gegenüber der Berliner Stadtverwaltung getan habe. Die Bor. mürfe Schachts waren sehr bedauerlich; wäre Berlin im Auslande nicht als ernster, verantwortungsvoller Schuldner befannt, so fönnte die Kreditschädigung schwerer sein als sie ist. Die Stadtverordneten Schwarz( D. Vp.) und Kinscher( Wirtschp.) schließen sich dem sozialdemokratischen Antrage an.
In der Abstimmung wurde schließlich der Antrag mit großer Mehrheit angenommen. Die Deutsch nationalen maren nur in geringer Anzahl im Saale anwesend, sie stimmten aber gegen den Antrag.
Bor Eintritt in die Tagesordnung überwies die Versammlung die eine Dringlichkeitsvorlage des Magistrats über Neuregelung der Besoldung und der Versor gungsbezüge für die städtischen Beamten dem Beamtenausschuß.
Die Bauausstellung 1930.
Was soll und will sie?
Die Deutsche Bauausstellung von 1930 ist gesichert. Auch daß sie in Berlin stattfindet, ist durch die inzwischen vollzogene Interzeichnung des Bertrages mit der Stadt festgelegt. Der Verein Bauausstellung, der das Ausstel lungsunternehmen durchführen wird, hatte zu heute die Vertreter der Presse geladen, um über Zweck und Ziel der Ausstellung einige Auskünfte zu geben. Unter den Gästen war auch Stadtbaurat Wagner und andere Bertreter der Architektenkreise.
Baurat Dr. Riepert, der Borfizende des Vereins, betonte in feinem einleitenden Bortrag, daß es sich nicht um eine Berliner , fondern um eine gesamtdeutsche Ausstellung handelt. Der Gedanke, sie auf eine Reihe von Jahren auszudehnen, ist aus Sparfamfeitserwägungen erstanden. Die Dauerausstellung foll eine größere Zahl Einzelausstellungen erjegen und zusammenfassen, fie foll aber auch durch alljährliche Sie wird vier Sonderveranstaltungen aktuell gestaltet werden. Gruppen umfassen: Baustoffe, Bauausführung, Baukunft und missenschaft, Lehrwesen. Durch Vorträge und Lehrgänge wird Fachleuten und Laien die Möglichkeit geboten werden, aus der Ausstellung Nutzen zu ziehen.
Der Reichskommissar für das Ausstellungs- und Messewesen, Geheimrat Matthies, hob hervor, daß die Befürchtungen an derer Messestädte, diese große Dauerbauausstellung merde zu einer 3entralisierung des Messewesens führen, unbegründet sind. leber die Dauerausstellung als Lehr- und Forschungsinstitut sprach Dr. Siedler, Professor an der Technischen Hochschule Charlottenburg. Alle an der Bautätigkeit beteiligten Kreise, vom Maurerlehrling und Handlanger bis zum leitenden Architekten und Ingenieur, follen Diefe Ausstellung wie ein technisches Bildungsinstitut für ihre Weiterbildung verwerten fönnen, Dem Bauwesen hat bisher eine folche Stätte gefehlt. Sie soll auch eine Versuchs- und Forschungsftätte sein, die neu aufkommende Baustoffe und neue Bauweisen prüft. Man denkt an Kurse für Fortbildungsschüler, für Studierende der Hochschulen, für Beaubeamte der Gemeinden und der Privatwirtschaft. Prof. Siedler wies mit Befriedigung darauf hin, deß für die Durchführung der Ausstellung auch die Mitwirtung der Künstler jegt völlig gesichert ist.
Prof. Poelzig erklärte freilich, daß Näheres hierüber noch nicht vereinbart sei. Wie Baurat Dr. Riepert mitteilte, wird das Wettbewerbsausschreiben für die Bauausstellung an die gesamte deutsche Architektenschaft balbigst ergehen. Auf eine Anfrage über die Beziehungen des Vereins Bauausstellung zu Gewerkschaften und Genossenschaften versprach Dr. Riepert, daß man auch diese Kreise zu selbstverantwortlicher Mitarbeit heranziehen wolle.
Der Kampf um das Kind.
Frau Herschel Bleichröder abgewiesen.
Der Ehescheidungsstreit Herschel- Bleichröder mit dem Kampf um das Kind macht immer wieder von neuem von sich reden. Gestern hat das Vormundschaftsgericht Dresden den Antrag der Frau Herschel, den dreijährigen Alfred ihrer Obhut zu überlaffen, weil der Vater die Sorge für die Person des Kindes mißbraucht habe, abgelehnt. Das Kind bleibt also bis auf weiteres bei Herschel. Gegen diese Entscheidung des Vormundschaftsgerichts wird von der Verteidigung der Frau Herschel Beschwerde beim Landgericht Dresden eingelegt werden unter Einreichung von Material, das dartun soll, daß der Vater entgegen der Auffassung des Vormundschaftsgerichts nicht in dem notwendigen Maße sich um sein Kind gefümmert habe.
Die auf Veranlassung Herschels in Aachen aus dem Norderpreß heraus verhaftete Hausangestellte der Frau Herschel, Marie Straßburger, befindet sich zurzeit auf dem Transport nach Dresden , wo man dieses Opfer eines erbittert geführten und an Merkwürdigkeiten reichen Ehestreits hoffentlich recht bald wieder freilassen wird.
Hausrat auf freiem Felde.
Raubmord am Görlitzer Bahnhof.
Ein Gastwirt erschlagen und beraubt.
Ein mif außerordentlicher Roheit ausgeführtes Kapitalverbrechen| der Wand befestigt ist. Ihm ist nur geringe Beute in die wurde gestern gegen 16 Uhr im Südosten Berlins verübt. Im Hause Grünauer Str. 25, zwischen der Reichenberger Straße und dem Landwehrkanal, die in den Nachmittagsstunden einen ziemlich regen Verkehr aufweist, wurde der 58jährige Gaftmirt Theophil Rogowifi mit furchtbaren Kopf- und Gesichtsrechnungen beschäftigt gemesen Eine Reihe von Gästen, die zum verlegungen tot aufgefunden. Rogowski lag in einer großen Bluflache hinter dem Ladentisch.
In der Gastwirtschaft, einem fleinen Laden mit Billard , la pier und Grammonhon, walten die Beamten der Mordkom mission ihres Amtes. Photographische Aufnahmen und Finger abdrücke werden gemacht. Der Gerichtsarzt Dr. Beymann macht die übrigen notwendigen Feststellungen. In das fast lautlose Arbeiten der Kriminalbeamten tönt das ängstliche Biepen zweier Kanarienvögel, der einzigen stummen Zeugen dieser furcht baren Bluttat. Die Geschäftsleute der Straßen befinden sich in großer Aufregung. Die Frau eines gegenüberliegenden Ladens, Die Frau eines gegenüberliegenden Ladens, Sie sich in der Zeit von 44 bis 4 Uhr in ihrem Geschäft aufgehalten hat und nach Art der Geschäftsleute die Straße beobachtete, hat nichts Verdächtiges bemerkt. Der Verbrecher hat rasch und unauf fällig gearbeitet!
Zu der Bluttat erfahren mir folgende Einzelheiten: Das Ehepaar betreibt die Wirtschaft im Hause Grünauer Straße 25 schon 25 Jahre und erfreut sich des besten Rufes. Am gestrigen Dienstag war Rogomffi vormittags aus der im ersten Stod desselben Hauses gelegenen Brivatmohnung gekommen und hatte seine gewohnte Tätigfeit aufgenommen. Seine Frau unterstützte ihn dabei, ging aber gegen 2 Uhr nachmittags in die Wohnung hinauf, um noch etwas zu ruhen. Der Mann blieb allein im Lotal zurüd. Gegen 3½ Uhr betrat ein Gast das Lokal Er sah zunächst niemanden, trat deshalb an die Thefe heran und wollte sich durch Klopfen bemerkbar machen. Da fielen feine Augen auf den Ermordeten. Der Mörder muß den Gastwirt, während dieser an der Theke stand, niedergeschlagen haben. Er wandte sich dann, als fein unglüdliches Opfer fich nicht mehr regte, der Kasse zu, die an
Hände gefallen, denn nach Aussage der Ehefrau des Ermordeten tönnen höchstens 30 bits 40 Mart darin gewesen sein. In der Eile, in der der Mörder seinen Raub zusammenraffte, blieben einige 10- und 5- Pfennig- Stücke zurüd. Wie der Befund ergab, war Rogowili nach Erledigung der Aufräumungsarbeiten mit Abalten Stamm gehörten, ließen die Zeche anschreiben und nach vereinbarten Zeitpunkten abrechnen. Derartige Abrechnungen hatte Rogowski gestern vorgenommen, während er allein war. Auf einem fleinen Tischchen, das dem Fenster abgekehrt steht, lagen noch ein Bleistift, die Brille und Notizblätter. Ohne Zweifel ist der Mörder eingetreten und hat unter der Maste des harmlofen Gastes ein Getränk verlangt, wie aus den Gläsern zu schließen ist. ein Bier und einen Schnaps. Möglicherweise sind es auch zwei Personen gewesen. Gesehen sind sie, soweit sich bisher feststellen ließ, nicht. Der oder die Täter verließen das Lofal durch die Bordertür, die sie nicht hinter sich abschlossen, obwohl ein Schlüssel darin stedte.
Die Besichtigung der Leiche durch den Gerichtsarzt ergab, daß der Tod infolge Schädelbruchs eingetreten ist. Der Mörder muß einen Augenblick benutzt haben, als der Wirt sich umwandte, um etwas aus dem Büfett herauszuholen. Mit welchem Inftrument der Mörder zugeschlagen hat, ließ sich noch nicht feststellen, es scheint eine Art eiserne Klaue gewesen zu sein. Jedenfalls ist mit ungeheurer Bucht zugeschlagen worden, so daß an mehreren Stellen das Gehirn des Ermordeten zutage tritt. Die Nachbarschaft ist von dem Berbrechen um so mehr erschüttert, als fich das Paar allgemeiner Beliebtheit erfreute und Rogowski in der nächsten Woche sein 25jähriges Geschäftsjubiläum feiern wollte. Von dem Mörder oder den Mördern fehlt bisher noch jede Spur. Auf ihre Ermittlung und Ergreifung ist eine Belohnung von 1000 Mart ausgesetzt. Mitteilungen von Personen, die vielleicht einen Mann mit blutbesudelter Kleidung aus dem Lotal herauskommen fahen, werden umgehend an die Kriminalkommiffare Braschwiz und Thomas im Zimmer 93 des Polizeipräsidiums erbeten.
tisten und teilte dem Arzt mit, er fönne nicht zu ihm tommen, weil sein
Freie Sozialistische Hochschule. usengel iam dies niche erlaube. Such an feine
Sonnabend, den 3. Dezember, 7% Uhr abends im Sitzungssaal des ehemaligen Herrenhauses, Leipziger Str. 3 Vortrag des Genossen Otto Jenssen , Gera- Tinz: ,, Achtzig Jahre kommunistisches Manifest"
Eintrittskarten zum Preise von 50 Pf. sind zu haben an der Abendkasse sowie an folgenden Stellen: Bureau des Bezirksbildungsausschusses, Lindenstr. 3 Verband 2. Hof, II, Zimmer 8.- Buchhandlung J. H.W. Dietz, Lindenstraße 2. der graphischen Hilfsarbeiter, Ritterstraße Ecke Luisenufer.- Zigarrengeschäft Horsch, Engelufer 24-25, Gewerkschaftshaus. Tabakvertrieb, Inselstr. 6. Verlag des Bildungsverbandes der Deutschen Buchdrucker, Dreibundstr. 5. Werkfreude" Bücherstuben, Potsdamer Str . 104. Berliner Gewerkschaftskommission, Engelufer 24-25( Gewerkschaftshaus), sowie in allen VorwärtsSpeditionen. Groß- Siedlung Britz : Liningstraße 57.
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Die Evangelische Johannes Gemeinde hatte zu gestern abend ihre Brüder und Schwestern, die Anhänger der Weißenberg - Sette find, zu einer Andacht nach dem Alten Friz" in Potsdam eingeladen. Schon lange vor Beginn der Andacht, zu der der Eintritt nur gegen Karten gestattet war, hatte fich eine große Menschenmenge vor dem Lokal eingefunden, die den Saal zu stürmen drohte. Es tam zu Ausschreitungen und die Demon stranten schrien: Vor den Staatsanwalt mit Holz! Raus mit den Gefundbetern aus Potsdam ! Nieder mit Holz!" In der Andacht machte ein Weißenberg - Bruder die Mitteilung, daß der Magnetiseur 5013 in Botsdam feines Amtes als Führer und Vorsteher der Potsdamer Weißenberg - Gruppe entfezt worden ist und zwar wegen der unerhörten Uebergriffe anläßlich des Todes von dem Lebensmittelhändler Rohde. Während der Andacht verfielen zwei Damen in religiöse Verzüdungen und mit lautem Aufschreien stürzten sie von ihren Blägen und riefen: Gott zum Gruß. Gott zum Gruß!", schlugen mit den Händen um sich und fielen dann in Etftafe nieder. Nach Schluß der Andacht hatte sich wieder eine große Menschenmenge vor dem Lokal eingefunden und das leberfallkommando mußte freien Weg für die Weißenberger schaffen, die mit Hohnrufen empfangen wurden.
Ein gemütliches Gefängnis.
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Die eigenartigen Zustände in einer Strafanstalt in Weißen fee bildeten den Gegenstand einer Verhandlung vor dem erweiterten Schöffengericht Lichtenberg , die gleichzeitig ein beredtes Zeugnis da für ablegte, in welcher Weise manche Beamte mit Arbeit überhäuft werden. Der Hauptwachtmeister S., ein alter Beamter, der seit zwanzig Jahren im Dienst ist, stand unter der Anklage der vor= Weißenseer Gefängnis tätig, wo es ihm als einzigen Beamten ob liegt, die Gefangenen zu beaufsichtigen. Er ist sozusagen der Mann für alles, denn zu seiner Aufgabe gehört es auch, für die Inhaftierten zu fochen. Auch hat er Gefangene zu entlassen. Er hat bis zum heutigen Tage teine Hilfe befommen. Es tommt oft vor, daß S. an manchen Tagen sogar Einkäufe erledigen muß. Er muß dann das Gefängins, in dem sich in der Regel ungefähr 20 Infassen befinden, ohne Aufsicht lassen. Am 19. Auguft begab es sich nun, daß der Wachtmeister Gemüse gebrauchte. Als Koch fungierte zu der Zeit ein Gefangener Sch., der eine fünfmonatige Gefängnisstrafe zu verbüßen hatte. S. ging in seinem Bertrauen zu dem Gefangenen so meit, daß er ihn allein Gemüse holen schickte, in der Erwartung, Sch. würde rechtzeitig mwiederkommen. Diesem gefiel es aber in der Freiheit so gut, daß er erst am nächsten Tage in den Abendstunden auf der Bildfläche erschien. Dieser Borfall hatte dem Hauptwachtmeister eine Antlage wegen vorsätzlicher Gefangenenbefreiung eingetragen. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu 1 Monat Gefängnis. Der Schuhengel des Hochstaplers.
Während die Wohnungsnot immer deutlichere Formen an nimmt, um all dem Jammer der Wohnungslosen ein Ende zu bereiten, steigert das traurige Heer der Ermittierten ständig das Kontigent der Obdachlosen. Es gehört schon zur traurigen Rubrik der Tagesereignisse, daß da und dort ein armer Teufel an die Luft gefetzt wird und nun den Gang nach Canossa antritt. Vom Wohnungsätzlichen Gefangenenbefreiung vor Gericht. S. ist im amt zur Wohlfahrtsstelle und wieder zurück und wieder dahin, vergebliche Bittgänge, und zur Nacht? Wenn mitleidige Seelen teinen Unterschlupf gewähren, dann mit den letzten paar Pfennigen ins Maffenquartier, und wenn es auch dazu nicht mehr langt, trostloses 11mherirren auf der Straße. Aber der Mensch ist zähe, und wenn ihn nicht blinde Verzweiflung zu irgendeinem fürchterlichen Schritt treibt, dann ordnet sich sein Leben auch wieder jo nach und nach dem Alltag ein. Wo soll der Ermittierte aber mit seiner Habe verbleiben? Es mehren sich die Fälle, daß man die Leute famt ihrem Mobiliar einfach an die Luft seht und daß ihnen keinerlei Wege gewiesen werden, wo sie ihr Mobiliar vorläufig unterstellen tönnen. Die städtischen Speicher stehen ihnen wohl zur Verfügung, doch müssen sie die Transportkosten und einen Monat Miete im poraus bezahlen. Der Schneider B., der in Mariendorf , Albrechtstraße 1, Stube und Küche bewohnte und, weil er Mieterückstände hatte, ermittiert wurde, konnte diese Bedingung nicht er= füllen, und so standen seine Möbel eine ganze Woche lang auf freiem Felde, Wind und Wetter, Diebstahl und jeder Beschädigung preisgegeben. Das Haus, in dem er wohnte, Steht isoliert mitten auf freiem Felde, und feine paar Habfeligkeiten lagen bunt verstreut, zu jedermanns Ansicht und Bedienung, mitten Bor dem Großen Schöffengericht Neutölln hatten auf einem Feldweg. Der Mann ist friegsbeschädigt, seit faft einem fich gestern der Ingenieur Kurt Brecht und der Photograph Jahre ohne Arbeit; da er meist selbständig arbeitete, genießt man they wegen Betrugs und schwerer Urtundenfälschung zu verer auch nicht die Bergünstigung der Arbeitslosenunterstützung. antworten. Brecht, erblich belastet, gründete allerlei Geschäfte, um luguriös leben zu können. So verstand er es, von dem Mitangeflaten Die Berliner können wieder an den Wannsee . Manthen 500 m. zur Gründung eines pharmazeutischen Bei der gestrigen 3wangsversteigerung beim Amts Geschäfts zu erlangen. Bon dem Gelde wurden als„ Bare" gericht Charlottenburg wurde der Stadt Berlin der Zuschlag 8 Kilo Tee gekauft, während der Rest von Brecht für seinen Umzug für das frühere Nordfluggelände am Wannsee erteilt. in eine Neunzimmerwohnung am Kurfürstendamm Die Interessentenbeteiligung war sehr rege, es ist deshalb als ein verwendet wurde. Das Eigenartige war, daß der geprellte Manthen Efolg zu begrüßen, daß das ganze Gelände für den verhältnis- fich nun mit dem Hochstapler an einem Schwindelunternehmen mitmäßig billigen Preis von 358 001 M. zugeschlagen werden konnte. beteiligte. Durch Inferate in Tageszeitungen wurden für die Das äußerst günstig gelegene Gefände wird also nicht Gegenstand Gründung von Spieltlubs" Dekonomen, Garderobeter privaten Ausbeutung und Spekulation wer den. Für den frauen und Küchenchefs gesucht. Mit den Interessenten wurde Naturfreund war es immer ein schmerzliches Empfinden, das schöne fodann ein äußerst günstiger Vertrag abgeschlossen, für den allerBild des Wannsees an dieser Stelle durch den Blick auf alte Badings jedesmal von den Neuangestellten einige hundert Mart raden und Sandsteinbuden gestört zu sehen. Der Ueber- cintassiert wurden. gang dieses Terrains in den Besitz der Stadt Berlin ermedi nun die Hoffnung, daß es den Wassersportfreunden und dem Erholung fuchenden Bublifum zugute tommt
Brecht versuchte, seine Hochstapeleten mit Geistestrant heit zu entschuldigen. Für die Psychiater war es fehr schwierig, den Angeklagten zu untersuchen, denn dieser spielte den Spiri
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Mutter schrieb Brecht ähnliche Bemerkungen: u. a. Ich bin jede acht bei Dir, wenn Du Dich genau umfiehst, würdest Du meine Anwesenheit fest stellen fönnen." Die Sachverständigen tamen aber vor Gericht zu der Ueberzeugung, daß diese medialen Fähig feiten nicht für den§ 51 ausreichten, und trotz des Schußengels" erkannte das Gericht auf 1 Jahr 3 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehrverlust. Sein Helfer Manthen wurde wegen Unterschlagung zu 1 Monat Gefängnis verurteilt. Der Vorsitzende betonte als strafverschärfend, daß die beiden rücksichtslos die Wermsten der Armen um ihre legten Spargroschen betrogen hätten.
Geheimnisvolle Leberschwemmungen.
Ein Poftamt unter Waffer.
Bon einer eigenartigen Ueberschwemmung wurde gestern abenh das Post amt in der Ritterstraße im Südwesten Berlins be troffen. In den. umfangreichen Kellerräumen des Bostamtes, in denen sich die Kabelkanäle der Rohrpostanlage befinden, fammelten fich plötzlich größere affermengen an, die eine bedrohliche Höhe von etwa dreiviertel Meter erreichten.
Es bestand die Gefahr, daß die gesamte Anlage durch das Waffer vernichtet würde. Die Feuerwehr wurde von dem Borfall in Kennt nis gesetzt. Sie rückte sofort mit zwei Motorsprigen an die Unfallstelle und begann mit Bumparbeiten. Zunächst war es unmöglich, festzustellen, wo die gewaltigen Waffermengen ihren Ur sprung hatten. Erst nach ziemlich eineinhalbstündiger Tätigkeit, wobei etwa 60 bis 70 Rubikmeter Waffer von der Feuerwehr ausgepumpt werden mußten, war die Gefahr beseitigt. Inzwischen waren Beamte der Städtischen Wafferwerfe in der Ritterstraße erschienen, die die Ermittlungen nach der Ursache des plöglichen Wassereinbruches in die Kellerräume des Boftamtes aufnahmen. Fast zur felben Zeit fam vom Morigplay ein Alarm, wo sich in den Kellerräumen des Warenhauses Wertheim ebenfalls Wassermengen, aber nur in geringer Höhe angesammelt hatten. Durch Deffnen einiger Gullys fonnte die Gefahr auch hier bald behoben Die mehr als seltsame Erscheinung ist vermutlich auf folgende Umstände zurückzuführen. Das Kondenswaffer der Eleftrizität erzeugenden Maschinen des Poftamtes Ritterstraße und des Kaufhauses von Wertheim am Morigplay floß bisher in denjett zugeschütteten Luisentanal. Bermutlich ist bei den Bauarbeiten die Abflußmündung vermauert worden, so daß sich die Kondenswasser der letzten acht Tage stauten, in den unterirdischen Kanal zurückfluteten und die Ueberschwemmungen verursachten. Die Ermittlungen der Wasserwerke sind nach dieser Richtung noch nicht endgültig abgeschlossen.
werden.
aus
Borgestern und gestern machte sich beim Genuß des Trinkwassers den Berliner Wasserleitungen ein leichter Chlor Wie immer bei solchen Gelegenheiten, gefchmad bemerkbar. gingen schon allerlei Gerüchte um, die von einer Vergiftung, zum mindesten aber von einer gesundheitsschädlichen Verunreinigung des Waffers sprachen. Von autorisierter Seite wird uns dazu folgendes mitgeteilt:
Schon seit Jahren wird dem Wasser des Wafferwerts Müggelsee auf Anordnung des Gesundheitsamtes der Stadt Berlin in win 3igen Dosen Chlor zugeführt. Infolge der ungewöhnlich geringen Wasserförderung am legten Sonntag war dieses Waffer etwas starter chlorhaltig gewesen, so daß es auch am Geschmack zu merken war. Inzwischen sind die Wassermengen, die sich in dem Rohrnek, in den Behältern und in den Leitungen befanden, fast völlig perbraucht worden und der Chlorgeschmack damit fast gänzlich verschwunden. Irgendeinen gesundheitlichen Schaden hat das Wasser nicht verurfacht.
Ein schweres Bauunglück.
Elf Arbeiter verschüttet.
Graz , 29. November. Beim Bahndammbau Feldbach- Bleichenberg ereignete fich In der Nähe des Gasthofes„ Lafert" waren Arbeiter mit dem Auss heute um 3 Uhr nachmittags ein furchtbares Unglüd. bau der Fundamente für eine Betonstügmauer beschäftigt. Blöglich löfte sich eine Erdmasse von 30 Subitmeter los und verschüttete elf Arbeiter. Nach zmeistündigen Rettungsarbeiten fonnten die Verschütteten befreit werden. Acht von ihnen waren bereits erstid t. 3wei weitere wurden schwer und einer leicht verlegt. Die Toten stammen aus der Umgebung des Kurortes Gleidenberg. Mangelhafte Absteifung soll die Ursache des Unglücks. sein.
Sprechchor für Proletarische Feierstunden. Uebungsflunde am Donners tag, dem 1. Dezember, abends 8 Ulbr, im Gelangsfaal der Sophien- Schule Weinmeifterstr. 16/17. Minder und Jugendliche müssen bereits um 7 Uhr erscheinen.
Jm Metropol- Varieté gaftiert im nächsten Monat auger Clare Waldoff die Biener Soubrette Clara Starry. Professor Biesenthal wird touferieren