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Englands Außenpolitik.

Chamberlain muß dem Unterhaus Rede und Antwort stehen

Condon, 22. Dezember.

Der Witterungsumschlag.

si mit

Im Unterhaus fragte Ponsonby, ob Chamberlain dem Fast überall plötzliches Nachlaffen der großen Kälte.- Große Verkehrsstörungen.

Haus über das Ergebnis feiner Besprechungen mit Litwinoff in Genf   Bericht erstatten fönne. Chamberlain erwiderte, daß das ommuniqué, das er und Litwinoff unmittelbar nach der Unter­redung ausgaben, alles enthalte, was zu sagen war, und daß er sich verpflichtet habe, feine weiteren Mitteilungen zu machen. Ponsonby fragie hierauf: Besteht irgendwelche Hoffnung auf Wieder­aufnahme dieser Besprechungen? Chamberlain antwortete: Nein, ich sehe keine Gelegenheit, fle wieder aufzunehmen, ehe sich die Umstände geändert haben.

Gegen Mittag-2 Grad

ein, der eine starke Glatteisbildung und damit eine erhebliche Er. schwerung des Berkehrs zur Folge hatte. Wien  , 22. Dezember.

Das Frostwetter hat, nachdem erst gestern noch zwei Personen mit Erfrierungserscheinungen im Krankenhaus eingeliefert wurden, nunmehr auch hier nachgelassen. Die Kälte der letzten Tage hatte schwere Störungen in der Gas- und Baffer. Dersorgung verursacht. Gestern allein gab es in Wien   nicht infolge des Frostes ohne Waffer. weniger als 2000 Störungen in der Gasversorgung. Ein Teil bes pierten Wiener Bezirks ist noch immer durch einen Wafferrohrbruch, infolge des Frostes ohne Wasser. London  , 22. Dezember.

Der gestern vom Amtlichen Wetterdienst vorausgefagte Witte­rungsumschlag ist schneller eingetreten, als man erwartet hatte. Während das Quecksilber gestern abend um 12 Uhr noch-11 Grad zeigte, stieg die Temperatur im Laufe der Nacht bis auf-8 Grad. Sturz nach 2 Uhr fette leichter Schneefall ein, der später in einen feinen Eistegen von allerdings nur kurzer Dauer überging. Ein Unterhausmitglied stellte die Frage, ob die Haltung der steige mit einer starten Glatteis dede zu überziehen, die be­Immerhin genügten die Niederschläge, um Straßen und Bürger britischen Regierung gegenüber ihrem portugiesischen Berfonders in den Morgenstunden eine große Gefahr für den Fuß­bündeten in irgendeiner Weise mit Bezug auf die portugiesischen gängerverkehr bildete. Zahlreiche Personen famen infotge der Glätte Kolonien in Afrika   eine Aenderung erfahren habe. Chamberlains zu Fall und erlitten schwere Knochenbrüche und andere Berlegungen. Antwort lautete verneinend. Er sei, so fügte er hinzu, dem Frage: Allein 15 der Berunglückten mußten nach den Städtischen Rettungsgeführt steller dankbar dafür, daß er ihm die Gelegenheit gebe, öffentlich stellen gebracht werden. Drei Schwerverlegte mußten in Kranken­zu erklären, daß die britische Regierung die Absicht hat, das alte häuser übergeführt werden. Bündnis zwischen Großbritannien   und Portugal  , das natürlich Im Straßenbahnverkehr gab es in den Morgenstunden auch die portugiesischen Kolonien in Arifa umfaise, aufrecht.infolge der Glätte auf den Schienen mehrere empfindliche Berkehrs zuerhalten. Chamberlain bezeichnete auch in Beantwortung störungen. So sprang in der Flottwellstraße eine Straßenbahn der einer weiteren Anfrage die Mitteilung als unwahr, daß die Linie 4 aus den Schienen. Erst nach einhalbstündiger Arbeit fonnte portugiesischen Kolonien in irgendein Austauschsystem im der Wagen wieder eingegleist werden. Während diefer Beit wurde Zusammenhang mit Mandaten einbegriffen werden sollen. der Verkehr völlig lahmgelegt, was zu großen Bagenansammlungen führte. Auch in Alt- Strala u ruhte der Straßenbahnverkehr Müllwagen quer über die Schienen, und erst nach langen Be etwa eine Dreiviertelstunde. Infolge Achsenbruches legte sich ein mühungen wurde das Hindernis beseitigt. Aehnliche Berkehrs stodungen, die ebenfalls auf das Konto der Glätte zu buchen sind, ereigneten fich in der Hardenbergstraße und in der Ber liner Straße in Charlottenburg  .

Ein Mitglied fragte, ob das Britische   Handelsamt nicht be­rechtigt sei, Borstellungen wegen der Bergebung füdafri fanischer Lotomotiv aufträge an Deutschland   zu erheben. Bon Regierungsfeite wurde geantwortet, es sei nicht anzunehmen, daß die britische   Regierung Borstellungen wegen einer Aftion erheben werde, die vollkommen ihre eigene Angelegen heit ist. Chamberlain hatte dann auf verschiedene Anfragen über chinesische Angelegenheiten zu antworten. Er teilte mit, daß dieser Tage Waren einer englischen Gesellschaft in Schantung angehalten

und mit unrechtmäßigen Abgaben belegt wurden. Obwohl sich die Gesellschaft zur Rahlung bereit erklärt habe, fei, wie behauptet merde, von dem Militärgouverneur von Schantung die Bellag: nahme der Waren angeordnet worden. Gegen diese

offenbare Räuberei

habe der englische   Gesandte in Pefing in denkbar scharfer Form mündliche Borstellungen bei dem Minister des Auswärtigen in Beting erhoben, der versprochen habe, sein Bestes zu tun und die Angelegenheit mit dem Ministerpräsidenten und dem Hauptquartier des Marschalls Ischangtiolin zu erörtern. Er habe jedoch erklärt, daß er selbst in Shantung feine Autorität besize. Chamberlain teilte ferner mit, daß nach der letzten Schätzung der Gegenwartswert der von England Mitte des 19. Jahrhunderts in den Bertragshäfen durch Bacht über­Rommenen Grundstüde 730 000 Pfund Sterling betrage. Die Re­gierung sei jedoch bestrebt, den Besiz dieser Grundstüce in immer größerem Umfang auf Privatpersonen zu übertragen.

Die britische   Regierung sei in ständigem Berkehr mit den Re­gierungen von Japan   und den Bereinigten Staaten megen aller Fragen, die ihre gemeinsamen Interessen in China  betreffen. Die Regierung wünscht. jeden geeigneten Schritt zu unternehmen, um den Frieden in China   wieder herzustellen. Aber es besteht gegenwärtig fein Grund zu der Annahme, daß es diesem Amede dienen würde, menn die drei Regierungen bent Parteien in China   ihre guten Dienste zur Herbeiführung einer Regelung anbieten mürben.

Die Metzelei von Kanton.

Die Schuldigen in Moskau  .

Am 2. Dezember begann in Mostau der diesjährige Barteitag der KPSU, In schwererem Stampfe als je ftand die Stalin  - Mehrheit gegen die Opposition. Sie brauchte Erfolge. Am 13. Dezember bricht in Kanton ein Generalftreit aus, d. b. er wurde, wie die Rote Fahne"( Nr. 294) schrieb, von der kommunistischen   Ge mertschaftsführung Kantons proflamiert. Dieser Streit wurde proflamiert und daran anschließend wurde ein be­waffneter Aufstand unternommen, nicht weil die gewerkschaftliche und militärische Lage in Kanion fich neuerdings wesentlich geändert hätte. Generalftreit und bewaffneter Aufstand wurden nicht unter nommen, weil die objektiven Kampfbedingungen an Ort und Stelle plöglich günstig und aussichtsreich geworden wären. Generalstreif und Aufstand mußten ausbrechen, weil die subjektiven Bedürfnisse der Moskauer   Machthaber es so per fangten. Most au brauchte einen Putsch und mit talt blütiger Berechnung wurden die Proletarier Kantons gegen die Maschinengewehre der chinesischen   Bourgeoisie geschickt.

Dieser Butsch ist niedergeschlagen. Tausende von Kulis decken die Straßen Duhende und Hunderte werden hingerichtet. Der Aufstand ist niedergeschlagen. Die Nachrichten von der bestialischen Mordorgie und den Laufenden der Hingemordeten erfüllen das repo­lutionäre Weltproletariat mit tiefer Trauer und Empörung" lamentiert jetzt die Rote Fahne".

Schon einmal haben die Moskauer   Machthaber einen Auf stand entfesselt, weil sie ihn gegen die Opposition brauchten. Im März 1921, während des Parteitags, fam es zu einer stür­mijden Oppositionsbewegung, die in der Kronstädter   Revolte ihren Höhepunkt erreichte. Die Machthaber brauchten eine Ablenfung nach außen. Da murde der mitteldeutsche Aufstand in Szene gesetzt: die mitteldeutschen Proletarter wurden gegen die Maschinengewehre geschickt.

Und jetzt wie damals wurde faltblütig mit dem Scheitern des Aufstandes gerechnet. Hatte der Butsch Erfolg: gut. Satte er feinen Erfolg: auch gut Schickt man die Massen sinnlos gegen die Maschinengewehre, dann wird der weiße Terror rafen. Je törichter der Aufstand ist, um so wütender tobt der Schrecken. Damit wird faltblütig gerechnet: Je mehr rotes Brale­tarierblut fließt, um so gespenstischer wirkt der weiße Terror, uni se besser läßt sich dann das Weltproletariat mit Trauer und Em­pörung" erfüllen. Das ist das Moskauer   Rezept. In Moskau   wechseln die Männer. Mostaus verbrecherische Methoden bleiben dieselben.

Im Eisenbahnverkehr ist es gestern und heute wieder zu beträchtlichen Stodungen gelommen. Alle Fern und D.3üge laufen mit großen Berspätungen ein. Der Biener D- 3ug traf beispielsweise gestern mit 230 Minuten Berspätung auf dem Anhalter Bahnhof   ein. Auch die in den heuten Bormittagsstunden in Berlin   ankommenden Züge hatten durchweg erhebliche Ber fpätungen, fo der D 37 aus Stuttaart 71, D 71 aus München   102 und der aus Leipzig   tommende D 25 fogar 155 Minuten Berspätung. Auch im Vorortverkehr traten infolge Bereifung der Schienen Berzögerungen bis zu 12 Minuten ein. Auf der Wannseebahn  ruhte der Verkehr infolge einer Beichenſtörung in Wannsee   und Potsdam   ciwa eine Viertelstunde.

Die Berspätungen aus allen Zeilen Deutsch  . lands hatten sich noch erhöht, weil, namentlich im Beften, durch vorübergehendes Tauwetter am Tage und Frost in der Nacht Glatt­eis eingetreten war, was dem Eisenbahnverkehr erhöhte Schwierig feiten bereitete. Dazu kommen noch die Berzögerungen, die auf den Zwischenstationen durch den verstärkten Andrang der Reisenden und durch das Ein- und Ausladen der Massenlieferungen der Post ent stehen.

Regenfälle in Güddeutschland.

Nürnberg  , 22. Dezember.

Gegen Mitternacht ist auf den tanelang anhaltenden Frost, der

mit 25 Grad seinen Höhepunkt erreichte, Regenwetter eingetreten. Es fällt leichter Regen, der überall zur Glatteisbildung führt.

München  , 22. Dezember. Nachdem bereits gestern die seit einigen Tagen herrschende Kälte bedeutend nachgelassen hatte, segte heute morgen hier leichter Regen

Der Ueberfall im Vorortzug. Bisher nichts ermittelt.- 2000 Mart Belohnung.

Zur Aufklärung des entsetzlichen Berbrechens in dem Vorortzug Berlin- Friedrichshagen, bas berorwärts" der Berliner   Be väfferung bereits gestern Abend zur Kenntnis gebracht hatte, ist die Mordkommission des Polizeipräsidiums und die lleber machungsstelle der Eisenbahnverwaltung die ganze vergangene Nacht hinburch tätig gewesen, ohne bisher eine Spur des Berbrechens ge­funden zu haben.

Kriminalrat Gennat  , Kommiffar Pippo und Eifenbahnober. inspektor Held begaben sich gestern spät abends mit Prof. Dr. Strauch nach dem Abstellbahnhof Grunewald  , wohin der aus dem Bertehr gezogene und plombierte Bagen gebracht worden war. Die gründliche Besichtigung und die weiteren Ermittlungen hatten folgen Des Ergebnis: Der Bagen zweiter Klaffe fief als erfter unter den in der Zugmitte zusammengefaßten Wagen zweiter Klaffe. Dora Berste hatte in dem ersten Abteil Plaz genommen. In diesem Abteil muß der unbekannte Zäter über fie hergefallen sein und ihr zum mindesten den ersten wuchtigen Hieb beigebracht haben. Das Bolster der Bank, die and an dem Siß und die Fensterscheibe weisen Blutipriher auf. Die Ueberfallene ift augenscheinlich aufgesprungen und rüdwärts, das Geficht dem Täter zugewandt, in das Rebenabteil geflüchtet, wahre scheinlich in der Abficht, die Rotbremse zu ziehen. Bevor sie jedoch dazu kommen fonnte, brach sie infolge des starten Blutnerlustes zu sammen. Auch in dem zweiten Abteil wurden verschiedene Blut­Spuren gefunden. Die Handtasche lag auf dem Boden und war offen, Portemonnale und Schlüssel waren herausgefallen. Ob der Berbrecher fie aufgeriffen hat oder ob fie beim Herunterfallen auf gegangen ist, läßt sich nicht sagen. Um das Werkzeug des Berbrechers zu suchen, hat man auf der Strede mehrere Hunde angefeßt. Es ist aber nichts gefunden worden. scheint sich etwas gebeffert zu haben, es besteht aber immer Das Befinden des schwerverletten Mädchens noch Lebensgefahr, und an eine Bernehmung ist noch nicht zu denken. Auf die Ermittlung und Ergreifung des Täters hat die Kriminalpolizei für Mitteilungen aus dem Bublifum eine Beloh nung von 1000 Marf ausgefeßt. Auch die Eisenbahn verwaltung hat eine Belohnung von 1000 Mart ausgelobt. Angaben zur Aufklärung werden nach Zimmer 104 des Polizei präsidiums erbeten.

Sie sollen Richter sein.

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ten ein originelles Preisausschreiben veranstaltet. Die Bevölkerung Unter diesem Motto hatten die Berliner   Eleftrizitätsgesellschaf wurde aufgefordert, selbst festzustellen, welche Eigenschaften der elektrischen Gerdie und melche elettrischen Geräte selbst die wichtig ften find. Es sollte durch dieses Preisausschreiben das Publikum, also die Berbrauchstreise selbst, feststellen, was ihnen am wichtig sten bei der Benutzung der elektrischen Geräte ift. Die Mehrzahl Der Einsender hat die 3ab1 5 der 12 Fragen angegeben. Nach dieser Beantwortung ist die wichtigste Eigenschaft der Geräte: Bei der zweiten Frage: Welche elektrischen Geräte find die wichtig­ften und sollten zuerst in jedem Haushalt angeschafft werden? er­hielten die meisten Stimmen der Staubsauger, das Bügel­eisen und das Heizkissen. Den ersten Preis in Höhe von 1000 m. bar erhielt der Bureaubote Otto Neumann   in Schöneberg  .

Haftbefehl gegen Wenninger.ite find hygienii einwandfrei( lein Rauch, fein Gas).

Magdeburg  , 21. Dezember.

Gegen den wegen Weiterführung des Bitingbundes von der Bolizei festgenommenen Führer der Magdeburger   Ortsgruppe, Benninger, ist jetzt von der Staatsanwaltschaft Haftbefehl erlassen worden. Die Strafanzeige gegen Wenninger und die übrigen Wifingbündler war erfolgt wegen Berstoßes gegen zahlreiche Baragraphen des Republitschußgefeßes, wegen unbefugten Baffen­befizes und wegen Geheimbündelei.

Jm Gerichtsfaal verhaftet. Eine empfindliche Strafe gab das Schöffengericht dem mehrfach vorbestraften Arbeiter Kowalsti. Kaum aus dem Gefängnis heraus, hatte er neue Betrügereien begangen. Mit gefälschten Lohnliften erschwindelte er sich Fahrräder

Glatteisbildung zu einer überaus hohen Zahl von Unfällen Der plötzliche Witterungsumschlag hat vor allem infolge der Abend hinein fortwährend von mehr oder weniger schwer Berletzten Die Krankenhäuser wurden von Mitternacht bis in den in Anspruch genommen. Nach den bisherigen Feststellungen wurden in dreißig hofpitälern mehr als 1600 Menschen behandelt, die sich durch Stürze auf den gefrorenen Straßen Arm- und Beinbrüche, Berrenkungen und Verwundungen zugezogen hatten. Der Berkehr geriet zeitweilig völlig ins Stocken. Das Ause tragen der Zeitungen war fast ganz unmöglich. Weiter versagte u. a. auch die Milchzufuhr.

Kein Kohlenmangel in Berlin  .

Der in den letzten Tagen besonders star? einsehende Frost hat den Kohlenbedarf der Berliner   Bevölkerung erheblich gesteigert. Der gesteigerte Bedarf hatte zur Folge, daß eine Reihe kleiner Rohlenhänbler, die sich nicht rechtzeitig genügend eingebedt hatten, ihr Publikum nicht mehr in ausreichendem Maße bedienen fonnten. Aus dieser Tatsache ist jedoch, wie wir von maßgebender Stelle erfahren konnten, nicht zu schließen, daß in Berlin   nicht aus­reichend Kohlenmengen vorhanden sind. Die Belieferung mit Kohlen ift in diesem Jahre weit höher als in den Botjahren, täglich tommen 700 Waggons nad) Berlin  . Das Kohlensynbilat will nach Möglichkeit in der nächsten Woche die Zufuhr bis auf 800 Waggons steigern. Damit würde die Zufuhr an Kohle eine Höhe erreichen, die bisher noch nie erzielt worden ist. In den fleinen Bergwerfen ist bie Brobuftion nicht in dem Maße zu steigern, wie es notwendig märe. Die Kohlenmaffe ift teilweise fo feft gefroren, daß die Bagger nicht in der Lage sind, die Kohle zu fördern. Für die großen Gruben, die mit starken Baggern arbeiten, ist dies nicht der Fall, so daß dort die Produktion erheblich vergrößert werden fonnte. Wie uns die Berliner   Brennstoffgesellschaft mitteilt, ist sie in der Lage, auch den größten Bedarf an Kohle zu decken, da sie schon im Sommer rechtzeitig vorgesorgt hat. Eine gewiffe Knappheit an Rots ist zu verzeichnen. Die Kokszufuhr, die meist per Schiff erfolgt, hat empfindliche Stockungen erlitten, well Flüsse und Kanäle in diesem Jahre früher als sonst zugefroren sind. Die städtischen Gas- und Elektrizitätswerte, auch das Kraftwerk Klingenberg find aber mit erhebliden Mengen eingedeckt, so daß ihr Betrieb sechs bis

acht Bochen auch bei ausbleibenden Zufuhren aufrechterhalten werden kann. In den lezten Tagen ist versucht worden, die Kots zufuhr nach Berlin   dadurch zu steigern, daß die Eisenbahnbeförderung in weitem Maße zur Heranschaffung zugezogen wurde.

von Abzahlungsgeschäften, bie er gleich wieder verschob. Begen Betruges und schwerer Urfundenfälldhung wurde Kowalsti zu 1 Jahr Zuchthaus verurteilt, fofort verhaftet und ins Gefängnis abgeführt.

Neun Tote bei einer Löschaftion. Altes polnisches Schloß niedergebrannt. Warschau  , 22. Dezember.

Das alte Schloß des Grafen I arnomsti in Dzitow wurde fast gänzlich eingeäschert. Bei den durch den starken Frost und durch Raffermangel jehr erschwerten Lösch und Bergungsarbeiten find Berlegungen. Das abgebrannte Schloß, eines der ältesten polnischen neun Personen ums Leben gefommen. Etwa 20 Berfonen erlitten Berlegungen. Das abgebrannte Schloß, eines der ältesten polnischen Ritterschläffer, enthielt große funsthistorische Sammlungen und viele alte Gemälde sowie eine Bibliothet mit über 20 000 Bänden; etma 50 Broz. dieser konnten geborgen werden.

Der Brand, dessen Entstehungsursache noch nicht aufgeklärt ist, brach nach 3 Uhr morgens aus. Der Befizer des Schloffes war zur Zeit der Katastrophe abwesend. Seine Mutter sowie die Fürstin Radziwill, die in dem Schloß wohnte, wurden gerettet. Unter den während der Löscharbeiten ums Leben gekommenen neun Personen befinden sich der bekannte polnische Leichtathlet Alfred Breyer fowle zwei Gymnafiaften und einige Arbeiter.

Chriftliche Nächstenliebe in Zoffen!

Die 3offener Arbeiterschaft veranstaltete var einigen Tagen ein Wohltätigteitsfest. Der Reinertrag tes Festes follte, so war vorher vereinbart worden, die herberge zur heimat" zur Beschenkung der armen Wanderburschen erhalten. Der Herbergsvater nahm selbst an der Feler teil. Als nach dem werden sollte, weigerte dieser sich, das Geld anzunehmen, da angeb Fest der Ueberschuß von 230 m. an den Herbergsvater abgeliefert lich ein dreckiger Jude" Gedichte gegen die Kirche vorgetragen hätte. Er konnte aber auf Befragen nicht angeben, welche Gelichte sein religiöses Gemüt beleidigt hätten. Der Herbergspater fühlt sich gefränft und da ist es ihm offenbar vollkommen gleichgültig, daß burch sein unglaubliches Verhalten die Handmertsburkhen um ein fleines Geschent tommen. Echt christliche Nächstenliebe. Küchenofenexplosion in Hohenlohehütte.

In der Billa   des Direttors Porznf in Hohen 1ohenhütte in Oberschlejien ereignete sich gestern eine sehr heftige vollständig zusammenstürzte und die Mauerstücke 30 bis Küchenofenerplosion. Der Luftbrud war jo start, daß eine and 40 Meter weit umhergeschleudert wurden. Unter den Trümmern wurden die Frau des Direktors und ein 11 Monate altes inb begraben, während sich eine Hausangestellte, die sich im Rebenzimmer aufhielt, vor Shred aus dem Fenster stürzte. Die Frau sowie das Mädchen erlitten schwere Berlegungen und wurden nach dem Kattomizer Krankenhaus geschafft. Die. Explosion ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß sich in den

Kohlen ein Sprengtorper befand.

Bogelfchuhlehrgang. Ein Lehrgang über Bogelschuh findet in der Staatlich anerkannten Bersuchs- und Musterstation für Bogel­Schuß von Dr. h. c.   Frhr. von Berlepsch, Burg Seebach  , Str. Langensalza, in der Zeit vom 9. bis 12. Januar 1928 statt. Alle Begelschußmaßnahmen werden hierbei eingehend behandelt und praktisch ausgeführt. Gelegenheit zum Kennenlernen unserer helmi fchen Bogelweit an Hand von Lichtbildern ist ebenfalls gegeben. Die Teilnahme am Lehrgang ist to stenlos. Einschreibege­bühr 5 M. Anmeldungen: Bogelschuß, Seebach, Kr. Langenfalza.