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laffen: fie verlangten den heroischen Tod des Kaisers und munisten haben geschlossen für ihn gestimmt. Die Demokraten und wollten ihn persönlich auf dem letzten schweren Gang begleiten. Der größte Teil der Volksparteiler hatten weiße Zettel abgegeben. Michaelis hatte diesen Plan befürwortet. Hören wir von Die Bereidigung des Ministerpräsidenten und feine Regierungs­Nowak den Ausgang: erklärung stehen auf der Tagesordnung der nächsten Sigung am

Romantisch war der frühere Ranzler, demokratisch nüchtern 12. Dezember. General Gröner zu gleichen Grundgedanken gekommen. Einheit­liche Antwort aber hatten die Generale Plessen und Mar­ schall  : Man fönne boch unmöglich den Kaiser folchen Gefahren aussehen

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Gröner wandte sich an Hindenburg  . Vielleicht ver­stand ihn dieser als alter Soldat. Aber, fährt Nowad fort: Es schien freilich, als ob der Generalfeldmarschall das Entschei. bende überhaupt nicht begriffe. Denn er brach, erschreckt vor dem Unmöglichen, fuzz ab: 2 ber das geht ja nicht!"-- Zwei Tage später fuhr Kaiser Wilhelm   an die Front. Er hielt bei Aloft und Nin über die Truppen Paraden ab. Zwei Baraden hinter der Front,- das war Wilhelms Ersatzheldentod. Wie er auch die Gelegenheit zu einer recht zeitigen freiwilligen Abdankung verpakte, mie er, als end gültig schon der Thron verspielt war, sich an die Unmöglichkeit flammerte, als deutscher Kaiser, aber nicht als König von Preußen abdanken zu wollen, wie er schwur, an der Spize feiner Truppen dem Aufstand zu begegnen, dann aber doch lieber den Hofzug bestieg, diese Dinge sind bereits hinlänglich bekannt. Ohne jede Spur tragischer Größe hat sich der letzte Träger der deutschen   Kaiserkrone davongemacht. Die Er wägungen, mit denen er in seinen Erinnerungen" sein Ver­halten bemäntelt, sind nichts als die Ausreden eines rein ego­zentrisch denkenden Menschen, eines, bei dem sich alles nur um sein liebes Ich dreht.

Die Verhandlungen mit Bayern  .

Die Verhandlungen des Ministerpräsidenten v. Knil­ling mit dem Reichskanzler Dr. Cuno über die letzte Note des Botschafterrates werden, wie die Telegraphenunion er­fährt, auch noch den Mittwoch in Anspruch nehmen, da nicht unerhebliche Schwierigkeiten von beiden Seiten über wunden werden müssen. Doch hofft man in unterrichteten Kreisen, daß am Mittwoch eine Uebereinstimmung erzielt wird.

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Ministerpräsidentenwahl in Sachsen  .

Gut Ehrhardt allewege!

führte mich schon früher auf den Gedanken, ob nicht durch die Bil dung eines Betriebs- und Reservefonds nach fauf­männischem Mufter, in den der hohe Wert unserer Einrichtungen als Aktivposten einzuwerfen wäre, für absehbare Zeit auch die Mittel gewonnen werden könnten zum Ausgleich der Mehraufwendungen für unwirtschaftliche, aber aus voltswirtschaftlichen Gründen auf­recht zu erhaltende Verkehrseinrichtungen. Wenn dann auch die Reinigung des Haushalts von den Lasten, die ihm jegt in ungerechter Weise auferlegt find, durchgeführt wird, ist die fachgemäße Grund­lage für eine fowohl den Selbstkosten der Post und Telegraphie als auch den Belangen der Verkehrtreibenden gerecht werdende Tarif. politit gegeben,

Schöne Versprechungen.

Ueber den angeblichen Schmiedegehilfen Jende, der beim Ueberfall auf Genossen Dr. Gruener in Innsbrud einer der Läs tigsten war, erfährt die Wiener ,, Arb.- 3tg.": Jende ist Reichsdeutscher und wegen verschiedener Delifte vorbestraft. Er war Mitglied der Ehrhardt Brigade. Nach dem Kapp- Putsch   hat die Ehr­hardt- Brigade ihren Sih in das Drgeschbayern verlegt. Bon dort wurden die einzelnen Trupps auf die verschiedenen. Länder aufge- Der neue französische   Botschafter beim Reichspräsidenten  . teilt. Jende tam mit noch fechzehn anderen Mitgliedern der Ehr­Der Reichspräsident hat den neu ernannten franzö­hardt- Brigade nach Tirol, und zwar durch die Vermittlung des Leiters der Heimatwehr, Dr. Richard Steidle  . Jende und die fischen Botschafter Jacquin de Margerie zur Entgegen­übrigen Ehrhardt- Leute wurden bei der Telegraphenbauleitungnahme feines Beglaubigungsschreibens empfangen. Bei dem Emp­Birl- Innsbruck untergebracht. Die ganze Platte wurde in Völs   fange war in Bertretung des Reichsministers des Auswärtigen der balb ein Schrecken der Bauern. Sie verübte eine Reihe von Dieb- Staatssekretär im Auswärtigen Amt   von Haniel   zugegen. Der Botschafter hielt folgende Ansprache: stählen, welche dann von der christlichsozialen Bresse den Arbeitern Herr Präsident! Ich habe die Ehre, Ihnen das Schreiben zu Innsbrucks in die Schuhe geschoben wurden. Die Blatte drohte auch wiederholt mit Gewalttätigkeiten, und als dann die Gendarmerie überreichen, womit der Präsident der Franzöfifchen Republit mich Hausdurchsuchung hielt, wurden zwei Kilogramm Dynamit und bei Ihnen als außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter eine Menge 3ündschnüre gefunden. Als schließlich die Platte beglaubigt. Berufen, mein Land bei der Deutschen Republik zu vertreten, gegen ihren Gönner, Ingenieur Kühnelt, handgreiflich zu werden wird es mir am Herzen liegen, nichts zu unterlassen, um die Ab­Innsbrud und verübte mehrere Diebstähle. Die Nationalsozialisten" friedlicher Arbeit an der Aufrechterhaltung jener politischen drohte, wurde einer nach dem anderen abgebaut". Jende blieb in sichten meiner Regierung zu verwirklichen, die darauf abzielen, in ( Studenten und ehrfame Bürgerföhne) wie die Herren von der He is und wirtschaftlichen Stabilität Europas   mitzuarbeiten, die matwehr nannten Jende ihren Bruder und Freund. Wenn je allein nach so großen Erschütterungen die Nationen in die Lage ver mand bereit ist, gegen Sozialdemokraten Gewalttätigkeiten zu ver- seizen fann, in gegenseitigem Vertrauen ihren Entwid­üben, dann fann er es auch als Gauner und Einbrecher noch zu vor- lungsgang wieder aufzunehmen. nehmen Bekanntschaften bringen.

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Stingls Sparprogramm. Reichspoftminister Stingl hat im Reichsrat und im 27. Aus­schuß des Reichstags programmatische Erklärungen abgegeben, denen wir folgendes entnehmen:

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Alle meine Bemühungen werden darauf gerichtet sein, inmitten des deutschen   Boltes den Beweis für den aufrichtigen Wunsch meiner Regierung zu liefern, daß zwischen Frankreich   und Deutschland   im Rahmen des Friedensvertrages, der die Voraussehun­gen ihres Verhältnisses zueinander geregelt hat, die Beziehun= gen wiederhergestellt und entwickelt werden, die für das Einvernehmen und den Fortschritt dieser neuen Welt unent­behrlich find, von welcher die Geschichte erwartet, daß sie noch mehr als ihre Borgänger zum Triumph der Zivilisation und zur Herrschaft der menschlichen Gerechtigteit beitrage.

Für die Erfüllung dieser hohen Aufgabe bringe ich neben jenem nach Einhaltung des richtigen Maßes, wie sie die franzöfifche leidenschaftlichen Wahrheitskult und jenem entschlossenem Streben Tradition aufweist, die unerschütterliche Abficht mit, die Rechte meines Landes zu wahren und diejenigen Deutschlands   zu achten. Indem ich Sie bitte, Herr Reichspräfident, den Ausdruck meiner aufrichtigsten Wünsche für Ihre Person und für die deutsche Nation zu genehmigen, gestatte ich mir dem Vertrauen Ausdrud zu geben, daß Sie vermöge der hohen Autorität, die Ihnen sowohl Ihre persön lichen Eigenschaften als auch das von Ihnen verwaltete hohe Amt verleihen, ebenso wie Ihre Regierung mir die Unterstüßung ange­deihen laffen werden, ohne die meine Bemühungen Gefahr laufen würben, nicht alle ihre Früchte zu tragen."

Die ungünstige Finanzlage zwingt alle ausführbaren Berem fachungs- und Sparmaßnahmen mit Beschleunigung zu verwirt lichen. Es handelt sich dabei hauptsächlich um die weitestgehende Gestern nachmittag um 6 Uhr fand beim Reichsgeordneten Stellen, die Anpassung der Berkehrseinrich Uebertragung von Zuständigkeiten an die nach fanzler eine Besprechung mit den präsidierenden Mitglie- tungen an die tatsächlichen Verkehrsbedürfnisse und an ihre Weiter dern der Regierungen der deutschen   Länder statt, an der entwidlung. Bon entscheidender Wirkung ist der Personal auch die stimmführenden Bevollmächtigten der Länder zum abbau. Die Abgabe von Personal an andere Berwaltungen und Reichsrat teilnahmen. Nach einer Begrüßungsansprache des die Abstoßung von Hilfskräften wird kräftig fortgefegt werden. Mit Reichskanzlers erstatteten die zuständigen Ressortminister über Hilfe des neueingeführten Berfahrens der Leistungszählun die außenpolitische, innerpolitische, finanzielle, soziale und er- gen wird, wie ich ernstlich hoffe, eine wirtschaftlichere Einteilung nährungswirtschaftliche Lage furze Berichte, die heute Gegen- des Betriebs der Berkehrsämter und die nötige Intensität in den stand der Aussprache sein werden. Im Anschluß an diese Be Beistungen des Personals und damit eine ausgiebige Berminderung sprechung fand ein Empfang statt. des Personalstandes erreicht werden. Um die einheitliche Behand. lung und schleunige Durchführung der Sparmaßnahmen sicher zustellen, habe ich einen besonderen Kommissar aufgestellt, der in meinem Auftrag und unter meiner unmittelbaren Leitung Der Reichspräsident erwiderte mit folgenden Worten: die Sparmaßnahmen der Berwirklichung zuzuführen hat. Herr Botschafter! Ich habe die Ehre, aus Ihren Händen das Eine der wichtigsten Aufgaben, die ich mir gestellt habe, ist die Schreiben entgegenzunehmen, mit dem der Herr Präsident der Fran­Neureglung der Wirtschaftsführung der Berzöfifchen Republit Sie als außerordentlichen und bevollmächtigten waltung. Es ist unerläßlich, daß wir auf diesem Gebiet bald Botschafter bei mir beglaubigt. zu flaren Verhältnissen und zu einer Reglung fommen, die einerseits Mit Genugtuung nehme ich die Wünsche entgegen, die Sie die unerläßliche Balancierung des Haushalts ermöglicht und anderer- Deutschland   und mir aussprechen. Seien Sie versichert, daß die feits ungerechtfertigte Belastungen des Betriebshaushalts vermeidet. Reichsregierung alles tun wird, was in, ihren Kräften steht, um Ihre Letzteres ist sehr wichtig im Interesse einer gefunden Tarifpolitik. hohe Aufgabe zu erleichtern und jene Stabilität der Verhältnisse Solche Entlastungen des Betriebshaushalts find nötig für bisher herzustellen, die Sie mit Recht als das Ziel der Gegenwart bezeichnen. unvergütete Leistungen, die der Boft und Telegraphie Jener Sinn für Maß und Wahrheit, den Sie erwähnen, wird für fulturelle Zwede( Breffe usw.) auferlegt find. Ebenso für dabei entscheidend mitzuwirken haben, und Ihre Worte verbürgen die Aufwendungen aus vaterländischen Gründen( überzählige Beamte mir, daß Sie aufrichtig bemüht sein werden, an der Beruhigung aus den abgetretenen Gebieten.. Minderleistungen von Kriegs. der Geister mitzuarbeiten, die unseren beiden Ländern so dringend Indem Sie die Ihnen neuen Verhältnisse und die sich beschädigten usw.). Ein schwieriges Problem bildet die Frage, wie nottut. die Mehrausgaben, die die Boft und Telegraphie für Verkehrs- fchwerer und schwerer gestaltende Lage des deut lichen und staatspolitischen Gründen leisten muß( Leer Sie Gelegenheit finden, mit Ihrer reichen diplomatischen Erfahrung einrichtungen über das Bedürfnis hinaus aus volts wirtschaft fchen Boltes unmittelbar auf sich wirken laffen werden, werden lauf bei der Berkehrsversorgung des platten Landes usw.), im Be- dem Frieden zu dienen. triebshaushalt erfekt werden follen.

Buck wiedergewählt.

Dresden  , 5. Dezember  .( Eig. Drahtber.) Der neue jäm. fische Landtag hatte in feiner zweiten Sigung am 5. Dezember nach der Wahl der ordentlichen Ausschüsse und des Büchereiausschusses die Wahl des Ministerpräsidenten zu vollziehen. Bon der sozialdemokratischen Fraktion wurde der bisherige Ministerpräsi dent Bud zur Wiederwahl vorgeschlagen. Andere Borschläge er folgten nicht. Die Kommunisten erflärten vor dem Eintritt in die Wahl durch ihren Sprecher, daß der Borschlag der Sozialdemokraten ohne Mitwirkung der kommunistischen   Fraktion zustande gekommen jet. Wenn die Kommunisten der Wahl Bucks zustimmten, fo folle das weder eine politische noch eine persönliche Bertrauenstundgebung fein. Von 94 abgegebenen Stimmen fielen auf den Genossen Bud 49, auf den Bolksparteiler Dr. Raifer 3, auf den Deutschnationalen 49, auf den Volksparteiler Dr. Kaiser 3, auf den Deutschnationalen Hoffmann 18; 24 Zettel waren unbeschrieben. Mithin entfielen von 70 gültigen Stimmen 49 auf den Genossen Bud. Er ist also mit er heblicher Mehrheit wiedergewählt. Die Sozialdemokraten und Kom­

Noch zwei Völkische.

Bon Hans Bauer.

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Das nähere Studium der Frage der Reinigung des Haushalts

In der Hoffnung, daß Ihre Arbeit reiche Früchte tragen wird, heiße ich Sie willkommen.

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allem Dehlschläger aussagt, diefem ins Gewissen redet, wie| selber gefunden. Die Serie der Don Quirote Bilder unglaublich und unbegreiflich es fei, daß er als gebildeter Mensch weniger die Zeichnungen, die noch französische Einflüsse zeigen, als bie Gemälde auch heute noch reuelos zu seiner Tat stehe, der Vorsitzende fragt: rückt ihn in die erste Reihe der heute in Deutsch  ,, Und wer gab Ihnen das Recht, die Vergeltung zu spielen?" land Schaffenden. Alles Kleinliche in Auffaffung und Technik ist Gott  !"-" Sie glauben an einen göttlichen Auftrag, als Deutscher   fich in sparsamster Farbengebung und fraftvoller Linienrhythmif. abgeworfen. Schlichter, wuchtiger Aufbau der Bildfläche vollzieht Deutsche   zu ermorden?"" Scheidemann   ist fein Deutscher." Der Stoff fommt der Neigung zum Rarifaturistischen entgegen, Das sind die Gründe! Das! Form und Inhalt verschmelzen zur Einheit eines organischen, ganz persönlichen Stils. J.S.

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Wie Scheidemann   einmal eine direkte Anfrage tut, wendet Dehlschläger ihm verächtlich den Rücken zu. Nach einigen Sekunden breht er fich wild herum und sprigt pathetisch heraus: Ich war von 17 bis 18 im Feld, Herr Scheidemann!"

Der große Verhandlungsfaal des Reichsgerichts hat mancherlei Typen von Verbrechern an der Republik   schon gesehen: Den Typ Jagows: Elegante Herren, die die Tat zugaben, aber, von der Basis des Begriffes aus, ihre Strafbarkeit verneinten - und lächelten, den Typ Lech o ws: verführte Knaben, die nicht Konzert Fichte- Georginia. So ein prächtiges Programm hat die Strafbarkeit der Tat, aber ihre Beteiligung an ihr leugneten felten ein Männerchor geboten, wie die Bereinigung" Fichte­und weinten, den Typ Tillessen  : gefährliche Verschwörer, die Georginia 1879" unter Leitung seines energischen Dirigenten vorsichtig und glatt waren, den Typ des Kaufmanns Goethe: Noch einzelne Wendungen fallen, die ein scharfes Schlaglicht auf Dr. Ernst Jot! am lehten Sonntag. Die Leistungen des Chors verkortste Kleinbürger, die sich dumm und bieder gebärdeten. die jedem menschlichen Erbarmen ferne faltschnäuzige Gesinnung haben sich seit dem vorigen Jahre wesentlich gebessert und das Hustert und Dehlschläger, die Attentäter gegen Scheide- der Angeklagten werfen: Der Ungar, der uns die Blausäure gab, Stimmaterial ist dadurch veredelt worden, daß man es immer mehr mann, sind wieder anderen Schlages. Nicht mit Bezug auf ihre fagte, er hätte damit schon schöne Erfolge erzielt.... Ich dem edleren Gesange dienstbar machte. Diesmal war das Konzert Einstellung zur Republik   natürlich, aber auf die zu ihrer Tat. Alle hatte mir ursprünglich vorgenommen, aus meinem Revolver auf fammenstellung war ausgezeichnet, und die älteren schwierigen dem älteren und neueren deutschen   Volksliede gewidmet. Die Zu Geschmeidigkeit und Berschlagenheit fehlt ihnen. Sie leugnen Scheidemann   herauszujagen, was nur herausgeht.... Stüde   erflangen fo ftilvoll, wie man fie nur felten von Laien nicht und werden nicht weich. Hartgefotten und flobig stehen sie Sch hatte die stille Hoffnung, die Blaufäure würde auch im fängern hört. Der letzte Schliff allerdings fehlte. Scherchen   hat ba und sagen aus": temperamentlos und brutal. Freien wirken mit ähnlichen Bersuchen im einzelnen Muftergültigeres erreicht, Von allen Angeklagten, die fich jemals vor der Republit zu Die beiben behaupteten, fie hätten die Tat ohne jeden Auftrag aber hier war das Ganze derart lobenswert, daß alle Berliner  verantworten hatten, sind sie die frechsten und unsympathischften. oder irgendwelche Berbindung mit anderen ausgeübt. Aber nur Chöre von dieser Beranstaltung lernen sollten. Neben dem wunder Auch von den Rathenau  - Tätern hat taum einer fich als heiliger zu bald fielen, wenn auch in noch so losem Zusammenhang, die schön gefungenen Morgen muß ich fort Don hier" jei nur noch Eiferer erwiesen, teiner feine Tat als Frucht stürmischen Jugend großen Stichworte, die niemals fehlen, wenn sich Gefährder der lichen Bearbeitung von Dthegraven erwähnt. Da läuteten die Te bas goldenstrahlende Weihnachts- Wiegenlied" in einer vorzüg branges glaubhaft zu machen gewußt. Es schien aber boch zuweilen Republik   Derantworten: Rapitänleutnant Don Rillinger, nöre ihr Eia fufani" wie zarte Mädchen in den Engelsgesang bei einigen von ihnen, als sei während der Berhandlung eine leise Ehrhardt, Oberst Bauer, D. C. hinein, daß es eine Freude war, und die Bässe flangen wie Gloden. Besinnung über sie gekommen, ein feiner Anfaß zu tätiger Reue, 21s einer der ersten Beugen spricht Scheidemann  : ernft, Das Frauenterzett der Damen Fled, hahn und Beiper als hielten sie sich, ein zweites mal oor die Versuchung gestellt, würdig, ruhig. Sustert lächelt frech und gemein. Dehl. nahm fich in diesem Programm sehr gut aus und trug auf seine zwar nicht von reaktionären Treibereien, aber doch vom Meuchel- chläger gudt, den Kopf in die auf die Bant geftügte Hand gelegt, leichte und folibe Art zum Gelingen des Konzerts bei. mord fern. verbissen und bös. Keine Erregung ist ihnen anzumerken. Aber Das Juffitut für Faferstoffchemie, die neuefte Schöpfung der Bei Dehlschläger in stärkerem und bei Hustert in fie tragen nicht die Furchtlosigkeit des freien Mannes zur Schau, Kaiser Wilhelm  - Gesellschaft zur Förderung der Wissen­etwas abgeschwächtem Maße fürchtete man aber doch zuweilen, dessen Gewissen sauber und rein ist, was auch die Welt gegen ihn schaften, wurde gestern in den Gesellschaftsräumen des alten Schlosses fie würfen dem der Verhandlung beiwohnenden Scheidemann   mit feierlich eingeweiht. Der Reichspräsident, der Kultusminister dem Willen der Lötung einen gerade vor ihnen liegenden Gegen­Boelig, Staatssekretär Schulz und zahlreiche Vertreter der Wissenschaft und der Technik waren zugegen. Der Vorsitzende der ftand an den Kopf. Kaiser- Wilhelm- Gesellschaft  , v. Sarnad, begrüßte die Gäste und fprach über das Verhältnis der reinen Wissenschaft zur angewandten, Prof. Herzog, der Leiter des neuen Instituts, gab einen Ueberblid über die auf dem Gebiet der Faserstoffchemie zu lösenden praktischen Aufgaben und theoretischen Probleme. Nachmittags fand eine Be fichtigung des in Dahlem   gelegenen Instituts statt.

Hustert: Eine vierschrötige, feifte Figur mit fetten Baden und glattrafiertem Geficht. Wurstig, unnuanciert, schnuppig macht er feine Angaben mit dem Unterton: Ihr könnt mich schon alle fehr gern haben. Die Arme hat er meistens über die Brust ver­schränkt. Keine heiße Leidenschaft schwelt in ihm, nur falter Haß gegen die Revolution.

spricht, sondern die Furchtlosigkeit, die der Abgeftumpftheit des geistigen Temperaments entspringt und einer Lebensauffaffung, die auch hinter Zuchthausmauern nicht viel zu verlieren hat.

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A. N.

Veranstaltungen der Streifenden Schauspieler. Die Räuber, Großen Boltsoper( Theater des Beitens) statt.

Klaus Richter, der Berliner   Maler und Graphiter, der vor furzem als Profeffor an die Königsberger   Afabemie und als Do­zent für Theaterkunde an die dortige Universität berufen wurde, zeigt in der neuen Euphorion Runstausstellung In Dehlschläger wühlt dieser Haß noch wilber. Wenn älteren und neuen Arbeiten. Man erhält hier zum erstenmal einen ( Charlottenburg  , Fasanenftr. 85) eine umfangreiche Rolleflion von irgend es geht, wird er aggressiv, schweift er von der Tat ab und leberblick über feine Entwicklung. Diese geht von einer fühlen, Bo it flung am 8. findet nicht im Deutschen   Openbaus, sondern in der stellt er ihr Motiv in den Vordergrund: Scheidemann   hat als Wi- zur Karifatur neigenden Auffassung und miniaturhaften Technik nister die Front verraten, Millionen umsonst geopfert, Deutschland   zur großen Linie und monumentalen Bildgestaltung. Auf dem Die Nene Kunsthandlung, Lauenbien str. 6, zeigt vom 5. bis 31 zum Tummelplatz fremder Bölfer gemacht und als Oberbürger- Bege werden mannigfache Einflüsse beseitigt, denen der Künstler neue Arbeiten von Jakob Steinhardt  . anfangs noch unterliegt; namentlich die franzöfifchen Griffelphan­meifter Möbelstüde gestohlen!" Die vielumworbenen Luxemburger. Nach dem Borgang der bela haften der Biedermeierzeit, Gavarni   u. a. haben auf ihn gewirkt. gischen Universität Lüttich   hat auch die Straßburger Unipertität Auch das Bestreben, durch geistreiche Bointen nicht literarischer, beschloffen, einen eigenen Lehrstuhl für luremburgisches Ret fondern malerischer Art die Aufmerksamkeit zu feffein, tritt zu gründen. Diese Bestrebungen haben den Zwed, den luremburgischen mehr und mehr zurüd. Jetzt hat der Künstler, der heute mit 85 iuriftifden Rachwuchs den deutschen   hochschulen abwendig Jahren auf der Mittagshöhe des Lebens und Schaffens steht, sich zu machen

Der Borsigende, diesmal nicht der milde Herr Hagens, sondern ber temperamentvollere Dr. Schmidt, der merkwürdig häufig aus der Reserve des falten, parteilofen Richters heraustritt und, in menschlicher Erschütterung vor der frechen Brutalität, mit der vor

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