Bersönlichkeit verborg. Alle Umstände sprachen dafür, daß ber an­gebliche Graf identisch sein konnte mit einem Töpfer Eugen Jänicke. Dieser Jänicke hatte im März 1900 die Schneiderin Luise Bergner am Teufelsfee im Grunewald der giftet und anschließend ihre Wohnung ausgeraubt. Durch die geheimnisvollen Begleitumstände erregte seinerzeit der Giftmord am Teufelsfee großes Aufsehen. Jänicke, der die abergläubische Bergner durch Bermittlung einer Kartenlegerin tennengelernt hatte, bestellte diese zu einer Geisterbeschwörung an den Teufelsfee. Dort „ erschien" er ihr in Mönchstleidung und veranlaßte fie unter dem Borgeben, daß sie dadurch reich würde, ein weißes Pulver, das sich als Strychnin erwies, einzunehmen. Jänicke war noch im gleichen Jahre wegen Raubmordes zum Tode verurteilt worden. Das Urteil murde jedoch durch das Reichsgericht auf gehoben, J. vom Amtsgericht Berlin- Mitte entmündigt und ipäter als gemeingefährlicher Geiftestranter in der Jrrenanstalt Neu- Ruppin   interniert. Von dort entwich er im November 1918 und wurde seitdem gesucht. Nachdem Walges Ende Juli d. 3. mit. seiner Familie aus Friedrichsfelde   unbekannt wohin verzogen war, ermittelte ihn Kommissar Albrecht nach langem Suchen in einem Fleinen Dorf in der Lüneburger Heide  . In dem 150 Seelen großen, einsam gelegenen Heidebors hatte sich Walges als einfacher Landarbeiter verdungen. Hier wurde er Anfang Sep­tember d. I. festgenommen und nach Berlin   gebracht. Die weitere Entscheidung über die Person des Festgenommenen liegt zurzeit in den Händen der Staatsanwaltschaft Potsdam  , die für den damaligen Mord am Teufelssee zuständig war und den aus Neu- Ruppin   ent­wichenen Jänice auch zur Wiederergreifung ausgeschrieben hatte.

Gerüsteinsturz in Charlottenburg  . Drei Arbeiter sawer, zwei leicht verleht. Auf dem Neubau des gegenwärtig im Bau befindlichen Reuen Städtischen Elektrizitätswertes in ber Cpuedlinburger Straße in Charlottenburg   hat sich am Dienstag nachmittag turz vor 4 Uhr ein schwerer Unfall ereignet, bei dem drei Arbeiter erheblich verlegt wurden und zwei Arbeiter mit leichteren Verletzungen davon famen. Wir erfahren hierzu folgendes:

In einer der großen Hallen, die im Rohbau bereits pollendet find. waren Arbeiter einer Maschinenfabrit damit beschäftigt, eine Reffelanlage zu montieren. Auf dem 7 Meter hohen Gerüft wurden einige 700 Kilogramm schwere Eisen platten heraufgezogen. Aus bisher noch unaufgeklärten Ursachen, rutschte eine aufrecht stehende Platte ab, durchschlug die beiden Ranthölzer und durch brach den Bodenbelag des Gerüstes. Die Wirfung des Ginsturzes war eine furchtbare. Der Monteur Reinhold Göllnik, Beuffelstraße 64 wohnhaft, der Arbeiter Eduard Beijus, Emdener Straße 6 und der Hilfearbeiter Gerhard Ruhl, Fürbringer Straße 33, wurden mit in die Tiefe getiffen und erlitten schwere Verlekungen. Rubl trug einen Bruch beiber Ober­arme und eine Gehirnerschütterung davon und mußte durch das Rettungsamt der Stadt Berlin   nach dem Pavlinenhaus gebracht werden. Die beiden anderen Arbeiter sind mit schweren inneren Berlegungen in das Krankenhaus Westend   eingeliefert worden. Swei unter dem Gerüst stehende Arbeiter fonnten sich so rechtzeitig in Sicherheit bringen, daß sie nur einige leichte Abschürfungen er listen. Wie uns von dem Rettungsamt der Stadt Berlin  mitgeteilt wird, ist in dem Befinden des verunglückten Hilfsarbeiters Ruhl bereits eine fleine Besserung eingetreten. Das Befinden der beiden anderen Schwerverletten ist unverändert, doch hofft man auch fie am Leben zu erhalten. Jedenfalls besteht vorläufig teine Lebensgefahr. Eine genaue Untersuchung über die Ursachen des Gerüsteinsturzes, die sofort eingeleitet wurde, ist noch nicht ab­geschlossen.

In der Abwehr erbroffelt.

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während der Inflation gegründeten Margarinefabriten ist unter dem Druck der Verhältnisse zugrunde gegangen. Der Margarine martt wird in der Hauptsache von den beiden holländischen Konzernen Jürgens und Brinzen und van der Bergh beherrscht. Der Unterschied zwischen den Margarinepreisen und Butter preifen beträgt heute 1,50 M. je Pfund, während er vor dem Kriege 20 bis 30 Bf. betrug. Es ist bemerkenswert, daß sich der Verbrauch von Margarine zugunsten der Qualitätsmargarine verschoben hat. In der Inflation wurden 80 bis 85 Pro3. billige Margarine, 15 bis 20 Broz. Qualitätsmargarine verkauft. Heute ist das Berhältnis gerade umgekehrt. Es werden 70 Broz. Qualitätsmargarine und 30 Proz. billige Sorten umgefeht. Jedenfalls ist eines flar, daß der durchaus nicht rüdgängige Fettverbrauch gegenüber der Vor­friegszeit in zunehmendem Maße durch Margarine gedeckt wird. Ein Zeichen dafür, daß die Lage der großen Massen alles andere als gut ist.

Kriminalistische Tagung in Innsbruck  .

Das Philharmonische Orchester( Dirigent Professor Julius Prüwer  ) veranstaltet heute einen Beethoven Abend. Zur Aufführung gelangen u. a. 8. Sinfonie, Violinkonzert D- Dur, vor getragen von Konzertmeister Holst.

Sprechchor für Proletarische Feierstunden. Donnerstag, abends 18 Uhr, im Gesangsfaal der Sophienschule, Weinmeisterstr  . 16/17, Uebungsstunde, Probe zur Jugendweihe.

Abendmufit Trinitatisfirche, Freitag, den 11. September, 7% Uhr. Mitwirkung: Herta Jonas, Sopran. Eintritt frei.

Die Ordner der Proletarischen Feierstunden werden gebeten, bei der im Großen Schauspielhaus am Sonntag, den 13. September, stattfindenden Jugendweihe bollzählig zu erscheinen. Treffpunkt 8 Uhr an der bekannter Stelle. Es wird jeder erwartet.

Die Orchideen- Abteilung der Deutschen   Gartenbau- Gesellschaft beran­ftaltet am 10. September 1925, abends 7 Ubr, im Hörsaal 6 der Land­ wirtschaftlichen   Hochschule, Berlin   N 4, Jnvalidenstr. 42, eine Sihung, bers bunden mit einer Orchideenschaut und einem Vortrag über Orchideen. Interessenten werden zu dieser Veranstaltung freundlichst eingeladen.

Sinfendungen für diese Rubrik sind Berlin   S. 68, Lindenstraße 3,

für Groß- Berlin

ffets an das Bezirkssekretariat, 2. Sof, 2 Trep. rechts, au richten.

Bezirksvorstand.

Freitag, den 11. September, abends 6 Uhr, Sigung des erweiter­ten Bezirksvorstandes im Konferenzzimmer der Vorwärts"-Redak­tion, Lindenstraße 3.

13. Kreis Tempelhof  , Marienborf, Marienfelde  ,

Bichtenrabe. Sonntag,

13. September, nachmittags 2 Uhr, Gommerfest in Tempelhof  , Birken wäldchen, Manteuffelstraße. Festrede: Bürgermeister Rarl Leid, M. d. 2. Ant Ronzert, Gesang, Vorträge, Tanz, Kaffeeküche, Große Berlofung. dem Fest nehmen 100 Waisenkinder teil. Eintritt 50 Pf. Parteigenossen, die Waisenkinder ab 10 Uhr morgens bis zum Beginn des Festes bei sich aufnehmen wollen, werden gebeten, ihre Adresse bei dem Genossen Adolf Bielschowski in Tempelhof  , Raiser- Wilhelm- Straße 21, bis spätestens Frei tag, 11. Geptember, abzugeben. 17. Kreis Lichtenberg  . Donnerstag, 10. Geptember, 8 Uhr, Kreisvertreter­versammlung Aula der Mittelschule, Marktstraße. Tagesordnung: Die Tätigkeit der Stadtverordnetenfraktion. Ref.: Gen. Räming. 2, Auf­stellung der Kandidaten zur Stadt- und Bezirksverordnetenwahl. Heute, Mittwoch, den 9. September:

Nach einer großen Pause tritt in Innsbrud die deutsche Landes­gruppe der Internationalen friminalistischen Ver­einigung zusammen. Gemeinsam mit der österreichischen   trimi Parteinachrichten nalistischen Bereinigung wird sie in der Hauptsache über den springen­den Bunft des Entwurfs zum neuen Strafgesegbuch beraten. Das Thema lautet:„ Schutz der Gesellschaft gegen die Gemeingefährlichen und Schutz des Berbrechers gegen die Willkür auf Grund des Ent­wurfes zum neuen Strafgefegbuch." Anschließend daran findet eine Beratung der Strafrechtslehrer über die Ausgestaltung des straf­rechtlichen Unterrichts statt. Die Probleme der Kriminalistik und der Psychologie follen hierbei eine besondere Berücksichtigung erfahren. Es ist fein Zufall daß diese Tagung gerade in diesem Jahre und gerade in Innsbruck   stattfindet. Der Entwurf zum neuen Strafgefeßbuch, dessen Begründung erst vor furzem erschienen ist, und deffen Beratung etwa in einem halben Jahre, nach Ein­gang der angeforderten Gutachten, im Reichstagsausschuß beginnen und österreichischen Strafrechtsgelehrten und Brat­dürfte, soll eine gemeinsame Schöpfung der deutschen  titer werden und beiden Ländern ein gemeinsames Strafrecht bringen. Es war deshalb notwendig, daß, Strafrechtslehrer und Praktiker beider Länder nach eingehender Aussprache ihr sachkundiges Urteil über den neuen Entwurf abgeben. Allerdings läßt es sich nicht sagen, wie weit eine einheitliche Entschließung getroffen werden fann. Es tönnte sich allenfalls auch hier nur um ein Kompromiß handeln zwischen denjenigen, die mehr zur tlaffischen Schule hinneigen und im großen und ganzen noch immer dem Standpunkt der Bergeltung huldigen, und den anderen, die sich so oder anders der soziologischen Schule nähern und Verbesserung des Verbrechers und Sicherung der Gesellschaft ihm gegenüber als die Hauptaufgabe der Strafe erblicken. Die Tagung ist auch schon aus dem Grunde zeitgemäß, als die strafrechtliche Reaktion", wenn man so sagen darf, sich zum Kampf gegen den neuen Entwurf rüstet. Die ftriften Anhänger der flaffischen Schule, die im neuen Entwurfe, der neben der Strafe auch die Befferung und Sicherung als gleichwertige Prinzipien einführt, eine Gefahr sehen, hatten sich am 25. Juli d. J. in Würzburg   zusammengefunden und die Begründung einer deutschen  strafrechtlichen Organisation beschlossen. Mit ihrer Spize richtet sich diese Bereinigung gegen die deutsche Landesgruppe der Krimina listenvereinigung, die den anthropologischen und soziologischen Stand­punkt in der Betrachtungsweise vom Berbrechen und dessen Be­tämpfung besonders hervorgehoben hat.

12. bt. 7 Uhr bei Schmidt, Wiclefffft. 17, Abteilungsversammlung. 21. Abt. Die Funktionäre holen am Mittwoch abend vor dem Rahlabend die Einlaßkarten für unser Vergnügen vom Genoffen Kroll ab. 37. t. 71 Uhr Zahlabende: 1. Bezirk bei Rettke, Ebertnftr. 6. 2./3. Be airt bei Jerafch, Ebertnite. 10. 4./6. Bezirk bei Köhler, Matternftr. 14. -40. Abt. 8 Uhr bei Schmidt, Teltower Gtr. 18, Abteilungsversammlung. Ref.: Gen. Stadv. Schweikardt: Die Kommunalpolitik der Sozial Demokratie.

42. Abt. 7 Uhr Zahlabend bei Biersdorf  , Urbanfit. 6.

Vortrag bes

Gen. Körner. Bei Vogeler, Mittenwalder Str. 16; Ref.: Gen. Busch. Bei Buhr, Blücherstr. 38; Ref.: Gen. Klenz. Bei Geehat, Willibald Alexis Str  . 5: Bortrag des Gen. Mener. Bekanntgabe der Kandidatenliste. 44. Abt. 80. Beairt: 7% Uhr Rahlabend bei Gloger, Abalbertstr. 5. 51. Abt. Charlottenburg  . 7% Uhr Rahlabend in den bekannten Lokalen. 78. Abt. Gaöneberg. 7% Uhr Rahlabende: 1. Bezirk bei Wandtke, Bahnstraße. 2. Bezirk bei Rüllmer, Hauptstraße. 3. Bezirk bei König, feurig. Ede Bring- Georg- Straße. 4. Bezirt bei Rosenthal, am Bahnhof Ebersstraße. 88. Abt. Lichtenrabe. 8 Uhr Mitgliederversammlung Schule Roonstraße. Wichtige Tagesordnung. 93. Abt. Neuföln. 57. Beairt: 7% Uhr Sahlabend bet Belger, Mengandufer Ede Treptower Straße.

116. Abt. Lichtenberg  . 7 Uhr Knabenmittelschule Markifte. 12/13, Bortrag des Gen. Stadtv. Ernst Arndt  : Die bevorstehenden Stadt und Bezirks verordnetenwahlen.

120. Abt. Friedrichsfelde  . 18 Uhr Abteilungsversammlung bei Tempel, Brinzen- Allee 30. Ref.: Gen. Stadtv. Reimann. 124. Abt. Mahlsdorf  . 8 Uhr Mitgliederversammlung bei Anders, Bahnhof­ftraße. Tagesordnung: Die Stadtverordnetenwahlen. Ref.: Gen. Stadt­Derordneter Räming. 133. Abt. Buchholz. 8 Uhr Abteilungsverfammlung bei Stoffad, Sauptstr. 71. Ref.: Gen. Baul Bengfch: Die Berliner   Kommunalwahlen.

Morgen, Donnerstag, den 10. September:

103, bt. Oberschöneweibe. 7 Uhr Mitgliederversammlung bei Winkler, Wilhelminenhofstraße. Tagesordnung: Die Wohlfahrtspflege im 15. Bezirk. Ref.: Gen. Stadtrat Rignet.

Die internationale friminalistische Bereinigung ist im Juni 1889 von Prof. Liszt, von dem Belgier Prins und dem Holländer van Sammel geschaffen worden, Ihr Einfluß auf die Gestaltung des Strafrechts war unverkennbar. Der Krieg hat auch diese Arbeits­gemeinschaft zerschlagen. Aber während die Théoretifer und Brat­tifer auf dem Gebiet der Berbrecherverfolgung, d. h. der Polizei und der Kriminalpolitit, mit anderem Worte, des Gefängniswesens, fich bereits zu internationalen Kongreffen in friedlicher Arbeit erneut ufammengefunden haben, sind die Kriminalisten der verschiedenen Länder nach wie vor voneinander getrennt. Dies ist um fo eigen­neutraler Natur find. Mehr noch. Die Franzosen haben gar eine internationale Bereinigung des Strafrechts ins Leben gerufen, zu deren konftituierenden Versammlung sie weder die Deutschen  , noch die Defterreicher eingeladen haben. Die Schweizer   find von sich aus nicht der Einladung gefolgt. Es ist zu hoffen, daß die Tagung in Innsbrud Wege findet, die alte internationale friminalistische Ber- Gerichtstraße. einigung wieder aufleben zu lassen.

Am Dienstag morgen erschien auf einem Polizeirevier im Nord­often die Tischlerfrau Anna Bregel aus der Wörther Str. 49 und bat die Beamten um Schuß gegen ihren Mann, der sie geschlagentümlicher, als die Probleme Verbrechen und Strafe gewiß völlig 132, bt. Blankenburg  . 8 Uhr bei Klug, Dorffir. 2, Abteilungsversammlung.

und mit einem Schlächtermesser bedroht haben sollte. Die Beamten begaben sich mit der Frau in die Wohnung und fanden dort den Ehemann mit einer Schnur um den Hals tot. Die Frau gab dazu folgende Erklärung: Ihr Mann sei lange arbeits­les gewesen, habe viel getrunken und besonders aber seiner 16jähri­gen Tochter unausgejezt nachgestellt. Infolgedessen habe sie das Mädchen aus dem Hause geben müssen. Der Mann habe nun ständig durch Beschimpfungen und Drohungen versucht, den Aufenthaltsort der Tochter zu erfahren. Auch als er am Dienstag früh nach Hause tam, habe er das gleiche versucht. Als die Frau sich wie früher gegen fein Anfinnen ablehnend verhielt, habe er sie mit einem Schlächter messer bedroht und fei wiederholt auf sie eingedrungen, schließlich aber zu Boden gefallen. Un ihn, wie die Frau sagt, tampfunfähig zu machen, nicht aber um ihn zu töten, habe sie eine Schnur mehr. mals um seinen Hals geschlungen, und die Schnur in der Aufregung zu fest angezogen. Die Angelegenheit bedarf noch der weiteren polizeilichen Aufklärung.

Wer anderen eine Grube gräbt.

Ein verwerfliches Verfahren hatte ein junger Mann namens Hartmann eingeschlagen, um Berstöße geg en die gesen lichen Schant vorschriften festzustellen. Der Bater des der ein Detektivbureau in Spandau   betreibt, hatte nach seinen An­gaben von dem dortigen Gastwirtsverband den Auftrag erhalten, festzustellen, ob fleine Gewerbetreibende, die u. a. mit Spirituosen handeln, unerlaubten Ausschant in ihren Räumen betreiben, b. b. nicht nur verschlossene Flaschen verkaufen. Der Vater gab diesen Auftrag an seinen Sohn weiter, der sich nun eine fonderbare Methode zurechtlegte. Er faufte nach einem Zigaretteneintauf eine Flasche Kognat und veranlaßte ben Berfäufer, ihm Flasche zu öffnen und ihn an Ort und Stelle ein Glas daraus einzuschänken. Trotz des wiederholten Wider strebens und troß des Hinweises auf das verbotswidrige Tun, wußte der junge Mann durch die Angabe, daß er noch mehrere Flaschen Rognat taufen möchte, aber vorher erst den Kognat probieren müßte, seinen Zweck zu erreichen. Dann ging er hin und erstattete Anzeige bei der Polizei. Diefe Anzeige hatte für ihn eine ungeahnte Wir­fung, denn nicht nur die von ihm Berführten wurden bestraft, sondern auch er erhielt eine Antlage wegen Anstiftung zu diesem Bergehen. Wie er zugab, war er in zehn Fällen berartig vor­gegangen. Das Schöffengericht hatte ihn zu 50 M. Geldstrafe vers urteilt. Die hiergegen eingelegte Berufung wurde von der Be rufungsstraffammer des Landgerichts III Dermorfen, da es eine jehr verwerfliche Handlungsweise darstellt, fleine Leute, die schwer um ihr Brot ringen müßten, in dieser Weise hin­einzulegen.

Steigen des Margarineverbrauchs.

Der zunehmende Magarineverbrauch in Deutschland   fann als ein Zeichen dafür angesehen werden, daß Gehälter und Lebens haltungskosten der großen Massen miteinander nicht im Einflang ftesen. So macht sich auch jetzt unter dem Drud der Berhältniffe eine starte Zunahme des Verbrauches an Margarine bemerkbar. Der Margarineverbrauch in Deutschland   ist heute ungefähr 25 bis 30 Broz. höher als vor dem Kriege. Das Berhältnis bes Butterverbrauches zum Margarineverbrauch tann man ungefähr 3: 1 schätzen, d. h. auf drei Pfund Butter fommen ein Pfund Margarine. Nach der Stabilisierung war der Margarineverbrauch sehr start zurückgegangen, das ist erklärlich, denn der starte Margarine­verbrauch während der Inflationszeit hatte eine Anzahl von Margarinefabriten entstehen lassen, die es mit der Qualität thres Fabritates nicht sehr genau nahmen. Sie fonnten in der Inflations. zeit ja alles umfeßen. Infolgedessen entstand ein Widermillen vor ber Margarine im Bolle und diesen tonnten die Margarinefabriten nur beseirigen, wenn sie Qualitätsmargarine zu verhältnismäßig billigen Preisen auf den Markt brachten. Der größte Teil ber

Bon Interesse ist noch zu bemerten, daß auch die russischen Sowjettriminalist en einen Aufruf erlassen haben, in der fie die Schaffung einer internationalen friminalistischen Vereinigung Don Sowjettriminalisten das Wort reden. Allerdings befindet sich unter dem Aufruf keine Unterschrift irgendeines bekannten russischen Strafrechtsgelehrten.

Schuhhund- Siegerprüfung.

Die Landesgruppe Mart Brandenburg" des Deutschen Schäfer hund Berbandes veranstaltete auf dem Kasernenhof in der Wrangel­straße eine Schuhhund Prüfung. Auf welcher hohen Stufe bereits heute der Hundesport steht, illustrierte bestens das erſt­flassige Material an raffigen Rüden und Hündinnen. Ungefähr und Mannarbeit geprüft. Einige der Brüflinge bestanden die an 50 Bierbeinige" wurden in äußerst schwierigen Gehorsamsübungen fie gestellten Aufgaben vorzüglich, andere versagten. Es ist immerhin erstaunlich, wie die Tiere dressiert sind und wie sie auf jedes Wort reagieren. Wenn z. B. ein Hund aus frember Hand Futter vers weigert, ebenso auf der Erde liegendes Futter unbeachtet läßt, oder eine tabellose Schuß- und Hiebfertigteit aufweist, fann er zu einem Schutz seines Pesizers werden. Die Prüfungstommiffion hatte in der Wertung der einzelnen Leistungen bei der großen Zahl der Meldungen feinen leichten Stand und noch in den späten Nach mittagsstunden war kein Ergebnis bekannt. 3ahlreiche Tierfreunde wohnten der Veranstaltung bei. Am Sonntag, den 13. September, wird auf der Rennbahn in Weißenfes von vormittags 8 lihr ab eine Polizeihund- Siegerprüfung stattfinden.

Das Rundfunkprogramm. Mittwoch, den 9. September.

Tagesordnung: Unfere Stadtverordnetenwahlen. Die Funktionäte treffen fich Stunde früher.

Sterbetafel der Groß- Berliner Partei- Organisation

22. Abt. Am Sonnabend ist Genoffe Julius Klahre, Amsterdamer Str. 5, verstorben. Einäscherung Donnerstag, 10. Geptember, 8 Uhr, Krematorium

Jugendveranstaltungen.

Abteilungsleiter! Gebt die Oktoberprogramme ab! Abteilungsfaffierer! Seute von 5-7 Uhr Abrechnung der Beitragsmarten, Bezirksvorstand. Donnerstag 7% Uhr Sigung im Befezimmer, Lindenstr. 3. Heute, Mittwoch, den 9. September, abends 7½ Uhr: Warschauer Biertel: Jugendheim Tilsiter Str. 4. Bortrag: Erfte Safe bet Unglüldsfällen". Buisenstadt: Schule Stallschreiberstr. 54. Bortrag: Südost R.- B.: Jugendheim Reichenberger Rue Geschichte des Rollwefens". Straße 66. Bortrag: Die Eiszeit". Tempelhof  : Lyzeum, Germaniaftr. 4/6. Bortrag: Berufsfragen". Friedrichshagen  : Jugendheim Scharnweberstr. 105. Aussprache über: Gruppenangelegenheiten". Rieberschöneweibe: Schule Berliner   Str. 31. Bortran: Paienspiele" Lichtenberg- Mitte: Jugendheim Doffeftr. 22. Borttag: ,, Bibelabend". Lichtenberg  - Rorb: Jugendheim Bark­aue 10. Aussprache: Erste Hilfe bei Unglüdsfällen".

Ausgabe berept connessias 7% ubt

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Vorträge, Vereine und Versammlungen. Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Geschäftsstelle: Berlin   G. 14, Gebaftianfte. 37/388, Sof 2 Tt. In Rutunft tommen folgende Abkürzungen zur Anwendung: Mo., Di., Mi., Do., Fr., Go. für Montag, Dienstag usw. Sonntag Mitgl.- Berf. für Mitglieber­

wird ftets ausgeschrieben. Botsd., Anh., Görl., Schlef., Stett., Charlbg., verfammlung. 800., Alex. für die einzelnen Bahnhöfe.

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Rehlendorf. Mi., 9. 9., und Fr., 11. 9., 7% Uhr, bei Midien, alle Jugendlichen Bum Byramidenbau. Schwarze Turnhofe mitbringen. Dort Eintrittskarten und Blatate. Go., 12. 9., Serbstfest Lindenpart, Rehlen­dorf- Mitte, Berliner Straße. 7½ Uhr. Ansprache, Hoffmanns Freie Gänger, Pyramiden, Tanz, Tombola.. Großberliner Kameraden find freundlichst ein­geladen. Kreuzberg  . Do., 10. 9., 7% Uhr, Jungmannschaft Gitdost bei Ewald, Staliker Gtt. 126. Go., 12. 9., nachm. 4% Uhr, Treffpunkt aur Fahrt rach Finsterwalde   am Anh. Bhf.  , nachm. 54 Uhr Görl. Hauptbhf. zur Fahrt nach Stortow. Nächste Bollverf. Di., 13. 9. Weißensee  . Do., 10. 9., 8 Uhr, Mitgl. Verf. Grüner Baum, Berliner Allee 204. Rehdenick- fahrer bringen 2,40 M. mit. Teltow  . Fr., 11. 9., 8 Uhr, bet Stobwasser, Ruhlsdorfer Blag, außerordentl. Mitgl. Vollverf. Köpenid und Untergruppen. Fr., 11. 9., 7% Uhr, bei Ruhwald, Berliner   Str. 18, Mitgl.- Verf. file Röpenid; Vortrag. Die Gruppenführer laben ein. Charlottenburg  . Go., 12. 9., 8 Uhr, Serbst­fest im Ebenpalaft, Raifer- Friedrich- Gtt. 24. Eintrittstartent à 1 M. bet ben Rug- und Gruppenführern und im Vereinslokal. Eichwalbe und Unter­gruppen. Sonntag, 13. 9., früh 8 Uhr, Antreten Couriersiedlung zur Auto­fahrt nach Stortow, Bildau, 8% Uhr Rafino. Königswusterhausen 8% Uhr Bahnhof  .

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Jugendweihe in Weißenfee. Für sämtliche vom Religionsunterricht be­fteiten Rinder aller Schulen des 18. Berwaltungsbezirks findet die Jugend­weihe am Sonntag, 27. Septemben vormittags 10 Uhr, in der Gemeinde- Feſt­halle, Pistoriusstraße, flatt. Die Weiherede hält Prof. Deftreich. Borbereitungs­unterricht jeden Dienstag von 4 bis 6 Uhr im Schulhaus Wörthstr. 23. Eltern­und Gastkarten dort, sowie beim Genoffen Heinl, Gäblerstr. 7. Auskunft Don letterem.

Außer dem üblichen Tagesprogramm: 4.30-6 Uhr abends:( Uebertragung aus dem Funkhausgarten): Funk- Blasorchester. Dirigent: Karl Woitschach. 645 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Heilkunde. Dr. Leonhard Frank  : Unsere Speisefette, ihre Herstellung und Be­deutung für die menschliche Ernährung und Volkswirtschaft". 1. Vortrag. Allgemeines über Speisefette. 7.15 Uhr abends: K. W. Goldschmidt: Vom Norden zum Süden Italiens  . 1. Vortrag. Italien   und die deutsche   Seele im Wandel der Zeiten". 7.45 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Musik­wissenschaft. Dr. Richard H. Stein: Nordische Tonkunst. 4. Vor­trag. Die Musik Norwegens  ". 8.30 Uhr abends: Uebertragung aus dem Hörsaal des Hauses der Funkindustrie: Opernabend. Dirigent: Bruno Seidler- Winkler  . 1. Méhul  : Ouvertüre zu„ Josef in Aegypten( Orchester), 2. Gluck  : O schöner Augenblick, Rezitativ und Duett aus Iphigenie auf Tauris  "( Eugen Transky, Tenor, and Kammersänger Cornelis Bronsgeest  , Bariton). 3. Mozart: Noch tönt mir ein Meer im Busen, Arie aus Idomeneo  ( Eugen Transky). 4. Gluck  : Ihr Götter ew'ger Nacht, Arie aus Alceste  "( Mafalda Salvatini  . Sopran): 5. Rossini  : Ich bin das Faktotum, Cavatine aus Der Barbier von Sevilla  "( Cornelis Bronsgeest  ). 6. Verdi: Vorspiel zu La Traviata  ( Orchester). 7. Verdi: In dieser feierlichen Stunde, Duett aus Die Macht des Geschickes"( Eugen Transky und Cornelis Bronsgeest  ). 8. Bizet  : Mir träumt von jener Zeit, Romanze aus„ Die Perlenfischer  " ( Eugen Transky). 9. Bizet  : Der Tempel Brahmas strahlt, Duett aus„ Die Perlenfischer  ( Eugen Transky und Cornelis Bronsgeest  ). 10. Verdi: Als Sieger kehre heim, Arie aus„ Aïda"( Mafalda Rufammenfunft aller Mitglieder und westätigen Rablefreunde bel Rofen­Salvatini). 11. Verdi: Wilde Eifersucht im Herzen, Terzett aus Troubadour  ( Mafalda Salvatini  , Eugen Transky und Cornelis Bronsgeest  , Berliner   Funkorchester). 10 Uhr abends: Dritte Be­kanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetter- Straße 68. Donnerstag, 10. September: Bortvog Dr. Lewitt über Schach  dienst, Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst.

bentfchen Republik findet ftatt für Oberschöneweide  , Riederschönemeide und Die Jugendweihe der Arbeitsgemeinschaft der freigeistigen Berbände bez Johannisthal   Gonntag, 20. September, vormittags 10 Uhr. im filmpalast. Eintrittskarten find zu haben: Donnerstag von 3-5 Uhr in der Schule Rottmeierftraße, Freitag von 3-5 Uhr in der Schule Berliner Straße, bei Tolinski, Johannisthal  , Friedrichstr. 13, Söpfner, Oberschöneweibe, Frischen­ftraße.

Schlesier- Verein Rübezabl, Charlottenburg  . Gonntag. 13. Geptember, 8 Uhr, Mitgliederversammlung im Vereinslokal Würzburger Sof", Spreefte. Landsleute und Freunde vom Rübezahlreich als Gäfte willkommen. Arbeiter- Radio- Klub E. B., Gruppe Webbing. Donnerstag, 10. Geptember, 7% Uhr, Lotal Warzahn, Utrechter Str. 29. Funtfreund Rüdert spricht über: Barum baue ich mir einen Widerstandsverstärker? Borzüge und Nachteile desselben." Welcher funtfreund befist den besten Röhrenempfänger? Geräte zur Kontrolle mitbringen. Alle Mitglieder müssen erscheinen. Gäfle wintommen. Gruppe Schöneberg  . Donnerstag, 10. September, 7% Uhr, thal, Schöneberg  , Ebersftr. 66. Gäste milfommen. Gruppe Brenzlauer Berg  . Donnerstag, 10. September, 8 Uhr, Vortrags- und Lautsprecher­abend. Referent: Funtfreund Wiegand. Gäfte willtonnen. Schachtlub Steinig. Restaurant und Café Specht, Große Frankfurter humor. Beginn 8 Uhr abends. Der Zutritt ift für jedermann toftenfrei.