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Die Aenderung der Lohnsteuer.

Die neuen Bestimmungen ab 1. Oftober 1925.

Am 1. Oftober treten die neuen Bestimmungen über den Lohn­abzug in Kraft. Bei den meisten Lohnsteuerpflichtigen wird dadurch die tatsächliche Steuerleistung nicht ermäßigt, bei einigen Gruppen fogar erhöht. Denn trotz aller Anstrengungen ist es der Sozial- Ehefrau demokratie nicht gelungen, eine Erhöhung des steuerfreien Ein­tommens über 80 Mart monatlich hinaus durchzusehen. Um diese feziale Rüdständigkeit zu verschleiern, ist das System des Lohn­abzuges geändert worden.

1. Der allgemeine Lohnabzug.

1 Stind

2 Kinder

Familienstand verheirateter Arbeiter Jahres Monats Wochen­Arbeitslohn 2160, 180,- 41,54 2160, 180,- 41,54 213,83 49,23

2560,

-

lebiger oder verwitm. Arbeiter Jahres Monats Wochen­

Arbeitslohn

2160,- 180,- 41,54 2760,- 230,- 313 33

53,08

.

3360,-

-

280,-

64,67

3760,

72,31

4080,-

340,-

78,46

4560,-

-

880,- 87.69

4560,- 880,- 87,69

5040,- 420,

96,92

6

4902,86 408,57

94.29

9

99,28

84587810

9

Das neue System ist eine Verbindung zwischen prozentualen Ermäßigungen und festen Abzügen. Es garantiert infolgedeffen den unteren Lohn- und Gehaltsempfängern eine Mindestermäßigung 10 für jedes Familienmitglied, beseitigt aber nicht den Zustand, daß die Ermäßigungen bei den höheren Einkommen steigen. Der schwerste Fehler dieses Systems ist aber seine technische Kompli­ziertheit. Für die beteiligten Lohnsteuerpflichtigen ist das System so undurchsichtig, daß wahrscheinlich nur ein kleiner Teil zu einer eigenen Nachprüfung seiner Steuer. leistungen fommen wird. Ein Steuersystem aber, das die Beteiligten nicht in den Stand setzt, ihre Steuerleistungen nach­zuprüfen, wird niemals das Vertrauen erwerben tönnen, ohne das die Lohnsteuer auf die Dauer nicht aufrecht erhalten werden kann. Nach dem neuen Einkommensteuergesetz wird vom 1. Oktober 1925 ab der Steuerabzug folgendermaßen geregelt fein:

I. Für den Steuerpflichtigen bleiben vom Arbeitslohn 50 M. monatlich( 12 m. wöchentlich) als Existenzminimum, 15 M. ( 3,60 m.) zur Abgeltung der Werbungskosten und 15 M.( 3,60 m.) zur Abgeltung der Sonderleistungen( Versicherungsbeiträge usw.), insgesamt also 80 2.( 19,20 m.) vom Steuerabzug frei.

II. Außer den unter I. bezeichneten Beträgen bleiben steuerfrei: 1. entweder( prozentuales System) je 10 Pro3. des Einkommens, das über 80 m. monatlich( 19,20 m.) hinausgeht;

2. oder( System der festen Betrüge)

a) für die Ehefrau

b) das 1. Kind

"

c)

d)

"

M

e)

2. 8. 4.

"

folgende Nind je

und jedes

Diese Regelung bedeutet,

.

10 M. monatlich( 2.40 M.)

10

20

40

50­

( 2.40) ( 4,80 ( 9,60)

"

"

( 12.)

daß bei den niedrigen Einkommen

monatlich bzw. wöchentlich mindestens folgende Beträge steuerfrei bleiben:

Lediger Steuerpflichtiger. Berheiratet ohne Kinder

mit 1 Kind

2 Kindern

"

3

"

4

"

80 M.( 19,20 m.) 90( 21,60) 100( 24,-.) 120( 28,80 160( 88 40

"

"

"

4

N

210

( 50,40

"

Für jedes weitere Rind bleiben weitere 50 m. monatlich ( 12 M.) steuerfrei.

Von dem Arbeitslohn, der nach Abzug dieser Freibeträge bleibt, sind stets zehn Prozent als Steuer einzubehalten.

5160,- 430,- 5360,440,67 103,08

-

-

tät, die Widerstandsfähigkeit gegen infettische Erkrankung zu Stärten fei.

Bei den Ausgaben für Allgemeine Volkswohlfahrt und Erwerbs. lofenfürsorge" tritt der Abg. Dr. Weyl( Soz.) für das Selbst b e- stimmungsrecht der Gemeinden in Schantfonzes­jionsfragen ein.

Die Vertreter der Demokraten, der Wirtschaftspartei und der Bolfspartei wenden sich gegen die Wenlsche Anregung.

Nach einer eingehenden Einzelaussprache, an der sich die Mit­glieder der sozialdemokratischen Fraktion sehr lebhaft beteiligten, vertagt fich darauf das Haus auf Donnerstag, 12 Uhr( Handels- und Gewerbeverwaltung.

Schluß gegen 7 Uhr.

5860,- 446 67 108,08 Parteinachrichten

5588,57 465,71 107,47

5760, 480,- 110.77 5893,83 491,11 113,33

-

Aus dieser Tabelle sind die Lohnbeträge ersichtlich, bei denen je nach dem Familienstand die Berechnung der Steuer nach dem einen oder nach dem anderen System zu demfelben Ergebnis führt. Hier kann also auch für die Berechnung der Steuer das eine oder andere System angewendet werden. Bei Löhnen, die höher sind, als die in der Tabelle für den betreffenden Familienstand angege= benen Beträge, muß daher das prozentuale System angewendet werden, weil es hier günstiger wirft, als das System der festen Beträge; bei Löhnen, die niedriger sind, muß das Sustom der festen Beträge angewendet werden, da es hier günstiger wirft. Wie das System in der Praxis anzuwenden ist, zeigt folgendes Beispiel:

Ein verheirateter Arbeitnehmer mit drei minderjährigen Kindern bezieht einen Jahresabrbeitslohn von 3360 Marf. Das ist ein Grenzfall bei dem beide Systeme zum selben Ergebnis führen, wie die folgenden Berechnungen zeigen: a) prozentuales System:

8360-960.

-

- 4 X 10 Proz. von 2400

Hierbon beträgt die Steuer 10 Proz.=

b) hitem der festen Abzüge:

3360

960 Fristenzminimum

-

120 für die Ehefrau

120

das 1. Kind

*

240

B

480

2. 3.

3360-1920

2400 m. 960 1440 W. 144 M

=

1440 DR. 144

"

Hiervon beträgt die Steuer 10 Pro. Bezieht derselbe Arbeitnehmer statt 3360 m. nur 3000 m., so ist das System der fest en Beträge anzuwenden, da hier eine Steuerpflicht von nur 108 m. besteht, während nach dem prozen­tualen System 122,40 mt. zu zahlen wären. Bezieht jedoch der Arbeitnehmer statt 3360 M. 3720 M., so ist das prozen tuale Softem anzuwenden. Er zahlt nach ihm 145,60 m., während nach dem System der festen Abzüge 180 M. zu zahlen wären.

II. Erhöhungen und Erstattungen.

Elusendungen für diese Rubrik find  Berlin B. 68, Lindenstraße 3.

für Groß- Berlin

ftets an das Bezirkssekretariat, 2. Sof, 2 Trev. rechts, au richten

14. Areis Rcutöln. Arbeitsgemeinschaft der Rinderfreunde: Freitag, den 2. Oktober, Uhr, Selferaufammenkunft in ber Barade Ganghoferstraße. Rinderfreunde: 17. Streis Lichtenberg. Junglozialisien, Arbeiterjugend, Donnerstag, den 1. Oktober, 18 Uhr, in der Schulaula Marttitraße, Elternabend. Thema: Sugenberzichung". Bahlreiches Erscheinen der Parteigenoffen erwünscht. Freitag, den 2. Oktober, 7 Uhr, im Stat­haus Lichtenberg. Rinniner 25. Versammlung der Selfer der Arbeiter­wohlfahrt zur Erstattung der Berichte über Rinderbettel". Vortrag von Frl. Dr. Hellinger. 20. Streis Reinidendorf. Dienstag, den 6. Oktober, abends 7 Uhr, im Lokal Ramlow( Safianienwäldchen), Schönhola 14( Nöhe Bahnhof Reiniden. dorf- Schönholz), öffentliche Babylundgebung. Die Abteilungsleiter laden die Mitglieder hierzu ein.

1.

Heute, Donnerstag, den 1. Oktober:

t. 7 Uhr wichtige Funktionärligung bei Sunite, Artillerieſtr. 11. 136. Abt. Reinidendorf- Dit. 7 Uhr Funktionärfonferenz bei Uhlig. Schönholzer Weg 1. Jeder Bezirk muk vertreten sein, sonst Vertreter entfenden. Bezirkskassiezer, die noch nicht abgerechnet haben, werden ersucht, u gehend mit dem Genossen Sonnenburg, Reinidendorf- Ost, Billestr. 2. abzurechnen, Sunglozialisten. Gruppe   Friedrichshain: Uhr im Jugendheim Tifiter Straße 4, Mitgliederversammlung und Aufstellung des Arbeitsprogramms. Gruppe Vanlow: Pünktlich 8 Uhr im Jugendheim Breite Str. 32, Gruppen Mitte unb Satyrischer Abend: Was wollen wir von   Gott". Borben: Bünftlich 48 Uhr findet die Probe zum Glaßbrenner- Abend in der Schule Gipsstr. 23a statt. Gruppe   Neukölln, Rogatstr. 11-12: Vortrag: Die neuesten Konzentrationsbewegungen in der deutschen In­dustrie". Referent Genoffe B. Ufermann.

-

Morgen, Freitag, den 2. Oftober:

20. t. 7 Uhr Funktionärsgung bei Fritsch. Wichtige Tagesordnung. 22. Sibt. Die Bezirksführer rechnen morgen beim Genossen Schmidt, Tegeler Straße 31, ab. Jungsozialisten. Gruppe Renkölln II: 8 Uhr im Jugendheim Bergstr. 15, Bor­trag des Genoffen S. Oppenheimer: Die rechtliche Stellung der Frau". Gruppe Lantwig: Uhr Mitgliederversammlung in der Sportece, Gruppe Raiser- Wilhelm- Straße. Funktionärßigung bereits um 7 Uhr.  Schöneberg: 8 Uhr im Jugendheim Rubenstraße, Lieberabenb.( Tette mitbringen. Gruppe Rorden: 8 Uhr im Ledigenheim Schönstedt­freake, Aussprache über den Parteitag. Vorwärts" mitbringen. Frauenveranstaltungen am Freitag, den 2. Oktober:

2. Krcis Tiergarten. 7 2hr Funktionärinnenfonferenz bei Trümper, Flens Alle Abteilungen müffen vertreten sein. burger Str. 3.

20. Streis Reinidendorf. 8 Uhr Funktionärinnenfisung im Verwaltungs­gebäude, Reinidendorf- Oft, Rimmer 60, Sauptstr. 46.( Agitation, Ar­beiterwohlfahrt, Kinderschußg.) Jede Abteilung muß vertreten fein,

*

45. Abt. Die Genoffen und Genoffinnen werden gebeten, am Sonntag, ben 4. Ditcher, vormittags 10 Uhr, aur Filmaufnahme Freies Bot" im Golakvart Gdönholz- Reinidendorf mitzumirken.

54. Abt.   Charlottenburg. Sonnabend, den 3. Oktober, Funktionärversamm­Iung bei Fischer. Cauerstr. 20-21.

Eine wichtige Neuerung ist ferner die Möglichkeit, beim Bor­liegen besonderer Berhältnisse den steuerfreien Lohnbetrag zu er 101. St. Exertow. Gonnabenb cb 5 ihr und Sonntag ab vormittags 9 he verhöhen oder für zuviel gezahlte Lohnsteuer nachträglich auf Antrag

Welches System für die Berücksichtigung des Familien­standes anzuwenden ist, das der festen Abzüge oder der prozentualen Ermäßigungen, richtet fets hanach. weiches Enftem im einzelnen Fall für den Steuerpflichtigen in feiner Gesamtheit gün ftiger wirft. Bei den niedrigeren Cohneinfommen wirft bas Syftem der festen Abzüge günstiger, bei den höheren das Syftem der prozentualen Ermäßigungen. Je nach dem Familienstand er­gibt sich ein bestimmter Schnittpunkt, d. h. eine Einkommen arenze. interhalb des Schnittpunites wirkt das System der feften Beträge günstiger, oberhalb des Schnittpunktes dos pe zentuale System. Diese Einkommensgrenzen ergeben sich aus der nachstehenden Tabelle:

die Erstattung vom Finanzamt zu verlangen. Auch diese Be­ftimmungen sind außerordentlich umfangreich und technisch fom­pliziert. Wir begnügen uns deshalb mit dem Hinweis, daß soeben im Verlag des Allgemeinen Deutschen Gewertschaftsbundes eine fieine Schrift erschienen ist: Die Lohnsteuer und ihre Ermäßigun­gen und Erstattungen". Berfaffer find tie Genossen Baul Serg und Erich   Rinner. Die Schrift enthält neben einer Darstellung des allgemeinen Lohnabzuges zahllose Erläuterungen für die Er. ftattung in den Einzelfällen. Wer deshalb megen Verdiensiausfall, arantheit, Unterhalt mittelofer Angehöriger, ober bei besonders hohen Werbungsfoften eine Erhöhung des steuerfreien Betrages beantragen oder die Rückerstattung zu viel gezahlter Steuern ver langen fann, ziehe zuvor diese kleine Schrift zu Rate.

Sondaettelverbreitung aur öffentlichen Versammlung. Die Bezirksführer milffen einladen.

Jugendveranstaltungen.

Achtung, Mitglieder!

An unfezer Sugenbweihe am Sonntas, den 4. Oktober, vormittaps 11 the, im Großen Sd aufpielhaus, find noch einige Ratten zum emäßigten Breife im Getzetariat zu haben.

Achtung, Bücherkreismitglieder! Das 4. Buch Das Band der Sehnsucht ift erschienen.

-

Heute 7 Uhr Abteilungsmitgliederversammlungen:  Gesundbrunnen: Edule Gothenburger Str. 2.-Norden: Schule Butbufer Straße 3. Echöphantier Schönhauser Borstadt I: Schule Jbsenstr. 17. Borkadt II: Jugentheim Eberswalder Str. 10. Südost( Röpenides Biectel): Säbmeft: Jugendheim Lindenstr. 3. mit Bortrag Barum bin ich in der SAJ.?" Rehlendorf: Südschule, Wilhelm. froaße.   Johannisthal: Rathaus am Königsplak.

Notwendigkeit erweisen sollen und verwetst auf die günstigen Er- Sugendheim Marionnenufer la.- fahrungen, die in   Rußland gemacht seien.

Wohlfahrtsdebatte im Landtag. und

Skandal in Dels?

Der Landtag nahm gestern zunächst gegen die Stimmen der Rechten in zweiter und dritter Lesung einen Entwurf zur Verein­fachung der Verwaltung der Hohenzollernschen Lande an und setzte dann die Wohlfahrtsdebatte fort.

Abg. Müller-   Breslau( Soz.):

Abg. Dr. Quaef- Faslem( Dntl.) erklärt, was in der Delser Be­völkerung geglaubt werde, sei eine Wahnidee. Der ermähnte Lokomotivführer hat nicht nur den Kronprinzen sondern eine Reihe Delser Mitbürger beschuldigt, es mit seiner Tochter zu halten, und sie mit der Waffe bedroht. Er ist als gemeingefährlich ein Jahr festgehalten worden, seitdem aber wieder auf seine Mitmenschen losgelassen worden.

Abg. Paehel( Soz.): Die Bauarbeiter werden dem Ber­langen der Unternehmervertreter nach Berlängerung der Arbeitszeit erbittertften Widerstand leisten. Die 3ahl der Arbeitslosen sei schon jetzt, wo der Herbst erst beginne, erschredend. Der Baustoffwucher der Syndikate floriere heute noch ebenso wie vor gwei, drei Jahren. Ziegelsteine tofteten das Taufend 50 m. gegen 20 m. vor dem Kriege. Die Löhne der Ziegeleiarbeiter feien er­bärmlich. Die gehässige Kampfesweise des Herrn Ladendorff gegen die Wohnungsämter und Siedlungsgesellschaften richte sich selbst.

Abg. Meyer- Solingen( Soz.): Leider verdienen viele Sied­lungsgesellschaften das Brädifat gemeinnützig" nicht, und damit werden auch die wahrhaft gemeinnüßig arbeitenden Gesell­fchaften in Miskredit gebracht.

Abg. Dr. Weyl( S03.) hält es für erforderlich, daß die Ge wer bemedizinalratis ftellen verdoppelt werden. Fünf Gewerbemedizinalräte feien bei weitem zu wenig.

Demgegenüber weift ein Vertreter der Medizinal­Dermaltung darauf hin, daß die Gewerbemedizinalrate eine ganz neue Einrichtung seien, mit der zunächst ein Versuch gemacht werden solle.

Im Bolkswohlfahrtsministerium wird das Irrenschutz gefeß beraten. Seine schnellste Verabschiedung ist eine Notwendig. feit. Zum Beweise dessen ein geradezu ungeheuerlicher Fall: In Dels in   Schlesien wohnt der Lokomotivführer Gustav Rappich mit seiner Familie. Deffen Tochter Hildegard ist   Steno typiftin im Schloß des ehemaligen deutschen Kronprinzen. Das junge Mädchen wohnt bei ihren Eltern, hat aber Wohnzimmer im Schloß und fommt tage- und nächtelang nicht in die Wohnung der Eltern. Der Kronpring besuchte auch die Wohnung des Lokomotivführers. Bielleicht fuchte" er auch dort die Wahrheit". Also Rappich nahm an, daß seine Tochter mit dem Zollernftämmling und außerdem mit einem rotlodigen Stalljungen" ( ich zitiere aus den Aften) ein Liebesverhältnis unterhielt. Er wetterte dagegen an. Seiner Frau schien das Verhältnis ihrer Tochter zu gefallen, denn sie duldete es. Am 12. Auguft v. J. er­tlärte Rappich auf das bestimmteste, er werde auf das Schloß gehen und den Kronprinzen zur Rede stellen. Noch an demselben Tage wurde Rappich für geistestrant erflärt und fofort nach der Heil- und Pflegeanstalt in   Brieg überführt. Der Fall wurde als Dringlichfeitssache behandelt. leber die ärztlichen Gutachten wird noch zu reden sein. In der Irrenanstalt erfannte man bald die harmlosigkeit dieses gutmütigen Menschen. Die Anstaltsleitung behandelte den Unglücklichen human und gerecht. In Oels wirbelte diese Internierung Diel Staub auf. Aber noch mehr erbitterte das ganze Leben und Treiben des ehemaligen Kronprinzen. Man hätte fast die gesamte Bevölkerung dieses Städtchens in Irrenhäuser stecken müffen, denn sehr viele hatten die gleiche Bahnidee". Schließlich erhielt der Redner, von dem Landeshauptmann für   Schlesien die Genehmi­gung zur Atteneinsicht, zur Rücksprache mit Rappich und zum Besuch der Anstalt. In Begleitung des Landesrats Matthias war ich am 25. August d. J. in   Brieg. Am 30. Auguft wurde Abg. Meyer- Solingen( Soz.) fragt nach dem Stande der Brü Rappich aus der Anstalt als gebessert" entlassen. Der Redner fung der gegen die Berunreinigung der Flußläufe eventuell zu er­folgert aus diesem Vorkommnis, daß Internierungen von angeblich greifenden Maßnahmen. Die   Wupper werde durch die Abwässer Geistestranten nicht nur auf bloße Angaben von Familienmitglieder Fabriken so verschmugt, daß dort nächstens Zustände nach dern erfolgen dürfen. Im Falle Rappich sei bei den Aften auch Art der Haffkrankheit eintreten müßten. nicht die geringste Aeußerung einer dritten Person. Der Minister müsse die Wehrlosen schügen.

11

Abg. Frau Kunert( S03.) bringt neue Beispiele vor, die die Freigabe der Schwangerschaftsunterbrechung als eine

bei Husten, Heiserkeit Fays

Nimm und Verschleimung echte Sodener Mineral- Pastillen.

Abg. Müller-   Breslau( S03.) hält die Aften einsicht in dem Delfer Falle für den Landtag für durchaus notwendig. Der Lokomotivführer sei lediglich auf Angaben feiner eige nen Frau hin ins Irrenhaus übergeführt worden. Diese habe das Verhältnis begünstigt, das der Mann nicht dulden wollte. Wahnideen hätten sich bei ihm erst nach der Internierung eingestellt. Es handle sich um einen Wehrlosen, der durch gewiffenlose Aerzte unglücklich gemacht sei.

Der Vertreter des Ministeriums erflärt, der Fall werde genau geprüft werden.

Abg. Frau Ege( Soz.) weift auf die Reformbedürftigkeit des Hebammengesezes hin.

.

Werbebezirk Ostbahn: Scute, Donnerstag, den 1. Oktober, abends 7 Uhr, in der Aula der Schule Marktstr. 11-12, Elternabend.   Bor trag über Jugenderziehung".

Vorträge, Vereine und Versammlungen.

Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold".

-

Gefchäftsftelie:   Berlin S. 14. Sebaftianstr. 37/38, Sof 2 Brenzlauer Berg, 2. Aug: Fr., b. 2., abends 8 Uhr, bei Böhm, Pasteurite. 6.- Petersbagen- rebersdorf: Fr., b. 2., abends 8 Uhr, bei Rolfomsti in   Petershagen. Mitte: Sonntag, den 4., vormittags 7 Uhr, Schief. Bhf  ., Mundeberg. Gonntagsrüdfahrkarte 2,10.   Charlottenburg: Sameraben nad Belzig: Sonntag, den 4., ab Charlog. 6.17 ober 7.17 Uhr vor­mittags. Fahrpreis bis Beelik 1 M. Von dort mit Sonntagsrüdfahrbarte 7.24 ober 8.56 Uhr. Neulbin- Brig: Bflichtfahrt Mündjeberg, Bannerwethe. Go., d. 3., ned miatas 5.12 Uhr oder Sonntag, den 4., vormittags 6.58 2hr ab Cohlef. Bhf  ., Gonntagsrüdfahrkarte. Köpenid: Go., d. 3.. abends 7 Uhr, Bhf. Grünau, Berbeveranstaltung. Abmarsch 6.15 Uhr Kölnischer Blag mit Tambourkorps und Fahnen.   Lichtenberg und Untergruppen: Sonntag, den  Neuenhagen, 4., vormittags 8 Uhr, bei Krüger, Fahrt nach   Müncheberg. Soppegarten,   Birkenstein, Alt-   Landsberg,   Fredersdorf, Petersbagen, Straus bera( Ditbahn Kameradschaften): Sonntag, den 4., nachmittags 1.10 Uhr, Bbf. Strausberg. Pflichtfahrt nach Milncheberg.

Arbeiter Radio- Klub, Ortsgruppe Webbing. Lokal: Richard Marzahn,  Berlin 92. 65, Utreder Str. 29. Anfang pünktlich 28 Uhr. Fortseßung der Bortragsreihe des Funkfreundes Kruppa: Cinführung in den Bau von Radiogeräten". Funffreund Vintert berichtet über die Besichtigung der Funt ftelle Rauen am 27. Geptember. Gäste willkommen. Gruppe   Schöneberg: Donnerstag, den 1. Oktober, um 18 Uhr, Verfammlung aller italieber und merttätigen Radiofreunde bei Potrak, Gedanstraße 53. Thema: Elektro­maanetismus". Güfte willkommen,

Landsmannschaft der Schleswig- Holsteiner zu   Berlin. Donnerstag, den 1. Oftober, abends 8 Uhr, im Restaurant von Jacob Effer, Röpenider GT. 70a, plattdeutscher Vortragsabend, ausgeführt von den Landsleuten Wilhelm Steffen, Auguft Qurft, Sugo   Brügge. Nach dem Bortrag: Gemütliches Bei­fammenfein. Landsleute, Damen und Herren find willkommen.

Sozialwiffenschaftliche Pereinigung. Freitag, den 2. Oftober, abends 7 Uhr, im Graphischen Vereinshaus, Alexandrinenftr. 44, Vortrag des Neids­tagsabgeordneten Dr. Paul Levi:   Marseille Seidelberg" Freie Bereinigung von Sternfreunden,   Berlin. Nächste Sigung am Sonne abend, ben 3. Oftober, im   Berliner Kindl, Kurfürstendamm 101, im ersten  Saale Tints, pünktlich 8 Uhr. Tagesordnung: 1. Bortrag des Borsigenden ilber Sternmythen aller Völler und Zeiten über die Plejaden". 2. Jahres­bericht und Neuwahl des Vorstandes. 3. Mitteilungen und Aufnahme neuer Freie Sulgemeinde Tiergarten. Am Montag, den 5. Oftober, abends 7 Uhr, bei ritger, Butliftr. 10, Funtionärtonferens. Sehr michtige 240. und 254. Schule ist Bilicht. Tagesordnung. Das Erscheinen aller Funktionäre und Elternbeiräte der

Mitalieber.

verkaufen wir Engrospreisen

zu unseren

Der Vertreter der Medizinalverwaltung teilt untersucht hat; cine Wassergenossenschaft sei in der Bildung be mit, daß eine Kommission die Zustände an der   Wupper bereits Ab 1. Oktober 1925 verkaufen wir griffen. Im allgemeinen habe es die Staatsregierung feineswegs an der nötigen Sorgfalt fehlen lassen. Die erforderlichen Abwehr­maßregeln seien sehr tostspielig.

Abg. Dr. Weyl( Soz.) meist darauf hin, daß   Berlin sämt liche Flußbäder aus dem gleichen Grunde habe jhließen

Herren- und Damenffoffe

auch an Privatkundschaft

müffen. In der einseitigen Berhinderung der Verseuchung der Tuchhaus Ehrig& Ticdie Akt.- Ges.,

Flußläufe allein fei die Bekämpfung des Typhus nicht beschlossen;

es müsse auch die Bevölkerung aufgeklärt werden, wie die Immuni­

Leipziger Straße 104, I. Stock ( gegenüber Kempinski, kein Laden)