truges gegen ihn, noch ein Urteil wegen Betruges ober überhaup: wegen irgend eines Deliftes ergangen fei". Es handelte sich in der Angelegenheit um einen reinen 3ivilprozeß. Wir be dauern unseren Irrtum, der auf unrichtige Nachrichtenübermittlung durch ein Korrespondenzbureau zurückzuführen ist. Gleichzeitig sittet die Deteftei Karl Graeger", daß fie niemals einem Arzt eine Auskunft in der von uns dargestellten Art gegeben hat. Wir möchten hinzufügen, daß der Vorsitzende im Roesch Brozeß über die sonderbare Auskunftserteilung durch die Deteftei an Major von Hindenburg Herrn Graeger sehr scharf fagte, es habe nur eine mögliche Auskunft gegeben, nämlich die:„ Hände weg, Bergmann ist ein Betrüger."
Der Künstler als Reporter.
Eine interessante Ausstellung.
Eine fünstlerische Beranstaltung, die durch ihren eigenartigen Vorwurf sich von anderen unterscheidet, wird bei Amsler Rut Borwurf sich von anderen unterscheidet, wird bei Amsler Rut hardt in Berlin gezeigt. Der bildende Künstler als Reporter" will uns seine Arbeit, die sich ja ſonſt in Tages: zeitungen und Journalen verflüchtigt, hier im geschlossenen Rahmen vorführen. Es ist interessant, zu beobachten, wie hier das Erlebnis, das er aus eigenem Gefühl oder im Auftrag darstellte, doch zu einer betonten Geschlossenheit wächst, die ihm viel mehr als seinem Kollegen von der Feder, dem Journalisten und Tagesreporter, den Anspruch auf unstleistung zubilligt. In knapperen Umrissen, schärfer betonten Bointen muß der Zeichner Reporter die Dinge erfassen, er muß in der Schnelligkeit mit der Momenttamera tonfurrieren, weil Druckpapier und Publikum auf die neue Sensation warten. Mit Musikern hat der mehr visionäre Strich seines Bleistifts das gemeinsam, daß er gleichsam zum Tegt die Kompositionen entwirft, Improvisationen, die um so mehr gelten, wenn sie auch die sichere Handschrift des Künstlers verraten.
Bei vielen der Zeichner sehen wir diese Bedingungen erfüllt, die der neue Beruf aus sich heraus gebildet hat. Es find die jedermann bekannten Künstler Koch Gotha , Willibald Krain , Finetti, Dolbrin und andere, die dominierend und eigentlich ihren großen Namen als Künstler der zeichnerischen Reportage zu verdanken haben. In Birklichkeit versteckt sich hinter dem spielerischen Können des Illustrators der gute Maler, man braucht da nur an Menzel und Slevogt . auch an den alten Meister Heinrich 3ille zu erinnern. Aber vieles in der Ausstellung weicht von dem Gesagten ab, es ist das nichts anderes als gute Illustration, die ihren Weg in die Bresse findet. So hätten schon von vornherein die farbigen Stizzen ausscheiden müssen, die gar nicht in die Ausstellung gehören, andererseits fehlen sehr befannte Zeichner, die wir gewöhnt sind, als Mitarbeiter illustrierter Zeitungen zu sehen.
Bei manchen unter diesen Blättern, die charakteristische Merkmale ihres Gebaruchs aus der Druderwerfstatt am Rand geschrieben tragen, möchte man wünschen, daß fie einmal als Sammlung für ein örtliches Museum beisammen bleiben, weil sie die Zeitgeschichte vielfach besser als das geschriebene Wort festhalten, so 3. B. Bernstein Landsberg Rundgebungen aus Revolutionstagen festlegt oder E. Stumpp die großen Momente aus dem Ring der Schwerathletikfämpfe, dazu zählen auch Bilder aus Industrien, wie fie Franz Graf zeigt oder Helmut Krommer mit Radierungen. Mancher Kleine Kulturausschnitt hat so viel Persönlichkeits: mert, daß er noch mittlingen wird, wenn bereits der Vorwurf
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hiftorisch geworden ist. Dazu tönnte man ertehrs. hindernis" zählen, eine Zeichnung von Müller- Lichten berg, die darstellt, wie Straßenbäume zur Verbreiterung des Fahrdamms entfernt werden. Zeichnungen von Weltreisen, vom " 300", politischen Köpfen, bei deren Karikatur die Zeichner einen ganzen Leitartikel geschrieben haben, und tausend andere Vorwürfe, die der Tag heraufwirft und die mit ihm verschwinden, das find die Dinge um die sich die Kollegen von der Graphit reißen, die als gelungene Reportage immer wieder durch die erponierte Darstellungsgabe verblüffen. Friedrich Natteroth.
Ein bischen viel für einen Tag.
Gestern nachmittag wohnte Amanullah einer Borführung bei, die von der„ Deutschen Hochschule für Leibes übungen" in der großen Turnhalle des neuen Sport. forums im Grunewald veranstaltet wurde. Das Forum und die Gebäude waren mit den schwarzrotgoldenen Flaggen der Republit und den schwarzen Flaggen Afghanistans reich geschmückt. Kurz nach 16 Uhr betrat der Gmir mit Gefolge die feftlich geschmückte Turnhalle, während die Musik die afghanische und die deutsche Nationalhymne spielte. Nachdem die Gäste, die von dem Borfizenden der Hochschule, Dr. Lewald, dem Rettor Geheimrat Prof Dr. Bier und dem Verwaltungsdirektor Prof. Dr. Schiff begleitet
Funkwinkel.
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wurden, auf der von einem großen Baldachin überspannten Estrade Platz genommen hatten, rollte fich vor ihren Augen ein buntes Bild ab. In einem reichhaltigen Programm zeigten die Stubenien und Studentinnen der Hochschule in schneller Folge furze Darbietungen aus fast allen Spiel- und Sportarten. Ein fleines Orchester gab den Spielen und lebungen die musikalische Illustration. Besonders gefielen den Gästen die farbenprächtigen Bewegungsstudien der Frauen und die fühnen Saltosprünge, die von Männern und Frauen vom federnden Sprungbrett aus über„ Lisch" und Pferd" ausgeführt wurden. Im Berlauf dieser Stunde hat sich dem Gaft aus Afghanistan das Gesicht des neuen Deutsch= lands offenbart, das sich hinter dem von den Rechtsblättern überschwänglich gepriesenen Preußentum" des am Dienstag abend ausgeführten Zapfenstreiches wahrhaftig nicht verstecken braucht. Der Besuch im Zeughaus.
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Um die höfifchen Ereignisse des geftrigen Tages furz zusammenzufaffen, jei berichtet: Nach der Besichtigung des Flughafens frühstückten die afghanischen Gäste beim Reichstagspräsi denten. Nachmittags begab sich Amanullah zum Beughaus, wo er hatte, und vom preußischen Ministerpräsidenten, vom Reichspräsidenten , der Feldmarschallsuniform angelegt dessen Verwaltung das Zeughaus untersteht, empfangen wurde. An der Statue der Siegesgöttin legte der König zu Ehren der deutschen Gefallenen einen Kranz nieder, um dann die Sammlungen des Zeughauses zu besichtigen. Gestern abend waren
die afghanischen Gäfte zum Abendessen beim Bizetanzler geladen, der das Reich für den ans Bett gebundenen Reichs
tangler vertritt.
Heute mittag findet ein Empfang des Königs und der Königin mit Gefolge im Berliner Rathause statt. Die Begrüßungsfeftlichkeiten werden von der Funtstunde in Berlin , dem Zwischenfender Stettin und der Deutschen Welle durch Rundfunk übertragen. Die Begrüßung ist auf 12 Uhr mittags angesetzt und wird sich bis gegen 13 Uhr hinziehen.
Erziehung zum Recht.
Der Vortragende im Rundfunk muß auch sprechen tönnen. Das ist eine der wichtigsten Boraussetzungen. Es genügt aber nicht, daß er die Sprechtechnik beherrscht. Er muß finngemäß vortragen, muß den trockenen, bozierenden Ton ebenso meiden wie übersteigerte Be Banderungen in der deutschen Literatur und benimmt sich dabei wie geisterung und Bathos. Müller Rüdersdorf erzählt von ein lyrischer Tenor. Er spricht mit dem edlen Tremolo der Rührung und verliert sich dabei in entschieden Lächerliches, besonders, ba er eine barod überladene Gartenlaubensprache bevorzugt. In vollkommenem Gegensatz stehen dazu schon dem Stoff nach die Ausführungen Margarete Bielands über die Altersversicherung der weiblichen Angestellten. Margarete Wieland wirbt für eine fegens reiche Einrichtung von höchster jozialer Bedeutung, indem sie die Gefahren eines unversicherten Lebens darstellt, den Aufbau der Institution erklärt, die Geringfügigkeit der monatlichen Abgaben betont ufm. Anders liegen die Dinge bei dem Referat Mar Pähim Hause der 44. Gemeindeschule( Wilhelmstraße 117) stattfand. lers über die Neuregelung der Renten Kriegsbeschädigter. Denn hier handelt es sich allein um eine Erklärung des neuen Gesetzes, die jeden Ton verträgt. Merkwürdig berührt es, wenn der Vortragende am Schluß den bekannten ,, Dank des Vaterlandes" wieder einmal zitiert, einen Dant, den sich die Betroffenen wohl anders vorgestellt haben werden. Und es ist nicht notwendig, eine sinnlose Phrase auch noch im Rundfunk zu wiederholen. Zwei ausgezeichnete Konzerte stehen auf dem Programm: die Kapelle Gebrüder Steiner schafft mit ihrer Beranstaltung Operntlange" ein vorbildliches Nachmittagskonzert. Und abends spielt das Rosé Quartett zwei Berke von Mozart und Beethoven mit höchster fünstlerischer Bollendung.
Die Notwendigkeit, in der Schule auch Belehrung tigen bestritten. Schwierigkeiten flegen aber in dem Lehrverfahren, über Gefeß und Recht zu geben, wird von feinem Einsich denn Rechtspflege ist ein„ trockenes" Wissensgebiet, das dem nach Anschauung verlangenden Kinde wenig zusagt. Bor mehreren Jahren ist in Berlin hauptsächlich aus Kreifen der Pädagogen eine Arbeitsgemeinschaft für erziehende Rechtstunde zusammengetreten, die diese Arbeit der Schule fördern will. Sie bemüht sich auch, für die rechtskundliche Unterweisung geeignete Anschauungsmittel zu schaffen. Wie die Aufgabe angefaßt wird, zeigte eine an weitere Kreise sich wendende Veranstaltung, die am Sonntag
F. S.
Durch Bilder und Modelle, die das Kind. zum Teil selber anfertigt, wird die„ trockene" Rechtskunde belebt. Die Vorgänge, von denen die Gefeßesparagraphen mit dürren Worten reden, werden durch lebensvolle Beranschaulichung dem Ber ständnis des Kindes nahe gebracht. Das Leben und Treiben in der Familie, in Haus und Hof, auf der Straße, in der Schule, bei Wanderungen usw., all die Handlungen und Unterlaffungen, durch die fahrlässig oder gar böswillig ein Mitmensch an feinem Gut oder an seiner Gesundheit geschädigt werden kann, find in den Kreis der Darstellung gezogen. Eine in den Räumen der
BAUS NEUERBURG
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SONNE AUFO Macedonien
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Wohl nirgends findet die Tabak- Pflanze
so gunstige Vorbedingungen wie in Mace
donien: Eine schmale Humusdecke, in der sich die Pflanze mit Würze sättigt, aber nicht zu üppig wuchert, reifende Sonnenstrahlen, unter denen die ätherischen Öle des Tabaks sich reinigen und veredeln. Welche Stellung Macedonien unter den Anbaugebie ten orientalischer Tabake einnimmt, und wo dieses gesegnete Tabakland zu finden ist, haben wir bereits gesagt. Heute möchten wir noch darüber sprechen, welche Geschmackseigenschaften der MacedonenTabak hat, also die Ernten aus dem östlichen Teile
des Landes und aus dem Westen Thraciens.
Aus der Tabakstaude, die sich sonst kräftig entwickelt und starke lange Blätter trägt, ist in Macedonien ein zierliches und rassiges Gewächs entstanden. Die Blätter sind bedeutend zarter und kleiner, und es scheint, dass in ihnen derselbe Gehalt an Aroma zusammengedrängt wird, der sich sonst auf grosser Blattfläche ausbreitet. Deshalb ist der Geschmack des
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Macedonen Tabaks so würzig wie frisch gebackenes Brot, aber- infolge des mageren Bodens- auch so leicht wie Moselwein. Das Aroma entwickelt sich erst während des Rauchens und erreicht seinen Höhepunkt mit dem letzten Zuge. Es ist also gerade umgekehrt wie bei einer unedlen Zigarette, die möglicherweise beim ersten Zuge besticht, die man aber nicht zu Ende rauchen mag.Und das Allerwichtigste: Eine echte Macedonen- Zigarette ist stets bekömmlich und hinterlässt keinerlei Nachgeschmack auf der Zunge. Das ist überhaupt das beste Zeichen für einen edlen Tabak.
Die kostbaren Ernten der Anbaugebiete in OstMacedonien und West- Thracien waren bislang nur den Zigaretten hoher Preislagen vorbehalten. Seitdem sich HAUS NEUERBURG aber nicht mehr auf die Herstellung von teueren Zigaretten beschränkt, sondern auch eine gute 5Pf- Zigarette fabriziert, kann sich jeder Raucher den Genuss eines derartig edlen Tabaks verschaffen, denn
Overstolz eine echte Macedonen Zigarette