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Diefe Stellungnahme offenbart bas Bestreben ber Die 3entrale der Kommunistischen Partei erteltte übrigens| vorffellen. Da der Prästben! Jedoch nicht anwesend war, führte der Reichsbahn, sich außerhalb der sozialen Gejezt dem Abg. Rorsch wegen dieses Vorfalles wegen unbe Bizepräsident Dr. Friedensburg die Unterredung. Es handelt feggebung zu stellen. Die Schlichtungsordnung er gründeter Bersäumnis der parlamentarischen sich größtenteils um die Besprechung der Untersuchungen in tech tertnt fie nur an, soweit sie sich in ihrer Auswirkung nicht gegen Arbeiten eine scharfe Rüge". Das beweist nicht nur, daß nischen Einzelheiten. Bor allen Dingen foll festgestellt werden, mie fie felbft richtet. Im März 1925, als die Zwangseinigung in der Kommunistischen Partei nur diejenigen bestraft die ungarischen Fälscher sich der Mithilfe des in Berlin   verhafteten mit den Arbeitern erfolgte, hat sie den für verbindlich erklärten werden, die gerade, wie augenblicklich Korsch, in Mostau in Schulze zu verschaffen suchten. Da die ganze Angelegenheit be Schiedsspruch noch angenommen. Ihr dabei zum Ausdrud Ungnade gefallen find, sondern auch, daß in der Tat eine reits aber der Staatsanwaltschaft übergeben ist, wird es von dem gebrachter Protest fonnte freilich nur als ein Rückzugs- schwere Versäumnis der drei kommunistischen   Mitglieder Untersuchungsrichter abhängen, ob die französischen   Herren bei dem gefecht gewertet werden. des Rechtsausschusses vorliegt; ein Bersäumnis, das die tommu Berhör zugelassen werden. niftische Bresse, wenn es in der sozialdemokratischen Fraktion fest. zustellen gewesen wäre, wochenlang zu einer Hekkampagne aus. genugt hätte. Bir haben lediglich die Tatsachen festgestellt. Das Urteil werden sich die Arbeiter seiber bilden.

Die Geduld der Eisenbahnarbeiter wird wahrhaftig auf eine harte Probe gestellt. Sie können auf ihre Pfennig zulage monatelang, ja vielleicht jahrelang warten. Auch wenn das Sondergericht in Leipzig   aus Gründen der Un­zuständigkeit eine Entscheidung ablehnt, so läßt die Reichsbahn cs anscheinend auf den Ausgang der Lohnflage an kommen, die von den Gewerkschaften beim Landgericht Berlin  eingereicht ist und die möglicherweise alle Instanzen bis zum Reichsgericht durchlaufen wird. Der Reichsbahn verschlägt es nicht, daß der Streitfall sich mit der Länge der Zeit immer mehr kompliziert, daß die Gewerkschaften Tausende von Mark vorstrecken müffen, um zu einer, von feiner anderen Stelle be­strittenen Rechtserfüllung zu gelangen, die eine flügere und beffer beratene Betriebsleitung nicht versagen würde. Die Deutsche   Reichsbahngesellschaft läßt in allen ihren Handlungen einen Geist der Unvernunft und der Autofratie erkennen. Der Wind, den sie fät, fann leicht einen Sturm entfachen, start genug, um eine Bewegung zu schüren, die Unheil bringt. Es ist wahrlich an der Zeit, um= tehr zu halten, ehe unübersehbarer Schaden angerichtet

wird!

Kommunistische Versager. Fernbleiben von der Entscheidung- Ansreden hinterher! Die Rommunist en empfinden ihr Bersagen in der Sigung des Rechtsausschusses des Reichstages offenbar selbst als blamabel; fie fuchen aber die Sache möglichst zu ver­tuschen und, wie das bei ihnen selbstverständlich ist, die Schuld auf die Mitglieder der sozialdemokratischen Fraftion abzuwälzen. Erst in einer Beilage findet die Rote Fahne" den nötigen Platz zur Behandlung der fraglichen Borgänge. Sie behauptet, unser Redner habe, als der Enteignungsantrag zu begründen war, die momentane Abwesenheit des Abg. Schwarz benutzt, um die Begründung des Antrages furz abzubrechen, die bürgerlichen Parteien hätten ver­

ständnisvoll auf das Wort verzichtet, und rasch sei die Abstimmung herbeigeführt worden.

Also ein Komplott gegen die Kommunisten? In Wahrheit sind alle diese Behauptungen völlig aus der Luft gegriffen. Nachdem in der General debatte der sozialdemokratisch- kommunistische Antrag von den Rednern der beiden antragstellenden Barteien in vielen langen Reben begründet worden war, lag für unsere Ver­treter fein Grund vor, nochmals ausführlich zu sprechen, um so weniger, als Genosse Rosenfeld noch in der gestrigen Sigung als letzter Redner eingehend in der Generaldebatte gesprochen hatte. Es ist also nicht richtig, daß unser Redner die Begründung furz ab­gebrochen hätte. Ebensowenig ist die Behauptung wahr, daß die bürgerlichen Barteien auf das Wort verzichtet hätten. Es hatte sich überhaupt nur ein Redner gemeldet, der Demokrat v. Richthofen, und dieser hat fogar gesprochen. Bon einer Benugung der mo. mentanen Abwesenheit" des Abgeordneten Schwarz durch den Aus. schuß fann also keine Rede sein. Schwarz mar außerdem an diesem Tage zum ersten Male im Rechtsausschuß erschienen und hätte da­her selbst beim besten Willen nichts Erhebliches zu sagen gewußt. Es bleibt schon dabei: In dem Augenblid, als es galt, für Ben Antrag auf entschädigungslose Enteignung der Fürsten   einzu­treten, war überhaupt fein Kommunist anmesenb, und die Bertretung dieser Forderung fiel allein ben Sozial. demokraten zu. In dem Augenblick ferner, als es darauf an. tam, für diesen Antrag zu stimmen, war ebenfalls tein Rom  munist anwesend, und der Antrag erhielt daher nur die Stimmen der sozialdemokratischen Fraktion!

Boris Godunow  .

( Staatsoper.)

Seit Bozzet", dem fünften Vorstoß in die moderne Mufif­dramatif, war die Staatsoper still. Nun kommt sie mit einer präch tigen Erstaufführung des Boris" von Mufforgity heraus, und ist des Dantes aller berer sicher, die sich vor diesem Wert ruffi­fcher Naturaliftit tief verbeugen. Eine Szenenfolge aus Buschtins gleichnamigem Drama, ein Gemisch aus nationalem Gepränge, Schicksalsszenen, lyrischen und idyllischen Nummern, visionärer Schau, Kirchentönen, Bolkslied. Sicher fein Drama in deutschem Sinne, teine Binchologie und fein großer Aufbau im ganzen. Nicht gar vieles geschieht, und eigentlich bestehen all diese Szenen nur aus einem zentralen Monolog, Duett, Tanz oder Volksgesang, aus einem Rahmen, der nicht völlig mit Inhalt durchfezt ist. Politit und Liebe, Berbrechen und Reue, Kirche und Knechtung, Bomp und Einfalt ergänzen fich, treffen sich, befehden sich. Kontrafte genug, um eine Oper nach ruffischem Geschmad, ein Mosait an Bildern zu schaffen. Die Musit Mussorgskys, in der leuchtenden Instrumentation Rimsky Korsakoffs( o welche uneigennützige Freundestat!) feffelt von Anfang cn, fie macht auch Banales im Text vergessen. Einerlei, ob er schöpferisch wird im Gebet eines Boltes, im Kinderlied, ob er eine fruchtbringende Aera der nervösen Atzente schafft, ob er sich im Bathos aussingt oder in einer Wahnsinnsepisode austobt der Schöpfer waltet seines Amtes, so vielseitig, wie der Rausch einer Welthiftorie es ihm eingab. Ob das alles geschichtlich stimmt- mer fragt danach! Jebe Szene hat ihren Sonderreis, und die Atmo­sphäre der Klosterzelle ist anders in Akkorde gehüllt wie der Krönungsaft und die Phantasieorgie des Blutzaren. Alte Oper   und neue Oper, 1820 und 1920, treffen sich in diesem Zentrum von 1870, das Mussorgsky hieß und ausgepfiffen wurde. Wir pfelfen nicht mehr, nachdem wir am Stelzenbrama Meyerbeers, am pathetischen Hochflug Wagners, am hypermodernen Expreffionismus gelernt haben, allen gerecht, allen ungerecht werden zu dürfen. Hier ift die feltfame Mischung, Borahnung zugleich und Rüdendeckung. Ein Musikdramolet für die Feinnervigen wie für alle, die ein Schauspiel in der Oper lieben. Zwischen Alltag und Festtag, Erde und Hymnus schwankend ein menschliches Bekenntnis des Vaterlandfreundes. In der Mitte, leidend und erlebend, steht das Bolt. Das war vorher nicht in der Oper. Und über ihm schwebt mit der Knute, bie straft, ein Berhängnis, das richtet. Bluttat will Opfer. Und fie nimmt Rache an dem Berbrecher Boris. Erlösende, freimachende Apotheose der Weltgerechtigkeit.

Die großen Volksszenen hat Hörth mit feiner, biegsamer, reicher Einfühlung in Massenpsyche gestaltet, gegliedert, bewegt. In der Symmetrie eines von Birchan üppig entworfenen Bildes vom Mostauer Kreml   wird diese Boltsbewegung wirklich lebendig. Auch der Schloßgarten von Sanbomir und die Klosterzelle zeigen die Bhantafte eines malerischen Stopfes. Stille und Lautheit scheinen von der Partitur auf Licht und Farben abzugleiten, auf Glanz und Wirkung der Kostüme. Musterhaft der Chor. Schoungvoll ein Orchester, dem Széll präzis vorsteht. Das Großdämonische der mensch lichen Streetur hat von den Solisten nur Frau Arndt- Ober. Das Wert tönnte nach ihr, nach ihrer in allen Phasen weiblicher Eitelkeit, Schönheit, Sinnlichkeit und Leidenschaft schillernden Schau

Preußens Innenpolitik.

Weitere Ausführungen Severings im Hauptausschuß.

Der preußische Innenminister, Genoffe Severing, beant wortete in der gestrigen Sigung des Hauptausschusses des Land­tages Fragen einzelner Redner. Er führte u. a. aus, daß die Be­völkerung und die Wirtschaftsstände in Schaumburg- Lippe  und Lippe   Detmold   an sich für den Anschluß an Breußen seien. Es feien aber in legter Zeit Berzögerungen in der Anschlußfrage entstanden. Preußen habe daher die Absicht, den beteiligten Ländern zu erklären, daß es, sofern nicht die Aussicht bestehe, daß noch in diesem Jahre der Anschluß durchgeführt werde, am 1. April die weiteren Verhandlungen ab= brechen würde. In letzter Zeit habe sich die welfische Agitation der Sache bemächtigt; fie behaupte, Preußen wolle auch Lippe schlucken". Er lege Wert darauf, zu erklären, daß die Anregungen wegen des Zusammenschlusses von der lippischen Regierung aus­gegangen feien. Der Minister tommt darauf auf die politische Einstellung der Kreisblätter zu sprechen und ist der Meinung, daß durch seine Einwirtungen eine Befferung eingetreten sei. Einem Blatt, das bewußt die Regierung verunglimpfe, fönnten fo führte er meiter aus, sich über die Anweisungen des Ministers feine staatlichen Aufträge gegeben werden. Wenn eine Behörde, hinwegjeze und demonstrativ die schwarzweißrote Flagge hiffe, so würde er diese durch die Polizei entfernen laffen. Dringend erforderlich sei eine Berschärfung der jetzigen Bestim mungen über Waffentragen und über den Handel mit Baffen. Das Ministerium habe für die Prüfung von Staatsbanken, Spartassen ufw. einen besonderen Sachverständigen eingestellt, der unerwartete Prüfungen vorzunehmen habe.

Die Uuseinandersehungen Held- Muffolini und Stresemann­Muffolini hätten die Verhandlungen über die Polizeiangelegen­heiten in Paris   nicht erleichtert. Er müsse es aber entschieden ablehnen, genaueres über den Stand der Berhandlungen mitzuteilen, um diese nicht zu stören. Was den Erlaß für Nordschleswig angehe, so handle Dänemark  gegenüber der deutschen   Minderheit genau jo entgegen. tommend wie Preußen. Die Haltung der polnischen Regierung gegenüber den Deutschen   in Ostoberschlesien sei auf das schärfste zu verurteilen.

Minister Severing erklärt schließlich, nach den ihm vorliegenden Statuten dienten gewisse ehrorganisationen nicht allein der Wehrhaftigkeit der Jugend, sondern seien ausdrücklich dafür bestimmt, den inneren Feind zu befämpfen, namentlich Sozia­liften, kommunisten und Pazififten. Deshalb sei er auch nicht dafür gewefen, daß 1922 Freiforps nach Oberschlesien   gingen. Aufschluß über diese Dinge werbe der Reichstagsausschuß für die Fememorde noch bringen.

In der Abstimmung wird der Ersparnisantrag des 3entrums, der eine Reihe von Streichungen an den Etat­pofitionen vornehmen will, angenommen. Ueber die Anträge zur Polizei soll erst beim Polizeietat abgestimmt werden. Damit war die Borberatung des Haushalts des Minifteriums des Innern bis auf den Abschnitt Bolizei beendet. uld

Französische   Kriminalbeamte in Berlin  . Wegen der Frankenfälschung.

In der Angelegenheit der ungarischen Frantenfälscher affäre trafen im Laufe der gestrigen Nacht die franzöfifchen Kommiffare Doulcet und Graviert in Berlin   ein. Heute vor mittag wollten fich die. französischen   Herren dem Polizeipräsidenten

spielkunft Marina heißen. Da ging ein Mensch in seiner Rolle auf, weil er in sich alle Einzelzüge dieser tomplizierten Rolle sammelte und wiederfand. Dworsky fang den Dimitri mit edler warmer Stimme, im Liebesgefang mit Marina sich selber zu heroischer Gefte steigernd. Luftig der did- humorige Bettelmönd) helgers, er­greifend Brauns Eremit.

Und nun Boris Godounow: Theodor Scheidl  . Jeder Zoll ein König, jede Miene Entschen, jede Bewegung Nerv. Das Leiden hat ihn gezeichnet, die Zermarterung treibt Furchen in sein Antlig. Er fingt fhön, voll, rund, glatt. Aber der große Monolog padt nicht mit Teufelsfrallen an unser Herz. Der Mann, der den Borromeo, den Don Giovanni, Gianni Schicht lebendig gestaltet, bricht nicht selber unter der Bucht eines Schicksals, eines Berbrechens zusammen. Die augenblickliche Berknirschung, Tollheit, Märtyrerschaft eigener Schwäche bleibt bewußt, wird nicht elementar. Eine große Leistung der finnlichen Beherrschtheit, nicht der Unbeherrschtheit; der Schön­gesang verdirbt gerade in den hißigsten Momenten diesen Menschen der Berberbnis. Als Schützendorf den Boris in seiner unvergeßlichen Aufführung der Bolksoper sang, riefen wir nach Bohnen. Jetzt, wo uns Scheibl ästhetisch glänzend, dramatisch, als ein ruffischer Macbeth, unvollkommen erschien, rufen wir nach Schützendorf. Und da wir nun wieder unbescheiden sein dürfen, nach Schaljapin  . Der wird wohl jenes unerklärliche Daimouive in sich tragen, das dem 3aren Scheibl so fehlte wie dem Rangoni Spilders. Je höher die Leistung eines Opernhauses, um so höher die Ansprüche eines Bublifums. Auch der Kritiker ist Bublifum. Kurt Singer  .

Das dreimal gefreuzigte Drama. Karl Aloys Schen zinger ist der Erfinder eines Dramas, das keinen Titel trägt. Anstatt bes Titels find drei symbolische Kreuze gefeßt. Wie man weiß, zeichnen die glücklichen Beute, die weder schreiben noch lefen können, die Schöpfungen ihres Geistes mit solchen Kreuzen. Es liegt also der Berbacht nahe, daß der Theaterdichter Schenzinger zu dieser besonderen, heute mehr und mehr aussterbenden Menschentlaffe gehört. Es liegt ferner der Verdacht nahe, daß dies dreifach gefreuzigte Drama schon tot war, ehe es vor das Rampenlicht gelangte. Bei genauer und liebevoller Prüfung bestätigt sich der doppelte Verdacht. Da bas dreifach gefreuzigte Drama also schon tot war ehe es lebendig wurde, behandeln wir es mit der Teilnahme jenes schönen Lateinerspruches, der da gebietet: über die Toten nichts als Gutes. Gemeldet wurde nur, daß die Erwecker der Literaturgesellschaft Junge Generation" dies Natur­phänomen, würdig der Schredenstammer eines Banoptikums, dem Trianon Theater zuführten. Mehr darf nicht verraten werden, denn man würde Autor und Stüd nur schädigen, wollte man ihnen mit irgendwelcher Kunstbetrachtung begegnen. M. H.

Singatademie: Erftes Bierteltontonzert. Alois Haba   hielt zu Eingang des Abends einen Bortrag über das Bierteltonsystem, über die Versuche und Konstruktionen von tierteltönigen Klavier­instrumenten, über die fombinatorischen Möglichkeiten des Systems und über den Stil einer noch zu schaffenden Bierteltonmufit. Für alles das ist er schon mehrfach schriftstellerisch eingetreten. Bublikum sah gespannt den fonzertlichen Darbietungen des Abends entgegen. Erwin Schulhoff   spielte Stücke von Absolventen der Biertelton- Rompofitionsflaffe des Brager Konservatoriums; eine

Das

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Behrens, Meyer& Cie. Notwendige Fragen.

Reichstagsabgeordneter Schmidt- Röpenid schreibt uns: Nach übereinstimmenden Berichten aus dem Untersuchungs ausschuß über die Fememorde in der Deutschen Tageszeitung" und an den Zeugen Meyer folgende Frage gestellt: Sind Ihnen von den Arbeitgebern außer diesen 5000 m. jemals Gelder zur Verfügung gestellt oder angeboten worden?" Darauf erwiderte Meyer in ganz bestimmter Form: Nein. Niemals!"

dem Borwärts" hat der Landtagsabgeordnete Deerberg( Dnat.)

Mit der persönlichen Form dieser Fragestellung wird von den Deutschnationalen eine Ehrenrettung des Zentralverbandes der Landarbeiter beabsichtigt. Herr Meyer fonnte ruhig antworten, daß ihm persönlich weiter fein Geld zur Verfügung gestellt wurde. Wäre aber die Frage gestellt worden, ob dem Zentral­verband oder dessen Angestellten Geid aus Arbeitgeberfreifen zur Berfügung gestellt wurde, dann hätte er sicher nicht so flar und be stimmt geantwortet.

Ich empfehle, folgende Fragen zu stellen:

1. Sind dem Zentralverband der Landarbeiter, beziehungs­meise den ehrenamtlichen oder besoldeten Angestellten dieses Berbandes direkt oder indirekt Gelder aus Arbeitgeberkreisen, deren Verbänden oder Landbünden überwiesen worden?

2. Sind diese Gelder auf dem Umwege über die evangelisch foziale Schule in Spandau   oder deren Bezirksstellen im Reiche überwiesen worden?

3. Wie sind die Namen der Vertreter des Zentralverbandes der Landarbeiter, die am 15. März 1921 in Dresden   vom Landbund beziehungsweise dessen Ausschuß für Arbeitgeberinteressen 100 000 m. zur Stärkung ihrer Organisation erhalten und sich ver­traglich zu Diensten der Arbeitgeber verpflichtet haben.

4. Ist es zutreffend, daß im Jahre 1924 ein Vertrag mit ungefähr gleichem Inhalt und gleicher Summe für die Provinz Sachsen   zwischen Arbeitgeberverband und dem Zentralverband der Landarbeiter abgeschlossen worden ist?

5. Für welchen Zweck wurden am 28. Januar 1922 an einen Sekretär des Zentralverbandes vom Borstand des Arbeitgeber. verbandes, beziehungsweise Landbundes 10 000 M. zur Verfügung gestellt?

Bu Punkt 3 und 4 empfehle ich als Zeugen zu vernehmen den deutschnationalen Reichstagsabgeordneten Hartmann, Bezirksa leiter des Zentralverbandes, ferner die deutschnationalen Reichs­tagsabgeordneten Giese und Wolf- Stettin. Die beiden letzteren find waschechte gelbe Landarbeiterführer. Sie sind es, die am 15. August 1924 in dem Organ der gelben Landarbeiter, dem Reichslandarbeiterbund", die Berträge veröffentlichten, die zwischen den Arbeitgebern und den Zentralverbändlern über finanzielle Unterstügung des Zentralverbandes abgeschlossen wurden. sind auch sicher in der Lage, die Namen ber Bertragschließenden zu nennen und auch noch mehr über die verfappten Gelben, die Sentral­verbändler, bekanntzugeben.

Sie

Aber vielleicht weiß dies noch beffer der obengenannte Sentral. verbändler Hartmann. Ganz allgemein empfehle ich noch folgende Zeugen zu vernehmen: Gutsbesiger endenburg Seeburg ( Bezirk Halle  ), Graf Reyserlingt, Freiherr D. Rigf. hofen, lettere beide in Schlesien  , und auch im Zusammenhang mit beiden legteren Herren den Reichstagsabgeordncten Hülser, auch deutschnational.

Mit der Fragestellung des Landtagsabgeordneten Deerberg wurde über den Rahmen der Aufgaben des Ausschusses hinaus gegangen. Wollen also die Deutschnationalen dazu beitragen, den Zentralverband der Landarbeiter von einem bestimmten Verdachte zu reinigen, dann ist dazu Gelegenheit geboten.

Etude von Bone, Suiten von Karel Haba   und Kubin und zwei lange, anspruchsvolle Phantasien von Alois Haba  , denen die Zuhörer zum Teil nicht zu folgen vermochten. Eine Vorliebe für Gleitwirtungen fällt bei all den Werken finnfällig heraus. Rompofitionen für ein Tasteninstrument, das aus der Natur des Spicis heraus vertikale Stauungen bevorzugen muß, werben vielleicht schwerer für das neue System als solche für Streichinstrumente, bei denen die melodischen Werte fleinerer Tonabstände in erster Linie herausspringen. Die Zuhörerschaft war interessiert, aber voll fritischer Einstellung.

S. G.

Totenmasten fterbender Häuser? Eines der wenigen Wohn­häuser, die aus der Zeit Friedrich II.   in Berlin   übriggeblieben find, noch aus der Zeit vor dem Siebenjährigen Kriege stammend. Das foll jezt abgerissen werden: das fleine Haus Taubenstr. 42, noch aus der Zeit vor dem Siebenjährigen Kriege stammend. Das Gebäude, das zwischen Neubauten eingeklemmt steht, war schon seit längerer Zeit bedroht. Nun ist die Anregung aufgetaucht, die kleine Hausfrent in Kunststein abzugießen und in den Gartenanlagen der Technischen Hochschule wieder aufzubauen. Die Kosten werden auf 6000 m. veranschlagt, werden ja aber nachher doch höher. Prof. Georg Boß wendet sich in der Kunstchronit" grundsäglich gegen Georg Boß wendet sich in der Kunstchronit" grundsäglich gegen diese Idee, die in Gips modellierte Faffade in einem anderen Mate­würde. Ein an sich gutes, aber doch bescheidenes Bauwerk derart rial zu fopieren, das eine viel fräftigere Modellierung erfordern wieder aufzubauen, würde gerade die Hochschuljugend nur zur Ueber­Schäßung einer Durchschnittsleistung friderizianischer Architektur ver leiten. Eine solche Sentimentalität ist gerade in Berlin   ganz un­angebracht, wo man jahrzehntelang rücksichtslos die schönsten alten einer anspruchsvollen Balastfassade, wie derjenigen der Hochschule, Häuser der Bauluft geopfert hat. Nicht wieder aufgerichtet neben würde das Haus, das längst der Spizhacke verfallen ist, lehrend aber gut photographiert und in einem Seichenjaale aufgehängt, seinen 3wed erfüllen.

Bollsbühne. Die Uraufführung von Paquets Schauspiel Sturmflut im Theater am Billowplak am Sonnabend, den 20. Februar, beginnt be reits um 7%, Uhr. Buspätlommende fönnen vor der großen Bause feinen Einlaß finden.

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Eine Kundgebung für deutsche   Gelfiesfullur veranstaltet im BI e nar aal des Reichstags am 22., abends 8 Uhr, das" Shuzlartell deutscher Geistesarbeiter", dem die großen Verbände der freien Berufe, ber höheren Beamten und leitenden afgestellten angeschlossen find. Der Reichsfangler Dr. Luther wird unter anderen eine Rebe halten. Eintrittstarten find zu erbalten am 22. von 10 bis 3 Uhr an der Karten ausgabe des Reichstags Portal V.

Refi Conger spricht am Sonntag, dem 21., abends 8 Uhr, im Grotrian Steinwegfaal, Bellevueftr. 14, Brotesten von Chriftian Morgenstern zit den Bertonungen von Dr. Stefan Meisel.

Die Elfe Caster- Schüler- Jeier im Kleinen Theater findet am 26, als Nachtvorstellung um 10%, Uhr statt. Borverkauf an der Tageskaffe. Corinth- Vortrag. Auf Einladung der Berliner   Segelfion spricht am 24., abends 8 Uhr, in den Räumen der Gedächtnisausstellung von Lovis Corinth  , in der Berliner   Segelfion, Sturfürstendamın 232, der Biograph des Meisters, Prof. Dr. Georg Biermann, über Robis Corinth. Der Vortrag wird von mehr als 50, zum Teil farbigen Lichtbildern begleitet sein, die u. a. zabireiche Hauptwerfe vorführen, die für die Gebächtnisausstellung ber Nationalgalerie nicht zu bekommen waren, Barten aum Bortrag in der Nationalgalerie und in der Berliner   Sezeffion