gibt es noch fein Anzeichen eines bestehenden Umsturzes der Kantoner Regierung. Daß aber die Pefinger Regierung in den nächsten Jahren imftande sein könnte, gegen die Kommu nisten in Kanton etwas Entscheidendes zu unternehmen, ist undenkbar.
Ob Großbritannien selbst irgend etwas Entscheidendes zu unternehmen beabsichtigt, steht dahin. Die Frage der weiteren Entwicklung des Konflittes ist für ganz Ost afien brennend. Die geschilderte Sachlage gibt viel Anhaltspunkte für die Beurteilung der Aussichten des fremdländischen Imperialismus in China . Man denke z. B. an Japans Stellung in der Mandschurei und die Politik Rußlands in der Mongolei . Der vor furzem entstandene Streit um die ostchinesische Eisenbahn tönnte leicht nur eine Borsondierung für den kommenden russisch chinesisch- japanischen Konflikt in Nordchina geelus
wesen sein.
Befohlene Entrüstung.
leber Dittmann und
Philipp.
Den früheren Marineoffizieren ist Dittmanns Rede über die Marinevorgänge von 1917 und 1918 in das schlotternde Gebein gefahren. Sie organisieren jetzt einen Ents rüstungssturm gegen die Rede. In der letzten Nummer der" Deutschen Marine Zeitung", dem Publifationsorgan des Bundes Deutscher Marine- Vereine", prangt folgende Kundgebung:
An alle Bundesvereine! Zurückweifung der Behauptungen des Reichstagsabgeordneten
Dittmann.
Die beim Bunde auf Grund feines Aufrufs in der Beilage zu Heft 3 der Deutschen Marine- Zeitung" in großer Zahl einge gangenen Proteste gegen die Verunglimpfungen der alten Marine im Reichstagsuntersuchungsausschuß veranlassen uns zu folgender
Ertlärung:
1. Die im Bunde Deutscher Marinevereine vereinigten ehemaligen Angehörigen ber Marine weisen die Behauptung des Reichstagsabgeordneten Dittmann, das Verhältnis zwischen Offizieren und Mannschaft in der Marine sei schlecht gewesen, mit Entrüftung zurück.
2. Nicht irgendwelche Zustände und Ereignisse innerhalb der Flotte, sondern die planmäßig von außen in die Marine hinein getragene politische Agitation hat nach unserer Ueberzeugung zu den Meutereien von 1917 geführt und damit den Boden für den 3u fammenbruch in der Marine im Herbst 1918 bereitet.
3. Die im Bunde Deutscher Marinevereine zusammengeschlossenen Marineangehörigen stehen in alter Treue hinter ihrem ehemaligen Flottenchef und seinen Offizieren. Der Borstand
des Bundes Deutscher Marinevereine.
Also durch einen Aufruf in Nr. 3 der„ Marine- Zeitung" haben die Ortsvereine des Bundes den Befehl bekommen, sich über Dittmanns Rede zu entrüsten. Diese befohlene Ent rüstung ist dann die Grundlage für die obige Entrüstungserflärung des Vorstandes des Bundes. Wem man wohl da mit imponieren will? Doch nicht etwa dem Untersuchungsausschuß des Reichstags?
Am Sonntag hat im Verband der Marinevereine Berlins und der Provinz Brandenburg " der frühere Admiral Schröder fich ebenfalls pflichtschuldigst entrüstet. Er hat dort mitgeteilt, daß er an die Reichstagsfraktionen der Rechtsparteien sich gewendet habe, um seinem„ Befremden" über das„ totale Berfagen" des deutschnationalen Abg. Dr. Philipp als Bor figenden des 4. Unterausschusses des Untersuchungsausschusses bei dem Dittmannschen Referat Ausdruck zu geben. Kapitän Scheibe kündigte die Abfaffung einer Gegenbroschüre gegen Dittmann an. Diese Aufregung im Lager der früheren Marineoffiziere zeigt nur, wie sehr Dittmanns Rede ins Schwarze getroffen hat.
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Der Frühjahrshut.
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Bon Esta.
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so
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Deutsche Fürsten.
Ihr würdeloser Rückzug aus der Weltgeschichte.
Der schamlose Versuch der deutschen Fürsten , das schwer fämpfende deutsche Volt auszubeuten, stößt im Ausland auf Berachtung. Die Basler Nationalzeitung" schreibt:
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" Bei 2½ Millionen Arbeitslosen und etwa 10 mil tionen mitbetroffenen und wöchentlich 50 Selbstmorden aus Lebenssorgen allein in Berlin , bedrängen die abgesezten deut. fchen Fürsten ihre ungetreuen ehemaligen Landeskinder um Alimente im Betrage von rund drei Milliarden Mart. Ebenfalls aus Lebensnot?
Die geplante und durch einige willfährige Gerichte erster Instanz sogar gutgeheißene und beförderte Ausbeuterei soll rabital eine Boltsinitiative verhindern, wozu vom 4. März ab überall die Zeichnungslisten aufgelegt werden; die Initiative verlangt die Enteignung der Fürsten bis auf den letzten Pfennig. Ob das Enteignungsgesetz im Reichstag die nötige 3weidrittelmehr heit findet, ist sehr zweifelhaft, aber die Initiative selbst wird mit Millionen auch gutbürgerlicher Stimmen gefüllt werden.
Selten war ein Rüdzug aus der Weltgeschichte mürbelojer als dieses legte öffentliche Auftreten der deutschen Fürsten . Der Standal ist eine große Reflame und auch Beruhigung für die Republit; denn es gibt faum einen der ehemaligen Botentaten, dessen Gesinnung der Abfindungsstandal nicht irgendwie fompromittierte. Die republikanische Pressehat ein Propagandamaterial zur Hand, wogegen die monarchistische und nationalistische nicht mehr wird auffommen tönnen."
Während man im Ausland mit Berachtung auf die würdelose Begehrlichkeit blickt, gibt es in Deutschland noch Parteien, die die niedrige Gesinnung gutheißen, die aus den Fürstenforderungen spricht. Das Volksbegehren unterzeichnen, heißt die Würde der Deutschen gegen die Würdelosigkeit der Fürsten wahren.
Demokraten für den Volksentscheid.
innere Berechtigung nur dann, wenn etwa das Rompromiß in be allernächsten Tagen vom Reichstag mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit angenommen würde. Ist dies schon der Zeit nac) höchst ungewiß, so ist es erst recht unsicher, ob sich die nötige 8 weidrittelmehrheit finden wird. Sollen und wollen wir Demokraten uns aber wirklich gottergeben darauf vera tassen, daß die Parteien und Organisationen, die das Volks begehren beantragt haben, allein die fast vier Mil. tonen Stimmen aufbringen, ohne daß wir selbst etwas bazu tun? Und mit dieser Arbeit anderer wollen wir der Rechten drohen? Das scheint weder politisch richtig und flug, noch auch nur fair zu sein....
Mit dem Aufruf zur Nichtbeteiligung am Boitsbegehren darf das Schicksal des ganzen Problems, das das Bolt bis in seine tiefsten Tiefen aufgewühlt hat, nicht aufs Spiel gesetzt sein. Darum scheint es mir mehr als nur ein Parteigebot, daß der am Mittwoch zufammentretende Parteiausschuß diese Gesichtspunkte aufs jorgsamste prüft und den Aufruf an die Parteifreunde zur Nichtbeteiligung am Boltsbegehren so lange ablehnt, bis das Gefeß im Reichstag verabschiedet iſt."
Die Liquidationsverhandlungen.
Zwischen Deutschland und Polen ..
Der Borsigende des peinischen Verhandlungsausschusses für die Liquidationsfrage des deutschen Eigentums Professor Winiarsti überreichte vor einigen Tagen dem Borsitzenden des ent sprechenden deutschen Ausschusses Minister Goeppert eine Lifte des Landbefigtums städtischer Immobilien, der der Industrie und Handelsunternehmungen sowie der Anteile, welche nach polnischem Borschlag von der Liquidation freibleiben könnten. Diese Liste umfaßt zirka 43 000 Hettar Großgrundbesiß, ferner zirka 5000 hektar der Mittel und Kleingüter, zirka 300 städtische Immobilien der Industrie- und Handelsunternehmungen sowie eine Anzahl von Anteilen. Goeppert teilte am geftrigen Tage Winiarski mit, daß die genaue Prüfung der Liste einige Zeit in Anspruch nehmen wird und daß angesichts dessen die Sigung beider Delegationen nicht früher als am 20. d. M. abgehalten werden könnte, wobei er auch die Möglichkeit eines weiteren Aufschubes von einigen Tagen in Aussicht stellte. Diesen Vorschlag hat Professor Winiarsti ange
nommen.
Die Spandauer Demokraten haben an alle ihre Anhänger und Wähler die Aufforderung gerichtet, sich zahlreich in Die Fememörder Leutnant Schöler und Genoffen, die seinerzeit die Listen für den Boltsentscheid einzutragen. Dieser Beschluß Dom Schweriner Schwurgericht unter Ausschluß der Deffentlichkeit ist in einer start besuchten Mitgliederversammlung fast wegen Ermordung zweier Angehöriger der Schwarzen Reichswehr einstimmig gebilligt worden. Die Haltung der Demotrazum Tode verurteilt worden sind, wurden jetzt von der medlentischen Reichstagsfrattion wurde nicht gutgeburgischen deutschnationalen Regierung begnadigt. Die Todesstrafe heißen. Es wurde bedauert, daß mitten im Kampfe die Parole wurde in lebenslängliche Buchthausstrafe umgevon der Parteileitung auf Wahlenthaltung ausgegeben wurde. In wandelt. der Tat haben sich bereits zahlreiche Demokraten in die Listen eintragen lassen. Der demokratische Bezirksvorsitzende Dr. Hirschfeld, der Vorsitzende der Spandauer Ortsgruppe, hat in der legten Sigung der Bezirksversammlung ausdrücklich sich für den Antrag auf entschädigungslose Enteignung der deutschen Fürsten eingefeßt.
Die Spandauer Demokraten richten an die Parteien, die den Boltsentscheid unterstüßen, die Bitte, daß die Listen nach Fest. stellung des endgültigen Ergebnisses vernichtet werden.
Kritik an der demokratischen Reichstagsfraktion. Das Berliner Tageblatt" veröffentlicht folgende Zuschrift aus Kreisen der Deutschen Demokratischen Partei:
„ Es wird nicht wenige Demokraten geben, die das neue Ab. fommen über die Auseinandersetzung mit den Fürstenhäusern mit einem nassen und einem trodenen Auge ge lesen haben. Selbst wenn man sich mit dem Kompromiß zufrieden geben wollte, bleibt doch eine Bestimmung darin, die mehr als anfechtbar ist: nämlich die selbstverständliche" Boraus. fegung für das Zustandekommen des Kompromisses, daß die Mitglieber der Deutschen Demokratischen Partei sich am Bolts begehren nicht beteiligen. Diese Bestimmung hätte ihre
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fangen! Ich hielt nun den Faden an, soviel ich nur irgend konnte 4 Luftmaschen, 10 dichte, 3 glatte zunehmen glatt zu nehmen glatt zunehmen-ich wagte gar nicht mehr aufzusehen vor Eifer und Bemühen, es gut zu machen und meinen ,, Also bitte, hier ist das Muster und der Bast aber recht Hut fertig zu bekommen! So verloren hörte ich ab und zu das fest! 4 Luftmaschen, 10 dichte Maschen zunehmen 3 glatte energische Fräulein zu anderen jagen: Bu loder taugt nichtsfeine Rundung, zunehmen usw. Aber nochmals, aufpassen, daß der Bast sich nicht zunehmen nochmal 3 glatte verwirrt." Inzwischen war ich bei der zehnten Runde anfest wie nur irgend möglich häkeln!" Das energische, aber sonst ganz freundliche Fräulein überließ gelangt, wieder hatte mein Kunstwerk Handtellergröße erreichi! mich meinem Schicksal! Da saß ich nun inmitten einer Gruppe Aber da erreichte mich auch das Schicksal! Das Fräulein erklärte mir: ,, Nee, nee, das geht nicht, Sie müssen noch fester häkeln und von Heimarbeiterinnen und sollte mich daran begeben, einen Hut zu häkeln! Ich fing eifrig an, in dem Wunsch, es meiner Auf der Bast darf sich auch nicht spalten! Berzweifelt sah ich auf mein Machwert! Fester tonnte ich nicht! Ich sah nach meinen Kol traggeberin rechtzumachen! leginnen! Ernste Gesichter, im verzweifelten Ringen, das schöne Hütchen nach Vorschrift auch ganz fest zu häkeln! Die alte feine Dame sah noch um einen Schatten blasser und hinfälliger aus, aber Sie hielt durch, und das elende Frauchen drohte wohl zum zwanzigſten Male bem kleinen Mädchen Strafe, wenn es sie immerAlle die tapferen Frauen dort, die mühselig arbeiteten, ganzen Tag den Kopf auf die Häkelarbeit gebeugt, um eine Mart und 60 Pfennig zu verdienen sie hielten stand! In diesem Frühjahr werden die jungen Damen reizende Hütchen tragen, in allen Farben schillernd 4 Luftmaschen 10 dichte 3 glatt aber feft, nur fest 6 glatt noch fester zunehmen glatt zunehmen Stunde um Stunde ben ganzen Tag!
häkelte
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10 dichte 3 dichte 5 dichte zunehmen meine Finger begannen
Ich häkelte 4 Luftmaschen zunehmen 4 dichte zunehmen dichte zunehmen glatt herum mir schon taub zu werden in dem Bestreben, recht fest zu häkeln! Dazu die dünne Stahlhäkelnadel, der vierfache Metallbast, von dem sich die Fäden immer verwirrten das enge Sigen! Alles schon voll in dem Raum, in dem die Heimarbeiterinnen zu Huthäflerinnen ausgebildet werden sollten! Und immer famen neue Frauen und Mädchen auf ein Inserat hin, um sich den färglichen Verdienst derschaffen zu können! Schon wurden soundso viele fortgeschickt, da bereits alles überfüllt war. Tapfer häkelte ich weiter, es intereffierte mich doch auch, welch schönes Gebäude da unter meinen Händen erstehen sollte. Die neue Frühjahrsmode! Entzückende, gehäkelte, leichte Topfhüte aus farbigem Metallbast! Ich dachte mir, daß ich doch in einer sieben bis achtstündigen Arbeitszeit den Lohn für solch reizendes Etwas, ganze 1,60 m., verdienen müsse!
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3wei Stunden faß ich nun schon da, mein Hütchen war aber faum mehr wie bis zu Handtellergröße gediehen; ich schielte auf die Arbeit meiner Nachbarinnen, sie waren auch taum weiter gefommen! Da der alten Dame mit den feinen 3ügen schien es besonders schwer zu fallen, das Augenlicht wollte anscheinend nicht reichen! Und dort das blasse Frauchen quälte sich wohl auch recht sehr, zudem mußte fie noch auf das kleine Mädchen acht geben, bas sehr, zudem mußte sie noch auf das fleine Mädchen acht geben, das fie nicht allein zu Hause laffen fonnte. Ach, und all die andern! In meinem Eifer, recht schnell einen guten" Verdienst zu erhalten. hatte ich zuerst gar nicht so genau hingeschaut! Die vielen blaffen Gefichter mit den dunkel umränderten Augen feine Damen neben armselig aussehenden Geschöpfen und alle fieberhaft bestrebt, den vierfachen Bast zu meistern, der sich immer verwirren wollte! Ganz still waren sie alle vor Eifer, auch die, die sich auf der Treppe vorher so maufig gemacht hatte!
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Ich wurde aus meinen Betrachtungen aufgescheucht durch das Fräulein, das mir die Arbeit gab. Energisch nahm sie mir diese aus der Hand, riß den Faden ab und erklärte mein schönes Mach mert für untauglich. Viel zu Toder." Ich mußte nochmals an
fort ftöre.
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Das gehorsame" Kammergericht. Wie man im alten Breußen über die Unabhängigkeit des höchften preußischen Gerichts dachte, dafür liefert eine Eintragung in den Tagebüchern von R. A. Varn hagen von Ense einen hübschen Beitrag. Dieser schreibt unter dem 28. Mai 1837( Bd. I S. 49):
Der Präsident Adolph von Kleist soll nun Chespräsident des Rammergerichts werden. So rasches Aufsteigen ist felten. Das foll er bei dem Widerspruch einiger Räte auf den Tisch geschlagen Rollegium haßt ihn sehr, und er gilt für durchaus servil; neulich und heftig gerufen haben, das Rammergericht müsse por allem durch Gehorsam gegen jeden Befehl der höchsten Behörden sich auszeichnen. Freilich, dergleichen Gesinnung und Betragen fördert!"
Heute erzählen die lieben Deutschnationalen, den Hohenzollern werden ihre rechtmäßigen" Besitztümer geraubt. Dabei berufen sie sich auf die Urteile desselben Kammergerichts, was Barnhagen v. Ense so schön charakterisierte. Den Kindern wird dafür die nette Geschichte vom Müller von Sanssouci erzählt, die den Respekt des preußischen Königs vorm Kammergericht illustrieren soll. In Wirt lichkeit ist sie bekanntlich eine Geschichtsfälschung. Denn Friedrich II. respektierte das Kammergericht so wenig, daß er seine Räte einsperren ließ, als sie einmal nicht nach seiner Pfeife tanzen wollten.
Die Berteidiger der Gebrüder Barmat haben einen Saftentlassungsantrag gestellt. Der Gefängnisarzt hat bereits ein Gutachten über den Gesundheitszustand von J. Barmat abgegeben. Die Straflammer will aber erft nach einem weiteren Gutachten des Prof. Kraus von der Charité Stellung nehmen.
Berfahren gegen Hitler . Wie die Mündener Post hört, hat die Staatsanwaltschaft in München gegen Hitler und Genossen ein Verfahren eingeleitet. Dies Verfahren steht mit der Sprengung der letzten Versammlung der Deutsch- Böllischen in München in Zusammenhang.
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Maffenverhaffungen in Budapest . Wegen angeblicher Kon[ piration mit Moskau ist wieder einmal der unabhängige Sozialiſt" Bagi verhaftet worden, aber gleichzeitig noch 35 andere. Für Sonntag habe die Regierung Boliget und Militär gegen Lemonftrationen aufgeboten. Es gab angeblich Busammenstöße- jedenfalls hat man mehrere hundert Personen ver. haftet!
Amerika und der Weltgerichtshof. Der Rechtsanwalt Benjamin Catchings hatte beim Obersten Gerichtshof den Antrag gestellt, den Catchings hatte beim Obersten Gerichtshof den Antrag gestellt, den Beitritt der Vereinigten Staaten zum Haager Internationalen Gerichtshof für verfassungswidrig zu erklären. Dieser Antrag wurde abgelehnt.
Sichtbarwerden des Kometen Enfor.
Der am 14. Dezember 1925 von dem Astronomen Enfor an der Kapsternwarte( Südafrika ) in dem hoch am füdlichen Himmel stehenden Sternbilde des Netzes entdeckte Romet befindet sich auf schneller Wanderung nach Norden. Auf dieser hat er im Sternbilde des Wassermannes am 22. Februar 1926 den Aequator überschritten, und damit ist er von der füdlichen auf die nördliche Himmelshälfte übergetreten, in der er seinen steil nordwärts ge= richteten Lauf fortfeßt. Die Sternbilder des Delphins und Füchschens hat er inzwischen ebenfalls durchwandert und ist am 7. März in das Bild des Schwans gelangt, an dessen Sterne dritter Größe Zeta er tags darauf sehr nahe vorüberzog. Auf seinem weiteren steil nordöftlich gerichteten Lauf bewegt sich der Komet im öftlichen( linken) Teile des Schwans nunmehr auf das Bild des Cepheus zu, das er am 19. März erreichen wird, um am 20. März nahe an dem Sterne dritter Größe Zeta dieser Konstellation vorüberzuziehen. Das Sternbild des Schwans findet man gegenwärtig abends tief am Horizont gerade im Norden, und da der Komet schnell höher steigt, bietet russischen Meldung zufolge soll er schon mit bloßem Auge zu sehen fich in nächster Zeit Gelegenheit zu seiner Beobachtung. Einer scin; man wird aber gut tun, zu seiner Auffindung ein Opern- oder Nachtglas zu verwenden. Nach der Bahnberechnung von Crommelin und Merton befand sich der Komet am 11. Februar 1926 in seiner Sonnennähe bei einem Abstande von 48,2 Millionen Kilometer; in Erdnähe wird er aber erst am 12. März gelangen, doch dabei nicht näher als 131 Millionen Kilometer herankommen.
Die lateinische Schrift in der Türkei . Die türkischen Briefmarken werden jetzt eingezogen und durch neue ersetzt, die in England_hergestellt werden und deren wichtigstes Merkmal darin besteht, daß die Worte Turkia postalari" in lateinischen Buchstaben geschrieben sind. Damit ist der Anfang zur Einführung des lateinischen Alphabets bei den Türken gemacht, die sich bisher der arabischen Schrift bedienten. Eine Verordnung der Regierung von Angora hat bereits befohlen, daß beim Unterricht in Algebra und Geometrie lateinische Buchstaben verwendet werden, und die allgemeine Einführung der lateinischen Schrift wird von hervorragenden Persönlichteiten befürwortet. Eine Sonderfommission der Nationalversammdes Rongresses für Turtologie ab, der gegenwärtig in Baku tagt und lung erörtert diese Frage, und man wartet nur noch die Entscheidung bei dem besonders die Bolschewiften für die Abschaffung der arabischen Schrift eintreten.
Wiffenschaftlicher Verein. Mittwoch, abends 8 1hr, spricht im großen Hörsaal Georgenftr. 34/36 Prof. Dr. E. Kohlschütter über: Die Er forschung der Arktis aus der Luft." Auch Nichtmitglieder haben Zutritt. Karten am Saaleingang.
Die linken Leute geben ihren dritten Abend Donnerstag, 8 Uhr, in der Sezession, Sturfürstendamm 232. Es lesen: Pauline Nardi( Briefe von Rosa Luxemburg - Schopenhauer 3 Bamphlet gegen anonymes Rezensieren), Kurt Siller( Aufbruch zum Paradies), Richard Huelsen bed( China , die Washington- konferenz und Deutschland ), Erich Weinert ( Attaden).
Theaternot im Westen. Der Finanzausschuß der Stadt Redlinghaus hat die Schließung des Schauspielhauses zum 1. Mai befchloffen.