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Haltung zu rechtfertigen. Im Gegenteil wünsche sie die Aussprache und hoffe, daß viele Mißverständnisse dadurch beseitigt werden fönn­ten. Besonders die persönlichen Vorwürfe, die wiederholt erhoben worden sind, müsse er zurückweisen, auch someit sie sich gegen ihn felbft richteten. Daß die Zentrumsfrattion sich an der Regierung Luther   mit wachfamer Reserve" beteiligt habe, sei aus Gefühls regungen heraus bekämpft und aus den gleichen Gründen behauptet worden, die Fraktion sei unter Verlegung der wachsamen Reserve" nach rechts gerutscht. Diese Behauptung weist Fehrenbach mit großer Entrüftung zurüd.

Es sei allerdings ganz unmöglich gewesen, die Zollpolitik und Steuergesetze mit der Linken zu machen. Darüber bestehe doch nirgends ein zweifel. Und die Aufwertungs­gesetze, wenn sie auch noch nicht ideal sind, würden ohne die Zoll­und Steuergesetze undenkbar sein. Aber selbst wenn sie mit der Linken gemacht worden wären, würden die Deutschnationalen die Aufwertungsgefeße fritisieren, wie sie heute von den Sozialdemofra Aufwertungsgeseze kritisieren, wie sie heute von den Sozialdemokra ten fritisiert werden. Was ist also übrig von der Behauptung, wir jeien zu weit nach rechts gegangen?

Die Behauptung, wir hätten Luther   ermuntert, uns einen zwei­ten Ministerposten anzubieten, sei schon als unwahr öffentlich ge tennzeichnet worden. Erozdem werde diese Behauptung gerade in Zentrumsfreisen weiter verbreitet, so daß man schon von der wissent­lichen Berbreitung einer Unwahrheit sprechen dürfe. Was die 2 b. würgung der Diskussion über die 3olltarife anbe­trifft, so erklärt Fehrenbach, daß er die Belastung mit dieser Ab­würgung gern mit in die Ewigkeit nehmen würde. Wegen dieser Abwürgung hätten gerade die Sozialdemokraten feineswegs ihm dauernd das früher bestandene Vertrauen entzogen. Aber in vielen Bentrumsblättern und vereinen werde er deshalb immer noch ver­dächtigt.

Fehrenbach begründet in längeren Ausführungen noch die Hal tung, die er und die Fraktionsmehrheit bei der Handhabung der Geschäftsordnung in der Endabstimmung über die Zollvorlage ein

genommen haben.

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Die Vorwürfe, die aus Anlaß des Falls Wirth erhoben worden sind, das Zentrum hätte die republikanische Staatsform gefährdet, find unrichtig. Wir haben dafür gesorgt, daß kein Verfassungsaus. fuß eingesetzt werde, wir haben durch unser Verhalten die Reichs­farben Schwarz- Rot- Gold gesichert. Für das Zentrum ist freilich die Staatsform teine Weltanschauungs frage. Wir waren in der alten Monarchie archisten, zum Teil sogar mit dem Herzen, zumeist monarchistisch aus Bernunftsgründen, in der weitaus größten Mehrheit sicher deshalb, weil die Monarchie so start war. Heute sei die Mehrheit des Zentrums republikanisch, weil alle Vernunftsgründe dafür fprechen, daß nach den Erfahrungen mit der Monarchie teine andere Staatsform für Deutschland   möglich sei als die demokratische

Republit.( Beifall.)

Die Wirksamkeit bes Reichs banners zum Schuße der Re­ publik   verbiene höchste Anerkennung, gerade weil es einen starten Ball bilde gegen die Kampfverbände auf der Rechten.( Stür. mische Zustimmung.) Aber trozdem wünsche er, daß bald auch das Reichsbanner überflüssig werde, in­dem die Kampfbünde der Rechte ihre Tätigkeit einstellen.( Wieder. holter lebhafter Beifall.) Das Zentrum habe die Aufgabe, mehr als bisher den Staatsgebanten zu pflegen und sehr warme herzliche Worte der Anerkennung für die neue Staatsform seien gerade in seinen Bersammlungen mehr als bisher notwendig und wünschens. wert.( Stürmischer, langanhaltender Beifall.)

Um 12 Uhr wurden die Verhandlungen abgebrochen. Um 3 Uhr soll die Aussprache beginnen, in der wahrscheinlich Dr. Birth zu­nächst das Wort nehmen wird.

Die Kundgebung der Weinfager. Eine Demonstration für Locarno  . Gestern ist im Luftgarten die angekündigte Demonstration ber Deutsch   nationalen gegen Locarno   gestiegen. Demonstration? Raum ein Demonstratiönchen war's und man

fonnte sich mitunter des Eindrucs nicht erwehren, daß die Bericht erstatter den größeren Teil der Demonstranten stellten. Wenn man die Zahl der zur Massendemonstration" Aufmarschierten auf 1500 angibt, so ist das schon hoch gegriffen. Aber auch von diesen auf­rechten 1500 fetzten sich Zweibrittel aus unmündigen Schülern zu sammen, so daß etwa 500 Stimmberechtigte gegen Locarno   demonstriert haben. 500 Stimmberechtigte das ist ein Nichts! Die deutschnationale Demonstration gegen Locarno mar in Wirklichkeit die glänzendste Demanstration für Locarno  . Man darf der deutschnationalen Parteileitung und den Bereinigten Baterländischen Berbänden dankbar dafür sein, daß fie Der Deffentlichkeit im In- und Auslande den Beweis erbracht haben, daß eine Politit gegen Locarno   im Bolte teine Anhänger hat.

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Nicht weniger als 14 vaterländische" Organisationen hatten zu einer Demonstration gegen den Vertrag von Locarno   nach dem Baffinplay in Potsdam   aufgerufen. Neben der Deutschnationalen zeichneten die Bölkische und die Nationalsozialistische Partei als Einberufer. Dazu kamen drei verschiedene Offiziersverbände, Adels. bund, Jungbo, Berein der Unteroffizierschüler usw. Die Musik lieferte die Rapelle des Stahlhelm, Potsdam  . Ganze 300 Men­schen fanden sich ein, darunter fast die Hälfte Gegner der Demonstration als Zuschauer. Obgleich man noch die Jungbo-, Stahlhelm, Bismard Jugendgruppen aus Nowawes   zur Ber­stärkung herangezogen hatte, wies der die Rundgebung abschließende Demonstrationszug die unglaublich geringe Teilnehmerzahl von taum 180( nach mehrfacher 3ählung!) auf!

Deutschnationaler Parteitag.

Am Sonntag wurde der deutsch   nationale Partettag im Kriegervereinshaus zu Berlin   durch eine Sigung des Parteiaus. sch ffes eingeleitet, an dem sämtliche Landesverbandsvorsitzende teilnahmen. Auch die Reichstagsfraktion und die Landtagsfrattion waren fast vollzählig vertreten. Parteivorsitzender Dr. Windler hielt ein ausführliches Referat über die politische Lage. In der an­fchließenden Aussprache soll vollständige Einmütigkeit darüber ge­herrscht haben, daß man den Führern der Partei das volle Bertrauen aussprechen und die Berträge von Locarno   ablehnen müffe.

Friedhofsstille in Jtalien. Das römische Katholikenorgan stellt sein Erscheinen ein. Rom  , 16. November. WTB.) Das offizielle Organ der italienischen fatholischen Bolfspartei in Rom  , 31 Popolo, teilt mit, daß es fein Erscheinen einstellt.

Der Popolo" ist damit dem allgemein erwarteten Berbot zuvorgefommen.

Italien   zahlt. Sofort nach der Washingtoner   Unterzeichnung des italienisch- amerikanischen Kriegsschuldenabkommens hat Italien   die erst Juni 1926 fällige erste Rate von 5 Millionen Dollars durch Sched bezahlt.

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Eckener   an die Jugend.

Für die 3eppelin Edener Spende, die den Bau eines 3eppelins zur Erforschung der Polargegend ermöglichen soll, warb eine die Jugend Berlins   aufrufende Kundgebung. Fünf­tausend Schulkinder, Jungen und Mädel aus Schulen aller Art, von der Boltsschule bis zu den höheren Lehranstalten, füllten am Sonn­tag in der Mittagsstunde den Zirkus Busch bis zu den höchsten Siz reihen. Die Schuljugend war gekommen, Eckener   selber in Berlin  über seinen erfolgreichen Amerikaflug und über den Plan eines Pol­fluges fprechen zu hören.

Nach einleitendem Gesang des Schwarzmeierschen Kinderchores begrüßte Oberschullehrer Wolff als Vorfizender des Deutschen Lehrervereins die erwartungsvolle Schar und erinnerte an zwei große Berliner   Tage, an Zeppelins Fahrt nach Berlin   im Auguft 1909 und an Edeners Fahrt über Berlin   hinweg im September 1909 und an Edeners Fahrt über Berlin   hinweg im September 1924. In das dreifache Heil" auf Eckener   stimmten die Fünftausend jubelnd ein Mit Beifallsgebraus grüßten fie Edener, der an das Rednerpult trat. Dem Wert 3eppelins gelte diese Ehrung, begann er. Auf die Jugend zähle das Alter, in Pflichtgefühl und Baterlandsliebe folle sie Deutschland   wieder zu Ehren bringen. Ehre machen werde den Deutschen   auch das geplante Polarluft­schiff. Es werde der Wissenschaft dienen, die Möglichkeit der Ver­mendung zu solchem Zweck dartun und Deutschlands   Leistungsfähig. feit im Luftschiffbau zeigen. Vom Luftschiff aus soll in einer Fahrt von drei bis vier Tagen das ganze Polargebiet bei Nordafien und bei Nordamerika   aufgenommen werden. Dann sprach Eckener  in schlicht- sachlicher Darstellung von seinem Ameritaflug, von der Fahrt durch Rebel und Sturm und von dem überschäumenden Begrüßungsjubel, mit dem New Vort die deutschen   Luftfahrer empfing. Lehrreich waren des Redners Ausführungen über die vorausgegangenen Berechnungen der Fahrtdauer, des erforderlichen Benzinvorrats und der daraus sich ergebenden Belastung, feine Schilderung der umsichtigen Ausnüßung von Wind und Wetter während der Fahrt und der Verwendung drahtloser Telephonie zur Berständigung mit begegnenden Seeschiffen. Den jugendlichen 3u. hörern mußte sich der starke Eindruck aufdrängen, daß hier nicht durch das Zerstörungswert roher Gewalt, wie ein Rrieg fie entfesselt, sondern durch aufbauende Taten des schaffenden Geistes ein Bolt wieder zu Ehren gekommen ist. Mit einem langanhaltenden, immer wieder aufbrausenden Beifallssturm dankte die Jugend Berlins   dem Redner. Was nach Eckener der Professor Mellmann als Bor sitzender des Deutschen Philologenbundes noch zu sagen hatte, flang fast wie ein Bersuch, die Kundgebung nationalistisch zu färben. Dem Gelöbnis, das Wert Zeppelins und Edeners nach Kräften zu unter stüßen, stimmten die Versammelten freudig zu. geschmückt hatte, die den noch gekrönten Reichsadler der Kafferzeit

Nebenbei sei bemerkt, daß man das Rednerpult mit einer Flagge zeigte. Das war wohl mur ein Versehen der Regie, die sich auf den Flaggenvorrat des Zirkus Busch verlassen hatte und darin noch felne fronenfreien Reichsadler fand. Auch das Schwarz- Rot- Gold der deutschen   Republit haben wir in dem weiten Raum nicht bemerkt.

Der Schlußakt im Bothmer  - Prozeß. Antrag des Staatsanwalts: 2 Jahre Gefängnis.

Der Andrang am heutigen Tage übertraf alles bisher Dage­wefene. Die gesamten Bolziner Beugen waren erschienen, auch Hauptmann Hefter und Frau Dr. Dommer. Die sensations­lachendem Gesicht betritt die Gräfin die Belle Nr. 30. Gleich lüfternen Botsdamer tamen auf ihre Kosten. Wie immer, mit nach ihr wird Stangen eingeliefert. Polizei ist verstärkt überall poſtiert.

R.

Der Antlagevertreter, Erster Staatsanwalt Gerlach, er scheint. Noch einmal wird in die Beweisaufnahme eingetreten. Der Präsident Ried teilt noch mit, daß in dem Patet im Heiligen See sich auch Löffeln mit M. befunden hätten. Diese gehörten ihm be. Stimmt. Der Staatsanwalt beginnt. Märchen und Wahrheit in diesem Brozeß. Märchen sind uns erzählt worden. Der Frosch fönig hat das Silberzeug in den Heiligen Gee gelegt, Heinzelmännchen haben die Base an die Kirche gelegt. Intrigen sollten hier gespielt haben. Reine Rede davon, daß die Gräfin wie ein Wild von der Bolizei gehegt wurde. Wahrheit ist hier, daß in Polzin und beim Präsidenten Ried gestohlen ist. Und zwar von der Angeklagten. Beleuchtet ben gemeinen Borstoß gegen die Aufwärterin Bandura, Dann beleuchtet der Staatsanwalt das Lügengewebe der Angeklagten. stürzten Regierungsrats Laubinger in diese Affaire hineinzuziehen. tommt auf die Gefühlsrohheit der Gräfin zurüd, die Frau des abge­stürzten Regierungsrats Laubinger in diese Affaire hineinzuziehen Der Antlagevertreter bricht eine Lanze für die Potsdamer   Bolizei. mit erhobenen Worten führt er aus, daß die Polizei nicht versagt, fondern pflichtgemäß gearbeitet hat. Der Staatsanwalt hält die Angeklagte der Potsdamer und Polziner Diebstähle für über. führt und beantragt für die Polziner Diebstähle je 6 Monate und im Botsdamer Diebstahl 1 Jahr 3 Monate Gefängnis, zu­jammengezogen 2 Jahre Gefängnis. Strafverschärfend hielt der Staatsanwalt, daß leicht Hotelangestellte in Bolzin in den Berdacht des Diebstahls gelangen fonnten, wie in Botsdam die Aufwärterin Bandura. Die Angeklagte tann nicht scharf genug bestraft werden. denn ihre Handlungsweise zeugt von niedrigster und gemeinster Gesinnung.

Das Jubiläum des Haupttelegraphenamts. Gestern vormittag fand in der staatlichen Hochschule für Mufit der Festakt zur Feier des 75jährigen Bestehens des Haupt­telegraphenamtes Berlin   statt. Nach musikalischen Darbietungen eines aus Berliner Post- und Telegraphenbeamten gebildeten Orchesters und eines ebensolchen Chors begrüßte nach furzem Prolog Oberpostbireftor Seller, der Vorsteher des Haupttelegraphen amtes, die Erschienenen in längerer Rede. Hieran fchloffen sich Be grüßungsansprachen durch den Staatssekretär' des Reichspost minifteriums Sautter, durch den Präsidenten der Oberpoft direktion Berlin Gengte und eine Reihe anderer Persönlichkeiten. Den Schluß bildeten nochmals mufitalische Darbietungen.

Reichsbannertag in Wildau  .

Am Sonntag veranstaltete die Ortsgruppe Wildau   des Reichs banners eine Gefallenengedenkfeier, an der sich auch die umliegenden Kameradschaften und die Bevölkerung start beteiligten. Die Ge dentrede hielt Martin Schneider von der Gauleitung.  , Er Sprach im Namen aller Rämpfer und Kriegsbeschädigten: Um Deutschlands   willen standen wir vier Jahre lang im Schlamm der Gräben, stürmten über die Felder des Grauens dem Feinde entgegen und jeber Schulbub foll sich heute erdreiften dürfen, uns Republi­faner als Landesverräter zu bezeichnen. Es ist die Pflicht des Reichsbanners, den Gedanken ins Land hinauszutragen, daß nur die Republik   die Grundlage der Völkerverständigung und Bölferver. föhnung bildet." Er schloß mit dem Rufe: Nie wieder Krieg!

der neuen Welt, Hasenheide, eine öffentliche und gebung, bei Die Poloniale Reichsarbeitsgemeinschaft veranstaltete gestern in der Redner der meisten bürgerlichen Parteien mit Aus nahme der Bayerischen   Boltspartei und der Völkischen Sprachen. Die Redner wiefen auf das Recht zur folonialen Betätigung und auf die wirtschaftliche Notwendigkeit des Besizes von Kolonien hin. Eine ent­sprechende Entschließung gelangte zur Annahme. Herr Lambach von den Deutschnationalen, dessen Ausführungen ein lyrisch- sentimentales Sonntagsgedicht waren, ist leider die Antwort fchuldig geblieben, wie wir ohne Verständigung wieder zu Kolonien

I fommen fönnen. Auch wäre es sehr interessant gewesen, wenn Graf Reventlom von den Bölkischen, der als Redner angefündig, aber nicht erschienen mar, gesagt hätte, wie man Locarno   ablehnen und die Kolonien erreichen kann. Das Maulaufreißen hilft nun einmal nicht.

Hauptversammlung des Bundes religiöser Sozialisten Deutschland   erstrect, hielt feine diesjährige Hauptversammlung am Der Bund religiöser Sozialisten, dessen Mitgliedschaft sich über 14. und 15. November in Berlin   ab. Dem in der Eröffnungs­fizung erstatteten Geschäftsbericht des Vorsitzenden Göring  . Berlin   ist zu entnehmen, daß der Bund, nachdem er durch die Not der Inflationszeit fast zum Erliegen gefommen war, jetzt wieder im Aufstieg begriffen ist. Im Jahre 1913 wurde er in Berlin   Nord- West mit 13 Mitgliedern gegründet, bis Anfang 1923 ftieg feine Mit­gliederzahl auf mehr als 3000, ichon im Frühjahr 1924 zähite er nur noch 117 Mitglieder, heute aber beträgt sein Mitglieder­bestand schon wieder rund 700. Das Statut sagt über die Ziele des religiösen Ueberzeugung alle Männer und Frauen, die mit ben Bundes:" Der Bund   sammelt unter voller Anerkennung jeder echten Grundsägen Chrifti nicht nur im privaten, sondern auch im öffent lichen Leben vollen Ernst machen wollen und dte barum auch für sozialistische Lebensgestaltung eintreten. Er be fämpft die herkömmliche Ausschaltung der christlichen Forderungen bei der Lösung politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Fragen. Er will den Grundsag der Brüderlichkeit in ge durchgeführt sehen und betrachtet den Kampf gegen die unchriftlichen rechter Umformung der Außen und innenpolitischen Verhältnisse Grundlagen der gegenwärtigen Gesellschafts- und Wirtschaftsordning als eine Gewissenspflicht." Pfarrer Piechowski- Neukölln flagte in jeinem Pressebericht darüber, daß die Bewegung zu wenig durch die sozialdemokratische Preise unterstügt werde. Der Berhandlungen wurden am Sonntag fortgesetzt.

Großfeuer in Mahlsdorf  - Süd. In der Nacht zum Sonntag tam auf einem Lagerplaz des Baugeschäfts von Gebrüder Döscher u. Co., Köpenider Allee 62/65, in Mahlsdorf  - Süd ein Feuer zum Ausbruch, während die dortige freiwillige Feuerwehr gnügen ging es wacker an die Löschung des ausgedehnten Brandes. mit anderen ihr 23jähriges Stiftungsfest feierte. Von dem Ver= als die Wehren aus Mahlsdorf  , Kaulsdorf  , Köpenick  , Dahlwiz, Friedrichshagen  , Biesdorf  , Friedrichsfelde   usw. an der Brandstelle anfamen, stand ein 225 Quadratmeter großer Schup­pen mit einem Bureau und dem angrenzenden Holzlagerplatz schon in Flammen. Bemerkt war die Gefahr erst als diese schon eine größere Ausdehnung erlangt hatte. Von allen Seiten wurde mit fieben langen Schlauchleitungen sehr wirtsam angegriffen und Brand vollständig einzufreisen und nach mitternacht zu baburch größerer Schaden vermieden. Es gelang schließlich den löschen. Gegen Morgen konnten die Wehren wieder abrücken.

18. November 1925, findet ein billiger Fischverkauf ſtatt. Es kommt

Billige Fischlage! Am Dienstag und Mittwoch, den 17. und zum Berkauf frisch eintreffender Ostseedorfch pro Pfund 25 Pfennig. fich in den Badengeschäften, in den Markthallen und auf den Wochen­Die Berkaufsstellen sind durch Blafate tenntlich gemacht und befinden

märften.

Humboldt- Hochschule. Mitte November und folgende Tage be­ginnen 40 neue Abendkurse für jedermann. Programme sind unentgeltlich in zahlreichen Buchhandlungen und im Hauptbureau, Röpenider Straße 108, zu haben.

Attentat auf den D- Jug Hamburg  - Berlin  ?

Eine geheimnisvolle Angelegenheit.

bude 97 bei dem Dorfe Berniz   an der Strede Berlin  - Ham­Gestern gegen 10 Uhr abends meldete sich in der Bahnwärter burg ein Mann, der angab, die Eisenbahnstrecke entlang gegangen zu sein, um von Neustadt an der Dosse nach Zerniz zu gelangen, weil er angeblich tein Fahrgeld hatte. Er meldete, daß er auf der Brücke über die Jägliß zwei Drähte und zwei kleine Räften bemerkt habe, die Sprengförpern ähnlich sähen. Als er im Begriff war, sich diese Gegenstände näher anzusehen, seien zwei Männer auf ihn gesprungen und hätten ihm gedroht, ihn zu erschießen. Der eine habe ihn so geschlagen, daß er in die Bahn­wärterbude hätte flüchten müssen. Der D- 3ug Berlin  - Hamburg  , der 10,06 Uhr nachts Berniß durchfuhr, konnte rechtzeitig angehalten werden. Eisenbahnbedienstete fuhren mit der Zuglokomotive bis zur langer blanter Kupferdraht und eine Rolle Isolierband. Von den Brüde und untersuchten diese genau. Gefunden wurde ein 50 Meter Tätern mar nichts mehr zu bemerken. Nachdem auch die angrenzende 11,50 Uhr feine Fahrt fort. Die zuständigen Stellen glauben, daß Strede als gefahrlos festgestellt worden war, feßte der D- Zug um nur darauf angefommen sei, von der Eisenbahndirektion eine Be es sich um ein fingiertes Attentat handele und daß es dem Manne Iohnung zu erhalten, die dem Entdecker eines Anschlages gewährt wird.

Im Bergwerk begraben.

Amsterdam  , 16. November.  ( WTB.) Wie aus Heerlen   berichtet wird, ereignete fich dort auf einer Kohlenze che am Sonnabend nachmittag ein schwerer Unglücksfall. Beim Abftüßen eines Ganges  drei Arbeiter unter den Trümmern begraben wurden. stürzte dieser in einer Länge von etwa 15 Metern zusammen, wobei Alle brei fonnten nur als Leichen geborgen werden.

Mit 120 Kilometer ins Publikum.

Newcastle  ( Auftralien), 16. November.  ( WTB.) Während eines Rennens fuhr ein Automobil mit einer Geschwindigkeit von 70 Meilen( etwa 120 Kilometer) in der Stunde in die Zu­schauermenge hinein. Eine Berson wurde getötet, 25 verletzt, davon 9 schwer.

Autounfall von Krupp   v. Bohlen Halbach.

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Effen, 16. November.  ( WTB.) Das Auto des Herrn Krupp Don Bohlen halbach ist gestern zwischen Ahaus   und Epe  in Westfalen   verunglückt. Der Wagen tam auf der halbgefrorenen Straße ins Schleudern, riß einen Baum um und stürzte die Bö­schung hinab. Der Chauffeur verunglückte hierbei tödlich. Herr und Frau von Bohlen tamen unter das Auto zu liegen. Frau von Bohlen erlitt anscheinend einen fid) zurzeit in einem Krankenhaus. Die Verlegungen des Herrn Schlüsselbeinbruch und Rippenquetschungen. Sie befindet Strupp von Bohlen- Halbach sind unerheblicher Art.

Fabritbrand in Prag  . Nach einer Meldung aus Prag   brach in dem Magazin der Modelliermerfstätten der Böhmisch­Mährischen Kolben 2. G. in Bysotsch an ein Brand aus, der fich in turzer Zeit über den ganzen Fabritkomplex ver­breitete. Den Feuerwehren von Prag   und anderen Ortschaften sowie den Wehren ber angrenzenden Fabriten gelang es, das Feuer auf das vom Brande erfaßte Gebäude zu beschränken, das voll. ständig nieberbrannte. In ben Modellierwertstätten be­fanden sich wertvolle Objette ausländischer Maschinen. Der Schaden, gefchäßt der durch Versicherung gedeckt ist, wird auf zirfa 1 Million Kronen

Deutsche Hilfe bei der Hebung des englischen Unterfeebootes M I. Bei der bekannten Firma für Schiffsspezialapparate Neufeldt u. Kuhnte in Riel ist von der englischen Marineleitung das Ersuchen um Hilfeleistung bei der Bergung des in der Nähe von Plymouth   gesuntenen englischen 11nterfeebobtes M I einge­gangen. Die Firma hat bereits eine Expedition mit 2 Tieffeetauch­apparaten entsandt. Diese Apparate haben schon bei Erprobungen bis zu 160 Meter Tiefe einwandfrei gearbeitet.