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für Reparationen aufgebracht werden müssen. Es wäre ein Schauspiel für Götter, wenn der gleiche Reichstag   den Ar­beitslosen die notwendige Erhöhung der Unterſtüßung mit Rücksicht auf die Finanzlage" verweigern würde.

Ludendorff und der Vorwärts". ,, Deutschland   soll seine Kriegsflagge für ewig streichen..." In der Deutschen Wochenschau" beschäftigt sich Luden­ dorff   mit dem Fall Seeckt  , um zu folgenden Schlußfolge­rungen zu kommen:

B

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Wer mit Schwarz Rot- Gold pattiert, stirbt daran. Wer bas nicht weiß oder wissen will, nun der erlebt eben das Schicksal des Generals v. Seedt, der sich für seine Zu­funft gewiß den Dank der schwarzrotgoldenen Parteien erworben zu haben geglaubt hatte und mit Recht glauben konnte, denn sie herrschen nur durch seine Schuld. Der Herr Reichspräsident wird wohl in furzer Zeit ähnliches erleben. Wer denkt dann nicht an den Oktober 1918, wie ich entlassen werden mußte, damit Se. Majestät der Kaiser zu Fall gebracht werden konnte. Mit rafender Schnellig­teit fährt das Reichsschiff, allein gesteuert von den Helfershelfern der überstaatlichen Mächte, in den Strudel des Verderbens.

Ist es hier in diesem Falle Seedt nicht fo, als ob alle Deutsche  , auch die, die an führender Stelle sind, das verbrecherische Borwärts"-Wort vom 20. Oftober 1918 für die Ewigkeit verwirklichen wollten:

ffreichen...

Deutschland   foll seine kriegsflagge für ewig Nachdem Herr Ludendorff durch seine Waffenstillstands­bitte die deutsche   Kriegsflagge für diesmal eingezogen hatte, trat der Borwärts" allerdings dafür ein, daß fie nie wieder hervorgeholt werden sollte. Seitdem haben sich- darin hat Ludendorff   recht viele bemüht, dieses Bor wärts" Wort verwirklichen zu helfen. Auf dem Weg zu seiner Berwirklichung liegt der Paft von Locarno  . den an­zuerkennen heute fogar die Deutschnationalen gegen die Ueber laffung einiger Ministerportefeuilles bereit sind.

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Krach im Landbund.

Die Folgen der Landbankpleite. Die große Landbundpleite in Reppen  , die vor einigen Monaten das Tagesgespräch bildete, zeitigt neue Ausmir­fungen. In dem West- Sternberger Kreisblatt" Nr. 229

wird berichtet:

Drenzig. Die Landbund Ortsgruppe auf gelöst! Der ehemalige Vorstand der Landbund- Ortsgruppe schreibt uns: In der am 25. d. M. stattgefundenen Bersammlung wurde der Beschluß gefaßt, die hiesige Landbund Ortsgruppe aufzulösen und dem Kreislandbund am 1. Oftober 1926 die Mitgliedschaft zum 31. Dezember d. 3. zu fündigen. Der Grund zu diesem Vorgehen einer als rührig bekannten Orts­gruppe ist lediglich das Mißlingen der bekannten, vor längerer Zeit zugunsten der geschädigten Landbank Mitglieder eingeteiteten Hilfsaktion des Landbundes. Für das Nichtzustandekommen der Stügungsaftion fann lediglich der Großgrundbesit des Kreises verantwortlich gemacht werden. Es steht zu erwarten, daß noch weitere Ortsgruppen ihre Konsequenzen daraus ziehen werden."

Diefer Notiz folgte in Nr. 231 derselben Zeitung eine weitere folgenden Wortlauts:

3erbow. Austritt aus dem Kreis- Landbund. Man schreibt uns: Dem Austritt der Landbund- Ortsgruppe Drenzig aus dem Kreisverband beschloß die hiesige Ortsgruppe einstimmig zu folgen. Ob die ausscheidenden Ortsgruppen diretten Anschluß on den Reichs- Landbund suchen werden oder ob von seiten des Kretsverbandes endlich dem Streitpunkt Landbant- kon­fur ein Ende bereitet werden wird, steht abzuwarten."

Helium aus Wasserstoff.

wird ein durchaus anderer Stoff.

Nach den heute in der Wissenschaft geltenden Anschauungen be stehen die Atome sämtlicher Elemente oder Grundstoffe aus elektrisch pofitiv geladenen Kernen, die von negativ geladenen Elektronen" wie die Sonne von Planeten umkreist werden. Die positiven Kerne find ebenfalls noch in den meisten Fällen zusammengesetzter Natur, indem sie aus positiven Teilchen, sog." Brotonen", und negativen Elektronen bestehen, die vermöge ihrer gegenseitigen elektrischen An­ziehung an einander haften. Die Zahl der den Kern umkreisenden Elektronen fann vermehrt oder vermindert werden, ohne daß die chemische Natur des Atoms sich ändert, es wird dann eben aus einem unelektrischen neutralen Atom ein elektrisch geladenes, ein Jon"; ändert sich dagegen die Zusammensetzung und damit auch die elek: trische Ladung des Kernes, lösen sich aus dessen Verband Elektronen oder Protonen, so ändert sich die chemische Natur selbst, das Element Umwandlung von Elementen muß nach dieser Anschauung mög­lich sein, und sie geht in der Natur auch tatsächlich andauernd vor fich, wofür die radioaktiven Substanzen flares Zeugnis ablegen, Uran verwandelt sich unter Abstoßung von Elektronen und Bro­tonen in Radium und dieses weiter, bis es schließlich zu Blei wird. Neben dieser von selbst vor sich gehenden Umwandlung ist es auch gelungen, sie fünstlich hervorzurufen, z. B. Wasserstoff aus Stick stoffatomen abzuspalten. Dagegen ist noch niemals die umgekehrte Berwandlung beobachtet worden, die eines leichteren in ein schwereres Element, also die Anlagerung von Brotonen und Elet tronen an einen einfacher zufammengefeßten Kern. Und doch muß auch diese nach den gegenwärtigen Anschauungen über die Bildung und Entwicklung der Welten aus Rebelmassen und über ihren weiteren Lebenslauf dauernd in der Natur vor sich gehen.

Aus genauer. Renntnis der Dinge fann gesagt werden, I daß damit die Austrittsbewegung noch nicht abgeschlossen ist. Es ist noch manche Orisgruppe vorhanden, in der es lebhaft gärt und in der man sich ernstlich mit dem Gedanken trägt, feine Interessenvertretung in anderen Kreifen als in denen des Landbundes zu suchen.

Der fächsische Wahlkampf. Zersplitterung.

Aus Dresden   wird uns geschrieben:

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programm, ber nach ihrer Ansicht, wie wir es auch nicht anders vermuteten, ein reformistisches Machwert übelster Sorte" ist. Mit teiner Silbe aber belehrt man uns, inwiefern denn dieser Entwurf 3erfegend" wirft.

Spotten ihrer selbst und wissen nicht wie! Denn auf der vierten Seite lesen wir in dicker, zweispaltiger Ueberschrift: Schluß mit den Parteispaltern!" Diesmal aber dreht es sich um die Parteispalter in der KPD.! Und da erfahren wir von Ent­schließungen, die sich gegen die Ruth- Fischer- Maslow- Gruppe, diese Gruppe ultralinker bankrotter Führer" wendet, und wir vernehmen von einem befristeten Ultimatum mit der Androhung des Ausschlusses aus der Partei, das auf die Häupter von Urbahns und Schimanski niederschmettern foll. Aus Moskau   meldet uns die Rote Fahne  " von der Entfernung Sinöwjews aus der Kom­intern und von der Enthebung Trotzkis von den Pflichten eines Mit­gliedes des Politbureaus. Kurz, in wenigen Abschnitten_entrollt sich vor uns ein lebendiges und anschauliches Bild des Tohu wa b wabohus in der KP.!

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Und wir wollen es offen befennen: Solange nicht die ein­Konsoli. gebildete Berfegung" der SPD.   die Formen der dierung" der KPD.   annimmt, sind wir ruhig und un­besorgt. Das mag sich die Rote Fahne  " gesagt sein laffen!

Parlamen Parlamentskontrolle des Heeresersatzes. le des Heeres Die notwendige Ueberwachung der Reichswehr­ergänzung. 2

Die Einstellung des Kronprinzensohnes in die Reichswehr   hat wieder einmal die Aufmerksamkeit der Deffentlichkeit auf die immer wieder vertuschte Art gelenkt, in der die Reichswehr   aufgefüllt wird. Das geltende Reichsgefeß spielt in feinem§ 2 den Heeresersatz den Kompagnie und Bataillonschefs in die Hände, da diese be sonders in der Lage seien, persönliche Beziehungen aus. zunutzen und unmittelbares Interesse an der Güte des Heeres­erfages haben". Das läuft praktisch darauf hinaus, daß Stahlhelm, Wehrwolf und andere vaterländische Verbände den Nachwuchs für die Reichswehr   stellen.

Am kommenden Sonntag ist die sächsische Bevölkerung berufen, sich einen neuen Landtag zu wählen. Die Auseinander­jetzungen zwischen den Parteien sind schon seit einigen Tagen in vollem Gange. Sie alle marschieren selbständig auf, nachdem die Bemühungen der Wehrverbände und des sächsischen Landes­bürgerrats, eine Einheitsliste der bürgerlichen Parteien aufzustellen, gescheitert sind. Die sächsischen Demokraten hatten trotz ihrer starten Rechtsorientierung von vornherein eine Beteiligung abgelehnt. Aber auch zwischen den übrigen Parteien war eine Einigung nicht möglich, weil offenbar die neu gebildeten Parteigruppen zu große Man datsansprüche stellten, ohne daß die Deutschnationalen und Volksparteiler bereit gewesen wären, eine wesentliche Zahl von Madaten auf dem Altar der bürgerlichen Einheitsfront zu opfern. Die Folge ist eine große Parteizersplitterung. In dem am Sonntag abtretenden Landtag, der 1922 gewählt wurde, waren anfänglich insgesamt fünf Parteien und später nach der Absplitterung der 23 Abgeordneten von der SPD  . sechs Partei gruppen mit 96 Abgeordneten vertreten. Davon entfielen auf die Sozialdemokraten 18, die Alte Sozialdemokratische Partei  " 23, die Kommunisten 9, die Demokraten 8, die Volksparteiler 19 und auf die Deutschnationalen ebenfalls 19 Mandate. Jetzt sind nicht weniger als 12 Parteifisten aufgestellt. Es handelt sich zunächst um die bisher schon im Landtag vertretenen Gruppen. Außerdem hat bas 3entrum, das bei der Wahl im Jahre 1922 sein einziges Mandat verfor, wieder eine Liste aufgestellt. Es wird im besten Falle ein Mandat erringen. Stärker dürfte die sogenannte Reichs partei des deutschen   Mittelstandes aus dem Wahl­gang hervorgehen. Es ist anzunehmen, daß sie den bisher schon bestehenden bürgerlichen Parteien einige Mandate abringt und ins besondere die unzufriedenen Elemente im bürgerlichen Lager auf fich vereinigt. Wüft sieht es geradezu im völkischen Lager aus. Da gibt es einmal eine völkischsoziale Arbeitsgemeinschaft und außerdem noch eine nationalsozialistische Deutsche   Arbeiterpartet, deren Spizenkandidat im Wahlkreis Dresden   der bekannte Rapitän v. Mücke ist. Außerdem hat sich noch eine Reichspartei für Volks. recht und Aufwertung eingefurden, für die fich übrigens der alte Graf Posadowsty in einer Versammlung in Leipzig   eingefegt hat, und schließlich ist noch eine Liste des Reichsverbandes der deutschen  Haus- und Grundbesigervereine zu verzeichnen. Dieser Reichsver band ist eine Absplitterung von der großen Organisation der deut­ schen   Hausagrarier Da es eine Liftenverbindung nach dem Angesichts der hohen Zahl von Soldatenfelbstmorden fächsischen Wahlgefeß nicht gibt, wird die Folge dieser Zersplitterung schlägt Löbe außerdem vor, daß diese parlamentarischen Zivilfom im bürgerlichen Lager im Vergleich zu der jezigen Gesamtziffer miffare dauernd für die Soldaten auch während der Dienstzeit ein verhältnismäßig starfer Verlust an Mandaten sein. Beschwerbestellen bleiben, die unter Umgehung des Dienst. Der Versuch der Deutschen Boltspartei, noch furz vor Toresschluß weges angerufen werden können. Segen die republikanischen Bar im Landtag durch eine Aenderung des Wahlgefeßes eine Listenverteien dann an die Plätze der Barlamentsfommiffare Männer mit bindung der bürgerlichen Parteien möglich zu machen, scheiterte an offenen Augen und steifem Rückgrat, die sich so leicht nicht hinters dem Widerstand der Linken. Licht führen lassen, die dauernd die Listen der Bewerber ton­trollieren, in jedem Falle der Abweisung fich genaue Kenntnis der Gründe verschaffen und feine Bevorzugungen und Schiebungen bulben, dann zeigt in wenigen Jahren die Reichswehr   ein anderes Geficht und in spätestens zwölf Jahren wird das Heer der Republik  der Zusammensetzung des Volkes in der Republik   entsprechen."

Die Zersetzung geht weiter.

Aber: Bei wem?

,, Die Zersehung der Sozialdemokratischen Partei geht weiter. Sie nimmt immer frasfere Formen an." So fabuliert ein Leit­artifel der Roten Fahne", des Zentralorgans der Kommu nistischen Partei Deutschlands  . Und, abgesehen von den beliebten Schlagworten Arbeiterverrat, Bulgärmarrismus, Hochstapelei ufm.", die wir seit Jahren in ödem Gleichflang zu vernehmen gewohnt find, berichtet die ,, Rote Fahne  " des Langen   und Breiten über Otto Bauers Entwurf zum neuen österreichischen Partei

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damit das Richtige getroffen zu haben. Auf die Einzelheiten der Bersuche, die nach jahrelangen Bemühungen zum Ziele führten, und die außerordentliche Anforderungen an die Genauigkeit der Apparate und des Beobachtens stellen, fann hier nicht eingegangen werden.

Diese für den Bestand der Republit unhaltbaren Zustände zu bekämpfen, wird eine der Aufgaben der kommenden Reichstags= feffion sein. Genoffe Paul Löbe   macht hierzu folgenden, an die österreichische Regelung anknüpfenden Vorschlag zur Aenderung des Reichswehrgesetzes:

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§ 1. Die Anftellung erfolgt in der Reihenfolge der An­meldungen, soweit die törperliche Tauglichkeit vorliegt und die Sonstigen Borbedingungen erfüllt sind. Aus anderen Gründen kann fein Bewerber zurückgewiesen werden.

§ 2. Die Ausführung dieser Bestimmung wird an jeder Werbe­stelle durch zwei givile Barlamentstommissare über. wacht.

Zu diesem Zwecke sind die Werbestellen auf zwei oder drei im Reiche zufammenzuziehen, bei der Ergänzung einer Armee von 100 000 Mann sind mehr solche Stellen nicht nötig."

Ein englischer Offizier in Frankreich   verurteilt. Das Berufungs  gericht in Algier   hat den englischen Leutnant MacNamara, der im März wegen Beteiligung an aufrührerische n umtrieben in Tunis   von der ersten Instanz zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden war, zu sechs Monaten Ge­fängnis und 2000 Franken Geldstrafe verurteilt und ihm das zu­fünftige Betreten französischen   Gebietes verboten.

worden. Das ganze Stüd wird aus einem Weihespiel in einen Hokuspokus verwandelt. Selten, daß dieses Theater, das eine wundervoll disziplinierte Dilettantentruppe vereinigt, irgendwie individualisiert. Alles ist berechnet, auch die massive Wirkung, die dann allerdings äußerlich mit großer Beharrlichkeit vorbereitet wird. Es genüge, daß Palladiumpräparate, die das Metall in außer Doch man sieht, daß diese östlichen Schauspieler, die noch weit zurüc ordentlich fein verteiltem Zustande enthalten, so daß die metallische sind hinter den fultivierten Künstlern des Westens und die nur ihre Oberfläche sehr groß ist, mit Wasserstoff zusammengebracht wurde, Primitivität fleißig ausbildeten, gar kein wirkliches Drama spielen der dann in großen Mengen anhaftete und beim Erwärmen wieder fönnen. Sie fönnen nicht sprechen, fie fönnen nur heulen oder frei wurde. Bereits nach zwölf Stunden zeigte sich, daß gleichzeitig gurgeln, fie fönnen nur freischen oder jubeln. Sie können nur int mit dem Wasserstoff auch Helium abgegeben wurde, und weiter zeigte Chor fingen, dann allerdings entzückend, wie fleine Kinder fingen. sich, daß die Menge des Helium mit der Bersuchsdauer anstieg. Der Sie können prächtige lebende Bilder stellen. Wenn sie sich in Nachweis ist allerdings sehr schwierig und nur spektroskopisch zu er- Gruppen bewegen, sind sie auch herrlich anzusehen, aber feine fünft bringen- handelt es sich doch um so kleine Mengen wie ein hundertlerische Persönlichkeit, die in sich das Seelische vereinigt, gehört zu ihnen. Die Schauspieler der Habima  " bilden eine ethnographische tausendstel bis ein zehntausendstel Stubikmillimeter pro Tag, die nur Gemeinschaft, die eine Weile feffelt. Nichts anderes ist über sie zu fagen. Das bißchen Handlung des Beer- Hofmannschen Dramas felten überstiegen wurden. wurde von den Habima"-Leuten fläglich heruntergehaspelt. Der Traumaft wurde gesungen und deklamiert, und große Engel und fleine Engel, Bassisten und Tenöre des Himmels fangen und sprachen so, daß die zarteren Sinne des Zuhörers schwer beleidigt wurden. Der Tod auf der Bühne. Mitten im Betfallflatschen und Ge auf der Bühne Ge­lächter der Menge, beim Fallen des Borhanges starb diefer Tage eine befannte römische Sängerin, Bianca Rigattini. Sie spielte die Haupt­rolle in einer beliebten Operette, und am Ende des zweiten Aftes stolperte fie plötzlich und flammerte sich an einen Mitspieler an, den Situation mehr unb jubelte laut, bis der Direttor vor den Vorhang sie zu Boden riß. Das Publikum fah darin nur eine fomische trat und verkündete, daß die Vorstellung infolge des Todes der Künstlerin durch Herzschlag abgebrochen werden müffe.

Die Bedeutung der Versuche, die allerdings noch bei der Nach­prüfung von anderer Seite bestätigt werden müssen, ist eine ganz hervorragende. Zunächst bilden sie eine starke Stüße für die heute geltenden Anschauungen über die Natur und die Umwandlung der Elemente, die sämtlich aus denselben Bausteinen, Kernen des Wasser­stoffatoms( Protonen) und Elektronen bestehen, dann aber ist, wie stets bei wissenschaftlichen Ergebnissen, noch gar nicht abzusehen, in welchem Umfange sie auch praktische Bedeutung gewinnen tönnen. Helium ist, weil es im Gegensatz zum Wasserstoff nicht brennbar ist, das zum Füllen von Luftschiffen geeignetste Gas, das in Amerika  , wo start heliumhaltige Quellen vorhanden find, auch bereits dazu benugt wird. Gelingt es, die Methoden jo auszubauen daß namhafte Heliummengen auszubauen daß namhafte Heliummengen gewonnen werden fönnen, so ist seine Verwendung auch unabhängig von dem natür­lichen Borkommen in nahe Aussicht gerüdt. Auch die Energie, welche bei der Bildung von Helium aus Wasserstoff frei werden muß, wird bei der Bildung größerer Mengen wohl in deutlich sichtbarer und verwertbarer Form auftreten, wodurch ganz neue gar nicht zu über. sehende Perspektiven sich eröffnen.

Dr. Bruno Borchardt  .

Das Nächstliegerde wäre die Bildung von Helium, dessen Atomtern mindestens aus vier Protonen bestehen muß, aus Wasserstoff, dessen Atom nur ein von einem Elektron um treistes Proton ist. Aber beobachtet ist eine solche Entstehung von Helium noch niemals, obwohl man vielfach auf mannigfache Beise versucht hat, diese Verwandlung herbeizuführen. Den Berliner  Chemikern Baneth und Peters scheint es nun gelungen zu sein. Sie waren der Meinung, daß es nur darauf ankomme, einen Stoff aufzufinden, dessen bloße Gegenwart den Vorgang einleitet. Man bezeichnet derartiges als Katalyse" und nennt den betreffenden Stoff Satalysator". Einen geeigneten Katalysator zu finden ist für viele technisch wichtige Berfahren von großer Bedeutung, 3. 28. für die Gewinnung von Ammoniak aus dem Stickstoff der Luft. Im vorliegenden Fall dachten die Forscher als tatalysierende Substanzdorfplay von den Schauspielern der Habima  " aufgeführt. an das feltene Metall Balladium, von dem es bekannt ist, daß es ungeheure Mengen von Wasserstoff an seiner Oberfläche adsor­biert und bei Erhigung wieder freiläßt. Und tatsächlich scheinen sie

B.

religiösem Mysterium Jakobs Traum" bedeutet die äußere Jakobs Traum" bei den Hebräern. In Beer Hofmanns Handlung wenig. Der Dichter weiß wohl, daß die Quellen der Naivität heute in uns versiegt find. Da müßten nun dunkle, ganz schwere, durch Kultur überlastete Worte gefunden werden, damit auch der raffinierte Kopf wiederum das Rätsel der Glaubensinnig teit genießt. Wer Hofmanns Dichtung fennt, der weiß: hier ist ein durch und durch kultivierter Dichter am Werte gewesen, der jede Silbe und jeden Wohlllang und jeden Sinn und leberjinn äußersten Berfeinerung wird nun im Theater am Rollen. des Wortes vorsichtig auf die Goldwage legt. Dieses Wert der Bunächst muß der sorgfältig zilelierte Tert in das schwere, feierliche, hochpathetische Hebräisch übertragen werden. Wir hören es und meinen, es wäre alles verdickt, vergröbert, ins Hohle überfekt

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M. H.

Volfsbühne E. V. Am Freitag, dem 29., abends 8 Uhr, lieft Alfred straße, aus Dostojewstis Berten. Einlagfarten 0,60 W. Beierle im Bürgerfaal bes Rathauses, Eingang Stonig

3m Verein für Deutsches Kunstgewerbe spricht am 27. Oberftubien direktor Prof. Heinrich Werner  , Berlin  , über Deutsche   Art und Kunst in Südtirol  ", mit Lichtbildern. Der Vortrag findet im Hörsaale des alten Sunstgewerbe Museums, Prinz­brecht- Straße Ja, statt. Beginn 8 Uhr abends. Eintritt frei Eine Ausstellung Die tünklerische Formgebung des Reiches wird am 29, mittags 12 Uhr, in der Wandelballe des Reichstages eröffnet. Sie zeigt das Arbeitsgebiet des Reichstunst warts.

Die Urbellsgemeinschaft Liedertafel Berlin- West-Schöneberger Männerchor Freundicha te veranstaltet am 31., nachm. 4 Uhr, im Saale der ohichule für Mujit, Fasanenstr. 1, ein Stonzert unter Mitwirkung des Prof. Robert Beiler( Bioline); am Flügel Elara

Kranse.

Wie tann die Menschhelf von der Geißel der Syphilis befreit werden? Ueber dieses Thema spricht mit Demonstration von Lichtbildern Dr. Erich 28., abends 8 Uhr, im Plenarfaal bes ehem. Serrenbaufes, Leip Soffmann, a o. Brofeffor an Universität Bonn  . am ziger Straße 8. Karten sind durch die Geschäftsstelle der Deutschen Ges feilschaft zur Bekämpfung der Geschlechtsfrankheiten, Wilhelmſtr. 45, un­entgeltlich zu erhalten.