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Von dieser Befugniß Gebrauch zu machen, haben die Berufs beispielsweise die Arbeiten auf den öffentlichen Quais der Stadt Der neue französisch- schweizerische Handelsvertrag ist genossenschaften auch deshalb allen Anlaß, weil ihnen aus den Altona   mit Rücksicht auf den Wettbewerb im benachbarten von der französischen   Kammer mit 485 gegen 8 Stimmen an zahlreichen Unfällen eine bedeutende und wegen des geltenden Hamburger Hafen   von dem Berbote der öffentlich bemert- genommen worden. Die Schutzöllner haben also in den saueren Umlageverfahrens noch für längere Zeit, steigende Belastung er baren Arbeiten ausgenommen werden. wächst. Apfel gebissen, auf den allerdings etwas Bucker gestreut worden Die letzten Bemerkungen lassen leider die Befürchtung offen, ist. Die Zustimmung des Senats ist gewiß und wird schon in Auch die Auffassung, daß sich in der Land- und daß wir mit einer weiteren Verringerung der ohnedies unge- den nächsten Tagen erfolgen. Nun hat aber noch die schweizerische Forstwirthschaft nur verhältnißmäßig wenig nügenden Sonntagsruhe zu rechnen haben.­Unfälle verhüten lassen, ist durch das Ergebniß Bundesversammlung   das letzte Wort zu sprechen. Wie dies aus­der land- und forstwirthschaftlichen Unfallstatistik für das Jahr Zur Kontrolle der preußischen Irrenanstalten  . Prof. fallen wird, ist bei der Erregung, die in der Schweiz   über den 1891( Amtliche Nachrichten des R.-B.-A. 1893, Geite 233 ff.) Finkelnburg in Bonn   ist der Köln  . Zeitung" zufolge auf An- Bertrag herrscht, noch nicht abzusehen. völlig widerlegt worden. Auf Vorschlag des Reichs- ordnung des Ministers des Innern und der geistlichen 2c. An- In Belgien   haben die Ultramontanen mit ihrem Schul­Versicherungsamts hat eine Versammlung von Vertretern der gelegenheiten zur Mitwirkung bei der in großem Umfange gesetz den Bogen zu straff gespannt und er droht jetzt zu zer­Landes- Versicherungsämter und der landwirthschaftlichen Berufs- beabsichtigten außerordentlichen Revision der Privat- Frrenanstalten brechen. Dieses Schulgeset, welches das ganze Schulwefen in genossenschaften die Berathung von Unfallverhütungs- Vorschriften herangezogen worden.- die Hände der Pfaffen bringt, hat das bewerkstelligt, was die durch eine Kommission beschlossen. Das Reichs- Versiche- Ein zweiter Alerianer Prozeß wird sich nicht ver- belgischen Pfaffen am meisten fürchteten: eine Allianz des rungsamt hat für diese Berathung Normalvorschriften meiden lassen. Diesmal wird es sich aber um eine liberalen Bürgerthums und der sozialistischen   Arbeiter. Am entworfen, welche auf die bereits von einigen landwirth protestantische Anstalt und um Wärter, die aus der Schule 28. d. M. findet in Brüssel   eine gemeinsame Demonstration mit schaftlichen Berufsgenossenschaften erlaffenen Vorschriften, auf die nach umfassenden Rundfragen zu seiner Kenntniß gelangten des hyperorthodoxen Pastor v. Bodelschwingh hervor der Stärke der Sozialisten und der Schwäche der Liberalen ist statt. Bei Polizeiverordnungen, sowie endlich auf die Ergebnisse der Unfall- gegangen sind. Der" National- Zeitung" wird hierüber aus ein nachtheiliger Einfluß der letzteren nicht zu befürchten. statistit vom Jahre 1891 und die eigenen täglichen Erfahrungen Bremen   geschrieben:

vorgegangen.

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Rücksicht nehmen. Dieser Entwurf ist von der Kommission und Der indirekt durch den Mariaberger Prozeß veranlaßte Bur englischen Wahlbewegung. Die englische un späterhin mit Kommiffaren eingehend berathen, die vom preu- Streit zwischen dem Direktor Scholz von der hiesigen Irren- abhängige Arbeiterpartei hat ein Manifest erlaffen, Biſchen Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten ab- anstalt und Pastor von Bodelschwingh wegen der von Biele- wodurch die Arbeiter aufgefordert werden, nicht für die Liberalen geordnet wurden. Aus der letteren Berathung ist der den Be- felder Pflegern in hiesiger Anstalt verübten Mißhandlungen oder Konservativen zu stimmen, sondern ihre Stimmen aus­rufsgenossenschaften zur Richtschnur empfohlene Entwurf her hat eine starke Wendung zu ungunsten der Bielefelder schließlich für die Arbeiterkandidaten abzugeben. genommen. Scholz hat sich nämlich endlich entschlossen, das Ueber einen häßlichen Schacher mit Parla. Möchten die Berufsgenossenschaften so schließt das Rund- Beweismaterial für die von ihm öfter angeführten Fälle von mentssigen läßt sich das Wolff'sche Bureau aus London  schreiben in Anerkennung dessen, daß es besser ist, un- Mißhandlungen zu veröffentlichen. Das Material ist unbestreit- telegraphiren: Die Blätter der Unionisten berichten, daß die fälle zu verhüten, als Unfälle zu entschädigen, bar und beruht auf eidlichen Aussagen einiger früheren Pfleger irischen Nationalisten 4 Size, welche sie in Zukunft nicht unter­und daß eine Unfallrente niemals einer Familie in der Anstalt. Es ist also wahr, daß auch in der stützen können, den Liberalen gegen eine jährliche Entschädigung den getödteten Bater erfeßen, dem Verlegten hiesigen Anstalt für Frrentrante grobe Aus. von 200 Pfund Sterling für jeden Sitz angeboten haben. Das nie ein volles Entgelt für verstümmelte Glieder schreitungen der Pfleger gegen arme Blödsinnige Angebot sei auch angenommen worden. Dieser Handel wurde bieten tann, ein so wichtiges Recht, welches das Gefeß begangen worden sind. Ein Patient ist durch Schläge gestern in einer Versammlung durch Verlesen der betreffenden ihnen verliehen hat, nicht ungenußt laffen. Die Rücksicht auf zur Nahrungsaufnahme gezwungen worden; als er sie verweigert, Briefe enthüllt. Dillon suchte zu leugnen, fand aber kein die zu behütenden Arbeiter, auf die vor unnöthigen Lasten zu auf den Knieen liegt, die Hände bittend aufge Gehör. bewahrenden Mitglieder macht jenes Recht zur Pflicht. Nur in hoben, schlägt ihn der Pfleger mit dem noch Die englischen Unionisten- wie fich die jetzt in der der Verbindung der Unfallentschädigung mit der Unfallverhütung vollen emaillirten Eßgeschirr in den Mund, Regierung befindlichen Konservativen und Liberalen gemeinschaft­kann das Ziel erreicht werden, welches durch die Unfallversicherungs so daß das Blut aus Mund und Nase fließt; lich nennen Gesetzgebung angestrebt worden ist. ein anderer wird mit Püffen vor den Magen be: Irländer dadurch aus dem Sattel zu heben, daß sie radikale fuchen die Homerule- Liberalen in der Gunst der Es wird Herrn v. Köller nicht leicht gefallen sein, droht, damit er im Bette liegen bleibe und die Aerzte den Sozialreformen" für die irischen Pächter befürworten. Sie dieses für die patriarchalischen Zustände in unseren Land- mißhandelten Körper nicht sähen. Würgen am scheinen entschlossen, weit mehr zu bieten als ihre Konkurrenten, Halse nannten die Brüder wirthschaftsbetrieben bezeichnende Aktenstücke in seiner Büffe vor den Magen Magenbittern". Genua   fie werden aber sicherlich auch nicht mehr halten.-

Unterstügung der Landwirthe durch die badische Re gierung. Die Landwirthe des Kreises Eppingen   gründen unter fördernder Mitwirkung der Regierung die erste Badische Getreide­abfaz Genossenschaft.-

" 1 Dr. Scholz beantwortet die Frage,

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Eine türkische Pomatenbande, welche die bulgarische Grenze überschritt, gerieth mit den Grenzsoldaten in Streit. Es kam zu einem blutigen Zusammenstoß; mehrere Pomaten sollen getödtet und einige verwundet worden sein. Durch neuerdings hier eingetroffene Nachrichten wird das makedonische Komitee in der Ansicht bestärkt, daß die Großmächte im Sinne des§ 23 bes Berliner   Vertrages für Makedonien   eintreten. Wenn ich diese Meldungen bestätigen, würde die aufständische Bewegung, die ent gegen dem Willen der makedonischen Führer vorzeitig ausgebrochen und daher aussichtslos ist, sofort aufhören.

Berl. Korr." zu publiziren. Fordert es doch zur schärfften der Einzelheiten. Kritik über die mangelnde Fürsorge für die Arbeiter und wie es möglich sei, daß dergleichen Ausschreitungen vorkommen, Ernst der Lage auf Cuba zugestehen. Sie räumt nun schon Die spanische Regierung dürfte nun bald den vollen zum Verlangen eines Schutzes der landwirthschaftlichen wie folgt: Durch mangelnde Selbstbeherrschung, ferner durch ein, daß der Aufstand noch monatelang dauern dürfte. Der Arbeiter heraus.- natürliche, von Religions- und Sittengesehen nicht gebändigte Ministerpräsident Canovas erklärte, die Regierung werde im Rohheit, ferner, und dies fällt bei den Bielefeldern stark ins Oktober oder November, wenn die Beendigung des Krieges in Gewicht, durch die dort vertretene Ansicht, daß Krankheit eine Cuba absehbar sei, das Datum der allgemeinen Kammerwahlen Folge der Sünde und daß der Frre verantwort: festsetzen. lich zu machen sei. Bodelschwingh selbst ist nicht frei von Temperaments- Anwandlungen. Daß er einen in Aus dem oftenropäischen Wetterwinkel laufen die Nachs Die äußere Seilighaltung der Sonn- und Feiertage hiesiger Anstalt verpflegten geohrfeigt habe, deffen richten wieder zahlreicher ein. Aus Sofia   wird dem Bureau Nachdem die Bestimmungen der Paragraphen 105 a bis 105 f, hat er sich selbst Echolz gegenüber gerühmt. Nach diesen Herold telegraphirt: 105h und 105i der Gewerbe Ordnung über die Sonntags- Beröffentlichungen ist die Angelegenheit soweit gediehen, daß nun ruhe am 1. April d. J. vollständig in fraft getreten sind, hoffentlich der bremische Staat einschreitet und die Nothwendigkeit sollen nunmehr die in den verschiedenen Verwaltungsbezirken einsieht, die ganze Krantenanstalt in ein staatliches Institut zu bestehenden Vorschriften über die äußere Heilighaltung der Sonn- verwandeln, was sie bisher nicht gewesen ist. Scholz hat und Feiertage einer Durchsicht unterzogen werden. Dazu wird jene Mißhandlungen schon früher zur Anzeige bringen wollen; er für jede Provinz von dem Oberpräsidenten mit Zustimmung des bat es unterlassen, vermuthlich beeinflußt von der Verwaltung Provinzialraths eine an die Stelle der bisher geltenden Ve- der Anstalt. Das ist eine schwere Unterlassungssünde gewesen, stimmungen tretende neue Polizeiverordnung zu erlassen sein. Die sich bitter gerächt hat. Aber das hindert nicht, daß die An­Damit nun für den ganzen Umfang der Monarchie thunlichst gelegenheit jeht vor der Deffentlichkeit erledigt wird. gleichartige Vorschriften geschaffen werden, wünschen, wie die Schlef. Btg." erfährt, der Handelsminister, der Minister Katholikentag. Die 42. Generalversammlung der Katholiken des Innern, der Kultus- und der Landwirthschaftsminister, Deutschlands   soll in München   in den Tagen vom 25. bis daß der Ausarbeitung der neuen Verordnung ein von ihnen her. 29. August stattfinden. Bei der eigenartigen Stellung des rührender Musterentwurf zu grunde gelegt werde. Den Ober- bayerischen Bentrums dürfte der Katholikentag nicht ganz ohne präsidenten bleibt aber vorbehalten, im einzelnen, soweit es durch Reibungen verlaufen. provinzielle Eigenthümlichkeiten geboten erscheint, von den Be­stimmungen des Musterentwurfs abzuweichen. Solche Ab­weichungen werden sich einerseits dann rechtfertigen, wenn bis her strengere Bestimmungen als die in dem Musterentwurfe vorgesehenen bestanden und sich ohne Schädigung berechtigter wirth schaftlicher Interessen eingebürgert haben. Andererseits steht auch dem nichts im Wege, daß solche Vorschriften des Entwurfs, welche im Hinblick auf be­sondere provinzielle oder örtliche Verhältnisse nicht durch führbar erscheinen, entsprechend abgeändert werden, daß also

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Au den Feftlichkeiten bei der Eröffnung des Nord- Ostsee­Gotha betheiligt haben." Das ist das neueste Sensationsstückchen, Kanals foll sich auch der sozialdemokratische Abgeordnete Bock das irgend ein armes Reporter- Gehirn in dieser Zeit der fauren Gurte ausgebrütet hat. Natürlich ist an der Mittheilung kein wahres Wort.

Die französische   Kammer wird heute einen Kredit von einer Million für die Opfer der letzten Gewitter und der großen Feuersbrunst verlangen. Die von mehreren Abgeordneten bean­spruchten Kredite betragen zufammen 19 Millionen.-

Tellering'sche Broschüre und seinerzeit auch Lassalle's Assisenrede erschienen sind.

Hier der Wortlaut des Briefes: Bester Tellering!

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Aus Rußland   schreibt man uns: Da Sie viel Zeitungen lesen, wissen Sie ja, was in Rußland   öffentlich geschieht. Der neue Bar will in die Fußstapfen feines Vaters treten. Aber das ift nicht mehr an der Zeit. Die Unzufriedenheit wächst. Bus frieden ist eigentlich niemand nicht einmal die Beamten, die unter dem schwankenden Charakter des Selbstherrschers zu leiden mehr zum Bewußtsein und werden erbittert. Es gährt. Ich haben. Die Gesellschaft" murrt, die Arbeiter tommen mehr und fürchte, wir gehen schlimmen Zeiten entgegen. Es ist wieder eine Stimmung, wie in der Aera des Terrorismus". Es ist unglaublich, welche Verblendung in den obersten Kreisen herrscht. Die Regierung treibt die Jugend zum äußersten; sie säet ben Wind. Der Sturm wird nicht ausbleiben.-

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halten, um beim Leser die Gewißheit zu erwecken, daß hof mit dem Gesuch, da ich sehnlichst wünsche, meine dem Verfasser mit der ihm verweigerten Beförderung wirklich Sache dort selbst zu führen, meine Verhandlung auf 4 Wochen Unrecht geschehen war, und nur beiläufig mischen sich in die zu vertagen. Der Caff. Hof hatte die Schamlosigkeit, es rund­Fluth von Insulten und Verdächtigungen, mit denen der Ver­weg abzuschlagen. So ging denn meine Sache in Berlin   ohne faffer feine Widersacher bedenkt, Anfäße zu einer sachlichen Sie haben sehr recht, die deutsche Misère ist auch über mich vor sich. Mein Rekurs wurde verworfen, wie natürlich. Kritik der vormärzlichen Justizverhältnisse. Als die Neue Ihre Broschüre gekommen; aber ich bin ganz und gar ohne alle Wahrhaft empörend waren aber die Gründe! Diejenigen Gaff. Rheinische Zeitung  " unterdrückt war, lud der sogenannte" rothe Schuld daran. Scheller versicherte mir alle Tage, er habe das mittel, die der Caff. Hof gar nicht auch nicht einmal Becker", der es später vom Mitglied des Kommunistenbundes bis Manuskript nach Aachen   geschickt und ich würde Tags darauf scheinbar zu widerlegen wußte, sind ganz unbeantwortet zum Ober- Bürgermeister von Köln   und Mitglied des preußischen die Korrektur erhalten. Das ging Tag für Tag so. Er stellte geblieben. Herrenhauses gebracht hat, Müller- Tellering ein, in die Redaktion sich immer selbst unglücklich über die Verzögerung. Was war Unterdeß fam nun hier der 21. Dezember heran. Ich hatte der von ihm gegründeten" Westdeutschen Beitung" ein da zu thun? Bumal hatte ich in der letzten Zeit Geschäfte, beschlossen, die Sache selbst zu führen. Die Arbeit war riefenhaft. zutreten, mit der sich Becker, wie Müller- Tellering sich Arbeiten, Anstrengungen und Aufregungen, denen auch ein Und sie war um so anstrengender, als von dem Erfolge dieses ausdrückte, in das warme Abonnenten- Nest der Neuen Stier erlegen wäre. Deswegen fonnte ich Ihnen auch nicht Termins das ganze Schicksal der Gräfin abhing. Ich konnte nie Rheinischen Zeitung" gelegt hatte." Becker suchte sein schreiben. Ich bin so nervös angegriffen von den vielen chne inneres Herzklopfen eine Arbeit für diesen Termin vor Blatt um jeden Preis über Wasser zu halten, Müller war Aufregungen und Ueberanstrengungen, daß ich an Körper nehmen. Und eine Arbeit, die man mit Herzklopfen zurücklegt, von Wien   her daran gewöhnt, wie der Ausdruck lautet, und Geift zittere wie eine Bitternadel. Obwohl das ärgste o, die greift fürchterlich an. Freitag um 9 Uhr also begann hier mit Fraktur zu schreiben. Darüber und über Honorar Stück Arbeit jetzt vorbei ist. Endlich wurde mir die Sache die Verhandlung. Der Graf hat außer seinem hiesigen Advokaten fragen fam es bald zu Streitereien, die zum völligen Bruch zu toll. Ich ging zu Scheller und wüthete so schrecklich, auch noch den Reichs Unterstaatssekretär Widemann aus Röln führten, als Becker dem Müller- Tellering die juristische Ver- schwor ihm so hoch und theuer seinen Untergang, wenn ich nicht kommen lassen. Der Vortrag des Gegners dauerte von 9 bis antwortung für dessen Artikel zuschob, wie legterer behauptet, wider bald vollkommen zufrieden gestellt würde, daß er mir tags darauf 11/2 Uhr. Darauf kam die Verlesung unseres Antrags, die Abrede und ohne vorherige Verständigung. Müller- Tellering fagen ließ, das Manuskript sei von seinem Nachner Drucker, der allein von 11/2 bis 1 Uhr dauerte. verließ Köln   und Deutschland   und schrieb von London   aus zu viel zu thun habe, zurückgekommen und habe er es bereits Nachmittags um 4 Uhr ergriff ich das Wort und sprach bis ein Pamphlet voller bitterer Anklagen und maßloser Ausfälle hier in eine Druckerei gegeben. Ich lief sofort in die hiesige 7 Uhr. Worauf die Verhandlung auf den andern Tag vertagt gegen Becker, das er" Westdeutscher Zeitungsjammer" betitelte. Druckerei und da war die Sache endlich auch in der Ordnung. wurde. Sonnabend um 9 Uhr fing ich wieder an und sprach Dies die Broschüre, von der in dem Briefe Lassalle's die Rede Heute habe ich den ersten Korrekturbogen erhalten und ihn, ensuite bis 1/2 Uhr. ist. Lassalle   hatte mancherlei Gründe, auf Becker pikirt zu sein, nach gemachter Korrektur, sofort wieder in die Druckerei gesandt. und das wird Müller- Tellering gewußt und deshalb sich behufs Jezt ist also die Sache sicher. Ich habe übrigens auch dem Drucklegung seiner gegen Jenen gerichteten Anklageschrift an ihn Drucker alles mögliche Unheil angedroht, wenn nicht trotz der gewendet haben. Vielleicht geschah es auch mit Rücksicht darauf, Feiertage, Freitag alles fix und fertig wäre. Er hat es daß am Schlusse der Broschüre der Versuch gemacht wird, auch fest versprochen. Sie fönnen also jetzt über das Schicksal Becker des Plagiats an Lassalle's Assisenrede zu überführen. der Broschüre beruhigt sein und sehen auch, daß ich Immerhin sind wir versucht anzunehmen, daß Lassalle einen alles mögliche gethan habe. Ja, ich muß Ihnen sagen, ich hätte Augenblick zauderte, sich für das jedenfalls von Uebertreibungen nicht für viele andere, als Sie, gerade in diefer Beit so strogende Basquill ins Zeug zu legen, denn sonst ist nicht recht vielen Plackereien und Laufereien mich unterzogen. Denn ich einzusehen, warum der bloße Druck einer noch nicht drei Bogen wußte in den letzten drei Wochen nicht mehr, wo mir der ausfüllenden Schrift so viele Umstände gemacht haben soll. An- Kopf steht. fangs 1850 ist sie aber doch erschienen, und zwar mit der Be- Ich will Ihnen auch sagen, was ich zu thun hatte. Sie er merkung auf dem Umschlagtitel: Durch Versehen des Druckers, fahren dabei, wie es uns geht. dem die nachfolgende Schrift zuerst übergeben war, ist das Er- Sie wissen, daß ich selbst nach Berlin   gehen wollte, meine scheinen derselben um drei Monate verspätet worden." Im Sache am Cass. Hof plädiren. Die ganze Zeit hielt ich mich Sommer 1850 famen die oben berührten Gegensäge in den Reihen deshalb auf dem Sprunge. Aber es wurde wunderbar genug tein der Londoner   Mitglieder des Kommunistenbundes zum Aus- Termin anberaumt. Da wurde hier in Düsseldorf   der Termin au bruch, und bald darauf wanderte Müller- Tellering, der fond im Scheidungsprozeß der Gräfin auf den 21. Dezember an­fich, wie oben bemerkt, auf die Seite der Radikalen gesetzt. Sie wissen, das ist jener Termin, dem ich so lange Sagen Sie Mary, daß ich seinen Brief erhalten und mich geschlagen, nach Amerika   aus. Was dort aus ihm ge ängstlich entgegensah, in dem Haßfeld sofort die Scheidung er gefreut habe, endlich wieder was von ihm zu hören. Sagen Sie worden ist, haben wir nicht feststellen können, noch ließ langen wollte, während wir das Zeugenbeweisverfahren er ihm ferner, daß ich ihm nächstens selbst antworten, daß ich fich die Wanderung des Lassalle  'schen Briefes rückwärts bis auf zwingen wollen. In diesem Termine mußte ich gleichfalls selbst übrigens feine Aufträge pünktlich besorgen und schon morgen ibn verfolgen. Die Echtheit des Briefes steht dagegen außer jedem auftreten, wenn irgend eine Hoffnung für uns vorhanden sein Substriptionslisten emittiren werde. Ich rechne auf 50 Sub­Bweifel. sollte. Kaum war nun dieser Termin hier auf den 21. Dezember skribenten hierselbst. Und so drucken wir ihn hiermit ab, wie aus dem Vorher anberaumt, so wurde meine Sache in Berlin   auf den 18. De- Leben Sie wohl, ich bin zu erschöpft, um weiter zu schreiben. geschickten ersichtlich, ein Attenstück, das nicht nur auf eine be- zember figirt. Es wäre unmöglich gewesen, hier am 21. Dezember Jch grüße Engels, Weerth, Wolff, Willich   zc. herzlich. Den wegte Epoche aus dem Privatleben Lassalle's ein interessantes diese so ungeheuer verwickelte Sache zu führen, wenn ich am Zusatz wegen Wolff in Ihrer Broschüre werde besorgen. Die Echlaglicht wirft, sondern auch Vorgänge von allgemeinerem 18. Dezember in Berlin   gewesen wäre. Nach einem furzen Gräfin, Paul, Bürgers grüßen Euch alle geschichtlichen Intereffe reflektirt. Kampfe beschloß ich also lieber hier zu bleiben und in Berlin  Lebt wohl Der anfangs des Briefes genannte Scheller war Inhaber über mich ergehen zu lassen, was da mochte. Ich der Schaub'schen Buchhandlung in Düsseldorf  , in der die Müller- schickte indeß schnell ein Krankheitsattest an den Cassat.

Sie können sich aus diesem Zeitmaß ein 71/2 stündiges rechtliches Plaidoyer also denken, was ich für Arbeit in dieser Zeit gehabt. Ich hatte die Genugthuung, daß nach meinem Plaidoyer Widemann sich erhob und erklärte, einer vierzehn­tägigen Vertagung benöthigt zu sein, um meine Gründe wider­legen zu tönnen. Das Gericht vertagte auf den 11. Januar. Ich hatte auch noch die Genugthuung, daß der Präsident des Ge richts( Hoffmann, derselbe, der mich zu 6 Monaten verknufft hat) auf mich lostam und mir sagte, er müffe mir im Namen des ganzen Tribunals die einstimmige Bewunderung desselben für meinen Vortrag aussprechen.

Vorläufig also find einige gute Aussichten da, die Gegner find sichtlich konsternirt, verwirrt und zu Boden geschlagen. Wie indeß der Ausgang sein wird, das weiß Gott  .

Noch heute zittere ich von der gewaltigen Anstrengung. Ich fühle, daß mein Körper schon brisé ift. In 4 Wochen muß ich wieder auf 6 Monate ins Gefängniß. Schöne Per­spettive!

Düsseldorf  , 24./12. 1849,

F. Lassalle.