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Wohnungsbau und Mietensteigerung. Ein preisgegebenes Programm.- Gefährliche Pläne.
In der Krise des vorigen Sommers oersprach der Reichs- nrbeitsminister für den Herbst 192S ein Reichswohnungs» bauprogramm für die nächsten drei Jahre. An- scheinend ist man von diesem Plan wieder abgekommen und will jetzt ein Bierteljahr nach dem seinerzeit versprochenen Termin wieder nur für das Jahr 1927 Vorsorge für den Wohnungsbau treffen. Im Vordergrund steht dabei die Frage, wie die Mittel für den Wohnungsbau beschafft werden können. Möglichkeiten der Iimmzierung. Im letzten Jahr« hat sich gezeigt, daß da» Hauszinssteuerauf- kommen, soweit es für den Wohnungsbau zur Derfügung steht, nicht ausreichend war, so daß die deutschen   Kommunen zirka AX) bis Zöv Millionen Mark auf dem Anleihewege für Wohnungsbauzwecke aufbringen mußten. Für das kommende Jahr kann bei unser- änderten Höhe der Miete und der Hauszinssteuer mit cm- nähernd dem gleichen Betrage au» Anleihemitteln wieder gerechnet werden. Aus dem vom Reich zur Verfügung gestellten Kredit von 200 Millionen Mark dürften noch über 100 Millionen zur B e r- fügung stehen, Preußen und Bayern   nehmen zusammen über 100 Millionen Mark für den Wohnungsbau auf, und daß die Ge- meinden eine weitere Anleihelast von 100 bis ISO Millionen M. übernehmen könnten und zu übemehmen bereit sind, daran zweifett wohl niemand. Dennoch wird von der Reichsregierung mit dem Gedanken einer 20prozentigen Mieterhöhung in Alt- Wohnungen gespielt. Davon sollen dem Hausbesitz nominell 8* Prrz. für seine ab 1. Januar 1928 erhöhten Schuldzinsen zufließen, für ein Dreivierteljahr also geschenkt wer. den. ein Betrag, der auch später wett über da, hinau, geht, was wirNich für diese Zahlungen erforderlich ist. Erfahrungsgemäß läßt ihm die Gesetzgebung der Länder mindesten« noch«in weiteres Fünftel von der Mieterhöhung zukommen, so daß die für den Wohnungsbau zur Verfügung stehende» Mittel insgesamt um etwa 100 Millionen M. sich erhöhen würden. ZNietensteigerung bei Ungewisser Konjunktur. Dafür aber will man heute etne Mietensteigerung beschliehen. obgleich man sich darüber Nar ist, daß nur eine aussteigend« Konjunktur, die mit einer Erhöhung der Löhne Hand in Hand geht, die Erhöhung tragbar erscheinen lassen kann, die nicht einfach auf die Lebenshaltung des Mittelstandes und der großen Masie abgewälzt werden darf. Tatsache ist aber, daß von einer auf. steigenden Konjunktur zurzeit keine Rede sein kann. Di« Zahl der Hauptunterstützungoempfönger ist noch der Statistik des Reichsarbeitsministerium» vom 1. Dezember 1926 bis 15. Januar 1927 u m 465 000 gestiegen. Das Reichsarbeitsministerium selbst hat gelegentlich ausfeführt..daß gegenwärtig in Deutschland  im Winter mit einem Mehr von 300 000 bis 400 000 Erwerbslosen als Regelerscheinung gerechnet werden muß". Die Zahl von 465 000 Erwerbslosen nach der Statistik de« Reichsarbeitsministerimns zeigt deutlich, daß zurzeit von emem K o n j u n k tu ra b st i eg über das der Jahreszeit entsprechende Maß hinaus ge- sprachen werden muß. Tatsächlich aber ist die Zahl der Hauptunter- stützungsempfänger heut« irreführend, denn die Zahl der Aus- gesteuerten wächst von Monat zu Monat. Es wurden aus- gesteuert in der Zeit vom 16. September bis 16. Oktober rund 26000 . 16. Oktober. 16. November. 88000 . 16. November. 16. Dezemb. über 40000 Es ist nicht zuviel gesagt, wenn man annimmt, daß in der Zeit bis zum 15. Januar noch wettere 50 000 Erwerbslose ausge-
steuert wurden. Die starke Zunahme der von der Krisenfürsorge Unterstützten ist auch in den letzten Wochen ständig für alle Arbeits- Marktberichte der Landesarbeitsämter charakteristisch gewesen. In den 6 Wochen vom 1. Dezember bis 15. Januar betrug die Zahl der Ausgesteuerten also an 70 000, die Gesamtzunahme der Erwerbslosigkeit also über% Million, fast 200 000 mehr, als das Arbeitsministerium als normal feststellen zu können glaubte. Angesichts dieser Entwicklung wäre eine Mietensteigerung im gegenwärtigen Augenblick unverantwortlich. Es erscheint notwendig, erst die Konjunkturentwicklung abzuwarten, ehe man sich zu einer so schwerwiegenden Maßnahme entschließt. Ein unmöglicher Plan. völlig undiskutabel ist aber ein jetzt aufgetauchter Plan, der anscheinend eine große Roll« zu spielen berufen sein wird und der aus der Feder des Hypothekenbankdirektors Dr. Schwartz stammt. Herr Schwartz will nicht nur eine Mieterhöhung der Alt- wohnungen vornehmen, sondern auch die Mietkosten der Reuwoh- nungen heraussetzen. Bisher hatten wir in Deutschland   die stete Anpassung der Altmieten an die Neumieten zu oerzeichnen. Während die Altmieten zugunsten des Hausbesitzes und der öffent- lichen Hand erhöht wurden, gingen die Neumieten ständig z u- r ü ck im gleichen Ausmaß«, wie der Zinssatz sank. Es ist kaum zuviel gesagt, wenn man behauptet, daß noch vor einem Jahre die Mieten der Neubauwohnungen auf dem Eineinhalb- bis Zweifachen besten logen, was im Jahre 1927 sich als notwendig herausstellen wird./ Diese» Abgleiten der Neubaumieken erfüllt den hansbefih und die Laufpekulation mit großer Sorge, denn wenn von Jahr zu Jahr die Mieten in Neubauten sinkende Tendenz aufweisen, so winkt dem spekulativen Bauunternehmer imd Bodenbesitzer nicht die Aussicht hohen Gewinn», und der alte Hausbesitz sieht den Zeitpunkt herangekommen, wo seine eigenen Hoffnungen auf große Mietensteigerungen zuschanden werden. Dar- aushin schlägt Herr Schwartz vor,.statt einer Wohnung eineinhalb Wohnungen" zu bauen, aber die so neu gebauten Wohnungen sollen teurer sein als sie heut« sind und vor ollem: das weiter Abgleiten der Neubaumieten fall ei» Ende finden. Diese Pläne finden bei der vürgerdlockregiernng an­scheinend viel Sympathie. Mietensteigenmg für Alt- und Neuwohnungen im Zeichen sinkender Konjunktur scheint die erste wirtschaftspolittsche Tat des Bürgerblocks sein zu sollen. Gleich- zeitig will man den Einfluß der gemeinnützigen Lautätigkeit zurückdrängen, die Lauweise verschlechtern und womöglich die Einzimmerwohnung als Wohnungsstandard der arbeitenden Massen durchsetzen. Außerdem will man die Gemeinden mit einer unüber- sehbaren Fülle von Bürgschaftsverpslichtungen über- schütten und den Bau. und Bodenspekulanten unverzinsliche und un- tilgbare Darzuschüsse der öffentlichen Hand in einem Augenblick geben, in dem die Subventionspolittt des Jahre, 1926 ollgemein nnt Recht als unzulänglich oerurteitt wird. Dem Hausbefitz erhöhte Mieten, den Hypothekenbanken erhöhte Umsätze und Gewinne, der öffentlichen Hand er. höht« Lasten und der Arbeiterschaft das Wohnuns. elend das scheint für das Jahr 1927 zum Programm der Reichsregierung zu werden, die im gleichen Augenblick ihre Zusage, ein wirkliches Programm zur DeHebung der Wohnungsnot auf- zustellen, bricht.
Mussolini   auf üer ftoleihesuche. Kalte Schulter in Amerika  . Zu den Bemühungen Mussolini  » um Ausländsanleihen wird uns aus Marland berichtet, daß es in faschistischen Kreisen un- geheures Aufsehen erregt hat. daß die bekanntesten amerika  - nischen Bankier» zu Ehren des bekannten Historiker» Pro- fessor Salvemini  . eines der unerbittlichsten und heftigsten Gegner de« Faschismus, ein Bankett gegeben haben. An diesem Bankett haben Männer wie L a m o n d von der Morgon-Bank, Kahn und andere führende Köpfe der internattonolen Hochfinanz teilgenommen. die bisher dem Faschismus noch mit einigem Wohlwollen gegenüber- standen. Damit dürste es für die faschistisch« Regierung fast zur Unmöglichkeit geworden sein, in Amerika   eine Anleihe zu finden. E» steht fest, daß da» Bankhaus Morgan glatt ab- gelehnt hat. Nunmehr hegen die Faschisten die Hoffnung, in T n g l a n d eine Anleihe auftreiben zu können, und sind de» Glaubens, da» Inter- vis« des englischen Minister» Winston Ehurchill mtt feinen Lobpreisungen de» Faschismus fei nur die Einleitung einer Anleih« Englands an Italien  . Die Freund« de« italienischen Finanzminister» Bolpi versichern, daß Verhandlungen über die Aufnahme einer Anleihe von 10 Millionen Pfund Sterling   im Gange sind. Diese» Gerücht findet jedoch selbst in ttalienischen Finanzkreisen keinen Glauben. Aber ein« derartige Anleih«, selbst wenn sie möglich sein sollte, würde die prekäre Existenz der faschistischen Finanzen höchstens einige Monate verbessern, nicht aber dauernd sanieren können. Mit seiner Zwangsanleihe, die statt 5 kaum 3 Milliarden er- brachte, hat das faschistische Regime ein Fiasko erlebt. So wachsen die Schwierigkeiten immer mehr, der ttalienischen Finanzmisere ein Ende zu machen._ Die Noggennot wieü abgestritten. Von der Getreide Handelsgesellschaft. Der Antrag der sozialdemokratischen Reichstagssraktton auf Sicherung der zollfreien Roggeneinfuhr vom 1. Februar bis zum 30. Juni hat bereits eine Antwort gefunden. Charakteri- ' stischerweise ist sie in der Beiratssitzung der Deutschen Getrerde- Handelsgesellschaft gegeben worden, also von den nächsten und ernstesten Interessenten an der Ueberfteigerung der Roggenpreis«. Slngesichts des außerordentlichen Ernstes der Frage ist das aus- gegebene Kommunique in seiner nichtssagenden Kürze ein Skandal und verrät nur allzu deutlich die Der- legenheit, in die die betroffenen Kreis« durch den sozialdemokrati- lchen Antrag gebrocht worden sind. Angesichts des in wenigen Mo- naten um fast 30 Proz. gestiegenen Roggenpreises, eines Preises, der um volle 50 Proz. über den Lorkriegspreisen liegt, angesichts der Tatsache, daß die für die Zeit bi» zur neuen Ernte greifbaren Lorräte außerordentlich gering sind, begnügt sich die Mitteilung mit der Feststellung, daß die Druschergebnisse besonders für Roggen hinter den Schätzungen zurückgeblleben feien, daß aber von einer wirklichen Roggennot zurzeit nicht die Rede sein könne. Der
Beirat stehe auf dem Standpunkt, daß die Gesellfchast nach wir vor die Bewegung auf dem Getreidemarkt mit größter Aufmerk- samkeit verfolgen und.nach Maßgabe ihre, Könnens" bei weiterer Steigerung der Roggenpreise.eingreifen" solle. Eine vorübergehende Ermäßigung des Zollsatzes fei gleichfalls erörtert aber von allen Teilen alsdie Allgemeinheit schädigend" abgelehnt worden. Diese Stellungnahme ist wohl kennzeichnend für die Getreide- handelsgesellschost. bedeutet aber nichts für die Sache. Die Ent- scheidung in dieser Frage werden andere Stellen, vor allem aber die öffentliche Meinung Deutschlands   z» treffen haben.
Der erste Schiffahrtsabsthlust. Hamburg- Süd   8 proz. Dividende. lleberfremdungskämpfe. Als erst« der großen deutschen   Reedereien hat die Hamburg  - Südamerikanisch« Dampfschis fahrtsgesellschast ihren Jahresabschluß für 1926 vorgelegt. In dem Bericht wird dar- über geklagt, daß sich trotz des Schiffahrtskartells, das in der Europa  - Südamerikafohrt besteht, die Konkurrenz im Frachtengeschäft überstark geworden sei. Die Gefellschaft, die ausschließlich Spezial- schiffe(gleichzeitig Frachten und Passagiere) im Betrieb hat. ist von der Konkurrenz allerdings nicht sehr mitgenommen worden. Sie kann, bei einem Betriebsgewinn von 5,68(im Vorjahre: 5,14) Millionen M. wieder 8 Proz. Dividende auf die 25 Mill. M. divid endenberechtigten Stammaktien ausschütten. Unkosten(1,72 Mill. Mark gegen 1,04 Mill. i. v), Steuern(1,18 Mill. gegen 0,90) und Soziallastcn(0,67 gegen 0,49 Mill.) sind etwa entsprechend dem ver­größerten Geschäft gestiegen, so daß der Reingewinn mtt 2,117 Mill. nur unbeträchtlich höher als im Vorjahr(2,115 Mill.) ist. Möglicherweise ist aber die ganze Rechnung eigen, dazufri- Ii e r t", um dies Endergebnis zu zeigen. Es wird nämtich der zu lbfchreibungen oerwandte Betrag, der sichin den üblichen Grenzen" gehalten haben soll, nicht ausgewiesen: die zu diesem Zwecke zurück- gestellten Beträge sind also im Betriebsgewinn nicht mit enthalten. Entsprechend der Vergrößerung des Schisfsparks, die noch fortgesetzt werden soll(ein 14 000- und ein 26 OOO-Tonnen- dampfer sind im Lau) erscheint in der Bilanz das Schifse-Konto höher mit 41,49 gegen 35,64 Mill. i. v. Di« Gesellschaft, die erst im Dezember 1926 zur Finanzierung chrer Neubauten ein« Kapitalerhöhung um 5 Mill. M. durchgeführt Hot, beabsichtigt,um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein", eine vorsorgliche weitere Kapitalerhöhung um 10 Mill. M. Stammaktien, die an das Bankenkonsortium Nord- deutsche Bank-Diskontogesellschaft gegeben werden sollen, und um 333 340 M. neuer Vorzugsaktien mit doppeltem Stimmrecht. Diese Maßnahm« soll in erster Linie dazu dienen, die Selbständigkeit der Gesellschaft gegenüber Uebersremdungsbestrebungen und-gefahren zu sichern, von denen man allerding» noch nicht genau weih, von welcher Seite sie ausgehen. Im übrigen fallen die neuen Mittel frei- lich auch die Gesellschaft in den Stand setzen, ibreGroßmachtftellung" in der Schiffahrt gegenüber den beiden Greßkonkurrenten. der Ha- pag und dem Norddeutschen Lloyd  , die sich beide i«tzt wieder kräftig ausdehnen, zu sichern. Zur Hapog bestehen zwar von altersher freundschaftliche Beziehungen, die auch kapitaimäßig
durch wechfelsettigen Austausch von je 500 000 M. Vorzugsaktien festgelegt find. Freilich ist dieser alte Ueberfremdungsschutz durch das Eindringen des Banktapitals(Danatbank!) in die Hopag-Der- waltung vielleicht gefährdet, und andererseits bedeutet die neue Zu- sammenfassung der an der Südamerika  -Fahrt gleichfalls stark inter  - esiierten K o s m o s> A u st ra l- Linien mit der Hapag   eine gewisse Konturrenzstellung zu dieser Gruppe. Dortäufig vollzieht sich der Kampf um Selbständigkeit oder Be­herrschung, bei dem man wieder an die Großbontenmacht, aber auch an die alte Rivalität zwischen Hamburg   und Bremen  und an die Bemühungen der bremischen Wirtschaft, in Hamburg   Fuß zu fassen, denken muß, durch Aktienaufkäufe an der Börse, die den Kurs der Hamburg-Süd  -Akiie bisher schon weit über den nach der Dividende berechtigten Stand hinaufgetrieben haben. Textilpreise und Konjunktur. Die übertrieben hohen Preise für Textilwaren konnten noch der Stabilisierung nur durch Kartelle eine Zeit lang noch beibehalten werden. Die Krise 1925/26 zwang zur Revision der Preise, die dann ziemlich bedeutend heruntergesetzt werden mußten. Den größten Preisabbau erfuhren die B a u m w o l l waren, was allerdings auch auf den Preissturz der Rohbaumwolle zurück- zuführen ist, die Anfang Januar 1926 mit 21,44 und am 15. Dezem- der 1926 mit 13,38 Dollarcents pro englisches Pfund(der Durch- schnittsprei» für 1913 betrug 13,93 Dollarcents) in Bremen  nottert war.
Engrospreise für Textilien Jarniar 1956 u. Januar 1957 Januar 1913=100
�81
9.55
11926 Il927
205
1189 Z 1160 150
Meter- WäscKe Herren" Damen  " wäre"konfektion Infolge des Preisrückgangs des Stoffmaterials haben auch die Preise sür Fertig waren nachgegeben, vor ollem für Damen- konfektton. Immerhin sind die Preise für Meterware und Wäsche noch unverhältnismäßig hoch._: Ende der Roggenrenienbank. Nach einem Beschluß der Aur- ficht sräte der Preußischen Pfandbriefbank und der Roggenrenienbank oll die Generaloersammlung der beiden Banken deren Fusion vornehmen. Die Roggenrentenbank geht damit auf die Preußische Pfondbriefbank über und beschließt auch juristtsch ihre Laufbahn als selbständige Bank, nachdem sie schon seit dem Jahre mit der Preußischen Roggenrenienbank wurde im Eintragung von Roggen- renten- und Feingoldhypvtheken den durch die Inflation zerstörten Realtredit der Landwirtschaft wieder anzu- kurbeln. Nach der Stabilisierung hotte sie ihre eigentliche Aus­gabe verloren und wurde eine Hypothekenbank für den normalen landwirtschaftlichen Realtredit. Dementsprechend hatte sie am 1. Oktober 1928 ihren Namen auch in �Landwirtschaftliche Pfand- briefbank A.-G." geändert. Zur Durchführung der Fusion erhöht die Preußisch« Pfandbriefbonk ihr schon auf 7 Millionen erhöhtes Knpiial um weiter« 7 auf l4 Millionen, was einem Austausch der Attien im Verhältnis von l: 1 entsprechen wird. Diese» Austausch- Verhältnis ist schon durch die Bestimmungen de» Interessengemein- schoilsvenrages gegeben, der ein« G.'u»nnv?neil>ing zu gleichen Beträgen vorsah. Gleichzeitig erfolgt für die Preußische Pfandbrief- dank eine weitere Kapitalerhöhung um 7 aus 21 Millionen, so daß die Preußische Pfandbriefbonk in die Reihe der kapital. stärksten Hypotheteninstitute einrückt. In den Ausz sschtsratssitzunaen wurde weiter beschlossen, den Generalversamm­lungen«ine Dividende von lO Proz. für da» Jahr!926 vorzuschlagen. Die Sonvertierung der lOprozenkigen Sakdpfcwdbriefe. Bon der Reichsbank wird mitgeteilt, daß die Umstellung der lOprozentigen Goldpfandbriefe, der ostpreußischen, sächsischen und fchleswig- hossteinischen Landschaften in demselben Umiange erfolgen wird, in welchem den Landschaften lOprozentig  « Pfandbriefdarlehen ausge- kündigt werden. Da dies« Kündigungen infolge der Zinsvorteile in einem sehr großen Ausmaße erfolgt find, werden von den lOprozcn- tigen Goldpfandbriefen nur noch gering« Beträge im Verkehr bleiben. Di« Landschaften«erden den Inhabern der auszulosenden Pfand- brief« den Umtausch in 7prozentige Pfandbriefe anbieten. Die Kon- vertierungsftist läuft vom 17. Februar bis zum 10. März. Di« Rückzahlung der nicht zum Umtausch eingereichten Soldpfandbriese der ostpreußischen Landschaft erfolgt ab l. April, die der sächsischen und schleswig-holsteinischen ab 1. Juli d. I. .wohmmg, Wirtschaft." von der im Verlag de, LDGB. er» scheinenden Zeisschrift liegt in neuer Ausstattung das erst« Doppcl- Heft l/2 vor. In dem Eingongsartikel weist der neue Leiter der De w o g, Architekt Richard Linneke, auf die unumgänglich« Not- wendigkeit planmäßigen-Wohnungsbaues unter Benutzung aller technischen Errungenschaften hin. Sodtbaurat Dr.-Jng. Martin Wagner   entwickelt in großen Zügen einen Finanzierungsplan für das notwendige Groß-Beriiner Wohnungsbauprogramm. Re- gierungspräfident Krüger behandelt in einem dritten Aufsatz das Städtebaugesetz vom bodenresormerischen und vom Standpunkt der Gemeinwirtschast aus. Sehr energisch werden dann weiter die vor- schlag« des Reichsbürgerrats und des Berliner   Stadtrats Busch für die Finanzierung des Wohnungsbaues zurückgewiesen. Rochmallge vlskontermäßigung in Frankreich  . Die schon län- gere Zeit angekündigte Ermäßigung des Diskontsatzes der Bank von Frankreich sst nunmehr erfolgt. Der DiskoMsatz wird von nm«in volles Prozent auf SM Prozent er­mäßigt. Damit vollzieht die Regierung Poincare  , denn diese wird man al» den eigentlichen Urheber dieser Maßnahme zu de« trachten haben in kurzer Zeit die zweit« Diskontermäßigung. Wie schon die erste ist auch diese als Entlaftungsmaßnahme für die französische   Industrie zu betrachten, um die mit der Frankenhausse verbunden« Wirtschaftskrise durch Lerbilligung des Kredits zu mildern.