Hamburg . 5. September. Die Konferenz der Ernährungsund Landwirtschaftsminister die hier Montag und Dienstag unter dem Vorsitz des Reichsministers& ehr tagte, hat sich in eingehenden Verhandlungen mit der gesamten Ernährungslage und den durch das Emporschnellen der Preise ge= fchaffenen schwierigen Verhältnissen befaßt. Insbesondere wurden die Hauptgebiete der Ernährung, nämlich die Verjorgung der Bevölkerung mit Brot, Kartoffeln und Zucker behandelt desgleichen die Erfassung der Fleischversorgung burch Gefrierfleisch. Die Auffassung der Teilnehmer an der Konferenz wurde in einer Entschließung zusammengefaßt, in der die sparsame und zweckmäßige Verwendung der vorhandenen Nahrungsmittel und gleichzeitig ein Verbot der Herstellung von Starkbieren gefordert wird. Auch ein Ver bot der Verwendung von Inlandszucker für Liköre und Süßigkeiten set notwendig. Inbezug auf die Kartoffelverforguna werden Lieferungsverträge empfohlen, eine Preisfestsetzung jedoch abgelehnt. Schließlich wird die Durchführung der Getreideumlage als notwendig bezeichnet, gleichzeitig aber auch eine Erhöhung des Preises für das Umlagegetreide.
Schlemmersteuer
Das Preußische Ministerium des Innern veröffentlicht Surch den amtlichen Preußischen Pressedienst den Wortlaut seiner neuesten, der Bekämpfung des Schlemmerunwesens dienenden, Verfügung. Der Sinn der neuen Maßnahme ist, den übermäßigen Verzehr, d. h. den Konsum in den Gasthäusern, Dielen, Bars usw., der über eine jeweils in ben einzelnen Ortschaften von den Behörden festzusetzende Höchstgrenze hinausgeht, durch eine geftaffelte Steuer zu erfaffen und die aus dieser Steuer eingehenden Gelder Fonds zuzuführen, die der Lebensmittelversorgung der unbemittelten Bevölkerung zugute fommen sollen. Den Gemeinden wird zur Pflicht gemacht, die Begriffsbestimmungen für übermäßigen Verzehr" durch Festlegung von Höchst = beträgen für die einzelnen Arten des Verzehrs zu schaffen, Frühstück, Mittagessen. Nachmittagseffen, Abendeffen. Die Steuer beträgt, wenn die Rechnung für eine einmalige Bewirtung und für eine Berson den Höchstbetrag a) um ein Viertel oder weniger übersteigt, 50%, b) um mehr als ein Biertel bis zur Hälfte übersteigt, 75%, c) um mehr als die Hälfte übersteigt. 100% des übersteigenden Betrages. Der Betriebsunternehmer( Gastwirt usw.) haftet für den Eingang der Steuer. Er hat sie vom Verzehrer einzuheben und innerhalb einer vom Gemeindevorstand zu bestimmenden Frist an die Gemeindefasse abzuführen. Verweigert der Berzehrer die Entrichtung der Steuer, so hat der Betriebsunternehmer den Gemeindevorstand unter Namhaftmachung des Verzehrers und unter Angabe des geschuldeten Steuerbetranes davon zanzeiac zu erstatten. Der Verzehrer ist in dic= sem Falle verpflichtet, dem Betriebsunternehmer seinen. Namen und Wohnort anzugeben. Der Betriebsunternehmer hat für jede Bewirtung dem Verzehrer eine mit dem Tagesdatum versehene Rechnung auszustellen uns auf ihr gesondert neben dem Rechnungsbetrage den Steuerbetrag zu vermerken. Steuerhinterziehung wird mit dem vier- und zehnfachen Betrage der beabsichtigten Kürzung bestraft.
Es entspricht sehr wohl dem Empfinden der Notleidenden, daß den Schlemmern ihre Schlemmerei auch angetreidet wird. Aber man darf nach den mancherlei Erfahrungen ge= spannt sein, ob es gelingt, fie zu fassen oder ob nicht die Beteiligten Mittel und Wege finden, dem Gesetzgeber neckisch eine Nase zu drehen.
Wer ist der Mörder?
Am Sonntag wurde der Polizeioberwachtmeister Karl Botschen von einem Unbekannten in der Nähe des Etablissements Friedrichshain erschossen. Der Mann, der den Schuß abgefeuert, flüchtete in das Etablinement Friedrichs hain , wo gerade eine kommunistische Versammlung stattfand. Später fand man den Unbekannten tot im Garten. Das heißt, ganz flar sind die Einzelheiten des Todes des Unbefannten nicht festgestellt, och mysteriöser aber als die Todesart des Mannes ist der von der Roten Fahne" erwähnte Umstand, daß in dem Besitz des Unbekannten folgender Ausweis gefunden ward:
N 1109.
Au das Polizeiamt Mitte.
Die Vertrauensstelle für russische Flüchtlinge in Deittschland mendet sich an das Polizeiamt mit der ganz ergebenften Bitte, den puisischen Staatsangehörigen
Herrn Bertold, Theodor,
der der Vertrauensstell- als eine unbescholtene und empfehlenswerte Persönlichkeit bekannt ist, den Aufenthalt im Reichsgebiet genehmigen zu wollen.
Anmerkung: Siehe Anlagen.
Anlagen: Bescheiniguna der Abteilung für WanderLeitung(?) bei dem Komitee für Angelegenheiten der russ. Flüchtlinge in Deutschland vom 12. Juni 1922, N 585. Der Beiter:( Unterschrift).
Die Vertrauensstelle für russische Flüchtlinge ist eine reaktionäre russische Organisation. Es wäre wichtig zu er fahren, welche Verbindung zwischen dieses Vertrauensstelle" und dem Bolizeiamt Mitte bestehen.
Gemeinsame Aktion zur Stabilisierung der Währungen
( E. P.) London , 5. Sept. Der Korrespondent der „ United Breß" in Washington versichert, daß die amerikanische Regierung Unterhandlungen mit den Emissionsbanken ber Länder mit gefunder Valnia begonnen habe, um durch eine gemeinsame Aktion dieser Länder die Baluta zu stabilisieren. Es sei wahrscheinlich, daß aus diesen Unterhandlungen cinc Weltkonferenz hervorgehen werde. Die Initiative zu diesen der hou vor einigen Wochen die Banken von England, Jas Unterhandlungen sei vom Präsidenten Harding ausgegangen, vau und Standinavien anfragen ließ, ob sie eine Möglichkeit dafür fähen, die Baluien zu stabilisieren. Sarding habe teinen besonderen Plan ausgearbeitet. Man glaubt eber, daß die im Gauge befindlichen Unterhandlungen das Vorspiel zu einer auf breiterer Grundlage auigchauten filon ber Bers einigten Staaten hinsichtlich der finanziellen Angelegenheiten Europas sein werden.
Stinnes und der Wiederaufbau
Der Wortlaut des Sachleistungsabfommens, das Hugo Stinnes mit den französischen Wiederaufbaugesellschaften abgeschlossen, hat folgenden Wortlaut:
Bei einer Zusammenkunft, die am 14. August 1922 auf der Heimburg, Niederheimbach a. Rhein stattgefunden hat zwischen Herrn Guy Jean Marquis de Bubersac, Präsident der Confédération générale des Coopératives de Réconstruction des Régions dévastées und Herrn Hugo Stinnes , hat Herr de Bubersac die besonders kritische Lage auseinandergefest, in welcher sich noch heute die obdachlosen französischen Geschädigten in den zerstörten Gebieten be= finden. Er hat den beschwichtigenden Einfluß auf die fran= zösisch- deutschen Beziehungen hervorgehoben, welcher aus einer wirksamen Mitarbeit Deutschlands an dem Wiederaufbau der zerstörten Gebiete sich ergeben würde. Herr Hugo Stinnes hat die Gesichtspunkte des Herrn de Zuberfac zu den seinigen gemacht, und um seinen Wunsch zu dokumentieren, diesen Wiederaufbau zu fördern, hat Herr Stinnes mit Herrn de ubersac folgendes vereinbart:
1. Herr Hugo Stinnes schlägt vor und Herr de Lubersac afzeptiert als Vermittlungsstelle für die Ausführung der Sachlieferungen die Aktiengesellschaft für Hoch- und Tief: bau in Essen, gemäß den Abkommen von Wiesbaden und Berlin . Herr Hugo Stinnes hat die Hoch- und Tief" für die Verhandlungen mit der Confédération vorgeschlagen, da diese Gesellschaft besonders in dem Aufbauwefen erfahren ist und unmittelbare Beziehungen zu der deutschen Industrie hat, die für den Aufbau in Frage kommt.
2. Die Hoch- und Tief" ist berechtigt, für die allgemeinen Infosten und den Nugen einen Ausschlag zu berechnen, der in feinem Falle 6 v. S. des Preises übersteigen darf, den fie in Deutschland für die gelieferte Ware bezahlt hat. Der Betrag des Aufschlages wird in die Summe mit einbegriffen, die Deutschland für die tatsächlichen Sachlieferungen gutge= schrieben wird.
3. In dieser Summe, die Deutschland gutgeschrieben wird, sollen ebenfalls die etwaigen Kosten einbegriffen sein, die aus den Leistungen entstehen, die zweds Finanzterung dieser Aufträge seitens Hoch- und Tief" mit einem Bankenkonsortium unter Führung der Dresdner Bank vereinbart werden. Herr de Herbemont, Präsident der Union des Coopératives de Montmódy, hat bei Beginn dieser Verhandlungen fich mit der Dresdner Bank in Verbindung gesetzt.
4. Die„ Hoch- und Tief" wird sich durch technische Beauftragte vertreten laffen, sowohl bei Confederation , wie bei den Unions des Coopératives d'arrondissement, so wie sie durch das Geseb vom 12. Juli 1922 bestimmt sind. Die Confederation fann sich auch in Deutschland vertreten lassen.
5. Die Materialien werden durch die Hoch- und Tief" geprüft und die Confederation wird in der Prüfungskommission vertretet sein mit dem Recht, die Materialien anzunehmen, oder abzulehnen. Die in Deutschland geprüften und abgenommenen Materialien dürfen in Frankreich nicht zurückgewiesen werden.
Die und Tief" wird unter ihrer Verantwortung die Bestellungen gemäß den bestehenden Vorschriften der deut schen Regierung verteilen. Die Hoch- und Tief" verpflichtet sich, Bestellungen an solche deutsche Firmen zu geben, die die Confederation präsentieren möchte, unter dem Vorbehalt der Prüfung und Abnahme puncto Beschaffenheit und Preis. In Anbetracht des außerordentlichen Umfanges der Lieferungen behält sich die Soch und Tief" das Recht vor, fich unter ihrer Berantwortung mit anderen deutschen Firmen zusammenzuiun, die für das Wiederaufbaitwefen besonders erfahren sind.
7. Herr Stinnes erklärt, daß es zur verstärkten Lieferung von Baumaterialien, wie Sement, Biegelsteine. Ralf, Tachsiegel nötig sei, daß ein bestimmter Prozentsaz Der monatlich von Deutschland an Frankreich gelieferten Kohlenmengen freigegeben werde, ein Prozetfab. der dem für die Fabrikation dieser Materialten unbedingt nötigen Verbrauche entspricht. Die Bertels fung dieser Kohlen auf die verschiedenen Betriebe wird Sache ber Firma Sugo Stiunes in Verbindung mit dem RheinischWestfälischen Kohlensyndifat fein. Herr Sugo Stinnes ver
Die Deckung der deutschen Wechsel
( EE.) Brüssel . 5. September. In hiesigen politischen Kreisen neigt man der Anschauung zu, daß die Garantien der von Deutschland an Belgien zu gebenden Schabwechsel in der Weise geleistet werden, daß England das erste Drittel garanttert, Deutschland durch die Unterschrift einer Bant, vornehms lich der Reichsbant, das zweite Drittel, und das letzte Drittel wäre durch eine Goldhinterlegung zu decken.
pflichtet sich. aemeinsam mit diesem Syndikat darüber zu wachen, daß die freigegebenen Kohlenmengen ausschließlich für die Verstärkung der Erzeugung der Sachlieferungen Verwen dung finden. Eine Kommission wird gemeinschaftlich die Kohlenverbrauchsziffern für die erzeugten Materialien festsetzen. Serr de Lubersac erklärt, daß Voraussetzung für die wirtfame Durchführung der Sachlieferungen ist, daß der Preis der deutschen Materialien, die den franzöfifchen Lagern der zerstörten Gebiete zugeführt werden, auf keinen Fall den Preis der entsprechenden von dem französischen Markt gelies ferten Materialien übersteigen darf, da die Kriegsentschädiguna der französischen Geschädigten demgemäß festgesetzt wor= den sei.
8. Wenn die Verträge zu festen Preisen geschlossen worden sind, sing beide Parteien zur Abwickelung verpflichtet. Wenn Verträge zu gleitenden Preisen abgeschlossen sind, so hat die Confederation das Recht, die Annahme der Materialien au verweigern., menn zur Zeit der Ablieferung der Preis franko Bestimmungsbahnhof der zerstörten Gebiete höher ist, als der Breis der entsprechenden Materialien des französischen Marktes. Der deutsche Lieferant hat aber das Recht, in den Preis einzutreten. Wenn die Verträge zu festen Preisen abgeschlvisen werden, legt die Confederation Wert darauf, daß dieselben auf französische Papierfranken lauten.
9.& herrscht Einverständnis, daß dieses Abkommen nur unter der Voraussetzung gilt, daß die deutschen Warenlieferungen unter dem Titel„ Sachlieferungen" nach dem französi schen Mindestzoll verzollt werden. Die Confederation verpflichtet sich, im Falle einer Erhöhung des Zollfayzes für die vor dieser Erhöhung eingegangenen Verträge den Preisunterschied zu ihren Lasten zu nehmen.
10. Die Dauer der vorstehenden Uebereinkunst entspricht derjenigen der Abkommen von Wiesbaden und Berlin , doch müssen die Verträge, welche gemäß diefer Abkommen geschlos= sen find. auf jeden Fall den Bedingungen der genannten Abkommen entsprechend ausgeführt werden.
11. Sollten Schwierigkeiten bei der Ausführung einer der Bestimmungen der gegenwärtigen Vereinbarung eintreten, oder sollte höhere Gewalt die Ausführung hindern, so wers den Herr de Lubersac und Herr Stinnes mit größter Beschleunigung zusammenkommen, um sich über die zu ers greifenden Maßnahmen zu verständigen.
12. Herr Stinnes und Herr de Lubersac verpflichten sich, diese Vereinbarung und ihre gegenseitigen Erklärungen ihren Regierungen mitzuteilen.
18. Diese Vereinbarung seßt die am 14. August 1922 auf der Heimburg unterzeichnete außer Kraft; sie gilt vorbehaltlich der Genehmigung des Verwaltungsrates der Confédé ration des Coopératives.
Gegeben in doppelter Ausfertigung. Unterzeichnet zu Pa ris am 30. August 1922 durch den Marquis de Ruber= fac und zu Berlin am 4. September 1922 durch Herrn Hugo Stinnes ."
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Hugo Stinnes ist ein Gegner des Wiesbadener Sachlieferungsabkommens. Seine Preßorgane wüten täglich gegen die Regierung, die jenes Abkommen ab= geschlossen hat und das unbedingt zum Verderben Deutschlands " ausschlagen müsse. Das ist der halbe Stinnes, der Stinnes als Politiker. Als Geschäfte= macher ist er ein ganz anderer. Kann er Millionen oder gar Milliarden verdienen, dann verbündet er sich selbst mit dem deutschen „ Erbfeind", den Franzosen , und er scheut sich in diesem Falle auch nicht, seinen Profit auf Kosten des eigenen Vaterlandes zu steigern und sich von der deutschen Regierung, die, seinen Presseerzeugnissen zufolge, jedes Vertrauens unwürdig ist, obendrein 6 Prozent Provision selbst auf seine eigenen Lieferungen für den Wiederaufbau Frankreichs zahlen zu lassen... Auch andere Bestimmungen des Vertrages sind derart fennzeichnend, daß sie noch eine eingehende Besprechung notwendig machen.
zeitung hört, an der hiesigen Gruppe der sogenannten Nas tionalsozialisten.
Auf seiner Flucht in der Richtung zum Schloffe bedrohte er die Bassanten mit einem Jievolver, er konnte aber fest= genommen werden.
Brüsseler Konferenz noch im September? rungen über die Serbeiführung eines Waffenstillstandes im
( EE.) Brüffel. 5. September. Hier ist man der Ansicht, daß e3 immer wahrscheinlicher sei, die nächste internationale Rons ferenz zur Regelung der Reparations- und der internationa Ten Schuldenfrage werde doch nach Brüssel einberufen werden, zumal die französische Regierung in diesem Sinne bei der belgischen Regierung vorstellig geworden sein will. Man rechnet darauf, daß die Konferenz noch im Laufe des Sep= tem be r3 abgehalten werden wird.
( EP.) Paris , 5. September. Wie der Korrespondent des Matin" in Brüssel meldet, ist die französische Regierung mit der belaischen Regierung in Verbindung getreten, um die nächste Altiertenkonferenz in Brüssel abhalten zu lassen. A13 Beitpunkt sei der Anfang Dezember vorgesehen.
Paris , 5. September. Abg. Marcel em bat ist nach einer Havas- Meldung plöglich in Chamounir gestorben. Marcel Sembat war Mitglied der sozialistischen Partei Frankreichs und gehörte jahrelang der französischen Depu tiertenkammer an, wo er zusammen mit Jean Jaurès , Jules Guesde und Baillant die Führung der französischen Kammerfraktion hatte. Aber nicht nur rednerisch leistete er Tüchtiges, sondern auch als Schriftsteller. Sturz nach Ausbruch des Krieges( 27. Aug. 1914) trat er als Minister für öffentliche Arbeiten in das Kabinett Viviani ein. Auch dem im
London , 5. September. Der Sonderberichterstatter der Daily News schreibt, daß gestern zwischen Vertretern der britischen, französischen und italienischen Regierung Erörte griechisch- türkischen Krieg stattgefunden haben. Es veriaute, daß bet diesen Erörterungen vollständige Uebereinstimmung zwischen den Mächten zutage getreten sei. Man nehme in amtlichen Kreisen an, daß die Hauptbedingung für einen Waffenstillstand die Räumung Kleinasiens durch die Griechen sein werde. Es sei wahrscheinlich, daß die Regierung von Angora außerdem fordern würde. daß die Griechen auch Thrazien aufgeben; es sei jedoch sicher, daß die Mächte in dieser Frage nicht nachgeben würden.
Der italienische sozialistische Parteitag
( EP.) Rom. 5. September. Der verschobene sozialistische Parteifongreß wird laut Avanti" endgültig vom 1. bis 8. Oftober stattfinden. Die Tagesordnung bleibt unverän= dert und umfaßt in der Hauptsache die Prüfung der Partei und ihrer politischen Tätigkeit im Lande und im Parlament sowie den Vlan der Mitarbeit und Unterstützung der Regterung unter dem jeßigen Regime.
Vermittlungsversuche
( EP.) London , 5. September. Wie Reuter mitteilt, ist die englische Regierung mit der französischen und italienischen Regierung in Unterhandlungen getreten, um einen Waffenstillstand zwischen Griechenland und der Türkei zu vermitteln.
Arbeitsminister an.
Bombenexplosion in der Börse
Maunheim, 5. September. Seute nachmittag um 12 Uhr betrat ein innger Mann namena Janssen, ohne Erland: nig ben Saat bes bieligen Börsengebändes und warf in ben Saal eine Sandgranate. Berschiedene Stände, wie and ensterideiben, warten beschädigt. Es war ein Glüd, Bak feln Wärsenverkehr stattfand und somit nur Sachschaden entstanden ist. Janssen achört, wie die neue Badische Landes:
( E. P.) New York , 5. Scpt. Man hofft, die 48 Berg= arbeiter, die vor einer Woche in einem Bergwerk bei Jadson in Californien verschüttet worden sind, noch retten zu können. Es ist der Rettungsmannschaft gefnugen, mit den Verschüttes ten in Verbindung zu treten, die auf ihren Anruf geants wortet haben. Man hofft, daß die Rettungsarbeiten in ein oder zwei Tagen beendet sein werden.
1 Dollar
1425 Mark