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Flaggenschänder Goebbels  , MdR.

Wie er sich im Ostseebad aufführt.

Ein Freund unseres Blattes teilt uns aus Prerow   auf Darß   mit, daß er, gewißigt durch Erfahrungen in früheren Jahren, feine schwarzrotgoldene Fahne abends mit in sein Quartier nimmt, was vor einigen Tagen zwei Herren zu unerhörten öffentlichen Be­leidigungen gegen die Fahne der Republik   veranlaßte. Sie ge­brauchten auf der Straße Ausdrücke wie provozieren" und Juden fahne". Deshalb zur Rede gestellt, erklärte der eine, daß er nur zu seinem Begleiter gesprochen habe. Kaum gestellt, befand er sich also bereits auf dem Rückzuge. Der andere dagegen, tat den Mund gewaltig auf;

"

Und ich sage Ihnen ins Gesicht: Das ist eine Judenfahne, ein Judensehen, ein Mist fehen, und die Republik  , die fie vertritt, ist eine Judenrepublik."

Als gedroht wurde, daß der Name des Beschimpfers und Flaggenschänders festgestellt werden würde, schrie er:

,, Das können Sie ruhig machen. Ich wiederhole Ihnen sogar hundertmal, daß das eine Judenfahne, ein Mist fegen und die Republik   eine Judenrepublik ist. Sie haben ja hier bereits genug Zeugen und können es anzeigen!"

Es stellte sich sehr bald heraus, daß dieser kühne Beschimpfer der Reichsfahne nationalsozialistische Reichstagsabgeordnete

Hitler  

der

Kürübung.

Lettow- Vorbeck

S

Hugenberg

Seldte

W

Hugenberg, Geldte und Hitler veranstalten mit ihren Präsidentschaftsfandidaten ein Probeegerzieren.

Dr. Goebbels mar. Er hatte im Schuhe der Immunität diese Beschimpfungen ausgestoßen.

Goebbels   hatte nicht den Mut, seinen Namen anzugeben, sein Name, den er trotz seiner Immunität ängstlich verschwieg, mußte erst durch amtliche Stellen festgestellt werden. Goebbels  , der während des Krieges nie an der Front war, ist damit als ein Feigling entlarvt.

,, Amerika   entschied den Krieg."

Zagt es bei Hugenberg?

Ein Leser schreibt uns:

In der Morgenausgabe des Lotal- Anzeigers" vom 11. Juli 1929 berichtet ein Stegliger Lehrer in großer Auf machung darüber, wie er einem amerikanischen   Professor, der sich zufällig in seine Geschichtsstunde verirrte, mit echt deutschem Taft die Wahrheit fagte. Die Art, wie dieser Lehrer einem Ausländer deutsche Schulen vorführen zu müffen glaubte, mag er vor sich selbst verantworten. Die Erkenntnisse aber, welche dieser Jugendbilbner in seiner Geschichtsstunde zutage förderte, erregen unser Erstaunen. Man lese seinen eigenen Bericht. Nach Frage und Antwort zwischen den Schülern über Amerikas   Eintritt in den Krieg heißt es:

In Deutschland   hungerte nicht nur das Bolt in der Heimat, sondern auch die Soldaten an der Front. Die Soldaten waren geschwächt und entkräftet in vierjährigem Kampf. Da famen 1918 zwei Millionen Amerikaner zu der Ueberzahl der Feinde, jung, fräftig und gut ausgerüstet."

Und dann schreibt der Herr Lehrer weiter und Hugenberg jetzt es in Sperrdrud: Da steht das Urteil plöhlich fertig vor uns. Einer spricht es aus: Amerika   ent­schied den krieg!"

Namu, Herr Hugenberg, tagt es bei Ihnen? Oder haben diese Säge nur in einem unbewachten Augenblick Ihre sonst so strenge 3enfur passiert?

Für Sie und die, die Ihres Geistes find, stand es doch fest, daß der Dolchstoß, daß die Verrätereien der dreimal verfluchten Sozialisten den Krieg entschied! Und nun nach fast einem halben Menschenalter diese Erkenntnis? Daß Sie stets hinter Ihrer Zeit meilenweit herhinten, haben wir längst schon gewußt; daß Sie es so offen selbst dokumentieren würden, hatten wir nicht erwartet." Im übrigen mag der Bericht des Lehrers den zuständigen Stellen einmal zur gründlichen Lektüre empfohlen werden. Er kann fie vorzüglich darüber belehren, wie ihre Verfügungen in den Schulen zwar wortgetreu ausgeführt, dem Sinne nach aber in ihr genaues Gegenteil verdreht werden.

Der Flug des Kleinluftschiffs.

Heute nachmittag in Berlin  .

Stettin  , 12. Juli, Das Seddiner Kleinluffschiff DP. 28 ist heute morgen zu dem Fluge nach Berlin   aufgeftiegen. Es hat um 7.30 Uhr Stettin  erreicht und hat auf dem Flughafengelände, auf dem ein 2nter­mast errichtet wurde, eine Zwischenlandung vorgenommen. Der Weiterflug nach Berlin   foll in den Nachmittagsstunden er­folgen. Die genaue Zeit steht im Augenblid noch nicht feft.

Die Duisburger   Opernfestwoche.

Altes und Neues vom Tage.

Es galt, in einer Woche einen Querschnitt der heutigen Opern­produktion zu geben. Die vom Allgemeinen Deutschen Musikverein getroffene Auswahl der Werte ist ohne einseitige Stilvorein­genommenheit erfolgt, und so ergab sich ein buntes, vielgestaltiges Bild, ein Bild des Suchens, Tastens, ernsten Ringens um neue Aus drucksformen und Normen. Der Ertrag an neuen schöpferischen wütende Gegensatz der Richtungen und Prinzipien sich zu klären, die Werten bleibt unbeträchtlich. Mehr wert ist die Erkenntnis, daß der Klärung fich fruchtbar auszuwirken beginnt. Man versucht praktisch zu erproben, im Dienst des Operntheaters nußbar zu machen, was das junge Zeitalter etwa an neuem erschlossen, an neuen Gesichts. punkten und Richtlinien aufgestellt hat.

Arbeiteroper.

Nicht im Musikalischen, sondern im Stofflichen, in jozialer Richtung, erfolgt ein entscheidender Borstoß maschinist optins" ist die erste Arbeiteroper dieser Zeit. Schon Dor 30 Jahren freilich, damals ein fühnes Wagnis, hat der französische  Operntomponist Charpentier   den Griff in die Arbeitersphäre gewagt. ( Nicht nur darum sollte man sich einmal wieder an seine ,, Louise" erinnern.) Nun bringt Mag Brand eine moderne Maschinenhalle, Proletariertypen unserer Gegenwart, Belt und Schicksal heutiger Arbeiter auf die Opernbühne. Allerdings: auf die bürgerliche Opern bühne. Seine Proletarierfiguren, aus der Perspektive des Bürger­tums gesehen, sind ein bißchen romantisch zurechtgeputzt; den 3wed, dem Arbeitermilieu vor allem sozusagen eine Art von ästhetischem Reiz abzugewinnen, macht der effettfichere Kontrast deutlich, in den es zum Lebenstreis der großen Welt, der eleganten Gesellschaft ge­stellt ist. Die Handlung, im Hinblick auf die starke Theaterwirkung gestaltet, die sie in der Tat auslöst, rast die soziale Stufenleiter auf und nieder und verknüpft deren unterste mit der obersten Sprosse durch das Band einer abenteuerlichen Arbeiterfarriere; alle Zwischenglieder überspringend, doch auch logische und psychologische Hemmungen, die den Dramatiker nicht anfechten, überrennend, macht sie der Maschinist Bill. Durch Mord und zweifachen Berrat- erst gibt er gestohlene Produktionsgeheimnisse preis, dann sein prole­tarisches Gewissen führt sein jäher Aufstieg in Macht und Reichtum des Großunternehmers. Gegen den brutalen Arbeiterfeind, der bald aus dem Arbeiterverräter geworden, steht als Retter und Werkzeug proletarischer Gerechtigkeit der Maschinist Hopkins auf und stürzt ihn in das Berderben, das er selbst sich bereitet hat. Dieser Handlungs­fern hat allerlei titschiges Detail angesetzt; aber das Wesentliche ist in fnappen Szenen start und zwingend dargestellt. Wie in der Ge­stalt dieses Hopkins Wilhelm Trieloff macht daraus und darin die einprägsamste Figur der Opernwoche der Begriff ,, Ar­der Begriff ,, Ar­beiter sich schicksalhaft verkörpert, wie durch ihn Arbeiterwelt und Maschinenwelt eins werden, wie die Maschinenwelt Leben gewinnt, zugleich unheimlich- unwirtliches und sehr reales Leben, aus dessen Kraftquelle neues Leben in die Masse der Arbeiter strömt, wenn, zum Schluß, fie in schlichtem Triumph zur Arbeit, zu ihrer Arbeit, heim­tehren: das ist zur Hälfte großartiges Theater, zur anderen beinahe- dichterische Vision.

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Bum ganzen Dichter, zum ganzen Musiker hat es beim Dichter tomponisten Brand nicht gereicht. Von Schrefer, der sein Lehrer und Borbild gewesen, hat er die Grundlagen seiner Bühnentechnik und -optif. Die erforderliche Musik holt er sich, sehr sicheren Instinktes, aus dem Anlaß, den das Bühnengeschehen bietet, und bezieht sie, unbedenklich zugreifend, aus dem Vorrat an neuen Errungenschaften, der sich im letzten Jahrzehnt angesammelt hat.

Bergessene Gefichter."

Ufa  - Palaft am 300.

Die Ehe ist die einzige menschliche Einrichtung, die Heliotrop. Harry, der Gentlemaneinbrecher, für heilig hält. Seine Frau aber ist durchaus nicht seiner Meinung. Als er sie mit einem anderen überrascht, schießt er den Kert einfach tot. Was aus seiner Frau wird, die ihn bei der Polizei verpfiffen hat, ist ihm gleich, jedoch fein Kind, das rettet er und legt es vor die Tür eines Ehepaares, dem das eigene Kind gestorben ist. So wird das Kind ein anstän diger Mensch. Die Frau verkommt, und Harry selbst büßt im Bucht. haus. Nach 17 Jahren entreißt die Frau durch einen raffinierten haus. Nach 17 Jahren entreißt die Frau durch einen raffinierten Trid Harrys Freund die Adresse des Kindes, um Erpressungen aus zuüben. Harry wird, nach fintoppmäßigen Bortkommnissen, aus dem Zuchthaus entlassen und schüßt als Diener sein Kind. Zum Schluß wird er von seiner Frau erschossen, und sie stürzt tödlich in die Tiefe, von einer Leiter, die Harry durchsägte. So fällt tein Schatten auf das Leben seines Kindes.

Dieses auf Kitsch stilisierte Drehbuch gab die Grundlage zu einem guten Schauspielerfilm. Ganz hervorragend ist Clive Broot als Heliotrop- Harry. Er gebraucht allerknappste Mittel. Seine Maste ist von undurchdringlichem Ernst, einmal, weil er tatsächlich über so manchen Dingen steht, über die gewöhnliche Sterbliche sich aufzuregen pflegen, und ein andermal, weil er sein startes Gefühls. leben zu verbergen hat. Trotz aller Korrektheit wirkt er nie talt. Im Gegenteil, er hat alle Sympathien für sich, und er führt seine Rolle zu einem sicheren Erfolg. Auch Olga Baclanova   bietet eine gute Leistung. Die Baclanova, ist sehr wandlungsfähig, sie ist eine glänzende Berführerin, eine egoistische Schwindlerin, eine rach­füchtige Megäre. William Powell   spielt den Freund genau so, fürchtige Megäre. William Powell   spielt den Freund genau so, wie man sich für gewöhnlich den treuen, gehorsamen und gelehrigen Trabanten eines Gentlemaneinbrechers vorstellt. Victor Scher zinger versteht sich auf filmwirksame Regie. Obwohl er feine Schauspieler in den Bordergrund stellt und ihnen die Hauptwirkung überläßt, verabsäumt er es nicht, Qualitätsarbeit in der Stimmungs­malerei zu leisten. Alles in allem verrät er eine starte Selbständig keit, die freilich an einem andersgearteten Manuftript zu erproben wäre.

e. b.

Eine Thomas Morus  - Ausstellung. Das Andenken des un­sterblichen Berfaffers der ,, Utopia", des englischen Staatsmannes und Humanisten Thomas- More  , der unter Heinrich VIII.   hingerichtet und später setig gesprochen wurde, wird in einer Ausstellung herauf beschworen, die soeben in London   eröffnet wurde. Kostbare Reli­quien, die auf seine Persönlichkeit und sein Schaffen und auf seine ganze Zeit Bezug haben, sind hier von überall her zusammengebracht. Der englische   König hat u. a. zwei Driginalstizzen des jüngeren Holbein von Morus und seiner Tochter beigesteuert. Mit Hand­schriften von seiner Hand und Dokumenten über sein Leben sind die Erstausgaben aller seiner Schriften vereinigt. Die Ausstellung findet in dem Kloster statt, das auf der Stätte seines Hauses errichtet wurde und in dessen Hof noch ein berühmter Maulbeerbaum steht, den Morus gepflanzt hat.

Traum und Wirklichkeit.

,, Maschinist Hopkins"( in einer sehenswerten Aufführung) war der große Erfolg; das Ereignis für die Musikwelt- Die glückliche Hand". Keine Oper; eine Viertelstunde traumhaft verdichtetes Er­leben, umgesetzt in Bort, Klang, Geste, Licht, Form. Arnold Schönberg  , Dichter, Maler, Raum- und Farbenkünstler, hat, wie man weiß, seine besonderen Methoden, Töne zu mißlautenden Ge­bilden zu ballen. Aber das heutige Ohr läßt sich nicht mehr aus der Fassung bringen; der Gesamteindruck des Werks, das feinen Interpreten und fein Publikum fand, als es neu war, ist nicht beglückend, eher bedrückend, doch bezwingend; so, daß der Beifall eine Wiederholung( nach zwei Tagen) erzwingt. Es war ein Sieg nicht der Modernität Schönbergs, sondern seiner Romantif. wärtigkeit zu sehnen; aber Mufit, fie werden es nicht ändern, sehnt Die heutigen Musiker geben vor, sich nach Realität und Gegen­fich, sie wissen nur nicht wohin, meg von Tag und Wirklichkeit.

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Strindbergs Traumspiel" hat nicht den Ton solcher Sehnsucht. Der Borja, es mufitalisch umzudeuten, müßte mißlingen. Der Komponist Julius Weismann   hat ihn nicht gefaßt; als feiner, echter, phantasiereicher Musiker umspielt, untermalt er die Situa tionen des Dramas mit Melodie und Wohllaut; das Alptraumspiel des Dichters bleibt unangetaftet in seiner Unerbittlichkeit.

Bon fernen Zeiten und Ländern.

Mit den alten Griechen und Römern hat unsere Dpernbühne nie viel anzufangen gewußt. Emil Peeters   macht mit den Troerinnen" des Euripides   einen sehr ernsten Versuch( von dem schon berichtet worden ist). Doch er findet feinen Stil für das antife Drama und erweicht dessen monumentale Architektur in einem Schwall unplastisch- monotoner Orchesterpathetit. Bon Baul Kid­Schmidts vierattiger Römeroper Tullia" lohnt es nicht zu reden; der unverständliche, ja, unverantwortliche Mißgriff, durch den die undiskutierbare, obendrein lächerlich anspruchsvolle Stümper arbeit in diese repräsentative Opernschau geraten ist, hat allgemeines Befremden erweckt.

Bon Troja und Rom   ist gewissermaßen nur ein Schritt nach Karthago  , wohin Heinz Tiessen  , der ausgezeichnete, viel tönnende, nie zuviel wollende Mufiter uns in seinem Tanzspiel ,, Sa. lambo" verjetzt, einem wirkungsvollen Stüd Tanztheater, nach dem die Bühnen greifen werden. Und immer wieder gerne begegnen wird man dem Tyrischen Spiel vom ,, Gefangenen Vogel", das der junge Hans Chemin- Petit  , nach einer chinesischen Barabel, mit zarter, intimer, nicht eben ungewöhnlicher, doch von Gewöhnlichkeit weit entfernter Musit versehen hat. Weniger gerne Paul Strümers einaftiger Oper Dianas Hochzeit", einer geftredten Bagatelle im Rostüm der Belasquez- Zeit, mit viel nichtssagender Musik von gestern und einem nicht ganz sauberen Tegt von be­scheidener Luftigkeit. Endlich, Molières   George Dandin  " hat der ( vielleicht begabte) Hellmut Gropp unter Musik gesetzt, unter wahrhaft scheußliche Musik, die einen abschreckenden Schulfall von mißverstandenem Schönberg, Strawinsky  , Hindemith   darstellt. Aber die klassenkämpferische Besessenheit, mit der diese grimmige Tragi­komödie geladen ist, reißt mit, über die Musit hinweg, auch heute noch, nach einem Vierteljahrtausend, eine revolutionäre Fanfare, auf­rüttelnder als Hopkins mit der Musik seiner Maschinen. Wie denn die toten Dichter bei dieser Opernschau, alles in allem, besser abge­schnitten haben als die lebenden Musiker. Klaus Pringsheim  .

Sozialdemokratischer Wahlfilm auch für Jugendliche frei.

In der heutigen Sitzung der Filmoberprüfstelle unter dem Vorsitz von Ministerialdirektor Dr. Seeger wurde dem Antrag der Sozialdemokratischen Partei( Bezirksverband Brandenburg- Grenz mart), ihren Bildstreifen ,, Aufstieg" für Jugendliche freizugeben, stattgegeben. Für die Antragsteller sprach Genosse Krüger. In der Urteilsbegründung hob Dr. Seeger das Urteil der Filmprüfstelle auf; er führte ungefähr aus: Alle Wahlfilme verfolgen den 3med, Stimmung für ihre Partei zu machen. In dieser Stimmungsmache fehe er keine Gefahr bei Jugendlichen.

Dies Urteil ist von grundsätzlicher Bedeutung; man fann sich nur freuen, daß die Beschwerde bis zur Filmoberprüfstelle durch geführt ist, die fich hoffentlich noch öfters dieses Urteil zu eigen machen wird. Der Film kann munmehr zu den Gemeindewahlen ungehindert seine Fahrt durch Deutschland   antreten.

Tonfilmfrisis in Amerika  .

Zur allgemeinen Ueberraschung der Europäer, die ja immer angestrengt nach Amerita horchen müssen, um zu erfahren, was morgen in Europa   los jein wird, erfährt man von einer allgemeinen Tonfilmmüdigkeit. Aus einzelnen Orten, so namentlich aus Hollywood   felbft, tommt die Nachricht, daß die Tonfilme schon schlechter besucht werden als die stummen Filme, die nur um 10 Broz. niedrigere Eintrittspreise haben. Grund der Erscheinung: nur sehr geschickte, anregende Dialoge find im Tonfilm wirksam. Alles übrige, soweit es theatralische Handlung mit Rede verbindet, wirft nicht nur langweilig, sondern geradezu ermüdend. Mensch wird, so versichert man, jemals regelmäßig Tonfilme hören wollen mir aus Neugierde geht man anfangs. Auch Dialogfilme haben ihren Hafen, sie sind nämlich schwer gut zu schreiben und zu reden. Am meisten Aussichten hat der Sologesangsfilm, der wie im Singenden Narren" von einem ganz erstklassigen Sänger und Schauspieler gespielt werden muß. Es stellt sich also heraus, daß der Tonfilm ein ziemlich eng begrenztes Anwendungsgebiet hat.

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Kein

Kampf der Radio- Großfirmen. Um den deutschen   Markt fämpfen neuestens die holländische Firma Philips   und die amerikanische International Telephon an Telegraph Corporation. Sie meden Siemens resp. Telfunten ein wenig aus dem Schlaf, den die deut­fchen Firmen im Schutz der Zölle schlafen. Wir haben in Deutschland  feine modernen Apparate- menn die ausländischen Firmen billige und bessere Apparate auf den Martt bringen, so ist schwer einzusehen, wie die deutschen   Firmen meiter murstein tönnen!

Ein neuer Holbein für Nürnberg  . In der Berwaltungsratssigung des Germanischen Museums in Nürnberg  , das seinen Saushalt im wesentlichen durch Reichsmittel dedt, wurde einstimmig dem Erwerb eines bisher un befannten Porträts von Holbein dem Jüngeren zugestimmt. Das Porträt stellt den Luzerner Chormeister Zimmermann dar, der als Dichter und Komponist geistlicher Lieder bekannt ist und deshalb von Holbein mit der Harfe gemalt wurde. Der Kaufpreis des Bildes beträgt rund 350000 Mart