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Oscar Geck.

Der Reichstagsabgeordnete Genosse Oscar Ged ist am Pfingst montag in Mannheim   an den Folgen einer Gallensteinoperation ge­storben. Die Fraktion der 152 verliert in ihm einen ihrer sach fundigsten Mitglieder, die badische Sozialdemokratie einen an­erkannten Führer und Freund. Oskar Geck  , der am 8. August 1867 in Offenburg   geboren war, also im 61. Lebensjahr stand, entstammt einer sozialistischen   Familie. Er besuchte in seiner Baterstadt das Gymnasium und studierte dann an verschiedenen süddeutschen Universitäten Bolkswirtschaft und Staatswissenschaften, um sich auf den Beruf des Journalisten vorzubereiten. Er wurde badischer Mit arbeiter der von Schönlant geleiteten Leipziger Volkszeitung" und

1901 Redakteur der Mannheimer Volksstimme", in deren Redaktionsverband er bis zu seinem Tode verblieb. Er hat für sein Blatt mehr als eine Freiheitsstrafe verbüßen müssen. Seit 1905 entfaltete er in Mannheim   eine rege fommunalpolitische Tätig feit. Im November 1914 zog er, als Nachfolger des im Kriege gefallenen Ludwig Frank   in den Reichstag ein, er war dann Mit­glied der Nationalversammlung   und seit 1920 wieder des Reichs­tags. Ged wurzelte ganz im Boden seiner Heimat, er war Badenser durch und durch und ein badischer Sozialist, der Beite der Zielfezung mit Berbindlichkeit der Form und Bedächtigkeit in der Wahl der Mittel zu verbinden wußte. In der sozialdemo­fratischen Fraktion war er als Kollege allgemein hochgeachtet und geschätzt sein unerwarteter Tod wirft auf die Freude des siege reichen Einzugs in den neuen Reichstag einen tiefen Schatten. Den durch das Hinscheiden Oscar Geds freigewordenen Reichs tagssig mird der badische Staatspräsident, Genosse Adam Rem mele, cinnehmen.

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Die Jugend marschiert mit uns.

Große Kundgebung in Bayern  .

Regensburg  , 29. Mai.  ( Eigenbericht.) Eine der wuchtigsten Demonstrationen der bayerischen Arbeiter­fchaft fand Pfingsten in der alten Bischofsstadt Regensburg   statt, mo die Jugend der freien Gewertschaften Bayerns  zu ihrem ersten Treffen zusammengeströmt war. Hatten schon am Bortage die eintreffenden Sonderzüge einen Begriff von der Stärke der freien Jugendbewegung gegeben, jo vermittelte ein Fadelzug der Tausenden von Burschen und Mädeln am Sonnabend abend einen

geradezu überwältigenden Eindruck. 2000 Fackelträger begleiteten

den von einer Unzahl roter Fahnen überflatterten Riesenzug und überströmten die Straßen mit einem wahren Feuerwerk.

Dem Fackelzug am Sonnabend folgte am Sonntag morgen eine impofante Maffentundgebung in der großen Regens­ burger   Stadthalle, wo nach einer Begrüßungsansprache des Landes­fetretärs Kupfer, Genosse Graßmann dem Streben der freien Gewerkschaftsjugend nach Recht und Freiheit, nach menschenwürdigem

Dasein und nach Anteil an den Kulturgütern in einer die jugend­

lichen Herzen zu heller Begeisterung entzündenden Rede beredten Ausdruck gab. Der von den Tausenden hierauf angestimmte Gesang der Internationale mar ein ergreifendes Treuegelöbnis der bayerischen Gewerkschaftsjugend.

Waffenparade der Schulkinder.

Militärische Erziehung in Polen  .

An einem der letzten Sonntage veranstalteten in fast allen Städten Bolens die Verbände und Vereinigungen Feiern für die militärische Borbereitung der Jugend. Besonders zeichnete sich die Hauptstadt Warschau   aus, wo der katholische Bischof Bandurski sprach und die christliche Friedensidee mit der Vorbereitung zum Waffentanz in Einklang zu bringen versuchte. Der militärische Geift wurde in allen Tönen verherrlicht, während vom Friedensmert des Evangeliums und dem ausdrücklichen Befehl der Bruderliebe aller Bölfer untereinander nicht die Rede war. Nach der Rede war Parade vor den Bertretern der Behörden und dem kommandieren­den General Wroblewski. Hieran nahmen acht vollständig mili­tärisch ausgerüstete Jugend bataillone  , zwei nicht aus­gerüstete, ein weibliches und das akademische Bataillon teil, zirka 8000 Schüler und Studenten.

Bei dieser militärischen Ausbildung der Kinder wundert man

sich nicht, daß sie in den Schulen zum Lernen keine Lust haben und massenhaft durch die Examen fallen, daß so viel Attentate auf Lehrer verübt werden, und daß so viel Schüler Selbstmord verüben. Es ist heute nicht schwer, daß selbst Kinder in den Besig von Schußwaffen kommen, dafür sorgt schon die sogenannte phy­fische" Ausbildung.

In nächster Zeit wollen die polnischen Behörden eine Ver­fügung erlaffen, nach der Erzeugung und Berkauf von Db strut. tions" artifeln verboten werden soll. Es handelt sich vor allem um die beliebten Pulver, die Riesen, Jucken und Tränenreiz her­verrufen; ferner tommen Stintbomben in Frage. Man will diese edlen Waffen hauptsächlich deswegen verbieten, weil die pol­nische Jugend dieje Bulver und Bomben immer häufiger in den Schulen gebraucht, damit die Lehrer ärgert und den Unterricht hindert. Zum Erlaß der Berfügung soll auch noch der Umftand beitragen, daß gewisse jugendliche Nichtstuer in den Theatern die Aufführung ihnen nicht passender Stüde burch Stinfbomben, Jud- und Niespulper obstruieren. Man glaubt auch, daß das Berbot die Atmosphäre" auf Bolfsversammlungen ufm reinigen bürfte.

Spanische Bressefreiheit. Brimo de Rivera äußerte fid) babin, vor dem September werbe bie Regierung Borfdloge über bie fünf tige Politit Epaniens nicht machen, aber der Presse eine ge­mäßigte Erörterung zur Bildung einer öffentlichen Meinung bar­über" gestatten!

Die rumänischen Journalisten, die nach dem Bauerntag von Alba Julia   wegen falschen Alarms" verhaftet wurden, sind vor läufig freigelaffen worden.

Der Televor.

Die Konstruktion des elektrischen Menschen.

schon eingebildet haben, es liefe wirklich bereits in New York   eine die in der Tat einige praktische Bedeutung gewinnen kann, wenn Man macht soviel Geschrei darum, daß die meisten Leute sich| absolut nichts. Es ist eine reine Resonanzmikrophonangelegenheit, elektrische Buppe in den Straßen umher und besorgte alle nötigen auch bei weitem nicht in dem Umfang, wie die phantastischen Mel­und unnötigen Einkäufe. Aber die Sache ist weder romantisch noch dungen aus New York   diese Tat darzustellen pflegen. Da waren phantastisch, noch eigentlich so schrecklich wunderbar, wie man fich Meldungen, die uns verhießen, daß die Hausfrau durchs Telephon gebärdet. Aeußerlich sieht das Ganze außerordentlich harmlos und den elektrischen Diener anweisen könnte, Feuer zu machen, um das vor allem sehr vertraut aus: ein etwas großgeratener Radioholz- Effen fertig zu fochen. Ganz so weit ist es noch nicht. Es sei denn, fasten mit einem halben Dugend Verstärkerlampen mit Unterbrechern daß es sich um einen elektrischen Ofen handelt, dabei ist der Vorgang und Kondensatoren mit Magneten und Spulen, mit Elementen und durchaus im Rahmen des Möglichen. Mr. Wensley hat bei der tem üblichen Wirrwarr von Drähten. Das ist der elektrische Mensch, öffentlichen Vorführung diese telephonische Dienstmädcheneinrichtung ter meder Kopf noch Beine, weder Hände noch Augen, sondern aller- etwa folgendermaßen gekennzeichnet. Man ruft von außerhalb seine höchstens Ohren hat. eigene Telephonnummer an, auf den Anruf hin erfolgt automatisch das Abheben des Hörers, und ein summender Ton zeigt uns an, daß das elektrische Dienstmädchen sich gemeldet hat. Nun muß man, um eine ganz bestimmte Arbeitsleistung auszulösen, durchs Telephon einen ganz bestimmten Ton übermitteln, das geschieht am sichersten durch eine Stimmgabel, da diese ihre Schwingungszahlen nicht ver­ändert. Bir schlagen beispielsweise das große A an, das entsprechende Resonanzmikrophon gerät ins Bibrieren und löst den Kontakt zum elektrischen Ofen aus: Das Effen beginnt zu fochen. Ein zweiter An­ruf nach einer Stunde, und ein Befehl mit der Stimmgabel D und das Mikrophon schaltet den elektrischen Ofen aus. Sehr bequem ist die Stimmgabelgeschichte nicht. Bisher hat Herr Wensley noch nicht erklärt, ob man den Kasten mit den Stimmgabeln immer mit sich herumschleppen muß, oder ob an jedem Telephon fünftig ein solcher Kasten angebracht sein soll. Dieser elektrische Mensch ist also weder ein Wunder noch ein großes Geheimnis, sondern eine einfache Folge des ständigen Fortschreitens der Elektrifizierung unseres Haus haltes und unseres täglichen Lebens. Der Apparat ist nur wirffam in allen den Fällen, in denen es sich um elektrische Vorgänge handelt, in denen das Auslösen eines elektrischen Kontaktes genügt, um den Ablauf einer vorher maschinell vorbereiteten Konstellation zu bewirken. Man kann heute vielleicht die ganze Bedeutung dieser Erfindung, die manche michtige Erleichterung mit sich bringen wird, noch nicht übersehen, aber irgendeine ernsthafte Revolution oder und das wäre ja das Wesentliche gar eine umfassende Er. sparung an menschlicher Arbeit fomt vorläufig nicht in Frage, und wenn die amerikanischen   Berichte besagen, daß im Kriegsministe rium in Washington   ein solcher elektrischer Wächter drei Schichten der Bachmannschaft ersetzt, so gilt das eben nur für eine Tätigkeit, die keinerlei Kraftaufwand erfordert.

Mister Wensley, der Ingenieur der New- Yorker Westing- House Electric Companie, ist der Erfinder dieses neuen elektrischen Men­schen, den er Televor" nennt. Es handelt sich im wesentlichen, das tann man zur Enthüllung des Geheimnisses vielleicht besser vor­wegnehmen, um eine höchst einfache Angelegenheit, nämlich um die Umwandlung von bestimmten Schallwellen in elektrische Wellen, wie fie jedes Mikrophon an unserem Telephonapparat vernimmt, und um die Benutzung dieses elektrischen Stromes oder vielmehr dieser Stromschwankungen zur Auslösung eines bestimmten Kontaktes. Man könnte sich das ganze am besten so vorstellen: Man baut neben fein Grammophon ein Mitrophon. Wenn man das mit einem be­stimmten Ton anschreit, so benutzt man den durch die Schwingungen der Mitrophonmembrane und ihren Kontakt mit dem im anderen Pol entstehenden elektrischen Strom einfach dazu, eine Sicherung auszulösen, und das Grammophon beginnt, auf Kommando zu spielen. Das ist ein Scherz, den unsere Zauberkünstler in den Kaba­retts schon in manchen Bariationen fennen. Etwas wesentlich anderes ist der New- Yorker Televog auch nicht. Der Erfinder hat seinen Apparat fürzlich öffentlich vorgeführt, und dabei hat dieser auf Befehl eine Tür geöffnet, natürlich einfach mit Hilfe eines elektri­ichen Kontaktes, hat einen Lichtschalter eingeschaltet, oder auch einen Staubsauger in Tätigkeit gefeßt. Das ist sehr praktisch, aber sicher nicht im geringsten geheimnisvoll oder neu, es tommt eben einfach darauf an, eine Anzahl von genau abgestimmten Mikrophonen, so­genannten Resonanzmikrophonen herzustellen, dann den ihnen ent­sprechenden Ton oder die Tonhöhe mit einer Stimmgabel oder auch mit der menschlichen Stimme möglichst genau zu treffen, um den ganzen elektrischen Vorgang in Gang zu sehen, und wenn man aus Versehen die Schwingungszahl des Tones ändert, so geschieht eben

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Deutsche Kunstgemeinschaft. Der Hausbock- ein neuer Schädling.

Ausstellung Münchener   und schlesischer Künstler.

In den Räumen der Kmstgemeinschaft hängen jetzt Bilder von Münchner   und schlesischen Künstlern. München   schnei­Set weniger gut ab. Man fann nicht sagen, daß dort nicht gut ge­malt werde, im Gegenteil: die faftige tonige Malmeise ist es, das malt werde, im Gegenteil: die saftige tonige Malweise ist es, das gut geölte Handgelent, das der Kunst dieser Neuen Münchner Rünstlergenossenschaft" und der Künstlervereinigung Dachau" ihr

Gepräge gibt. Man kann an diesem schmissigen Handwerf, an den erprobten Farbenrezepten durchaus seine Freude haben, wenn man davon abfieht, daß wir 1928 und nicht mehr 1900 schreiben. Das ewig Gestrige, das Behagen an einem Können, das sich andere er­obert und die Epigonen mühelos sich angeeignet haben, um das überkommene Gut zu hüten aber nicht zu mehren: das ist das

Kennzeichen dieser Epikuräer. Für sie haben die Lier, Schleich  , Leibl, Haider und andere die Wege geebnet, auf denen sie jetzt an­genehm spazieren gehen. Man merkt sich von den Vielen, die ein­ander bedenklich ähnlich sehen, etwa Hermann Sattler, Erich Müller, Rürmeier, von den Dachauern einige lustige oder starfe Aquarelle, die Maria Langer- Schöller   und Wilma v. Friedrich beigesteuert haben.( Merkwürdig, daß die Frauen auch hier das Niveau beinahe am besten halten.)

Die schlesischen Künstler bieten feine geschlossene Front, aber mehr Persönlichkeiten. Eine Anzahl von Namen ist darunter, die in der Malerei Deutschlands   einen guten, einen Rlans von Führerschaft besigen: 3oh. Molzahn, der fürzlich von agdeburg nach Breslau   berufene Maler eines phantastischen Welten rädermerts und vorzüglicher Plakatfünstler; Oskar Mol, dessen Farbenjymphonien immer wieder entzüden trotz ihrer dekorativen Oberflächlichkeit Alexander Kanoldt  , Reffel und Carlo mense  , deren Anteil an die Entstehung des Verismus( der Neuen Sachlichkeit") historisch feststeht und namentlich Kanoldt zu einem mit Recht vielgenannten Künstler macht. Bon Unbekannten find Georg Nerlich  , A. Busch, Buchwald und Stödel hervorzuheben Angenehm empfindet man auch, daß hier die Preise, mit wenigen Ausnahmen, erheblich niedriger sind als bei den Münchenern, die anscheinend noch nicht recht den Simm der Deutschen Kunstgemeinschaft begriffen haben.

Liebhaber schöner Aquarelle, die auch den Vorzug der Billigkeit haben, finden als ständige Beigabe wieder eine Auswahl anmutiger und zum Erwerben lockender Blätter.

Dr. Paul F. Schmidt,

Eröffnung eines völkerkundlichen Museums in Wien  Im Gegensatz zu den meisten übrigen deutschen   Großstädten hat es in Wien   bisher ein Museum für Bölkerkunde nicht gegeben. 3war waren reiche völkerkundliche Sammlungen vorhanden, die viele wert­volle Stüde   und Unica enthielten, wie z. B. Geschenke des letzten Aztekentönigs Montezuma an Ferdinand Cortez, Erinnerungen an Coots Beltumsegelung, die völlig einzigartige Reischet'sche Samm lung neuseeländischer Maoritultur u. a. m; aber diese etwa 150 000 Nummern umfassenden Schäße waren bisher als eine Unterabteilung des Naturhistorischen Museums in dessen hinteren Räumen magazin­artig aufgestapelt und der Deffentlichkeit faum zugänglich. Vor einiger Beit hat man sich nun entschlossen, einen Teil der Räume des Ringstraßenirafts ber neuen Hofburg zur Schaffung eines eigenen Wuleums für Bölferfunde freizugeben unb in zunächst acht Sälen die japanischen, foreanischen, chinesischen sowie nord- und mittelajiatischen Zeiljammlungen, die bisher in einem einzigen Raum perftaut waren, in übersichtlicher Weise zur Aufstellung gebracht. Das bamit neugeschaffene völkerkundliche Museum des österreichischen Staates ist jetzt in einem feierlichen Aft in Gegenwart des Bundes präsidenten Hainisch und anderer Behörden eröffnet worden und wird jich nach seiner allerdings wohl erst nach längerer Zeit zu erwarten den Bollendung den übrigen Instituten dieser Art zweifellos wertig zur Seite stellen tönnen,

gurich

Die schweren Schädigungen, die die Larve des Hausbods in Wohnungen anrichtet, sind erst neuerdings in größerem Umfange beobachtet worden. Prof. Dr. Stener hat, wie er im ,, Anzeiger für Schädlingskunde" mitteilt, den Käfer in Lübed besonders häufig in öffentlichen Gebäuden festgestellt, die meist schon 20 bis 25 Jahre stehen, seltener in Privathäusern. Bis jetzt sind sieben Lübecker  Schulen befallen worden, daneben zahlreiche Landschulen und Forst­häuser der Umgegend. Die Larven bohren im Holz Gänge von

etwa 6 Millimeter Durchmesser; sie brauchen bis zur Entwicklung zum Käfer 2 bis 4 Jahre und brechen erst dann nach der Oberfläche durch. Dadurch höhlen sie das Gebält aus, und verschiedene Dach­stühle sind so mitgenommen, daß die Balken ausgewechselt werden müssen. Die Schäden haben einen solchen Umfang angenommen, daß die Lübecker   Polizeiverwaltung die Meldepflicht eingeführt hat, um beim Auftreten des Hausbocks für die Sicherheit der Häuser zu finden lassen.

sorgen. Erfolgreiche Bekämpfungsmittel haben sich bisher noch nicht

Der Scharlacherreger entdeckt?

Bie aus Kiew   gemeldet wird, hat die russische Aerztin Dr. Tscher noma den Scharlacherreger entdeckt. Dr. Tschernowa ist von der medizinischen Fakultät der Königsberger Universität   aufgefordert morden, an der am 11. Juni in Königsberg beginnenden internatio­nalen Tagung der Scharlachforscher teilzunehmen und auf dem Luft­wege ihre zu Forschungszweden mit Scharlachbazillen infizierten Tiere nach Königsberg   überzuführen. Dr. Tschernowa hat ihre Zu­fage erteilt und wird einen besonderen Bericht über ihre Entdeckung auf der Tagung erstatten.

Eine 14 000 Marf- Orchidee.

Die foftbarste Abteilung der Frühlingsschau der englischen Gartenbaugesellschaft, die jetzt in London   stattfindet, bildet das Orchideenzelt, deffen Pflanzen einen Wert von über 200 000 m. dar stellen. Den ersten Preis erhielt eine neue Züchtung, laelia cattleya' invicta, eine wundervolle Blume, deren Blüte eine tief farmin rote Lippe, einen dunkel mauvefarbenen Hintergrund und einen orangegelben Mittelpunkt zeigt. Für diese Orchidee ist die Riesen­ſumme von 14 000 m, geboten worden, aber der Züchter fonnte fi nicht entschließen, fie für diesen Preis fortzugeben.

Die Zunahme der Getreideerzeugung 1927. Die Setreideernte des Vorjahres hat einen nicht unbeträchtlichen Zuwachs dieses wichtigsten Nahrungsmittels für die Welt gebacht, wie umfang­reiche statistische Angaben der International Landwirtschaftlichen Rundschau" zeigen. Bei uns in Deutschland   if die Getreideerzeugung seit 1925 dauernd gestiegen; sie betrug im Jahre 1926 177 901 Mil­lionen Doppelzeniner und 1927 19 456 Millionen Doppel­zentner. Die Welternte an Getree ist von 1700 Millionen Doppelzentner im Jahre 199 af faft 1799 Millionen 1927 gestiegen. Dabei zeigt sich da Europa   allein mehr als die Hälfte des Getreides der ganzen Erde liefert, nämlich 50,05 Proz während Amerita zu der Brrgung der Welt 39,8 Proz. beiträgt. Was die anderen Erdteil liefern, ist verschwindend gering. Es ist aber vorauszusehen, Amerifa mit seinen riesigen, noch un benutzten Anbaufäßen in nicht allzulanger Zeit Europa   über­flügeln wird. Das läßt sich daraus schließen, daß die Zunahme der Getreidernte in Amerika   sehr viel rascher vor sich gegangen ist als in Euopa; sie betrug 1927 gegen 1926 in Amerita 58,5 Broz, in Europa   32,2 Proz

3m Cidthof des ehemaligen Kunstgewerbe- Museums, Bring Albrechte stroge 7, veranstaltet der Euphorion- Berlag vom 22. Mai bis 10. Juni eine asstellung moderner deutscher Graphit aus den Ergebnissen seines Preis­ausschreibens.

Marim Gorfi in Mostau. Montag traf Gorfi in Begleitung feines Sohnes in Moskau   ein. Er wurde auf dem Bahnhof von Vertretern literarischer Organisationen und Arbeiterbelegationen feierlich empfangen. Eine große Menschenmenge bereitete ihn herzliche Rundgebungen.