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Sonntag
12. Dezember 1926
Alus der Film- Welt
Die Filme der Woche.
„ Die versunkene flotte." ( Piccadilly.)
Es handelt sich hier nicht um die sagenhafte Silberflotte von Vigo oder um eine ähnliche historisch einbalsamierte Angelegenheit, sondern um die deutsche Flotte von Tirpiz' Gnaden, die bei Scapo Flow versenkt wurde und auch sonst dem deutschen Volk viel Geld fostete. Der Film, nach einem Roman des Kapitänleutnants Helmut Lorenz gearbeitet, hat, ganz abgesehen von seiner politischen Tendenz, einen schweren Fehler, durch den sich übrigens die meisten historischen Filme auszeichnen, er verknüpft ein historisches Geschehen mit ciner völlig belanglosen Eheirrung derart, daß der Hauptatzent auf der Liebesaffäre ruht, und daß die Flotte mehr die Rolle einer dekorativen Staffage spielt. Das ist aber findlicher Dilettantismus. Und nun die Tendenz. Man kann sie etwa folgendermaßen umreißen: von einer nationalistischen Basis aus versucht es der Verfasser, allen Richtungen gerecht zu werden, es entsteht ein schwarzweißroter Film mit liberalen Tendenzen, doch wohlgemerkt, das liberale Moment ist nichts als dünner Firniß. Der Fall liegt so, die Engländer erscheinen hier als ehrenwerte Männlein, wenn auch ein Darsteller billiger Garnitur ihren Admiral spielt. Der englische Marineoffizier Henry Stuart wirkt sogar bedeutend sympathischer als sein deutscher Kollege Bernhard Goette, der nur in männermordendem Pflichtgefühl macht und sich an einem unfruchtbaren Kompromiß von Yoghi und Kornettenkapitän abquält. Die. Deutschen sind Offiziere, wie sie sich ein biederer Lokal- Anzeiger". Leser vorstellt, der Engländer ist nebenbei noch liebenswürdig, hat Grazie, Weltkenntnis und Wille zur Verständigung. Während der Schlacht am Stagerrak vermeidet er theatralische Gesten, während Goetzte nur für die Großaufnahme und für brave Heimtriegerherzen fommandiert. Auch die Sozialisten kommen mit einem blauen Auge davon. Zwar ist Hans Albers ein hinterhältiger Charakter und lieft schon 1914 auf einem„ kaiserlichen" Kriegsschiff den Vorwärts", aber in der Schlacht stirbt er als Held. Was will man noch mehr, dazu reichen sich ein Engländer und ein Deutscher am Schluß versöhnt die Hände und sprechen goldene Worte über Bölkerverständigung. Auch die Folgen des Krieges, die Not der Verwundeten werden nicht verschleiert. Das ist der Firniß, die Verbeugung vor republikanischem Denken. Dahinter sieht es jedoch anders aus. Die alte, deutsche Kriegsfahne und das Eiserne Kreuz können nicht oft genug gezeigt merden. Und wie nett und human sind die Offiziere; es bedeutet direkt ein Vergnügen, Untergebener zu sein. Am Schluß wird es ganz schlimm, die Glorifizierung der Opernpose von Scapa Flow ist fällig. Ein Unterseeboot wird von seinem Komamndanten Nils Ast her in die Luft gesprengt, und als Zugabe zu diesem Schauspiel erscheinen die Kriegsflagge und ein männlicher Händedruck in Großaufnahme, auch im Unterseeboot stirbt man wie Manrico. Und dann eine Albernheit am Anfang, die die wahre Haltung dieses Films enthält. Ball der deutschen und englischen Offiziere, plötzlich die Nach richt von Gerajewo. Sofort weiß der Engländer, was die Uhr geschlagen hat, und jedes patriotische Herz erkennt das„ perfide Albion". Der Film ist in einer Beziehung interessant, mit reinem Nationalismus ist kein Geschäft mehr zu machen, deshalb hängt sich der Film ein Mäntelchen um, das linksstehende Zuschauer versöhnen soll. Aber im Grunde ist alles beim alten geblieben. Und selbst wenn der Verfaffer weder mit Roman noch Film agitatorische Zwecke verfolgen foll, fo wirtt bereits das Sujet provokatorisch. Es fehlt noch die Distanz zu diesen Dingen. Die Darstellung versagt, die Frauen find undistutierbar und die Schauspieler begnügen sich damit, Helden darzustellen, nur Albers und George geben mehr. Der Regisseur Manfred Noa läßt in der Seeschlacht sehr viel Rauch entwickeln, und die Matrosen nach jedem Schuß Hurra rufen. Sonst stellt er gute Bilder. Aber es wäre endlich Zeit, daß diese Art der Filmproduktion verschwindet. F. S.
Die Königin des Weltbades." ( Tauenhienpalaft.)
Dies ist ein Film, wie er im Buche steht. Die Kritiker der Filmpreffe pflegen bei solchen Gelegenheiten zu sagen: es ist ein sicherer Publikumsfilm und wird Kasse machen. Wie tommt so etwas zustande? Zunächst muß ein nettes junges Mädchen im Mittelpunkt der Handlung stehen; es ist gut, wenn sie arm ist und von unten tommt. Sie darf sogar, wie in diesem Falle, eine kleine Näherin sein, die in einem Bariser Modesalon aushilfsweise einen Mannequin macht. Das gibt Gelegenheit, eine solenne Prügelei mit einem anderen Mannequin vorzuführen, was ein Ersaz für die früher beliebten Damenborfämpfe abgibt. Natürlich wird das unschuldige kleine Mädel rausgeschmissen, gerät in ihrer Schwermut unter ein Auto. Paßt auf, jezt kommt der zweite Bestandteil des Publikumfilm: der reiche junge Lord, der das kleine Mädchen rettet und mit in seine Wohnung nimmt. Was macht man mit so einem netten Mädchen? Man verliebt sich in sie. Mama macht einige Einwendungen, schickt den Sohn auf Reisen. Der Lord will aber fein Mädchen auf der Stelle heiraten( Standesvorurteile gibt es im Film nicht). Aber das kleine Mädchen geht nicht darauf ein, sondern fährt mit Schwiegermama nach Baden- Baden . Sie wird im Handumdrehen, man weiß nicht wie, zur Königin des Weltbades( natürlich wenn man so hübsch ist, wie die Robertson und so erstklassige Kleider trägt). Trog aller Abenteuer, in die das Nähmädchen gerät, bleibt es ihrem Lord treu, obwohl sie von Mama verkannt wird. Eine russische Fürstin, die auch einmal Mannequin war, stattet sie mit Mammon aus und sucht sie an einen weltberühmten Maler zu verheiraten. Dann kommt eine trübe Stunde, wo man sich mit einem adligen Spieler einläßt, um durch eine sofort wieder zu scheidende Ehe einen Rang zu erwerben. Aber siegreich durchstrahlt die Liebe des zurückgekehrten Lords alle Wolken und in den Armen liegen sich beide.
Bittor Janson hat zwar lauter bereits dagewesene Einfälle verwendet, aber in der Art, wie er sie fombiniert, liegt ein gewiffer Reiz. Und das Publikum will schließlich in einem Bublifumfilm auch nur Dinge sehen, die ihm schon öfter gefallen haben. Es gibt ein paar prächtige Bilder von Paris und sehr hübsche Stimmungen aus Baden- Baden . Für alles andere kommen Imogen Robertson und Walter Rilla als sympathischer Lord auf. Einen adligen Abenteurer gibt Livio Pavanelli mit distreter Zurückhaltung. Eine Nummer für sich ist Ida Wüst , die eine russische Fürstin mit Vergangenheit hinstellt, an der man seine helle Freude hat. Einen Mannequin, der sich durch übermäßige Reßheit auszeichnet, stellt Lissi Arna dar. Sehr lustig war eine Spielerszene, bei der Paul Morgan und Siegfried Berisch die Kibize machten.
Hoffentlich wissen die Leser nun, was ein echter Publikumfilm ift.
„ Die Waise von Lowood." ( Primus- Palast.)
D.
Wer hätte das gedacht, daß die Rührstücke der seligen BirchPfeiffer noch einmal auf dem Umweg über den Film wieder in Mode kommen fönnten. Kürzlich die„ Grille" und jekt„ Die Waise pon Lowood". 3war ist der Bearbeiter auch diesmal auf das Ur bild, den Roman der Currer Bell , zurückgegangen. Aber die Rühr
seligkeit und das Schauerdrama find geblieben. Rührend ist die erste Hälfte, wo die junge Waise Jane Eyre im Waisenhaus von Lowood die armen Kinder so mütterlich betreut, die unter der Fuchtel des sadistischen Waisenhausvorstehers stehen. Der Regisseur Kurt Bern hardt hat ein paar gute Szenen ins Bild gesetzt, in denen Kinderübermut, Kinderfurcht und Kinderhingabe lebendig zum Ausdruck tommen. Besonders gelungen ist der Abschied der jungen Lehrerin von ihren Zöglingen. Im Schlosse zu Rochester, in dem der zweite Teil der Handlung spielt, findet Jane Eyre ihr Schicksal. Als Erzieherin der kleinen Adele, mit der es wieder hübsche Kinderszenen gibt, verliebt sie sich in den Lord Rochester, den zunächst seltsam anmutenden Schloßherrn. Die Geheimnisse des Schlosses werden uns im Bild vorgeführt, eine herumspufende Irre und deren dem Trunk ergebene Pflegerin. Es gibt nachts Brände und unerklärliche Erscheinungen. Jane löscht den Brand und rettet den Hausherrn. An einem großen Gesellschaftsabend, in dem allerlei Typen aus der englischen Aristokratie vorgeführt werden, und der kleine Standal nicht fehlt, entdeckt sie ihre Liebe zum Lord. Jezt kommt Tempo in den Film; der Lord bietet ihr seine Hand an, durch merkwürdige Zwischenfälle wird die Trauung gehemmt. Zugleich ist im Schloß ein Feuer ausgebrochen, der Lord kehrt eilends zurück, gerät in einen Kampf mit der Irren, die den Brand angelegt hat und sich nun aus dem Fenster stürzt, und rettet Jane, die die Sorge um das Kind ins brennende Schloß trieb. Jekt hat dieses teine Geheimniffe mehr, die Irre war die frühere Frau des Lords, von der er längst sich hatte scheiden lassen. Dem Glück der Liebenden steht nichts mehr im Bege.
Evelyne Holt ist die brave, zurückhaltende Lehrerin, wie sie im Buche steht; sie gewinnt durch ihre Schlichtheit und Natürlichkeit. Dem Lord Rochester gab Olaf Fönss ein marfantes Gepräge. Sybel Morel wußte als Jrre sich vor Uebertreibungen zu bewahren, was man von Rosa Baletti, ihrer Pflegerin, nicht immer sagen fonnte. Adele Sandrod steuerte eine ihrer intereffanten, halb tomischen Rollen bei. Trog der verhältnismäßig geringen Mittel, mit denen der Film ausgestaltet ist, tamen doch tüchtige Milieubilder heraus. D.
Der Wanderer." ( Ufa- Palast am 300.)
Die biblische Geschichte vom verlorenen Sohn haben die Ameri. faner als Film auferstehen lassen. In Amerika hat man eben Sinn und Geld für derlei Versuche. Daß dieser Versuch restlos geglückt ist, fann man beim allerbesten Willen und fachlichster Beurteilung mancher guten Einzelleistung nicht behaupten. William Collier jr. ist begreiflich als sehnsüchtiger Jephta, dem die Berge seiner Heimat
Emelka.
MELKA
Palast
Das goldene Haus
am Kurfürstendamm 68
Täglich der große Erfolg
der
Münchener Lichtspielkunst A. G.
Das Lebenslied
nach Rudolf Herzogs berühmtestem Roman. Manuskript: E. Iros und A. Bergen
mit der grossen deutschen Besetzung Erna Morena , Helga Thomas, Sophie Pagay , Carl de Vogt , Theoder Loos, C. V. Plagge, Adolf Klein usw.
Ein grosser Film aus Deutschlands schönsten Gauen...
Ein Film voll Poesie, voll Sang und Klang
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- das Lebenslied. Heute: 7, 915, 1115. Morgen; 5, 7, 915, 1115.
Bellage des Vorwärts
zum Gefängnis werden, der ein vom Fernweh geplagter Träumer und fein Hirte ist. Jedoch haben die schlimmen Erfahrungen da draußen in der Welt ihn als heimkehrenden Sohn nicht genügend verändert. Kathryn Hill ist eine rührende, in Liebe harrende Naomi, ganz und gar Legendentyp. George Rigas spielte den Bruder und Kathlyn Williams die Mutter. Bei beiden Darstellern stimmten die schönen, ruhigen Handbewegungen, diese wahrhaft großen Gesten nicht mit dem scharfen, viel zu hastig wechselnden Gesichtsausdruck überein. Das war eine Versündigung am Rhythmus des Films. Ebenso wie Erneste Terrence als babylonischer Kaufmann viel zu stark auftrug und Greta Nissen die Priesterin Tischa in der Art der käuflichen Liebeskünstlerin von heute spielte. Tyrone Power hat ruhige, sanfte Augen, sie nahmen ein für seinen Patriarchen. Unmögliches aber leistete der Regisseur Raoul Walsh , als er die innere Erleuchtung des Patriarchen durch Scheinwerferbeleuchtung ankündigte. Solche Mäßchen sind und bleis ben regelrechter Kitsch. Ueberhaupt ist die Handlung sehr schleppend und die häuslichen Szenen sind nicht mehr auf Bildwirtung eingestellt, sondern sie werden zu gestellten Bildern. Hingegen sind die Herden- und Karawanenbilder und der Straßenverkehr in Babylon Meisterwerke der Regiekunst. Meisterwerke der Regiekunst. Die Orgien und Tanzszenen sind, bei fabelhafter Beherrschung der Massen, realistisch durch und durch. Die eifrigsten Anhänger des Schmutz- und Schundgesetzes fönnten hier schon die erste Gelegenheit finden, sich gründlich zu blamieren. Trog der ausgiebigen Schilderungen der Böllereien wird aber durch fie gar nicht die Notwendigkeit der Zerstörung Babylons erbracht. Sie bietet ohne Zweifel ganz große Filmeffekte. Der Tempeleinsturz, das alles ist wahrer Film. Es ist ein grandioses Schauspiel, dieses die klaffenden Erdrisse, die unsaçbare Furcht der bedrohten Menschen, graufige Bild der Zerstörung. Dennoch mir fennen Kertesz Sodom und Gomorrha" und in dem Film wurde noch mehr zerteppert. e. b.
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Vieles hätte tenzentrierter gegeben werden können. Manchmal geraten Carmen und Don José in den Hintergrund, die SchmugglerSzenen, das Straßenleben in Sevilla und der Aufzug der Torreros nehmen einen zu breiten Plaz ein. Dies ist die Konzession an die Oper, sonst hält sich der Bearbeiter Kurt Oertel an die Novelle des Prosper Merimée viel enger noch, als es vor sieben Jahren Lubitsch tat. Es fehlt Micaela, und auch die Rolle des Toreadors ist auf ein Minimum reduziert worden, vor allem aber haben Carmen und Don Jesé ihren opernhaften Charakter abgestreift. Pola Negri spielte damals im Lubitsch - Film noch eine Carmen aus dem Atelier des Georges Bizet , und Harry Liedtke benahm sich stellenweise wie ein Tenor, hier spielt man sachlicher. Die Handlung beginnt in den Küstengebirgen, eine Aenderung gegenüber der Novelle, die eine Erzählung des gefangenen Don José ist. Diese Szene ist außerordentlich geschickt aufgebaut. Zuerst die schweren Silhouetten der Berge, die Menschen davor wirken wie fleine Punkte. Auseinandersegung zwischen Carmen und dem Einäugigen, Angriff der Zollbeamten, Flucht und Gefangennahme des Einäugigen. In schnellem Tempo laufen die Bilder ab, leider verlieren die nächsten Szenen in Sevilla unter dem Zuviel des Details; das erste Zusammentreffen Carmens mit Don José ist nicht genügend herausgearbeitet, erſt bei Lillas Bastia wird die Regie zusammenfassender. Jocques Fender, der Regisseur, schwankt zwischen dekorativem Maffenfilm und zwischen der Tragödie hin und her. Am Schluß verliert er sich ganz ins Breite. Der Stierkampf dauert zu lange, retardiert unnötig die Handlung, die gerade hier schnell ablaufen muß. Hier hätte sich Fender an die letzte Szene des vierten Opernattes halten sollen, die in ihrer Renzentriertheit vorbildlich ist. Bleibt nun auch der Regisseur der Tragödie manches schuldig, so bietet er durch den vollendeten Aufbau der Szene immerhin einen Ersatz dafür. Die Schenke des Lillas Pastia, die nächtlichen, schmalen Gassen Sevillas, manche Gebirgsszenen vermitteln rein bildhaft starke Eindrücke. Von den Darstellern steht in erster Stelle Raquel Meller als Carmen . Sie ist nicht die elegante, dämonische Operncarmen mit dem sprühenden französischen Temperament, im Gegenteil: sie ist eher phlegmatisch und wirkt allein durch ihr Dasein; die Meisterin der Verführung ist sie nicht, sie folgt hierin der Gestaltung Merimées. Der Don José Louis Lerchs ist am Anfang ohne Physiognomie und wird erst beim 3weikampf mit Zuniga temperamentvoll, dann wächst seine Leistung bis zur letzten Szene. Auch er gibt die Meriméeſche Gestalt, wild, lodernd und rabiat, ohne die sanften Anwandlungen F. S. seines tenoralen Kellegen aus der Oper.
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„ Das Lebenslied."
( Emelta- Palast, Kurfürstendamm .)
Liebe und Kunst sind die Themen, die diesem Roman zugrunde liegen. Sie werden durch Rudolf Herzog und die Filmmanskript verfasser an einer ganzen Anzahl von Personen erörtert. Bei der Verfilmung ist der bürgerliche Roman geblieben, bei dem der Leser von Anfang an weiß, wie die Sache ausläuft und sich dennoch zum Schluß, wenn alle Ahnungen erfüllt werden, wunder wie schlau vortommt. Man ist im Film nicht miterleber der Entwicklungen, sondern man wird stets vor vollendete Tatsachen gestellt. Der Regisseur Artur Bergen brachte natürlich den Eifer und die Mühe auf, niemals die Ansprüche zu unterbieten, die man heute berechtigterweise an den guten Durchschnittsfilm stellen kann. Theodor Locs spielte mit gequälten Augen den franken, reichen Kunstfreund und Erna Morena war elegant als seine Schwester, die gleich ihrem Bruder in der Liebe tein Glück hat. Helga Thomas war frisch als Jungmädel und nicht ganz überzeugend als müde Künstlerin, die von einem ehrgeizigen Gatten durch die Welt gehezt wird. Recht nett ist die junge Darstellerin wieder, als sie auflebt zu einem neuen Glüd. Karl de Vogt konnte leider nicht vergessen, daß er einst mal Sensationsdarsteller war. Angelo Ferrari war ber falte Künstler, dem Erfolg und Bankkonto alles gelten. Adolf Klein , C. V. Plagge und Sophie Bagan schufen ganz famose Typen. e, b,
Technische Filme.
Die Deulig veranstaltete in den Kammerlichtspielen eine Vorführung von neuen technischen Filmen. Es waren dies reine Auftragsfilme, die das Rheinisch- Westfälische Kohlensyndikat, das Deutsche Kalisyndikat und die Firma Adolf Bleichert u. Co. in Leipzig in Bestellung gegeben haben. Aber es wäre begrüßenswert, wenn in gemischten Programmen auch solche Filme dem größeren Publikum vorgeführt würden. Es fann sehr viel daraus lernen, denn hier ist von dem Regisseur Kallab und seinen photographischen Gehilfen eine höchst saubere und flare Arbeit geliefert worden. Die Filme behandeln die Ruhr fohle, die deutsche Kaliindustrie und moderne Seilschwebebahnen. Das stärkste Interesse wird freilich der letztere Film finden, der die Raralp, Kreuzed- und die Zugspizbahn im Bilde zeigt und dabei natürlich wunderbare Landschaftsbilder entwickeln kann. Aber auch an den beiden anderen Filmen wird jeder startes Interesse haben, der die Bedeutung dieser beiden großen Industrien kennt. Während Bilder aus dem Kohlenbergbau bereits bekannter sind, dürfte es das erstemal sein, daß derart instruktive Einblicke in den Kaliberg bau und die Kaligewinnung gewährt werden. T.