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wer von beiden den Vorzug verdient, sollte selbst den bürger­lichen Vertretern in der Kommune nicht schwer fallen. Für die Sozialdemokratie jedenfalls ist sie gegeben.

liche Haushalt mit überschläglich 10 Millionen Marf an leber| 3nteressen der Allgemeinheit. Die Entscheidung, profiten und Sondergewinnen vorbelastet! Das in einer Zeit, wo jeder Groschen für die Befämpfung der Arbeitslosigkeit gebraucht wird, das nur in Berlin   wie es draußen im Reiche steht, kann man danach nur ahnen, weil gleichartige Erhebungen noch nicht vorliegen.

Obendrein ist damit zu rechnen, daß die Teuerung der Mauersteine auf das übrige Material übergreift, sobald die bauausführenden Organe gezwungen sind, sich mit Dach deckungsmaterial zu versorgen. Dadurch würden die Verluste des öffentlichen Haushalts noch weiter anwachsen.

Reichswehrdementi.

In der Wut über den Schritt der Preußenregierung verraten die Deutschnationalen mehr als sie dürfen. Sie zeigen, daß es ihre Absicht ist, die republikanischen Beamten um ihrer Gesinnung und um ihrer Treue zur Verfassung zu maßregeln. Sie wollen an die Macht in Preußen, um eine republikanerreine Verwaltung zu erzielen. Mit anderen Wor­ten, sie verraten, daß fie troh Richtlinien und Verfassungseid eine verfassungs- und republiffeindliche Partei sind. Wie schon so oft, scheitern auch diesmal ihre Pläne an

Zu dem Auffah Reichswehrreflame" in Nummer 97 des Bor wärts" teilt uns das Reichswehrministerium mit, daß an dem Blatte Freies Deutschland" fein Offizier oder Beder republikanischen Regierung Preußens. Der Schuh der Aus allen diesen Gründen ergibt sich die Notwendigkeit, amter des Reichswehrminifteriums mitwirkt und daß für ein Berfassung liegt nicht bei Herrn von Reubell  , sondern solches Blatt vom Reichswehrministerium finanzielle Unterstützung gegen Keu dell bei der Preußenregierung. weder erbeten noch gewährt iſt.

gegen die Treibereien der Intereffenten mit aller Schärfe vor­zugehen. Die Ziegeleibesizer im besonderen haben sich auf alle Konsequenzen gefaßt zu machen, den ihr gegen die Steuer zahler geführter Streich nach sich ziehen muß. Sie haben alle Mittel der Kartelldiftatur angewandt, um die Stadt aufs Knie zu zwingen. Obwohl nachweislich die Preise viel zu hoch find, verweigern sie die Annahme neuer Be= stellungen zu angemessenem Preis, boykottieren also die Wohnungsbeschaffung um ihres Privatprofits willen. Das tann sich fein Gemeinwesen gefallen lassen, das sich seiner Verantwortung gegenüber den arbeitswilligen Erwerbslosen  , gegenüber den wehrlosen Mietern und gegenüber den Steuerzahlern bewußt ist.

Welche Mittel stehen nun der Kommune zur Durch führung ihres Kampfes zur Verfügung?

die

Das einfachste, aber nur begrenzt anwendbare Mittel ist Hinauszögerung der Vergebung Don Bauaufträgen. Es hat natürlich keinen Zwed, Riefenbau­programme zu finanzieren, solange die Interessenten dafür derartige Sondergewinne verlangen. Die Wohnungssuchenden, die von einer solchen Stredung" des Wohnungsbaues die Nächstbetroffenen sind, haben fein Interesse daran, die ohnehin hohen Kosten für Neubauwohnungen noch zu fteigern; wenn sie auf die überſtürzte Durchführung des Bauprogramms drängen, so schanzen sie den Interessenten Ueberprofite zu, die sie später selbst bezahlen müssen. Aber das Mittel ist nur in beschränktem Umfange anwendbar. Denn es bleibt Aufgabe der Gemeinden, für den notwendigen Wohnraum zu sorgen, und diese Aufgabe wird sogar noch dringender, wenn die Habsucht der Baustofferzeuger nicht nur die öffentlich unterstützte, sondern auch die private Bautätig­feit zu erdrosseln droht.

Man muß, wenn die Ziegeleien in ihrem Bontott fort fahren, ihnen beweisen, daß es auch ohne sie geht. Möglichkeiten bestehen hier vor allem in der größeren An wendung von Ersatzmitteln, die wesentlich billiger sind. Hierzu gehören Baumethoden wie das Schlackensteinverfahren. Selbst der Holzhausbau eine im Verhältnis zu ihrem Wert noch viel zu wenig angewandte Bauweise ftellt sich auch bei den geftiegenen Holzpreisen relativ viel billiger als der Steinhausbau. Das wichtigste Konkurrenzmittel aber ist wohl die erhöhte Verwendung von Kaltsandsteinen. Die Produzenten dieses Materials haben die Wucherpolitik der Ziegeleien nicht mitgemacht. Die vorhandenen Fabriten reichen aber für Deckung des Bedarfs nicht aus, wenn man auf die Lieferung von Hintermauerungssteinen verzichten will. Es besteht jedoch die Möglichkeit, innerhalb von wenigen Monaten eine Raltsandsteinfabrit zu errichten, die den gesamten Berliner   Bedarf für die nächste Zeit deckt und fich bei den gegen­wärtigen Bucherpreisen der Ziegeleien schnell bezahlt macht Der Bau einer solchen Fabrik würde freilich für lange Zeit den märkischen Ziegeleien den Berliner   Absahmartt zerstören und die Bernichtung mancher Existenz bedeuten, die sich heute nur nicht dem irrfinnigen Kartelldittat zu wider­setzen wagt. Aber diese Bedenken müssen schweigen, wenn die Baustofflieferanten den Kampf bis zum Ende führen und die gemeinwirtschaftliche Bautätigkeit niederringen wollen. Ronjuntturipetulation und strupellose Gewinnsucht fämpfen auf dem Baustoffmarkt gegen die

Das Gesicht der Großstadt.

Bon Otto Flate.

Nehmen wir den Titel nicht zu genau und beschwören wir nicht den Geist der Allegorie. Die Zahl der Heroinen aus Stein oder Erz würde um ein nichtssagendes Frauengesicht vermehrt, wenn die Stadtväter eines diefer großen Gemeinwesen auf den Gedanken verfielen, den Kopf der Großstadt meißeln zu lassen.

Das Gesicht der Großstadt, das ist ein dynamischer Begriff, fein formal- plastischer. Was wäre schon erreicht, wenn man dieser neuen Göttin das Abbild eines Verkehrsturmes in die Hand, oder in den Schoß einen Kranz von Autos gäbe?

In der Vorstellung des nüchternsten Menschen lebt ein viel intensiveres und unmittelbareres Bild, als jene mittelbaren Gleich niffe geben können. Die Statue der Freiheit in der Einfahrt von New Dort verfinft vor der Szenerie, die sich hinter ihr auf der Rifte erhebt, den lichtflammenden Türmen in der Nacht.

Das ist die Großstadt; nichts von Symbolen darin, alle Mert ale sind und bleiben direkte Eigenschaften, das Licht, der Lärm, Zusammendrängung, die Energie, und schließen sich gleichwohl zu einem Mythus zusammen, um ein mißbrauchtes und doch so treffendes Wort zu verwenden. Die Großstadt gibt den Mythus der

Wirklichkeit.

Es steht jedem frei, ob er das Schwergewicht auf Mythus   oder auf Wirklichkeit legen will. Je stärker man die Phantastit der Groß­stadt empfindet, desto tiefer erfaßt man die Wirklichkeit, die ja als Leben nichts als intensive Spannung ift.

Wir alle erinnern uns an Jahre- fie liegen nicht weit zurüc in denen wir innerlich der Zunahme des Berkehrs, der Ausdehnung der Entfernungen, der Steigerung des Lebenstempos nicht so rasch folgen konnten, wie sie sich vollzog. Es war die Zeit des Ueber. gangs. Die Anpassung der Menschen an die Großstadt ist heute vollzogen.

Als stände am Anfang der großen Verkehrsstraßen eine Riefen.

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Ein paar tausend Autos mehr machen ihnen keine Beschwerden. tanone und schöffe ununterbrochen Fahrzeug um Fahrzeug aus ihrer Mündung, fliegen die Autos den Damm entlang man geht ge­laffen durch diesen Orfan von Geschossen. So gehört zum Geficht der Großstadt als martantester Zug die Ordnung die Fähigkeit, mit Nerven, Hirn und Willen Anforderungen zu überwinden, die zuerst unüberwindlich erscheinen.

Die Polizei macht es nicht, die Polizei kommt erst nachträglich. Die schöpferische Kraft des Menschen gibt die Erklärung. Menschen werden jünger in einer Zeit, die alle Energien zu ver­brauchen scheint.

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Die Autos sind fünfzig Jahre zu spät erfunden worden. Man bedente, wie unsere Städtebauer vorgegangen wären, wenn sie schon

Wir hatten, wie erinnerlich, das Reflameschreiben des Berlags der genannten Zeitung zum Abdruck gebracht, das sich auf die Mitarbeit hoher Offiziere aus dem Reichswehrministerium a u Sa brüdlich berief. Es wird Sache des Ministeriums fein, einem derartigen Mißbrauch nicht nur durch Dementis entgegenzuwirken.

Eine treffliche Antwort an Keudell! 3ur Rebernahme des Ministerialdirektors Brecht   in den preußischen Staatsdienst.

Die preußische Staatsregierung hat mit der Uebernahme des von Herrn von Reudell gemaßregelten Ministerial direktors Dr. Brecht in preußische Dienste Herrn von Reubell   und der Personalpolitif des Bürgerblods eine treffliche Antwort erteilt. Sie hat die Dienste dieses kenntnis reichen und erprobten Verwaltungsbeamten und Renners der Verfassung, des ausgezeichneten Republikaners der Republik  erhalten. Sie hat dafür Sorge getragen, daß die Stimme des Mannes, der bisher der Leiter der Verfassungsabteilung des Reichsinnenministeriums war, im Reichsrat zur Geltung fommt.

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Dieser begrüßenswerte Schritt wird von der deutsch  nationalen Preffe mit einem Aufschreider Wut beant­wortet, der alle Vorsicht und Ueberlegung beiseite läßt. Sie versteht sehr gut, daß damit die reaktionäre Absicht des Herrn von Keudell durchkreuzt wird. Sie bezeichnet deshalb die Uebernahme Brechts nach Preußen als Provotation". Die ,, Deutsche Tageszeitung" schreibt: Es wird die Ernennung Brechts zum Bevollmächtigten Preußens im Reichsrat in der Deffentlichkeit als eine bewußt propotatorische Maßnahme empfunden werden. Und awar besonders deshalb, weil der Reichsrat als Ausgleichs­instanz für die innere Reichspolitik in der Regel unter dem Borsiz des Reichsinnenministers v. Rendell tagt, des Mannes also, der Dr. Brecht durch einen anderen Beamten feines Vertrauens ersezt hat und nun von Preußen denselben Mann gleichsam als Kontrollorgan" vom größten deutschen   Staate vor­gefeßt bekommt."

Jawohl, wenn Herr von Reudell die Absicht haben follte, vor dem Reichstag   die Verfassung in Deutschnationalem, verfassungsgegnerischem Geiste auszulegen, so wird er auf den Widerspruch des Mannes stoßen, den er maß regelte, weil dieser Mann die Verfassung grundsäglich bekennt und beffer fennt als er selbst.

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Denn der Abbau. Brechts war eine Maßregelung! Die Deutsche Tageszeitung" gesteht es selbst:

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Schon einmal hatten wir den Borgang, daß ein im Reich gemaßregelfer Beamter in Breußen Unterschlupf fand." Die Deutschnationalen möchten auch in Preußen maß­regeln, und deshalb verlangt die Deutsche Tages zeitung" schließlich:

Immer dringender wird unter solchen Verhältnissen die Not­wendigkeit, die Homogenität zwischen der preußischen und der Reichspolitik herzustellen."

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Die Homogenität das heißt, es sollen in Preußen wie im Reiche alle republikanischen Beamten hinausgeworfen werden.

damals gewußt hätten, welche Aufgaben eine, zwei Generationen später fällig wurden.

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Es ist ein Glück, daß etwa in Berlin   der Zug Wittenbergplak­Halenseebrücke von vornherein auf zwei Dämme angelegt wurde wahrscheinlich weniger in weiser Voraussicht fünftiger Entwick­lung, als aus repräsentativen Bedürfnissen. Aber man stelle fich in einer anderen Stadt, die so viel Aehnlichkeit mit Berlin   hat, in Mailand  , auf den Blag vor dem Dom und beobachte, wie entfeßlich qualvoll sich hier die Dinge, nämlich die Trams, Autos und Fuß gänger, verstricken.

Da könnte nur der Entschluß helfen, so vorzugehen, als ob man noch am Beginn stände und völlig freie Hand hätte. In Holland  und Amerika   ist man in dieser Beziehung energischer und groß­zügiger als in Deutschland  . Oder seien wir gerecht: man ist nicht durch die Verarmung gegangen und kann deshalb eine bessere Ber­fehrspolitik treiben.

Im Geficht ber Großstadt fehlt neben dem intensiv- gespannten und dem jugendlich- energischen Zug nicht der der nervösen Hem. mung.

Die mystische Stunde der Großstadt ist der Abend. Am Tag fällt es mir wenigstens oft schwer, diese Aneinanderreihung von Straßen und Häusern als einen Organismus zu denken. Am Abend sehe ich sie in der Finsternis der Ebene als ein ungeheueres Licht phänomen, und wo immer dieses Licht ist, ist auch das eine, unteil bare Gebilde. Was lieblos am Tage sein mochte, geht am Abend in der einen Vorstellung auf: Wärme. Die Wände der Steinschächte strahlen sie aus, und auf den Firsten verdichtet sie sich sichtbar. Nie ist man den Menschen näher als im Großstadtabend; eine Woge der Gemein­schaft flutet durch alle Verzweigungen der Sohle, über der die Monde in den Kugelschalen fich aufreihen.

Karl Friedrich Gauß  .

Zum heutigen 150. Geburtstage des großen Mathematikers.

Unter den Fürsten der Wissenschaft, die unser wissenschaftliches Weltbild neugeordnet und umgestaltet haben, hat Gauß   unsterb­lichen Ruhm durch seine schöpferische Arbeit auf dem Gebiete der Mathematik erworben, und es liegt nur an seinem der Allgemein heit wenig zugänglichen Arbeitsgebiet, daß sein Name nicht die Bolkstümlichkeit anderer Geistesheroen erlangt hat. Seine wissen fchaftliche Lebensarbeit war nicht nur tiefschürfend und schöpferisch, sondern auch von allergrößter Bielseitigkeit.

Gauß   ist am 30. April 1777 in Braunschweig   als Sohn eines Tagelöhners geboren. Troß seiner ärmlichen Herkunft und feiner durch Not und Entbehrung gedrüdten Jugend hat er schon früh Zeichen einer ungewöhnlichen Begabung gegeben, so daß er die Aufmerksamkeit des Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand   auf sich zog, der ihm den Besuch des Collegium Carolinum" in Braunschweig  

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Bischen Staatsdienst zu übernehmen, einstimmig gefaßt worden. Auch die Zentrums minister haben im Kabinett dafür gestimmt.

Wie wir erfahren, ist der Beschluß, Dr. Brecht in den preu

25 Jahre Berliner   Handelskammer.

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Ein Festakt.

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Gestern, Freitag, beging die Industrie- und Handelskammer zu Berlin   festlich den Tag ihres fünfundzwanzigjährigen Bestehens. Ihre Gründung geschah nach schweren kämpfen der frei heitlich gesinnten Wirtschaftstreife gegen die alte ständische" und grundkonservative Organisation der eltesten der Kauf­mannschaft", die auch nur die alten Stadtgemeinden Berlin  und Charlottenburg   umfaßte und die Industrie- und Handels. freise der Vorortgemeinden ohne Vertretung ließ. Auch bei der Errichtung der Berliner   Handelskammer im Jahre 1902 erstreckte sich ihr Wirkungsfreis zunächst nur auf einige der Groß- Berliner Gemeinden, während andere der Handelskammer in Potsdam   zu­gewiesen wurden. Erst nach dem Kriege( 1919/20) wurde die Potsdamer Kammer und die Organisation der Altesten der Kauf­mannschaft" mit der Berliner   Handelskammer verschmolzen, so daß nun endlich auch ein Fortschritt der sonst so gern geschmähten Revolutionszeit! eine einheitliche Intereffenvertretung für das gesamte Gebiet von Groß Berlin zustande tam. An der gestrigen Festsizung nahmen zahlreiche Vertreter der Regierung, der Parlamente, der Stadt Berlin   sowie wirtschaft­licher und fommunaler Organisationen teil. Der Reichspräsi bent und der Reichskanzler hatten Begrüßungsschreiben ge­schickt. Von der preußischen Regierung war Handels­miniſter Dr. Schreiber erschienen, der in seiner Ansprache die große und verdienstvolle Arbeit der Kammer während des ver­floffenen Vierteljahrhunderts schilderte. Die nächste Zukunfts­aufgabe, an der die Kammer mitzumirten habe, werde es fein, mittel und wege für eine gleichberechtigte Be­teiligung der Arbeiterschaft bei ber Bertretung der Wirtschaftsintereffen zu finden. Der Prä fident der Kammer, Franz v. Mendelssohn, gab in seiner Festrede einen Rückblick auf Entstehen und Tätigkeit der Organisa­fion, der er vom ersten Tage an, zunächst als Bizepräsident, an gehört hat, und sprach den Mitgliedern der Kammer, den Mit­gliedern des Börsenvorstandes, der Zulassungsstelle und der Fach­ausschüsse sowie den Beamten der Kammer für den Eifer, mit dem fie der deutschen   Wirtschaft gedient haben, seinen Dant aus. Der Bizepräsident der Kammer, Geh. Rat Dr. v. Borsig, schilderte alsdann die enge Berflechtung von Wirtschaft und Staat, die sich in der Arbeit der Kammer zeigt.

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Danach nahmen noch eine Reihe von führenden Persönlichkeiten, der Wirtschaft, unter ihnen Reichsbantpräsident Dr. Schacht, das Wort zu fürzeren Glückwunschansprachen. Oberbürger meister Böß erklärte zum Schluß, er hoffe, daß Stadtverwaltung und Handelskammer auch fünftig Hand in Hand zum Wohle Groß­Berlins gehen werden.

Bolfsparteiler gegen Kontordat. Die Kulturtagung der Berliner  Organisation der Boltspartei hat eine Entschließung angenom men, in der sie den Abschluß jedes Kontardats im Reich wie in Preußen ablehnt.

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er war

| ermöglichte. Im Alter von 18 Jahren bezog er die Universität Göttingen   und erregte hier als Student dadurch das allergrößte Aufsehen, daß er seine Theorien der Kreisteilung fand. Im Jahre 1799 promovierte er in der jetzt verschwundenen Universität Helmstedt  und gab im Jahre 1801 seine berühmten Untersuchungen über höhere Bahlentheorie geschaffen hat. Trotz seiner großen Jugend Mathematit heraus, in denen er die Grundlage für unsere moderne damals erst 24 Jahre alt begnügte er sich nicht mit den theoreti­schen Arbeiten über Mathematit, sondern nahm die Tatsache, daß die Ceres, einer der kleinen Planeten, am Himmel verschwunden war, zum Anlaß, neue Wege zur Berechnung der Planetenbahn zu finden. Seine Arbeit trug dazu bei, daß die Ceres wieder aufge­funden wurde. Die Universität Göttingen  , wo er sechs Semester lang studierte, berief ihn im Jahre 1807 auf den Posten eines mathematik. Auf Grund seiner Arbeiten über die Berechnung der Direktors der Sternwarte. Zugleich erhielt er die Professur für Blanetenbahnen schuf er hier mit einem großen Wert über die Theorie der Bewegung der Himmelskörper für die Astronomie eine neue wissenschaftliche Grundlage.

Bon nun an entwickelte er eine fruchtbare Tätigkeit, die taunt ihresgleichen hat. Der Quell seines Geistes schien unerschöpflich, denn aus seinen Briefen wissen wir, daß er eine große Anzahl der hervorragendsten wissenschaftlichen Entdeckungen, wie z. B. der nichteuklidischen Geometrie oder der Theorie der elliptischen Funktionen, bereits lange gemacht hatte, che sie von anderen ver­geistige Zucht gestatteten ihm nicht, diese großen Gedanken zu ver öffentlicht wurden. Seine wissenschaftliche Sorgfalt und seine strenge öffentlichen, bevor er sie in höchster Bollendung darstellen fonnte. Bei Leitung der Grabmessung im Königreich Hannover   erfand er den Heliographen und in Zusammenarbeit mit Weber das Magneto­meter. Im Jahre 1833 Schuf er die erste Anlage eines elektro­magnetischen Telegraphen zwischen dem magnetischen Observatorium und der Sternwarte zu Göttingen  . Gauß   starb am 23. Februar 1855 in Göttingen  .

Hans v. Volkmann, der befannte Landschaftsmaler, der gegen. wärtig in Halle auf Besuch weilt, ist an den Folgen einer Hals. entzündung in der dortigen chirurgischen Klinik gestorben. Hans v. Bolkmann wurde am 19. Mai 1860 in Halle als Sohn des be rühmten Chirurgen Richard v. Boltmann geboren.

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Deutschenverhöhnungen in Paris   verboten. Die Pariser Polizei veröffentlichte eine Verordnunng, nachdem auf Filmtiteln der Ge­brauch des Wortes Boche  " untersagt wurde. Anlaß hierzu gab die Aufführung eines deutschfeindlichen Hetzfilmes Die Barade". Mert würdig ist, daß diefer Film selbst nicht verboten wurde, sondern man nur eine Aenderung der Titel verlangte. Die Presse begrüßt die neue Polizeiverordnung als ein Zeichen, daß der Krieg vorbei sei.

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Die Hindenburg  - Porträts Clebermanns. May Liebermann, der bekannt­lich für die Stadt Schwerin   den Reichspräsidenten v. Hindenburg   malt, hat jest auch den gleichen Borhat Auftrag für die Stadt Hannover   erhalten. Die Hindenburg  - Porträts Liebermanns werden in der großen Stollettiv ausstellung, die die Akademie der Künfte im Laufe dieles Sommers zu Liebermanns 80. Geburtstag veranstaltet, ausgestellt werden.

Dr. E. Walletzleher, der bekannte Sprachforscher, ist im Alter von 67 Jahren in Qalberstadt gestorben.