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Das Nothaus in der Gormannstraße.

Wieder Arbeitslosentumulte.

Das unerträgliche Wartenmüssen in dem für den Zweck so wenig geeigneten Arbeitsnachweis in der Gormannstraße hat gestern wieder zu Ausschreitungen geführt, die das Eingreifen der Polizei notwen dig machten. Die Polizeikorrespondenz veröffentlicht über die Vor­fälle folgenden Bericht:

Gestern vormittag gegen 11% Uhr fam es in der Gormann­straße wieder zu Ausschreitungen, die jedoch nicht den Umfang an­nahmen, wie nor einigen Wochen. Die Erwerbslosen, die sich in starker Anzahl eingefunden hatten, hielten sich nicht auf dem Hofe des Arbeitsnachweises auf, sondern auch in der engen Straße, fo daß der Fahrverkehr erheblich behindert wurde. Zwei Schutzpolizei­beamte, die sich auf einem Rundgang befanden, forderten da= her die Leute auf, auseinander zu gehen und die Fahrbahn frei zu machen. Ein Teil der Arbeitslosen kam der Auf­forderung auch nach, andere blieben stehen. Besonders ein Mann zeigte sich sehr rabiat und sollte schließlich zwangsge= stellt werden. Hierbei leistete er starken Widerstand. Die anderen Arbeitslosen, die sich auf den Hof zurückgezogen hatten, tamen jetzt auf die Straße hinaus und drängten sich zwischen die beiden Schupo­beamten. Der eine Beamte wurde besonders schwer miß­handelt und trug am Kopf und im Gesicht zahlreiche Verlegun­gen davon. Das inzwischen alarmierte Ueberfallkommando sowie ein Ersatzug der Alexandermache eilte jetzt herbei, befreite die bedrängten Kameraden und zerstreute die Menge. Insgesamt wurden drei Personen zwangsgestellt und der Abtei­lung I A der Kriminalpolizei zugeführt. Auf dem Schauplatze des Tumultes waren Polizeivizepräsident Dr. Friedensburg sowie Polizeioberst Haupt erschienen. Bon anderer Seite wird uns über die Vorfälle berichtet: Vor dem Arbeitslosennachweis in der Gormannstraße fam es mittags zu Tumulten, die sich in erheblichen Zwischenräumen bis 24 Uhr forisegten. In einer Klempnerei, die dem Arbeits­nachweis benachbart liegt, ist seit einigen Tagen ein Streit aus­gebrochen. Schon am Mittwoch fam es zwischen den Gesellen und dem Meister zu Tätlichkeiten. Auch gestern vormittag spielten sich erregte Vorgänge vor und in der Klempnerei ab. Es entstand ein Tumult, den zwei Schupobeamte auseinanderzubringen suchten. Die Menge, die bald zirka 200 bis 300 Mann stark geworden war, wandte sich nunmehr gegen die beiden Beamten. Ein Schuß polizist wurde zu Boden geworfen und erlitt gering­fügige Verlegungen an der Nase und der linken Gesichtsseite. Nun­mehr wurde das Polizeikommando alarmiert, das zwei Autos des Ueberfallfommandos an die Tumultstelle schickte. Die Menge ' strömte jetzt in den Arbeitsnachweis hinein, eine Anzahl Beamter eilte hinterher. Hier erfolgte die Festnahme eines Mannes, der angeblich den ersten Angriff auf die beiden Polizeibeamten verübte. In der Gormannstraße hatte sich inzwischen eine starke Men ichenmenge angesammelt, die erregt diskutierte. Zum Teil murden, revolutionäre Lieder angeſtimmt. Auch in der Linien- und Rüdertstraße bildeten fich größere Trupps. Die Polizei

die Schuldfrage ift eingeleitet.- Beim Ueberschreiten des Fahr.! dammes vor dem Hause Kochstraße 18 wurde gestern nachmittag der Kaufmann Hans Pasikowski von einem Lastfraftwagen

überfahren. P. wurde durch die Feuerwehr nach der Charité ge­letzungen festgestellt wurden. Sein Zustand ist hoffnungslos. bracht, wo ein doppelter Schädelbruch und schwere innere Ber­

Ueberfall im Tegeler Forst.

Ein Mädchen niedergestochen.

Im Tegeler Forst wurde gestern abend gegen 11 Uhr auf ein Liebespaar ein leberfall verübt. Ein unerkannt entkommener Mann bedrohte beide mit einem Messer und stach auf die 26jährige Emilie M. aus der Wünsstraße ein. Die schwer Verletzte wurde mit einem Wagen des Städtischen Rettungsamtes in das Reinicken­derfer Krankenhaus übergeführt.

Die Verhandlung gegen Tierarzt Dr. Gaul vertagt. Die auf den 26. August vor der Ferienstrafkammer des Land­Dr. Gaul wegen des Strafverfahrens aus Anlaß der bereits längere gerichts III angefeßte Berufungsverhandlung gegen den Tierarzt Beit zurückliegenden Fleischvergiftungen in Herzfelde   ist auf Antrag von Rechtsanwalt Dr. Mendel aufgehoben worden. Der neue Verhandlungstermin findet nunmehr am 18. September, früh 9 Uhr, vor der ordentlichen Großen Straffammer des Landgerichts III unter Vorsitz von Landgerichtsdirektor Lehmberg statt.

Aus Not in den Tod. Wegen dauernder Arbeits­losigkeit und Krankheit vergiftete sich der 66 Jahre alte Metalldreher Hermann Suk in seiner Wohnung, Langhans­straße 20 in Weißensee  , mit Gas. Seine Frau fand ihn in der Stube auf einem Sofa fizend leblos vor. Sie rief schleunigst einen Arzt herbei, der jedoch nur noch den Tod feststellen konnte. Die Leiche wurde zur Halle des Gemeindefriedhofs gebracht.

In der Straßenbahn vom Tode ereilt. In einem Straßenbahn wagen der Linie 72 wurde gestern abend der Bankier Leo Hamburger aus der Kantstraße 125 vom Tode ereilt. Ein hin zugerufener Arzt stellte Herzschlag fest.

Der Gesangverein Neuföllner Liedertafel M. d. A.-S. und Neuköllner  Mandolinen- Bereinigung Gut Klang" veranstalten am Freitag, den 6. Auguft, abends 7 Uhr, in Briz  , Hannemannstraße im Park ein Plaz Konzert.

Die Autokatastrophe von Burgbernheim  .

Das Bürgermeisteramt in Burgbernheim   teilt folgendes mit: Nach den amtlichen Feststellungen beträgt die Zahl der bei dem Auto­mobilunglück ums Leben gefommenen sieben, die der Schwerverletten zwei. Leichtverletzt wurde einer. Der Krait­wagenführer Stierhof, der zuerst irrtümlich als tot gemeldet wurde, hat schwere Verletzungen erlitten.

Zur Verhaftung des Juwelendiebes Frank.

Der Polizeipräsident von Stettin   teilt folgendes mit: Gestern wurde der Juwelendieb Otto Frant in das Stettiner Bolizeigefängnis eingeliefert. Der Stettiner Polizeipräsident hat die weitere Bearbeitung des Falles Frank dem Kriminaldirektor Bilotti übertragen. Die in Binz   stationierten Berliner   und Stettiner Beamten tauschen dauernd ihr Material miteinander aus und unterrichten auch dauernd die Stettiner Landeskriminalstelle. Es wird alles getan, um so schnell wie möglich eine vollstän dige Aufklärung des Falles und damit der bisher noch immer offengebliebenen Frage, daß Frank als Täter für den Binzer Diebstahl in Frage komme, herbeizuführen.

der Zeugenvernehmung fortgefahren. U. a. sagte der Untersuchungs. Im Prozeß gegen die Krankenschwester Fleffa wurde gestern in richter, Landgerichtsrat Tom forde, der die ersten Bernehmungen der Angeklagten geleitet hatte, aus, daß er das Gefühl habe, daß das Motiv zur Tat der Flessa verschmähte Liebe und das Gefühl ihrer weiblichen Minderwertigkeit gewesen sei.

Eine furchtbare Bluttat aus verschmähter Liebe verübte der 29 jährige Kontorist Willi Hermann in Offenbach   a. M. Er drang in die Wohnung der Familie Hufnagel in der Dahlmann­ftraße ein und gab dort auf die anwesenden drei Personen, Mutter, Tochter und Schwiegertochter, mehrere Revolver­schüsse ab. Die Tochter wurde sofort getötet, die Schwiegertochter liegt im Sterben, während die Mutter schmer verlegt wurde. Der Beweggrund der Tat war ver. schmähte Liebe zur Tochter. Der Mörder wurde von der Polizei festgenommen.

Der Flieger Cobham   in Australien   eingetroffen. Allan Cobham, der am 30. Juni England verlassen hat, um mit einem Wasserflug­zeug Australien   zu erreichen, ist heute wohlbehalten in Port Darwin ( Australien  ) eingetroffen.

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Schiffstatastrophe in Südamerika  . Nach einer Meldung aus Rio de Janeiro   ist der Küstendampfer Bitar" in der Bucht pon im Park Friedrichshain   ein öffentliches Konzert. Der Männergesangverein Namenlos veranstaltet heute abend, 7%, Uhr, Araras mit einem anderen Fahrzeug zusammengestoßen. 21 Passagiere und 5 Seeleute ertranten. Eisenbahnunglüd in Amerifa. In Auburn( Maine  , Vereinigte Staaten  ) entgleifte die Lokomotive eines Expreßzuges und riß den Backwagen und vier Schlafwagen mit. Lokomotive und Wagen wurden getötet, viele verletzt. stürzten die steile, sehr hohe Böschung hinab. 3 wei Personen

Kirmes in Neu- Böhow. Am Sonnabend, den 7., Sonntag, den 8., und Montag, den 9. August, findet in Neu- Bökow die Feier der diesjährigen Kirmes statt. Die Hauptanziehungskraft wird das große Tanzzelt mit seiner erstklassigen Jazzband- Kapelle sein. Am Sonnabend, 8 1hr abends, findet durch die Siedlung führen wird. Buntgeschmückte Wagen mit symbolischen der große Fadelzug statt; während Sonntag, mittags 1 Uhr, der Ernteumzug Darstellungen aller Erwerbszweige der Siedler oder besezt mit einer fröb lichen Kinderschar werden ihn bilden. Das Hauptstud des Tages aber ist und viele andere nüßliche Gebrauchsgegenstände hairen ihres glüdlichen Gewinners. Den Abend wird dann noch ein Feuerwerk beenden.

fäuberte mehrmals die Straßen, jedoch nur mit zeitweiligem Erfolg. Die große Berlojung. 2 felte Schweine, 2 Fahrräder, 1 Singernähmaschine Vorträge, Vereine und Versammlungen.

Ueberflüssigerweise wurde neben dem Gummiknüppel auch noch der Gewehrkolben zur Räumung des Unruhebezirks angewandt. An einzelnen Stellen hielten die Polizisten mit dem Revolver die Menge in Schach  . Gegen 24 Uhr begannen sich die Leute zu ( zerstreuen. Inzwischen waren zwei weitere Sistierungen erfolgt. Im Hofe des Arbeitsnachweises hielten mehrere fommu­nistische Erwerbslosenführer Ansprachen an die Menge, indem sie die Erwerbslosen ersuchten, jich nicht provo zieren und aufputschen zu lassen. Bon mancher Seite wird die Bermutung ausgesprochen, daß völkische Provo­fateure bei den Zusammenstößen ihre Hand im Spiele gehabt haben. Jedenfalls sind die Meldungen gewisser Spätabendblätter, die die bedauerlichen Vorfälle als Sensation aufmachten, weit übertrieben. Die Zwischenfälle reichen in keiner Weise an die Tumulte vor dem Arbeitsnachweis heran, die vor einigen Wochen aus ganz anderer Ursache stattgefunden haben. Aus einem ganz lokalen Anlaß, näm lich einer Prügelei einiger Unbeherrschter, ent­wickelten fich die Unruhen, denten eigentlich erst viele Neugierige den nötigen Rahmen zur Straßenerregung gaben.

Nach vier Jahren freigesprochen. Jm Kampf um seine Ehre.

Einen vierjährigen Kampf um seine Beamtenehre führte der Frühere Kriminalassistent Wilhelm Rüster, gegen den gestern im Wiederaufnahmeverfahren nochmals vor dem Schöffengericht Mitte die Anklage wegen Beamtenbestechung verhandelt wurde. Rüster war im Jahre 1922 deswegen von der Straffammer des Landgerichts I   zu einem Jahr Gefängnis und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt worden. Auch war er aus dem Staatsdienst entlassen worden. Immer hatte Rüster seine Unschuld beteuert. Nachdem das Reichsgericht seine Revision verworfen und das Urteil rechtskräftig geworden war, versuchte er durch Wieder­qufnahmeanträge das Verfahren von neuem ins Rollen zu bringen, murde aber stets von der Straftammer abgewiesen.

Dem Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Korell gelang es zwar, die Strafverbüßung abzuwenden, indem er für Rüfter im Gnadenwege Bewährungsfrist erwirkte. Damit war aber Rüfter, der um feine Beamtenehre, fämpfte, nicht gedient. Rechtsanwalt Dr. Korell ver­fuchte es jetzt mit einer Meineidsanzeige gegen den Hauptbelastungszeugen, einen gewissen Kerst, einen vielfach vorbestraften Mann, der auch als Polizeispitzel zu jener Zeit tätig gewesen war. Das Meineidsverfahren wurde eingestellt, da aber Kerst bei seiner verantwortlichen Vernehmung seine Beschul­digungen jetzt wesentlich eingeschränkt hatte, wurde einem neuen Antrage auf Wiederaufnahme des Verfahrens endlich nach vier Jahren stattgegeben. Der fünf Jahre zurückliegende Borfall wurde gestern unter einem großen Zeugenaufgebot nochmals vom Schöffen­gericht eingehend geprüft. Kerst hatte eines Tages auf dem Polizei­präsidium gemeldet, daß er in einem berüchtigten Spielerlokal in der alten Schüßenstraße gewesen sei, als zwei Kriminalbeamte dort er­schienen. Der Spielhalter habe die Beamten an das Büffett mitge nommen, ihnen Getränke vorfezen lassen und dem einen 200 Mart in die Hand gedrückt. Die Beamten seien dann ohne einzuschreiten fortgegangen. Zunächst wollte Kerst die schuldigen Beamten nicht wiedererkennen können. Als er aber einige Tage später auf dem Polizeipräsidium einen scharfen Zusammenstoß mit Rüfter hatte, der ihn aus dem Dienstzimmer wies, schleuderte Kerst ihm Beschuldi­gungen ins Gesicht, daß er in der Spielerkaschemme 200 Mart er­halten habe. Der Verdacht gegen Rüfter wurde dann noch durch andere Beobachtungen verstärkt. Zu der neuen Verhandlung war ein ganzes Heer von Kriminalbeamten geladen worden. Dagegen fehlte der Hauptbelastungszeuge Kerst, der seit längerer Zeit unauf­findbar ist. Kerst hatte behauptet, daß er Rüfter schon früher einmal in dem Lokal der alten Schüßenstraße angetroffen hätte, als er dort Meine Tante, Deine Tante" spielte. Der Wirt, die Kellner und Stammgäste des Lokals bestätigten dem Angeklagten aber, daß fie ihn nie gesehen und daß er ihnen bis zur Gegenüberstellung Dollfommen unbekannt gewesen sei. Auch die anderen Angaben, die zur Berurteilung geführt hatten, erschienen in so zweifelhaftem Lichte, daß das Schöffengericht die Urteile der Straftammet und des Reichsgerichts vom Jahre 1922 aufhob und den Angeklagten auf Kosten der Staatskaffe freisprach.

Im Dienst tödlich verunglückt.

WINKEL

Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold".

Gefchäftsstelle: Berlin   G 14, Sebaftianstr. 37/38, Sof 2 Tr. Gauvorstand. Wir machen nochmals darauf aufmerksam, daß die Meldungen für Nürnberg   sowie die Zahlungen bis spätestens 8. August beim Gauvorstand zu erfolgen haben. Prenzlauer Berg  : Kam. Königstor: Fr., d. 6., abends 8 Uhr, Vollvers. Bericht über die Wienfahrt. Kreuzberg  : Antreten für Sonntag, d. 8., nicht Mariannenplag, sondern Lau figer Plaz. Steglik( Kreis): Teilnehmer für eine Autofahrt nach Nürnberg  können sich umgehend beim Ram. Zander, Lichterfelde  , Lange Str. 2, melden. Fahrgeld hin und zurüd 15 M. Siggelegenheit. Abf. Fr., d. 13., nachm. 2 Uhr. Rückfahrt nach Vereinbarung Sonntag nacht. Neukölln- Brig  : Jung­mannschaft: Fr., d. 6., 28 Uhr, Mitgl.- Bers. bei Balewski, Boddin, Ede Jfarstraße. Vortrag. 3. Kameradschaft, Bug Ebert: 6. Auguft, abends 8 Uhr, Familienabend bei Rudolf, Hermannstr. 156. Republikaner als Gäste will. fommen. Bernau  - Ladeburg: So., d. 7., abends 7 Uhr, Antreten bei Modisch,

Bereinigte Berbände heimattreuer Oberschlesier, Drtegruppe Berlin­Norden und Reinidendorf. Sonntag, 8. August 3, Uhr, Gartenfeft, in Reinidendorf- Oft bei B. Mann, Hauptstr. 31-35. Abmarsch mit Musik vont Lokal Gentel, Berlin  , Utrechter Str. 101, 1% Uhr nachmittags. Ab 41 Uhr Raffeeküche, Tanz u. a. m.

Männerchor Harmonie", Charlottenburg  . Seute, Freitag, Versammlung hof Jungfernheide. Bollzähliges Erscheinen notwendig. im Bereinslokal. Sonntag nachmittag 2 Uhr Abfahrt nach Staaten vom Bahn­

Sängerchor Bohnsdorf  , Mitgl. d. DAGB.( Männer- und Gemischter Chor). Sonntag, den 8. August, Rinderfest. Treffpunkt 2 Uhr nachmittags am Dreied zwischen den Häusern der Arbeiter- Baugenossenschaft Paradies. Dann Umzug gerichtet ift. nach dem Festplas, welcher auf dem Sportplaß der Genossenschaft festlich her. Für Unterhaltung ist in jeder Hinsicht gesorgt. Berband Bollsgesundheit, Ortsverein Berlin  . Jugendversammlung Schule Goßlerstr. 61, Nähe Warschauer Brüde. Bortrag: ,, Wir Burschen und das nach Budom( Märkische Schweiz). Treffen 6 Uhr abends Schlef. Bhf., Haupt feguelle Broblem". Referent W. Striegnik. Bom 7. bis 8. August Wanderung eingang. Nachzügler Sonntag früh 3 Uhr. Fahrgeld 2,20 M. Br. Bleuel.

Ein gut gewähltes Programm, am Nachmittag allerdings sehr Raiserstraße. Verfassungsfeier. auf Moll gestimmt. Irmgard Quigom und Erna Meister interpretieren nordische Mufif: Grieg  , Sinding, Sibelius  , zarte und Fultivierte Kompofitionen von weicher Wehmut und romantischer Sehnsucht. Immer bleibt diese Mufif vornehm zurückhaltend wie auch die Dichtung oder der Film der Skandinaven. Leider klingt Irmgard Quizows Stimme in der Höhe scharf, ihr fehlt in dieser Lage Schmiegfamfeit, überhaupt ist der Vortrag unfrei, der Stoff wird nicht gemeistert. An demselben Mangel leidet Johanna Meyers Deflamation Lissauerscher Gedichte. Ueber den Versuch von Lauts malerei vergißt Johanna Meyer manchmal den Rhythmus. Dagegen gibt sie diesen flüssigen, formvollendeten aber weichen Versen eine larmonante Note. Bielleicht wäre es besser, wenn ein Mann die Lissauerschen Gedichte über Bach spricht. Es ist merkwürdig, daß ein im Grunde spielerisches Talent wie Lissauer sich an Bach heran­macht, der Vortragende fönnte aber den Berfen das Rückgrat geben, das ihnen fehlt. Der Abend brachte Künneckes Operette ,, Der Better aus Dingsda" in ausgezeichneter Uebertragung unter Leitung des Komponisten, der heute zu den besten seiner Art gehört. Immer ist ausgezeichnet instrumentiert. Im ganzen erreicht Künnecke bereits diese Musik von quellender Melodit, sprühend von Einfällen und das Niveau der fomischen Oper. Manche Duette könnten einer Oper entnommen sein. Begrüßenswert, daß der Rundfunt dieses Mal bei der Wahl des Sendespiels eine so glückliche Hand zeigte. Auch die Besetzung mit Katharina Garden, Tilly Feiner und Franz Baumann in den Hauptrollen war durchaus lobenswert.

Das Rundfunkprogramm.

Freitag, den 6. August.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

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4.10 Uhr nachm.: Zehn Minuten für die Frau. Frau Dr. Drewitz: Wie vermeidet die Hausfrau gesundheitliche Schädi­gungen? 5-6.30 Uhr abends: Nachmittagskonzert der Berliner  Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman. An­schließend: Ratschläge fürs Haus, Theater- und Filmdienst. 7 Uhr abends: Frau Professor Dr. Lydia Rabinowitsch- Kempner  : Die kleinsten Lebewesen im Haushalt der Natur". 7.25 Uhr abends:

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Fritz Badicke: Luftfahrt mit Umsteigen". 7.55 Uhr abends: Redakteur H. Eiserhardt: Die Falkner des Mittelalters". 8.30 Uhr abends: Robert Schumann  . Anläßlich der Wiederkehr seines Todestages( 29. 7. 1856). 1. Streichquartett A- Dur, op. 41, Nr. 3. Andante espressivo. Allegro molto moderato- Assai agitato Finale. Adagio molto Adagio molto vivace( Guarneri­Quartett: Professor Daniel Karpilowski, erste Violine; Maurits Stromfeld, zweite Violine; Hermann Spitz, Viola  ; Walter Lutz, Cello). 2. a) Romanze( Fis- Dur), b) Nachtstück( F- Dur), c) Intermezzo( Aus dem Faschingsschwank)( Professor Leonid Kreutzer  , Flügel). 3. Aus dem Liederzyklus Dichterliebe  op. 48( Heine  ) Nr. 1-7: a) Im wunderschönen Monat Mai, b) Aus meinen Tränen sprießen, c) Die Rose, die Lilie, die Taube, d) Wenn ich in deine Augen seh, e) Ich will meine Seele tauchen, f) Im Rhein  , im heiligen Strome, g) Ich grolle nicht, h) Der ( Alfred Wilde, Tenor; am Flügel: Bruno Seidler- Winkler  ). 4. Aus Nußbaum, op. 25( Mosen), i) Mit Myrten und Rosen, op. 24( Heine) den Fantasiestücken: a) Des Abends, b) In der Nacht, c) Traum­wirren( Professor Leonid Kreutzer  , am Flügel). 5. Klavierquintett Es- Dur  , op. 44. Allegro brillante- In modo duna marcia Scherzo molto vivace- Allegro ma non troppo( Guarneri- Quartett, unter Mitwirkung von Professor Leonid Kreutzer  , Flügel). An­schließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater und Film­

dienst.

Königswusterhausen, Freitag, den 6. August.

1.10-1.40 Uhr nachm.: Karl Graef: Die Kunst des Sprechers für Schüler. 3-3.30 Uhr nachm.: v. Eyseren und C. M. Alfieri: Spanisch. 3.30-4 Uhr nachm.: Ministerialrat Dr. Richter: Vom. Ein folgenschwerer Unglücksfall trug sich gestern abend gegen Jugendwandern und dem Jugendherbergswesen". 4-4.30 Uhr 8 Uhr in unmittelbarer Nähe des Borortbahnhofes nachm.: Oberstudienrat Dr. Brunner: Die Zusammenfassung der Bantom Nordbahn zu. Der Aushilfsweichenwärter Paul ostdeutschen Länder im preußischen Staat". 4.30-5 Uhr nachm.: Rotenburg   wollte an den Signalen Lampen befestigen, als er Mitteilungen des Zentralinstitutes. 5-5.30 Uhr nachm.: Schrift­von dem elektrischen Vorortzug Nr. 175, der in Richtung Oranien reisen. Die Weltreise". stellerin Marie von Bunsen  : Inland, Ausland und Dampfer­burg fuhr, bei Kilometer 2,7 erfaßt und überfahren wurde. Prof. Dr. Fürbringer: Wie erreiche ich ein hohes Alter in Ge­7.30-7.55 Uhr abends: Geh. Med.- Rat Der ganze 3ug ging über den Körper des Berunglückten sundheit". 7.55-8.20 Uhr abends: Zahnarzt Dr. Kiefer: Mund­hinweg, R. mar sofort tot. Eine polizeiliche Untersuchung über hygiene". 8.30 Uhr abends: Uebertragung aus Berlin  .

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Sport.

Führer

Rennen zu Strausberg   am Donnerstag, den 5. Auguff.

1. Rennen. 1. Enchen( Heder), 2. Doremi( Bismark), 3. Logarithmus ( Bezelt). Toto: 74: 10. Plaz: 28, 27, 86: 10. Ferner liefen: Bingolf, Theano, Signot, Sylvaplana, Cyprienne.

2. Renne It. 1. Glashäger  ( St. Thiel), 2. Formosa( Huguenin), 3. Clothilde  ( Behmisch). Toto: 111: 10. Plas: 22, 15, 27:10. Ferner liefen: Pandora, Romeo, Sapalot, Francoise, Ingo, Kemal, Sheitan.

3. Rennen. 1. Almeido( v. Borke), 2. Bellejus( A. Thiel), 3. Esto ( K. Schuller). Toto: 41: 10. Plat: 19, 32: 10. Ferner liefen: Nieder­wald, Siri, Madi.

4. Rennen. 1. Donnerwolfe( Narr), 2. Heliotrop(. Torke), 3. Santtion( M. Schmidt). Toto: 36:10. Plat: 17, 14, 23: 10. Ferner liefen: Ratibor  , Primadonna, Eigilsaga, Benezianerin, Westfale, Leierfrau, Landolo.

5. Rennett. 1. Fruszi( W. Wolff), 2. Doktor( v. Borde), 3. Calderon ( Bezelt). Toto: 35: 10. Blab: 18, 19, 15: 10. Ferner liefen: Arbela  , Artemefia, Lafl, La Burree, Staffelei.

6. Rennen. 1. Konradin  ( E. Krüger), 2. Loblied( Vinzenz), 3. A'Dalt( Thielemann). Toto: 111: 10. Blaz: 28, 79, 27:10. Ferner liefen: Proflamation, Märchenzauberin, Benus IV, Lagenburg, Amneris, Schwalberich, Radewitt, Sly Deuce II, Geldulf, Silhouette, Rosenrader, Bittoria, Asturie, Bujdos, Vidouze, Milo.

7. Rennen. 1. Embrotation( Hr. Schnizer), 2. Erin( Stangl), 3. Gustel( Lüder). Toto: 47: 10. Blab: 16, 49, 24: 10. Ferner liefen: Duselfop, Sanskrit, Werdandi, Vagier, Schierke  .

Ostar Rüff, der Sohn des Direktors der Rütt- Arena Walter Rütt   wird am tommenden Sonntag auf der Bahn seines Vaters sein Debut als Professional geben.

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle für Berlin.  ( Nachdr. verb.). Für Wechselnd, zeitweise stark bewölft, Gewitterregen; mäßig warm. Deutschland  : Ueberall wechselnd bewölkt und Gewitterneigung. Tempera turen wenig verändert.

Magenbeschwerden im Sommer.

Es kommt sehr häufig vor, daß Leute, die zu teiner anderen Jahreszeit mit Magenschmerzen zu tun haben, während des Sommers von Magenentzündungen, Dyspepsie usw. befallen werden. Diese Uebel werden durch Nahrungswechsel, z. B. falte Getränke, die so wohlschmeckend und erfrischend sind, rohe Früchte, Salat usw., die auf den Magen oft eine üble Wirkung ausüben, hervorgerufen. Diese Speisen verursachen eine übermäßige Säureabscheidung, welche die feinen Magenwandungen angreift und eine erschwerte und schmerzhafte Verdauung zur Folge hat. Um diesen unangenehmen Wirkungen nach dem Essen rohen Obstes oder Salates vorzubeugen, ist es empfehlenswert, nach jeder Mahlzeit einen halben Kaffeelöffel Biserirte Magnesia zusammen mit etwas Wasser einzunehmen. Biserirte Magnesia neutralisiert die schädliche Säure außerordentlich schnell, verhindert die Gärung der Speisen und beruhigt die ent­zündeten Magenwände, wodurch die Verdauung sodann wieder leicht und Drogerien erhältlich. und mühelos vor sich geht. Biserirte Magnesia ist in allen Apotheken

Biferirte Magnesia tommt in Flaschen gefüllt zum Berkauf und ist daher unbegrenzt baltbar.