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flandrischen Küste mar nationale Notwendigkeit, Forderung| 3st das Meuterei oder nicht? Und ist der einfache| dem die Volkspartei zu 30 Prozent beteiligt ist, eine Partei, bes annegionslosen Friedens Landesverrat; Offiziere, die sich Matrose Köbis, der angeblich eine wirre Friedensrede die in der Regierung Luther start vertreten ist, tobt dagegen, mit Kriegszielen befassen, erfüllen nationale Pflicht, Matrosen, vor anderen blauen Jungens hält, schuldiger gewefen als daß Geßler die Canaris   und Trotha desavouiert hat: Herr Geßler scheint sich danach die in den Organen der Linken die sich mit Friedenszielen beschäftigen, sind Meuterer. Den jene Admiräle, die aus einem mittelalterlichen Ehrgefühl her­einen das ER. I, den anderen der Sandhausen  . aus nicht nur Zehntausende von ahnungslosen Matrosen nug- vertretene Auffassung zu eigen gemacht zu haben, daß es nicht Sache Ueberhaupt war es bei einer anderen Stelle seiner Rede los in den ficheren Tod hineinjagen wollten, sondern die ge- der republikanischen Marine sei, zu den gegen die alte Reichsmarine recht interessant, wie Admiral v. Trotha die unterschied samten Friedensbemühungen der Reichsregierung über den gerichteten Angriffen Stellung zu nehmen. Sie dürfte sich mit der liche Behandlung des Offiziers und des ge- Haufen zu werfen drohten? Daß Köbis vor acht Jahren er früheren Kaiserlichen Marine nicht identifizieren, da dies eine gänz wöhnlichen Mannes gerade in den menschlichsten An- schossen wurde und Trotha jezt als Auskunftsperson vor dem lich falsch verstandene Solidarität wäre. Eine solche Stellungnahme gelegenheiten ebenso ungewollt wie offen zugab: in der Ur Ausschuß redet, ist wieder ein klassisches Beispiel für die unter- des Reichswehrministers müßte auf den Geist der Reichsmarine ge­radezu verwüstend wirken. Sollten wirklich die Großtaten unserer Taubsfrage hätten sich Mißstände herausgebildet, so daß, schiedliche Behandlung von Offizier und Mann. wenn ein Matrose um Urlaub wegen eines Todesfalles in Die Herren v. Trotha und Genossen haben jedoch nur die alten Marine in der Erinnerung der jezigen Marineoffiziere, die der Familie ersuchte, er den Urlaub nur auf Grund einer a m t Wahl zwischen dem Eingeständnisihrer Rebellion doch sämtlich aus ihr hervorgegangen sind, ausgelöscht sein, soll das lichen Bescheinigung des Todesfalles erhielt. und der Preisgabe der Dolch stoßlegende. Sie Band zerriffen werden, das unser gegenwärtiges Marineoffizier Wir fragen den Admiral v. Trotha: Wurde auch von ziehen das Eingeständnis vor, weil das ganze Kartenhaus der forps mit der alten Reichsmarine verbindet?" Offizieren, die um Urlaub wegen eines Dolchstoßlegende mit der Behauptung steht und fällt, daß der Todesfalles oder dergleichen ersuchten, geplante Flottenvorstoß ganz bestimmt sozusagen in der ebenfalls eine amtliche Bescheinigung verlegten Minute des Weltkrieges die Entscheidung zu= langt? Auch hier würde v. Trotha, wenn er feine wirt- gunsten Deutschlands   her be igeführt hätte. Das liche Meinung zu äußern wagte, schnarrend antworten: hat der Zeuge v. Trotha unter Eid(!!!) mit einer geradezu Kaiserliche Offiziere lügen nie. entwaffnenden Selbstsicherheit proflamiert: Noch nie war ein Flottenvorstoß so gründlich durchdacht und vorbereitet worden wie damals, noch nie war die deutsche   Flotte so stark gewesen, noch nie war der Sieg so sicher. Mit dieser Schlacht hätte man Englands Weltmacht auf Jahrzehnte hinaus ge= brochen.

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Bei Offizieren nennt man es eben anders. Diejenigen im Ausschuß, die trotz ihres Bedürfnisses zum Gähnen den größten Teil der Trothaischen Rede durchhielten und im Saal verblieben, wurden für ihr Ausharren am Schlusse reichlich belohnt. Sie erlebten nämlich ein geistige Selbstentlarvung der faiserlichen Marine, wie sie schlimmer auch von den stärksten Steptikern gar nicht geahnt werden konnte. Der Zeuge v. Trotha tam nämlich auf die von Dittmann so trefflich geschilderte Meuterei der Admiräle zu sprechen und legte dabei ein Betenntnis zur Dolch stoßfabel ab, wie es naiver, findischer, ver­rückter bisher wohl faum ausgesprochen wurde. In glattem Gegensatz zu den Erklärungen, die er ganz freiwillig im No­vember 1918 der Vorwärts"-Redaktion gab, sezte er aus­einander, daß tatsächlich ein gigantischerlegter Bors stoß der gesamten deutschen   Flotte gegen den Kanal und die englische   Küste von der Marineleitung geplant war. Darüber, ob dieser Borstoß mehr der Entlastung des rechten Flügels des deutschen Heeres in Flandern   oder dem Herausloden der englischen Hochseeflotte galt, verwickelte er sich in greifbare Widersprüche. Aber weniger darauf fommt es an, als auf die Frage: War die Reichsregierung des Prinzen Mar über diese wahnwißige Absicht, mitten in den drei Wochen zuvor auf flehentliches Drängen Ludendorffs eingeleiteten Waffen stillstandsverhandlungen eine entscheidende Marineschlacht zu provozieren, unterrichtet? Trotha fagt weder ja noch nein, sondern er beruft sich darauf, baß sein Stabschef v. Leve how dem Prinzen Mag nach dem Befehl zur Einstellung des U- Boot- Krieges geäußert hätte, daß die Hochfeeflotte nunmehr ihre operative Freiheit wieder erlangen" würde. Also mit dieser dunklen Rebensart wollten die Herren Scheer, Trotha und Levegom auf eigene Fauft hinter dem Rüden der Reichs regierung die größte Seeschlacht der Weltgeschichte provozieren, ungeachtet der Tatsache, daß die Oberste Heeres leitung die Zivilregierung gedrängt hatte, möglichst schnell und um jeden Preis einen Waffenstillstand herbeizuführen. In einigen scharf pointierten Sätzen stellte der greife Sachver­ständige Professor Hans Delbrüd fest, daß die Aus­führungen v. Trothas um den Kern der Sache herumgingen: ber Befehl zur Einstellung des rücksichtslosen U- Boot- Krieges erging am 20. Oktober, der Bortrag von Levezom beim Brinzen Mar mit der dunklen, hinterliftigen Redensart fand am nächsten Tage statt, aber am 26. Oftober erfolgte auf Befehl des Kaisers die Unterstellung der gesamten Heeres und Marineleitung unter ben Befehl der Zivilregierung. Und troßdem planten für den 29. Oftober und ie folgenden Tage, nach dem Eingeständnis von Trothas, die Marineleute ohne Wissen und gegen den Willen der Zivilregierung ihre" große Seeschlacht.

Neue Totentänze.

Die Dritte Tanzmatinee der Boltsbühne, die m Theater am Bülowplag vor vollem Hause unter ſehr starkem Beifall stattfand, brachte im ersten Teile ihres Programms bier Bilder Totentänze" von Mag Terpis, dem Ballett­meister unserer Staatsoper. Große, schlichte, stimmungsmächtige Szenenbilder. Links und rechts in starten Linien herabwallende Borhänge, als Hintergrund eine leuchtende Fläche, die sich mit jedem Bild mehr verengte und schließlich nur einen schmalen Spalt bildete. Der Tod, leicht parodistisch gezeichnet als tanzmeisterlicher spinnen­beiniger Ravalier, entführt aus dem am hellblauen Maientage fröh­ich schwingenden Gruppenreigen das Mädchen von der Seite des Jünglings. Der Bug spielender, hüpfender Kinder in sonngolbig lachender Welt wird von der Erscheinung des Herenmeisters mit bem grünen Zuckerhut auf dem Kopf teils geängstigt, teils un­miderstehlich lodend angezogen, bis eines aus ihrer Mitte, von [ einer Hand leise berührt, zum ewigen Schlummer die Glieder faltet. Lodernde, wogende, feurige Rhythmen einer fampfbegeisterten Jünglingsschar wandeln sich in starres Marschtempo, sobald der Schwarze Befehlshaber auf den Schauplah tritt und einen der Helden in die weinrot leuchtende Todesnacht geleitet. Grau, falt, trostlos ist der Tag der Alten, denen der Tod in überirdischem Licht als Erlöser erscheint, wenn er die Greifin barmherzig mit seinem Mantel umhüllt. Sehnsüchtig streden die Zurückbleibenden die Hände nach ihm aus.

Diese vier Totentänze, nicht im üblichen gotischen Stil, sondern frei und selbständig gestaltet, als Kompofitionen von flarem, gedrungenem Bau, bringen choreographisch die wechselnden Stimmungsgehalte der einzelnen Szenen fein und doch sehr wirksam zum Ausdrud. Am schönsten vielleicht im dritten Tanz Der Tod und der Held". Terpis gab den Tod in viererlei Gestalt, scharf und eindrucksvoll charakterisierend. Daisy Spies   als Mädchen, Rudi Kölling als Jüngling, Walter Junk als Held, Melli Fürstenberg als Greifin und eine fleine Ungenannte, rührend als sterbendes Kind, vermieden die gefährliche Klippe, zu sehr ins Bantomistische zu verfallen. Uebersetzten Handlung und Empfindung stilecht in tänzerischen Formausdruck. Das Ganze szenisch- dekorativ, tompoſitorisch und in der exakten Borführung ein Meisterstüď. Der zweite Teil des Programms hielt nicht das, was der erste versprach. Der Bersuch, spezielle Ballettwirtungen mit den Aus. drucksmitteln des neuen Stils zu erzielen, ist ein gewagtes Unter nehmen. Es glückt zuweilen der Balucca, häufiger der Georgi. Hier mißglückte es. Der Tänzer mirtte feminin, die Tänzerin rein dekorativ, spielerisch, flach. Sowohl in den beiden Bas- de- Deur, bie Terpis mit Stefa Kraljewa tanzte der Bolonaise und der als Komposition trog einiger Dehnungen und toten Stellen ftimmungsreichen und dramatisch starten Begegnung", vor allem aber in dem recht faden Allegro" der Kraljewa. Die flotten Rhythmen des ultig- parodistisch mit Schmiß und Temperament vor getragenen Radetzky- Marsches( Terpis und Ensemble) taten dann als Kehraus her Matinee ihre unverwüftliche Wirkung. Sie mußten unter dem Jubel des Publikums nicht weniger als dreimal wiederholen werden. John Schifomsti.

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Bulgarien  , Desterreich abgefallen, die bayerische   Grenze offen, Waffenstillstandsbitte der DHL., um Blutvergießen zu vermeiden", aber noch war ,, der Sieg zum Greifen nahe". Diesen Intelligenzen war Deutschlands   Schicksal im Kriege anvertraut!

Wutgekreisch.

Wie sie lügen und schimpfen.

Für dies Organ ist also Herr Geßler der direkte Rechts. nachfolger von Herrn Capelle!

Die Verbrechen des faiserlichen Regimes stehen auf. Rein Leugnen, fein Ueberschlagen in Schamlosigkeit und Lüge kann sie vertuschen!

Die preußische Auslandsanleihe.

Verhandlungen im Hauptausschuß.

Der Hauptausschuß des Preußischen Landtages   beschäftigte sich am Montag mit der Vorlage über die Bereitstellung von Geldmitteln für die Ausgestaltung des staatlichen Besizes an Bergwerfen, Häfen und Elektrizitätswerfen sowie zur Förterung der Landeskultur. Mit der Beratung verbunden wurden Anträge des Zentrums und der Deutschnatio­nalen über Neuverteilung der vom Reich zur Verfügung gestellten Mittel für die Entschädigung des verloren gegangenen preußischen Staatseigentums. Zu dem erstgenannten Zwed soll eine Aus­landsanleihe im Betrage von 150 Millionen Mark aufgenom­men werden. 70 Millionen sind bereits in den letzten Jahren für staatliche Zwecke ausgegeben worden.

Das Aftenmaterial, das Genosse Dittmann vorgetragen Finanzminister Dr. Höpter Aschoff begründete eingehend hat, zeigt klar folgende Tatbestände: Versuch der Marine­den Standpunkt der Staatsregierung und verteidigte die Vorweg leitung, ihre Stellung zu parteipolitischen Zwecken zu mißnahme der Ausgaben. Es sei notwendig, den Etat mit den Aus­gaben für werben de Zwecke zu entlasten. Anleihen sollten nur brauchen; zwei schändliche Morde unter Mißbrauch der Justiz und Bergewaltigung des Rechts; eine schamlose Spikel- für werbende Zwecke ausgegeben werden. Der Augenblick zur Auf­wirtschaft; eigenmächtiger Kriegsplan der Admirale nach Einnahme von Anleihen im Ausland sei gegenwärtig sehr günstig. Man leitung der Waffenstillstandsverhandlungen ohne Wissen der hoffe, hinsichtlich des 3in sendienstes besser abzuschließen als ihnen vorgefegten Regierung; Geständnis nach vergeblichen Bayern  . Versuchen, sich herauszuschwindeln.

Ueber diese Brandmarkung des kaiserlichen Systems tobt die Rechtspresse vor Wut. Zu feige und zu unehrlich, zu den Schandfaten des alten Systems zu stehen und ihren Lefern die Tatsachen mitzuteilen, schleudert sie Gemeinheiten gegen Dittmann. Boran der Lokalanzeiger": " Bunächst aber muß einmal im Ausschuß reiner Tisch mit Herrn Diffmann gemacht werden. Wenn dies nicht gelingen sollte, tann Wenn dies nicht gelingen sollte, kann er, wie schon einmal gefagt, feine Stube ruhig zumachen und alles weitere wehrlos den demokratisch, sozialistisch, fommunistischen Hezern und Berleumdern über­lassen. Immer deutlicher tritt zutage, daß es diesen Leuten nicht so fehr um den Einzelfall zu tun ist, der jetzt im Untersuchungsaus schuß zur Debatte steht, sondern um einen abermaligen General angriff gegen die frühere Kaiserliche Armee und die frühere Kaiser liche Marine als die hauptsächlichsten Grundlagen der Macht und Größe, deren Deutschland   sich vor seiner Zerschmetterung durch Niederlage und Revolution zu erfreuen hatte."

Dann die Kreuzzeitung  ":

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Er mißbrauchte fein Reichstagsmandat, feine 3ugehörigkeit zum Marine- Untersuchungsausschus, umunjere Sefer wiffen es sein ganzes Pamphlet im Reichstage zu verlesen. Weber sechs Stunden dauerte die Berlesung in zwei Sigungen." Die Leser der Kreuzzeitung  " wissen nichts von dem Aftenmaterial, fie dürfen auch nicht wissen, daß Dittmanns Referat im Auftrag des Untersuchungsaus schusses gehalten wurde.

Die Tägliche Rundschau" aber, ein Blatt, an

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Ueber Heinrich 3ille sprach im Rahmen der Boltsbühnen vorträge Dr. Adolf Heilborn   in der Kunstgewerbeschule  . Aus der richtigen Erkenntnis heraus, daß dieser Künstler nur volliq zu verstehen ist, wenn man sein Leben fennt, gab Heilborn zuerst einen furzen biographischen Abriß. Er schilderte die leidvolle Jugend Zilles, dessen Vater jahrelang im Schuldgefängnis saß, und der zuerst in Dresden  , später in Berlin   in emfiger Arbeit mit der Mutter und der kleineren Schwester sich mühen mußte, um nur not­dürftig das Leben fristen zu können. In Berlin   war ein Keller im Often ihre Wohnung, in die später auch der Vater heimkehrte. Silles künstlerische Ausbildung" mochte hier begonnen haben; hier lernte er sehen. Seine Typen fand er in dieser Gegend, und sein Ver­ftändnis für sie am eigenen Erleben. Als Halberwachsener tonnte er dann soviel erwerben durch Zettelausteilen vor dem Wallner­Theater- daß er für einen Taler monatlich den Unterricht besuchen tonnte, den Spamer in den Dachräumen der alten Afademie in den Abendstunden erteilte. Billes ganzes Leben blieb Arbeit. Auf Ver­anlaffung der jungen Berliner   Sezeffion stellte er zwar 1901 eine Reihe von Zeichnungen aus, aber erst 1907 wagte er es, feinen Roften als Maschinenmeister bei der Neuen Photographischen Gesellschaft niederzulegen und als freier Künstler zu leben. lind als 1924 der Sechsundsechzigjährige, der sich run längst allgemeine Anerkennung errungen hatte, in die Akademie gewählt wurde, war er derfelbe beschiedene Mann wie in jenen Jahren, in denen nur die Elends gegenden der Großstadt ihn verstanden und liebten. Seinem Mill­jöh" aber ist Bille sein lebelang treu geblieben. Seine Bilder sind heute wie stets Anflagen gegen die Gesellschaftsordnung, die den fünften Stand heranzüchtet und ihn dann verdammt. Nicht die Bucht der Schilderungen der Käthe Kollwig spricht aus seinen Beich nungen, sondern ein gütiger Humor mildert meist die ärgsten Bitter feiten. Auch im fünften Stand findet Meister Zille noch Licht fupfen wenigstens; und gerade das wohl danken ihm diese Aller­ärmsten mit ihrer Liebe. Besonders nimmt Zille sich der Kinder an, die er fast auf allen seinen Bildern darstellt, so, wie er sie voll un­endlichen Mitleids und mit rührender Zärtlichkeit sieht. Im schmuzigsten und frummbeinigften Geschöpf seiner Zeichnungen spürt man diese Liebe.

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Tes.

Paul Zech  , Triumph der Jugend". Nach dem französischen  Pazifisten Henri- Mare dichtete Paul Zech   das Schauspiel " Triumph der Jugend", das am Stadttheater Leip ig durch eine in allem Wesentlichen starte, gelöste und feingegliederte Darstellung seine geradezu begeistert bejubelte Uraufführung fand. Das Werf auf feine und tiefe Konversation gestellt, deren Schönheiten, ahnend ergriffen, sich erst im Buch voll erschließen fönnen( Schauspielverlag Leipzig) ist von einer heute besonders seltenen Kultur und Feinfühligkeit, ähnlich den herrlichen Neu­vermählten" von Björnson. Es entscheidet dennoch radikal, bereits den ersten Aft mit unerhörten Spannungen erfüllend, die ewig gültige Auseinandersegung zwischen Bater und Sohn und gelangt zu mittels einer ebenso zartsinnigen wie aufhellenden Formulierungen greifbar fymbolischen, selbstverständlichen und interessanten Hand lung, die auch Konflitte des Herzens zum Träger des tragischen Sinnes zu geffalten und zu erheben weiß. Die echte Handschrift des reichen Baul Bech. Der schwungvollen, fait aber bequemlichen Philo­sophie der Lebensfreude des Baters stellt der Sohn die Forderung

Handelsminister Dr. Schreiber legte die Notwendigkeit der Elektrizitäts. Betriebsgesellschaft jei berechtigt und Ausgaben für die Bergwerksverwaltung und die Elektrizitätswirt­schaft dar. Der Ankauf der Mehrheit der Aktien der Siemens. notwendig gewesen. Man hätte zugreifen müssen, da sonst die Rheinisch- Westfälischen Elektrizitätswerfe zuvorgefemmen wären. Der Finanzminister gab hierauf Auskunft über den Stand der Reichsentschädigung. Man habe in den letzten Jahren 65 Millio nen bekommen und 60 Millionen ausgegeben. Man habe aber, als man die 65 Millionen erhielt, sich verpflichten müffen, für die drei nächsten Jahre nichts zu fordern. Nach drei Jahren würde man weitere Forderungen erheben. Insgesamt habe man 3 Milliarden Mark für verlorenes Staatseigentum zu verlangen.

An die Darlegungen der Minister schloß sich eine längere De batte unter Beteiligung der Bertreter sämtlicher Parteien. Nach dem Berlauf der Debatte fann man annehmen, daß die Regierungs­vorlage eine Mehrheit finden wird. Der Ausschuß vertagte fich auf Donnerstag abend.

Ein deutsches Schwurgericht in Kairo  . Am 2. Februar wird vor einem besonderen deutschen   Schwurgericht in Kairo   ein Prozeßt gegen zwei deutsche   Seeleute, die der Ermordung eines reiden, Syriers beschuldigt sind, stattfinden. Deutschlands   Kapitulations rechte sind zwar durch den Friedensvertrag aufgehoben, aber nach langen Verhandlungen wiederhergestellt worden. Die deutsche Regierung hat drei Richter entfandt und die Geschworenen werden aus Deutschen   der Kolonie in Stairo ausgewählt. Es ist das erste Mal, daß ein deutsches Schwurgericht in Aegypten   abgehalten wird.

3m Bund der Auslandsdeutschen haben der volfsparteiliche Ab. geordnete Gouverneur 3. D. Schnee und der demokratische Abgeord nete Dr. Heuß die Posten des ersten und ersten stellvertretenden Vor­fizenden übernommen.

des Schmerzes in persönlichem und sozialem heißen Berantwortungs­gefühl entgegen. Die fittliche Höhe der beiderseitigen Kampfes methode und die dabei herausleuchtende dichterische Schönheit sichert K. V. den Triumph der Jugend.

Kunsterziehungsabende. Zur Pflege schöpferischer Gestaltung und fünstlerischer Kultur finden im 3entralinstitut für Er. ziehung und Unterricht in den Monaten Januar, Februar und März vier größere Veranstaltungen statt, von denen die erste am 30. und 31. Januar Jugend und Bühne", die zweite am 16. Februar Künstlerische Körperschulung"( Loheland Vorführungen  ), die dritte am 3., 4. und 5. März Bildende Kunst  "( drei Lichtbildvorträge von Dr. G. F. Hartlaub), die vierte am 27. März Jugend und Musit"( Prof. Friz Jöde und Jugendmufitgruppen) behandelt. Das Programm der ersten Veran ſtaltung Jugend und Bühne" besteht aus zwei getrennten Teilen, Am Sonnabend, den 30. Januar, abends 7 Uhr, spricht Dr. Lebede über Jugend und dramatisches Spiel"; daran schließen sich unter Leitung von Lehrer Karl Hahn   Dramatische Improvisationen und geformte Spiele der Jugendbühne Berlin- Niederschönhausen, und zwar freies Gestalten eines erlebten Borgangs, Umformung eines Märchens zu dramatischem Spiel und die geformte Darstellung des " Dornröschen" von Julius Blasche. Der Sonntagvormittag( 31. Ja­nuar) bringt dann im Großen Saal des Lehrervereinshauses als gemeinschaftliche Veranstaltung des Zentralinstituts und des Berliner  Lehrervereins eine Vorführung der Geest länder Tanz­treise aus Hamburg  "( Leitung Anna Helms und Julius Blasche), die" Bunte Tänze" und ein Weihetanzspiel von Anna Helms Das Marienkind" umfaßt. Eintrittkarten zu billigen Preisen für die Gesamtveranstaltung und Einzelteile in beschränkter Zahl in der Geschäftsstelle des Zentralinstituts für Erziehung und Unterricht, Berlin   35, Potsdamer Straße 120( Fernsprecher: Kurfürst 9918/19).

Prof. Richard Graul  , der Direktor der städtischen Museen in Leipzig  , hat den Auftrag erhalten, die deutsche   Abteilung auf der diesjährigen inter nationalen Stunftausstellung in Venedig   zu leiten.

fedwig- Wangel- Tournee durch Deutschland  . Hedwig Wangel   hat bie Ronzession erhalten, mit einem Ensemble von zehn Darstellern dramatische Werte einsten Charakters zum Swede der Finanzierung ihres sozialen Hilfswerts Hedwig Wangel  - Hilfe für weibliche Strafentlassene E. B." in einer Reihe deutscher Städte aufzuführen. Die Konzession gilt für etwa 30 Großstädte und größere und leinere Drte in den verschiedensten Gegenden des Reichs.

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Der Nachlaß Richard Dehme's. Der Hamburgische Senat bat den literarischen Nachlaß von Richard Dehmel   erworben. Der Nachlah besteht aus den eigenhändigen Entwürfen, Niederschriften und Manuskripten der Werte des Dichters fotie von den davon hergestellten Drudausgaben in verschiedenen Ueberlegungen und Berarbeitungen. Er umfaßt ferner den Briefwechsel des Dichters, der ihn im Vertebr mit fast sämtlichen feiner schöpferischen tätigen Zeitgenoffen zeigt. Der Nachlas soll vorläufig im Be fiz und in Berwahrung von Frau Ida Debmel verbleiben, die zurzeit an einer Herausgabe der Werte Dehmels arbeitet.

Der neue Böllerbundpalast. Ein Architektenausschuß des Böllerbundes bat in einer achttägigen Sigung die Bestimmungen über den Wettbewerb für die Ausarbeitung der Bläne des neuen Balastes des Bölterbundes auf gestellt. An dem Wettbewerb fönnen sich Architekten aus allen Mitglieds ftaaten des Böllerbundes beteiligen. Für den Neubau steht eine Sumine von 8 Millionen Goldfrant zur Verfügung.