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fozialdemokratische Ministerium zur Abdankung gezwungen wird. Selbst wenn eine solche Regierung nicht imftande sein follte, reaktionäre Maßnahmen auf dem Wege der Gesetz gebung durchzuführen, so würde doch schon der Uebergang der Verwaltung in ihre Hände den Bestrebungen der Arbeiterklasse und der Demokratie zu großem Schaden gereichen. Die Praxis der zurückgetretenen Regierung Trygger liefert genügend Be­weise dafür. Zweifelsohne ist es eine für die Arbeiter Schwedens   nützliche Politif, wenn ein sozialdemokratisches Mi­nisterium dies verhindert, selbst wenn die Reformpolitik dieser Arbeiterregierung notgedrungen eine gewisse Zurückhaltung üben muß. Die Arbeiterklasse Schwedens   ist über diese Si­tuation vollkommen im flaren. Sie verlangt feine Unmöglich feiten von ihren Männern in der Regierung. Zwei vorher gehende sozialdemokratische Regierungen sind in ähnlicher Lage gewesen. Die Kommunisten haben versucht, die Sozial­Demokratie zu verdächtigen, weil sie oft eine vorsichtige Bo­litik führen mußten. Die Knechte Moskaus   haben glänzend Fiasko gemacht. Bei den letzten Wahlen verloren sie zwei Mandate und verfügen nur noch über 5 Size in der Zweiten Rammer, troß der sozialdemokratischen Koalitionspolitik und der sozialdemokratischen Minderheitsregierungen.

Die Männer in der neuen Regierung sind seit Jahren be­fannt und von der schwedischen Arbeiterklasse hoch geschätzt. An der Spize steht Hjalmar Branting  , geliebt, geehrt und bewundert weit über die Reihen der Sozialdemokratie hinaus. Der Finanzminister F. V. Thorsson, der Verkehrsminister Bittor Larfson, der Sozialminister Gustav Möller  , der Wehrminister Per Albin Hansson   und der Ackerbauminister Sven Linders  , die direkt aus der schwedischen Arbeiterklasse hervorgegangen sind, sind Männer von großer Tüchtigkeit und hervorragender politischer Leistungsfähigkeit. Der Minister des Auswärtigen Desten Undén, der Kultusminister Olof Olsson, der Handelsminister Ricard Sandler   und der Minister ohne Portefeuille Ernst Wig for find sozialistische Akademiker, die schon seit ihren frühesten Studienjahren der sozialdemokratischen Partei angehören. Alle diese Männer find zwanzig, dreißig, vierzig Jahre attiv in der Partei tätig. Bon relativer kürzerer Dauer ist die Parteizugehörigkeit des Justizminiſters Torsten Nothin  , eines der geschicktesten Juristen des Landes, der bereits in einer Reihe von Kämpfen feine fozialdemokratische Ueberzeugung betätigt hat. Als Sach­verständiger in der Bodenfrage wird er der Regierung von großem Nuzen sein. Außerhalb der Partei steht der Minister ohne Portefeuille K. S. Levinson, der in der Regierung ausschließlich die Rolle des verwaltungskundigen und juristi­schen Fachmannes spielt und sich auf diesen Gebieten als eine hervorragende Kraft gezeigt hat.

Es ist eine starke Regierung, eine Zierde für die Partei, die hinter ihr steht. Die Elife der Partei hat Siz und Stimme in der Regierung, die sich des ungeteilten Vertrauens der Ar­beiterklasse erfreut. Die Parteigenossen in der ganzen Welt können versichert sein, daß die Regierung Branting   die Arbeit für den Frieden und den Sozialismus mit aller Energie weiter fortsetzen wird.

Krieg mit offenen Briefen".

Weftarp als Großzinquifitor.

Bas flar ist, möchte man verwischen, und was dunket war, als flar hinstellen. Deshalb wird der Streit um die Berhandlungen über die Regierungsbildung unvermindert fortgesetzt, als ob es jetzt nichts Wichtigeres in der Welt gäbe. Westarp verhandelt mit dem Reichskanzler nur noch mittels offener Briefe", die er gleichzeitig in der Rechtspresse ver­öffentlichen läßt. In einem solchen Briefe stellt er an den hoch verehrten Herrn Reichskanzler" allerhand Fragen, durch deren Beantwortung Herr Marr ihm bescheinigen soll, daß er ein braver Kerl und seine Partei der Ausbund aller Zuverlässigkeit sei.

Bei diesem Frageſpiel verrät aber der Bomster Graf mehr, als seinen Freunden, lieb ist. Er bestreitet zum Bei­spiel, in den Verhandlungen wegen der Regierungsbildung

Der Affe.

Bon Konrad Seiffert..

An der Straßenkreuzung standen die Menschen Kopf an Kopf und sahen zu dem Dach eines Hauses hoch. Die Sonne schien ihnen voll ins Gesicht; aber sie sahen hoch und ließen sich nicht stören. Ich sah auch hoch. Auf dem Dache wurde ein Film gedreht. Man fah Menschen hin- und herlaufen, den Regisseur mit den Händen fuchteln und den Operateur die Kurbel drehen. Es war ein runder, roter Aufbau auf dem Dache errichtet, der jedenfalls der oberste Teil eines Fabrikschornsteins sein sollte. Auf dessen Rand hockte ein Affe, der mit Rock und Hose bekleidet war. Er rutschte hin und her, winkte wie der Regisseur mit seinen Armen und schien sich auf feiner Höhe gar nicht wohl zu fühlen.

Nun wurde eine Leiter an den Turm gelehnt und der Affe auf diese gelockt. Kaum hatte er sich aber an den obersten Sprossen festgehalten, da zog man die Leiter vom Turme weg. Das gefiel dem Affen nicht, und mit fühnem Satz rettete er sich von der schwan­fenden Leiter auf seinen festeren Turm. Unaufhörlich mit fata­nischer Ausdauer wiederholten die Filmleute das Spiel. Immer wieder wollte die Sache nicht glücken. Immer wieder sprang der Affe auf den Turm zurück.

Die Beute standen Kopf an Kopf auf den Straßen und jahen mit einer Ausdauer, die nur der Berliner   bei derartigen Angelegen­heiten aufbringt, zum Da und zur Sonne empor.

Ein großer Herr mit Nickelbrille und Sabberbart, der jedenfalls ein Universitätsprofessor oder ein geistig Arbeitender war, sagte zu den Gruppenmitgliedern:

,, Meine Herren, daß dieser Affe ein Affe und fein Mensch ist, erkennen Sie schon an der Stellung der Ober- zu den Unterschenkeln und an der Haltung der Arme. Da ist gar tein Zweifel. Gin Menfch kann gar nicht so--

Hier wurde er von einem der Zuhörer, einem jungen Manne mit fehr schlauem Gesicht, gefragt: Haben Sie schon mal zugesehen, wie so'n Ding gedreht wird? Sind Sie schon mal Statist gewesen?" Der Herr mit der Nickelbrille und dem Bart hatte noch nicht zugesehen und war auch noch nicht Statist gewesen.

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die Richtlinien des Kanzlers anerkannt zu haben. Dagegen habe die Unterhandlungskommission der Deutschnationalen  ausdrücklich abgelehnt, den Satz des Kanzlers zu afzeptieren, wonach der Eintritt in den Völkerbund ,, er= strebt" werde. Hier sei vielmehr eine andere Fassung der Regierungserklärung in Aussicht gestellt" worden. Westarp will weiter bestätigt sehen, daß er über die Kriegsschuldlüge" noch mit Stresemann nach dem 17. Oktober verhandeln durfte, daß er christliche Jugend­erziehung und Bekämpfung des Klaffentampfes und dergleichen schöne Dinge gefordert habe. Und schließlich foll Marr zugeben, daß Westarp und die Seinen es ausdrück­lich und von Anfang an abgelehnt hätten, irgendeine An­erkennung der bisherigen Außenpolitik auszu­sprechen.

Nun gut! Die Volkspartei wird trotzdem auch mor­gen wie gestern nachweisen, daß die Deutschnationalen die Außenpolitit Stresemanns ausdrücklich anerkannt und sich be­reiterklärt hätten, auf ihrem Boden Regierung spielen zu helfen. Westarp   wird das zwar wiederum abstreiten, aber die heiße Liebe der Volkspartei zum rechten Bruder wird dadurch nicht abgefühlt werden.

Ob aber der Reichskanzler Zeit und Lust hat, das neckische Frage- und Antwortspiel mit Westarp fortzusetzen, erscheint uns fraglich. Denn schließlich ist selbst Westarp nicht der Nabel der Welt, trotzdem er als Landrat in Bomst  amtiert hat. Und der Zentrumskanzler hat doch wohl andere Aufgaben, als den Deutschnationalen ihre Wahl schmerzen zu lindern.

Eine Regierungsantwort.

Durch WTB. läßt die Regierung folgende kurze Antwort auf Westarps lange Fragen geben: Graf Weſtarp   versucht in einem an den Reichskanzler gerichteten offenen Brief die von zuständiger Seite gemachte Feststellung über die Annahme der vom Reichsfanzler für die Regierungsumbildung aufgestellten Richtlinien durch die Deutschnationalen durch eine Anzahl von Fragen zu entfräften. Dem­gegenüber fann nur erneut betont werden, daß die durch WTB. ver­nach breiteten Feststellungen nach übereinstimmender Auffassung des Reichskanzlers und der bei der in Frage kommenden Besprechung anwesenden Minister Dr. Stresemann und Dr. Brauns un­zweifelhaft richtig sind.

Alles kommt heraus!

Die Geheimnisse der deutschnationalen Schieber. schaltet werden," sagten die Deutschnationalen. Da gingen fie Der Volkswille darf nicht durch Schiebungen ausges Dugend weiße Stimmzettel ein Ministerposten. hin und schoben den Handel vom 29. August zurecht: pro Als die Forderung nach der Reichstagsauflösung lauter wurde, weil jeder sah, daß dieser Reichstag nicht mehr dem Volkswillen entsprach, trachteten sie durch eine Schiebung mit Grundsägen und nie schwankenden Bannern in die Regierung zu kommen. Als aber der Reichstag   aufgelöst wurde, da schrien sie selbst: Schiebung! da deklamierten sie in ihrem Wahlaufruf: Der Volkswille darf nicht durch Schiebungen ausgeschaltet werden!" Die deutschnationale Presse mühte sich nach der Reichs tagsauflösung, ihre Fraktion in der Pose des Unbeteiligten zu zeigen, der an feiner parlamentarischen Schiebung be­teiligt gewesen sei. Aber die Wut über das Mißglücken ihrer Schieberpolitif figt ihr so in den Knochen, daß sie die Wahr­heit nicht für sich behalten kann. Die Neinsager frafeelen mit den Jafagern, um so mehr, als das Hamburger Wahlresultat ihnen in die Glieder gefahren ist. Alles kommt heraus! Da erzählt die Deutsche Beitung" von gestern morgen, daß vor dem 29. August der deutschnationale Reichstagsabge ordnete Richthofen die kleinen Landwirte in der deutschnatio­nalen Fraktion 13 an der Zahl- für das Jasagen geradezu organisiert" habe. Dabei waren es gerade die Landbundorganisationen, die eine Resolution nach der anderen gegen das zweite Versailles  ", gegen den Schandvertrag" veröffentlichten. Aber: ,, der Volkswille darf nicht durch Schie­bungen ausgeschaltet werden."

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Aber sehen Sie sich doch die Stellung der Ober- zu den Unter­schenkeln an! Bei jedem Menschen

Ganz Jerusalem   haben wir aufgebaut, den Nordpol   und Ninive   und den Atlantischen Ozean  . Alles in Tempelhof   und in Staaten. Wir haben auch Affen gehabt, die auf Türme rauf­

geklettert sind. Aber ein Mensch macht solche Sachen sicherer. Und dann loftet das auch nicht so viel. Glauben Sie vielleicht, ein Mensch tönne keinen Affen markieren?"

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Es tommt aber noch mehr heraus. Die Deutsche 3eitung" erzählt weiter über die letzten Stunden des die letzten Stunden des Schachers um die Miniſterſize:

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Die Deutschnationalen follten ursprünglich vier Minister ins Kabinett entfenden, neben denen Graf Kaniz verblieb. Am 17. Oftober verringerte Dr. Morg dann sein Angebot auf vier Gige einschließlich des Ernährungsministers; Graf Kanis hoffte aber, daß er auf Vorschlag der Deutschnationalen   sein Amt behalten werde. Am Abend des gleichen Tages setzten nun die Deutschnationalen ihre Ministerliste fest, hielten sie aber, wie er­innerlich, streng vertraulich; auch in den Verhandlungen mit der Regierung felbft teilten sie sie aus guten Gründen nicht mit. Troßdem hat Graf Kanig tags darauf die Liste ge­tannt und daraus erfahren, daß er auf ihr nicht enthalten war. Er benannte die Vorgeschlagenen dem Kabinett und machte, wie im Reichstag erzählt wurde im völligen Gegensatz zu seiner bis­herigen Tätigkeit, start gegen sie Stimmung. Als Agitations­moment benutzte er den Namen eines der vier, der ob mit Recht oder mit Unrecht, braucht hier nicht untersucht zu werden, als sehr rechtsradikal" galt. In parlamentarischen Kreisen ist man der Auffassung, daß der Umschwung in der Haltung des Grafen Kanitz die eigentliche Ursache des schließlichen Scheiterns der Ver­handlungen war, da ihr Mißerfolg von diesem Augenblick an auch von dem Eisherigen Hauptbefürworter der Rechtserweiterung erstrebt wurde. Die Frage erhob sich nun, durch wen Graf Kanitz zu seiner Kenntnis gelangt war. Der Verdacht des Bertrauensbruches fenfte fich naturgemäß auf die mit ihm besonders befreundeten Mitglieder der deutschna­tionalen Frottion, als weiche Fürst Bismard und Freiherr von Richthofen Boguslawit befannt waren, Wie wir hören, hat Fürst Bismard entschieden in Abrebe gestellt, die fragliche Mitteilung gemacht zu haben; es bliebe also Frei­herr von Richthofen."

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Da sieht man den Hergang des Schachers deutlich vor fich! Werden sie uns geben drei oder werden sie uns geben vier? Sind unsere Grundsätze drei wert oder müssen wir vier nehmen? Da sieht man sie umhergehen, sieht sie horchen und. erzählen und schachern, sieht die deutschnationale Fraktion darüber brüten, was nun herauskommen soll, und sieht, wie natürlich strengste Vertraulichkeit und Diskretion Ehren­sache getuschelt und beraten und gehandelt wird. Ein Schacher ohne Gerede, wie wäre das möglich!

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Ein Schacher, von dem die ,, Deutsche Zeitung" so pitanie Dinge ausplaudert, soll kein Schacher sein, die Verschiebung von Gesinnung gegen Ministersize feine Schiebung? Aber, Schiebungen ausgeschaltet werden". sagen die Deutschnationalen ,,, der Volkswille darf nicht dura)

Vierteljahrsgehälter für die Beamten.

Beratungen im Reichsfinanzministerium. Belanntlich ist von den Beamtenorganisationen schon seit ges raumer Zeit der Regierung die Bitte unterbreitet worden, die Vierteljahrszahlungen der Gehälter, die bekanntlich im Jahre 1923 auf Grund der Ermächtigungsgefehe abgeschafft worden waren, wieder einzuführen. Aus finanziellen Gründen fonnte diesem Ver langen bisher nicht stattgegeben werden. In letzter Zeit hat man fich an zuständiger Stelle mit dieser Frage erneut beschäftigt und es hat den Arschein, als ob jetzt namentlich im Reichsfinanzminifterium eine andere Auffassung Platz gegriffen hätte. Allerdings ist man der Ansicht, daß die Reichsfinanzen die Borauszahlung der Viertel­jahrsgehälter an alle Beamte nicht leisten fann und man schlägt, daher vor, immer nur einem Drittel der gesamten Beamten schaft das Vierteljahrsgehalt zu zahlen. Die Drittelung soll entweder nach Wirtschaftsgebieten oder nach Gehaltsgruppen vorgenommen werden. Es ist auch in Vorschlag gebracht worden, die Einteilung nach den verschiedenen Verwaltungen vorzunehmen, so daß z. B. Eisenbahn, Bost- und Hoheitsverwaltungen ihren Beamten ein Vierteljahrsgehalt zahlen, da die hier tätigen Beamten rund ein Drittel der gesamten deutschen   Beamtenschaft bilden. Eine Ent scheidung über diese Frage ist jedoch im Augenblick noch nicht zu

erwarten.

Die Regierung der Vereinigten Staaten   übt über die ver schiedenen Indianerstämme eine Art Vormundschaft aus. Sie hat ihnen nicht nur in den Reservationen Land zugewiesen, sondern ge währt ihnen auch mannigfache Vorteile, unter anderem den der Steuerbefreiung. Die Indianer, die ihren Stamm verlassen, gehen.

allerdings dieser Vorteile verlustig, erwerben dafür aber automatisch das amerikanische Bürgerrecht. Als wichtiger Umstand darf auch nicht übersehen werden, daß gegen sie fein Rassenvorurteil besteht, wie beispielsweise gegen die Neger. Es gibt nicht wenig angesehene amerikanische   Familien, die sich geradezu rühmen, von Indianern fommen zu lassen, auch nur einen Tropfen schwarzen Blutes in den Adern zu haben. Es unterliegt feinem Zweifel, daß im Verlauf der Jahre die Zahl der assimilierten Indianer weiter steigen wird.

,, Aber die Stellung der Ober- zu den Unterschenkeln fogar vor!" ,, Was ist da schon bei. Sehen Sie her! Das mache ich Ihnen abzustammen, während man sich schamhaft hütet, den Berdacht auf­

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Wissen ließ seine beiden Arme schlaff hängen, bog die Knie nach Der junge Mann mit dem schlauen Gesicht und dem großen Winkel bildeten, streckte das Kinn weit vor und schlürfte am Rinn­vorn durch, so daß Ober- und Unterschenkel beinahe einen rechten stein entlang. Er markierte die Haltung eines Affen ausgezeichnet. Der große Herr mit Brille und Bart sah nachdenklich zu und rang sichtlich mit sich selbst.

In diesem Augenblick stieß der Affe auf der schwankenden Leiter ein quarrendes Geheul aus, sprang von seinem unsicheren Siz auf den Kopf des furbelnden Operateurs, ohrfeigte ihn rechts und links, warf den Aufnahmeapparat um, ergriff eine lange Holzlatte und hieb unter ständigem Heulen auf Regisseur, Diva und Direktor wild herum. Kopflos flüchtete die Gesellschaft.

Wortlos sahen die Menschen hoch. Der große Herr auch. Dann fagte er:

,, Sehen Sie, meine Herren, es ist doch ein Affe. Ein Mensch würde so etwas doch nicht machen!"

Die Indianer vermehren sich. Der allgemein verbreiteten Anficht, daß die auf dem Boden der Vereinigten Staaten   lebenden Rothäute infolge ihrer Absperrung und durch den ungünstigen Einfluß der infolge ihrer Absperrung und durch den ungünstigen Einfluß der weißen Nasse zum Aussterben perurteilt seien, tritt die amtliche ameri­fanische Statistik energisch mit dem Hinweis entgegen, daß die gegen die weiße Raffe erhobene Anschuldigung der Begründung ebenso ent­behrt wie die Behauptung, daß die Kopfzahl der Indianer langfam, aber ficher zurüdgehe. Nach der legten Bolkszählung der Indianer beträgt ihre Zahl im Gesamtgebiet der Vereinigten Staaten   zurzeit 346 962 Köpfe, d. h. mehr als die vor elf Jahren vorgenommene Volkszählung aufries. Der der Statistik beigegebene Bericht des Indianer Amerikas   in dem Teil des Kontinents, den man unter dem Namen der Vereinigten Staaten zusammenfaßt, aller Wahrscheinlich­feit nach zu feiner Zeit seit der Landung des Columbus die gegen­wärtige Zahl überschritten haben. Diese Annahme gewinnt noch an Wahrscheinlichkeit, wenn man sich vergegenwärtigt, daß über 60 000 der zurzeit in Amerika   lebenden Rethäute auf ihre Stammeszuge hörigkeit verzichtet und sich mit der amerikanischen   Bevölkerung ver­mischt hoben"..

Da also! Da fönnen Sie ja gar nicht mitreden. Donn förnen Sie ja gar nicht wissen, was man überhaupt beim Film möglich amer fanischen Staatsdepartements führt weiterhin aus, daß die macht. Davon haben Sie gar keine Ahnung!"

Aber erlauben Sie mal, wenn ich jeden Tag mit Affen zu tun habe

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Haben wir ooch!" sagte hier jemand, und die Gruppe lachte. Es war ein Kollektivlachen. Das schmiedete die Gruppe gegen den Profeffor zusammen.

Aber warum soll denn das kein Affe sein?"

Die Elektrisierung der bayerischen Eisenbahnen. Das Walchen­feewert, eines der größten Kraftwerke Europas  , ist im vergangenen Sommer in Betrieb genommen worden. Auch das Bayernwert, das Die Aufgabe hat, den Strom des Walchenseewerbes aufzunehmen und durch das ganze Land zu verteilen, ist bereits zum großen Teil aus gebaut. 950 Kilometer Hunderttausend- Bolt- Leitungen find bisher fertiggestellt. Die Elektrisierung der Reichsbahnen in Bayern   fonnte nur deshalb noch nicht vorgenommen werden, da sich der Bau der elektrischen Lokomotiven und der Streckenausrüstung verzögert hat. Doch werden noch in diesem Jahre die elektrischen Bahnen von Jahres, wenn der erste Teil des Mittleren Isar  - Werkes vollendet ist, München   nach Kochel   und Garmisch   eröffnet werden. Anfang nächsten wird auch die Linie München  - Regensburg   in elektrischen Betrieb

gat: ommen werden.

Der Weltmeister der Vielehe. Der soeben veröffentlichte Aus­weis der dritten Volkszählung in der Südafrikanischen Union   hat die Deffentlichkeit mit einem bemerkenswerten Fall bebannt gemacht. Er betrifft einen Eingeborenen, der nicht weniger als 79 Frauen befigt. die nach der Sitte des Landes als seine legitimen Gattinnen zu gelten haben, und dem diese 79 Frauen 134 Jungen und 50 Mädchen be fchert haben. Dieser Weltmeister der Bielehe, der im Bezirk Zut­pansberg seinen Wohnfig hat, ist aber nicht etwa eine Ausnahme­erscheinung; er hat vielmehr in einem Landsmann einen gefähr lichen Konkurrenten, der es bis auf 110 Frauen gebracht hat. Mit Bezug auf die Nachkommenschaft tann es dieser Konturrent aller dings nicht mit jenem aufnehmen, da er nur 51 Söhne und 42 Töchter aufzuwarten hat.

Spielplanänderung. Im Dramatischen Theater ist die auf Sonnabend angelegte Eritaufführung von Robert Guiskard  " und " Demetrius" auf Dienstag verlegt worden.

Theater chicfal. Das Thalia theater, deffen Bächter feine neue onzession bekommen hat, weil er Nichtfachmann ist, wird in Zukunft als Varieté betrieben werden.

Eine fürliche Nationalbibliothet. Die erfte große öffentliche Bibliothet, die die Türkei   ihr eigen nennen wird, soll demnächst eröffnet werden. Sie bat in onstantinopel im Haufe der theologischen Fakultät Unter­cinigt werden, nämlich die ehemalige Bücherei des Sultans Abdul Hamid  fumit gefunden. Es sind vier Bibliotheken, die hier zu einer einzigen ver­und die Bücherbestände der juristischen, der naturwissenschaftlichen und der geisteswissenschaftlichen Fakultäten der Konstantinopeler Universität.