Dienstag S. Oktober 4929
Unterhaltung unö.Wissen
Seilage des Vorwärts
3>anieleimon ffiomanoir: föftS
Die Schneiderin rutschte, Stecknadeln zwischen den Zähnen, auf dem Fußboden zwischen den dort ausgebreiteten Schnitten herum, als ihre Berwandtc, eine ältere Frau mit Handschuhe n, an denen die Fingerspitzen bereits zerrisien waren, bei ihr eintrat. „Was ist, ist sie noch nicht gestorben?' fragte die Angekommene und blieb in Hut und Mantel im Türrahmen stehen. „Woher,' erwidert« di« Schneiderin, hob den Kopf und nahm die Stecknadeln aus dem Munde,„dazu ist sie noch ganz taub ge- worden.' „Was ist da zu tun? Wo sollen wir hin? Wir haben eine Menge Sachen, und Andrej Stepanitsch ist noch eingefallen, zwei Hunde mitzuschleppen. Dies« Hunde machen mich verrückt!" Sie sah auf ihre Füße nieder und setzt« sich dann, ohn« ab- zulegen, auf den nächsten Sessel. „®est«rn abend ist sie schon am oerlöschen gewesen. Mein Mann hat sogar deinen Andrej Stepanitsch angerufen, daß man di« Sachen bringen kann. Es hat geschienen, als wäre ihr letzter Augen- blick gekommen. Aber jetzt ist es wieder unsicher.' De? Mann der Schneiderin trat in HenÄ>särmeln heraus und sagte: „Gestern bin ich noch einmal dort gewesen. Man hat»er- sprachen, dir und niemand anderem das Zimmer zu geben. Sobald die Alte tot ist, hat man gesagt, können die einziehen." Die Angekommene hörte ihn mit gesteigerter Aufmerksamkeit an und folgte dann mit den Augen mechanisch der Scher«, mit der die Hausfrau den gezeichneten Kreidelinien entlang den Stoff zuschnitt. „Und was sagt der Doktor?" „Der Doktor sagt, daß sie schon in den letzten Zügen tiegt. Obgleich der, den du zuerst geschickt hast, gesagt hat, daß man bei dieser Krankheit manchmal auch lange leben kann, wenn sich die Anfälle mcht wiederholen.' „Das ist ein Dummkopf,.sonst nichts," jagte die Frau ärgerlich. „Du kannst ja hineingehen, schau sie dir an.' Di« Frau zog im Vorzimmer die Galoschen aus und stellte sie dann nach einigem Ueberlegen im Zimmer unter den Sessel. „Sie hat dich ja sehr gern,' sagte die Schneiderin,„immer hat sie nach dir gefragt.' Die Frau antwortete nichts und schritt nachdenklich in da» Nebenzimmer. Auf dem Bette in der Ecke lag ein« zusammengeschrumpft« alte Frau mit wächserne», spitzen Zügen und blickte vor sich hin. „3ch bin gekommen, um nach Ihrem Befinden zu fragen, Tante,' sagte di« Frau. laut, in dem Ton, in dem man gewöhnlich zu kranken alten Leuten spricht, und neigte sich ganz nahe zu ihrem Ohre. „Ach?'" „Nach Ihrem Befinden erkundige ich mich!' „Danke, meine Lieb«. Ich habe geglaubt, daß man man mich k« meinen alte» Tagen vergeffen wird. Aber Gott ist gnädig... Der eigene Sohn hat mich vergessen: und du. die Nichte, vergißt »ich nicht.' Als die Alte diese Wort« hervorgebracht hatte, hielt sie inne, starrt« in» Leere und atmete schwer, als ob sie eine steil« Treppe erklommen hätte. „Wie geht es Ihnen?' „Immer gleich... taub bin ich geworden... vielen Donk für die Aerzte.... Der erst« war nicht viel wert... er hat mir Tropfen verschrieben, davon bin ich nur noch schwächer geworden. Der andere ist viel besser... vergelt's Gott ." «Der zweite ist besser?' fragte die Frau. „Ja...' „Aber die Anfälle, sind di« nicht wiedergekommen?' „Nein. Gott sei Dank. Noch den Tropfen ist mir gleich leichter geworden.' „Gütiger Himmer!' sagte die Frau, ließ die Hände willenlos in den Schoß sinken und blickt« zu dem Heiligenbilde hinauf. Ein Mann in Mütze und Pelzrvck sah bei der Tür herein. Nach einer fragenden Handbewegung hob er sich auf di« Zehenspitzen und blickte von weitem über di« BeUlehn«. „Was ist, lebt sie noch?' Die Frau, die am Bette faß, zuckte mit den Achseln. Der Mann fuhr sich mit beiden Händen an den Kops und spuckt« au». Di« Frau näherte sich ihm. „Was hast du?' Der Mann sagte etwas flüsternd. Sie verstand ihn nicht., „Sprich doch lauter, sie ist taub geworden. Sie hört ohnehin nicht»' „Die Sachen habe ich gebracht.. „Bist du verrückt? Was für Sachen, wenn sie daliegt, als wenn ihr nichts wäre.'
„Ich habe doch gestern angerufen. Man hat mir gesagt, daß es mit ihr zu Ende geht. Alle Tage geht es mit ihr schon Ende! Was ist da zu machen? Dort will man uns auch nicht mehr länger behalten. Sie sagen, sie haben selbst nichts, wo ihre Sachen hin- zustellen. Und es geht nicht mehr an, dort ohne Anmeldung weiter zu nächtigen.' „Du mein Gott, wo sollen wir denn da hin? Geh', frag« Alexej Iwanitsch, vielleicht geht es, daß wir die Sachen inzwischen im Vorraum unterbringen. Sie wird doch nicht bis zu den Feiertagen am Leben bleiben!' Die Hausleute wurden ins Vorzimmer gerufen und all« be- gönnen die Lage zu erörtern. „Ich begreife eure Lage," sagte der Mann und tupfte dabei mit dem Finger auf sein« Weste. „Wenn sie es in drei Tagen zuwege bringt, weg zu fein, dann ist es ja gut. Wenn sie uns aber eine Woche hinhält? Was dann? Soll man dann über eure Sachen auf allen Vieren hinwegkriechen?" „Um so mehr, als der erste Doktor gesagt hat, daß sie noch einige Wochen lang am Leben bleiben kann," fügte die Schneiderin hinzu. „Aber, nein, ich bürge dafür, daß sie uns keine drei Tage mehr warten läßt,' sagte der Mann im Pelz. „Der erste Doktor war nichts anderes als ein Dummkopf," sagte die Frau. „Das sagst du, aber es hat schon solche Fälle gegeben," be- merkte die Schneiderin.„Zwei Häuser weit von uns, da war ein« Alte... Der war schon bald der Zltem ausgegangen. Es sind fromme, gute Leute. Sie hoben sie, wie es sich gehört, bestatten wollen. Und das Zimmer haben sie gewiß auch gebraucht. Sie haben den Sarg bestellt, hoben für den Leichenschmaus schon«in- gekauft: aber sie atmete weiter. Die Sachen soll man aber nicht verderben lassen, und so haben sie ihre Bekannten eingeladen urtd alles zum Heile ihrer Seele aufgegessen. Und sie lebt heute noch." „Zum Teufel, was haltet ihr mich auf?!" rief der Kutscher, der mit der Peitsch« in der Hand ins Vorzimmer trat. „Sofort, warte, es ist noch nicht alles klar." „Für drei Rubel soll ich den ganzen Tag mit Ihnen ver- trödeln... Und die zwei Hundsviecher haben Sie mir auch noch angehängt. Jetzt raufen sie miteinander im Hof herum.' „Ich werde selbst nochschauen," sagte der Mann im Pelz und ging zu der Alten hinein. „Die Hauptsach«, die Anfälle haben scheinbar aufgehört," sagte die Frau, die ihm folgte:„Was ist, wenn sie es doch bis zu den Feiertagen hinauszieht? Was ist dann zu tun?' „Die geht es, Tante? Sie ist noch dazu stocktaub... Wie geht es Ihnen, frage ich?' sagt« der Mann im Pelz. Di« Alt« bewegte ganz schwach den Kopf und sagt« kaum hörbar: „Bald schlechter, bald besser... Der zweite Doktor hat ge- Holsen... Gott schenke ihm ein langes Leben." „Anfälle haben Sie kein« mehr gehabt?" fragte der Mann und beugte sich über sie. „Gott sei Dank, nein..." Der Mann richtete sich auf, drehte sich um und sah seine Frau und die Hausleute an. „Die Jungen, wenn di« sterben, sterben sie gleich," sagte gereizt die Schneiderin.„Aber die Alten, die sind eine wahre Plag«, die reißen dir an allen Nerven, bevor sie sich in Schwung setzen. Es scheint sogar, daß sie schon wieder besser hört. Großmutler, atmen Sie schon leichter?" fragte sie laut. „Danke, leichter...' „Da habt ihr'?...' Der Mann im Pelz hörte nicht zu, da er über etwas nachdacht«. Dann schätzte er mit den Blicken den Raum ab und sagte: „Eine Idee: für mich ist die Hauptsache, den Divan und den Kasten irgendwo unterzubringen. Und die finden hier leicht Platz. i Rur die Alte müssen wir in die Eck« schieben und die Sache ist erledigt." „Da» ist ganz was anderes." „Tante, wir haben Ihnen einen Diwan und«inen Kasten ge- bracht," sagte der Mann im Pelz und beugt« sich über das Bett. Die Alte hob die erlöschenden Augen zu ihm und flüsterte: „Der Sohn hat mich in meinen alten Tagen verlassen... und da, die fremden Leute.... die sind besser als die eigenen ... Doktoren... Kasten.. „Greif zu!" rief der Mann der Frau zu und winkt« ihr mit den Augen zu, sie möge das Bett anfassen. Und im Nu war dos Bett in die entlegen« Ecke gerückt. „Her mit den Sachen!" rief der Mann durch di« Türe dem Kutscher zu. Als man die Sachen hereingebrecht und eingestellt hatte, trat er zu der Alten hin und sagte: „Nun schenke Ihnen Gott Gesundheit... bis zu den Feier- tagen.' � (UcbtiWrt oon B. Ätottoff unö*. Atmen.)
IVieüerfehen
Warum ich so wett gejahren bin? Nun— um sie zu sehen. Mehr al««in halbe» Leben Hobe ich an diese Reise gedacht und mir das Wiedersehen ausgemalt... Jetzt war es also geschehen. Nein, sie hatte nicht dos zart« Gesicht und brennende Augen... wo« sollt« sie auch damit auf dem dicken Körper, der klein und fett war und d«n die watschelnden Füße kaum zu trogen vermochten. Wie plump und rot waren die Hände, mit denen sie zwei verschüchterte Kinder mir zustieß: „Geht— begrüßt den Onkel! Sagt guten Tag!" Ich stand inmitten des Zimmers, hielt ein« verschmiert« Kinder- Hand und sagt«: »»Ja, ja... Mehr konnte ich wirklich nicht sogen, so elend war mir zu- mute... Sie war nicht verlegen gewesen, als ich anklopste, hereinkam und sagte, wer ich sei... Nein— sie wurde auch nicht rot, trotzdem wir uns schon zwanzig Jahr« nicht gesehen hatten und uns damals nahe, un- geheuer nahe gestand« haben. Gie sagte;
„Sieh nur einer au... schade, daß mein Mann noch nicht zu Haus« ist.. Ich erklärte, daß ich zufällig in dieser Stadt etwas zu tun hätte und die Gelegenheit nicht vorbeigehen lassen wollte. Daraus erwiderte sie, dos fände sie sehr lobenswert, womit ich mich beschästigte, was ich verdiente... „Ich bin Getreidemakler," sagte ich,„mache in Im- und Export und muß viel reisen." Ach— freute sie sich—, das gönne sie mir von Herzen. Ihr Mann habe leider keinen so einträglichen Beruf, er sei Bureau- Vorsteher bei einem Rechtsanwalt und müsse Hch den ganzen Tag schinden... Dann stand sie in Gedanken versunken, und als sie daraus er- wacht«, sagte sie nur: „Sieh nur einer an«, ch Später kam ihr Mann, ein kleine», schmächtiges Männlein. Di« Frau sagte zu ihm: „Da» ist er... ja, der ist es, van dem ich dir schon erzählt habe.. Aber das Menschlein konnte sich nicht erinnern. Sie wurde deutlicher: ..... von diesem— na, der einmal Gedichte auf mich ge« ««ht__________________._____
Der Mann schaute verständnislos, und ich konnte auch nicht begreifen, daß ich einst so ein Idiot gewesen bin— „Ick) habe es dir doch"— begann sie wieder—„gleich nach unserer Hochzeit erzählt... denk doch nach...!" Aber sein kahler Schädel war anscheinend mit Akten angefüllt— er konnte sich durchaus nicht erinnern. Doch er war ein höflicher Mann und sagte: „Wenn es«in alter Bekannter und'Landsmann von dir ist, mag er ein Glas Tee mit uns trinken." Ich lehnt« dankend ab, ich hätte noch viel in der Stadt zu tun, ich müsse jetzt fort...„es war mir ein Bergnügeu..." » Jetzt— kurz nach diesem Ereignis, während ich in einen, Kaffeehaus sitze und dies« Zeilen in das Tagebuch schreibe, dessen Blätter nur von ihr berichten, überlege ich, ob ich es endgültig vernichten oder noch einmal nach Hause mitnehmen soll... und ich begreise es nicht, warum sie einst so viel geschwärmt, gcträuml, zum Himmel geschaut und ein Wunder erwartet hat... Aber am wenigsten kann ich verstehen, daß ich zwanzig Jahre um ein armseliges, kleines, fettes Kalb so viel gelitten habe— S. D... r. fflunderiiahrfeier der gifenhahn Der 8. bis 11. Ottober des Jahres 1829 ist für die Geschichte der Eisenbahn von ganz besonderer Bedeutung gewesen, denn in dieser Zeit machte George Stephenson seine berühmie„Rateten- sahrt" und gewann das Lokomotiv-Rennen von Rainhill, durch oas die Leistungsfähigkeit des„eisernen Pserdes" unwiderleglich erwiese» und der Sieg der Eisenbahn entschieden wurde. Zwar war schon 1825 die erste Eisenbahnstrecke oon Stockton nach Darlington «rössnct worden, aber damit hatte man die widerstrebenden Geister noch nicht überzeugt, die von dem Feuerroß die furchtbarsten Schädigungen der Gesundheit und der Wirtschaft erwarteten. Als nun die Eisen- bahn Liverpool — Manchester geschossen werden sollte, da wurden alle möglichen Betriebsmittel empfohlen: man wollte Maschinen ein- führen, be! denen an Stell« des Dampfes Wasser, Kohlensäure oder gar Wasserstoss verwendet werden sollten, andere dachten an die Berwenkmng von ortsfesten Dampfmaschinen, die den Zug eine be- stimmte Strecke am Seil schleppen sollten, wobei aus der Fahrt von Manchester bis Liverpool 19mal die Seil« abgekoppelt und wieder am Zuge befestigt werden mußten. Stephenson allein kämpfte für seine bewegliche Lokomotive und setzt« schlichlich durch, daß ein Preisausschreiben erlassen wurde, durch das die Leistungsfähigkeit der verschiedenen Lokomotivkonstruktionen erprobt werden soll!«. Die wichtigsten Forderungen, die dabei gestellt worden waren: Die Maschine muß ihren Rauch selbst verbrennen: sie muh imstande sein. einen Zug von 20 000'Kilogramm Gewicht mit einer Geschwindigkeit von 16 Kilometer in der Stunde zu ziehen: der Dampfdruck im Kessel darf 354 Atmosphären nicht übersteigen; der Kessel muß zwei Sicher- hcitsventil« haben, von denen eins der Einwirkung des Maschinen- Wärters entzogen ist: die Maschin« darf mit gefülltem Kessel nicht mehr als 6000 Kilogramm wiegen und nicht mehr als öSO Pstmd kosten. Bon den Maschinen, die sich in der ersten Woche des Oktober» 1829 zu diesem Wettrennen einfanden, erfüllten nur Stephenson » „Rakete' und drei ander« Lokomotiven. „Die Neuheit",„Die Unvergleichliche" und„Die Ausdauer" die Bedingungen. Die letztere Maschine erlitt aber schon bei der Ankunft Schaden, während die „Neuheit" nach dem ersten Versuch wegen eines Rohrbruchs zurück- gezogen werden mußte und bei der„Unvergleichlichen" nach dem Durchlausen der Rennstreck«, die aus der Ebene von Rainhill eingerichtet war, sich schwere Schäden herausstellten, erfüllte Stephen- sons„Rakete" in ihren verschiedenen Fahrten von 8. bis 11. Oktober nicht nur die gestellten Bedingungen, sondern übertraf sie. Stephenson hatte seine Lokomotive bedeutend verbessert, einmal durch Ausrüstung des Dampfkessels mit einer Anzahl dünner Röhren und dann durch di« Anbringung eines Blasrohres im Schornstein der Maschine. Am ersten Tage legt« seine„Rakete" 46 Kilometer in der Stunde zurück, was bei den Zuschauern«in ungeheures Staunen hervorrief, und am 11. Oktober brachte sie es sogar aus g« Kilometer in der Stunde. Der Preis von 500 Pfund wurde daher Stephenson zuerkannt und damit war der Sieg der Lokomotive für immer entschieden. Niemand sprach mehr von Pferden, Seil- bahnen und ähnlichen Dingen: sie waren veraltet, und die neue Strecke Liverpool — Manchester , die am 15. September 1830 eröffnet wurde, wurde mit den neueii Lokomotiven Stephensons betrieben. Mit der ersten Eisenbahnlinie, die auch heutigen Anforderungen gegenüber noch einigermaßen bestehen könnte, brach ein neues Zeit- alter an. Stephensons Erfolg fand aus dem Kontinent einen leb- haften Widerhall. In Deutschland , wo schon 1816«ine Lokomotive ln Oberschesien gebaut worden war und wo weitausschauende Männer, wie Harkort und Friedrich List , für das neu« Besörderungs- mittel eintraten, wurde die erste Eisenbahn von Nürnberg nach Fllnh am 7. Dezember 1833 mit einer Lokomotive au» Stephensons Fabrik «rössnet, die der„Rakete" glich. Auch nach Amerika lieferte Stephenson daraufhin mehrere Lokomotiven. So kann man woH sogen, daß mit dem Wettbewerb von Rainhill vor 100 Jahren der Sieg der Eisenbahn entschieden wurde. Uial&en im Siaaisdienfl Den Katzenfreund wird es sicher besonders interessieren. wH,n er hört, daß Katzen nicht nur mehr oder minder beliebte Haustiere sind, sondern auch in einzelnen Staaten regelrecht im Staatedienst verwendet werden, so daß man mit vollem Recht von„Staate- kotzen" sprechen kann. Ein regelrechtes„Katzenbudget" haben die Verelnigten Staaten oon Nordamerika . In ihm sind die Unter- haitungskosten für die in den Postämtern lebenden Katzen vor- gezeichnet, deren Aufgabe es ist, die Postpakete gegen Mäuse und Rotten zu schützen. Vermehren sich diese Katzen, so wird dies den vereinsstaatlichen Generalpostminister gemeldet, und automatisch erfolgt eine Erhöhung der Ausgaben für Katzen. Aus diesem Grunde ist wohl anzunehmen, daß in den Postämtern kein Mangel an Katzen herrschen wird. Aber nicht nur in Amerika , sondern auch in Frank- reich erfüllen Katzen Staatsausgaben. So werden besonders in den militärischen Niederlagen Katzen gehalten: für jede zahlt der sran- zösische Staat ein Tagesgeld von 10 Centimes. Da diese Ausgabe schon sehr lange besteht, ist anzunehmen, daß sie sich für den Staat gut bezahlt macht. Zwei berühnite„Stuotskatzen" besitzt England. Es sind der im Britischen Museum hausende Kmer Michael und die Katze Emilie im Innenministerium, von der das Gerücht unigehi, daß sie an jeder Sitzung dieses Ministeriums teilnehme- Allerding; find für Unterhaltung dieser Kotzen nicht besondere Summen aus- gesetzt, wie die» i» Ameäkn und h» Frankreich der Fall ist.