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Gewerkschaftsbewegung

2 Milliarden vernichtet, 6000 Arbeiter brotlos. Um den Profit zu erhöhen.

Die Gelsenkirchener   Bergwerts Attien Ge. sellschaft hat am 15. Juli den Antrag gestellt auf Stillegung und Betriebsabbruch der Zechen Franziska Tiefbau in Witten   und Hamburg   Ringeltaube in Annen  . Diese beiden Bechen   sind bereits seit einem Jahre ftillgelegt, jedoch wurde die Wasserhaltung in Betrieb gehalten. Zur Begründung führt die Geljentirchener Bergwerfs- Attien- Gesellschaft an, daß der Betrieb sich nicht rentiere, sondern einen Zuschuß verlange, den die Ge sellschaft auf die Dauer nicht zu tragen vermöge. Der Zuschuß er­gibt sich ganz natürlich aus der Betriebsstillegung.

Die Frage ist nur, ob sich diese Betriebsstillegung rechtfertigt. Nun find, wie uns vom Verband der Bergarbeiter geschrieben wird, die beiden Schachtanlagen modern ausgebaute Betriebe mit einem täglichen Effekt, der dem des gesamten Ruhrreviers gleichfommt. Was die Kohlenvorkommen betrifft, so ist auf 5 am. burg bei einer täglichen Förderung von 700 Tonnen noch mit mehr als 70 Jahren abbauwürdiger Kohlen zu rechnen. Der Ver treter der Gelsenkirchener Bergwerks- Attien- Gesellschaft, der vor dem Demobilmachungskommiffar den Antrag auf Betriebsabbruch ver­trat, behauptete jogar, daß 20 Millionen Tonnen abbau. würdiger Kohlen vorhanden seien, was bei einer Be­schäftigung von 900 Arbeitern und Angestellten und einer täglichen Förderung von 700 Tonnen für mindestens 95 Jahre abbauwürdige Kohlenmengen bedeutet. Diese 20 Millionen Tonnen abbaumürdige Kohlen will die Gelsenkirchener   Bergwerks Attien- Gesellschaft er= faufen lassen. Auf der Zeche Franzista lagern nach An­gabe des Vertreters der Gelsenkirchener   Bergwerfs- Aftien- Gefell­fchaft noch 30 millionen Tonnen abbauwürdige Kohlen, was bei einer Beschäftigung von 1500 Arbeitern und Angestellten und einer Jahresförderung von 360 000 Tonnen noch für mehr als 80 Jahre abbauwürdige Kohlenmengen bedeutet.

tungsausschluß an. Dieser fällte dann einen Schiedsspruch, der u. a. für Klempner den Stundenlohn von 1,20 m. auf 1,35 m. erhöht und vom 5. August bis zum 3. November gilt. Der Mantelvertrag ift bis zum 31. März 1926 verlängert worden.

Nach einer regen Diskussion, in der vor allem bemängelt wurde, daß der Schiedsspruch erst ab 5. Auguft gilt, während das vorige Lohnabkommen bis zum 31. Juli lief, wurde der Schiedsspruch gegen

eine starte Minderheit angenommen.

Die Rohrleger zum Schiedsspruch.

In einer gestern im Gewerkschaftshaus abgehaltenen sehr gut besuchten Versammlung der Rohrleger und Helfer berichtete besuchten Bersammlung der Rohrleger und Niederkirchner   über die Lohn- und Tarifverhandlungen. Der Redner fritifierte das Verhalten der Unternehmer, die sich aus Profitgründen nicht bereit erflären, für Rohrleger und Klemp ner wie bisher gesonderte Tarife abzuschließen. Es wurde weiter von den Unternehmern jede Lohnzulage verweigert und zum Manteltarif eine Reihe Verschlechterungsanträge gestellt. Der Schlichtungsausschuß, der von den Unternehmern angerufen wurde, fällte nach mehrmaliger Beratung einen Schiedsspruch. Danach wird die Geltungsdauer des bisherigen Tarifvertrags bis zum 31. März 1926 verlängert. Die Löhne werden wie folgt feft­gefeßt: Rohrleger 1,25, Junggesellen aus dem Helferstand 1,26, Lehr linge aus dem Helferstand 1,22, Helfer 1,10 und Lagerarbeiter aus dem Helferstand 1,05 m. pro Stunde. Das Lohnabkommen gilt Dom 5. August ab. Es fann mit 14tägiger Frist erstmalig zum 3. November gekündigt werden.

Troßdem der Schiedsspruch eine geringe Lohnaufbesserung bringt, faßte eine vorher tagende Bertrauensmännerversammlung den Beschluß, den Schiedsspruch abzulehnen, um nicht einer Lod speise wegen den fämpfenden Bauarbeitern in den Rüden zu fallen. Des weiteren empfehlen die Vertrauensleute, der Verhandlungs. fommission Bollmacht zu erteilen.

Die Versammlung lehnte darauf den Schiedsspruch einstimmig ab und erteilte der Berhandlungstommission Generalvollmacht für alle weiteren Verhandlungen.

Sodann wurde eine Resolution einstimmig angenommen, die gegen die Behandlung fommunistischer Abgeordneter im Reichstag protestiert.

Was blasen die Trompeten?

Aber es würde nicht bei dem Ersaufen dieser 50 Millionen Tonnen Kohlen und der Brotlosmachung von 2400 Arbeitern bleiben. Durch das Ersaufen dieser beiden Zechen würden auch die Zechen iendahlsbant, Kaiser Friedrich und Glückauf Tiefbau ersaufen. Wie Hamburg   und Fran ziska Schwesterzehen und als solche durchschlägig sind, so bestehen ouch zwischen diesen und den vorhergenannten Bechen   feine Sicher heitspfeiler. Da die Zeche Franszista einen starten Wasserzufluß und zwar 11 Rubifmeter in der Minute, und Hamburg   einen solchen von über 5 Rubikmeter in der Minute hat, so würde die Zeche Biendahlsbank diesen Wasserzufluß zu ihrem eigenen bejezt anders werden. Unsere Banten wissen, daß es gilt, die ver tommen und mit heben müssen. Das ist technisch ganz unmöglich, zumal die Gesamipumpen ouf Wiendahlshant auf eine höchst leiſtung von 11 Rubifmetern eingestellt sind. Mit Biendahlsbank würden unvermeidlich deren Schwesternzechen Kaiser Friedrich und Glückauf gleichfalls erfaufen.

Diese unvermeidliche Tatsache wurde auch von dem Vertreter der Gelsenkirchener glatt zugegeben. Damit würden weitere 3300 Arbeiter und Angestellte brotlos und gleichzeitig weitere 80 Mil­lionen Tonnen abbauwürdige Kohlen der dauernden Ver­nichtung preisgegeben. Diese 130 Millionen Tonnen abbau­würdige Kohlen repräsentieren einen Wert von 2 Milliarden.

Diese Kohlenmengen sind Nationalgut. Die Regierung hat die Pflicht, dieser von furzsichtiger Profitfucht eingegebenen Vernichtung ungeheurer Werte Einhalt zu tun. Der Einwand, daß man später die Gruben wieder leer pumpen fann, wenn man wird auf die ersoffenen Kohlenschäße zurückgreifen müffen, ist nicht aufrechtzuerhalten. So wurde die Zeche Bergmann, die 1911 erfoffen ist, 1919 wieder in Angriff genommen. Bon 1919 bis 1923 murde gepumpt und das ganze Vermögen der Wittener   Steinkohlen­Bergwerksgesellschaft in Höhe von 40 Millionen Mart, ganz ab gesehen von den Regierungsgeldern, wurde verwirtschaftet, ohne daß es möglich war, die Schachtanlagen freizubekommen. Aehnliche Erfahrungen hat man auch bei anderen Zechen gemacht. Es ist ganz ausgeschlossen, daß es später jemals gelingen könnte, die fünf großen Schachtanlagen wiederum freizulegen.

Niemand wird behaupten können, daß wir zuviel Steinkohlen­lager in Deutschland   befizen. Die Kohlenschäze find nicht das Privateigentum der Zechen, sondern sind ihnen nur zur Ausbeutung fostenlos überlassen worden. Auf keinen Fall fann geduldet werden, daß aus purer Profitsucht ungeheure Reichtümer vernichtet und zugleich Tausende von Arbeitern und Angestellten brotlos gemacht werden.

Weitere Verschärfung der Wirtschaftsfrije im Ruhrgebiet  .

Effen, 12. Auguft.( Mtb.) Infolge der Arbeiterentlassungen verschärft sich die Wirtschaftslage im Ruhrgebiet   täglich. Der Land­rat Hansmann gab im Kreistag Hörde Erklärungen ab, denen zufolge der Landkreis Hörde durch die Zechenstillegungen in eine äußerst bedrängte wirtschaftliche Lage gebracht sei. Im ganzen Landkreise werden am 1. Oktober voraussichtlich höchstens zwei bis drei 3ehen in Betrieb sein. Damit werden von 15000 Bergarbeitern 13000 brotlos. In Effen, Bladbed, Unna   und Hamborn   stehen weitere umfangreiche Betriebsstillegungen bevor. Am 15. September werden Die Schachtanlagen Herkules I- V" und" Viktoria" der Essener  Steinfohlenbergwerke stillgelegt. Bis Ende des Monats soll der Betrieb der Zeche" Prinz Friedrich" auf 125 Mann eingeschränkt werden. Dadurch fommen etwa 1125 Arbeiter zur Entlassung. Auf den staatlichen Möller- und Rheinbaben- 3echen find bis 31. Juli 1565 Arbeiter einschließlich 706 freimillig ausgetretenen zur Ent Taffung gekommen. Die Zeche Rheinpreußen hat am 1. August tie Schachtanlagen I und II stillgelegt, dabei wurden 786 Mann entlaffen. Am 15. August legen die Klöckner- Werte die Koferei auf Den Schachtanlagen I- III der Zeche Königsborn  " still und ent­affen 74 Mann ihrer Belegschaft.

Lohnabkommen der Bauklempner. Bestern tagte im Verbandshause Linienstraße eine Branchen­berjammlung der Bauflempner, in der Dietrich vom Metall­arbeiterverband den Bericht über die letzten Lohnverhandlungen gab. Die Arbeitgeber hatten verlangt, daß für die Gruppen der Rohr­Jeger und Bauflempner gemeinsam verhandelt werden sollte, was aber die Arbeitervertreter ablehnten. Da es in den Verhand­ungen zu feiner Einigung fam, riefen die Arbeitgeber den Schlich

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Im Lunapark mag es Fahrstühle oder Rutschbahnen geben, deren Betrieb ohne Musik nicht denkbar ist. Die Fahrstühle in unseren Großbanfen aber waren bisher nüchterne Beförde­rungsmittel, denen man sich unbesorgt anvertrauen fonnte, weil die Auswahl der Führer nach den selbstverständlichen Voraus­sezungen der technischen Eignung vorgenommen wurde. Das soll lorenen Sympathien des Publikums wiederzugewinnen, daß dem Schrei der Deffentlichkeit nach rationeller Umgestaltung der Bank­betriebe endlich entsprochen werden muß. Und bei den Fahr­stühlen fängt man an.

Die Dresdner   Bant hat jetzt einen Fahrstuhlführer engagiert, der eine Qualifikation aufzuzeigen hat, die unter feinen Berufsgenossen verhältnismäßig felten sein dürfte. Er fann nämlich Posaune blasen. Er meldete sich auf eine harmlose fleine Anzeige, in der ein Posaunist gesucht wurde, und war sicher selbst nicht wenig erstaunt, daß seine Meldung auf diese Anzeige zu einem Engagement als Fahrstuhlführer bei der Dresdner   Bant führte. Im Hauptberuf hat er Mufit zu machen", Bosaune zu blasen. Die Dresdner   Bant schritt zu diesem Neuengagement, trotzdem jezt wieder zahlreiche und langjährige Angestellte, auch Fahrstuhlführer und Kaffenboten gekündigt worden find. Doch die Dresdner   Bant braucht auch einen Baßgeiger. Sie hat daher weiter einen Raffenboten neu engagiert, der den Befähigungsnachweis erbringen mußte, daß er Babgeige fpielen fann.

"

Die Dresdner   Bant braucht für die verschiedenen, von ihr fubventionierten Sportvereinigungen eine Ra pelle zum Tuschblasen, da sie sich von den Ansprachen der Direk­toren mohl nicht die genügende anfeuernde Wirkung verspricht. Die rührige Sportvereinigung der Dresdner   Bant gibt jogar eine eigene Monatsschrift heraus. Alles auf Kosten der Bant. Sogar die Bezahlung der Sportbekleidung der den derttionalen Lodungen erlegenen Vereinsmitglieder übernimmt die Bant, dieselbe Bant, die in ihrem Geschäftsbericht von auf­gezwungenen Gehaltserhöhungen", von der nötigen Herabdrückung der Unkosten faselte.

Die neuerdings ausgesprochenen Kündigungen bei der Dresdner Bank werden selbstverständlich vom Allgemeinen Berband der deutschen   Bantangestellten wegen der offensichtlichen unbilligen Härte angefochten werden Die

Angestellten aber werden auf die Lockungen der von den Banten wie bekanntlich auch von den verschiedensten industriellen Werken in großzügiger Weise subventionierten Sportvereine nicht länger hereinfallen.

Drohender Generalstreit in Memel  .

Memel  , 11. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Der Memeler Schlichtungsausschuß hatte auf Grund der Steigerung der Lebens­haltungskosten den Arbeitern eine 10prozentige Teuerungszulage zugebilligt. Die Arbeitnehmer lehnten diese Entscheidung ab und be­antragten die Entscheidung des Landesschiedsgerichts, das eine Steige rung der Teuerung vom April 1924 bis heute um 12,1 Proz. fest­stellte. Trotzdem glaubte das Gericht die Lohnerhöhung nicht über 5 Proz. hinaus ausdehnen zu fönnen. Auch sollten nur die volljähri­gen Arbeiter die Zulage erhalten. Die Bertreter der Arbeiterschaft lehnten deshalb auch diesen Spruch einstimmig ab. Als leztes Mittel soll nochmals eine Kommission mit den Arbeitgebern auf der Grund­lage des ersten Schiedsspruches verhandeln. Sollte die Bewilligung der 10prozentigen Lohnerhöhung nicht erfolgen, dann wird am Mitt: moch in allen Betrieben die Arbeit niedergelegt.

Teilstreif, der Eisenbahner in Würzburg   und Nürnberg  . München  , 12. August.  ( Eigener Drahtbericht.) Im Würz burger Eisenbahnerstreit ist die Technische Nothilfe eingesetzt worden. Der Streit hat jetzt auch auf Nürnberg   übergegriffen, wo der größte Teil der Arbeiter des Rangierbahnhofs in den Streit getreten ist.

In der sächsischen Textilindustrie ist es zu Sfreits bzw. Maffen­fundgebungen und Aussperrungen gekommen. Zu den Betrieben, die von der Bewegung erfaßt worden sind, gehört auch die Leipziger Baumwollspinnerei  .

Zähne

Wirtschaft

Lohnpolitik und Konkurse in Italien  .

Es gibt natürlich in Italien   ebenso wie anderwärts Leute von nicht geringem Einfluß, die das langfame, stetige Sinten der Valuta des eigenen Landes als einen Jdealzustand betrachten, den sie mit allen Mitteln zu bewahren streben, und die mit fach­technischer Mystik umkleidete Beschwörungsformen zitieren, sobald die etwas weniger einseitig intereffierte Regierung den Versuch macht, das Abwärtsrollen der Lira abzubremsen.

Gewisse Industrien erhalten durch die Entwerfung der Lira die Möglichkeit, die Produktionstosten 35 Broz. unter denen des Auslandes zu halten und auf diese Weise die englische und amerikanische Konkurrenz zu schlagen, selbstverständlich auf Roften des inländischen Arbeiters, deffen Lage sich im gleichen Schritt mit der Geldentwertung verschlechtert. Nicht nur in Gegen­stände des Existenzbedarfs des Arbeiters umgerechnet bewegt sich die Entlohnung auf absteigender Linie, auch der bezahlte Bar­lohn zeigt finkende Tendenz. Nach einer Aufstellung der staatlichen Unfallversicherungskasse zeigen die Barlohne in den letzten Jahren folgende Entwicklung:

1921

1922

1923

1924

. 18,74 18,13

16,92 17,01

Die Ende 1924 eingetretene geringfügige Befferung ist weit davon entfernt, die Preiserhöhung der Lebensmittel auszugleichen. In seinem Werte Prospettive economiche  ", Jahrgang 1925, stellt Professor Giorgio Mortara   ausdrücklich fest, daß die heute an die italienischen Arbeiter gezahlten Reallöhne fühl. bar hinter denen der Borfriegszeit zurüd. bleiben", wobei nicht übersehen werden darf, daß schon die italienischen Arbeitslöhne der Borkriegszeit zu den niedrigsten ganz Europas   gehörten und nicht hinreichten, auch nur die allerbescheidensten Bedürfnisse des Arbeiters zu deden, was schließlich die Hauptursache der gewaltigen Entwidlung der italienischen Aus­wanderung wurde. Der fleinbürgerlichen Geschäftswelt geht es übrigens nicht viel besser. Ein anschauliches Bild ihres Zustandes erhält man durch Betrachtung der Statistit der Konturse, deren 3ahl von Jahr zu Jahr in erschreckender Weise zunimmt:

1920 1921

al31922

1923 1924

890

1790

3570

5700

7280

Der ehemalige Finanzminister De Stefani hat die Zunahme der Konkursfälle als erstes Symptom des Eintrittes der wirtschaftlichen Gesundung angesprochen; nun mag eine vorübergehende scharfe Rrise wohl gelegentlich eine reinigende Wirkung ausüben, wenn fie sich aber jahrelang hinzieht und tausende von Geschäftsbetrieben und ungezählte Eristenzen vernichtet, ist ihre Deutung als Gesun­dungssymptom doch recht gewagt.

Die italienische Regierung selbst ist durch die ungünstige Ent­wicklung der Balutaverhältnisse lebhaft beunruhigt und ist sich der Gefahren der Krisis wohl bewußt. Es ist flar, daß sie den lebhaften Wunsch haben muß, ein weiteres Sinfen der Lira verhin dern zu können, aber die Rücksicht auf die widerstrebenden Elemente lähmt ihren Arm. Die Einschränkung des ungedeckten Termin handels und die in rascher Folge angeordneten Erhöhungen des Diskontsages mögen an sich ganz gute Maßnahmen sein, jie bleiben ober Kuren gegen die Symptome, das lebel beseitigen fie nicht. Dieses sigt tief im Mart der italienischen Finanzwirtschaft.

D. Car.

Erhöhung der Zinkblechpreise. Die rheinisch- westfälische ginkblech- Händlerbereinigung Düsseldorf   bat, wie die Konjunktur­Korrespondenz meldet, ihre Preise mit Wirkung ab 10. August um 3 Mart pro Doppelzentner erhöht, so daß die heutige Notierung auf 97 bis 98 Mart für rheinische ginfblede steht. Für schlesische Rinkbleche wird ein weiterer Aufschlag von 3 Mart verlangt. Die Lieferfristen der Werke haben sich auf 4 bis 5 Wochen ausgedehnt.

Aus der Partei.

Die zionistisch- fozialistische Arbeiterbewegung. Seit dem 1. Juni gibt die Allgemeine Jüdische Arbeiterorgani fation in Palästina( Histadruth Haklalith) ein Tageblatt in hebräischer Sprache unter dem Namen Davar"( Das Wort) heraus. Die Allgemeine Jüdische Arbeiterorganiation ist als Landes­gewerkschaft der Amsterdamer Gewerkschaftsinternationale an­geschloffen und gleichzeitig die Bereinigung der Genossenschaften und anderen Arbeiterinstituten des Landes. Die erste Nummer enthielt Begrüßungen der Exekutiomitglieder der Sozialistischen Arbeiter­internationale und des JGB.

Seit einiger Zeit gibt die Allgemeine Jüdische Arbeiterorgani fation Palästinas auch eine Zweiwochenschrift in arabischer Sprache unter dem Namen Stachad il Amal"( Bereinigung der Arbeiter) heraus. Dieses Blatt seßt sich insbesondere zur Aufgabe, für die Berständigung zwischen jüdischen und arabischen   Arbeitern zu wirken und den gewerkschaftlichen und sozialistichen Gedanken unter ihnen Eingang zu verschaffen. In den ersten Nummern sind die Reden, die der Sekretär des JGB. Brown während seiner An­wesenheit in Palästina gehalten hat, wiedergegeben. In Fort­fegungen erscheint Lassalles Arbeiterprogramm".

Innerhalb der palästinensischen Landespartei der Boale- 3ion, Anhängern der Boale Zion auch die der Seirei Sion" ver die den Namen Achduth Haavodah führt, sind neben den treten, die in anderen Ländern( Polen  , Litauen  ) eigene Organi­fationen bilden. Die palästinensische Landespartei tritt daher für eine Vereinigung der beiden Weltverbände der Boale Zion und der Zeirej Zion ein.

Berantwortlich für Bolitik: Ernst Reuter  ; Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: Fr. Calorn; Feuilleton: Dr. John Schikowski; Lotales Berlag: Botmärts- Berlas 3. m. b. 9., Berlin  . Drud: Borwärts- Buchbruceret und Sonstiges: Fris Rarftabt; Anzeigen Tb. Glode; sämtlich in Berlin  . und Berlaasanstalt Baul Singer u. Co., Berlin   GB. 68, Lindenftrake 3.

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