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ift den obengenannten Herren das Ceten in den Provinzen, in denen fle intereffierten Zwiespalt ju Wahlsweden hervorrufen fönnten, un­möglich zu machen. Beber Bersammlungen noch Borträge sind ihnen 3 erlauben; wo immer sie sich vorstellen, müssen sie heftig voa cilen Falchillen angegriffen werden. Besondere Ermahnung ist an den Faschio von Biella zu richten, der fit in pfitchigemäßer Weise gegen 3ndividuen reagiert hat, bie Feinde des Faschismus und der Regierung sind.

Ich erwarte telegraphische Bestätigung unter Anführung des Datums und Charafters dieses Rundschreibens, um dem Heerführer die Ausführung feiner Befehle berichten zu können.

gea. Der Generalfetretär; F. Giunta.

Auf hierarchischem Wege", wie der Faschismus den In­Stanzenzug feierlich nennt, wurde dann dieses Rundschreiben her Federation von Novara   zugestellt, deren Sekretär hin aufügt:

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Ich übermittele die Befehle aus Rom  . Es ist meine Absicht. daß sie schärffte Anwendung finden. Sala und Ferni dürfen in ber Broning nicht[ prechen. Wenn nötig, find sie niederzufnüppeln." 2m Am 12. März courbe Forni auf dem Bahnhof von Mai­ land   überfallen, ohne jeboch tödlich verlegt zu werden. Das wird den Mailänder   Faschisten einen netten Rüffel fetzen. Man dente nur: nicht einmal tot, wenn Befehle des, Heer führers felbst vorliegen! Unter den vielen Aftertümern, die Italien   birgt, foll fich auch ein Strafgesetzbuch befinden, das unsere Borfahren sogar angewendet haben sollen. Da waren solche Episoden als" An tiftung zu Berbrechen" und als Mordanschlag vorgesehen, und die Beteiligung der öffentlichen Behörden vorgesehen, und die Beteiligung der öffentlichen Behörden hlossen. Den erschwerenben Umstand des Mißbrauchs der Amtsgewalt ein. Es ist wirklich ein Segen, daß folche per afteten Auffassungen von dem Jugendsturm des Faschismus weggefegt worden sind.

Much  

schiene ihm gut, aber zur Berteidigung der. Revolution wäre| dem Thalheimer spricht, hat freilich etwas eigenartige Formen an er entschlossen, morgen zu tun, was er gestern unteríaffen. genommen, es mag fein, daß wir Bourgeoisie- Agenten das nur nicht Den Steuerdrud werde er verringern( das wollen alle Minister richtig verstehen. Der gute August hat Angst, daß wir ihn und vor den Wahlen), aber den politischen Drud werde er verfcinesgleichen etwa für die Sozialdemokratie reflamieren möchten. mehren, folange fich die Gegner nicht in thr Schicksal ergeben. Um das unter allen Umständen zu verhindern, übertrumpit er felbft Immer dasselbe Motto: Ihr habt jede Freiheit, solange ihr die linten Freunde, die ihn am liebsten aus der Partei hinaus. nur teine Opposition treibt." und das freundliche Bild einer werfen möchten, in Beschimpfungen der Sozialdemokratie. Reihe pon ingerichteten, die Stalten nicht hinter das ertragen wir. We haben niemals Sehnsucht nach August Thal fich, sondern vor sich hati Es geht nichts über die faschistische beimer empfunden. Wir permuten, daß feine Schimpfepistel nur Interpretation von Recht und Freiheit! ben 3wed hat, sich in der Kommunistischen Partei zu halten. Der rechte Flügel mie auch der Sumpf" in der ARD. rechnen offenbar bamit, daß erstens die Eretutive nicht ruhig zusehen fann, wie Ruth Fischer   Die RPD. in Grund und Boden regiert, und daß aweitens ihre Zeit dann wiederkommen wird, wenn die Linte fich festgerannt hat, wenn ihren bombastischen Anfündigun gen nicht der kleinste Putsch folgen wird.

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Die Erneuerung der Micum- Verträge. Am 15. April fäuft die Gültigkeit der unterzeichneten Micum- Berträge ab. wichtigsten Träger unserer Wirtschaft, der westbeutschen Ar Sie führten zur Berelendung der Unternehmungen ernteten aus den Verträgen feinen Gegen. beitermassen. Ihre Armut schreit zum Himmel. Auch die Eie haben natürlich versucht, möglichst viel von der aufge sich selbst zu retten. Runmehr aber ist der Rubikon über bürdeten Last auf die Schultern der Arbeiter zu laden, um Schritten. Die Bergarbeiterorganisationen find einmütig der Auffassung, daß die Micum- Berträge unter ausschließlicher Belastung der westdeutschen Wirtschaft nicht erneuert werden fönnen. Diesem Zweck galt ihre Borstellung bei der Reichsregierung.

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Wir verstehen auch, warum Thalheimer   versichert, jedermann ben müffe. Bir begreifen fehr gut, warum die Kommunisten fich fei fich darüber im flaren, daß die Sozialdemokratie beseitigt wer nur darin voneinander unterscheiden wollen, wer die beste We Die fozialdemokratische Taftit ist eben etwas fester in den thode erfunden hat, mit den Sozialdemokraten fertig zu werden. inneren Notwendigkeiten der Arbeiterbewegung. verwurzelt, als die täglich wie Wind und Wetter wechte'nden Barelen, die Thalheimer jo reichlich geliefert und mit schönen Thesen verziert und geschmückt hat. Un ihr werden sich genau so gut wie Thalheimer, we Brandler usw. auch die neuen tommunistischen Führer die Zähne ausbetßen.

Faffung des Sinowjewschen Referats in der Januarfizung der Ere­Mit Bergnügen fiest man in der Imprefor" jetzt die endgültige nicht vollständig abbruden fann. Das schönste sind dabei die tempe tutive. Es ist wirklich schade, daß man die Weisheit diefes Mannes ramentvollen Zwischenrufe, die ihm seine erbitterten Gegner Ra bet, Brandler, Walcher, Thalheimer usw. dauernd machen, ohne die unbezahlbare Unverfrorenheit dieses großmäuligen Ignoranten der deutschen   KB. taum ein gutes haar übrig. Sie ist mit einem irgendwie erschüt'ern zu fönnen. Sinomjer läßt an der Führung Wort gesagt eine schlappschwanzige, von bes Gebantens Bläffe angetränkelte Gesellschaft. Ihr fehlt der ursprünglich profe.. torische Zorn vom Sille eines Remmele:

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Auffaffung der Bergarbeiterverbände. Allein die Sentung Politische und wirtschaftliche Gründe sprechen für die der jezigen Kohlenpreise erfordert, daß die Reparations. lasten auf eine breitere Basis gestellt und nicht nur von Fettfördertohle fostet& 3. heute 20,60 m., alfo 72 Broz Westdeutschland getragen werden. Eine Tonne westfälische mehr als im Frieben. Unter Berücksichtigung der Pro­Außer den Feinden des Faschismus" tommen aber duktionskosten und bei Berechnung von Rücklagen und Gewinn Außer den" Feinden des Faschismus" tommen aber tönnte der Preis mindestens 25 Broz. tiefer sein. Der jetzige auch Faschisten in blejem Wahlkampfe um, Breis aber wird begründet mit dem Hinweis auf die Micum meit im Eigenbetrieb, denn nur sie tranen beständig und Kẞ. strastos Waffen mit sich herum und find gewöhnt, mit Knüppel Lasten. In der Tat ist er noch nicht im entferntesten aus und Revolver nicht zu sparen. Es ist dann nicht immer leicht, reichend, um sie zu decken. Immerhin aber dient er gegen ben Berdacht auf, die Opposition zu werfen, wenn sich alles wärtig der Fertigindustrie zur Begründung der hohen Er zeugerpreise, selbst dann, wenn Kohle aus anderen Berg im Bannireis der faschistischen Mitgliedstarte abspielt. Alles in allem spielt sich der Wahlfampf in einem werfsgebieten für die Produktion gebraucht wird. Die Milieu der Einfchichterung ab, wie es wohl felten theinisch- westfälische Kohle hat eben infolge ihrer Menge bie cin Bolt, das nicht gerade unter Frembherrschaft stand, er Begründung hoher Barenpreise. Auch die Preise der anderen größte Bedeutung und ist darum ein geeignetes Objekt zur bulder hat. Dem Abgeordneten Ciriani( tonstitutionelle Opposition) haben die Faschisten den Schnurrbert und die deutschen   Kohlen halten wir für unangemessen hoch, und es Saare abgeschnitten. Ihn in den Landesfarben anzustreichen, it bringend erforderlich, daß sich die Organe der Kohlenwirt. wie sie das sonst taten, haben sie unterlassen. In Bavia isi schaft und der Herr Reichswirtschaftsminister eingehend mit eine republikanische Wahlversammlung von der Bolizei auf ihnen befaffen, um sie zu fenten. Für westfälische Steintohle gelöst worden. In Messina   hat der frühere Bostminister wird natürlich eine Herablebung des Breises erst möglich sein, De Cesaro, der in der Liste der sozialen Demokratie fandidiert, wenn eine andere Regelung der Reparationslaften erfolgt. lofal nicht sprechen können, in Turin   wurde einer demokrati lich, die Kohlenpreise zu senken. Ein solches Vorgehen wird wegen des Eindringens der Faschisten in das Bersammlungs. Sobald das geschieht, und es muß versucht werden, ist es mög schen Bersammlung im letzten Augenblick das schon gewährte dann auch die anderen Bergwertsgebiete zwingen, wenn sie Lokal verweigert. Bon den zahlreichen Arbeiten des Knüppels nicht schon mit gleicher Maßnahme vorangeeilt find, thre in den fleinen Orten ganz zu schweigen, wäre die Liste der Preise herabzusehen. Ein allgemeiner Preis abbau würde Gewalttaten ja lang, daß ein eigenes Tagesbulletin ihr nicht diesem Borgang folgen müſſen, genug tun tönnte.

In feiner Programmrebe, die Muffolini am 23. März in Rom   vor den faschistischen Bürgermeistern und außerordent lichen Regierungstommissaren, die die Gemeinden mit aufge löfter Berwaltung leiten, gehalten hat, bestätigt er übrigens bie Auffassung, die sich im heutigen Wahlkampf betätigt. Er fagt: Wenn in einem Lande erlaubt ist, eine Agitation zu gunsten der Freiheit zu entfalten, dann ist das der beste Beweis, daß das Land Freiheit hat Das Bonmot wurde bewiebert; es ist aber eigentlich mehr zum Weinen, denn die Erlaubnis, zugunsten der Freiheit zu sprechen, ist heute ziemlich teuer, so daß gar oft Gesundheit und Leben dabei drauf gehen. Des weiteren hat Mussolini  gejagt, was wir schon dugendmal von ihm gehört haben: die faschistische Revolution hätte nicht eine mehr oder weniger lange Reihe von Hingerichteten hinter sich gelassen, und das

Hans Baluschek  .

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Der Erledigte" darf wieder.. Wenigftens auf den Vorwärts" fchelten. August Thalheimer fommt endlich in der Noten Fahne auch mal wieder zum Wort. 3war barf er nicht mehr zehn Spalten mit feinen Thelen füllen, aber für eine Schimpfepiftet im Stile, Abrahams Sancta Clara, wird sebst ihm der toffbare Maum bes Tschernoweß- Blättchens zur Verfügung gestellt. Thalheimer entrüstet fich darüber, daß wir uns mit den Distuffionen in der BD. beschäf tigen und uns bemühen, unsere Leser leiblich zu informieren. Die Entrüftung ist eigentlich nicht recht verständlich. Die Kommunistliche Bartel ist doch die Bertreterin der überwältigenden Mehrheit der Arbeiterklasse". Da müffen wir Settenhunde der Bourgecifie" boch wenigstens annähernd darüber unterrichten, was in der Borhut des Proletariats" eigentlich los ift. Das fchäumende Leben, von

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Offen gefagt. Genoffen, brauchen wir in der Parteizentrale zehn solcher Genoffen, wie Remmele und Thäl mann. Das wäre eine 3entralet Cine folche Zen trale hätte bie übrigen politischen und organisatori chen Kräfte heranzuziehen, um sich entsprechender Hilfe zu versichern. Diese Genossen stellen. das Befte und Koft barfte bar, was die Partei befigt. Ich trage Ihnen hier feine Theorie der chmielinen Faust vor. Ich behaupte lebiglich, daß bas das wertvollste Material ist. Unser größter Borwurf besteht eben barin, daß die Zentrale es nicht versteht, dieses wenn man lo fagendarf Gold oder Arbeiterklasse zu heben."

demokratie". Auch die alte Klara 3ettin scheint instinktiv zu fühlen, daß fie, im Gegenfaß zu den Oberpulschiften, au biefen alten Resten gehört, die nach ihrem eigenen Ausspruch die Nabelschnur mit der Sozialdemokratie noch nicht ganz gerriffen haben. Sie macht Ginowjew auf feine famofen Eingruppierungen den Zwischenruf:

In der KPD.   existierten eben noch leberrefte der Soglal

Und wohin reihen Sie mich ein?" Und Sinomjem findet:

Der Fall der Genoffin Bettin ist etwas fchwierig. Ich brauche natürlich fein Wort darüber zu verlieren, wie wir per­finlich an ihr hängen. Ich hoffe( offenbar.. vergeblich), daß Genoffin Bettin, fich unserer Mehrheit anschließen wird.

Auf dem Jenaer   Parteitag meinte. Alara Bettin noch, daß fie lieber mit dem fleinen Paul Levi   gehängt als mit dem großen Maslow in den Himmel fommen wolle. Das ist allerdings etwas lange her und Klara Betfin wird diesen Ausspruch wahrscheinlich. wie so manches andere, vergessen haben. Heute scheint fie fidy in die traurige Rolle fügen zu wollen, die auch der ehrenwerte Auguft Thalheimer für angemessen hält: zu schimpfen auf die Sozialdemo fratie und im übrigen zu tuschen! Uns foll es recht fein, wir werben. feinen Schaden davon haben.

gierter Licht und Farbenwiefungen flegt ihm weniger. Aber bochtegt, nur dann Gnade vor Bubüfum und Theaterbirektor finbet find thm in glücklicher Stunde auch Kompofitionen von monumen taler Bucht gelungen, wie das im Befit der Stadt Charlottenburg  befindliche Delbild Büge vom Jahre 1914, oder der Bahnhof" van 1907. In jedem Fall werden die Schöpfungen Baluschets mindestens als fittengeschichtliche Dokumente unserer Zeit eine weit über die Gegenwart hinausgehende Bedeutung behalten aus ihnen werden. nech späte Geschlechter erkennen, wie die deutsche Reichshauptstadt und ihre fleinbürgerlichen und proletarischen Bewohner in den Jahr zehnten vor der großen Weittatastrophe aussahen und wie fie fich in der Seele eines der edelsten, ehrlich fühlenden und rücksichtslos urteilenden Zeitgenossen spiegelten.

Mit der äußeren Ausstattung des Buches hat der rührige Diebiche Berlag einfach ein Meisterwerk gefchaffen. Papier  , Drud und Einband find mustergültig in Geschmack und Solidität. Das fehr reiche und sehr schöne Juftrationsmaterial gibt dem Werk auch für die funftwissenschaftliche Forschung bleibenden Wert. John Shitowsti

Kolportage" im Leffing- Theater.

Im Berlag J. H. W. Diez Nachf. ift foeben eine reich illu strierte Monographie über den Berliner   Maler Hans Baluichet von Friedrich Wendel erschienen.( Breis in Rohleinen ge­bunben 12 M.) Das Buch behandelt einen der wenigen deutschen. Rünftler unserer Zeit, der nicht ausschließ ich Artist ist, sondern auch an dem Fühlen und Wollen, dem Ringen und Kämpfen der Gegen woart lebendigen Anteil nimmt. Bon fozialdemokratischer Kunst zu sprechen widerstrebt mir. Das rein Künstlerische hat mit potiti chen ober foglalen lieberzeugungen nichts zu tun. Wohl aber dürfen wir einen Mann feiern, der ein Künstler ist und als Mensch ein Ber.. treter unserer Anschauungen, ein Streiter für unsere Ziele. Und das ift Hans Baluschet. Bon früher Jugend an ein millebender und mit empfindender Freund des Proletariats, einer, beffen Herz mit den Armen fühlt, und der stets den Mut gehabt hat, zu feinem Fühlen und meinen fich zu bekennen. Ein Mann, den nicht nur das Aesthe tische, das äußerlich Malerische" des modernen Broletarierlebens anzieht, der in den Erscheinungsformen des Elends nicht nur die fuggeftiven Linien leht, sondern nie vergißt, daß die Träger dieser Linien lebendige, leibende Menschen von Fleisch und Blut find. Ich wiederhole nochmals: Mit Wert und Unwert fünstlerischer Leistung hat splohe Feststellung nichts zu tun, aber den Künstler als Men­fchen führt sie unseren Herzen näher. Mit Recht ist Friedrich Wendel auf diese menschliche Sette Balu­fchets in besonders ausführlicher, warmherziger Betrachtung ein­gegangen. Und er fnüpft daran sozialhistorische und sozialfriti dhe Darlegungen über das deutsche Proletariat um 1900, über bas Klein. bürgertum und anderes, die zu den wertvollsten Abschnitten des Buches gehören und über den Rahmen einer zunftgerechten Kunst- bitte. betrachtung weit hinausführen. Aber gerade durch diese Einstellung Rolportage" hat nicht schlicht 4 Atte, sondern ein Borspiel und erhält die Monographie Charakter, Rüdgrat und Farbe Wir lernen Baluschef, den Menschen, aus dem Milieu seiner Entwicklungsjahre verstehen. Und wir begreifen, warum er als Künftier werden mußte, was er gemorden ist: eine festumriffene Persönlichteit, die sich ihre eigene fennzeichnende Handschrift schafft dem aber im Grunde der in halt wichtiger ist als die Schrift, die den Stoff mit noch größerer Liebe hegt als ble Form.

menn mindestens ein Graf und eine. Gräfin vorkommen, hat Georg Saifer bie einzig würdige Forni gefunden, den überlebten Abels. büntel au. behandeln. man fragt sich vermundert, warum ift er nicht schon längst in diefer grandiosen Berhonep pelung auf die. Bühne gebracht. Die Handlung ist fitfdig, aber etwas anderes als Stitich paßt nicht in das Milieu. Das Bublifum, das die Komödie zunäcft. als Basobie auffaßte, ging vergnügt und willig mit dem Autor mit, obwohl es manchmal nicht wußte, ob, was sich da ab. fpielte, gehauen oder gestochen war. Georg Kaifer hat das Stild mit ber Widmung verfehen: Geschrieben zur Förderung der Kinder meint? fürsorge und des zeitgenössischen Theaters". Ist das ironisch ge

Diese Zweifel behebt ber leßte Att. Der Dichter ist plöglich kitschig. Die Komödie befommt einen fentimentalen Abschluß, der von dem phantastischen Ritsch gefangengenommen und wird selbst zeigt, daß es Raifer nicht auf eine Barodie, fondern wirklich auf einen Rolportageroman angekommen ist. Nur die letzten Worte verlöhnen mit der. Enttäuschung: nachdem die Adligen durch die Ereignisse von der Unhaltbarkeit ihrer Anschauungen durch die Tatsachen hätten Die am Donnerstag erstmalig aufgeführte Romödie Rolpor überzeugt fein müffen, bleiben fie in ihren been unbeirrt und tage" ist die zweite, die uns Georg Kaifer, unternehmungsbefangen und zeigen, daß der Konservative aus den Erfahrungen und immer attuell, in dieser Spielzeit beschert. Um feine niemals ferti Werte treift eine fenfationsgeschwängerte Atmosphäre, die die Nerven Emil Bind, ber Regisseur, hatte für Unterstreichung der vibrieren läßt, aufregt oder zum mindesten anregt. Mit sicherer Karikatur und der Parodie, fowie für eine flotte Darstellung gesorgt. Hand greift er in die Gegenwart, padt eins ihrer Probleme und Den Hauptteil an dem rauschenden Beifall konnte Jita Grüning läßt es zum Schluß unfertig liegen. Er fcheint geschäftsgehehter für fich in Anspruch nehmen, die in der zittrigen Erbgrafin Amerikaner: reiche Möglichkeiten stehen thm offen, er hat alles, Stjernenhö die Personifitation der Unnahbarkeit und trottligen Ber nur teine Zeit. Schnell irgendeinen Abschluß, bas nächste Stüd falltheit darstellte. Hans Juntermann, André Matont, Rudolf Kleinrogge fchufen treffliche Inpen, mur 3ife heims fpielte aufdringliches, auf die Nerven fallendes Theater. Ernst Degner.

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3 Atte, weil die zum Berständnis nötige Borgeschichte zwanzig Jahre früher spielt. Damals ist der adelsstolze Graf Stjernenho, Ludwig- Büdner. Der 29. März ist der Geburtstag sowohlt um fich zu rangieren, eine Mißbeirat mit der-pful Teufel bürgerlichen Rarin Bratt eingegangen. Als fie fich von ihm trennt, iffenschaft, der auch, freilich in anderem Sinne als fener, in die unferes alten Wilhelm Liebfnecht als auch der eines Mannes der raubt er the noch schnell den Sohn Erit, men dem ein Riefenver Deutsche Arbeiterbewegung eingegriffen hat mächtnis zufällt. Was er da als vermeintlichen Grafen Grit geraubt Büner. Cin jüngerer Bruber bes Dichters von Danions Tod Submig hat und höchst feudal erzieht, ist aber von außerst fragwürdiger Hererblidte er heute vor hundert Jahren in Darmstadt   das Licht der Eine folche Persönlichkeit war nicht berufen, der eigentlichen funft. Es ist das Kind eines Zuchthäuslers, bas bie enttäuschte und Welt. In Gießen   fiubierte er anfangs Bhilofophie, bann Medizin, Runftentmidlung neue Bahnen zu weifen, aber sie hat der großen radhedurftige Gattin feiner duften Mutter, einer Landstreicherin, ab und begann fih zeitig als Forscher zu betätigen. An der politischen Maffe ihrer Zeitgencffen die Augen geöffnet für neue Gebiete der getauft, in die hochwohlgeborenen Windeln des richtigen Erit ge Bewegung des Jahres 1848 nahm er als Demokrat lebhaften An Natur und des Lebens. Bor den Blättern, mit denen Batu'chet widelt und in die ablige Wege ge'egt hat. Bährend fie, ohne feil. 1855 esschien fein Wert Kraft und Stoff oder Grund einst seinen Ruf begründete, vor dem Berliner   Bilderbuch 3mifden etwas von sich hören zu laffen, mit ihrem wirklichen Eriz im fernen züge einer natürlichen Weltordnung", worin er die Entwicklungs. D. und." erschloß sich den Berlinern zum erstenmal der Sinn Teras lebt, reift der Landstreicherfohn auf Schloß Stjernenhö zum unb Abstammungslehre in populärer Weise verfocht und darauf eire für die Eigenart der Weltstadtperipherie. Die Ausflugsgegenden vollendeten Edelmann heran und entzüdt felbft die alte verfalfte Gittenlehre aufbaute, die freilich den Vertretern ber pofitoven Re des Grunewalds und der Hafenheide, die Langlokale und Rummelhoffähige Erbgräfin durch den unnchbaren Abstand, den er zwifchen ligion fehr ungelegen fam. Tas Wert erregte arohes Aufsehen, pläße der Außenbezirfe, die Terrains der Grundstücfpetulanten mit dem Abel und dem Blebs grundfählich zieht. Die Hohlheit dieser 30g aber auch Blichner viele Drangfalierungen ber Behörden, zu, und ihren Sandwüsten und öde llegenden, alpha tierten Straßen er lächerlichen Weltanschauung wird evident, als Karin Bratt mit dem so sah er fich genötigt, feine alabemische Laufbahn abzubrecen und fchienen in charakteristischen Bildern, von Einzelfiguren und Gruppen richtigen Grafen auf der Blbfäche erscheint und bem ad absurdum mieber als Arzt in Darmstadt   au prafiizieren. Der manenden Ar belebt, gefehen mit den Augen eines bitteren Ga'irifers, der weber geführten ganz verbatterten Blaublütigen die Zusammenhänge er beiterbewegung Deutschlands   im Beginn der fechziger Jahre schenkte formale Smönheit fucht noch rührselige Stimmungen erzeugen will. fiärt. Und diese Mote der Herbheit und Unerbittlichkeit hat Baluschet burch Büchner weitgehende Beachtung und grünbele 1863 in Darmstadt  Bis dahin ist die Romöble ein Meistertid. Bermoberte Fleinen Arbeiterbildungsverein. Den fozialistischen Lehren fein ganzes bisheriges Lebenswert festgehalten, Sein Bestes und guren tapern gefpensterhaft herum, göttlicher Humor und liebens Baffalles land er von vornherein feindlich gegenüber. Als Laffalle Eigenartigstes gibt er nach meinem Geschmad in anspruchslosen, würdige Satire glitern. Während der Bourgeois immer noch vor auf Aufforderung feiner Gegner nach Frankfurt   a. M. fam, führte leicht getönten Zeichnungen Kleinsten Formats. Das Erfassen kompli dem Abel ehrwürdig erschauert, mährend heute noch ein Operetten. Büchner in der ersten der beiden großen Bersammlungen, in denen