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waltungen der Kanalisationswerke, Landgüter, Markt- 1in irgend einem Gehirn zur grimmen Flammelftatiren, daß, genau dem Vorwärts Bericht hallen, sowie die städtische Fleischschau zum theil sehr er- ausbildete. So weit hat der Unsinn wenigstens noch entsprechend, der Redaktion des hiesigen, Ge hebliche, in die Millionen gehenden Zuschüße aus Methode. Wir haben die Mordthat auf ihrem Wege durch neral- Anzeigers" Montag früh die Wolff'sche der Stadt- Hauptkaffe erfordern.- Und nun zu Nummer die Gehirne bis zu ihrer Entwickelung zur grimmen Flamme Depesche zugestellt wurde, kurz darauf ihr die dringende Aufforderung zur UnterKühnheit, wei. Die" Freifinnige Zeitung" befißt die verfolgt. Völlig verworren ist aber der Hinweis auf den, brückung ber Depesche auging und daß ihr unsere Behauptung, der städtische Zuschuß für den Schüler der höheren Lehranstalten betrüge etwa das vier in dem die Klaffe verkörpert war. Welche Klasse ist erst mittags die Depesche für den Nachdruck Wen hat die allegorische Flamme freigegeben wurde; inzwischen hatte schon das Bureau fache wie die Kosten, welche ein Gemeindeschüler der Stadt ver- damit gemeint? ursacht, eine unwahrheit" zu nennen. Auch hier macht die allegorisch ergriffen, den Schwarz oder den Meyer?" Herold" die Depesche hier verbreitet und der GeneralFreis. 3tg." ein kleines Taschenspieler- Kunststückchen, indem sie, Schwerlich wird uns die Germania" auf diese Frage eine Anzeiger", ebenso wie wir, dessen Nachricht abgedruckt. Wolff's ftatt mit dem bisherigen Schulgeld von 100. zu rechnen, die befriedigende Antwort geben können, denn sie orakelt selbst Berliner Bureau behauptet, weder telegraphisch noch telephonisch erst seit April d. J. geltenden 130 M. in Ansah bringt. Aber in gleicher Verworrenheit weiter: die Inhibirung der Depesche veranlaßt zu haben, wir bitten dasdas nur nebenbei. Zum Machweise der Richtigkeit unserer Angaben, " Solche Verbrechen sind geeignet, jedem Besitzenden einen selbe höflichst noch um Aufklärung über den hiesigen Vorgang, auch bei dem erhöhten Schulgeld, ertheilen wir feinem geringeren Vorgeschmack der Dinge zu bringen, die da kommen sollen, aber dessen Richtigkeit die Redaktion des General- Anzeigers" schon als dem Oberbürgermeister von Berlin das Wort, mit dem ja viele derselben sind mit Blindheit geschlagen. Der„ Elsässer" am Dienstag in einer Anmerkung zugab. Vielleicht erklärt sich die Freifinnige 3tg.", falls es ihr noch nöthig erscheint, ein erinnert daran, daß gerade in Mülhausen das" thörichte der Vorgang durch Gedanken- Suggeſtion von Berlin nach FrankInterview abhalten kann. Herr Belle fagte am 28. Dezember v. J. Wort gefallen ist: lieber roth, als schwarz, es fiel auch furt."- in der Stadtverordneten- Versammlung nach dem stenographischen von den Lippen eines oder mehrerer Fabrikanten, die da zu den Gerichtliche Sachverständige für Zeitungsfachen. Bericht: Arbeitern sprachen: Wählet lieber roth als schwarz. Und sie wir haben hierüber bereits mitgetheilt, daß der Verein Die Zuschüsse, die die Stadt für die höheren wählten roth. Wer weiß, fragt das Blatt, ob nicht das Roth Leipziger Presse beim Landgericht einen Antrag auf BeSchalen leistet, werden sich vom nächsten Jahre ab be- eben damals dem zukünftigen Mörder zu Kopf gestiegen ist und deutend erhöhen.( Hört! hört!) Sie werden 328 000 m. ihm Zuversicht und Muth zu seiner Großthat eingeflößt hat?" stellung gerichtlicher Sachverständiger für Zeitungssachen mehr betragen als früher, so daß auf das einzelne Kind Nicht roth und nicht schwarz, aber blau und grün gestellt hat.. Nunmehr ist dem Antrage durch den Landein Buſchuß von 203 Mark kommen wird.( Hört! hört!) wird's einem vor den Augen, wenn man solche schwülstige gerichts- Präsidenten Priber entsprochen und Georg wer soll dann die beinahe halbe Million tragen. Sasti, Redakteur am Leipziger Tageblatt ", als SachSchlagen wir sie auf die Einkommensteuer und die Realsteuer, Albernheiten liest. verständiger an Gerichtsstelle verpflichtet worden. oder schlagen wir sie auf diejenigen Einwohner, die noch nicht einmal die Hälfte der Selbstkosten zu zahlen haben, auch wenn fie 130 M. Schulgeld zahlen." Also wer hat recht, die Freis. Beitung", die behauptet, daß der städtische Zuschus für einen Schüler der höheren Lehranstalten beträgt, die gestützt auf die Ausführungen des Oberbürgermeisters von einem Zuschuß von über
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noch nicht 100 Mart
200 M. berichteten."
Wir denken diese Beispiele genügen, um zu zeigen, auf welcher Seite fich die nichtsnutzige Demagogie" vorfindet. Gelüftet es der Freis. 8tg." noch nach mehr nur heraus, wir sind bereit.
Politische Webersicht.
Befchlagnahmt wurde die Nr. 123 dermed I en burger Volks- Beitung" wegen eines Leitartikels über das Telegramm des Kaisers aus Hubertusstock.
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Offenburger Volksfreund" für das Mühlhausener Attentat spiel Nachachtung fände bei anderen Gerichten und womöglich verantwortlich zu machen und in der Diktatur Rettung vor mehrere Redakteure unabhängiger Blätter verschiedener ähnlichen Vorkommnissen zu suchen, urtheilt die freisinnige Parteifärbung auf die Berücksichtigung sozialdemo Rönigsberger Hartung'sche Zeitung" folgendermaßen: fratischer Blätter rechnen wir natürlich nicht- zur Begut oder wir,„ Der Mörder Meyer hat allerdings den„ Voltsfreund" ge- achtung herbeigezogen würden. Manche absonderliche lesen, aber er hat den sozialistischen Bestrebungen den Rücken Urtheile, die nur auf die mangelhafte Bekanntschaft der gekehrt und der Zusammenhang seines Verbrechens mit seiner Richter mit Preßverhältnissen zurückzuführen find früheren Parteizugehörigkeit ist bisher nirgend erwiesen. Wie wären dem aber auch sei, man sieht, die Polizei hat im dann vermuthlich nicht ergangen, z. B. alle Verurtheilungen die Macht so vollständig in der der Hand, daß eines Druckers wegen dolus eventualis. Elsaß tein Gesetz erdacht werden kann, welches dieselbe Die Furcht vor dem Milizheer läßt die Anbeter mehren konnte. Es genügt ein Federstrich, um jede Versamm des Militarismus nicht mehr ruhig schlafen. Der Milizlung, jeden Verein, jede Zeitung unmöglich zu machen. will man dann noch mehr? Aber wenn auf diesen Grundlagen Wehrmann" soll um jeden Preis zu einem ganz unbrauchVerbrechen erwachsen können, dann ist damit der Beweis er- baren Soldaten gemacht werden, der Fersengeld giebt, sobald bracht, daß sie jedenfalls nicht im stande sind, Berbrechen zu ver- die Kugeln pfeifen. Und da diese elenden Miliz- Wehrhindern. Wozu sollen wir uns also mit der Lösung eines Problems männer" in Wirklichkeit nicht vorhanden sind, müssen sie erbemühen, das auf diese Weise eben nicht zu lösen ist. Man hat dichtet oder erlogen werden. Veröffentlichen da jetzt. wiederholt die Beseitigung des Diktaturparagraphen verlangt. nationalliberale Blätter den Bericht eines preußischen Im Reichstage haben sich die Elsasser sämmtlich dafür aus: Offiziers, der während des Pariser Kommunekampfes gesehen gesprochen, selbst ganz gemäßigte Leute; das Mülhauser VerAmtliche Gutachten über Ersatz der Straf- brechen ist ein Beweis dafür, daß das Verlangen gerechtfertigt habe, wie Kommunesoldaten auf offenem Feld im Kanonenkammern durch aus Laien und gelehrten war. Der Diktaturparagraph hat sich ohnmächtig erwiesen in feuer den militärischen Zusammenhalt verloren hätten. Richtern zusammengesette sogenannte große einem ganz markanten Falle. Er wird in anderen nicht wirksamer Diese Kommunarden seien doch das Ideal von MilizSchöffengerichte fordert der preußische Justizminister, sein. Das ist unseres Erachtens die einzige Lehre, die man aus Wehrmännern" gewesen. Und durch dieses Borkommniß wie uns aus zuverlässiger Quelle mitgetheilt wird, von einer dem Vorgang ziehen kann, nicht die Erweiterung und Ausdehnung soll der Milizantrag der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion Anzahl preußischer Justizbehörden. Der jetzige Minister der Gewaltpolitit, sondern ein radikaler Bruch mit jeder Gewalt widerlegt worden sein. Nun- das ist so dumm, daß man die greift auf den alten Leonhard'schen Plan zurück, statt der politik ist ein Bedürfniß unserer Zeit. Je länger das verkannt Dummheit nicht mehr für ehrlich halten kann. Der Miliz„ gelehrten" 5 Straffammerrichter 3 gelehrte Richter im wird, desto weniger wird es gelingen, der Sozialdemokratie den Wehrmann sett eine vieljährige militärische Boden abzugraben. Wenn man sich allseitig zu dem Muth der Erziehung voraus. Verein mit 4 Laienrichtern urtheilen zu lassen. Natürlich Saltblütigkeit ermannt und zu einer Politik, die dem entspricht, Die Soldaten der Kommune lichen Bestimmungen über Auswahl von Schöffen und Ge- gegensatz damit den Nährboden nimmt, dann vollzieht sich der napoleonischen stehenden Heeres es waren im provisirte schworenen gerüttelt werden. Die Folge dieser gesetzlichen Gesundungsprozeß ganz von selbst. Ohne das nimmt die sozial- militärische Vorbildung die mit militärisch Bestimmungen ist bekanntlich, daß zu Schöffen und Ge- revolutionäre Bewegnng nur an Schärfe zu, ihre Ausdehnung Soldaten, gebildeten WilizDaß schworenen fast nur Angehörige der besitzenden Klasse be- wächst, ihre Macht steigert sich, und alles Ermannen hat truppen gar nicht verglichen werden können. stellt werden. Immerhin ist ist es bemerkenswerth, feinen Zweck, selbst wenn es je gelingen sollte, was nie gegen sie auf dem Schlachtfeld nicht den festen militärischen selbst daß ber jebige preußische Justizminister wird, die ganze antisozialistische Gesellschaft unter einen Husu Busammenhalt hatten, wie regelrecht gebrillte Soldaten, bringen." Mitteln nach und Wegen sucht, um das weiten Theilen der Bevölkerung immer mehr schwindende Bertrauen zu den Gerichten wieder zu beleben.-
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soll aber hierbei keineswegs an der Grundlage unserer gesetz- wenn man die Rechtsgleichheit überall sichert und dem Klassen- gleich denen Gambetta's nach der Vernichtung waren ohne jegliche
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Die Kullmann Reminiszenzen beirren die wackere Germania " nicht im geringsten in ihren Bemühungen, das Mülhauser Attentat gegen die Sozialdemokratie zu fruftifiziren. Als würdigen Bundesgenossen der Reptilienpresse führt die„ Germania" jetzt ein anderes ultramontanes Blatt, den„ Elsässer", ins Treffen, der die folgende schwülstige Betrachtung von sich gegeben hat:
Die Mordthat war kein Verbrechen, das durch einen fomplottirenden Konventikel von Anarchisten beschlossen wurde; sie war die glühende Lohe, die sich in einem durch sozialistische Lehren und sozialistischen Klaffenhaß entzündeten Gehirn zur grimmen Flamme ausbildete und denjenigen erfaßte, in dem die Klasse verkörpert war." Nun tann man von einem elsässer Klerikalen wegen feiner vermuthlich halbfranzösischen Erziehung allerdings nicht verlangen, daß er erträgliches Deutsch schreibt; aber die Redaktion der„ Germania" hat doch nicht denselben Entschuldigungsgrund. The sie es zustimmend abdruckt, sollte fie es füglich auf seinen Sinn prüfen. Was steht nun darin: Die Mordthat war also eine glühende Lohe, die sich an einer anderen Thüre des Krenzganges, hier mit Erfolg, denn man rief ihn zum eintreten. Langsam schritt er über die Schwelle.
Das Wolff'sche Bureau und die Depesche au Hubertusstock . Die längere Zuschrift des Wolff'schen Bureaus an uns, die wir in unserer Nummer vom 15. Oktober zum Abdruck brachten, veranlaßt die Faut furter Volksstimme" zu folgenden Bemerkungen:
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das versteht sich von selbst. Trotzdem muß betont werden, daß weder die improvisirten Soldaten Gambetta's noch die der Kommune sich bei irgend einer Gelegenheit militärisch so untüchtig gezeigt haben, wie das von Edelsten der Nation befehligte stehende Musterheer Friedrichs des Großen nach der Schlacht von Jena.
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Die Erklärung flingt ja ganz plausibel, nur ändert sie an Ueber das Bäckerei- Arbeiterschuh- Gesez schreibt dem" wirklichen Thatbestande nichts. Der Ursprung und die Leitungsstörung waren schon vorher allgemein bekannt. Wenn im Gegensatz zu den in unserer lezten Nummer wiedergeWolff selber erst eine sogenannte Rückfrage nach bem gebenen Ausführungen des Hamburger Correspondent" Wortlaute erforderlich erachtete, so beweier damit heute die National- Beitung": nur, daß er die Gepflogenheiten in der hohen Bolit ausreichend Vor einiger Zeit haben wir berichtet, daß auf grund der tennt, um nicht erst in solcher eiligen Fällen af Spezial. Vorschläge der Kommission für Arbeiterstatistik, die sehr weisungen zu warten. Die Falle waren doch in en letzten maßvoll waren, ein in seinen Forderungen no ch Jahren nicht selten, wo allerhand widersprechende Lesarten die bescheidenerer Gefeßentwurf über die Presse durchirrten, bis Wolff oder der Reichs- Anzeige uns gel ung der Arbeit in Bädereien im Handelsschließlich den einzig authentischen Ter fund machten. Daher ministerim aufgestellt worden, daß er aber im Staats= war Wolff's Vorsicht sehr lobenswerth, ein einziges unrichtig ministerium auf Widerspruch wiedergegebenes Wort konnte freilich unter Umständen den Sinn total Unseres Wissens ist der Entwurf im Sommer in einer Sigung verändern. Warum Wolff nun gerade eine Rückfrage auf der gestörten des Staatsministerium& berathen worden, in welcher die Leitung nach Straßburg erforderlich hielt, bleibe unerörtert, die Meinungen getheilt waren und gegen den Entwurf Nachfrage auf der Telegraphenstation für Hubertusstock wäre doch weniger wegen feiner einzelnen Vorschläge, als von dem Gewohl bei der Nähe der Schorshaide zeitsparender gewesen.fichtspunkt aus Widerspruch erhoben wurde, daß zu Bum dritten Punkt der Erklärung aber müssen wir auf einen weiteren Einschränkungen der Freiheit des unlöslichen Widerspruch aufmerksam machen: Wir ton- Arbeitsvertrags jest nicht der richtige Beit
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gestoßen ist.
Der andre rauchte ruhig weiter und sagte nichts. Aus Balder verzog während dieser Rede keine Miene. Er einer neben der Thür hängenden Schwarzwälder Uhr schrie blies kleine Wolken aus seiner Bigarre und hörte den Beder Kuckuck einmal heraus und verschwand sofort hinter der theuerungen Göpfert's zu, der nach jedem Saße Ehre und Er befand sich in einem behaglichen, niedern Raume, zufallenden Holzklappe. Das Zimmer sant wieder in seine Seligkeit, dann wieder den Kreitmayer als Zeugen ber deffen grau tapezirte Wände mit Hirschgeweihen und Gems- tiefe Stille zurück, die der Besuch unangenehm zu empfinden Wahrheit ins Treffen führte. trickeln bedeckt waren. An dem einzigen Fenster des Zim- schien. Er räusperte vernehmlich, rückte die überschlagenen mers stand ein kleines Schreibpult, und hinter einem Füße bald vor, bald hinter die Stuhlbeine und sagte endlich, Tischchen, dem Eintretenden gerade gegenüber, war ein als Balder gar keine Miene machte, zu reden, mit unbreites Sopha mit braunem Ueberzug unter zahlreichen sicherer Stimme: Photographien verschiedener Größe aufgestellt. " Ja, ich will Di nimmer aufhalt'n. Du wirst heut Ein Mann in fadenscheiniger Hausjoppe, in grauer' n Kopf scho voll g'nug hab'n also nochmals Tuchhose und leichten, buntgestickten Pantoffeln lag darauf. mein Beileid, und wenn D' die Anna siehst, dann sag' Er rauchte eine Zigarre und blickte überrascht auf den un- ihr a..." erwarteten Besuch.
Grüaß di Gott, Balder," sagte der Eingetretene und bot ihm die Hand, während er, wie unter dem Eindruck einer tiefen Bewegung, zu Boden sah.
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Du wirst mi am Gottesacker schon g'sehn hab'n", fuhr er fort mit einer Stimme, die vor Rührung zu zittern schien.
,, Set' di nieder!" Balder wies kurz mit der Hand nach einem Stuhle.
Göpfert holte sich sein Taschentuch heraus, schneuzte laut und fuhr flüchtig über die Augen.
Wi is jetzt des nur so g'schwind gang'n mit der armen Toni?" fragte er, indem er sich vor dem Sopha niederließ.
Balder rauchte einen leichten Zug und blickte unverwandt in die Ecke des Zimmers.
" Wie schlecht mei Frau dran war", begann er sehr ruhig, des weißt Du ja.... Hoffnung war bei dem Leiden scho lang teine mehr.... es hat sich immer verschlimmert... Die Doktoren bei uns und in der Stadt brin, die hab'n auch nimmer helfen können, und da hat der rapide Verfall sich nimmer aufhalten lass'n."
Hm, hm. War denn gar nix mehr z'macha?" Balder holte Athem und strich mit der breiten Hand über die Stirn.
Scheint net."
„ Schreckli, ganz schreckli is so was.
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Balder reichte dem Aufstehenden die Hand: I dant' Dir für Deine Theilnahme." Zögernd wandte sich Göpfert ab.
Willst no was?" fragte Balder, als er ihn so unentschlossen an der Thür stehen sah.
Göpfert drehte sich um und suchte nach dem beginnenden
Worte:
„ Na. i hab'... ach, mein! I sag Dir's a ander mal. Heut mag i net davon reden.' s war was wegen der Anna."
" Wegen der Anna?"
" Ja!"
Dann kannst Du mir's heut grab so gut fag'n." " Ja, wenn's Dir recht is! Sonst hätt' i aber a warten können, denn..."
Set' Di no amal nieder", unterbrach ihn Balder. " Wenn Du's net anders willft! Aber Du darfst mir nix in Uebel nehmen, Balder...?"
Da dieser keine Antwort gab, begann Göpfert in weitschweifiger Weise den Streit zu erzählen, den er eben mit dem Lehrer gehabt hatte. Alle Schuld schob er auf Gattl, der ohne jede Ursache die Gemüthlichkeit gestört und ihn schwer beleidigt habe durch eine unflätige Bemerkung über das ganze fönigliche Beamtenthum. Am meisten aber beschwerte er sich über Gattl's vorlaute Aeußerung, die den mißglückten Heirathsantrag betraf, weil er dadurch vor allen Bauern kompromittirt sei.
Und was soll mich das alles angehen?" fragte Balder, als sein Kollege endlich fertig zu sein schien. Das hatte Göpfert nicht erwartet. Sein zinnoberrothes Gesicht sah sehr verdugt drein und er stotterte:
Was Dich des angeht? Ja, is der Gattl net Dei fünftiger Schwiegersohn? Kannst Du eahm net sag'n, daß sich so a Benehmen net paßt, und daß er mit solche... Lüagen.. Lügen?" " No ja, mit solche Redereien halt hinterm Zaun halten soll."
Balder stützte den rechten Arm auf die breite Sophas lehne und legte sein Haupt darauf:
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Göpfert, i will Dir was sagen," fing er sehr ruhig an, das sind Privatstreitereien, in die ich mich net einmisch! Ich kann nix dafür, daß Dich die Anna damals net g'nommen hat, als Du um sie ang'halt'n haft. Daß der Lehrer von der Sach Kenntniß bekommen hat, des hat sich net verhindern lassen: er is der Auna ihr Verlobter. Es is dumm von ihm, so was auszuschwagen, aber in' m Streit, da giebt oft ein Wort des andre."
Also nacher muaß i mir von dem saubern Herrn einfach all's g'fall'n lass'n?"
Du werft ihm net gar so viel schuldi blieb'n sein, glaub' ich, denn ohne Grund beleidigt der Gattl net leicht
an andern."
de
,, Versteht si."
Und deshalb", fuhr Balder fort ,,, macht ihr am besten G'schicht zu zweit aus. Ihr braucht's fein dritten. Seid's alt g'nug dazu."
,, Hast scho recht, Balder! alt g'nug san mir alle zwoa, besonders der Gattl, der Herr Hilfslehrer!"
Prüfend sah der Förster in Göpfert's giftgeschwollenes Gesicht und klopfte dabei bedächtig die Asche seiner Zigarre auf den Fußboden. ( Fortsetzung folgt.)