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Bei der Abstimmung wurde der fommunistische Am nest ieantrag mit den Stimmen aller übrigen Fraktionen gegen die zehn sozialdemokratischen und kommunistischen   bei Stimm­enthaltung der Demokraten abgelehnt.

in besonderem Maße des Vertrauens aller Bevölkerungskreise be dürfen und es der Wahrung und Hebung des Vertrauens dienlich sein wird, wenn ihnen zur Last gelegte Dienstvergehen in aller Deffentlich feit vor den Dienststrafgerichten erörtert werden. Dazu kommt, daß im Berfolg des verfassungsmäßig gewährleisteten Grundsatzes der

Die Anstellung erfolgt aber nicht schematisch nach dem| demokratischen Zusazantrag. Auch Abgeordneter Kahl von der Dienstalter, sondern die einzelnen Bezirke sind in der Durch Boltspartei, Abgeordneter Wegmann( 3.) sprechen sich für den zu führung ihrer Wahlen durchaus souverän. Sie faz aus. fönnen also insbesondere die Bedürfnisse der weltlichen Schulen, für die ja ohnedies nicht festangestellte Lehrkräfte genug zur Verfügung stehen, bei ihren Anstellungen berüd richterlichen Unabhängigkeit die Handhabung der Dienst­fichtigen. Für einen Ausgleich zwischen den westlichen ,, leber­Der fozialdemokratische 3ufazantrag wurde mit strafgewalt gegenüber den richterlichen Beamten in weiterem Um­schußbezirken", in denen eine relativ große Anzahl älterer 18 Stimmen bei Stimmenthaltung der Deutschnationalen angefange, als dies gegenüber den richterlichen Beamten der Fall ist, den Kräfte beschäftigt ist, und den ,, Bedarfsbezirken" wie Span- nommen. Verwaltungsbehörden entzogen und den Dienst strafgerichten dau und Neukölln ist Sorge getragen. In allen Fällen aber Dabei ist bemerkenswert, daß die Regierungsparteien, die den anvertraut ist, die bei Ausübung ihrer Tätigkeit wiederum rich­können die Bezirke, die im Bewußtsein ihrer Verantwort- ursprünglichen Antrag selbst eingebracht hatten, a useinander. terliche Unabhängigkeit genießen. Auch dieser Um­lichkeit für die Jugend der Arbeiterklasse dem Schulfort- fielen, nachdem der sozialdemokratische Busazantrag angenommen ſtand läßt die Deffentlichkeit der mündlichen Verhandlungen im schritt die Wege ebnen wollen, diejenigen jungen Die Organisationen der war. Nicht weniger bemerkenswert ist das Verhalten der Kom Diensstrafverfahren berechtigt erscheinen. Kräfte in den Dienst ihrer Schulen stellen, die gewillt sind, in munisten, die zunächst für den sozialdemokratischen Berbeffe- Richter haben diesen Wunsch denn auch ſelbſt geäußert. diesem Geiste zu arbeiten. Auch der Magistrat tann sie nicht rungsantrag stimmten, nach dessen Annahme aber bei der Gesamt­zwingen, die anzustellenden jungen Lehrer nur aus bestimmten abstimmung sich der Abstimmung enthielten über einen An­Jahrgängen zu wählen. trag, der vielen ihrer verurteilten Parteigenossen die Freiheit bringen soll. Kommunistische Taktik!

Auf diese Weise wird in Berlin   vorbildlich mit der Junglehrernot zugleich die Schulnot behoben werden. Der Zusammenhang zwischen beiden liegt flar zu Tage. Es wäre zu wünschen, daß endlich das junge Lehrer­neschlecht, das heute noch wartend vor den Toren der Schule steht, in seiner Gesamtheit diese fulturpolitische Ber= foppelung sehen lernt, daß es erkennt, daß die neue Schule nicht nur junge, sondern auch neue Lehrer braucht, Menschen, die bereit sind, sich den Pfad ins Neuland zu bahnen, noch ehe behördliche Maßnahmen ihnen Wegweiser aufgerichtet haben.

Amnestie und Strafmilderung. Beschlüffe des Rechtsausschusses.- Kommunistische Taftif Der Rechtsausschuß des Reichsinges beschäftigte sich heute mit dem kommunistischen   Antrag auf Gewährung einer politischen Amnestie. Abg. Höllein begründete diesen Antrag unter Hinweis auf die fommunistenfeindliche Rechtsprechung der Gerichte, vor allem des Reichsgerichts. Besonders übt er daran Kritif, daß Kommunisten schon wegen Hochverrats und wegen Ver­gehen gegen das Republikschutzgesetz verurteilt würden, wenn ledig

lich die 3ugehörigteit zum fominunistischen Funktionär förper festgestellt werde. Staatssekretär Joel bestritt die Richtig­feit dieser Behauptung unter Bezugnahme auf eine vom Reichs: justizminister eingegangene Denfschrift.

Genosse Dr. Rosenfeld trat den Ausführungen des Re­gierungsvertreters entgegen. Auch er übte an der Rechtsprechung des Reichsgerichts Kritik und führte besonders darüber Beschwerde, daß nidt mit Milde, sondern mit Härte bei der Anwendung des letzten Amnesticgefeges verfahren werde. Dabei berief er sich vor ollem auf den Fall Undersee und Gencssen, der bei humaner Anwendung des Amn fliegesetzes unter die Amnestie hätte fallen müssen. Gerade die Härte der Begnadigungspragis nötigte dazu, eine neue Amnestie zu erlassen, für die auch die sozialdemokratische Fraktion eintrete. Inzwischen war ein Antrag der Regierungs­parteien eingelaufen, die Regierung zu ersuchen,

1. die Fälle wohlwollend zu prüfen. in denen auf Grund des Republikichußgefeßes auf Zuchthaus erfannt sei, 2. eine Einzelbegnadigung dann vorzunehmen, menn strafbare Handlungen infolge unerfahrenheit oder Ber­führung der weil die Verurteilten die Tragweite ihrer Hand­sungen nicht überblickt hätten, begangen werden seien.

Genosse Landsberg   führte darauf Beschwerde, daß r Teile des Reichsgerichts vollstreckt werden, nech bevor die­Telben den Berurtefften zugeschickt feien, bevor sie also gau miffen, aus welchen Gründen sie verurteilt seien. Staats­feiretär Joel erwiderte, daß die Urteile oft fo umfangreich feien, daß es nicht möglich wäre, fie innerhalb der einschlägigen Frist zu Papier zu bringen, die durch die Sollvorschrift bestimmt fei. Genosse Rosenfeld beantragte zu dem Antrag der Re­gierungsparteien einen Zufoh dahin, daß die Regierung prüfen Jolle, ob im Gnadenwege auch die Strafe gemildert werden fönne, die bisher auf Grund des Amnestiegefeges lediglich deshalb nicht erlassen werden konnte, weil die Verurteilung erst nach In­frafttreten dieses Gesetzes erfolgt war. Abgeordneter Brodauf ( Dem.) erklärt sich für die demokratische Fraktion für diesen fozial­

Musik im Sportpalast.

Ben Kurt Singer.

Musif ist fein Sport. Musikalische Feststunden begeht und feiert man nicht in Balästen, fondern in Kammern, fleinen Sälen. Die vornehmste, diskreteste der Ensemblefünfte, die Pflege klaffischer Sinfoniemerie, verliert ihren Sinn, ihren Wert, ihre Würde im nachhallenden Riesenraum der Schlittschuhläufer, Bogtämpfer, Renn­fahrer. In diefem Sportpalast tann man noch über die elementare Lebenskraft der Don- Kosaten hinweg Ort und Stim mungslosigkeit des Raumes vergessen; man fann finden, daß auch 5000 deutsche Sänger afuftisch die Halle ausfüllen. Wenn man aber Tieft, sieht und hört, daß ein so herrliches, wertvolles, illustres Instrument, wie es das Wiener Philharmonische Orchester in der Welt darstellt, nun dem geräuschhaftesten, flang­lich unerträglichsten, non Rauch, Schwaz  , Unordnung geschwängerten Palais der Sportsleute ausgesetzt wird, dann ist kein Vorwurf gegen die Veranstalter, Leiter, Agenten start genug. Hier hat man der Kunst und der österreichischen Bruderschaft einen schlechten Dienst geleistet. Erich Kleiber   hätte es ablehnen müssen, die schönsten Wirkungen, die wunderbarsten Leistungen dieses Orchesters so zu diskreditieren. Aber wo bleibt denn die Berantwortung, wenn das Geschäft den Weg vorschreibt, den man gehen soll! Am Detail er­fannten wir die Wiener wohl, an der Leichtigkeit der Bogen­führung, am flagenden Ton edler Oboen und Flöten, am vor­nehmen Pathos, der Hörner, an der rhythmischen Präzision der Bässe, an der Eleganz und Abgewogenheit des Zusammenhaltens. Aber das waren Lichtblicke. Das Ganze flutete unzusammenhängend über uns als eine nicht mehr differenzierte Tonwelle, in der das einzelne sich nicht dem Ganzen fügen wollte. In diesem Riesen­fasten dringen Streicher zeitlich von den Bläsern, Trompeten von der Pauke entfernt an unser Dhr. Das Orchester war zweigeteilt, und in dem sinnlich bezaubernden Gesang der Geigen und Bratschen mischten sich sogar die 15 Bässe und Celli brutal, ohne Ausgleich hinein. Man fonnte mit den Augen als rhythmische Gleichung er­faffen, was afuftisch durcheinander, ungleich wurde. Am meisten in der Schubertschen B- Dur- Sinfonie, in der ein Streicherklang dominiert, in der allerdings auch die ewigen Wiederholungen nicht der Bedeutung der Themen entsprechen. Das ,, Meistersinger" Vorspiel, von Kleiber reichlich im Tempo verzerrt, machte nicht warm. Erst die Melancholie der IV. Tschaikowskyschen Sinfonie setzte sich stimmungshaft durch. Es war feine Feier, feine die den Adel der spielenden Körperschaft hob. Nie wieder in den Sport­palast! Für Musik der Besten scheint er mir nicht der rechte Plaz. Im Walzer schwebte endlich Wien   durch den Saal.

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Soviel Sport auch im Singen getrieben, so viel Spott auch über moderne Singemethoden gerissen wird: wir suchen immer mieser nach Stimmen und Stimmbildnern. Raaz Brodmann ist einer der Besten. Nicht, weil er mit Bombenstimmen auf­martet, sondern meil auch die noch nicht voll entwickelten im Atmes, im Strömen des Tones, in der Bildung der Cantilene, im Bertrag und in der Aussprache die Gesundheit der Lehre predigen. Ein paar von denen, die ein Bortragsabend herausstellte, find

Verdreifachung der Reichswehr  ."

Eine politische Ente.

Die Rote Fahne" widmet ihre ganze erste Seite von heute morgen angeblichen Plänen auf Ausbau der Reichswehr  : herab setzung der Dienstzeit auf drei Jahre"; jährlich 30 000 Mann Ber­stärkung". Sie entnimmt diese Phantasie aus der sächsischen Presse, in die sie aus einer pazifistisch- linksbürgerlichen" Korrespondenz übergegangen war.

Wir zweifeln nicht, daß es phantasiebegabte Militärs geben könnte, die weißes Papier mit derart schwarzen Plänen bemalen: Knaben, die nie erwachsene Männer werden. Welchen politischen Wert solche militärischen Spielereien haben können, erkennt jeder, reich und England testehen bis zum letzten J- Punkt auf buchstäblicher Durchführung der deutschen   Entwaffnung. Monatelang wird z. B. allein über die Zerstörung von Bastionen an der deut schen Ostgrenze und ihre Kontrolle verhandelt. Und da sollen diese gleichen Mächte Deutschlands   Aufrüstung erlauben, eine Aufrüstung, die die ganze mühselig durchgefämpfte Entwaffnung Deutschlands  wieder rüdgängig machen würde.

der nur einen Augenblick die internationale Lage überdenkt. Frank­

Stadium der technischen Vorbereitung", winselt die Rote Fahne". Jetzt steht bereits der Kreuzzug gegen die Sowjetunion   im Ihre hysterische Gespensterfeherei macht jeden die Achseln zucken, der sich die europäische Situation überlegt.

Disziplinarverfahren gegen Richter.

Die preußische Regierung für Oeffentlichkeit der Verhandlungen.

Das preußische Staatsministerium hat dem Staatsrat einen Ge­fehentwurf zur Abänderung des Gesetzes, betreffend die Dien ft. vergehen der Richter, mit der Bitte um gutachtliche Aeuße­rung zugehen lassen. Danach soll in das Gesetz, betreffend die Dienst­vergehen der Richter und ihre unfreiwillige Bersetzung auf eine an­dere Stelle oder in den Ruhestand vom 7. Mai 1851, ein§ 29 a ein­gefügt werden, dessen wesentlicher Inhalt der ist:

Die mündliche Verhandlung ist öffentlich. Die Deffentlichkeit aus besonderen Gründen auf Antrag der Staatsanwaltschaft oder, soweit diese nicht widerspricht, auch von Amts wegen oder auf Antrag des Angeschuldigten durch Beschluß des Disziplinargerichts für die ganze Dauer der Verhandlung oder zeitweilig ausgeschlossen werden. Der Widerspruch der Staats­anwaltschaft bedarf keiner Begründung. Einem im Laufe der Berhandlung gestellten Antrag der Staatsanwaltschaft auf Wieder herstellung der Deffentlichkeit ist stattzugeben. Der Beschluß, durch den die Deffentlichkeit ausgeschlossen wird, ist öffentlich unter Angabe der Gründe zu verfünden."

In der Begründung des Entwurfs wird u. a. ausgeführt: Für das Dienststrafrecht der richterlichen Beamten empfiehlt sich die Ein­führung der Deffentlichkeit schon im gegenwärtigen Augenblick um so mehr, als diese Beamten mit Rücksicht auf ihre richterliche Stellung

fonzertreif. So Elsa Schürboff, Paula Lindberg  , Klara Maria Elshorst. An anderen hat man seine helle Freude; so menn Bachelŋ mit äußerstem Geschmad Reißer von Strauß, Paul Kötter mit tenoralem Glanz eine Arie aus der Afrika­nerin", Emmy Joseph mit lieblicher, schlackenfreier Koloratur, doch noch allzu zartem Ton den Schattentang" aus der Dinerah" meistert. All diese Namen wird man in ein bis zwei Jahren feiern. Es ist wirklich noch nicht so weit, daß man von einem Berfall der deutschen Gesangskunst" reden fann, wie es jüngst ein verbitterter, galliger Magister mit guten fachlichen, aber arroganten persönlichen Darlegungen verkündet hat. Alt- Italien das ist die große Methode der Wahl. Aber die beste Methode ist immer die, die sich nach Geist, Kehltopf, Typ, Körperbau und Psyche des Singenden zu richten weiß. Gerade hierin scheint Raaz- Brodmann ein Meister zu sein. Deshalb wollten wir froh von seinem Erfolg berichten. Und ein nachträgliches, herzliches Bravo den Havemann­Leuten für die Aufführung des zweiten, im Einleitungssatz hoch­bedeutsamen Streichquartetts von Arthur Schnabel  . Es ereignete sich der seltene Fall, daß ein scharf atonales Gebilde durch Kraft, Logit, Stimmführung und thematische Gestaltung imponierte, ja, gefiel.

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Der Wahre Jacob  " ist wieder da!

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Aus dem Landtag. Beschwerden und Anträge.

In der heutigen Landtagssitzung beschwerte sich zunächst Abg. Dr. Körner( Völk. Freiheitspartei) darüber, daß der Präsident einen Brief seiner Fraktion noch nicht erledigt hätte, der die Wieder­herstellung der seinerzeit wegen der Aussagen Grütte- Lehder vor dem Femeuntersuchungsausschuß aufgehobenen Immunität des Abg. Bulle verlangt.

Präsident Bartels weist demgegenüber darauf hin, daß der Geschäftsordnungsausschuß darüber zu entscheiden hat.

Ebenfalls zur Geschäftsordnung beantragt Abg. Raspar ( Komm.), das Verhalten des Finanzministers zu mißbilligen, weil er den mit großer Mehrheit angenommenen Antrag auf Auszahlung einer Weihnachtsbeihilfe an die Arbeiter in der Staats-, tommt nicht zur Verhandlung, da von demokratischer Seite wider­Land- und Forstwirtschaft noch nicht ausgeführt habe. Der Antrag sprochen wird.

weist einen demokratischen Antrag auf Bereitstellung der infolge Das Haus tritt nunmehr in die Tagesordnung ein und über­des Hohenzollern  - Vergleichs übergegangenen Güter zu Siedlungs= zwecken ohne Besprechung an den Siedlungsausschuß.

Eine Reihe von Eingabenberigten der verschiedenen Ausschüsse wird ebenfalls ohne Aussprache ededigt. Gesezentwurf über die Verwaltung und Unterhaltung Angenommen wird hierauf in zweiter und dritter Lesung der

Don Elbe. Nach den Anträgen des Geschiftsordnungsausschusses lehnt das Haus die nachgesuchte Genehmigung zur Strafverfolgung einer Reihe von Abgeordneten ab. Zum Schluß beschäftigte sich das Haus noch mit Beamtenfragen.

Reichswasserstraßet im Stromspaltungsgebiet der

Einheitsfront der Linken für Wahlreform.

Paris  , 29. Juni.  ( WTB.) jeute nachmittag haben die Dele gierten der Kammerfrattioien, die für die Rückkehr zu den Arrondissementswahlen eintreten wollen, eine Sigung abgehalten, in deren Verlauf ein Ausschuß angesetzt wurde, dem die Aufgabe zufällt, die Verabschiedung des am 1. Juli zur Beratung stehenden Gefeßentwurfs zu beschleunig an. Im Ausschuß sind vertreten die Linksrepublikaner, die demofatisch- republikanische Linke, die radikale Linke, die sozialistischen   Spublikaner, die Radikalen und die Sozialisten.

Gefangenenbefreiung durchs Telephon.

Die Geheimleitungen der Action Francaise".

Paris  , 30. Juni.  ( WTB.) och dem Sournal" ist durch die gestrige Untersuchung in den Räumen der Ation Française" fest= gestellt worden, daß drei geheime Telephonleitungen es ermöglichten, sich überallhin einzushalten und Verbindungen ohne Wissen der Telephonverwaltung durchzuführen. Es soll nun­mehr so gut wie feststehen, daß der telephoniste Anruf, durch den dem Gefängnisdirektor der Befehl zur Freilasung Daudets erteilt wurde, nicht vom Ministerium des Innen, sondern von der Action Française" ausgegangen ist.

fich die Herren Deutschnationalen faum in ih Fraktionszimmer hängen werden. Willy Steinert, der Lustige hat eine überaus ultige Strandszene beigesteuert. Karl Holz   liefert eine famose Zeich. nung zu dem ebenso famosen Bourgeoismit:

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Wissen Se, an sich habe ich gar nichts gege den Sozialismus! Ich bin sogar fest davon überzeugt, daß er den nnsprüchen der Ar­beiterschaft gerecht werden kann. Aber sehn S den Ansprüchen der bürgerlichen Klasse, denen wird er nicht gered werden können! Da liegt eben der Hase im Pfeffer! Prost!"

Eine wirkliche Freude ist die hervorragen! technische Aus­ſtattung. Die Vorwärts"-Druckerei hat mit dem einer Zeitschrift zum erstenmal verwandten Verfahren des dreifchigen Kupfertief­drud's eine graphische Musterleistung zustande bracht. So find alle Borbedingungen erfüllt, die den Erfolg verbigen. Die Billig­feit des Preises( 30 Pf. pro Nr.) ermöglicht an Freunden der politischen Satire und des volkstümlichen Humrs, regelmäßige Leser zu werden.

Rußland und Italien   auf der Frankfurter   Mufausstellung. Die Sowjetregierung wird zur Internationalen Rufitausstellung in Frankfurt   a. M. das Staatliche Quartett des Metauer Konserva­toriums sowie zahlreiche Vertreter der einzelnen Bier der Sowjet­ union   entsenden, so ukrainische und weißrussische Sissänger, fau fafische Tänzer und baschfirische Flötenspieler. Einelnzahl Kompo fitionen junger russischer Musiker sollen den heuten Stand der modernen russischen   Musik zeigen.) Das ital nische Aus­stellungsmaterial, das zurzeit unterwegs ist, wird adSäle umfassen. Unter anderen sendet die italienische Regierung Baganis Guarneri­geige, Manuskripte von Verdi, zahlreiche alte mkalische Hand­schriften und Instrumente.

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Der Wahre Jacob  ", der vom 1. Juli ab vom Verlag J. H. W. Diez Nachf. erneut herausgegeben wird, hat in der Wig blattliteratur Deutschlands   eine überaus bedeutsame Rolle gespielt. Sein Begründer Heinrich Diez, dem eine erstaunliche Arbeitskraft neben dem Riesenwert seines Lebens, der Begründung des wissen schaftlichen Zentralverlages und Buchvertriebs der deutschen   Sozial demokratie, noch die Betreuung eines der Satire, dem Humor und der Unterhaltung gewidmeten Blattes gestattete, verstand aus dem Wahren Jacob  " in einer Zeit, die die Wizblätter Deutschlands   weit weg von der Seite des werftätigen Voltes geführt hatte, eine Beit- Körper eines vor kurzem Verstorbenen wieder in Gg zu bringen. schrift zu machen, die sofort zum Herzen des Volkes sprach. Ge­schickt wußte sich der 1887 herausgebrachte Wahre Jacob" in den ersten Jahren seines Bestehens den Maschen des Ausnahmegesetzes zu entwinden; als das Schandgesetz fiel, wurde das Blatt schnell zu einem künstlerisch, literarisch und politisch wertvollen Faktor der deutschen   Deffentlichkeit. Biele Dichter, Schriftsteller und Zeichner, die später zu erstem Rang im geistigen Deutschland   aufgestiegen, haben sich im Wahren Jacob  " die Sporen verdient.

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Die erste Nummer des nunmehr wiedererstandenen Wahren Jacob  " liegt uns vor. Wir freuen uns, sagen zu können, daß die Erwartungen, die man auf das Blatt gefeßt hat, nicht enttäuscht worden sind. Reichhaltig und amüsant in Satire, Wiz und Humor, in vorzüglicher Ausstattung herausgebracht, wird der Wahre Jacob  " schnell sich die Gunst der Arbeiterschaft erringen. Zeichner und Literaten haben ihr Bestes hergegeben.

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Da ist insbesondere Willibald Krain   mit einem der Arbeiter. jugend gewidmeten Blatt zu nennen. Krain   gab ferner die wirklich bedeutende Leistung das Bild ohne Worte": auf einem aus Ar­beiterrücken gebildeten phantastischen Meer schwimmt die Gondel der Lust, das Schiff des Prasser- und Rafftetums einher. Jakobus Belfen zeichnete eine Mitternachtsstunde im Berliner   Schloß", die

Eisenmenger, hat einen Apparat fonstruiert, mit deres möglich ist, Neue Methoden der Wiederbelebung. Ein Mer Arzt, Dr. durch elektrische Massage vom Magen aus den Blumlauf in dem Der Apparat soll zu Wiederbelebungsversuchen eßerunglückten dienen; der Erfinder hofft, daß er auf diesem We in schweren Fällen eine wirksame Unterstützung für die sonst üblen Methoden, wie künstliche Atmung und Einsprigung von Salzrvasse leisten kann.

In der Großen Berliner Kunstausstellung sollen MittJuli, nachdem die Sonderausstellungen Baumeister   und Malewitsch geschlien sind, neue Sonderausstellungen eröffnet werden. Hierzu sind eingeden die zum Dessauer   Bauhaus gehörigen Künstler, wie Fening, Klee  , Muche, Moholy Nagy  , ferner die schleswig holstein ich er Künstler in einer geschlossenen Gruppe und schließlich die Künstler Dán mart 3.

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Die Galerie Ferdinand Möller  , Schöneberner Ufe 38, eigt Sonder ausstellungen von George Mosson   und im Oberlichaal van War Kaus, außerdem neue und alte Werke von Erich Heckel  , 2. Sirchner, Otto Mueller  , Mar Bechstein, Christian Rohlfs  , K. Schmt- Rottluff, Charles Crodel  , Artur Degener, Franz Domscheit  , W. Gramatté). Herbig, A. Kersch­baumer, Wolf Röhricht   und Blaitiken von Georg Kolb W. Lebmbrud und Richard Scheibe  . Die Ausstellung ist täglich von 9-1Яhr geöffnet.

Eine Profeffur für Bolfstanz ist an der Hochule für Musik in Rochester Im Staate New Yorf errichtet worden, ie dem Studium und der Wiederbelebung der alten englischen Voltstängdienen soll. Die gochschule plant jährlich regelmäßige Aufführungen vonsoltstänzen.