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Gefängnis wegen Hochverrats.

Für Kommunisten.

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Halt! Lebensgefahr!

werden gehalten. Durch die neue Veredlungstechnik ist man in den Stand gefeßt, auch billigere Felle zu verarbeiten, trozdem leidet Modeschriftstellerin erzählte darauf tiefsinnige Dinge über Belze. die Pelzindustrie unter den wirtschaftlichen Berhältnissen. Eine unterdessen erscheint Sonja, die Modefönigin", mit durchaus fönig­lichen Mienen in einem Hermelinmantel. Am Schluß sprach Dr. Schid vom Meffeamt. Man beabsichtigt, im August in der Funk­halle eine Belzfachausstellung zu seranstalten; die Ber handlungen schweben noch; man hofft aber auf das Zustande­kommen der Ausstellung.

Die Kirche läßt es sich was kosten!

Sie weiß die Elternbeiratswahl für ihre Zwede zu nußen und finanziert aus ihren reichen Mitteln die christlich­unpolitische Bewegung", die in Wirklichkeit ein von der Kirche auf­gezogenes Unternehmen für die Kirche ist, um ihr die Herrschaft über die Bolfsschule zu sichern. Man hat's ja auch dazu, bekommt doch die Kirche jetzt mehr als viermal soviel Staatszuschüsse aus dem allgemeinen Steuersäckel des Staates als in der Zeit vor dem Kriege. So kann die Kirche auch für die Berliner  Elternbeiratswahlen allein 16 000 mart werfen. Das sollte jedem Freund des Schulfortschritts zeigen, wohin die Reise geht. Schüßt die Staatsschule gegen die Kirchenschule! Seine Stimme den Chriftlich- Unpolitischen! Die Schulrüdwärtser bei der Werbearbeit.

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Benn das Kind in den Brunnen gefallen ist, bedt man ihn zu. Leipzig  , 26. Mai.  ( TU.) Der vierte Straffenat des Reichs- Diese banale Weisheit drängt sich einem geradezu auf, wenn man in gerichts verhandelte heute gegen den 32 Jahre alten Arbeiter, vielfältigem Chorus im erschreckten Blätterwald die Möglichkeiten den kommunistischen   Parteifunktionär Anton der Berhütung von Eisenbahnkatastrophen diskutiert, erregtes Pro Roos aus Heidelberg  - Pfaffengrund. Dem Angeklagten wurde zur und Contra technischer Neuerungen von Fachgelehrten besprochen Last gelegt, in den Jahren 1923 bis 1925 in Heidelberg   und Um wird und die Kurpfuscher und Interessenten aller Grade eifrig am gebung, insbesondere nach den Weisungen des flüchtigen fommuni Werte sind, die Unvollkommenheit der menschlichen, vor allem der stischen Parteileiters Hinzmann auf den gewaltsamen Um maschinellen Existenz darzulegen. Die Münchener   Eisenbahn­sturz der deutschen   Verfassung hingewirkt zu haben. tatastrophe, der 33 Menschenleben zum Opfer fielen, hat die Gemüter Nachdem Roos bereits früher verschiedentlich wegen unbefugten im Innersten erregt. Mit dem billigen Fatalismus der Unabwend­Waffenbesitzes zu mehrwöchigen Gefängnisstrafen verurteilt worden barkeit" folcher Ratastrophen ist es nicht mehr getan. Heute fucht war, wurde bei einer neuerlichen Haussuchung im Dezember 1925 man die Technik unabhängig von den Zufälligkeiten irgendwelcher in seiner Behausung im Schweineft all ein Waffenlager Vorsehungen zu einem reellen Faftor höchstmöglicher Sicherheit aus entdeckt, das u. a. etwa 35 Handgranaten, 1% Kilo Pulver, Spreng zubauen. Im Mittelpunkt der Berhütungserörterung steht das Spreng- zubauen. patronen, Zündschnuren, Muniton usw. enthielt. Diese Gegenstände Problem der automatischen Eisenbahnsignale. Diese automatischen stammten aus Sprengstoffdiebstählen, die in der Umgegend ausge- Signale find zwar überall im Eisenbahnwesen im Betrieb, aber führt worden sind und in verschiedenen früheren Kommunisten cins, das den Anforderungen des modernen Schnellzugverkehrs ge­prozessen vor dem Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik zur nügt, gibt es bis jetzt noch nicht. Da ist z. B. die wichtige Frage, Erörterung famen. Nach mehrstündiger Berhandlung verurteilte der sozusagen des Pudels Kern: das automatisch selbsttätige Gerichtshof den Angeklagten zu zwei Jahren einen Monat halten. Unzählige Erfinder waren und sind am Werke, alles Gefängnis und 200 m. Geldstrafe. Die Geldstrafe und drei Bisherige war für die Reichsbahn unbrauchbar, mehrere Versuche Monate werden auf die erlittene Untersuchungshaft angerechnet. laufen noch. Verschiedentlich wurde auf die automatischen Signale Am Donnerstag wird sich vor dem gleichen Straffenat der fommu- der Hoch- und Untergrundbahn hingewiesen. Diese Einrichtung ist nistische Landtagsabgeordnete Bock aus Lörrach   und eine Genoffin jedoch für das vielfach verstärkte Geschwindigkeitstempo des Eisen- ziehen sind, wird im Lager der sich chriftlich- unpolitisch" nennenden ebenfalls wegen Hochverrats zu verantworten haben. bahnverkehrs völlig ungeeignet. Jedenfalls ist es Pflicht der zu Gegner einer freieren Schulentwicklung eifrig gerüstet. In Berlin­fländigen Stellen, dieser Kernfrage mit aller Dringlichkeit nach Dft haben sie im Rahmen ihrer Werbearbeit einen Elternabend für zugehen. Wo es um Menschenleben geht, muß auch der Amis die Lazarus- Kirchengemeinde veranstaltet, wobei fie als Berfamm­schimmel ein wenig schneller traben. Jedes irgendwie diskutable lungsraum die Kirche benutzten. Orgelspiel, Gemeindegesang, Projekt sollte sorgfältig geprüft werden. Das Lofungswort der Paftorenvorträge, Gebet und Segen waren die Darbietungen diefer nächsten Wochen und Monate sei: Schafft das zuverlässige sonderbaren Elternversammlung. Die Christlich- Unpolitischen" automatische Halte signal! hoffen, daß sie bei den diesmaligen Elternbeiratswahlen noch bejjer abschneiden werden als bei den vorigen. Wir hoffen, daß die Mütter und Väter, die ihrer Verantwortlichkeit sich bewußt sind, den Schulrüdwärtsern einen Strich durch die Rech  )= nung machen werden. Der Gedanke, zum Wohl der Schule und der ihr anvertrauten Jugend die Elternschaft durch Beiräte in engere Beziehung zur Schule zu bringen, ist unvereinbar mit dem Obrig feitsstaat der monarchischen Zeit. Dieser Gedanke ist nicht erst in der Republik   entstanden, aber seine Verwirklichung ist nur unter einer Jahre der Republik  , die Elternbeiräte zu einem Werkzeug derjenigen republikanischen Staatsverfassung möglich. Sollen jeßt, im achten werden, die der republikanischen Staatsverfassung je eher je lieber ein Ende machen möchten? Nein, es darf nicht dahin fommen, daß wieder die Schulrückwärtser nach den Elternbeiratswahlen sich ihrer Erfolge rühmen fönnen. Am 6. Juni müssen sie fräftig in ihre Schranken zurückgewiesen werden.

Die belgische Regierung vor dem Parlament Rühle Aufnahme des Kabinetts Jaspar. Brüffel, 26. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) Die Kammerdebatte über die Regierungserklärung begann nicht gerade ermuti gend für das Kabinett Jaspar. Abgesehen von einer Oppositions. rede des flämischen Frontisten, der die Befürchtung ausdrückte, Jaspar und Hymans fönnten Belgiens   auswärtige Politik un­günstig beeinfluffen, gab es fast ununterbrochen ziemlich gereizte Auseinandersehungen zwischen den Bertretern der Parteien, die zusammen in der neuen Regie­rung figen, namentlich zwischen den Liberalen und den Go: zialisten. Der Sozialist Bierard bewilligte der Regierung be­dingtes Vertrauen. Der flämische katholisch- demokratische Führer van Cauwelaert will der Regierung nur ein äußerst bedingtes und furz bemessenes Bertrauen schenken. Jaspar wiederholte in seiner Antwort im wesentlichen die Ausführungen der Regierungserflä­rung und betonte zur Beruhigung der Sozialisten immerhin wesent­lich stärker die unberührbarkeit der Sozialgeset gebung, die sichere Ratifizierung des Washingtoner Abkommens über den Acht stundentag, die Aufwertung der Alters. renten, die Bekämpfung der Teuerung sowie die Notwen­digkeit allgemeiner Lohnerhöhungen. In diesem Zu­fammenhang sei bemerkt, daß die Unternehmer der Schwerindustrie eine allgemeine 5prozentige Lohnerhöhung beschlossen.

Averescus Terrorfieg.

Rumänische Wahlen- eine Schande Europas  . Bukarest  , 26. Mat.( Eigener Drahtbericht.) Die Wahlrefultate, die bisher bekannt geworden sind, deuten darauf hin, daß Averescu  gefiegt" hat. Die Bolkspartei und die mit ihr verbündeten Minder­heitsgruppen follen etwa 60 Proz. der Stimmen erhalten haben, während die wirkliche Opposition, vor allem die Bauern und Nationalpartei nur etwa 20 Broz. der Stimmen erringen fonnte. Die liberale Partei Bratianus, die auch 15 Proz. der Stimmen erhalten hat, scheidet bei dieser Betrachtung aus, da sie felbst in Averescu   nur eines ihrer Werkzeuge sieht, das sie zur be= liebigen Stunde ablösen kann. Das von der Regierung Bratianu  durchgepeitschte Wahlgesetz gibt der Regierung noch die Möglichkeit, eine Brämie einzuheimfen, da es bestimmt, daß auf 40 Prozent aller Stimmen 70 Proz. der Mandate entfallen und mithin die Regierung in der neuen Rammer über 80 bis 85 Proz. ver Mandate verfügen dürfte.

Der Wahlterror ist genügend gekennzeichnet durch jenen Befehl des Kommandanten der Gendarmerie, wonach der Oppofition alles verboten werden konnte, was dem lokalen Polizeimeister beliebte. Der Berkehr auf den Landstraßen war faſt ganz unterbrochen, für die Oppositionskandidaten erst recht. Oppositionsversammlungen wurden nicht geduldet. Die Kandidaten der Oppofition wurden verhaftet und schwer mißhandelt. Sogar Bratianu   wurde nicht weit von seinem Gut auf einer Fahrt ver= haftet, und da er sich auszuweisen weigerte, blieb er verhaftet, bis ein Gendarm ihn erkannte.

In Besarabien verhaftete man fogar die Unterzeichner oppositioneller Kandidatenlisten, so daß dort überhaupt feine Gegen fandidaten waren. So ist dem ehemaligen Borsigenden des die Ver. einigung mit Rumänien   aussprechenden beßarabischen Land­tages, alippa, unmöglich gemacht worden zu fandidieren. Der von der Opposition um Schuß der Wahlfreiheit angeflehte Rönig, der Hohenzoller Ferdinand, ging über die Wahlen auf eine längere Donaureise. Was fümmert den des Volkes Not!

Erfolge des Regierungsterrors. Bukarest  , 27. Mai.  ( Meldung der Agentur Drieni- Radio.) Aus dem Wahlkreis Butarest und dem Bezirk Ilfov   liegen nun­mehr folgende endgültigen Wahlergebnisse vor: Boltspartei Averescu 26 706 Stimmen, Bereinigte National- und Bauernpartei 14 646, 2iberale 6124, christliche Liga 1248, Sozialisten 874, Rommunist en 300 Stimmen. Im ganzen Lande werden dieselben Verhältniffe zum Teil noch günstigere für die Bolkspartei Averescu   beobachtet, die in Bessarabien   bis zu 80 Prozent der Gesamtstimmen erhielt. Die Berteilung der Mandate auf die politischen Gruppen wird am Freitag bekannt werden.

Nach Abd el Krims Unterwerfung.

Befriedigung in Paris  .

Der französische   Oberbefehlshaber General Boi chut hat an­geordnet, daß Abd el Krim als Gefangener mit militärisch en Ehren behandelt werde.

Petit Parifien" deutet an, daß Abd el Krim  , ehe er ins Egil geschickt werde, gezwungen werben fönnte, sich nach Fez zu begeben, um dort seine Unterwerfung gegenüber dem rechtmäßigen Sultan von Maroffo formell zu vollziehen.

Havas meldet aus Fez, man rechne mit der Möglichkeit, daß einzelne Stämme den Rampf auf eigene Fauft gegen Frank­ reich   fortfehen.

In der franzöfifchen Bresse herrscht große Befriedigung. Die Linksblätter feiern Abd el Krims Unterwerfung als einen Er folg ber demokratischen Politik Briands und Painlevés, die die Fehler des militärischen Regimes Liautens wieder gutgemacht hätte. Das nationalistische Echo de Paris  " bemerkt spöttisch, es sei der erfte außenpolitische Erfolg nach zwei Jahren Kartellpolitit.

Schweres Kurzschlußunglück.

Drei Arbeiter im E.- Wert Charlottenburg   schwer verletzt. Ein schweres Unglüd, bei dem 3 wei Arbeiter lebens. gefährlich, ein weiterer schwer verletzt wurden, ereignete fich Tottenburg am Spreebord. Um die genannte Zeit waren in dem heute früh gegen 8 Uhr im Elettrizitätswert Char­3- B.- Raum drei Arbeiter an einer 3000- Bolt- Sammelschiene be­schäftigt. Plötzlich schoffen gewaltige Stichflammen her­vor, die die Arbeiter schwer verbrannten. Von dem Unglüd betroffen wurden die Arbeiter Josef Breitner aus dem Weidenweg 4 und der 35jährige Monteur Hugo Koneriti aus der Adamstraße 32 in Spandau  . Beide erlitten am ganzen Körper furchtbare Brandwunden. Ein anderer Monteur, der 28jährige Karl Fichner aus der Pannierstraße 6 in Neukölln 30g fich schwere Verbrennungen im Geficht und an den Händen zu. Alle drei wurden durch einen Wagen des Städtischen Rettungswesens nach dem West­ender Krankenhaus gebracht.

Kurz nach Bekanntwerden des Unglüds war der Zug Char. lottenburg I der Feuerwehr an der Unglücksstelle; es wurde sofort das Rettungsamt benachrichtigt. Unter Leitung von Dr. Frand wurde den Berunglückten erste Hilfe zuteil. Es verlautet, daß die Ursache ber Ratastrophe auf Kurzihluß in einer 3000- Watt- Sammelschiene zurückzuführen ist. Zuerst gegebene Mel­dungen über eine Delschalterexplosion treffen nach bisherigen Er­mittlungen nicht zu. Ueber die genaue Ursache des Unglücks ist noch nichts bekannt. Es besteht die Möglichkeit, daß die Menteure aus Unvorsichtigkeit einen unter Strom befindlichen Schalter aus­löften oder aber mit Werkzeugen der Starkstromleitung zu nahe famen, wodurch Kurzschluß entstand.

Die Zentralbetriebsleitung der E.- Werke am Schiff bauerdamm gibt über das Unglück folgende Darstellung: Morgens gegen 8 Uhr waren an einer 3000 Bolt- Sammelschine die Genannten mit Arbeiten beschäftigt. Aus bisher noch nicht ganz geflärten Ir­fachen sprangen mehrere gewaltige Stichflammen aus der Leitung und erfaßten die Arbeiter, die sämtlich schwer verletzt wurden. Die Ursache fann auf Unvorsichtigkeit, aber auch auf einen Defekt in der Leitung zurückzuführen sein. Eine genaue Klärung ist erst dann möglich, wenn einer der Schwerverletzten vernehmungsfähig ist. Durch den Kurzschluß entstand im Charlottenburger   Straßen. bahn verfehr eine Störung von etwa 45 minuten.

Das Schicksal des verunglüdten Monteurs Ronnerfti ift besonders tragisch. Nach langer Arbeitslosigkeit war er erst gestern eingestellt worden. Seine Frau ist im Laufe der Nacht nieder gefommen. Konnerſti wollte seine Frau in ihrer schweren Stunde nicht verlassen, ging aber doch zur Arbeit, um nicht schon am zweiten Tage seiner neuen Tätigkeit fehlen zu müssen.

Ein weiterer schwerer Unglücksfall ereignete sich heute vor mittag in den Borjig- Werken in Tegel  . Beim Transport eines über hundert Zentner schweren Eisenblocks zur Bresse schlug der Kran um und der Block stürzte in die Tiefe. Der in der Nähe stehende Pressemeister Schulz aus Borjigwalde wurde von der niederfausenden Krantette erfaßt und tödlich verletzt. Der Ber­unglückte hinterläßt Frau und fünf Kinder.

Zunahme des unlauteren Wettbewerbes.

Das

Zu den Elternbeiratswahlen, die am 6. Juni zu voll­

Unfall oder Verbrechen? Der Tod eines Fünfzehnjährigen.

Der unaufgeklärte Mord eines 15 Jahre alten Jungen beschäftigt die Kriminalpolizei. Der Arbeitsbursche Kurt Lehrte, der bei seinen Eltern in der Dragonerstraße 32 wohnte, ging am 7. d. M. morgens zur gewohnten Zeit von Hause weg, fam aber nicht zur Arbeitsstelle und fehrte auch nicht wieder nach Hause zurück. Behn Tage später fand man ihn als Leiche im Luisen­Scharlachkrankheit durch. Unter den Nachwirkungen, die auch eine städtischen Kanal wieder. Lehrfe machte als Kind eine schwere. Staroperation erforderlich gemacht haben, blieb er geistig und förper­lich zurück. Vor einiger Zeit blieb er einmal drei Tage aus der elterlichen Wohnung weg. Als er zurückkehrte, zeigte er ein so ver­störtes Wesen, daß die Eltern fich veranlaßt fahen, einen Arzt zu Rate zu ziehen. Dieser untersuchte ihn und stellte fest, daß er von einem pervers veranlagten Menschen mißbraucht worden war. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei blieben erfolglos, weil der Junge in seiner Verstörtheit feine Angaben machen konnte, die zur Aufflärung hätten führen fönnen. Daß er sich jetzt selbst das Leben genommen haben sollte, ist faum anzunehmen, denn er hat nie Selbst­morbgedanken geäußert. Möglich ist, daß er sich am Kanal zu weit über das Geländer gebeugt, das Gleichgewicht verloren hat, ins Wasser gefallen und hilflos untergegangen ist. Die Kriminalpolizei rechnet aber auch damit, daß er abermals einem Knaben­schänder in die Hände gefallen und von diesem beseitigt worden ist. Leute, die den Knaben, der auf dem Wege zur Arbeits­stelle den Teutoburger Platz überschreiten mußte, vielleicht in Be­gleitung gesehen haben oder sonst über seinen Aufenthalt etwas wiffen, werden gebeten, Kriminalkommiffar Trettin im Polizei­präsidium ihre Wahrnehmungen mitzuteilen.

5941 Strafverfahren wegen Monopolvergehen und Sprit schiebungen hat die Reichsmonopolverwaltung für Branntwein in den legten Monaten angestrengt, die sich gegen 8000 Be­idhuldig te richten. Die hinterzogenen Alfobolmengen betragen 600000 Seltoliter und die hinterzogenen Gebühren 15 Millionen Mart. Diese Summe machi nahezu den zehnten Teil der gesamten Ein­nahmen des Reiches aus dem Branntweinmonopol aus.

Auf der Saalbühne des Rose- Theaters wird jezt dem Publikum ein äußerst rührsames Stück von Thilo Schmidt, Ehre deine Mutter", gezeigt, das mit dem Titel eigentlich feinen rechten Zu sammenhang hat. Denn feins der Kinder verstößt gegen dieses Gebot wenn auch sonst gegen manches andere. So gibt es Unterschlagung, Diebstahl, Ehebruch, fogar Mord auf offener Szene, was bei einer geschmackvolleren Regie hätte vermieden werden fönnen, und Tränen, viel Tränen. Schließlich findet der verlorene Sohn wirklich heim die verlorene Tochter hat sich das Leben ge­nommen. Die recht gute Darstellung ließ die Zuschauer die Schwäche des Stückes vergessen.

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Beim Baden ertrant gestern in Spandau   in unmittelbarer Nähe des Kraftwerks Unterfpree der 56jährige Johann Schwa cha aus Spandau  . Der Vorfall war vom Ufer aus bemerkt worden, doch retten. Die Leiche wurde später vom Reichswasserschuß geborgen. gelang es troß fofort angestellter Rettungsversuche nicht, Sch. zu

Sprechchor der Bolfsbühne e. V. Ilnsere nächste llebungsstunde findet in dieser Woche ausnahmsweise beute abend 8 Uhr in der Sopbienfchule, Weinmeisterstr. 16/17, statt. Bolfsbühnenmitglieder, insbesondere männliche

genommen.

Der Männerchor Harmonie Charlottenburg veranstaltet am Freitag, den 28. Mai, 7 Uhr, auf der Spielwiese im Liezenjeepart unter Mitwirkung feiner Jugendabteilung ein öffentliches Freifonzert.

Aus dem Geschäftsbericht der Zentrale zur Bekämpfung un­lauteren Wettbewerbs für das Geschäftsjahr 1925 geht hervor, daß der unlautere Wettbewerb sich weiterhin ausgedehnt hat. Während bei den Saison- und Inventurausverkäufen gegen das Borjahr eine Besserung eingetreten ist, haben sich in verstärktem Maße bei den Sonderangeboten Auswüchse bemerkbar gemacht. ganze Geschäftsleben scheint nur noch aus Sonderangeboten zu be­stehen, fodaß von einem regulären Geschäft faum noch die Rede fein tann. Diele Auswüchse haben sich auch auf die Weiße 3o che" übertragen. Auch das 3u gabewesen hat sich weiter. hin ausgedehnt, sodaß die Vermutung nahe liegt, daß die Zugaben Mitglieder, die für die Sprechchoridee Interesse haben, werden noch auf­durch die Käufer mitbezahlt werden müssen. Ihre vornehmste Auf­gabe erblickte die Bentrale auch wieder darin, aufklärend zu wirken. Sie hat für diesen Zweck eine Inseraten Borprüfungs stelle eingerichtet. Berwarnungen wurden im Berichts­jchre 468 erlaffen, gegen 296 im Vorjahre. Am stärksten hieran beteiligt waren die Möbel, Konfettions, Piano- und Fahrrad Auf Veranlassung von Behörden wurden 116 Strafan branchen. träge gestellt, dem Einigungsamt der Industrie- und Handelskammer Berlin wurden 156 Fälle zur Entscheidung unterbreitet. Die Ge­famtzahl der auf diese Weise, einschließlich sonstiger gestellter Straf­anträge, verfolgten unlauteren Wettbewerbshandlungen beläuft sich auf 615. Besonders scharf wurde auch gegen das Anreißertum vorgegangen. Der Ausschuß der Zentrale hat sich in mehreren Sigungen mit grundlegenden Fragen befaßt. Auch Vorträge über zulässige und unzulässige Reklame wurden in den verschie densten Städten gehalten. Der Zentrale gehören außer einer Reihe Den Einzelfirmen und Handelskammern über 80 Verbände als Mit­glieder an.

Der Propaganda- Ausschuß der deutschen   Belzindustrie veran staltet im Garten der Ressource", Oranienburger Straße  , einen Tee init Vorführungen sommerlicher Pelze. Warum sollen Mode damen im Sommer keine Belze tragen, wenn sie über das nötige Geld verfügen und gerne schwitzen wollen? Großzügige Reden

Ein Konzertabend des

Ebert Manns Duartetts findet am Montag, 31. Mat, 8 11br, Freifonzert für Erwerbslose in Treplow. in der Aula der 1. Gemeindeichule in Niederschöneweide   für die Erwerbs losen des Bezirts Treptow   statt. Der Eintritt ist für die Erwerbslosen frei.

Bel einem Zusammenfloß zwischen Kommuniffen und Reichsbannerleuten stolonie Starlshöhe, Lichtenberg  , Herzbergstraße, abgeholt werden fann. am Strausberger Blak wurde ein Fahrrad gefunden, das bei Hobwiler,

Poftraub auf einem Ozeandampfer.

Laut Beferzeitung" ist auf dem amerikanischen   Dampfer Washington  " während der Reise von New York   nach Bremen  die für England bestimmte Se epost in großem Umfange be= raubt worden. Als Dieb wurden ein gewisser Rodenberg aus Riga   sowie der Matrose Barra, welcher der mittäterschaft verdächtig ist, bei der Ankunft des Schiffes in Bremerhaven   pon der Bremer   Kriminalpolizei festgenommen, welche zwei Tage dar. auf auch das gestohlene Bargeld und die gestohlenen Bert papiere in Höhe von 250 000 Reichsmart auffan Die Verhafteten werden in Amerika   abgeurteilt werden.