steigerung von 58 Broz. gleich. Nach der gleichen Statistit betrug der Bedarf an im Januar 94,52 m., im Februar 102,83 m., im März 119,74 m., Lebensmitteln für einen Erwachsenen in diesem Jahre im April 151 m., im Mai 160,25 m., im Juni 175,77 M., im Juli 236,80 m., im Augu 352,82 m., im September 639,07 m. und im Oktober 1009,10 m. Es ist sehr beachtenswert, wie nach dieser Berechnung vom September ab die Preissteigerung ungeheuerlich zu- 29. nimmt. Noch interessanter würde sich die Lebensmittelfurve gestalten, wenn man die Steigerung in den einzelnen Wochen des Oktober dar= stellte, denn gerade in dem letzten Teil des Oktober haben die Preise der Ernährung auch Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung start angezogen. Die Meßziffern von Kuczinski, die außer und sonstige Ausgaben für Lebensmittel enthalten, ergaben für die erste Hälfte des Oftober eine Steigerung von 30,2 Proz. gegen Sep Unterrichtsminister Appel fagte, die Einrichtung denti tember. Für die 2. Hälfte des Oktober sind die Kuczinskischen Meßsprachiger Schulen in Nordschleswig hinfort von der Zahl der schulpflichtigen Kinder abhängig machen zu wollen und nicht differn noch nicht erschienen und man darf mit Recht auf ihr Erwie bisher von dem Prozentsatz der deutschen Eltern in der Ge- gebnis gespannt sein.
meinde.
Die Straßenbahnen der Stadt Köln haben beschlossen, die Fahrpreise von 20 und 25 m. auf 40 b3ro. 50 m. von Mittwoch ab zu erhöhen.
Deutschlands Agrement für den Nachfolger Fraffafis. Die Regierung Muffolini hat als Nachfolger des bisherigen Botschafters in Berlin Frassati Herrn de Bosdari in Aussicht genommen. Wie die PPN. hören, hat die Reichsregierung bereits das nachgesuchte Agrement erteilt.
Dollar wieder gestiegen: 8200.
1 holländischer Gulden
1 argentinischer Bapier- Befo
1 belgischer Frant
1 norwegische Strone
1 dänische Krone.
1 schwedische Krone
1 finnische Mart.
1 japanischer Den
1 italienische Lire.
1 Pfund Sterling
1 Dollar
1 französischer Frant
1 brasilianischer Milreis
1 spanischer Befeta.
100 österr. Stronen( abgest.)
11. November Räufer Berkäufer ( Geld-)( Brief-) Kurs Kurs
3192.- 3208.2932.65 2947.35 478.80 481.20 1526.17 1533.83
10. November Räufer Verkäufer ( Geld-)( Brief-) Kurs Aurs
Die„ schüchterne Agnes".
Eine Lüde im Gesetz.
Einblick in das Leben und Treiben eines modernen Berbrechers, der als Mädchen händler, 3uhälter, Hochstapler und Goldnepper von verschiebenen Behörden steckbrieflich verfolgt worden war, gestattete eine Verhandlung, die das Schöffengericht Berlin- Mitte beschäftigte. Angeklagt megen Begünstigung war die unter dem Spignamen die schüchterne Agnes" bekannte ehemalige Verkäuferin Agnes Freundlich.
Der vielfach vorbestrafte frühere Kellner Strehl, der zuletzt ein Gastspiel in München gegeben hatte, wo er mit einem falschen Goldstempel persehene Schmucksachen verkaufte und sich dort auch als Lieferant für ein lintsrheinisches Bordell und als 3uhälter betätigte, war, da ihm in München der Boden zu heiß wurde, nach Berlin gekommen, um hier als einer der bekannfesten Goldnepper den für solche Lebenstünstler notwendigen Behntausendmarkschein pro Tag zu verdienen. In einer Tanzdiele 2992.50 3007.50 hatte er hier die schüchterne Agnes" fennen gelernt, mit der 2763.07 2776.93 er ein elegantes Quartier in der Potsdamer Straße bezogen hatte. 443.88 446.12 211s er hier verhaftet werden sollte, legitimierte ihn seine Liebste" 1416.45 1423.55 als ihren Bruder", indem sie den Beamten die Papiere ihres in 1645.87 1654.13 1526.17 1533.83 Hamburg wohnhaften Bruders vorlegte, die sie sich ertra hatte 2194.50 2205.50 2044.87 2055.13 fchicken lassen. Strehl wurde trazdem verhaftet und hatte sich 199.50 200.50 185.47 unter dem Namen dieses Bruders in das Gefangenenregister des 3491.25 3408.75 Bolizeipräsidiums eintragen lassen. Er mußte sich daher wegen in356.60 358.40 330.83 telleftueller Urkundenfälschung verantworten. Hierbei paffierte dem 36408.75 36591.25 34164.35 34335 65 Gericht das Malheur, daß es den Schwerverbrecher wieder auf 8179,50 8220.50 7655.80 7694.20 freien Fuß seßte, da die erkannte Strafe als durch die Unter518.70 521.30 496.25 498.75 fuchungshaft verbüßt angefehen wurde und man feine Kenntnis 942.63 947.37 872.81 877.19 davon hatte, daß Strehl vie is a sted brieflich gesucht wurde. 1486.27 1498.73 1403.98 1411 02 Der Umtsanwalt beantragte gegen die schüchterne Agnes" eine Ge 1216.95 1223.05 139,64 145.36 fängnisstrafe von drei Monaten. Demgegenüber wies R.- 21. Dr 10.47 10.53 9.67 9.73 Fren darauf hin, daß die Angeklagte freigesprochen werden müsse, 258,85 259.65 232,41 233.59 da das Gefeß eine Lüde enthalte. Nach dem Begünstigungs8.09 3.11 paragraphen tönne eine Berurteilung nur dann erfolgen, wenn der 51.87 52.13 Angeklagten nachgewiesen werden könne, daß sie Kenntnis von be 118.70 119.30 ftimmten Verfehlungen des Strehl gehabt habe. Die Tatsache allein,
1 tschechische Krone
1 ungarische Krone
1 bulgarischer Lewa
1 jugoslawischer Dinar
3.34 3.86 57.85 58.15 133.66 134.34
184.53
829 17
Groß- Berliner Partei- Nachrichten
Abt. Treffpunkt aller Genoffen zur Vorwärts". Agitation Sonntag früh, 9 Uhr, der Vereinigten Sozialdemokratischen Partei. Prenzlauer Allee 189.
schwender.
Theater der Woche.
Vom 12. bis 20. November. Boltsbühne: 12., 14. u. 19. Die Lüge. 13., 15., 17. u. 20. Der Ver16. Die Ratten. 18. Ueber die Kraft, 2. Teil. Opernhaus: 12. Sannhäuser. 13. Cavalleria rusticana. 14. Der Schatgräber. 15. Galome. 16. Die Zauberflöte. 17. Die verkaufte Boaut. 18. Figaros Hochzeit . 19. Niða. Schauspielhaus: 12., 15., 18. u. 19. Macbeth. 13. u. 17. George Dandin. Der Arat wider Willen. 14. Napoleon . 16. Beer Gynt.- Deutsches Theater:
18. Die Ehre.
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Theater in der
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17. Don
Kleines Mal
12. u. 20. Der lebende Leichnam. 13. Die Jungfern vom Bischofsberg. 14., 15., 18. u. 19. Rönig Richard II . 16. Gimson oder Scham und Eifersucht. 17. Ge. fpenfter. Kammerspiele: 12., 15., 16. u. 19. Thimotheus in flagranti. 13. Batermord. 14., 17., 18. u. 20. Das Glas Wasser. Lessing- Theater: 12., 14. bis 19. Der Biberpela. 13. Fauft. Theater in der Königgräger Straße: 13. u. 17. Die wunderlichen Geschichten des Rapellmeisters Kreisler. 12., 14., 15., 16., 18. u. 19. Die Jüdin von Toledo. Deutsches Opernhaus: 12., 14., 16., 18. u. 19. Aida. 13. Die Fledermaus. 15. Der Troubadour. 17. Hoff. Schiller Theater: 12. Die fünf Frankfurter. manns Erzählungen. 20. Tosca . 13., 17. u. 20. Roſenmontag. 14. Alt- Heidelberg. 15., 16. u. 19. Glofe Bernd. Großes Schauspielhaus: 12. bis 14., 16. bis 20. Luther . 15. Florian Geyer . Neues Bolts- Theater: 12. bis 15., 18. u. 19. Michael Kramer. 16., 17. u. 20. Der Engländer. Gatyros. Renaissance- Theater: Das Band. Borm Lode. Erste Barnung. Theater Grand Guignol: Die Die Tribüne: Der Teufelsschüler. Deutsches Künstler. Schredenstammer. Theater: Liebelei. Die Lore. Madame Sans- Gene. Komödienhaus: Die Erwachsenen. Berliner Theater: Madame Pompadour . Trianon Theater: Liffi, die Kokotte. Residenz- Theater: Der Schlafwagenkontrolleur. 16. Hanneleben Liebe. 17. bis 20. Die Seit wird kommen. Himmelsfahrt. Bentral Theater: 12. u. 15. Kleinbürger. 13., 14. u. 16. kommandantenstraße: Schlemihl. Romische Oper: Europa spricht davon! Luftspielhaus: Reſtelknüpferin. Metropol- Theater: New Yort- Berlin . Thalia- Theater: Brinz Dent Reues Operetten- Theater: Die schwarze Rose. Juan. Theater am Rollendorfplag: Dein Mund Große Boltsoper im Theater des Westers: 12. Tristan, und 3folde. 18. Samson und Dalila . 14. Der Troubadour. 15. Fidelio. 16. Die Entführung aus dem Gerail. Basquale. 18. Die Walküre. 19. Lohengrin . 20. Der Freischüß. Wallner- Theater: Die fleine Sünderin. heaters Jordan. halla- Theater: Die tolle Lola. Theater des Oftens( Rose- Theater): Der Tod ber Lady Pembroke. Rasino- Theater: Müllers Prinzeßchen. Neues Theater Schloßpart Theater Steglis, Großes am 800: Dorine und der Zufall. Saus: Der Frechdachs. Kleines Saus: 13. bis 15. Daisy. Crainquebille. Ab 16. Totentanz. Folies Caprice: Die Meyersteins. Intimes Theater: Die Leiter. Frau Abas G. m. b. S. Seute nicht. Allein lich!-heater am Kurfürstendamm ; 13. bis 15. Der Wauwau. Ab 16. Lilion. 2. Seil. 19. Die Ratten. Nachmittagsvorstellungen. Boltsbühne: 12. Ueber die Kraft, Schauspielhaus: Lumpazivagabundus. Deutsches Theater: 12. Das Glas Waffer. 19. Die Büchse der Bandora. Kammer. fpiele: 12. u. 19. Der Raub der Sabinerinnen. Leffing- Theater: 12. u. 19. wunderlichen Geschichten des Kapellmeisters Kreisler. Man tann nie missen. Theater in der Königgräger Straße: 12. 11. 19. Die haus: 12. u. 19. Mignon. 18. 8ar und Zimmermann. 19. 11 Uhr: Sinfonie fonzert. Schiller Theater: 19. Die fünf Frankfurter. Großes Schauspiel. Renes Bolls- Theater: 12. u. 19. haus: 12. u. 19. Orpheus in der Unterwelt . Der Engländer. Satyros.- Dentsdes Künstler- Theater: 12. u. 19. Wenn wir Toten erwachen. Remödienhaus: 12. u. 19. Brinzessin Olala. Berliner Theater: 12. u. 19. Der Troubadour. Zentral- Theater: 12. u. 19. Rosmers. heater: 12. u. 19. Der müde Theodor. holm. Neues Operetten- Theater: 12. u. 19. Ein Brachtmädel, Theater am Rollendorfplag: 12. u. 19. Der Better aus Dingsda. 13. Die Sugenotten. 15., 16. u. 18. Rosmersholm. Walhalla- Theater: 19. Der Wallner- Theater: 15., 18. u. 19. Emilia Galoiti. Theater des Oftens( Rose- Theater): 12. Frau Holle . fliegende Holländer. 18. u. 19. Aschenbrödel. Neues Theater am 800: Gnges und sein Ring. gatimes Theater: 12. Die Peitsche und...?
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Deutsches Opern
Thalia.