Einzelbild herunterladen
 

Bementbarone als Scharfmacher.

Sanitärer Achtstundentag und Reichsmanteltarif.

Gegen die Verordnung des Reichsarbeitsministeriums zu§ 7 der Arbeitszeitverordnung war von den Zementindustriellen förmlich Sturm gelaufen worden. Die Verordnung stellt den Teil der Zement­arbeiter, der unter greßer Hitze und unter Staub zu leiden hat, unter den Schutz des sanitären Achtstundentages. Nur ein Teil der Zementarbeiter wird von der Verordnung erfaßt, obwohl Size- und Staubentwicklung fast für alle Werke der Zementindustrie zutrifft. Das war aber bereits für die Zementindustriellen Veranlassung genug, um die behördlichen Stellen, denen die Ausführung der Ver­ordnung obliegt, förmlich zu bestürmen, um von den Schutzbestim­mungen wieder loszukommen. In verschiedenen Betrieben fümmerte man sich um die gesetzlichen Vorschriften überhaupt nicht.

Bei den neuen Manteltarifabschlüssen tam es aber dem Keramischen Bund ganz besonders darauf an, die Arbeits­zeitbestimmungen der Tarife den Schuh bestimmungen der Berordnung zu§ 7 anzupassen, und dieses Ziel wurde auch im wesentlichen erreicht. 2fbschlüsse auf der Grundlage der Berordnung zu§ 7 erfolgten in Mitteldeutschland  , in Westfalen  , in der Zementfabrik Oberkassel und in Pommern   für die Zementfabrik " Stern", Finkenwalde  . In einer Reihe von Bezirken schweben noch Berhandlungen. Wo Abschlüsse auf betrieblicher und bezirk licher Grundlage vor Inkrafttreten der Verordnung erfolgt waren, müssen die Arbeitszeitbestimmungen noch geändert werden.

Daß sich bei der Einstellung der Zementindustriellen die Ber­handlungen fast überall äußerst schwierig gestalteten, läßt fich leicht erraten. In Bommern   setzten die Zementindustriellen der Be­triebe Lebbin und Wolgast   der Neuregelung die allergrößten Widerstände entgegen. Ohne allzu große Schwierigkeiten erfolgte der Abschluß in Mitteldeutschland  . Hier sind nicht nur die Zement­

Die Lehrzeitdauer im Handwerk.

Ein Eriaß des Handelsministers.

Die regelmäßige Dauer der Handwertslehrzeit ist in Deutschland   nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung drei Jahre, doch ist eine Verlängerung um höchstens ein Jahr zulässig. Um Berlängerungen der Regelzeit auf einen möglichst fleinen Bezirk zu beschränken, wurde in Preußen bisher von dem Handels­ministerium als der zuständigen Behörde empfohlen, sie nur für den

nicht aufwenden, um bas unerbittliche Schicksal des toigeborenen Streits und der totgeborenen Bereinigung abzuwenden. Wo nichts ist, hat auch Niederkirchner   das Recht verloren. Aber warum über­haupt die anreißerische Aufmachung, hinter der nichts steckt?-

"

Hat man sich ohne einzuschlafen durch die stumpfsinnigen Schimpfereien durchgearbeitet, dann liest man: Sammellisten zur Unterstützung des Streifs find..." Das also war des Pudels werte in einem Bezirkstarif( Mantel und Lohn) vereinigt, sondern Kern. Das sind die Hunderttausende von Arbeitergeldern"- die auch eine große Anzahl von Kalfwerken.. Niederkirchner gern haben möchte.

Das große Ziel der Manteltarifverhandlungen, die Schaffung eines Reichs manteltarifvertrags, ist noch nicht erreicht. Es war von vornherein klar, daß dieses Ziel bei dem ungeheuren Widerstand, den gerade die Zementindustriellen gegen den Abschluß eines solchen Vertrages aufbieten, nicht mit einem Schlag erreicht werden konnte. Der Zementbund, die Spizenorganisation der Ar­beitgeber der Zementindustrie, putschte die einzelnen Unternehmer förmlich gegen die Zentralisierung der Tarifregelung auf. Erleichtert wurde ihm seine Heze dadurch, daß der übergroße Teil der Zement­unternehmer ohnehin jeder tariflichen Verbindung mit den aner­fannten Gewerkschaften abhold ist. Um feinen Tarif mit den freien Gewerkschaften abschließen zu müssen, fördert man die gelben Wertvereine. Vor allem sind es die Unternehmerin Pommern  ( mit Ausnahme der Zementfabrik" Stern", Finkenwalde), sowie die Bementfabritanten in Württemberg, Oberschlesien  , Thüringen   und dem größten Teil Bayerns  , die sich der Kanarienzüchterei" widmen. Die schofelsten wirtschaftlichen Druckmittel werden angewandt, um die Arbeiterschaft in die Werkvereine hineinzupressen. Ist dann eine folche Zwangsorganisation fertig, dann schließt man schnell mit ihr einen Tarifvertrag" ab, um ja nicht mit den freien Gewerkschaften verhandeln zu müssen.

Die Organisationsarbeit im Gebiet der 3ementindustrie ist dornig und hart. Je rascher die Zementarbeiter ihre freigewert schaftliche Organisation ausbauen, desto eher wird der Machtdünkel des syndizierten 3ementunternehmertums gebrochen, desto eher wer den vorbildliche Tarifverhältnisse für die gesamte deutsche Zement­industrie geschaffen werden.

wirkenden Rüdgang der Jugendlichen wesentlich dazu beitragen, eine Abwanderung Jugendlicher in ungelernte oder an­gelernte Berufe oder in Fabrikbetriebe zu verhindern und damit das Handwerk vor einem Mangel an Nachwuchs bewahren.

heitlichen Regelung der Lehrzeitdauer für die einzelnen Gewerbe Die Handelskammern sind ersucht worden, im Sinne einer ein und Gewerbezweige unter Beachtung vorstehender Ausführungen das Erforderliche zu veranlassen.

Das nennt sich nun eine revolutionäre Organisation: Kaum hat fie einige hundert Streifende einige Tage im Ausstand, muß sie schon den Klingelbeutel schwingen. Womit sie die Unternehmer natürlich in Angst und Schrecken versetzt. Jammerlappen!

Theorie und Praxis.

3m Ambulatorium der Nordöstlichen.

Es ist zweifellos zu begrüßen, daß in den Betrieben durch die bekannten Plakate auf die drohenden Unfallgefahren hingewiesen wird, wie auf die notwendigen Gesundheitsmaßnahmen, um so er­zieherisch und vorbeugend zu wirken. Doch dürfte es darüber nur allein es noch lange nicht macht, sondern sowohl durch die eine Meinung geben, daß der Aushang der bunten Platate erforderlichen Schutzvorrichtungen wie durch die nötigen hygienischen erforderlichen Schuhvorrichtungen wie durch die nötigen hygienischen Einrichtungen die Gesundheitsschutztheorie praktische Anwen dung finden muß.

Genossenschaft, die die netten Platate ausgibt, scheint jedoch Die Nordöstliche Eisen- und Stahl- Berufs­nicht den Ehrgeiz zu haben, wenigstens in ihren Räumen, in ihrem Ambulatorium vorbildlich zu wirken.

weißes Waschbecken mit Kalt- und Warmwasserleitung, und ein Im Wartera um dieses Instituts befindet sich ein großes großes Bildplakat darüber weist darauf hin, daß man sich vor dem Effen die Hände waschen soll. Dazu gehört jedoch Seife und Handtuch. Beides aber fehlt. Doch nicht etwa, weil die Geldmittel dazu nicht reichen? Weiterhin wird der Besucher aufgefordert, im Interesse der öffentlichen Gesundheit nicht auf den Fußboden zu spuden, sondern in die aufgestellten Spudnäpfe. Wo sind solche? Sie sind nicht einmal im Inventarverzeichnis zu finden, erst recht nicht im Raum.

Ein besonderes Kapitel in gesundheitlicher Beziehung bilden die aufgestellten Bänke im Warteraum. Ein Teil derselben lehne sind so schmal, daß sie dem Körper nur wenig Stütze bieten. hat überhaupt teine Rüdenlehne und die Bänke mit Rücken­wären hier für die franken Arbeiter nicht die besten Sitzgelegen­heiten am Plaze?

Die Nordöstliche Eisen- und Stahl- Berufsgenossenschaft wird

Bezirt einer Innung festzusetzen oder der Vereinbarung der 51- Stunden- Schiedsspruch verbindlich! gut daran tun, diese Mängel abzuſtellen.

Lehrvertragspartei im Einzelfall zu überlassen.

Die Arbeitslosigkeit fann weiter steigen.

Wie uns aus Frankfurt   a. M. berichtet wird, hat der Schlichter den Schiedsspruch, der die Arbeitszeit in der Frankfurter  Metallindustrie auf 51 Stunden festsetzte, nunmehr für verbind­lich erklärt. Boraus zu ersehen ist, daß unsere Schlichtungs­instanzen offenbar die Rationalisierung verschlafen haben. Das politische Zentralproblem im Deutschen Reich ist die Arbeits­

Dieses Verfahren hat sich solange bewährt, als sich derartige Anträge in mäßigen Grenzen hielten und auf einzelne Gewerbe beschränkten. Nachdem jedoch das Handwerk in neuerer Zeit eine Verlängerung der Dauer der Lehrzeit über drei Jahre hinaus in fast allen Gewerben anstrebt, führte das bisherige Ver­fahren zu starten Abweichungen nicht nur zwischen den verschiedenen Handwerkskammern, sondern auch innerhalb der einzelnen Hand­mertstammerbezirke selbst, da eine Genehmigung derartiger Belosigkeit. Unsere Schlichtungsbehörden setzen aber lustig weiter schlüsse zwar bei Zwangsinnungen, nicht aber bei freien Innungen vorgesehen ist.

Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, hält der Handelsminister es deshalb in Uebereinstimmung mit der Stellung nahme des Landesgewerbeamtes für zweckmäßig, daß in Zukunft die Handwertstammern auf Grund des§ 130a 2lbs. 2 GD. die Dauer der Lehrzeit für die einzelnen Gewerbe und Gewerbe

Arbeitszeiten fest, die 1924 und 1925 erklärlich sein fonnten, angesichts der außerordentlichen Steigerung der Produktivität seit 1926 jedoch zu einer wirtschaftlich und sozial unerträglichen Steigerung der Arbeitslosigtett führen müssen. Wie lange soll dieser ge­meingefährliche Unfug noch weitergehen?

zweige für ihren Bezirk einheitlich festfeßen. Dabei wird davon Hunderttausende von Arbeitergeldern"

auszugehen sein, daß bei planmäßiger Ausbildung durch den Lehr­herrn eine Lehrzeit von drei Jahren auch heute noch in der überwiegenden Anzahl der Gewerbe zur Ausbildung des Lehr­lings regelmäßig genügen wird. Eine Verlängerung der Dauer der Lehrzeit über drei Jahre hinaus bis zur gesetzlichen Höchst grenze von vier Jahren kann nur für solche Gewerbe in Frage Lommen, in denen die technischen Anforderungen so ge­ftiegen sind, daß eine ordnungsmäßige Ausbildung in drei Jahren nicht mehr erreicht werden kann.

Soweit danach eine Verlängerung der Dauer der Lehrzeit über drei Jahre hinaus für einzelne Gewerbe in Frage tommt, werden bie Handwerkskammern gleichzeitig für eine angemessene Entschädigung der Behrlinge, besonders im vierten Lehrjahre, zu sorgen haben. Eine ausreichende Entlohnung der Lehrlinge wird bei dem sich in den nächsten Jahren auf dem Arbeitsmarkt aus­

" Revolutionäre  " Fechtkunst.

Don

,, Arbeitergroschen für Streifbruch! Hunderttausende Arbeitergeldern wollen die Urich- Edert zur Niederschlagung des Rohrlegerstreifs aufwenden."

Also lauten die Inalligen Ueberschriften eines fünstlich auf geregten Artikels der ,, Roten Fahne". Man liest und liest von, ab­grundtiefer Berworfenheit", systematisch organisiertem Berrat", ,, Schurterei", niederträchtigem Berrat", eine ganze Spalte lang. Nur eines sucht man vergebens: Wo, wie und wann die Urich­Edert" Hunderttausende bei dem Niederkirchener- Streit ,, aufwenden", zumal die Mitglieder des Metallarbeiterverbandes auf Grund eines nunmehr für allgemeinverbindlich erklärten Tarifvertrags ar= beiten, also einer Streitunterstützung nicht bedürfen.

Die Niederkirchener- Bereinigung fann freilich Hunderttausende

Achtung, C. Lorenz, Tempelhof  ! Seute, 16% Uhr, im bekannten Lokal, Sigung aller SPD.  - Genossen. Der Fraktionsvorstand.

Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin  .

Melbet Läufer für den Propagandalauf am Sonntag, dem 15. Sep. tember 1929. Heute, Donnerstag, 19% Uhr, tagen die Gruppen: Frankfurter Allee  : Jugendheim Litauer Str. 18. Brettspielabend. straße. Seiterer Leseabend. Lichtenberg   und Neu- Lichtenberg  : Jugendheim Hauffstraße, an der Lessing Gesundbrunnen  : Jugendheim, Note Echule, Gotenburger Straße. Heimbesprechung, Liederabend. Verbandsbudskontrolle. Schöneweide  : Jugendheim Oberschöneweide, Laufener Str. 2( oberes hinteres Rimmer). Heimbesprechung. Buchtontrolle. Köpenid: Gruppenheim, Jugend­heim, Grünauer Ctr 5, Heimbesprechung. Buchtontrolle. Moabit  : Städt. Jugendheim Lehrter Str. 18-19. Seimbespredning, Musik und Liederabend. Ohne Verbandsbuch und Heimausweis tein Zutritt: Südosten: Gruppene heim Reichenberger Str. 66( Feuerwehrhaus). Heimbesprechung, Deffnung des. Fragekastens. Verbandsbuchkontrolle. Tempchof: Gruppenheim, Lyzeum Ger­maniaftr. 4-6. Heimbesprechung. Ohne Heimausweis und Verbandsbuch kein Zutritt. Wedding  : Städt. Jugendheim Orthstr. 10. Heimbesprechung, Kampf­liederabend. Seimausweis und Verbandsbücher mitbringen. Wir spielen Reukölln urd Areis Oberspree:

ab 18 Uhr: Rorbring: Sportplag Cantianstraße, Plaz II D. Hermannplag: Kleine Wiese im Boltspark Hasenheide. Wiese 8 im Treptower Part.

-

-

Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten. Heute, Donnerstag, finden folgende Beranstaltungen statt: Diten: Jugendheim der Schule Litauer Str  . 18. Lichtbildervortrag: Bilheim Busch als Humorist". Referent: Georg Heilbrunn. Treptow  : Jugendheim Wildenbruchstr. 53( Bugang von der Graeßstraße). Vortrag: Sozialismus und Individualismus". Referent: Franz Lepinski. Schöneberg  : Jugendheim Sauptstr. 15( Sofgebäude, Thüringenzimmer). Vortrag: Krieg und Frieden". Referent: Arthur Rachom, Spiel und Sport: Sportplak Orbersstraße( am Bahnhof Jungfernheide) ab 20 Uhr und Sportplag Humboldthain ab 18 Uhr.

Berantwortlich für Politik: Richard Bernstein; Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: J. Steiner; Feuilleton  : Dr. John Schitowski; Zofales und Sonstiges Frik Karstadt  : Anzeigen: Th. Glode: fämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Verlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts- Buchdruderet und Berlagsanstalt Baul Singer u. Co., Berlin   EW. 68, Lindenstraße 3. Sierau 1 Beilage, Unterhaltung und Wiffen" und Frauenftimme".

PHILIPS  

LAUTSPRECHER

TYP 2016

Qualität ermöglicht Preisermässigung!

Die überragende Qualität des PHILIPS  - Lautsprechers 2016 hat hundert­tausende begeisterte Käufer in der ganzen Welt gefunden. Die große Nach­frage brachte eine riesenhafte Steigerung unserer Produktion. Sie ermöglichte diesen, für jeden erschwinglichen

Preis.

PHILIPS  RADIO +

MK.39,50