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Stellung zur Staatsform als reine 3wedmäßigkeitsfrage be­handelt. Weil die demokratische Republik   den bekannten ,, weitesten Spielraum" bietet, darum wollen wir uns schügend vor sie stellen? Nein, wir bekennen uns zu den Grundfäßen der Demokratie um ihrer selb ft willen, wir bekennen uns zu ihnen, weil sie mit den Grundsägen des Sozialismus eine unzertrennbare Einheit bilden, weil sie, auf die Wirtschaft folgerichtig angewendet, ganz von selbst zu Grund­sägen des Sozialismus werden. Wir wollen, daß das in der staatlichen Demokratie organisierte Bolt mit den Mitteln eben dieser Demokratie die Macht der Kapitalsherrschaft überwindet, wir wollen die Herrschaft des schaffenden Volks über die Materie und die Organisation der Wirtschaft- das ist Sozialismus!

Der Entwurf wiederholt die Prophetie des Erfurter Pro­gramms über die Segnungen einer kommenden sozialistischen  Gesellschaftsordnung. Steigerung der Produktivkräfte", " Quelle höchster Wohlfahrt und allseitiger Vervollkommnung Sei es, aber seien wir uns auch flar darüber, daß die fleinste in der Richtung zu diesen hohen Zielen liegende durch ge sette Reform wichtiger für uns ist und uns auch bei den Massen mehr nützt als das schönste Zukunftsgemälde! Darum ist es zu begrüßen, daß der Entwurf die gewerkschaft liche und die genossenschaftliche Arbeit in gleicher Reihe mit der politischen nennt, es fönnte nichts schaden, wenn die Zusammengehörigkeit dieser drei Zweige der Bewegung noch schärfer betont würde. Kann aber, wenn im allgemeinen Teil mit Recht auf die hohe Bedeutung der genossenschaftlichen Arbeit hingewiesen wird, ein Hinweis auf die Bedeutung der fommunalen und der staatlichen Gemein wirtschaft entbehrt werden? Müßte nicht überhaupt flarer ausgesprochen werden, daß das, was im besonderen Teil die Verwirklichung des Sozialismus" genannt wird, ein Problem ist, das von den verschiedensten Seiten her an­gefaßt werden muß, um schließlich in hartnäckiger Arbeit gelöst Wir brauchen mehr Verständnis, mehr Be­geisterung für die unentbehrliche reformierende Kleinarbeit", meil nur aus ihr hervorgehen fam, was man dann als Ganzes mit Recht eine soziale Revolution" nennen mag.

zu werden?

Das Programm soll dem, was heute die Praxis der Partei ist und sein muß, die theoretische Fundamentierung geben. Ob der Entwurf diesem 3wed genügt, wird vom Parteitag ernst zu prüfen sein.

Gebührenunfug.

Uunüze Kosten- Schikanen

Berbitterung.

Das Gebührenunwesen hat einen Umfang angenommen, der allmählich politische Folgen nach sich ziehen muß. Die Behörden sind durch die Gesetzgebung gebunden. Es steht nicht in ihrem Ermessen, dem Gebührenunwesen von sich aus ein Ende zu machen. Dies Gebührenunwesen fügt sich in das Bild der verworrenen Steuergesetzgebung ein, die die Rechts­parteien mit ihrer sogenannten Steuerreform angeblich zum Abschluß gebracht haben. Aber gerade das Gebührenun­wesen zeigt, wie nötig die Revision dieser Steuergesetzgebung und vor allem des Finanzausgleiches ist.

Ein Beispiel dafür, zu welchen Schikanen und zu welchen unnötigen Kosten der Unfug der Verwaltungsgebühren führt: Eine arme Frau schreibt an ein Berliner   Bezirksamt und bittet um Auskunft, ob sie Aussicht habe, in absehbarer Zeit im Bezirk eine Wohnung zu erhalten. Statt einer Antwort erfolgt die Aufforderung, 2 M. Verwaltungsgebühren einzu­fenden. Die arme Frau schickt 2 M. ein und erhält mit vor gedrucktem Formular die Antwort, daß sie in absehbarer Zeit nicht auf eine Wohnung rechnen könne.

Einen anderen, nicht minder frassen Fall teilt die Frant­furter Zeitung" aus der Eisenbahnverwaltung mit. Eine Firma in Münster   hatte nach Holstein eine Kiste Fleisch verschickt, die aber am Bestimmungsort nicht angekommen

Anna Pawlowa  .

( Gastspiel in der Oper am Königsplag-) Diese weltberühmte russische   Balletteuse ist der imposanteste ümmerreft eines überwundenen Kunststils. Das Ballett, immer eine Angelegenheit der leiblich und seelisch. Ueberfättigten, niemals eine vollstümliche Kunst, war in den europäischen   Kulturländern längst verblichen, als es im zaristischen Rußland   zu kurzem Schein Leben galvanisiert wurde. Expressionistischer Dekorationsprunt täuschte Modernität vor, pantomimische Mittel sollten in die Akro­batit tieferen Sinn bringen. Aber das dekorative und pantomimische Element hat mit Tanzfunst im heute lebendigen Geist ebenso wenig zu tun, wie Akrobatik. Seit Laban und die Wigman   uns die Sprache rhythmisch bewegter Farbform lehrten, sind wir un empfänglich für die leeren Reize anmutig schwingender Arme und Beine, und die technischen Wunder des Spigentanzes, der Kreisel. drehungen und Wadentriller lassen uns talt. Was aber bleibt übrig, menn diese höchsten Werte des Balletts verjagen? Gewiß wäre es denkbar, daß eine starke Künstlerpersönlichkeit die absterbenden Formen mit eigenem Blut und Leben erfüllte, die technische Bravour in den Dienst seelischen Ausdrucks stellte. Aber die Geschichte lehrt, daß im Bezirt einer absterbenden Kunst starte Persönlichkeiten nicht gedeihen, daß neue eigenwüchsige Kräfte tote Formen wohl zer­trümmern, aber niemals beleben können.

Was die Pawlowa, ebenso wie ihre berühmtefte Kollegin und Konkurrentin Karsavina  , über das Gros der üblichen Ballett tänzerei erhebt, ist etwas, was mit Tanz nichts zu tun hat, nämlich eine zweifellos starte schauspielerische Begabung. Die Karsavina ist noch heute, trotz ihrer verrosteten Technit, eine gute Darstellerin liebenswürdig fraulicher Charaktere. Die Pawlowa, in allem Tech­nischen der Karsavina himmelhoch überlegen, eine fleine, zierliche, gewichtslose Gummipuppe von urwüchsigem Temperament und ftaunenswerter Verwandlungsfähigkeit, mit der gleichen Birtuofität ein preziöses Rototofigürchen( Colombine"), das bürgerlich tempe­rierte Pathos des Empire( ,, Gavotte") und bacchantische Wildheit ( ,, Bacchanal"). In ihren besten Nummern sind die technischen Effekte den jeweiligen Charakteren angepaßt. Fabelhafte Spihentänze( in dem von Fokin für sie geschriebenen Sterbenden Schwan") und schwindelerregende Pirouetten( entre- chats vermeidet fie) wirten nicht mehr als leere Knalleffette, sondern sind dem Organismus der Romposition eingegliedert. Allerdings fragt man sich, ob solche Berschwendung technischen Rönnens die Sache wert ist, ob gleiche Wirkungen nicht mit diskreteren und fünstlerisch reinen Mitteln zu erreichen wären. Und man empfindet, daß hier ein großer Auf wand wenn auch nicht nuklos, so doch zu sehr bescheidenen Zweden vertan wird. Was die Russin sonst noch bietet, ist ohne Interesse. Namentlich die viel gepriesene..Libelle", zerfahren in der Kompo­fition, uneinheitlich und mit vielen toten Stellen in vorbereitenden und überleitenden Pas und Attitüden.

Die Gruppen- und Einzeltänze der Ensemblemitglieder sind meist leerer und langweiliger Füllsel. Die beiden Hauptpartner der Bawiowa, Laurent Nomitoff und Alexander Boli nine, glänzten durch Entre- chats und himmelhohe Drehsprünge. Von diesen Künsten zu dem, was wir heute unter Tanzfunst ver­stehen, fährt fein Weg und feine Brüde. John Shifowsti.

gez. Unterschrift.

war. Holstein beschwert sich, die Firma in Münster   ruft die, in einer Adresse an das Leipziger Messeamt gerichtet. Man müßte daher annehmen, daß die diesjährige Herbstmesse durch Güterabfertigung an. Bescheid: Schriftliche Beschwerde ein­reichen, für Gebühren 20 Pf. in Briefmarken beilegen. Man die Preisabbaumaßnahmen ihr besonderes Gepräge erhalten sollte. schreibt nach Wunsch und fügt zwei Briefmarken zu 10 Pf. Man nannte sie im voraus die Preisabbaumesse. Wer noch hinzu. Nach einigen Tagen tommt folgende portopflichtige an den Erfolg solcher psychologischen Einwirkung auf den deutschen  Dienstsache: Warenmarkt glauben wollte, der mußte sich bereits durch den Ver= " Herrn N. N. zurück mit dem Ersuchen um gefl. Beifügung lauf des ersten Messetages die alte Erfahrung bestätigen von 5- Pf. Freimarken, da die hiesige Güterfasse für lassen, daß man mit Psychologie zwar die Kindererziehung veredeln, 10- Pf. Freimarten teine Berwendung hat. neue Formen der Belehrung schaffen, selbst Geistestrante beein fluffen, niemals aber eine durch zweiundeinhalbtausend Kartelle zur Sicherstellung des Augenblicksprofits miteinander verfettete Unter­nehmerschaft zur besseren Einsicht bringen kann. Nichts war von einem drohenden Eingriff des Staates zu hören, dagegen gab es ver ständnisvolles Lächeln bei den Ausstellern oder blinzelnde Abwehr, wenn man daraufhinzielende Fragen an sie richtete. Im Gegensatz dazu stimmten die Maffen der Interessenten der Preis. abbauaktion der Regierung zu, allerdings mit wohlbedachten Vor. behalten, denn wenn dann der Preisabbau ausbleibt, so hat man wenigstens die Vorbehalte.

Das Fleisch wird inzwischen verdorben sein. Man mag einwenden, daß es sich hier weniger um den Gebührenunfug, als um einen bewußten Sabotage aft handelt. In Wahrheit muß das System der Verwaltungsgebühren zu folchen Auswüchsen führen.

Es wird damit weder gespart, noch werden die öffent­lichen Einnahmen damit erhöht. Das System der Verwal­tungsgebühren führt zu bureaukratischer Mehrarbeit, zu Ber­zögerungen, zu unnüßem Aufwand, der durch die einlaufen­den Gebühren bei weitem nicht gedeckt wird. Vor allem aber führt es zu einer maßlosen Berärgerung des Publikum s. Die völlige Entfremdung des Beamtentums vom Volt, und der Haß gegen den vormärzlichen Beamten­staat, der eine der Ursachen der Revolution von 1848 ge wesen ist, ging zurüd auf das Gebühren und Sportel unwefen. Ein moderner demokratischer Staat darf sich auf den Unfug der Einzelverwaltungsgebühren nicht einlaffen. Er fann es nicht riskieren, daß Bublikum und Beamte fich als feindliche Mächte haßerfüllt gegenüberstehen. Es wird Zeit, daß diesem Unfug ein Ende gemacht wird.

Republikanertag in Detmold  .

Detmold  , 31. August. Zum Abschluß der Hermanns- Feier ver anstaltete das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold am Sonnabend und Sonntag in Detmold   einen republikanischen Tag, an dem etwa 6000 Mitglieder des Reichsbanners teilnahmen. Die Feier wurde am Sonnabend durch einen Fackelzug eingeleitet, der sich durch die Hauptstraßen der Stadt bewegte und mit einem Begrüßungsabend in den beiden größten Sälen der Stadt endete. Mitglieder des Magistrats hießen dort die auswärtigen Gäste in Detmold   willkommen. Am Sonntag vormittag vereinigten sich die Teilnehmer nach einem Bedruf auf dem Schloßplag zur Gedent. feier für die Toten des Weltkrieges. Im Anschluß daran wurde an dem Gefallenendenkmal auf dem Ehrenfriedhof ein Kranz mit Schleifen in den Reichsfarben niedergelegt. Um 2 Uhr nachmittags trafen die Teilnehmer zu dem großen Fest zug durch die Stadt zusammen. Der Zug zählte etwa 6000 bis 7000 Teil­nehmer und endigte beim Hermannsdenkmal, wo eine Rundgebung ftattfand. Polizeioberst 3. D. Lange aus Berlin   hielt dort eine Ansprache, die mit einem Hoch auf das deutsche   Volt und auf die deutsche Republik schloß. Die Rundgebung verlief ohne jede Störung.

Preisabbau- Messe?

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Eröffnung der Leipziger Messe. Ein Brief der Regierung.

A. S. Leipzig  , 31. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Die Leip. ziger Messe als größter Mustermarkt fertiger Fabrikate ist seit jeher für die Beurteilung und der Aussichten des deutschen   Arbeits. marktes von größter Wichtigkeit gewesen. Diesmal tann fie ein be­sonderes Interesse für sich in Anspruch nehmen, stehen wir doch an einem Wendepunkt der deutschen   Wirtschaft. Die 3ollgefet gebung, die den Wünschen einseitiger Intereffentreise angepaßt ist, hat die Preise in die Höhe schnellen lassen. Die Löhne, deren Angleichung an die Preise eine Selbstverständlichkeit sein müßte, wenn die Industrie nicht an Umfag verlieren will, haben sie bei weitem nicht eingeholt.

Die Regierung, die ihre Verantwortung für die durch ihre Maßnahmen bewirkte Verschlechterung der sozialen Lage trägt, hat den Preisabbau proflamiert und diese Proflamation auch

Sedanfeiern.

Gebrante Kinder scheuen das Feuer. Gebrannte Erwachsene scheuen es noch lange nicht. Das ist in Deutschland   möglich. Ein Bolt, das eine Kriegstatastrophe unerhörten Ausmaßes hinter sich hat, das durch Hunger, Dred und Blut einen grauenvollen Leidens weg zur militärischen Niederlage geschritten ist, das schickt sich an, Siegesfeiern zu veranstalten.

Kriegervereinsvorsitzende banden das weiße Chemisette um, stülpten So ein Sedantag in Borkriegsjahren war eine Fürchterlichkeit. die Effe auf, eröffneten auf ihrer Brust eine Klempnerfachausstellung und schoben zum Frühschoppen. Oberlehrer schlugen vom Ratheder der Aula einesteils fiegreich auf Frankreich   ein und anderenteils sich dem Landesherrn distret für eine Deforation vor. Röllchen erbebten, Brustförper weiteten sich, der Speichel floß in Strömen. Wie ge­fchmacklos war solch eine lärmende Feierei, folcher Rummel, der die Erinnerung an vergangenes Kriegsleid degradierte zur Gelegenheit für Spießer, fich mal wieder in den Vordergrund zu schieben. Immerhin hatte der Sedantag früher die historische Tatsache einer fiegreichen Schlacht für sich, die Berufung auf einen Waffen­erfolg, deffen Nachwirtungen noch spürbar waren. ethisch und nicht politisch feinfühlend, ein blutiges Schlachtenergebnis alle Jahre neu auszupofaunen und sich an ihm zu berauschen, aber es war doch wenigstens eine gerade Linie, die von dem Taumel über das günstige Resultat der Kanonen zum Glauben an die Macht und zu ihrer Berherrlichung führte.

Es war nicht

Zwischen Sedan   und heute liegt der Weltkrieg, liegt, gerade für die Sedanfanatiker, der bündige Beweis, daß Siege nichts anderes find als der Ausdrud artilleristischer Ueberlegenheiten, daß fie vieles zu bewirken, aber gar nichts zu beweisen vermögen.

Erst sollen die Löhne abgebaut werden!

Leipzig  , 31. Auguft.( WTB.) Der gelegentlich der Herbstmesse in Leipzig   tagende Hauptausschuß des Reichsbundes der deutschen   Metallwaren Industrie, der die Ver treter aller angeschlossenen Fachgruppen der metall- und blechver. arbeitenden Industrie umfaßt, hat eine Entschließung angenommen, in der die Bereitwilligkeit des Verbandes und seiner Mitglieder erflärt wird, die Bestrebungen der Reichsregierung für einen allge. meinen Abbau der Preise zu unterstützen. Der Hauptausschuß ersucht die Regierung, den wirtlichen Ursachen der Teuerung nachzugehen, und macht auf folgende Punkte auf­merfiam:

1. Die Steuerlast der Industrie, hervorgerufen durch die den heutigen Wirtschaftsverhältnissen nicht angepaßten Ausgaben von Reich, Staat und Gemeinden, ist viel zu hoch. Der be. gonnene Abbau der Steuern fann nur als ein beschei Dener Anfang bezeichnet werden. Es ist auf die Dauer un tragbar, daß die deutsche   Wirtschaft die vier bis fünffachen Lasten der Borkriegszeit auf sich nimmt.

2. Die 3ollverhältnisse im Ausland müssen zur Erlan gung eines gesteigerten Erportes deutscher Fertig- Erzeugnisse durch Handelsverträge zugunsten der exportierenden Industrie grundlegend geändert werden, während die deutschen   Zölle auf Rohstoffe, Halb. fabritate und Lebensmittel auf ein Mindestmaß zu beschränken sind.

3. Die Metallwaren- Industrie arbeitet nachweislich seit langer Zeit ohne Gewinn. Eine Breisfentung fann nur erfolgen, wenn ein Abbau der Rohstoff- und Halbfabrikatpreise somie der Löhne und sozialen Lasten vorausgeht. Die von der Regierung geforderten Festpreise sind erwünscht, tönnen aber in der Fertigindustrie nicht restlos durchgeführt werden, solange nicht durch stabile Löhne die Voraussetzung dafür gegeben ist. In diesem Sinne muß von Seiten der Regierung eine alsbaldige Einwirtung auf die öffentlichen Schlichtungsstellen erfolgen. Die von unserer Industrie Derlangte Beseitigung der Schlichtungsstellen wird nach wie vor aufrecht erhalten.

4. Die 3ins politit der Staats- und Privatbanten ist einer umfassenden Aenderung zu unterziehen. Eine wesentliche Ermäßi gung der nicht tragbaren Zinsen würde die Preissenkung erheblich erleichtern.

5. Die Tarife der öffentlichen Berkehrsanstalten bedürfen eincr gründlichen Nachprüfung,

So mußten die allgemeinen Wirtschaftsbeziehungen auch dem Meffeverlauf ihre Gepräge geben: Geld- und Kreditknappheit, Mis trauen gegenüber dem Kunden und dessen Zahlungskraft, Rauftraft. mangel im Ronsum. Der Erfolg war, daß die Menge von vorn herein flau einsette, daß sich am Sonntag nur an wenigen Stellen ein lebhafteres Geschäft entwickelte, streicht man davon die­jenigen Kreise ab, die durch die Eigenart der feilgehaltenen Waren von vornherein in der Herbstsaison besonders gekauft werden, wie etwa Bücher, Waren des Weihnachts- und Bücherbedarfs, so bleibt nicht allzuviel übrig. Es ist z. B. außerordentlich bezeichnend, daß

1926 rechnen fann. Die Literatur in färöischer Sprache ist sehr nur wenige originale Erzählungen und Gedichte, sowie Ueberfegungen gering; außer Seitungen, Fachzeitschriften und Schulbüchern gibt es aus der Bibel, von Robinson Crusoe, Pierre Loti  , Selma Lagerlöf  und Johannes V. Jensen.

Feuerlöschtechnik sind fürzlich Apparate in Berwendung getreten, die Schnee zum Feuerlöschen. Als neueste Errungenschaft der weise nimmt die Kohlensäure die Temperatur ihrer Umgebung an. fleine Tants  , die mit flüssiger Kohlensäure gefüllt sind. Normaler das Feuer im wahren Sinne des Wortes erfrieren lassen. Es sind wird aber das Tantventil geöffnet und tritt das flüssige Gas mit der Luft in Verbindung, so fällt die Temperatur auf 110° unter Null und das flüssige Gas verwandelt sich mit dem Wassergehalt der Luft in feines Schneepulver. Dieser Schnee ist so falt, daß er sofort Brandwunden verursacht, wenn man eine fleine Menge davon in die auf die Oberfläche des Feuers und unterbindet so die Luft, also Hand nimmt. Der Schnee fenft sich mit dem freigewordenen Gas auch die Sauerstoffaufuhr. Bei der Vorführung eines solchen Appa 10 Liter Del und Betroleum übergossen und angezündet. Die hoch­rates wurde fürzlich ein Haufen Holz, alte Risten, Papier mit auflodernde Flamme wurde in tnapp 2 Setunden durch den Kohlen­fäurefchnee ersticht und zwar so nachhaltig, daß der Schnee nicht einmal in der Mitte des Feuers schmolz.

Das Ensemble der Städtischen Oper. Die Städtische Oper hat für die kommende Spielzeit folgende Kräfte verpflichtet: Neben dem Intendanten Heinz Tietjen   und dem Generalmusikdirektor Bruno Walter   find als Kapellmeister die Herren Friz Zweig und Wilhelm Reuß tätig, als Chordirektoren die Herren Lüddede und Frühauf, Oberregisseur und Dramaturg ist Dr. Georg Bauly, als weiterer Eine Sedanfeier im Jahre 1925. Das ist ungefähr so, wie wenn Spielleiter ist Dr. Alexander Schum verpflichtet, als Ballettmeisterin ein Junge nach Haus tommt und leuchtenden Auges sagt: Wie ich und erste Solotänzerin Lizzie Maudrick. Das weibliche Solopersonal ihn fah, hab ich ihm eine heruntergehauen." ihn fah, hab ich ihm eine heruntergehauen." Die Mutter: Und besteht aus folgenden Damen: Emma Baßt, Ruth Berglund, Ellen woher hast Du denn dann die geschwollene Bade?" Der Junge: Brendel, Emmy Bettendorf, Bella Fortner- Halbaerth, Jda Holtai, Ach Gott  , daraufhin hat er mir eine gelangt." Ingeborg Holmgren, Maria Joogrün, Elsa Jülich de Bogt, Mar garete Jacob- Pohland, Erna Krüger, Lotte Lehmann  , Aenne Maucher, Luise Mard- Lüders, Berta Maltin, Maria Olcewka Margret Pfahl, Minnie Rusfe- Leopold, Maria Schrefer, Maria Schulz- Dornburg, Elsa Tuschtau, Helene Wildbrunn  , Elsa Mich mann, Maryla von Wolley; das männliche Solopersonal umfaßt folgende Herren: Anton Baumann, Stefan Belina, Bernhard Bötel  , Gotthold Ditter, Walter Eckard, Gunnar Graarud  , Wilhelm Gutt­mann, Edwin Heyer, Dr. Theodor Iran, Friz Krauß, Aleg ander Kipnis, Eduard Kandl, Lauriz Melchior, Emil Nitsch, Otto Defer, Frizz Perron Gerhard Bechner, Wilhelm Rode, Franz Rei­Defer, Friz Berron, Gerhard Bechner, Wilhelm Spering, Dr. Emil Schipper, Harry Steier  , Hans Tomascheck, Gerrit Bisser, Gustav Werner  , Desider Zador.

Eine Sedanfeier erinnert überhaupt nicht mehr an 1871. Sie erinnert an 1918. Sie erinnert nicht an siegreiche, sondern an ge­fchlagene Generale. Aber was schiert solche Kleinigkeit die Krieger­vereinler, Stahlhelmoberlehrer und anderen Abnormitäten. Wenn sie nur überhaupt an Generale erinnert.

5. B.

Das erste Wörterbuch der Färöer  - Sprache. Die Sprache der Färöer  , jener im nördlichen Atlantischen   Ozeon, faft 1000 Kilometer von der dänischen Küste, gelegenen, aber zu Dänemark   gehörigen Inselgruppe, ist infolge der Verordnungen der dänischen Unterrichts ministerin, Nina Bang  , in der letzten Zeit start in den Vordergrund des Interesses getreten; es hat sich dabei herausgestellt, daß es über haupt kein Wörterbuch des Färöischen gibt. Vor mehreren Jahren hat der Dozent an der Kopenhagener Universität Dr. Bröndum Nielsen die Schaffung eines solchen angeregt; die Borarbeiten zu einem größeren Unternehmen wissenschaftlichen Charakters wurden auch begonnen und vom Carlsbergfonds unterſtügt. Man fah aber bald ein, daß die Herausgabe eines Handwörterbuchs für den prat­tischen Gebrauch vordringlicher sei; diese Arbeit erhielt benn auch die Unterstützung des dänischen Unterrichtsministeriums und ist jetzt so weit vorgeschritten, daß man mit ihrem Erscheinen im Frühjahrganisation von Studentenreifen zu verhandeln.

Agnes Straub   fpielt mit Erlaubnis der Staatstheaterintendang bie Borzia in der Neuinszenierung des Kaufmann von Benedig an der Boltsbühne.

Amerikanisch- ruffischer Studentenaustausch. Dr. Stephen P. Dugan. bom New Yorter Institut für internationale Erziehung bält sich gegenwärtig mit fremben Ländern über den Austausch von Professoren und Studenten in Rußland   auf, um mit der dortigen Gesellschaft für fulturelle Beziehungen amischen Sowjet- Rußland und den Bereinigten Staaten und über die Dr.