Donnerstag
3. Mai 1928
Unterhaltung und Wissen
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Es war gegen Anfang des Winters, an einem Montag, und wir hatten alle schwere Köpfe, denn am Sonntag hatte ein Kollege aus der Stecherschen Maschinenbauerei seinen Abschied gefeiert, und es war spät geworden und hoch hergegangen mit Bier und Wurst und Kuchen. Nun standen wir träg und schläfrig und verdroffen an unseren Schraubstöcken, und ich weiß noch, wie ich den Hannefriß beneidete, der eine große Schraubenstange auf der englischen Drehbant hatte; ich sah oft zu ihm hinüber, wie er an der Schiene lehnte und blinzelte und so halb im Schlaf die bequeme Arbeit tat. Zu meinem Aerger hatte ich eine heifle Beschäftigung, das Nachfeilen von blanken Maschinenteilen, wobei ich fast jede Minute den Kaliber brauchte und beständig mit ganzer Aufmerksamkeit dabei sein mußte. Die Augen taten mir weh, und meine Beine waren sc unausgeschlafen und müd, daß ich fortwährend den Tritt wechselte und mich oft mit der Brust an den oberen Knopf des Schraubftod hebels lehnte. Und den anderen ging es nicht besser. Der Senf jodel blieb schon an einem Eisensägeblatt eine halbe Stunde, und der Karle hatte soeben den Meißel, den er schärfen wollte, in den Schleiffteintrog fallen lassen und fich die Finger dabei aufgeriffen. Wir hatten ihn ausgelacht, aber nur schwächlich; wir alle waren zu müde und verstimmt.
Aber der kleine Razenjammer war das allerwenigste, bas wußten wir alle, wenn auch feiner davon reden mochte. Oft genug war es gerade am Morgen nach einer Zecherei in der Werkstatt ertra luftig zugegangen. Diesmal hörte man nicht einmal die üb. lichen Anspielungen auf geftrige Ereignisse und feinen von den gewohnten komischen Bierflüchen. Alle hielten sich still und fühlten, daß etwas Peinliches im Anzuge war. Und das galt unserem ältesten Gesellen, dem Hans Bastel. Er hatte schon seit acht Lagen auf Schritt und Tritt Reibereien mit dem Meister gehabt, namentlich mit dem jungen, dem Meisterssohn, der neuerdings das Regiment lich mit dem jungen, dem Meisterssohn, der neuerdings das Regiment fast allein führte. Und seit ein paar Tagen fonnte man spüren, daß ein Unwetter drohte; die Stimmung in der Werkstatt war schwül und bedrückt, die Meister redeten nichts, und die Lehrlinge schlichen scheu und ängstlich herum, als schwebe immer eine ausgestreckte Hand ihnen über den Ohren.be immer eine ausge
Dieser Hans Bastel war einer der tüchtigsten Mechaniker, die ich tannte, und stand nun über ein Jahr bei uns in Arbeit. In dieser Zeit hatte er nicht nur meisterlich gearbeitet und uns anderen alle in Schatten deftellt, sondern auch manche Neuerungen und Ber. befferungen im Betrieb eingeführt und sich beinahe unentbehrlich gemacht. Anfangs batte es mit dem jungen Meister, der ihm ewig widersprach und fich feinen Gehilfen über den Ropf wachsen laffen mollte, häufig Meinere Berwürfnisse gegeben, namentlich da Hans Baftel eine verstedte 3ähigkeit und gelegentlich ein trogig- höhnisches Wesen sehen fieß. Dann aber hatten die zmei Männer, die beide in ihrem Beruf mehr als das Gewöhnliche leisteten, einander einiger maßen verstehen begonnen. Der Jungmeister arbeitete nämlich ins geheim an einer Erfindung, es handelte fich um einen Pleinen Apparat zum felbfttätigen Abstellen der großen Chemnitzer Strid maschinen, eine sehr praktische und wertvolle Sache. Daran erperimentierte er mun eine Weile schon herum und war oft halbe Nächte bamit allein in der Werkstatt. Hans Bastel aber hatte ihn belauscht amb war, da ihn die Erfindung intereffierte, zu einer etwas anderen, glücklicheren Lösung gekommen. Seither hatten die beiden viel zufammen gearbeitet. Dann traten wieder Berftimmungen ein, denn ber Gefelle erlaubte fich gelegentlich manche Freiheiten. blieb Stun ben und halbe Tage aus, tam mit der Ziaarre ins Geschäft usw., Lauter Meinigkeiten, in welchen unser Meister sonst äußerst streng mar, unb bie er thym nicht immer ungescholten ließ. Doch tam es nie mehr zu ernstlichem Sant, und mehrere Wochen war völliger Friede im Hause gewesen, bis türzlich wieder eine Spannung einerat, die uns alle besorgt machte. Einige fagten, der Befelle sei dem Jungmeister auf Liebeswenen ins Gehege gefommen. wir anderen waren der Ansicht, Hans Baftet habe vermutlich ein Anrecht an den Mitbesih der fleinen Erfinduna machen wollen, und jener weigere fich, ihm dies zuzugeftehen. Sicher wußten wir freilich nur, daß der Geselle seit Monaten einen übertrieben hohen Wochenlohn er
hielt, daß er vor acht Tagen im Modellierzimmer einen sehr lauten, zornigen Wortwechsel mit dem Jungmeifter gehabt hatte, und daß feither die beiden einander grimmia anschauten und einander mit einem bösartigen Schweigen auswichen.
Und nun hatte der Hans Bastel es gemaat, heute Blauen zu machen, es war bei ihm schon lange nimmer vorgekommen, und bei uns Kollegen überhaupt nie, denn von uns wäre jeber fofort entlassen worden, wenn er einmal Blauen gemacht hätte.
Es war, wie gesagt, fein guter Tag. Der Meister wußte, daß mir nachts getrunken hatten, und fab uns scharf auf die Finger. Seine Wut über das Ausbleiben des Gesellen mußte nicht klein sein, denn es lag eilige und wichtige Arbeit da. Er sagte nichts und ließ sich nichts anmerken. aber er war bleich, und sein Schritt mar unruhig; auch blickte er öfter als nötig auf die Uhr.
„ Das gibt' ne Saueret, du," flüsterte der Karle mir zu, als er an meinem Platz vorbei zur Effe ging.
Glaube auch, unb teine fleine!" fagte ich.
Bum Donner, was gibt's da zu schwätzen?" schrie da der Meister herüber, und man merfte seiner Stimme an, daß es in
ihm trieb und mürgte.
Bas gefragt hat er mich," rief ich zurüd,„ man wird doch auch zwei Worte reden dürfen."
„ Seid ruhig, Faulpelze, oder ihr könnt euch wundern!" Ja, wir waren gerne ruhig.
Die Mittagsstunde war vorbei, und es verging auch allmählich der lange Nachmittaa, freilich entfeßlich langfam, denn die verhaltene Mut machte den Meister zu einem unerträglichen Arbeitsnachbar. Er gab sich, obwohl er stets nach unseren Arbeiten fah, nicht mit uns ab, ja, er schmiedete sogar ein größeres Stück, statt einen von uns an den Borhammer zu fommandieren, allein, und dabei lief ihm der Schweiß übers Gesicht und tropfte zischend auf den Amboß . Uns war ums Herz wie im Theater vor einer Schredensszene oder wie vor einem Erdbeben.
Um vier Uhr, während wir unser Besperbrot aßen, tat der Meister etwas Sonderbares. Er ging zu Hans Bastels Platz an der Werkstatt, nahm zwei Schraubenschlüssel und machte mit vieler Mühe des Hansen Schraubstock los, der seit vielen Jahren dort feine Stelle gehabt hatte. Was dachte er sich bei dieser seltsamen, un müßen Arbeit? Es fah fast aus, als wollte er den Gesellen über.
Out his Beilage
des Vorwärts
Die Geschichte der roten Fahne.
Erster Mai! In allen Städten der Erde, in allen Ländern, die nicht unter der Diktatur der Reaktion stöhnen, sind die roten Fahnen der internationalen Arbeiterbewegung aufmarschieri. Und beim Anblick dieser Fahne, dem Symbol einer neuen Ordnung, fühlt der Proletarier sein Herz rascher schlagen und die Hoffnung auf bessere Zeiten gibt ihm Kraft und Freude zum Kampf.
Doch jelten denkt man darüber nach, warum gerade die rote Fahne das Sinnbild der internationalen Arbeiterbewegung gemorden ist. Kein Wappenbuch und fein Geschichtswert gibt darüber Aufschluß
Die rote Fahne ftammt aus Frankreich .
Jahrhundertelang war fie die Fahne der absoluten Monarchie während der Periode ihrer blutigsten Repreffalien. Sie zeigte an, daß die Stadt, über der sie wehte, in Belagerungszustand war. Empörten sich die Bauern gegen den Adel und die Geistlichkeit, erhob sich eine Provinz, rotteten sich Bettler und Taschendiebe zufammen, um die Bäderläden zu plündern, rasch wurde der Belage rungszustand ausgerufen und der König ließ auf Türmen und öffentlichen Gebäuden bie rote Fahne hissen.
Noch während der Französischen Revolution war die rote Fahne das Banner der Monarchie. Unter ihrem Zeichen geschah der 17. Juli 1791 auf dem Marsfeld, wo das Bariser Bolt blutig niedergeschlagen wurde. Doch war es das letztemal in der Ge schichte Frankreichs , daß die rote Fahne der Regierung als Banner diente, die feine erschütterte Macht wieder aufzurichten versucht, indem sie das Volk niedermehelt.
rend sich die Regierung der roten Fahne bediente, erschien sie zu Doch muß eine merkwürdige Tatsache festgestellt werden: wähgleider Zeit frühzeitig in der Geschichte als Symbol der Revolution. Während der Fronde in der Mitte des 17. Jahrhunderts sammeln sich die Revolutionäre gang spontan unter einer roten Fahne. Als Condé, der große Condé, berühmt unter der Regierung des Sonnen tönigs, mit dem Hof Annas von Desterreich und Mazarin brach und sich mit Spanien verbündete, war feine erste Geste, sich mit einer breiten roten Schärpe zu gürten. Ginige Zeit danach fiegte die Fronde in Bordeaux und die Republit von Ormée wurde prolamiert. Das war im Jahre 1654. Deboile- Altomar, den die Geschichte ungerechterweise verleumdet hatte, wurde ihr allmächtiger Führer. Und die Fahne diefer Republit, die während einiger Tage auf dem Rathaus von Bordeaux wehte, war eine rote.
Später, um das Jahr 1680, während der Revolte der Bonnets Rouge" in der Bretagne , ist es wieder die rote Fahne, unter der fich die Empörer sammeln.
Doch erst während der Franzöfifchen Revolution wurde die rote Fahne endgültig zum Wahrzeichen des revolutionären Boltes, und während der Augusttage 1792 belam fie die Bedeutung, die sie bis heute noch hat.
Der 10. August 1792 ist nicht. nur ein bentwürdiges Datum in der Geschichte Frankreichs und der Demokratie Europas , sondern auch in der Geschichte der roten Fahne.
Seit drei Jahren schon fämpfte das französische Bolt gegen die alte soziale Ordnung und das alte Regime, das in allen seinen Fugen trachte. Das Feudalsystem war hinweggefegt worden, doch das Bolt hatte sein Blut für die Großbourgeoisie vergoffen, die nicht aufgehört hatte, es zu unterbrüden. Die Aristokratie mar berjagt worden, doch der treubrüchige König und die Desterreicherin" faßen noch immer in den Tuilerien. Beide träumten davon, die Bariser Canaille mit Hilfe der österreichischen, preußischen und spanischen Bajonette niederzuschlagen. Die Emigranten waren in Koblenz am Rhein versammelt und die Geistlichkeit intrigierte an den fremden Höfen, um die Alleinherrschaft der Bourbonen aft der Bourbonen wieder herzustellen.
haupt nicht mehr in der Werkstatt haben; aber das war jetzt bei der vielen Arbeit rein nicht möglich. Mir machte es einen fast schauer lichen Eindruck, zu sehen, wie dieser praktische, jeder Spielerei bitter abholde Mann in seinem ftillen Grimm auf eine solche symbolische Handlung verfiel.
Abends um fünf Uhr fuhren wir ordentlich zusammen, als die Werkstattür aufging und der Hans Bastel behaglich eintrat, noch in Sonntagskleidern und den ut im Genid, die linke Hand im Hosen fac und leise pfeifend. Wir erwarteten mit Angst, daß der Meister ihn nun anreden, ausschelten und anbrüllen, ja vielleicht schlagen würde. Der tat aber nichts davon, sondern blieb stehen wo er war, sah sich nicht nach dem Eintretenden um und biß sich nur, wie ich deutlich sah, trampfhaft auf die Unterlippe. Ich begriff beide nicht, am wenigsten den Bastel, bis ich bemerkte, daß dieser ein wenig angetrunken war. Den Hut auf dem Kopf und die linke Hand im Sad bummelte er herein bis vor seinen Play. Da blieb er stehen und fah, daß sein Schraubstock weggenommen war.
" Der ist ein Lump, der das getan hat," sagte er. Aber nieman gab Antwort. Darauf redete er einen von uns an, erzählte i' einen Wig, aber der hütete sich natürlich und wagte nicht aufzus n ober gar zu lachen. Da ging Hans Baftef in die freigehaltene de der Werkstatt, wo die fleine vom Meister und ihm gemachte neue Maschine stand; sie war bis auf Kleinigkeiten fertig und provisorisch an eine Eisenschiene angeschraubt. Er nahm die darüber gebreitete Gadleinwand ab und betrachtete das Werklein eine Beile, spielte mit den zwei zierlichen Hebeln und fingerte an ein paar Schrauben herum. Dann wurde es ihm langweilig, er ließ die Maschine unbedeckt stehen, ging an die Effe, ließ einen Hobelspan auffladern und zündete sich eine Bigarette an. Die behielt er qualmend im Munde und verließ die Werkstatt mit demselben behaglichen Bummlerschritt, mit dem er gefommen war.
Neue Kämpfe bereiteten sich im Innern des Landes, sowie im Lager der Emigranten vor. Um das Werk der Revolution zu vollenden und zu krönen bedurfte es eines neuen Aufruhrs und einer neuen Revolution des Volkes. Sie bereitete sich diesmal in den Schenken und Klubs" von Paris vor, besonders im Viertel SaintAntoine, wo die Bürger sich versammelten, um die Freiheit und das Vaterland zu retten".
In den Wochen, die diefer Bewegung vorausgingen, fiel es noch niemandem ein, die rote Fahne zum Symbol der Revolution zu wählen.
Pierre Gaspar Chaumette, Syndikus der Pariser Kommune im Jahre 1792, und einer der Begründer des, Kultus der Bernunft", der später von den Hebertisten geföpft wurde, schreibt, daß die rote Fahne im Klub der Cordeliers, wo Danton seine Anhänger versammelte, ihren Ursprung hatte. Mehrere Komitees arbeiteten an der Organisation des Aufstandes. Eines dieser Komitees schlug vor, die rote Fahne zum Sinnbild der Revolution zu erwählen mit folgender Inschrift: ,, Belagerungszustand des Volkes gegen den Aufstand des Hofes."
Chaumette fügt hinzu: Unter dieser Fahne sollen sich alle freien Männer versammeln, alle Republikaner, denen man einen Sohn, einen Freund oder Anverwandten am 17. Juli 1791 auf dem Marsfeld ermordet hatte."
Ein anderer Zeitgenosse dieser Ereignisse, das Konventsmitglied Carra, der im Jahre 1793 mit den Girondisten guillotiniert worden war, gibt eine andere Version. Er erzählt, daß es in der fleinen Schenke Le Soleil d'Or" war, in, der die rote Fahne als Emblem der Revoution vorgeschlagen und angenommen wurde. Eines Abends erschien ein gewisser Fournier im Revolutionskomitee und brachte eine rote Fahne mit, die Carra selbst als Fahne der Revolution vorschlug mit der Inschrift: Belagerungszustand des souveränen Boltes gegen die Revolte der herrschenden Macht." Welches ist die richtige Version? Was liegt daran! Tatsache ist, daß die rote Fahne, Symbol der Revolution aus der Französischen Revolution hervorgegangen ist. Alle Revolutionäre begrüßten sie mit Begeisterung. Sie wurde die Fahne der Föderierten, und dreißig Kommunen hißten sie. Unter ihrem Zeichen erhob sich Paris am 10. Auguft 1792, belagerte die Tuilerien , entthronte den Rönig und nahm ihn gefangen. Und hinter der roten Fahne marschierte an diesem denkwürdigen Tage das Pariser Bolt auf. Unter der roten Fahne wurde die Republik geboren!
Die rote Fahne, Fahne des fiegreichen Volfes, erreichte in jenen Tagen ben Gipfel ihres Nuhmes.
Erst der Militärdiktatur Napoleons gelang es, die rote Fahne herabzureißen und die Trifolore aufzupflanzen, die ihrerseits im Jahre 1814 durch die weiße, liliengeschmückte Fahne der Bourbonen erfekt wurde.
Aber das Pariser Bolt vergaß seine rote Fahne nicht und deit gewaltigen Sieg, den es unter ihr davongetragen hatte.
Während der großen Revolte der Seidenarbeiter in Lyon imp Jahre 1831 schwangen die Anführer eine schwarze Fahne zum Beichen von Hungersnot und Elend. Doch 1848 taucht die rote Fahne in den Händen des Volkes wieder auf und die Arbeiter verlange von der provisorischen Regierung die rote Fahne als Embleme der Republit wieder einzuführen. Der Dichter Lamartine widersetzt sich dieser Forderung und begründet dies folgendermaßen: „ Die Trikolore machte ihren Siegeszug über die ganze Welt, während die rote Fahne, rot vom Blut des Volkes, bloß um das Marsfeld herumfam."
rote Bohne zum Gym
Da wurde die rote Fahne zum Symbol der Arbeiterbewegung und der ersten Internationalen. Und seitdem hat auch die rote Fahne ihren Siegeszug um die ganze Welt vollbracht.
Rundfunt in den Wartesälen und Eisenbahnen. Der„ RadioKlub der ungarischen Eisenbahn", der sich vor einigen Tagen in Budapest gebildet hat, perfolgt die Absicht, in den Wartesälen sämtzurichten. Er geht von der Ansicht aus, daß die ermüdeten Reiſenlicher Eisenbahnen und in den Zügen selbst Rundfunkapparate ein
den, die sich meist in den Warteräumen aufhalten, durch die musikalischen Darbietungen und Borträge erfrischt und unterhalten werden. Es dürfte sich also diese Einrichtung als besorders angenehm und nugbringend erweisen. Die Bahnhofswirte werden aus diesem Grunde ein großes Interesse daran haben, in ihren Räumen die Rundfunkapparate aufstellen zu lassen, da dadurch der Verbrauch von Getränken und Nahrungsmitteln gehoben würde. Besonders in fleineren Städten werden dadurch die Bahnhöfe auch Anziehungs punkte für den Besuch der Bevölkerung werden, die über eigene Rundfunkempfangsapparate nicht verfügen. Es sollen hochwertige Geräte angebracht werden, die mehrere Sender empfangen fömnen und durch starke Lautsprecher auch in dem Lärm des Eisenbahnbetriebes pernehmbar fein werden. Aehnliche Maßnahmen will man in den Eisenbahnzügen selbst treffen. Hier soll die Langeweile der Eisenbahnfahrt durch Rundfunkdarbietungen gemildert werden. Der Klub will feine Tätigkeit übrigens nicht auf Ungarn allein beschränken, sondern auch für Desterreich, Deutschland und andere Länder werben.
Die Entdeckung einer vorefrystischen Felsenstadt. Ueber eine Entdeckung von allergrößter geschichtlicher Bedeutung machte der
italienische Archäologe Prof. Umberto Calzoni die erſten Mitteilun gen auf dem Internationalen Etruskischen Kongreß, der jekt in Florenz stattfindet. Er hat an den unteren Abhängen des Monte Cetona, etwa 10 Kilometer jüdlich von Chiusi ( Italien ), eine vorgeschichtliche Felsenstadt gefunden, die der Bronzezeit angehört und etwa von 2000 bis 2500 v. Chr. errichtet wurde. Die Felfenräume find ohne jeden Schmud, haben aber große Nischen für Lager und kleinere Nischen, die augenscheinlich als Schränke dienten. Eine große Menge von Tongefäßen zeigte Schmud mit Spiralen, Punkten und Mäandern in einem orientalischen Stil, der dem der mykenischen Kultur ähnelt. Merkwürdig ist es, daß die Ornamente nicht nur mit Werkzeugen, sondern auch mit den Fingern und Fingernägeln in den Ton eingerigt wurden. Außerdem förderte man einige Bronzeinstrumente, viele Tierfnochen und leberrefte von Mahlzeiten ans Licht. Gräber find noch nicht gefunden, aber die Durchforschung ist auch noch nicht beendet. Calzoni hält die Entdeckung diefer Felsenfeftung der Bronzezeit deshalb für so wichtig, weil sie die ersten Spuren einer Kultur enthüllt, die der ersten etrustischen Periode unmittelbar vorausging. Dadurch wird die An
Als er draußen war, ging der Meister hin und breitete das Tuch wieder sorgfältig über die Maschine. Er sagte fein Wort und war mir an diesem Abend ein Rätsel. Daß Hans Bastels Angelegenheit nun damit erledigt sei, wagte feiner von uns zu hoffen, mir aber passierte vor lauter Erregung ein böses Ungefchid: es brach mir ein feiner Gewindebohrer im Eisen ab, und von diesem Augenblic an fürchtete ich nur noch für meine eigene Haut und dachte an nichts anderes mehr. Es war eine Qual, wie träg die Zeit bis zum Feierabend verging, und sooft der Meister an dem Regal vorübernahme bestätigt, daß die Kultur der Etrusker mehr eine von selbst fam, in dem die Gewindebohrer sauber nach den Nummern ge ordnet lagen, wurde mir heiß und elend. ( Schluß folgt.)
erwachsene, als von außen eingeführte ift. Bemerkenswert ist es, daß diese Stadt der Bronzezeit nahe bei Chuifi lag, das eine der älteften und wichtigsten etrusfischen Siedlungen war.