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befämpfen zu sollen, so sei ihm ernsthaft gesagt, daß es gegen Gespenster fämpft, und daß es höchstens irgendwelchen Träu­mern oder Schwägern dazu verhilft, sich wichtig zu fühlen.

Beinahe möchte man annehmen, daß das Reichsgericht nicht nur die letzten Rommunisten größenwahn sinnig machen möchte, daß es vielmehr auch bestrebt ist, den Angestellten des Buchdruck gewerbes einen Anspruch zu fugge­rieren, der einer Dittatur über das geistige Leben ähneln fönnte, wenn er wahrgenommen werden würde. Die gewerf schaftliche Organisation der Buchdrucker hat stets erklärt, daß den Segern und Drudern fein Recht zustehe, irgendeine Arbeit zu verweigern, weil deren Inhalt sich etwa gegen die Arbeiter und deren Interessen, deren Politit und deren Ehre richtet. Eine Selbstverständlich­feit, deren Berlegung abwechselnd bald den einen, bald den anderen Betrieb lahmlegen müßte. Die Buchdrucker bedanken fich für solche Ernennung zum Zensor. Sie bedanten fich mit Recht, denn diese seltsame Ehrung ist mit einem verteufelten Rifilo verbunden. Es ist dringend notwendig, daß die Dr­ganisationen der Buchdrucker schleunigst und gemeinsam mit ben Berufsvertretungen der Berlags und Sortimentsbuch händler, der Redakteure und der Schriftsteller sich in einer Abwehrphalang zusammenfinden, um der verheerenden Rechtsprechung des Reichsgerichts entgegenzutreten.

Dies wird um so notwendiger sein, als es sich bei dieser Hochverratstonjunktur nicht etwa um einzelne Fälle handelt. Nur wenige find bisher befannt geworden; aber viele schweben, viele find bereits abgeurteilt. Biele fogenannte Hochverräter, bestenfalls politische Dilettanten, oft, wie in den vorbehandelten Fällen, vollkommen Unbeteiligte, fizzen in Untersuchungsheft. Die Hochverratsmanie des Reichsgerichts, das die meisten dieser Berfahren im geheimen betreibt und dem Schweigegebot unterwirft, beginnt sich zu einer vor märziichen, ja zu einer mittelalterlichen Inquisition auszu wachsen.

Freiwillige" Mehrarbeit? Eine Kundgebung der Spitzenverbände der deutschen  

Banten.

Die Gewerkschaften aller Richtungen fordern ein Notgeseg zur Berkürzung der Arbeitszeit, das ben Acht stundentag wieber einführen soll. Diese Forderung stößt bel Der Bürgerblockregierung auf den schärfsten Widerstand. Um das zu verbunkeln, ist sie auf den Einfall gekommen, der staunenden

bermeiben, menn nid den besonderen Verhältnissen des Geld- und Ueberweisungs-, des Bant und Kreditverkehrs bei der Regelung der gewerblichen Arbeitszeit Rechnung getragen wird." aufäffig sein soll! Dieses Verhalten der Banken ist um so unerhör. Und das alles, weil feine straffreie freiwillige Mehrarbeit mehr ter, weil gleichzeitig eine Biertelmillion stellenloser Angestellter vorhanden ist. Durch die überlange Arbeitszeit in den Banken wird Taufenden von Stellenlosen Arbeitsgelegenheit vorenthalten. Diese Kundgebung enthüllt wieder einmal die ganze Borniert. heit des deutschen   Unternehmertums; fie zeigt aber auch gleichzeitig, vor welchen schweren Kämpfen wir in der Arbeitszeitfrage stehen.

Landtagsbeginn in Thüringen  .

Rücktritt der Ordnungs"-Regierung. Präsidiums.

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Wahl des

Weimar  , 21. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Die erste eigung des neuen türingischen Landtags wurde am Mon­tag nachmittag bet überfüllten Tribünen durch den bisherigen Bor fizenden des Staatsministeriums, eutheußer, der von den Kommunisten mit den Rufen: Abtreten! Abtreten!" empfangen wurde, eröffnet. Leutheußer teilte mit, daß alle Mitglieder ber bisherigen Regierung mit dem heutigen Tage durch schriftliche Ertiärung von ihren Aemtern zurüdgetreten feien. Damit hat sich die bisherige Ordnungsregierung dem sicher zu erwartenden Mißtrauensvotum entzogen.

Moderner Strafvollzug! Mißhandlung mit Todeserfolg im Zuchthaus . Groß- Strehlik? Sozialdemokratische Abgeordnete haben im Landtag folgende Kleine Anfrage eingebracht:

Im Zuchthaus   in Groß- Strehliz D.-S. wurde der 26jährige Strafgefangene 3ohann Baube gemäß einer Mitteilung ber Direktion an seine Mutter vom 18. Januar 1927 in lich aus dem Zuchthaus entlassenen Strafgefangenen soll der Tote feiner Belle erhängt aufgefunden. Nach der Darstellung eines fürz­jeboch den Folgen schwerer Mißhandlungen durch Anstalts beamte erlegen und bereits am Nachmittage des 17. Januar ge­storben fein. Diese Behauptung wird durch Beröffentlichungen aus bem Notizbuch Baudes im ,, Boltsblatt für Spandau und Havelland" vom 5. Februar 1927 gestützt.

Wir fragen das Staatsministerium: Ist auf Grund der Ber öffentlichungen der erwähnten Zeitung eine Untersuchung eingeleitet und welches Ergebnis hat diese Untersuchung gehabt?"

Faschistenherrschaft in Bulgarien  . Drangsalierung ganzer Städte.

Sofia  , 21. Februar,( Eigener Drahtbericht.) Es zeigt sich immer mehr, daß die Regierung ber Demokratischen  " Bereinigung aus Bulgarien   ein zweites Italien   machen mill Die faschisſtiſchen Organisationen Rodna faschtita"( Heimatschuh) und ubrat unterstützt von den Behörden und dem Militär, gehen ungehindert ( ein altbulgarischer Königsname), begünstigt und teilweise schon nach italienischem Borbild im Lande vor. Ein unerhörter Gewaltaft spielte sich in diesen Tagen in der nordbulgarischen Stapt Ferdi. erein mit den Polizeiorganen in regelrechten Be­nan bowo ab, die von einer faschistischen Horde im lagerungszustand gesetzt wurde. Am frühen Morgen drang bas mit schwarzen Hemben und schwarzen Mügen befleidete Ge finbel, mit Militärgewehren bewaffnet, in Ferdinandowo ein, sperrte systematisch alle Straßen ab und verbot den zum Markte fom­menden Bauern den Zutritt. Bei der dann erfolgenden Durch fuchung der meisten Wohnungen wurden zahlreiche Einwohner, die

Aus der später folgenden Wahl des Landtagspräsiden ger Sozialdemokratie, Hermann Leber, mit 49 Stimmen ten ging der langjährige Abgeordnete und Borfizende der Thürin ohne Gegenfandidaten hervor. Die Nationalsozialisten hatten aller bings erffären lassen, daß sie auf feinen Fall einen Margisten wählen würden; fie gaben dementsprechend auch unbeschriebene Stimmzettel ab. Erster Bizepräsident wurde ein Land­bündler, zum zweiten Bizepräsidenten wurde ein Bolks­pariciler mit den demokratischen Stimmen gegen den Kommunisten, ber auch die sozialdemokratischen Stimmen erhielt, gewählt. Die BD ist damit, obwohl sie die brittärifte Graftion ift, vom Bräffen ihre Empörung über den flandalösen Borgang äußerten, in fidium ausgeschlossen. Sie ließ deshalb erklären, daß sie sich alle Konsequenzen daraus vorbehalte.

Am Dienstag wird der Landtag sich mit der Regierungsbildung befaffen. Es dürfte aber noch taum zu einer Wahl der Minister

fommen.

der schlimmsten Weise bedroht und mißhandelt, ein gewisser Hodschoff wurde fogar fa ft zu Tode geprügelt. Nachdem die Bande ihren Mut und ihre But gefühlt hatte, versammelte sie sich wieder, um den Polizisten die überlassenen Gewehre zurückzugeben.

In der Sobranje richtete Abg. Gen. Buneff aus Ferdinandowo an den Innenminister Liaptfcheff die Anfrage, was de Regierung gegen diese neue Bergewaltigung der unglücklichen bulgarischen Be­völkerung zu unternehmen gedenke. Die Antwort steht noch aus.

Deffentlichkeit die Herausbringung eines Rotgefetes anzufündigen. Die Delegation zur Weltwirtschaftskonferenz Aber auch über diesen Borfall dürften die verantwortliche Fat­

Nicht um den Achtstundentag einzuführen, sondern um die Straf freiheit der Unternehmer bei Duldung oder Annahme sogenannter freiwilliger Mehrarbeit einzuschränken. Ein volltommen un zulängliches Beginnen, jolange eine regelmäßige Ber fängerung der Arbeitszeit durch Tarifvertrag oder auch 3wangs tarifvertrag oder durch behördliche Genehmiging zulässig bleibt.

Die deutschen   Banten wollen nicht nur diese Möglichkeit haben, es soll ihren Angestellten barüber hinaus geftaitet bleiben, freiwillige" Mehrarbeit zu leisten und die Bant­leitungen werden gnädigst geruhen, biefe freiwillige" Mehrarbeit zu dulden. So wird Gefez und Recht zu einer Farce, denn diese Art der Mißachtung geltenden Rechts ist gegen. märtig immer noch straffrei. Ein wahrhaft toller Zustand, ber er­laubt, mit ber menschlichen Arbeitskraft beispiellofen Raubbau zu

treiben.

Diejen nüchternen Eachverhalt muß man sich vergegenwärtigen, um diese Unternehmerlundgebung voll zu mürbigen. Man phanta fiert von unabsehbaren Machteilen, von einer unter Umständen völligen Stockung des Geschäfts. Man droht:

Gine Regelung in den Geschäftsbedingungen, durch welche die Bank oder sonstige Kreditanstalt die Haftung für die recht zeitige Ausführung derartiger Aufträge ablehnt, würbe im In­land und nicht minder im internationalen Berkehr die aller­größten Beunruhigungen und Erschütterungen hervorrufen; gleichwohl wäre eine solche Regelung nicht zu

Das Indiz.

Bon Jodel.

Der Rompagnie chef: Der Herr Reichswehrminister hat befohlen, daß rücksichtslos jeder Soldat und Offizier aus der Armee zu entfernen ist, wenn er im Dienst ein Hoch auf Seine Majestät den Kaiser ausbringt. Im Interesse einer Stetigkeit der Dienst­abwicklung müffen, wir uns bemnach von Elementen freizuhalten fuchen, die sich diese Anordnung zunuze machen könnten, um das Dienstverhältnis Dorzeitig zu lösen. Keine Gelegenheitssoldaten also anwerben, die sich bei erster Gelegenheit rasch aller Berpflichtungen entlebigen, sondern zuverlässige Leute, welche mit Luft und Liebe bei der Sache sind und an ein dienstliches Kaiserhoch nicht denten. Bieviel Anmeldungen fiegen denn vor?"

Der Feldwebel: Bier Stüd, Herr Hauptmann!" Der Kompagnie chef: Und wieviel Erfah brauchen wir?" Der Feldwebel: Einen Mann, Herr Hauptmann." Der Kompagnie chef: Alfo denn mal los... Sie haben sich doch wohl nach den Leuten eingehend erkundigt?" Der Feldwebel: Jawohl, Herr Hauptmann. Zunächst ist da ein Kurt Müller, 22 Jahre alt, von Beruf Metallarbeiter, zurzeit erwerbslos. Vater auch Arbeiter, zurzeit ebenfalls ohne Erwerb." Der Kompagnie chef: ,, Kommt natürlich nicht in Betracht. Wie sollte in solch eine Familie die militärische Denkungsart Ein­gang gefunden haben! Schlägt die Konjunktur am Arbeitsmarkt mal wieder um und verdient er anderswo besser, dann manövriert er fich in einer Biertelstunde aus der Reichswehr   wieder hinaus. Sie wissen: das Kaiserhoch!"

Der Feldwebel: Dann ist da ein Herbert Meier, Inhaber des Zivildienstscheines, bisher tätig im Geschäft seines Baters, der Ortsgruppenvorstand der Demokratischen Partei ift."

Der Kompagnie chef: hm, alfo vermutlich auch jon zweifelhafter Charakter, der sichs in den Kopf gesetzt hat, in die Beamtenlaufbahn hineinzurutschen. Hat er Aussicht, bei einer Be hörde unterzukommen, dann hat er rasch fein kleines Kaiserhoch bei der Hand und bricht uns aus. Kommt also nicht in Frage. Beiter."

Der Feldwebel: Kurt Schröder, Buchhandlungsgehilfe. Bater Kaufmann. Es ist festgestellt, daß Schröder fürzlich gelegent lich der Beranstaltung eines im übrigen unpolitischen Bereins ein Hoch auf die deutsche Republik ausgebracht hat."

Der Kompagnie chef: Schon faut, diese Art politischer Betätigung, ein sicheres Rennzeichen der Untauglichkeit für die Reichswehr  . Bom Hoch auf die Republik   ists nicht weit zum Hoch auf den Pazifismus, und wer ein Pazifift ist, wird sich in der Reichswehr   nicht wohl fühlen, und wer sich nicht wohlfühlt bei uns, der bringt rasch ein kleines Hoch auf den Kaiser aus und wir haben dann die Scherereien. Weiter."

Drei Unternehmervertreter, ein Arbeitervertreter.

Internationalen Weltwirtschaftstonferenz in Genf   die folgenden Ber Die deutsche Regierung hat zu der am 4. Mai beginnenden fonen belegiert: Staatssetretär Trendelenburg, Reichstags­abgeordnete Lammers, Dr. C. F. Siemens, Reichsminister a. D. Hermes und Gewerkschaftssekretär Eggert.

Diese Diste ist dazu angetan, einiges Aufsehen zu erregen. Es gehören ihr an ein Regierungsvertreter, zwei Ver treter bes industriellen, einer bes landwirtschaft lichen Unternehmertums und einer der Arbeiter haft. Kann eine solche Delegation den Anspruch erheben, als Re­präsentation der beutschen Wirtschaft angesprochen zu werden? Dann wenigstens, wenn unter der deutschen   Wirtschaft nicht nur das Un­ternehmertum, fondern auch die Arbeiterschaft verstanden wird? Die Genfer   Konferenz foll die Möglichkeiten der weltwirtschaftlichen Zu fammenarbeit prüfen. Neben anderen werden Fragen der Kartell. und der Handelspolitik dabei eine große Rolle spielen. Das un­geheure Interesse der Arbeiterschaft an diesen Dingen liegt auf der Hand und man hätte erwarten sollen, daß die Regierung bei der Auswahl der Delegierten diefer Tatsache Rechnung getragen hätte. Aber das Bürgerblock kabinett hat von der Anerkennung der Gleichberechtigung des Proletariats, die es theoretisch anerkennt, redyt merkwürdige Vorstellungen.

Der Feldwebel: Hans Heiling, Gutsbesizerssohn. Ist im Befig eines Empfehlungsschreibens vom Stahlhelm. Gehört der deutschnationalen Bartei an. Hat neulich ein hoch auf den Raiser ausgebracht."

Der Kompagnie chef: Famos, das ist der richtige Mann für uns. Den stellen wir ein und feinen anderen. Das scheint ja ein Bursche mit Lust und Liebe zum Soldatenberuf zu fein, ein Mann mit Ehrbegriffen, ein zuverlässiges Element, das zu uns paßt." Mann mit Ehrbegriffen, ein zuverlässiges Element, das zu uns paßt." Der Feldwebel( etwas betroffen): Berzeihung, Herr Hauptmann, aber das Kaiserhoch..."

Der Kompagnie chef:... das außerdienstliche Kaifer hoch ist die sicherste Gewähr dafür, daß er mit Herz und Seele bei der Sache sein wird und niemals durch ein dienstliches Kaiser hoch uns den Rücken zu fehren gedenkt... Der Mann wird ge­

nommen!"

Für die Berlängerung der Schuhfrift. Die Sektion für Dicht: funft der Preußischen Akademie der Künste  , die sich Schutzfrist geistigen Eigentums auf 50 Jahre ausgesprochen hat, bereits in einer öffentlichen Rundgebung für die Berlängerung der gibt in einem Gutachten eine ausführliche Begründung ihrer Stellungnahme. In dem Gutachten wird zunächst darauf hinge wiesen, daß die 50jährige Frist außer in den romanischen Ländern u. a. in Dänemart, Norwegen  , den Niederlanden  , Großbritannien  , Ungarn  , Polen  , Tschechoslowatet und in der Türkei  , die 30jährige rift dagegen außer in Deutschland   nur noch in Bulgarien  , Japan  , Schweden  , der Schweiz   und Desterreich besteht. Diese Rechtsungleich heit unterbinde die Rechtssicherheit im geistigen Austausch der Bölker. Ferner sei es ungerecht, daß das geistige Eigentum im Gegensag zu jedem anderen Befiz in seiner Bererbung zeitlich be­fchränkt jei, während der Gesetzgeber jeden anderen Befiz noch den spätesten Erben zugute tommen lasse. Gegenüber der Behauptung, daß es verhältnismäßig nur wenige Werte sind, die ihre Urheber um 50 Jahre überleben, stellt das Gutachten fest, daß es nicht auf Zahlen, sondern auf die grundsägliche Frage anfäme. Im übrigen würden die freimerdenden Werke nach wie vor als Gegenstand ge­schäftlicher Ausnügung behandelt und gingen nicht in den Allgemein­befiz der Nation über. Mit Unrecht werde betont, daß durch das Freiwerden der Werte eine bedeutende Berbilligung eintrete; die Erfahrung lehre die Unrichtigkeit diefer Auffassung. Außerdem würden die 50 Jahre eine stärkere Bürgschaft dafür gewähren, daß werben von selbst ausgeftebt sein würde, so daß die Spreu den der größte Teil der Werte ohne inneren Wert bis zu seinem Frei Weizen nicht mehr erstiden könne. Auch die Lage der lebenden geistigen Arbeiter stehe in engem Zusammenhang mit der Schuß frist, da die Werte der nicht mehr geschützten Urheber mit den ihrigen in einen häufig erdrüdenden Wettbewerb träten. Die Schug frist fei, so heißt es zum Schluß, nicht eine Frage privaten Ur­heberinteresses, fondern eine Frage der nationalen Kultur.

Die Gründe, die die Akademie für ihren Standpunkt ins Feld führt, find weder neu noch durchgreifend; ja zum Teil widersprechen fie fich. Es wäre sicher für die Künstler förderlicher, wenn sie andere Reformen des Urheberrechtes erstreben würden, denen auch die Gegner der Schußverlängerung zustimmen fönnten.

toren schweigen.

Litauische Arbeiterverfolgung.

Beschwerde der Gewerkschaften.

Kowno  , 20. Februar.( DE.) Eine Delegation des Litauischen Gewerkschaftsverbandes beschwerte sich beim Ministerpräsidenten Woldemaras über das Berbot von 14 Gewerkschaftsorganisatio nen und über die Verhaftung zahlreicher Funktionäre der Gewerkschaften. Der Minister versprach, diese Beschwerden in der nächsten Sitzung des Ministerrats vorzulegen. darüber, daß noch eine größere Anzahl Kommunisten dem Feld­gericht übergeben werden foll, werden dementiert.

Kein Verzicht auf Wilna  .

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Die Gerüchte

Anläßlich der Unabhängigkeitsfeier hielt der litauische Staats­präsident Smetona   eine Rede, in der er sagte: In der Erflärung der Unabhängigkeit Litauens   habe es geheißen, daß Wilna   die Hauptstadt des freien Litauens   sein solle. Man dürfe iegt nicht vergessen, daß die im Kriege Gefallenen ein Bermächtnis hinterlassen haben, daß noch erfüllt werden müsse. Litauems Hauptstadt Wilna   sei noch immer nicht frei. Nach dieser Rede ist zu schließen, daß auch die neue litauische Regierung die Ansprüche auf Wilna   nicht fallenlaffen will.

Gas und Elektrizität in Deutschland  . Bon 100 Häusern haben etwa 88 in den großen Städten Gas und nur 64 elektrische Zu­leitung. Bon je 100 Familien, die in Großstäbten wohnen, haben beinahe alle Gas, aber nur die Hälfte hat Elektrizität. Natürlich als Licht- denn zum Heizen und Kochen haben wir es dank der gebracht. Dabei verschwinden die städtischen Elektrizitätsbetriebe mehr organisatorischen Rückständigkeit unserer Elektrobonzen noch nicht und mehr als Kleinbetriebe von der Bildfläche. Sie werden von den großen Brüdern aufgefaugt- finanziell, wirtschaftlich, börsen­mäßig. Leider meist auch nicht technisch, d. h. also die kleinen An­lagen bleiben im Betrieb, aber sie dienen nicht mehr dem Gemein­wohl, sondern einer kleinen begrenzten Verbraucherschaft. Bald wird die Elektrizität in Deutschland   wie das Betroleum in Amerita in der Hand, diesen wie es scheint unabwendbaren Gang des Werdens zu Gewalt eines Trustes sein! Niemand in ganz Deutschland   rührt die hemmen, der darauf hinausläuft, aus blinder kurzfichtiger Profit­gier die Preise hoch zu halten und dadurch die Ausbreitung der größeren Städte von der gleichen Gefahr bedroht sind und daß alle Elektrizität zu hindern. Es ist bekannt, daß die Gaswerte der daß neue Gasanlagen überhaupt unterblieben, damit für die fünftige Aussicht besteht, daß sie durch die Ferngasmänner" erbrüdt werden. niemand fann in die Zukunft fehen aber es wäre wünschenswert, Elektrifikation der gesamten Wirtschaft der Weg offen bleibt.

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Künstlerhonorare in Amerifa. New Yorker Blätter verraten die höchsten Honorare, die Künstler für ein einmaliges Auftreten in amerikanischen   Städten mit einer Bevölkerung über 300 000 erhalten. Die Summen, die in den größten Städten gezahlt werden, sind sogar noch höher. Danach bekommt John McCormac 5000 Dollar für den Abend, Friß Kreisler 4750, die Sängerin Dalli- Curci 4250 Dollar, ebenso viel Paderewsti; Mischa Elman   und Schaljapin  erhalten 4000 Dollar pro Abend, Kubelif 3500. Der Neger Roland Hayms bekommt 3200 Dollar, Frau Schumann- Heint 3000 Dollar, ebenso viel Benjamin Gigli  . Geraldine Farrar   muß sich mit 2000 Dollar pro Abend begnügen.

( erster Dirigent Otto Marienhagen) einen Haydn- Mozart- Beethoven- Abend. Mufilchronil. Dienstag veranstaltet das Philharmonische Orchester

Das zweite Gantierfest der Schule Reimann findet am 26. in den Ge­famtraumen des 800 ftatt. Die Subffriptionsliste liegt beim Fest ausschuß im Reimannhaus, Landshuter Straße 38, aus.

Englisches Theater Deutscher   Schauspieler. Die lekte Bieberbolung von Laby Wintermeres fächer findet am 27., bremittags 11, Uhr, im Schiller- Theater ftait.

Das diesjährige Tonfünftlerfelt des Allgemeinen Deugen Mufilverrins findet vom 11.- 15. Runi in Krefeld   statt. Festdirigent ist Generalmusik­direttor Dr. Rudolf Siegel  .

Jutta Klamt   bringt am 4. und 10. März im lindworth.char. tenta Saal eine neue Tanz Suite zur Aufführung. Am 5., 6., 13. unb 17. März spricht Jo Bifcher Klamt in der Urania  " über feine neue Bewegungsfchrift. Brattische Vorführungen und Gruppentänze bar Schule Jutta Klamt folgen.

Reis, seit dem Striege um 16 Prozent geboben. Dabei bat fi aber ber Mehr Reis! Nach der neuesten Statifiit bat fich die Belterzeugung an Ernteertrag auf den Heftar nur univefentlich verändert. Er betrug für 1908 bis 1913 14 Doppelgentner pro Heftar, stieg 1924 auf 16 und fiel 1925 auf 15,6 Doppelzentner.