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rakteristisch dafür sind am Freitag die Erklärungen der Informa typischen nationalliberalen Untertanen, der er stets Französische   Märchen über deutsche   Verstöße.

tion", die die Ueberraschung der Bolfspartei über die von den Deutschnationalen enthüllten Machenschaften als höchst merkwürdig bezeichnet und starte Zweifel an der Echtheit des von der volfs parteilichen Bresse an den Tag gelegien Erstaunens über die monarchistischen Ziele der Deutschnationalen   und ihrer offenen Kriegs erklärung gegen die Londener Abmachungen äußert. In der Tat, fährt das Blatt fort, dürfte es für Herrn Stresemann nicht ganz leicht sein, seine befremdliche Haltung während der letzten Krise nachträglich zu rechtfertigen. Er erscheint sowohl vor dem deutschen  Bolf wie vor den Alliierten in einer sehr zweideutigen

war und geblieben ist, übernimmt Stresemann   fritillos die Version der föniglich preußischen Geschichtsschreiber. Daß die Hohenzollern   1848 aus dynastisch- egoistischen Gründen die da­mals mögliche Zusammenschweißung aller Deutschen   ver. hindert haben, verschweigt oder ignoriert er. Von den sonstigen antinationalen Episoden der Hohenzollern­geschichte ganz abgesehen. Wir empfehlen ihm zur Ergänzung seiner Wissenschaft die sehr anregende Leftüre der Hohenzollern  Legende von Mar Maurenbrecher.

Herr Stresemann, der die Deutsche Volkspartei   nur ge­gründet hat, weil seine Anbiederungsversuche an die Demokratische Partei   im November 1918 wegen seiner allzu kompromittierenden Vergangenheit zurückgewiesen wurden, meint, die Führer der Demokraten befäßen gar keinen Einfluß. Aber ohne die Unterstützung der demokratischen Presse wäre Herr Stresemann niemals Reichskanzler ge­worden, sondern lediglich der Schön- und Vielredner der Deutschen Volkspartei   im Reichstag geblieben. Wenn er sich aber zu der Behauptung versteigt, auch die Führer der Sozialdemokratie hätten nur geringen Einfluß auf die Massen", so ist das nur ein neuer Beweis dafür, daß Ge­schwäßigkeit unvermeidlich zur Albernheit führt. rhetorischen Burzelbäumen besteht, sollte sich zunächst Herr Stresemann, dessen politische Tätigkeit aus lauter einmal über das Maß von Einfluß vergewissern, das er in der eigenen Partei besitzt. In Wirklichkeit läßt sich dieser beste Kopf" von Parteifreunden, die er selbst für geistig minder wertig hält, führen und das erklärt manches.

Lage. Es steht jedenfalls außer Zweifel, daß er keinerlei Be denten getragen hat, Beute in das Kabinett aufzunehmen, die ent­schlossen waren, den entscheidenden Streich gegen die Republit zu führen und den Dames- Plan von Grund auf zu fabotieren. Wenn die deutschen   Wähler auch aus der widerwärtigen Romödie, die ihnen Deutschnationale und Boltsparteiler in den letzten Wochen gespielt haben, eine Lehre ziehen, so werden sie sicher nicht zögern, den Parteien, die Deutschland   aufs neue in eine Politik schlimm. ster Abenteuer hineinziehen wollen, endgültig den Rüden zu Stresemannsches Interviewgeschwät. Paris  , 24. Oftober.( Eca.) Der Berliner   Berichterstatter des " Betit Parisien" hatte eine Unterredung mit dem Reichsaußen minister Stresemann  . Der Korrespondent berichtet wie folgt über den materiellen Inhalt des Interviews: Die Entspannung, die in Deutschland   nach der Londoner Konferenz eingetreten sei, fet die in Deutschland   nach der Londoner Konferenz eingetreten fei, fer bedeutend. Die französisch- deutschen Beziehungen hätten sich geopf boffert, sie würden sich mit der fortschreitenden Räumung des

fehren.

Ruhrgebiets weiter beffern. Leider verstehe man in Frankreich   die deutsche   Mentalität nicht genügend und betrachte Deutschland  zu sehr durch die franzöfifche Brille. Die Rede Herriots, in der dieser gesagt habe, daß Deutschland  , um Bertrauen zu gewinnen, das erfüllen müßte, was es versprochen habe, habe ihn- Stresemann- peinlich berührt. Die Deutschen   seien wie andere Bölfer stolz auf ihre Vergangenheit. Es sei begreiflich, daß fie nicht vergessen könnten, was sie vor 10 Jahren waren, ebenso wenig die Epoche ihrer großen historischen Entwicklung, die Deutschland   zu einem starten Staat gemacht habe. Während sechs Jahrhunderten, so erflärte Stresemann, habe die Dynastie der Hohenzollern Deutschland zusammengeschweißt. Da, wo es nur Eandwüsten gab, hätten die Hohenzollern   einen mächtigen Staat von Weltbedeutung gefchaffen. Derartige Erinnerungen ließen sich nicht durch einen Federstrich auslöschen. In dieser Gesinnung verharrien nach wie vor viele Deutsche, die mehr ihren Erinnerungen als den lebenden Personen treu geblieben seien. Zurzeit denke nie­mand außer einigen egaltierten Persönlichkeiten daran, die Mon= archie wiederherzustellen, und es gebe viele Gründe, die eine Wieder herstellung des ehemaligen Regimes ausschlössen. Es erscheine Dr. Stresemann außerordentlich merkwürdig, daß man sich in Frant­reich vor allem dafür intereffiere, was die Demokraten und die Sozial­demokraten dächten, deren Führer nur geringen Einfluß auf die Massen hätten und deren Gefolgsmänner nur die arbeiterparteiliche Jdeologie verkörperten im Gegensatz zu denen, die die wirtlichen Führer der Nation seien, ben Industriellen, den Jn tellektuellen usw., deren Mehrheit unzweifelhaft im Lager der Boltspartei und der Deutschnationalen zu finden sei.

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Der Merger Stresemanns über Herriot ist begreiflich. Hatte doch der französische   Ministerpräsident vor kurzem in einem Interviem für den Borwärts" die Erwartung ausge sprochen, daß das deutsche Bolt mit denen endgültig breche, die die Berlegung der belgischen Neutralität bejubelt haben und die Nordfrankreich annettieren wollten". Herr Strefe­mann hat sich offenbar damals persönlich getroffen gefühlt, denn er entfann sich plöglich seiner annegionistischen Bergangenheit als nationalliberaler Parteiredner..

Ob wirklich" die" Hohenzollern Deutschland zusammen geschweißt haben, ist ein historisches Problem, über das man verschiedener Ansicht sein tönnte. Mit der Mentalität des

zugelassen werden konnten. Wenn auch die Frauen teine epoche­machenden Entdeckungen in der Arzneiwissenschaft vollbracht haben, so haben sie doch wertvolle Arbeiten, besonders auf dem Gebiet der Frauen und Kinderheilkunde, geleistet und wichtige Forschungen auf dem Gebiet der Batteriologie und der Röntgenbehandlung aus­geführt. Eine fegensreiche Tätigkeit haben englische Aerztinnen in Indien   entfaltet, wo sie die Damen des Harems behandelten, die fich von feinem männlichen Arzt untersuchen lassen dürfen.

Die Reffung eines Polarforschers. Die Auffindung des seit vier Jahren verschollenen dänischen Polarforschers Peter Freu chen durch den dänischen Kapitän Pedersen wird in englischen Blätter gemeldet. Bedersen ist mit dem dänischen Schoner So­tongen nach einer abenteuerlichen Fahrt durch das eingefrorene Polargebiet in Aberdeen   gelandet. Er fand auf feiner Rettungs­expedition Freuchen  , der 1920 Kopenhagen   verlassen hatte, auf Bonds Islet im nördlichen Teil des Baffinslandes, im äußersten Norden von Kanada  . Das einzige Schiff, das Bonds Islet einmal jährlich berührt, ist ein fanadisches Polizeischiff, aber Freuchen war zu frant gewesen, um sich bei der Landung des Schiffes bemerkbar zu machen. Er litt fywer unter Frostschäden, die Zehen waren ihm abgefroren und er fristete mühsam sein Leben, indem er Fische fing und Robben oder Renntiere erlegte. Die Eskimos hatten bereits früher versucht, Freuchen zu retten, indem sie mit Hundeschlitten ausfuhren, um Hilfe zu holen. Sie waren aber infolge schlechten Wetters nicht weit gekommen. Kapitän Pedersen fand nun diese Eskimos, von denen vier, zwei Männer und zwei Frauen, verloren wurden, und sie brachten ihn nach Bonds Istet, wo er Freuchen aus seiner verzweifelten Lage errettete.

Unterirdische Geheimnisse des Kreml  . Als man die Grund­mauern für das Mausoleum Lenins   vor dem Mostauer Kremi baute, und bei dieser Gelegenheit den Seaterffyaturm freilegte, machte man die Beobachtung, daß dieser Turm ein außerordentlich tiefes Fundament hatte. Er scheint als Eintritt in die unermeßlichen unterirdischen Gewölbe gebient zu haben, von denen in der Geschichte an mehreren Stellen verlautet. Italienische Architekten des 13. Jahr hunderts hoben nämlich unter dem Zarenpalast ein wahres Labyrinth von Bängen, Kellern und Gewölben gebaut. Im 17. Jahrhundert veranstaltete man Nachforschungen, um dem verlorengegangenen Geheimnis dieser unterirdischen Gewölbe auf den Grund zu kommen. Ueter Beter dem Großen fand man bei erneuten Nachforschungen einen Keller, der hoch mit Gold- und Silberſtüden gefüllt war. Man muß abwarten, was sich nach der neuerdings gemachten Entdeckung ergeben wird.

Die Mobilmachung der Frauen. Ein italienischer Gelegentwurf über bie Drganisation des Landes im Kriegsfall, ber die Billigung des Minifter. rats gefunden hat, und der nunmehr auch der Kammer zur Beschlußfassung zugefandt ift, fieht die Mobilmagung der Frauen bor  , bie fünftig zu einem obligatorischen Hilfsdienst für die verschiedenen Bedürfnisse der nationalen Berteidigung herangezogen werden sollen.

Bachsende Bevölkerungsabnahme in Frankreich  . Die foeben som französischen   Arbeitsministerium veröffentlichten Ziffern der Bevölkerungs. bewegung meten einen starten Rüdgang auf. Der Geburtenüberschus, der im weiten Semester 1923 37 575 betragen hat, ist in der gleichen Zeit hes Sabres 1924 auf 27 694 gesunken. Die Zahl der Heiraten ist son 105 458 auf 88 583 gefunden.

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daß die besten Führer der deutschen   Nation in der Wegen seiner übrigens lächerlichen Behauptung, Bolkspartei oder gar bei den Deutschnationalen zu finden feien, flagen wir ihm der antideutschen Propaganda an. Und wer sind diese Führer? Etwa Herr Hergt, der Abgetafelte? Oder Herr Windler? Oder meinte er, bescheiden wie er ist, sich selbst? Das letztere möchte man annehmen, erstens, weil er eitel ist, und zweitens, wegen des Hinweises auf die Industriellen": Herr Siresemann rechnet sich nämlich zu diesen, da er deren Syndikus in Sachsen   war und es nach den Wahlen vom 7. Dezember wieder werden dürfte...

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wägungen wurde mit Zustimmung der Regierung die Stadt. Dortmunder   Stadtverordnetenwahlen. Aus praktischen Er­verordnetenwahl vom 7. Dezember auf ben 80. November borberlegt.

Ein deutsches Dementi. WTB. teilt mit:

Der Berliner   Korrespondent des Journal" befchäftigt sich a einer längeren Meldung erneut mit angeblichen Borstößen, die in Deutschland   gegen die militärischen Klausein des Bersailler Bertrags begangen sein sollen. Die von ihm hierbei geftellten sieben Fragen, die offensichtlich ein Glied in der feit einiger Zeit von ge­wissen ausländischen Zeitungen betriebenen fyftematischen Heze gegen Deutschland   darstellen, sollen im folgenden flar und deutlich beant­wortet werden.

Reichswehr   jede Kompagnie über 14 Offiziere und 16 Cffiziers. Die Behauptung, daß bei den diesjährigen Manövern der afpiranten in Spezialuniform verfügt habe, ist ebenso erlogen wie die weitere Behauptung, daß während der Manöver elettrife Spezialapparate für die Zerstörung von Tants verwendet worden seien. Jedermann weiß, daß solche Apparate in das Reich der Fabel gehören. Auf das bereits hinreichend gekennzeichnete Märchen von gemeinsamen Manövern der deutschen  Flotte mit einem russischen Geschwader der nördlichen Ostsee noch einmal einzugehen, erübrigt sich füze dienten, sind bereits vor Jahren entsprechend der Anordnung Die Gießereien, die früher zur Herstellung der größten Ge= der IWKK. von der Firma Krupp   zerstört worden. Die 3MKK. hat denn auch keinerlei Anlaß zu Beanstandungen in diesem Punkte dafür zu haben, ein wie schlechtes Zeugnis er mit seiner abfurden gehabt. Der phantasiereiche Berichterstatter scheint fein Empfinden Behauptung, daß die Krupp- Werke fit einiger Zeit entgegen den brüftungsbestimmungen Kanenen von 30,5 und 34 Zentimeter her stellen der IMKK. ausstellt. Damit beantwortet sich die Frage, ob die Firma Krupp   eine ausdrückliche Ermächtigung von der Reichs­Reichsregierung dieſe erteilt habe, von selbst. regierung zur Herstellung solcher Ranonen eingeholt und ob die ständen und deren Verwendung als Spezialunterftände für schwere Die Frage wegen des Bestehens von Remontenunter­und ertrafchwere Artillerie ist völlig unverständlich. Irgend­welche Beanstandungen der jetzigen Schießplazeinrichtungen durch die MKK. liegen nicht vor.

Inrichtia ist schließlich auch, daß deutsche Berbindungs­offiziere unter Berufung auf einen Befehl der Reichsregierung fich der Inspektion der Schichau  . Werft bei Elbing   widersetzt hätten. richterstatters tatsächlich samt und ſonders unwahr sind, dann müßte Anmerkung der Redaktion: Wenn die Behauptungen des Be­es auch Mittel geten, um ihm das Handwert der internatio= nalen Brunnenvergiftung zu legen.

Französische   Fliegeroffiziere als Instrukteure find nun auch in der Türkei   tätig.

Isolierung der Deutschnationalen  .

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Je lauter es im Gebält der Deutschnationalen Partei| auseinanderzusetzen, sondern lediglich, sich über die wichtigsten und fracht, um so lauter preist die deutschnationale Breffe ihre taktischsten Aufgaben der Gegenwart und nächsten Zukunft zu eini­Einigkeit. Es hat teinen 29. August gegeben, feine Führer- gen. Zu diesem Zwede befage übrigens gerade auf dem Gebiete frise, teine Rebellion der Unentwegten, teine Drohung der der Außenpolitik so führten sie aus der Ausspruch, man wolle Deutschen Zeitung" mit Parteispaltung, und Hergt hat die bisherige Politik fortsehen, praktisch sehr wenig. nur eine diplomatische Krankheit gehabt. Alles ist einig so versichert die Deutsche Tageszeitung" von gestern abend: Innere Kämpfe von der Heftigkeit und dem Umfange mie bei den meisten Mittelparteien oder gar im Lager des Marriss mus hat es bei ihr nie gegeben, aber auch nicht so tief gehende Meinungsverfchiebenheiten, wie sie sich feit 1920 in der Deutschen   Boltspartei bemerkbar gemacht haben."

Aber die innere Berriffenheit im Lager der Partei Halb und Halb läßt sich mit parteioffiziöfen Rundgebungen nicht verbergen. Der Streit der Richtungen drängt an allen Eden und Enden ans Licht. Ein Blick in die Deutsche 3ei­tung" zeigt die Berwirrung. 3mar möchte sie jest nicht das Karnidel gewesen sein. Sie schreibt gegenüber dem Tag", der immer noch die Einheitsfront der Bürgerblöckler zusammen­bringen möchte und deshalb in den Wunden der Deutschnatio­nalen wühlt:

Wichtiger aber als die Personenfrage selbst ist uns ihre durch den Tag" versuchte Aufrollung im gegenwärtigen Augenblid. Da mit tut der Tag" genau dasjenige, was alle vaterländis fchen Mitglieder der DMVP. vermieden wissen wollen: während des Wahlkampfes facht er den inneren Streit um die Parteirichtung an und stört die friedliche Zusammen­

arbeit."

Unmittelbar vorher aber greift fie die Empfehlung des Herrn von Tirpiz durch den Tag" als deutschnationalen Führer auf und offenbart den großen Richtungsstreit bei den Deutschnationalen:"

Wen die Neuwahlen zum Parteiführer machen werden, wissen wir natürlich nicht. Daß der Großadmiral von Zirpiz es sein würde, war immer im hohen Grade unwahrscheinlich. Die Empfehlung des Tag" dürfte aber jetzt seine Wahl nahezu unmöglich gemacht haben. Herren, die auch nur im Ber­dachte stehen, eine soiche Politik zu betreiben, wie sie der Tag" dem Großadmiral von Tirpitz   zuschreiben will, fommen über haupt nicht in Frage für den fünftigen Partei oorsig."

Die Führerfrage bleibt die Bunde am deutschnatio­nalen Parteiförper. Binnen furzem wird der Streit um die Kandidaturen beginnen, bei dem die Neinsager sich bes mühen werden, die Jasager abzufägen. Siegen sie, jo bleibt den Jasagern nichts als zu verschwinden oder in die Arme der bedeutungslosen nationalliberalen Gruppe des Herrn Maretzky zu flüchten, fiegen sie nicht, so drohen sie mit Parteispaltung. So sieht die Einigkeit aus.

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Die Jafager vom 29. August wollten die Uneinigkeit in Rauf nehmen, um die Deutschnationale Partei aus der Isolie­rung herauszuführen und ihr den Weg in die Bürgerblock regierung zu eröffnen. Die Uneinigkeit haben die Deutschnationalen. Wie steht es mit der Isolierung? Die letzte Parlamentsfizung vor den Wahlen zwar nicht im Reichstag, aber im preußischen Landtag hat die Deutsch nationalen in glänzender Isolierung gezeigt, Seite an Seite mit den einzigen Bundesgenossen, den Kommunisten. Der mit den einzigen Bundesgenossen, den Kommunisten. Der erste deutschnationale Wahlaufruf zeigt sie in der Frage der Außenpolitif in nicht minder glänzender Isolierung. Der Fall Her gt besorgt ein übriges, er ist eine Absage an das außenpolitische Programm der Regierung Marg Die Isolierung wird vollendet durch eine parteioffizielle Erklärung der Korrespondenz der Deutschnationalen Partei. Die Er der Korrespondenz der Deutschnationalen   Partei. flärung bestreitet, daß die Deutschnationalen in irgendeinem Stadium der Verhandlungen über den Bürgerblock sich für die Fortführung der bisherigen Außenpolitik erklärt hätten:

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" Die deutschnationalen Bertreter haben von Anfang an ab gelehnt, anzuerkennen, daß die bisherige Boiitit un verändert fortgefeßt werden" müsse. Sie erblickten in einem solchen Anerkenntnis eine Preisgabe früherer Kri. tik und Opposition, zu der sie nicht bereit waren, und hielten es nicht für die Aufgabe, fich über die Bergangenheitspolitik

In Uebereinstimmung mit diesem von Anfang an festgehaltenen Standpunkt der Deutschnationalen enthalten denn auch die Richt­linien vom 7. Oftober feineswegs ein Bekenntnis zu der bisherigen Politit. Auf die äußere Politik bezieht sich allein Punkt 2, der wie folgt lautet:

" Die Richtung der Außenpolitik wird in erster Linie durch die Londoner   Abmachungen bestimmt. Die auf Grund derfelben erlaffenen Reichstagsgefeße sind loyal auszuführen, ebenso wie mir loyale Durchführung des Abkommens von unserer Vertrags­gegnern erwarten. Die Regierung wird es sich an. gelegen fein lassen, die Ausführung der über= nommenen Verpflichtungen aufs forgfältigste zu überwachen und die sich als notwendig er. meisende Abänderungen zu erreichen."

Die ersten beider Säge enthalten lediglich die selbstverständliche Feststellung, daß aus der Tatsache der Annahme des Londoner   Ab. tommens die nötigen Konsequenzen gezogen werden müssen. Der britte Sag formuliert Aufgaben, die durchaus der deutschnationalen Auffassung entsprechen." Diese Erklärung ist die Antwort auf den Wahlaufruf der Regierung, der die Fortsetzung der Außenpolitit ber Regierung als Wahlparole aufstellte. Deutschnatio­nale Auffassung ist es nicht, den Dames- Plan zu erfüllen, son­dern zu sabotieren. In der Frage der Außenpolitik stehen die Deutschnationalen mit Kommunisten und Völkischen   isoliert.

Die Schande vom 29. August rächt sich. Sie haben die neinigteit. Aber sie haben auch die Isolierung! Diese Erklärung läßt aber auch ein weiteres erkennen. Sie geht weiter:

In der Besprechung vom 10. Oftober mit dem Herrn Reichs­tarzler machten die deutschnationalen Vertreter geltend, daß jetzt nicht mehr die Aufstellung der Richtlinien, sondern eine Einigung über den Inhalt der Regierungserflä. rung erforderlich sei, wobei sie den Wunsch aussprachen, daß dabei die Forderungen zu 1 und 2 ihres Beschlusses vom 8. Oktober berüdsichtigt werden sollten. Sie erf'ärten ferner, die übrigen Bunkte der Richtlinien seien zwar in ihrer Fassung für sie feines wegs befriedigend, man werde aber darüber hinwegkommen tömen und feinen Anstoß daran nehmen. Am Schluffe der Besprechung vom 10. Oftober, an welcher der Reichstanz'er und der Außenminister teilnahmen, wurde dann im Kompromißwege folgendes Ergebnis festgestellt, das durch die amtliche Wolff- Korre­der Außenminister teilnahmen, wurde dann im Rompromißwege [ pondenz der Deffentlichkeit übergeben wurde:

Die deutschnationalen Vertreter teilten ihre Auffassung zu den einzelnen Bunkten der ihnen am Dienstag vorgelegten Richt linien mit und erfannten fie als geeignete Grundlage für die wei­beren Verhandlungen über die Regierungsbildung an."

Bon seiten der Herren Minister wurde dabei anerkannt, daß dieses Verhandlungsergebnis ausreiche, um mit Aussicht auf Erfolg über die Regierungserweiterung nach rechts verhandeln zu können." Die Deutsche Volkspartei   hat ihre Zutreiber­dienste für die Deutschnationalen mit der Behauptung be­gründet, daß die Deutschnationalen die außenpolitischen Richtlinien der Regierung angenommen hätten, daß sie fich zu der Fortführung der bisherigen Außenpolitik bekannt hätten. Die offizielle Erklärung der Deutschnationalen zeiht die Boltspartei der Lüge. Die Deutsche Boltspartei wird sich äußern müssen über die Fragen, die sich damit erheben.

Hat sie die Vorbehalte und die wahren Absichten der Deutschnationalen gekannt?

Wenn ja, marum hat sie dennoch die Krise weitergetrieben? Hat sie etwa felbst nicht die Fortführung der bisherigenge­Außenpolitik gewollt, sondern die Fortführung einer anderen etwa im Sinne der Stresemannschen Seitensprünge, die vom, Reichskanzler forrigiert wurden?

Wollte sie nur Bundesgenossen zur Sabotierung der bis herigen Außenpolitik in die Regierung hereinnehmen?

Warum hat sie die Deffentlichkeit über den Inhalt Berhandlungen mit den Deutschnationalen getäuscht?