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(14. Fortsetzung.) Frau Schöneich wird das schon von allein merken." Dann muht du für mich sprechen, Heinrich, daß es nicht wahr sei/ Auch noch lügen wegen deiner Ungezogenheit?!" 3ch würde es ganz bestimmt tun für dich, Heinrich." Für mich? dacht« Heinrich und seine Harte tat ihm fast lcid. Sie schritt an ihm vorbei, wandte sich um und oertrat»hm den Weg. Bittend die Augen auf ihn gerichtet, sich mit dem Taschen- tuch über den Mund fahrend, stand sie vor ihm ,Lst was zu sehen?" Nee," bemerkte Heinrich und sah beiseile. Hedwig trocknet« die Milchbahn auch von der Kanne ob. Davon wird drinnen nicht mehr," stichelt« Heinrich. Gelt, zeigst mich nicht an?" Was geht mich deine Nascherei an!" Doch, du sagst es: dem Jakob sagst du est" Sei doch still." Heinrich wollte an ihr vorbei. Sie hielt ihn fest.3ch will dir glauben, muht aber erst von dem Wein trinken." Fällt mir ein!" Aber gleich bedauerte er feine Abweisung. Auch quälte thn der Durst immer heftiger.'Und übrigens haste sie recht. Ein wenig seitwärts tretend, von niedrigen Fichten oerdeckt, trank er von dem Wein bis zum Hentelansatz. Nach einem Weilchen wandte sie sich um und fragt« zaghaft, auf den Weinkrug blickend:Bist mir noch böse, Heinrich?" Schnell fügte si« hinzu:Hob's doch gleich gewußt, daß du mich nicht ver- roten würdest." Sie schritt, hin und wieder treuherzig zu ihm auf- blickend, neben ihm her. Du, Heinrich," begann sie im oertraulichen Tone.Dich Hab ich am liebsten von den Freunden meines Bruders." Rasch senkt« sie den Kopf. Siedend heiß schoß es Heinrich ins Gesicht:Was ich mir daraus mache!" sagte«r gepreßt. Und da waren sie auch schon auf dem Spielplatz angelangt. Nun begann ein Singen und Scherzen bei Milch und Wein. Es war kein Aufhören! und in da» Äagen und.Haschen auf dem Heimwege klangen immer wieder fröhlich« Jauchzer und Melo- dien hinein. Ein allgemeines Bedauern wurde laut, als die schmale Gartenpforte dem ausgelassenen Treiben«in Ziel setzt«. Während sich Frau Hilde und Hedwig mit der Zubereitung des Abendessens beschäftigten, unternahm Schöneich mit seinen Gästen einen Rundgang durch die Räum« des Hauses. Weil er wußte, welch lebhaften Anteil Frohnknecht an kunstgewerblichen Bestrebungen nahm, mochte es»hm Vergnügen, an der Hand von Gegenständen die Unterhaltung auf fem Lieblingsgabiet überzuleiten. Sie betraten ein geräumiges Zimmer. Wie hilfsbereite Diener standen schlicht« Möbel aus gelb getöntem Birkenholz bescheiden an den Setten. Hier ist unser Freudenwiniel." Schöncich öffnet« die Tür eines Erkerzimmers mit großem Fenster. Wände und Decke waren mit Holz betleidet. Außer einem leichten, die Tritte dämpfenden Teppich und am Fenster bis Mannshöhe gespannten Vorhängen war keinerlei Stoffbezug vorhanden. Der Künstler nötigt« die Gäste, in einer bogenförmigen Nische auf einer Donk Platz zu nehmen, während er sich am schwarzen Flügel niederließ, um Beethovens Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre" zu spielen. Alle lauschten andächtig. Das war«In verhaltenes Nachklingen und»tönen, ging die Musik in pianissimo über. Wie zum Beten, so feierlich ward Heinrich zumute. Schöneich erhob sich.Na, meine Herren Tischler," begann er, mit der Hand an die Wandbekleidung klopfend,Ivos, das refor- nüert? Ich bin aber auch nicht wenig stolz hieraus," fuhr er scherz- hast fort.Gebaut hob ich es ja freilich nicht, aber entworfen Hab ich's: meine Idee ist es." Seine Hand fühlt« über die gerundeten Ecken.Es gehört neben einem tüchtigen Musiker und einem guten Instrument ein eben so sein durchdachter Raum dazu, um den Tönen vollendetste Wirkung zu verleihen." .Nun erst sah Jakob: die braungetönte Wand- und Decken- täfelung war aus schlichtem, feinjöhrigem Kiefernholz und die gelben, lebhaften Borden bestanden aus naturpolierten Leisten. Heinrich» Blick fiel auf seine schweren Stiefel. Er ging geräuschlös auf den Zehen, als sie in das anstoßende Schlafzimmer traten, wo silbriges Grau, von seinen schwarzen Linien unter- brachen, sanfte Ruhe atmete. Leicht strich Qenchen über die mattglänzenden Rundungen der in«ins oerbundenen Betten, darüber ein« hellblaue Decke gebreitet lag. Es hat mir viel Mühe gekostet, ehe dieser Raum so ganz meinem Gefühl entsprach," begann der Künstler und zog die schlichten Leinenvorhänge über die Fenster, um die Wirkung zu erhöhen. Sehen Sie, hier oerbringt man«in gutes Drittel seines Lebens. Und dos höchste, da« heiligste vollzieht sich an dieser Stätte: quälende Krankheit, hoffnungfrohe Genesung. Neues Leben entsteht, altes vergeht.. Herzerquickend," flüsterte Jakob, als die grünbeschirmte Ampel da« ganze mit schwülem Dämmerlicht überhaucht« und Lenchen sich leicht an ihn schmiegte. Ihre Gefühlsregung freut mich, Herr Frohnknecht." Aber nicht allein erquicken soll dieser Raum, er soll mehr: Wenn des Tages Unrecht uns mit Bitternis erfüllt, uns beunruhigt, gegen- einander aufreizt und uns zu trennen sucht; hier sollen wir uns wiederfinden und einander nähern. Hier wirkt die Kunst des Handwerks, vor allem die des Tischlers. Wie die Seele des Musiker» in den Tönen seines Instruments mitschwingt, so belebt sie auch ein mit Liebe und Zweckbewußtsein gefertigtes Möbel." Heinrich entsann sich der schönen Wort« Jakobs, damals beim Bau der Wiege für Frau Malchen. Glücklich und voller Freude war er, ob der hohen Bedeutung seines Handwerks. Freilich«in noch longer Weg log vor ihm,«he er im Sinn« diese» Künstlers schaffen konnte. Jakob warf, nach Heinrichs Ansicht mit Recht,«in, daß Meister und Fabrikanten nur selten Verständnis für die hohen Aufgaben ihres Berufes hätten, dieweil sie nur ans Geldvsrdienen dächten. Ja, am liebsten nur immer Särge machen möchten ergänzte Heinrich in Gedanken. Frau Hilde rief durch die offene Tür und nötigte ins Reben» zimmer zum Essen. Die Wallfahrt. In der darauffolgenden Woche setzte in allen Werkstuben ein lebhaftes Treiben ein. Lehrbuben und Dienstmädchen brachten
allerhand Kranke angeschleppt, die bald in großer Menge mit wackeligen und zerbrochenen Beinen in Meister Timms Werkstatt dicht beieinander standen und wie im Wartezimmer eines Arztes auf Heilung hosften. Manch einer mußt« als unheilbar abgewiesen werden, hatte der Wurm seine alten Glieder schon zu sehr zernagt. Dafür mußt« dann rasch ein Sitzbänklein angefertigt werden, denn man wollte in Schänken, wie im Häuslichen, den müden Wall- fahrern doch so gastlich wie irgend möglich aufwarten. Meister Hermann, der Muttergottestischler, der auch gleichzeitig Kirchendiener war, hatte olle Hände voll zu tun. Denn das Scheuern, Waschen, Fegen und Putzen, dos sich in Haus und Hof aller Bürger mit peinlichster Gründlichkeit vollzog, erstreckte sich bei ihm auch auf die Schloß- und Pfarrkirche. Und da gab e» außer- dem an Altären, Beichtstühlen, Heiligen und Heiligenbildern oller- Hand zu leimen, zu kitten und aufzufrischen. Nahm man es jetzt beim Flicken aller Stühle mtt der Glaubens- richtung der Meister nicht so genau, so durfte bei Instandsetzung von Heiligtümern die Pietät auf keinen Fall verletzt werden. Darum mußte der Herbergsvater die Verpflichtung auf sich nehmen, dem Muttergottestischler einen glaubensfesten Katholiken als Gesellen zu übermitteln. So bekam das ganze Städtchen in dieser Woche ein schnellers» Tempo. Auch Heinrich muhte noch mehr rennen als sonst. Und sobald am Sonnabend die Händler den Marktplatz verlassen hotten, segle er vor des Meisters Haufe die Straße blitzblank. Danach warf er sich das Tragband über, nahm die Dcrsperschnitt« in die Hand und fuhr mit der Schubkarre hinaus zum Mühlteich. Dort standen Männer und Burschen mit bloßen Beinen im morastigen Wasser, sichelten Schilf ab und warfen es den am Rande stehenden Mädchen zu, die es auf Karren luden. All« hoben die Köpfe, und die Mädchen liefen hinauf zur Brücke, wo, in eine Staubwolke gehüllt, die erste Prozession ankam. Der große Fahnenträger kürzte seine Schritte, wonach der long- gedehnte Zug zusammenschrumpfte. Di« Pilger in den vorderen Reihen stimmten ein Lied an, schleppend pflanzt« sich die Melodi  « nach hinten /ort und brachte die Müdigkeit der Wallfahrer«rst recht zum Ausdrück. Alte und Lahme bildeten den Schluß des Zuges: sie sangen nur stoßweise mit. Alle sanken erschöpft in die Knie, als der Fahnenträger am heil'gen Nepomuk halt machte. Als die Glocken zu läuten begonnen, kam der Muttergottes- tischler über die Ochelbrück« her und fragt«, von woher sie die heil'g« Jungfrau gerufen habe.Don Brieg," war die Antwort. Das war ein Dorf im Kreis« Glogau: zehn Wegstunden weit ge- legen. Er trat an die Spitze des Zuges und führte die singenden Büßer zur Stadt hinein. Am Abend kehrte Heinrich mit vollbeladener Karre zurück. Ueberall standen Männer aus Schemel   und Leitern und befestigten Birken- und Erlengeäst an den Wänden der Häuser, während Frauen und Mädchen die Straßen mit Schilf bestreuten. Kein Bürger, auch nicht, die anderen Glaubens waren, wollt« sich der Pietätlosigkett schuldig machen. Dabei bewegte die Katholiken«in Gefühl stiller Freude über die geheime Macht ihrer Glaubenssätze. Ganz verändert sah die Stadt au», als Heinrich und Jakob am anderen Morgen beim ersten Läuten aus dem Hause traten. Tauben flogen wie verirrt vor ihnen her, ihren Trinkplatz am Stadt- brunnen suchend. Sie schienen sich nicht mehr auszukennen in der Füll« des grünen Schmucks. Die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne vergoldeten soeben den alten Kirchturm, al» ein Pfarrer mit vier wcihrauchschwenkenden Ministranten daher kam und all«
Ecken und Gäßchen in«inen grauen, sinnebenebelnden Schleier hüllte. In den Straßen war schon reges Leben. Den neuankommendcn Prozessionen voran marschierten Mitglieder des St. Ioseph-Berein-,. mit schwarzem Rock und Zylinder angetan, und führten sie der Schloßkirche zu. Die in Haustürnischcn lagernden Pilger griffen nach ihrem Rosenkranz und Gebetbuch und schlössen sich, die Augen reibend, den Vorübergehenden an. Der große Schloßpark, der die Kirche umgab, war bald in ein mächtiges Heerlager verwandelt. Gesicht und Kleider mit Staub bedeckt, lagerten die frommen Bützerscharen schlafend, oder den Rosenkranz betend, bunt durcheinander. Di« Krücken'der Lahmen lehnten neben den geweihten Bannern schief an den Bäumen. In longer Reihe formt« Nikolaus, der Geselle des Mutter- gottcstischlers, die einzelnen Bußgemeinden zu geordneten Zügen, denn sonst gab es ein wüstes Drängen und Schieben, um als erster der Gnade der heil'gen Mutter teilhaftig zu werden, das wußte er aus Erfahrung. Meister Hermann war froh, daß ihm Dater Langmut einen so vortrefflichen Gesellen vermittelt hatte. Er beobachtete den Alten ganz unauffällig, wie er, feierlich singend, am Zuge entlang immer wiederholte:Wer wünscht, wer küßt noch mal den Kleidessaum der heil'gen Jungfrau?" Und die Sammelbüchse geräuschvoll von sich streckend, weiter deklamierte:Es steht jedem frei, wieviel «s auch sei, der Jungfrau zum Lohn, für den heilgen Sohn, dem wir im Leben sollen nachstreben und alles hingeben fürs sel'ge Leben."(Fottjetzung folgt.)
lstootge. y. September. B e Kl i n. M.OO 40 Jihre»oiiale Pratenarbeii.(tirlira Walther, z. Vorsittende des Ver­bände, der veibllchen Handels, und Burcauantestelltcn.) 16.J5 Alfrad Döblin(Bildfunk). 16.35 Alfred Döblin   liest ei(ene Dichtungen, 17.00 Aus dem Hotel Bristol: Teemusik, Kapelle Ilia Livschakoff. AnschlieBeod Werbenachrichlen außerhalb des Programms der Punktstunde. 16.30 Deutsche   Welle: Englisch für Anlänger. 19.00 Generaldirektor Dr. Pictrokovski: Die chemische Industrie in der Volks» und Weltvirtschaft. 19.30 Inhaltsangabe und Personenverzeichnis zu der nachfolgenden Uebertragung. 19.30 Aus der Städtischen Oper. Charlotlenburg:Der Wildschütz  " oder..Di» Stimme der Natur". Komische Oper in drei Akten von Albert Lorlting. Dir.! Dt. Priti Sliedty. Inszenierung: Wolfram Huraperdinck Anschließend hl, 0.30: Tanzmusik(Kapella Otto Kermbacb). Während der Paus» Bildfunk. Königswuaterhausen. 16.00 Siud.-Rat Dr. Hartig und Lektor Claude Grandtr: Pranzösisch(kultuN knndlich-literarische Stunde). 16.30 Felix Stössinger  : Dichterstunde. Martin Greif  . 17.00 Von Berlin  : Nachmittagskonzert. 18.00 Karl Meißner  : Anselm Peaerbach zum 100. Geburtstage. 18.30 Direktor Priebel. Lektor Mann: Englisch   für Anfänger. 18.35 Dr. Schindler; Ernteauslail und Crnteververtung. 19.20 Edgard Schumann: Das Automobil und seine Behandlung(VI): Die elek­trische Ausrüstung. 20.00 Lieder. 1. Schubert  : a) Die Forelle: b) Auf dem Wasser. 2. Brehms: a) Unbewegte, laue Luit! b) Von ewiger Liebe. 3. Herntrled: a) Sere­nade; b) Schlaflied. 4. Klemperer: Laß mich bei dir ruh'n. 5. Hahn; Jites Galantes. 6. Castelnuovo-Tedesco: Ninna Nanna. 7. Sibella: Qlrometta(Charles Cahier. AR. Am FlUgel: Bruno Scidler-Winkler). 20.30 Prang Werte!. Einleitung: Felix Holländer  . Leseproben: Qina Mayer. 21.00 Kammermusik. 1. Lcndvai: Quintett für Flöte. Klarinette. Fagott und Horn, op. 23. 2. Hindemith  : Kleine Kammermusik für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn, op. 24. Nr. 2(Erich Schröder, Flöte: Willi Sigismund, Oboe; Hermann Schräder, Klarinette; Walter Ruit, Fagott: Emil Seider, Horn). 21.30 Aus alter und neuer Zeil. 1. A. de la Haie: Minnelied. 2. 0. di Lasso, bearbeitet von H. Bungert: Landskncchtssttlndchen. 3. B. Donati, bearbeitet von P. Widmann: Vilanella alla Napolitana. 4, Tb. Morley, bearbeitet von M. Reger: Tanzlied. 3. R. Buch; Die Grenadiere. 6. Der Schweinauer Tang, bearbeitet von W. Moldeuhauer. 7. C. F. Zelter: Meister und Gesell. 8. W. Moldenhauer: Röschen, nieder. rheinisches Tanzlied(Prof. Pelix-Schmidt-Ouarlett, Doppelguartett des Berliner   Lehrer-Gesangvereins. Leitung: Willy Cnciß). Anschließend Uebertragung von Berlin  .
WAS DER TAG BRINGT.
«MmmiiimRmiinmnnminninHniwnmmiininnnihiviniunniinufimninmiitRmi Wenn die Engländer abziehen. Nach nur 26 Jahren Pause kam ich im Sommer 1928 wieder nach Mainz  . Und da ich einen Tag frei hatte, muhte ich mal nach Bacharach  . Schon wegen Heinrich Heine   und weil es mich vor 26 Iahren sobeeiirdruckt" hotte, wie es grau und abweisend und mit schwarzen Gassen am Ufer lag. Also mit dem Schiff rheinabwärts noch Bingen  . Endlich fährt der linksrheinische Zug ein. Einsteigen is nich, denn er ist ovll englischem Militär, dos muß erst heraus, bevor Zivil einsteigen darf. So etwa eine kriegsstarke Kompanie ohne Verluste wimmelt heraus und eine mächtig starke Militärkapell«. Lehmfarben mit Messingbeschlägen, Bandeliers und jenem neumodischen Querriemen, der wahrscheinlich den Gürtel, Verzeihung das Koppel, pardon den Ueberschwung vor dem Absturz über die Hüften retten soll, was er doch früher ohne diesen Riemen, den jetzt auch unsere Reichswehr  trägt, nicht getan hat; na schön. Man stellt sich in Reih und Glied auf, das Gewehr bei Fuß und bleibt hübsch lang stehen; natürlich denn das ist beim Militär ja schon so. Di« paar Zivils dürfen jetzt einsteigen. E» juckt mich, min btßchen Englisch   zu praktizieren. Da die«oiäiers in Ruhe- stellung sind, kann man sie wohl anreden.Wkere arc you going?" frage ich die Musiker. Einer guckt freundlich, aber verlegen herauf. Darf er das Marschgeheimnis nicht verraten oder ist er ein Schotte. Walliser   oder sonst ein Dialektmann, dem mein Schulenglisch fremd vorkommt, er antwortet nicht. Um bem einseitigen Gespräch«inen Abschluß zu geben, stelle ich die geistvolle Frage:Vill you p!*y rnusic?", womit ich meine, ob sie auf einer Konzertreise seien. Ob yes" ertönt die bedeutsam« Antwort. Na, mit Unterhaltung scheint da nichts los zu sein. Weit draußen stehen gelangweilt di« Offiziere. Aber rostlos und aufpassend umkreist ein dicker Mann die Trupp«, fast wie eine Gluck« auf ihre Küken achtgibt. Schnurrbart, Lauch dieses Tun und eine weißrot« Armbind« erweisen den Dicken als etatemähigen Feld» webel. Und richtig noch geraumer Zeit postiert er sich vor di« Leute, reckt stch und markig ertönt et» Kommando, da« sich so anhört: Bäää b o p p! Verstehen kann ich das Nicht, aber die King', Arrny ist gleich im Bilde und flugs fliegen die Gewehre auf die Schultern. Oeppp ist natürlich up auf; aber Bäää? Geheimnis des Kriegsministeriums, war okkic«, seeret. Gleich darauf zieht die Lehmkolonne ab, ms Ahrtal   hinein und bald fährt auch unser Zug ob. Nun aber wird bald di« ganz« britische Besatzung Deutschland   verlassen. Die Arbeiterregierung be- stehlt:Bäää b öppp!" ribe.<
imnimnnminiiiinniiRinniiiimmifluiuiiniiiiiiiimiiniiiiiiiiiniiNniiiiiiminiimiminD Ein Junge, eine Brücke, ein Policeman. In einer höchst eigenartigen Zlngelegenheit muß- ten neulich die Londoner   Stadtoäter ein« außerordent­lich« Sitzung, noch dazu im Expreßteinpo, abhalten. Die Brüder Alfred und George Breeds gingen eines Morgens zur Schule. Beim Passieren der Westminsterbrllcke verfiel der achtjährige Alfred auf die Idee, seinen Kopf in das eiserne Gitter- werk der Brück« zu stecken, und Hot den Streich auch a tempo durchgeführt. Als er aber seinen Schädel wieder zurück- ziehen wallfe, gelang es nicht, und auch der ältere Bruder konnte nicht helfen. Di« beiden Kinder begannen nun fürchterlich zu heulen, so daß sich bald«ine groß« MenschenniPnge um sie ver- sammelt«. Die Leute wußten auch nicht recht, wie sie den Junten aus der peinlichen Lage befreien sollten, und holten zunächst die Feuerwehr. Nach wenigen Minuten kam sie mit drei Autos an, konnte aber nichts ausrichten. Dann versuchten mehrere Schlosser mit verschiedenen Instrumenten, die massiven Gitter zu krümmen. Diese Bemühungen blieben auch erfolglos. Zwei Aerzte rieben den' Hals des vor Schreck ohnmächtig gewordenen Knaben mit Vaseline ein, doch ließ di« Brücke ihren Gefangenen nicht frei. Endlich kam der rettende Gedanke: die Gitter müssen durchgesägt werden. Die Schlosser wollten an die Arbeit, doch ertönt« in diesem Augenblick ein donnerndes Veto: der anwesende Policeman erklärte klipp und klar, dies nickst erlauben zu dürfen, da die Be- schädigung der städtischen Bruck« streng verboten seil Kein Zureden half da, der gestreng« Hüter des Gesetzes sah wohl ein, daß die Lage des Jungen verhängnisvoll war. ließ sich aber nicht überreden uffd betonte immerfort, daßdas Gesetz wichtiger wäre als der Kopf des Kindes". Ein findiger Reporter rettete dann die Situation, klingelt« den Schriftführer der Sfodtoerordiietenversammlung an, er- klärte ihm, um was es sich handele und bat um sofortigen Beschluß. Glücklicherweise gelang es, die Herren in einer knappen Viertelstunde beschlußfähig" zusammenzutrommeln und einig« Sekunden später wurde dem Schupo t e l e p h o n i s ch g e st a t t e t. die Erlaubnis zur vurchsägung der Eisentravers« zu geben, was dieser auch glück- strahlend tat Waren doch Gesetz find der Kops des Jungen(aller- ding« erst in zweiter Linie!) allgemein zufriedenstellend gerettet!... Lautsprecher im Oerichtssaal. In Eincinnati in den Vereinigten Staaten ssnd im Gerichts- saal Lautsprecher angebracht worden, um den Klagen, daß im Gerichtssaal die Aussagen von Angeklagten und Zeugen nur sehr schwer zu vorstehen seien, abzuhelfen. Sowohl Zeugen wie An- geklagte müssen in ein Mikrophon sprechen.